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Fanfiction

Geliebter Feind - Das Ende von allem

von heidi

Auf zur letzten Runde!
@ Mumu
Ah... das nächste Chap ist das letzte und dann werde ich dir keinen Grund mehr geben, traurig zu sein. Ich hoffe, es hat dir gefallen.
@ Anso
So heute kommt nun das Finale Kapitel und ich habe versucht es nicht voller Emotionen zu packen, denn was zum Ende passieren wird, wissen wir alle.
@ Marie_HP
Ja, am Anfang waren sie alle auch noch unbeschwert und niemand hat an die Sorgen des täglichen Lebens gedacht. Die letzten beiden Chaps und das heutige sind natürlich von Verlusten geprägt und gerade bei diesen Kapiteln habe ich mich schwer getan, aber ich denke, ich habe einen würdigen Abschluss für diese FF gefunden.
@ Lily-Potter
Ja, das ist das letzte Chap und Peter hat hier seinen großen „mörderischen“ Auftritt, dann ist es definitiv zu Ende.
@ Celine Potter
Richtig im letzten Chap ist nicht soviel passiert, das sollte es auch gar nicht. Es war nur eine Art Zwischenstation vor dem Unvermeidbaren. Mike und seine Mutter gehen mit dem Tod ihrer Familie anders um und ein großer Vorteil ist, dass sie nicht allein sind.
@ horse patronus
Hm... Jackie war ein OC Charakter und sie musste gehen, aber ich denke, ich habe ihr einen würdigen Abgang beschert. Ein Gutes hat ja das Ende, du brauchst nicht mehr soviel weinen und ja, es wird eine neue FF geben. *g*
@ Lady_A
Ja, heute ist es das letzte Mal und auch wenn es mir schwer fällt, von dieser Geschichte Abschied zu nehmen, bin ich doch erleichtert und ein bisschen stolz sie soweit gebracht zu haben. Sirius steckt natürlich in einer schwierigen Situation und deshalb auch die Sache mit dem Auftrag für den Orden, um ihn etwas auf andere Gedanken zu bringen.
@ OpalKoboi
Ja, so alle paar Wochen lösche ich die Kommentare, denn wenn man sich die FF als PDF herunter lädt, wird das mit der Zeit zuviel, denn ich habe wirklich jeden Kommentar beantwortet. Lily wird das Geheimnis von Jackies Schwangerschaft so zusagen mit ins Grab nehmen. Übrigens die Idee mit deinem alternativen Ende ist sicher nicht schlecht, aber leider unpassend für diese Geschichte. Hm... eine letzte Grafik von Mina wird es nicht geben, sie hat schon wieder genug mit meiner neuen FF zu tun. *g*
@ Sullivan
Es gibt wieder eine Marauder FF, aber nicht nur James und Lily. Tja und meine Inspirationen kommen einfach aus dem Alltag und werden immer sofort in mein Notizbüchlein geschrieben, damit ich auch ja nichts vergesse. *g*
@ Puschel
Oh, danke für das Lob und ein danke auch von Mina. So was geht immer runter wie Öl und bestärkt mich, euch weiterhin mit meinen Spinnereien zu nerven. *g*
@ Sirius-fanin
Wenn Abschied nehmen herzlos ist, dann bin ich es wohl. *g* Es fällt auch mit nicht leicht, mich von dieser FF zu verabschieden, aber ich habe es getan und das richtig, mit James und Lilys Tod.
@ Phönixmaid
Ich denke, dieses Kapitel wird nicht ganz so Emotionsgeladen sein, wie das von Jackies Tod, aber sicher bin ich mir natürlich nicht. Also lass dich überraschen. *g*
@ pagesturner
Ah... das mit dem Zauber kommt natürlich im letzten Kapitel und nein, bis zum Epilog weiß niemand etwas von Peters Verrat. Ich hoffe nur, dass ich das mit dem Fideliuszauber einigermaßen gut hinbekommen habe, denn leider findet man darüber sehr wenig. Im Epilog wird Lord Voldemort allerdings nicht mehr auftauchen. *g*
@ lil-Lily
Jep jetzt folgt das letzte Kapitel und ich denke, es wird nicht ganz so schlimm werden, also keine Panik und vielen Dank für das Lob.
@ BlacksLady
Oh, wow, wenn du sagst das du die FF zwischendurch noch mal lesen willst, dann ist das ja schon mehr als ein großes Lob und zeigt mir, dass es nicht zu langweilig war. Danke für deine Treue.
@ MOOKiE
So in etwas habe ich mich an HP 7 mit James und Lilys Tod gehalten. Es ist jetzt nicht wortwörtlich, aber es wird in der Beziehung keinen Überraschungsmoment geben, denn dann würde ich wieder zu weit von den Büchern abweichen.
@ Lyra18
Der Spannungsbogen steigt, denn hier präsentiere ich das letzte Chap. Viel Spaß dabei!
@ PadfootBlack
Ja, diesen Satz gab es glaub ich nur im Film, nicht in den Büchern und er ist mir irgendwie immer im Gedächtnis geblieben und diese Stelle fand ich passend, um ihn endlich mal einzubauen. Hm... im Epilog wird es um die kurze Zeit nach dem Mord gehen, also vielleicht kann ich deinen Wunsch in der Richtung erfüllen, obwohl ich das Ganze ziemlich kurz gehalten habe und es eigentlich nur als runder Abschluss zu sehen ist. Mal sehen, was du dazu sagst.
@ Sirius Black - Marauder
Peter ist ein Dusselbauer? Das ist witzig. Peter ist sicher feige, aber er war immerhin so schlau, sich die Freunde zu suchen die ihn am meisten nutzten. Tja und die neue FF geht wieder zurück in die Marauderzeit, aber das Rätsel um diese Geschichte musst du selber lösen. *g*

Das Ende ist da und ich wünsche euch, trotz der Tragik viel Spaß beim lesen!
heidi


96. Das Ende von allem

Sirius war in den nächsten Wochen immer unterwegs und der Sommer kam schneller, als erwartet. Godric`s Hollow war für James und Lily relativ sicher. Nur hin und wieder sahen sie ungewöhnliche Leute im Ort, die aber nie vermuteten, dass in so einem alten Haus ein junges Paar lebte, dessen Kind irgendwann einmal die Zaubererwelt retten sollte.
Die Leute in Godric`s Hollow grüßten das junge Paar stets höflich und mit dem ein oder anderen hielt Lily gern mal ein Schwätzchen. Sie hatte herausgefunden, dass Bathilda Bagshot, die berühmte Schriftstellerin von ?Geschichte der Zauberei' in diesem Dorf lebte, aber sie war nicht die einzige Hexe, denn Lily hatte auf dem kleinen Friedhof nicht nur das Grab von James` Großeltern entdeckt, sondern auch noch andere, deren berühmte Namen in den Geschichtsbüchern zu finden waren. Und eins davon war ein Grab der Dumbledores, das, wie es aussah, selten besucht wurde.
So kam der Juli und endete mit Harry`s erstem Geburtstag, den sie nur in kleiner Runde feierten. Am Morgen kam ein Paket von Sirius, der wieder irgendwo zwischen Norwegen und Italien unterwegs war und es bedauerte, an diesem Tag nicht bei seinem Patenkind sein zu können.
Remus und Peter trafen fast zeitgleich ein und wurden schon von James und Lily mit einem reichhaltigen Frühstück auf der Terrasse des Hauses begrüßt.
Der Garten grünte und blühte, Lily hatte es tatsächlich geschafft, innerhalb weniger Monate eine idyllische Landschaft hinter das alte Haus zu zaubern.
So entspannt hatten sie alle schon lange nicht mehr zusammen gesessen. Remus wirkte ausgeglichen, aber seine noch nicht ganz verheilten Wunden der letzten Vollmondnacht waren gut unter seinem alten ausgeleierten T-Shirt zu sehen. Er spionierte immer noch in Greyback`s Rudel herum und hatte schon so manchen Muggelgeborenen warnen können. Was Peter in dieser Zeit so trieb, wusste keiner. Zu den Ordensversammlungen war er stets anwesend und folgte auch nachts hin und wieder dem Ruf des Ordens, aber sonst blieb er verschlossen.
Lily versuchte an diesem Tag, den drei Maraudern jeden Wunsch von den Augen abzulesen. James` Freunde waren jetzt ihre Familie geworden, gerade nach dem Tod von Jackie.
Remus stand vor dem Kamin und blickte auf die vielen Fotos, die Lily alle ordentlich in Rahmen aufgehängt hatte. Bilder aus längst vergangenen Zeiten, die letzten, die dazugekommen waren, zeigten Jackie und Amy. Eine Kerze brannte Tag und Nacht auf dem Kaminsims, als Andacht für all jene, die ihr Leben lassen mussten.
Remus senkte seinen Kopf und seufzte leise, als Lily mit einem Tablett kalter Limonade den Raum betrat. Sie stellte es auf den Tisch und reichte Remus ein Glas des kühlen Getränks.
„Sie fehlt mir an diesem Tag, mehr denn je“, sagte Lily leise und wischte sich hastig über die Augen. Hin und wieder weinte sie, aber nach ihrem Gespräch mit Sirius hatte sie wenigstens keine Albträume mehr.
Remus sah auf eins der Fotos von Jackie, das sie mit Sirius zusammen zeigte. Beide saßen auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer und blickten auf irgendeinen Punkt im Raum. Er zwang sich regelrecht, den Blick abzuwenden und Lily ein Lächeln zu schenken. „Ich verstehe, was du meinst“, sagte er leise. „Aber ich denke, Jackie hätte nicht gewollt, dass wir an diesem Tag in Trübsal verfallen. Euer Sohn ist jetzt ein Jahr alt, das ist ein Grund zum feiern!“
Lily seufzte laut auf. „Es ist ein Grund zum feiern, dass wir alle noch leben, vor allen Dingen Harry.“
Remus lachte leise. „Der stirbt höchstens eines Tages an gebrochenen Knochen, denn James hat ihn gerade auf einen Kinderbesen gesetzt.“
Lily`s Augen wurden tellergroß und sie stürzte panisch aus dem Wohnzimmer in den Garten. Harry sauste neben James auf seinem kleinen Kinderbesen durch den hinteren geschützten Teil des Gartens und quiekte vor Vergnügen. Selbst wenn er fallen würde, würde seine dicke Windel wohl einiges von dem Sturz abhalten. Lily schlug sich die Hand vor die Augen und versuchte erst gar nicht, in wilde Schimpferei zu verfallen. Es hatte keinen Zweck, denn Harry hatte zu viel von seinem Vater. Nicht nur das Aussehen, auch die Gabe sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen, denn soeben landete er etwas unsanft in Lily`s Gemüsebeet, zwischen Tomaten und Petersilie. Der Kleine lachte und spuckte etwas Erde aus dem Mund, als James neben ihm landete und besorgt alle Gliedmaßen nach möglichen Verletzungen abtastete.
„Das ist es, was ich meine“, raunte Remus Lily lachend ins Ohr.
Harry konnte noch nicht allein laufen, aber an der Hand ging das schon ganz gut. James schwang seinen Zauberstab und brachte erst einmal Lily`s mühvoll gepflegtes Gemüsebeet wieder in Ordnung. Sein Grinsen war unverschämt, als er die rothaarige Hexe ansteuerte. „Tut mir leid, Evans, aber das war ein Test und ich sag dir, unserem Sohn steht eine große Quidditchkarriere bevor.“
Lily stemmte die Hände in die Hüften und ihre grünen Augen funkelten zornig, als sie sagte: „Und ich sag dir eins, Potter, solange ich lebe, wird mein Sohn einen vernünftigen Beruf lernen.“
„Quidditch ist etwas Vernünftiges“, meinte James gespielt entrüstet und hielt Harry`s kleine Händchen, damit er nicht hinfiel.
Oh, wie Lily es hasste, wenn James sie so herausforderte, aber sie wusste auch, warum er es tat - er wollte sie ablenken, von all dem Kummer der letzten Zeit und es gelang ihm wieder einmal. Diesen Tag würden die vier Erwachsenen nicht vergessen, denn es war einer der wenigen, an denen sie die Dunkelheit da draußen vergaßen.

Sirius kehrte erst Anfang September wieder von seiner Ordensmission zurück und nahm sich, sehr zum Verdruss von Dumbledore, erst einmal eine Auszeit von seiner Rumreiserei. Er hatte seine Freunde vermisst und den kleinen Harry, der in den nächsten Wochen der Mittelpunkt seines Lebens wurde.
Es war einer der letzten warmen Tage, als die vier Freunde mit Lily und Harry einen nahe gelegenen See aufsuchten, um den Tag einfach faul in der Sonne zu verbringen. Peter weigerte sich allerdings seine Kleidung abzulegen und so wie die drei anderen in das kühle Nass zu springen.
James, Sirius und Remus tobten durch das Wasser und glichen dabei Kindern und nicht jungen Männern, die schon so einiges hinter sich hatten.
Lily hockte mit Harry am Ufer und beobachtete die drei. Sirius hatte sich in den letzten Monaten von allen am meisten verändert und bei Remus waren einige neue Narben auf seiner blassen Haut dazugekommen. Einen Moment schloss Lily die Augen und driftete ab, in ihr siebtes Schuljahr nach Hogwarts. Eine grüne Wiese, das Schnattern der Schüler und die Marauder im kühlen Schwarzen See. So wie heute perlte Wasser von ihrer Haut, aber ihr Lachen war anders, nicht mehr so unbeschwert, wie damals.
Peter hockte sich neben Lily und beobachtete den kleinen Harry, der im feuchten Sand des Ufers spielte. Er hatte keinen Blick für seine Freunde und er war schweigsam, wie schon in den letzten Wochen. Es war Lily, die die Stille brach und fragte: „Bleibst du heute Abend zum Essen?“
Peter schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab eine ... eine Verabredung.“
Lily grinste und hoffte, dass der junge Mann endlich eine Frau finden würde, denn so langsam fühlte sie sich zwischen den vier jungen Männern etwas allein.
Tropfend nass warfen sich die drei Freunde auf die Decke und Sirius kramte augenblicklich in dem Picknickkorb nach etwas Essbarem. Lily hatte alle möglichen Leckereien eingepackt und auch den neusten Tagespropheten, den Sirius an Remus weiter reichte. Sirius interessierte sich schon lange nicht mehr für die Neuigkeiten in der Zaubererwelt, denn in seinen Augen war alles nur erlogen und schöngeredet.
Allerdings reichte ihm Remus schweigend die geöffnete Zeitung. Sirius warf die Hühnchenkeule achtlos auf einen Teller und blickte auf ein Foto seines Bruders. Er wirkte so jung und dennoch waren seine Gesichtszüge düster und seine Augen leer.
Die ehrwürdige Familie Black hatte einen Aufruf gestartet, denn ihr zweitgeborener Sohn war seit einigen Wochen verschollen, unauffindbar, wie es hieß. Sirius runzelte die Stirn und James sagte gedankenverloren: „Jetzt verschwinden sogar schon die Todesser von der Bildfläche. Merkwürdig finde ich das schon...“
Sirius atmete geräuschvoll aus. Sein Bruder war ein wunder Punkt in seinem Leben und er fühlte sich schuldig, ihn allein gelassen zu haben, in einem Haus, das er nie sein Zuhause nennen konnte und es auch nie getan hatte. Sirius ließ die Zeitung sinken und fingerte gedankenverloren an seinem Drachenlederarmband herum, das einzige, was ihn ständig an Jackie erinnerte. „Ich würde eher vermuten, die Todesser haben diesmal jemand aus ihren eigenen Reihen ermordet“, murmelte er und ließ seinen Blick über den kleinen See wandern.
Remus faltete die Zeitung wieder ordentlich zusammen und meinte: „Dieses Rätsel werden wir wohl nie lösen.“
„Willst du deine Eltern besuchen?“, fragte James neugierig.
Sirius lachte bellend auf. „Sicher nicht. Wenn Regulus wirklich tot ist, dann geben sie mir vielleicht noch die Schuld daran...“
In diesem Moment ahnte niemand, dass Regulus Black den ersten Versuch unternommen hatte, einen Teil von dem Menschen auszulöschen, der ihnen allen das Leben schwer machte.

Sirius war soviel für den Orden unterwegs, dass Lily es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sich um sein Haus und um seine Eule Hilarius zu kümmern. Wann immer sie Zeit hatte, sah sie nach dem Rechten. Sirius war schon wieder ein paar Tage unterwegs und der Oktober zog mit stürmischem Regenwetter über das Land.
James heizte den Kamin in Godric`s Hollow an und war schon ziemlich genervt, denn Harry quengelte an diesem Tag nur herum. Lily hatte schon alles versucht, ihn zu bändigen und hatte die Befürchtung, dass er krank werden würde, doch James merkte, dass dem Kleinkind einfach nur langweilig war. Den ganzen Tag über konnten sie wegen des schlechten Wetters nicht an die frische Luft und das machte sich bemerkbar.
Einer inneren Eingebung folgend, schlüpfte James unter seinen Tarnumhang und ließ nur immer mal wieder kurz seinen Kopf unter dem silbrig schimmernden Gewebe hervor schauen. Harry wurde plötzlich ganz still und beobachtete aufmerksam, was sein Vater da tat.
Lily hatte Harry auf den Schoß genommen und lachte laut. „Wenn du so weiter machst, James, wird er glauben, dich gibt es nur in kleinen Teilen.“
James ließ seinen Kopf wieder erscheinen und meinte grinsend: „Ich könnte es auch mit meiner Animagusgestalt versuchen, aber ein Hirsch im Wohnzimmer ... ich weiß nicht recht.“
Lily drohte mit dem Finger. „Untersteh dich, Potter!“
James lachte und Lily stimmte mit ein. Er ließ sich zu ihren Füßen nieder und hob Harry von ihrem Schoß. Der Kleine wickelte sich in den Tarnumhang und machte sich einen Spaß daraus, dass er nicht mehr zu sehen war. James legte seinen Kopf auf Lily`s Schoß und murmelte: „Hoffentlich bekommen wir ihn heute überhaupt ins Bett. Ich möchte in der Nacht etwas anderes tun, als für ihn den Clown zu spielen.“
Lily lachte leise, fuhr mit ihren Fingern durch James` strubbliges Haar und meinte: „Behalte diese Gedanken bitte für dich, so lange unser Sohn hier im Zimmer ist. Wo ist er überhaupt?“
Harry war unter dem Tarnumhang völlig unsichtbar und gab nicht einen Laut von sich. Genervt krabbelten Lily und James auf allen vieren durch das Wohnzimmer und tasteten sich vorsichtig über den Teppich. James fand den kleinen Racker unter einer großen Topfpflanze und zog ihm den Tarnumhang herunter. Harry lachte und streckte seine Ärmchen nach Lily aus, die auch sofort mit ihm ins Obergeschoß verschwand.
Noch bevor sie wieder zurückkehrte, klopfte es laut und vernehmlich an der Haustür. James öffnete und war überrascht, das Oberhaupt des Phönixordens dort zu sehen. Dumbledore hatte sie noch nie in Godric`s Hollow besucht und war auch noch nie auf diese gewöhnliche Art und Weise irgendwo aufgetaucht.
Etwas verwirrt ließ James ihn eintreten und deutete ins Wohnzimmer. Dumbledore`s Blick richtete sich sofort auf die Lehne des Sofas, auf die James den Tarnumhang geworfen hatte.
Fasziniert ging er näher und strich über das silbrig schimmernde Gewebe. „Ist es das, wofür ich es halte, Mr. Potter?“
James runzelte die Stirn, das Oberhaupt des Phönixordens war sicher nicht hier erschienen, um mit ihm über den Umhang zu reden, der für ihn eigentlich selbstverständlich war.
„Ja, der ist schon ewig in unserer Familie“, sagte James leicht hin und deutete auf einen Sessel vor dem prasselnden Kaminfeuer.
Der Professor ließ sich dort nieder, aber nicht, ohne noch einmal seine langen knorrigen Finger über das Gewebe des Tarnumhangs gleiten zu lassen.
Seine Konversation mit James fiel knapp aus, bis Lily im Raum erschien. Sie setzte sich neben James auf das Sofa und knetete unruhig ihre Hände, denn nur zu genau war ihr noch Dumbledore`s letzter Besuch in Erinnerung. Das war der Tag von Harry`s Geburt gewesen, als er ihnen die Sache mit der Prophezeiung erklärt hatte. Sonst trafen sie den Schulleiter von Hogwarts nur bei den Ordensversammlungen.
Dumbledore atmete geräuschvoll aus und sagte leise: „Ich befürchte, wir haben einen Spion in unseren Reihen.“
Lily machte große Augen und James schüttelte ungläubig den Kopf. „Aber wenn Sie das wissen, Professor, warum enttarnen Sie ihn dann nicht, oder glauben Sie, dass einer von uns...“
Dumbledore lächelte leicht. „Nein, Mr. Potter, Sie beide sind es ganz gewiss nicht, aber für Sie wird es jetzt gefährlich.“
Lily schloss die Augen und sagte leise: „Weil derjenige uns verraten könnte, unseren Aufenthaltsort preisgeben könnte.“
Der Schulleiter von Hogwarts senkte seinen Kopf. „Ich würde Ihnen gerne diese Angst nehmen, Mrs. Potter, aber Sie sollten mit dem Schlimmsten rechnen. Lord Voldemort wird Jagd auf Sie machen, auf Ihr Kind. Ein paar Schutzzauber um das Haus werden ihn auf keinen Fall aufhalten.“
Lily`s Hände zitterten, aber ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung. Ein Verräter in ihren Reihen würde nicht nur ihnen gefährlich werden, sondern auch all den anderen Mitgliedern des Phönixordens, aber in erster Linie dachte sie an Harry.
James stand auf. Unruhig tigerte er durch das Wohnzimmer und musste erst einmal die Worte des Professors verdauen. Sein Blick richtete sich aus dem Fenster in die Dunkelheit, als er fragte: „Was können wir tun? Was müssen wir tun?“
In diesem Moment fehlten ihm seine Eltern mehr denn je, die Auroren, die immer gewusst hatten, was in brenzligen Situationen wie dieser zu tun war, aber sie waren tot, konnten ihm nicht mehr zur Seite stehen.
Professor Dumbledore starrte in die Flammen und meinte: „Ich habe mir lange den Kopf zerbrochen, aber mir fällt nur ein Zauber ein, der Sie schützen könnte - der Fideliuszauber.“
James fuhr herum und sah Lily an, die herunter rasselte: „Ein Zauber, um ein Geheimnis in der Seele eines Menschen zu verbergen. Wenn dieser Zauber angewandt wird, kann ein Dritter das Geheimnis nur entdecken, wenn der Geheimniswahrer es verrät; zufällige Entdeckungen sind unmöglich.“
Dumbledore zog eine Augenbraue nach oben und musste unwillkürlich lächeln. „Nun, das schreibt das Lehrbuch, Mrs. Potter, nun fehlt nur noch der Geheimniswahrer. Ich würde...“
James schüttelte energisch mit dem Kopf. „Danke für ihr Angebot, Professor, aber wir müssen erst einmal eine Nacht darüber schlafen.“
Lily hatte leichte Panik in James` Stimme gehört und das machte ihr Sorgen.
Professor Dumbledore erhob sich schwerfällig. „Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie meine Hilfe brauchen.“ Sein Blick fiel erneut auf den Tarnumhang und er fragte: „Hätten Sie etwas dagegen, Mr. Potter, wenn ich mir diesen Umhang einmal ausleihe. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen.“
James nickte nur stumm. Er war zu sehr in seine Gedanken versunken und letztendlich wusste er, dass der Tarnumhang sie nicht vor irgendwelchen Flüchen schützen konnte.
Lily begleitete den Schulleiter noch zur Tür und sagte zum Abschied. „Danke für Ihre Ehrlichkeit, Professor!“
Dumbledore lächelte müde. „Ich wünschte, ich könnte mehr für Sie tun.“

Die Nacht blieb für Lily und James schlaflos. Nicht, weil Harry sie wach gehalten hatte, sondern die Bücher, die Lily im ganzen Haus zusammen gesucht hatte. Sie alle beschrieben den Fideliuszauber genauer und doch blieb die Frage nach dem Geheimniswahrer offen.
Doch schon am nächsten Morgen tauchte ein kleiner Lichtblick am Himmel auf. Lily und James waren völlig übernächtigt, als ein gut gelaunter Sirius an ihre Haustür klopfte.
„Hey, warum die langen Gesichter?“, fragte er grinsend und nahm sich gleich seinem Patenkind an. Godric`s Hollow war immer seine Zwischenstation, wenn er unterwegs war. Das Haus seiner Freunde war sein Anlaufpunkt und ein Ort der Ruhe, denn Leid und Elend gab es nicht nur hier in England, auch in den anderen Ländern folterten und mordeten Voldemort`s Schergen.
„Wir haben ein Problem“, murmelte Lily und füllte Sirius den Teller.
Sirius blickte in das blasse Gesicht seines Freundes und hörte ihm gespannt zu. James erzählte ihm alles, was Dumbledore ihnen gesagt hatte und er endete mit den Worten: „... deshalb möchten Lily und ich, dass du unser Geheimniswahrer wirst.“
Sirius atmete geräuschvoll aus, schob seinen Teller von sich und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Die Küche kam ihm auf einmal so beengt vor, unter dem durchdringenden und abwartenden Blick seines Freundes.
„Ich würde es sofort tun, James, das weißt du, aber denkst du nicht, dass es zu offensichtlich wäre“, gab Sirius zu bedenken. „Ich bin der Pate eures Kindes und dein bester Freund, das weiß jeder im Orden und der Verräter sicher auch.“
James schloss die Augen, zum einen um Lily`s Blick auszuweichen und zum anderen weil Sirius Recht hatte. So langsam war er mit seinem Latein am Ende und fühlte sich in die Enge gedrängt, weil er nicht mehr wusste, wie er seine Familie und besonders sein Kind schützen sollte.
Sirius beugte sich über den Tisch und sagte eindringlich: „Voldemort wird mich jagen, weil er glaubt, dass nur ich für diese Sache in Frage komme, aber es gibt einen, der unscheinbar ist...“
„Remus?“, fragte Lily hoffnungsvoll.
James winkte ab. „Vergiss es, Remus treibt sich bei Greyback rum und wenn er dort als Spion enttarnt wird, dann ist unser Todesurteil gesprochen. Du denkst an Peter, nicht wahr, Pad?“
Sirius lehnte sich in seinem Stuhl zurück und nickte. Der Plan schien perfekt, denn jeder, der die Marauder kannte, hätte auf Sirius getippt, eventuell noch auf Remus, aber niemand würde vermuten, dass sie den unscheinbaren Peter zum Geheimniswahrer machen würden. Dass er derjenige wäre, in dessen Hände die Familie Potter ihr Leben legte.

Peter wurde auch gleich zum Abendessen eingeladen und Sirius blieb ebenso, um James bei seinem Vorhaben zu unterstützen.
Lily hatte Peter`s Lieblingsessen gekocht, obwohl ihr bei der ganzen Sache nicht wohl war. Peter war auch kein bisschen verwundert, dass Remus an diesem Abend fehlte, und genoss die Aufmerksamkeit seiner Freunde in vollen Zügen.
James stocherte nur lustlos in seinem Essen herum, wartete aber, bis alle fertig waren. Lily verschwand mit dem kleinen Harry und Sirius lehnte sich mit einer Butterbierflasche in der Hand an die Arbeitsplatte der Küchezeile, als James Peter sein Anliegen vortrug.
Als die Sprache auf einen Verräter im Phönixorden kam, rutschten Peter`s Arme automatisch vom Tisch. Unruhig knetete er seine Hände unter dem Tisch und nickte langsam. Sirius beobachtete Peter aufmerksam und sah die Angst in seinen Augen, als James ihn bat, der Geheimniswahrer zu werden.
„Hör zu, Peter“, sagte Sirius. „Voldemort wird nicht den kleinsten Verdacht schöpfen. Jeder wird denken, dass ich das Versteck kenne. Du kannst in deiner Wohnung bleiben und dich verstecken...“
Peter faltete seine Hände über seinem kleinen Bauch und schloss kurz die Augen. James und Sirius sahen sich abwartend an und grinsten, als Peter zustimmend sagte: „Also gut, ich mach es.“
Die Potters hatten ihren Geheimniswahrer, doch ehe sie den Zauber auf ihr Haus legen konnten, vergingen noch ein paar Tage.
Lily packte den Keller voll, mit allem, was sie benötigten, um so wenig wie möglich das Haus zu verlassen. James kappte die einzige Verbindung zu Sirius` Haus, den Kamin. Sie waren jetzt vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten und sie hatten Remus nur gesagt, dass sie sich jetzt mit dem Fideliuszauber schützen würden.
Wohl war ihnen bei der ganzen Sache nicht, vor allen Dingen, weil niemand wusste, wann sie sich wieder sehen würden.
An dem Abend, eine Woche vor Halloween, als der Zauber gesprochen wurde, stand Sirius im Dunkeln auf der anderen Straßenseite vor dem Haus der Potters. Vor seinen Augen verschwand das Gebäude und zurück blieb nur ein braches Stück Land und das Schmiedeeiserne kleine Tor - und zurück blieb eine Familie, die nur um das Wohl ihres Kindes besorgt war und dafür jede Einschränkung ihres Lebens in Kauf nahm.

Halloween kam und Lily schmückte trotz allem das Haus, auch wenn es keiner sehen konnte. Kleine Hexen und Geister zogen an ihrem Haus vorbei, doch niemandem schien aufzufallen, dass irgendetwas anders war.
An diesem Tag war James zum ersten Mal ins Dorf gegangen, um noch ein paar Dinge zu besorgen, die sie dringend benötigten. Für ihn selbst war es schon verwunderlich, dass keiner irgendwelche Fragen stellte und die Dorfbewohner das Verschwinden des Hauses einfach so hinnahmen.
Lily hatte für den Abend den Tisch im Esszimmer mit kleinen Kürbissen dekoriert, auch wenn sie nur zu dritt waren.
Beide, James und Lily, dachten an Remus, denn diese Nacht war Vollmond und er war wieder unterwegs in Greyback`s Wolfsrudel.
Harry`s fröhliches Lachen durchbrach die Stille beim Abendessen etwas. James sah Lily an, dass sie sich einsam fühlte, eingesperrt in einem Haus und immer die gleiche Frage im Kopf. Wie lange sollte das noch so gehen? Sie wussten nicht, was draußen vor sich ging und auch nicht, was im Orden passierte. Sie wussten nicht, wo ihre Freunde waren, aber sie fühlten sich sicher.
Für sie war dieses Halloween ein Abend wie jeder andere, seit der Zauber über ihr Haus gesprochen war.
Lily brachte wie immer die Küche in Ordnung und James spielte noch ein bisschen mit Harry.
Die Fensterläden klapperten und der stürmische Herbstwind fegte um das Haus und dennoch waren draußen noch verkleidete Kinder unterwegs. James legte ein paar Holzscheite in den Kamin und sah Lily noch nach, wie sie mit Harry auf dem Arm ins Obergeschoß verschwand. Für den jungen Mann war es Schlafenszeit.
James stellte eine Flasche Rotwein auf den kleinen Tisch vor dem Sofa und durchquerte den Flur des Hauses Richtung Küche, um ein paar Gläser zu holen.
Alles war wie immer, bis auf das Klicken vom Schloss der Haustür. Wie in Zeitlupe drehte sich der Türknauf und nur einen Wimpernschlag später flog die Tür auf.
Der Herbstwind pfiff durch den Flur, ließ bunte Blätter hereinwehen und brachte noch jemand anderen mit. Eine hagere Gestalt, eingehüllt in einen schwarzen Umhang, schwebte förmlich in das Haus. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen, doch James brauchte das Gesicht nicht zu sehen, um zu wissen, dass Er es war. Jener, der ihr Kind jagte und wegen dem sie sich versteckten.
James` Hand tastete ins Leere und vergeblich suchte er seinen Zauberstab, der beim spielen mit Harry achtlos auf dem Sofa liegen geblieben war. Panik breitete sich in James aus und er rief laut: „Lily, nimm Harry und flieh! Er ist es! Flieh! Ich halte ihn...“
Die letzten Worte kamen nicht mehr über seine Lippen, denn ein grünes Licht erfüllte ohne Vorwarnung den kleinen Hausflur, traf ihn mitten in die Brust. Mit geweiteten Augen fiel James nach hinten über und stürzte auf die kalten Fliesen. Bevor jegliches Leben aus ihm wich, sah er Harry und Lily vor sich, sah seine Freunde und all jene, die er verloren hatte.

Lily war im Obergeschoß und schrie verzweifelt, denn das tödliche grüne Licht aus dem Hausflur war ihr nicht entgangen. Ihr Atem ging schwer, Panik breitete sich in ihr aus, als sie Harry hektisch in das Kinderbettchen setzte. Sie verriegelte die Tür und versuchte, nicht daran zu denken, dass James tot war, gestorben für sie und ihr Kind.
Einen Stuhl stellte sie unter den Türknauf, schob zwei große Spielkisten vor die Tür und wusste, dass sie in der Falle saß. Sie konnte sich nicht verteidigen, ihr Zauberstab lag unten in der Küche und mit einem Mal wurde ihr klar, dass es zu Ende war.
Voldemort war am Ende seiner Jagd angekommen und Harry war die Beute, die er wollte. Im Schnelldurchlauf ging Lily alle Möglichkeiten durch, die ihr einfielen. Alles, was sie über Schutzzauber und Banne gelesen hatte, sauste ihr durch den Kopf, als die Tür mit einem lauten Krachen aufflog.

Lily wich automatisch zurück, stellte sich vor das Kinderbettchen und breitete die Arme aus, so wie jede Mutter es tun würde, um ihr Kind zu schützen. Lily fixierte den todbringenden Gast und sie war bereit zu sterben - zu sterben für ihr Kind, denn er war die Hoffnung für alle.
„Nicht Harry, bitte nicht Harry“, flehte sie mit tränenüberströmtem Gesicht. Ihre grünen Augen ließen den Angreifer nicht aus den Augen, der jetzt schnarrte: „Geh aus dem Weg, du dummes Mädchen!“
Tote Augen starrten auf das Kinderbettchen und versuchten, einen Blick auf den kleinen Körper zu erhaschen, doch Lily ließ ihn nicht gewähren. Sie drängte sich dichter an das Bett, ihre Hände fanden das Holz und krallten sich daran fest. Sie sah dem Tod ins Auge und das mit festem Blick, denn plötzlich fiel ihr Sirius` Weihnachtsgeschenk ein, das Buch über Uralte Magie, und die Stelle, die sie immer und immer wieder gelesen hatte.
Lily Potter starb lautlos, denn sie wusste, sie hatte mit ihrem Tod den ultimativen Schutz auf ihr Kind gelegt.
Der kleine Harry sah zu, wie seine Mutter vor seinem Kinderbettchen zusammensackte und dann fiel sein Blick auf einen Zauberstab, der direkt vor sein Gesicht gehalten wurde.
Neugierige Augen, die ihm Angst machten, musterten ihn und das höhnische Lachen hallte durch den Raum, der wieder mit einem grünen Licht erfüllt wurde.
Harry kniff die Augen zusammen und verzog sein Gesicht. Er weinte und bekam nicht mit, dass der todbringende Angreifer sich vor seinen Augen auflöste, aber er hörte die Explosion, die ein Teil der Hauswand wegriss, und er fühlte den Schmerz in seiner Stirn.
Zurück blieb ein leerer Umhang, ein Überbleibsel von dem schwärzesten Magier aller Zeiten. Zurück blieb ein Verräter, der nur seine Haut retten wollte und zurück blieb ein kleiner Junge, der seine Eltern verloren hatte und auf dessen Schultern eine Last lag, von der er erst viel später erfahren sollte.

Epilog

Es war für Sirius das erste Halloweenfest, das er allein verbrachte. Zum ersten Mal kam ihm sein Haus erdrückend vor. Er hatte den ganzen Nachmittag im Keller verbracht, hatte sich durch Jackie und Amy`s Sachen gewühlt, auf der Suche nach etwas, das er nicht deuten konnte.
Er war unruhig und er war besorgt. Er dachte an Remus, als es langsam dunkel wurde und er dachte an Lily und James, aber keinen von ihnen konnte er an diesem Abend aufsuchen, also entschied er sich dafür, mal bei Peter nach dem Rechten zu sehen, um der bedrückenden Stille seines Hauses zu entfliehen.
Der kleine Marauder hatte wohl die schwerste Last von allen zu tragen. Das Leben von James und Lily und das von Harry lag in seinen Händen.
Sirius streifte sich seine Lederjacke über und verließ das Haus. Sein Motorrad war in den letzten Wochen sein ständiger Begleiter gewesen und war es auch an diesem Abend.
Fast lautlos landete er vor dem Haus, in dem Peter wohnte, und nahm die Treppe nach oben. Die Wohnungstür war nur angelehnt, aber alles in der kleinen schmuddeligen Wohnung war hell erleuchtet.
Achtsam zog Sirius seinen Zauberstab und drückte die Tür auf. Peter war nicht der ordentlichste, doch die vielen umgestürzten Möbel waren verdächtig. Die Deckenlampe im Wohnzimmer war kaputt und die Vorhänge von den Fenstern herunter gerissen. Im Schlafzimmer waren die Matratze und das Bettzeug zerfetzt und in der Küche lag zerbrochenes Geschirr.
Sirius brauchte nicht lange, um zu wissen, dass hier Gewalt angewendet wurde. Jeweils zwei Stufen auf einmal nehmend stürzte er aus dem Haus und schwang sich auf sein Motorrad, denn plötzlich hatte er eine ganz böse Vorahnung.
Seine Gedanken waren bei James und er spürte nicht den kalten eisigen Wind, spürte nicht, wie seine Finger langsam klamm wurden - das einzige, was er fühlte, war Angst.
Schon von weitem sah er die leichten Rauchschwaden in die dunkle Nacht steigen und sah das Haus, das eigentlich seinem Blick hätte verborgen bleiben müssen.

Ohne den Motor abzustellen, stieg Sirius ab und rannte durch die geöffnete Tür. Sein Blick fiel sofort auf seinen toten Freund und er verharrte einen Moment im Türrahmen. Schwer ging sein Atem und Tränen verschleierten seinen Blick, als er langsam näher ging und auf die Knie fiel. James sah so friedlich aus, nur seine Augen waren weit aufgerissen. Seine Brille war bei dem Fall von der Nase gerutscht und lag nur eine Armlänge neben ihm, kaputt, zum wohl hundertsten Mal.
Mit zitternder Hand fuhr Sirius über die Stirn seines Freundes und drückte ihm die Augen zu - und da war er wieder, dieser Schmerz, der drohte, ihn zu zerreißen und den er seit Jackie`s Tod nicht mehr so intensiv gespürt hatte.
Durch die Stille des Hauses brach das Weinen eines Kindes und es war wie ein Lichtblick. Sirius hetzte die Treppe hinauf in Harry´s Kinderzimmer und da saß er, der Kleine, allein in seinem Bettchen, vor sich seine tote Mutter.
„Hey, schon gut“, versuchte Sirius Harry zu beruhigen, der nichts weiter als eine gezackte Wunde auf seiner Stirn hatte, und atmete tief durch, als er sich neben Lily hockte. Sie hatte die Augen geschlossen, die roten langen Haare ausgebreitet wie ein Fächer.
„Es tut mir so leid“, flüsterte Sirius und strich über ihr ebenmäßiges Gesicht. Er fühlte sich schuldig, schuldig dafür, dass sein bester Freund tot war, und da war noch etwas dazugekommen - Hass. Hass auf einen seiner Freunde, dem er vertraut hatte, für den er sein Leben gegeben hätte, wenn es hätte sein müssen. Derjenige, der dafür gesorgt hatte, dass dieses kleine unschuldige Wesen ohne Eltern aufwachsen musste, der für James und Lily`s Tod verantwortlich war.
Der Wind pfiff in das Zimmer, dem die halbe Wand fehlte. Harry weinte unablässig und Sirius hatte Mühe, ihn in seine Bettdecke zu wickeln und aus dem Zimmer zu tragen. Es war, als wollte der Kleine nicht fort, von jenem Ort, an dem seine Eltern starben.
Vor der Tür schlug ihnen die kalte Nacht entgegen und Sirius war etwas ratlos. Er wollte Peter jagen, denn je mehr Zeit verging desto geringer war die Chance ihn zu finden, aber er wollte auch Harry nicht allein lassen.
Die Entscheidung wurde ihm mit auftauchen einer Person abgenommen. Der hünenhafte Wildhüter von Hogwarts, Hagrid, kam den kleinen Weg zum Haus hinauf entlang. Sein entsetzter Gesichtsausdruck war auch hinter seinem wilden Bart zu erkennen.
„Dumbledore schickt mich. Ich soll Harry abholen“, schniefte er.
Sirius hinterfragte auch nichts weiter, drückte Hagrid sein Patenkind in den Arm und sagte: „Nimm mein Motorrad, ich hab noch was zu erledigen.“
Hass und Wut funkelten in seinen Augen, als er von dem grauenvollen Ort apparierte. Sein Ziel war es, Peter zu finden. Kein leichtes Unterfangen in der Halloweennacht.
An magischen Orten begann Sirius` Suche und sie endete im Morgengrauen in der Muggelwelt. Ein guter Platz, wenn man untertauchen wollte, war einer, an dem man viele Leute um sich hatte.
Und so war es auch. In einer Londoner Gasse stellte Sirius seinen Freund. Beide trugen keine Zaubererumhänge und fielen an diesem Morgen nicht weiter auf. Die Menschen liefen hektisch auf und ab und beachteten die beiden nicht.
Peter wich einen Schritt zurück, als Sirius näher kam. „Sirius, wie konntest du nur? Lily und James, du hast sie auf dem Gewissen“, schluchzte Peter herzzerreißend, doch Sirius sah das hämische Grinsen hinter seinen Worten.
Mit dieser Lüge zeigte Peter seinem Freund zum ersten Mal sein wahres Gesicht, zeigte Sirius, wie verlogen und kaltblütig er war.
„Warum?“, spie er seinem Gegenüber entgegen. „Warum hast du das getan? James war dein Freund!“
Peter`s Gesichtszüge entglitten und er schnaubte verächtlich: „Er hatte alles, genauso wie du. Ihr hattet eine Familie und ich ... ich war allein und musste mich selbst durchschlagen. Du weißt nicht, wie das ist ... der Dunkle Lord, er kennt Mittel einen zum reden zu bringen.“
Sirius schüttelte ungläubig den Kopf. In seinen grauen Augen loderte der Hass, als er kaum hörbar sagte: „Du ... du hast auch die Andrews verraten, so wie du James und Lily verraten hast. Dafür wirst du bezahlen!“
Es interessierte Sirius nicht, dass sie sich mitten unter Muggeln befanden, als er seinen Zauberstab zog. Der Lärm der Autos dröhnte in seinen Ohren und nur einen Moment wandte er den Blick von Peter, doch dieser winzige Moment kostete ihn zwölf Jahre seines Lebens.
Alles ging verflucht schnell - eine Explosion, Dutzende tote Muggel, ein riesiges Loch in der Erde und Peter war verschwunden.
Schreiende und weinende Menschen kauerten am Boden, als die Auroren des Zaubereiministeriums lautlos auftauchten und den erstarrten Sirius einfach mitnahmen. Er hatte gar nicht registriert, was überhaupt passiert war.
Nur die Worte ?Mörder' und ?Askaban' drangen in sein Unterbewusstsein.
Ohne Verhandlung kam Sirius Black in das Zauberergefängnis nach Askaban, doch diese Geschichte kann allein JK Rowling erzählen.


E N D E



Was bleibt mir zu sagen? Erst einmal danke an meine treue Seele Mina, die wirklich für jedes Problem von mir ein offenes Ohr hatte und das, obwohl ich manchmal wirklich ziemlich nervig sein konnte. Ja und auch ein Dankeschön an bady, meiner treuen Testleserin, die immer sehr viel wert auf die Augen legt.
Tja und der größte Dank gilt wohl all den treuen Seelen da draußen, die es mir mit ihren Kommentaren leicht gemacht haben, diese Geschichte so lang werden zu lassen, denn eigentlich war das gar nicht meine Absicht. Eure letzten Kommentare werde ich euch natürlich alle per Eule beantworten.
So nun noch ein bisschen Werbung in eigener Sache. Wenn alles gut geht, wird noch heute meine neue FF „Das Geheimnis der Ahnen“ starten. Es geht wieder zurück in die Marauderzeit, aber mehr verrate ich noch nicht, denn diesem Geheimnis müsst ihr schon selbst auf die Spur kommen.
Danke euch allen!
Eure heidi


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