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Geliebter Feind - Alles verändert

von heidi

Da bin ich wieder!
@ Rose-Weasley
Hm... ich weiß, das letzte Kapitel hatte es in sich. Peter... nun ja, irgendwann stirbt er ja, das wissen wir nun alle. *g*
@ *Krissi*
Ja, warum gerade die drei? Das ist eine gute Frage. Amy und Jackie mussten aus der Geschichte raus und ihr Vater... tja der hatte sich Voldemort widersetzt und durfte gleich mit sterben.
@ angeltear
*Taschentücher reich* Das Ende der Geschichte wird ja auch nicht viel besser, obwohl ich versucht habe, es weniger dramatisch zu halten. Also die Taschentücher schön in reichweite lassen.
@ Mumu
Hm... Sirius wird so oder so nach Askaban kommen. Er kann nicht beweisen, wer die Andrews getötet hat, aber einen kleinen Hinweis gibt es im Epilog.
@ Puschel
Also mit dem heutigen Kapitel sind es noch 2, das heißt am Sonntag gibt es das letzte. Und ich höre immer wieder gern, wenn jemand in die Geschichte abtauchen kann. Das ist das schönste Lob überhaupt.
@ MOOKiE
Ja Peter, der bekommt ja irgendwann seine gerechte Strafe, wenn auch nicht in dieser Geschichte und leider, leider mussten sie sterben.
@ OpalKoboi
Ah.. ausgerechnet bei dem letzten Chap outet sich ein Schwarzleser. Das freut einen Hobbyautor immer wieder. Und dein Dank wurde an Mina weiter geleitet, ohne die ich wirklich nicht soweit gekommen wäre. Ich wünsch dir viel Spaß bei den letzten beiden Kapiteln.
@ LovleyLily
Hm... in den nächsten beiden Chaps wird es gezwungenermaßen kleine Zeitsprünge geben. Sicher die ganze Sache ist für Sirius nicht leicht zu verdauen, aber lies selbst.
@ Lady_A
Das Ende für Jackie und Amy war dramatisch, aber so hatte ich es schon lange im Hinterkopf. Glaub mir, es fiel mir nicht leicht sie gehen zu lassen.
@ Celine Potter
Oh, das letzte Chap lockte noch einen Schwarzleser hinter dem Ofen vor. Freut mich, dass dir die Geschichte gefällt, vor allem das letzte Chap. Bin gespannt, was du zu dem Ende sagen wirst.
@ Sirius-fanin
Danke und ich glaube dir nicht, du hast sicher geheult. *g*
@ Ronan
Ja, traurig war es sicher, auch für mich, glaub mir. *g*
@ Turpin, Lisa
Hm... gemein, bin ich sicher nicht, kaltblütig triff es eher. *g*
@ Joel90
Jackie und Amy mussten aus dieser Geschichte heraus, das war für mich von vorn herein klar, denn es wird keine Fortsetzung geben, aber etwas Neues.
@ Lily-Potter
Ich merk schon, ich hab euch alle traurig gemacht, aber das zeigt mir, das euch Jackie als Charakter gefallen hat und das ist für mich ein Lob.
@ BlacksLady
Also Sirius wird nichts Dummes tun, dafür wird eine ganz bestimmte Person sorgen und das kannst du alles im kommenden Chap lesen, bevor dann am Sonntag, das absolute Ende kommt.
@ Phoenixmaid
Na vielleicht kannst du zu diesem Chap etwas sagen. *g*
@ Anso
Die Frage nach dem Warum beantwortet sich eigentlich von selbst. Wenn ich Jackie und Amy am Leben gelassen hätte, dann wäre ich von der ursprünglichen Geschichte um die Marauder abgewichen. Sorry für den Schock.
@ Sirius Black - Marauder
Das ist die erste Geschichte, die ich schreibe, wo es kein Happy-End gibt. Also halt durch und leg die Taschentücher bereit.
@ lil Lily
Das Ende wird nicht ganz so tragisch ausfallen. Zum einen weil ja jeder weiß wie es ausgeht und zum andern, hab ich mir Mühe gegeben nicht so sehr auf die Tränendrüse zu drücken. *g*
@ pagesturner
Es war von vornherein geplant dieser Geschichte kein Happy-End zu geben, aber keine Angst, das Ende wird nicht ganz so dramatisch werden. Also lehn dich entspannt zurück und genieß die letzten beiden Kapitel. *g*
@ Lyra18
Richtig, es wird kein Hoch mehr geben, das letzte Chap war die Einstimmung auf das Ende, das nun greifbar nahe ist. Und Sirius... der taucht gleich auf. *g*
@ band7
Mit einem spektakulären Abgang meinst du jetzt einen Todesserkampf, oder was? So was hatte ich nicht vorgesehen, wäre allerdings auch eine Möglichkeit gewesen. Hm... was Peter nun getan hat, wird erst im Epilog kurz angerissen und ja... in meiner nächsten FF sind die Marauder mit dabei, aber es wird im Vordergrund nicht nur um sie gehen.
@ PadfootBlack
Ich hatte mit Bedacht am Anfang des Chap die ruhige Phase gewählt, um ihnen noch ein paar glückliche Momente zu gönnen, obwohl ich mir nun letztendlich nicht sicher bin, ob das richtig war. James und Lilys Ende in dieser Geschichte, wird nicht so dramatisch werden. Ich hab versucht nicht all zu viele Emotionen mit einzubringen. Bei Sirius und Jackie war das etwas anderes, denn die beiden hatten von vorn herein keine Chance eine richtige Familie zu sein. Also viel Spaß bei den letzten beiden Chaps!

Ein großes Dankeschön an euch alle und nehmt das Ganze nicht so schwer!
Eure heidi



95. Alles verändert

Nach Jackie und Amy`s Tod war nichts mehr, wie es einmal war.
Mike hatte seine Mutter mit auf die Drachenfarm genommen, um sie vor Voldemort`s Schergen besser beschützen zu können.
Lily war in sich gekehrt und nur hin und wieder stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen, wenn sie mit ihrem Sohn zusammen war. James und Remus knieten sich mehr denn je in ihre Arbeit für den Orden und Sirius blieb verschwunden. Seine Freunde hatten alle möglichen Plätze abgesucht, doch ohne Erfolg. So zogen Tage und Wochen ins Land und mit ihnen kam der Frühling.
Der Mai brachte die bunten Farben und fröhliches Vogelgezwitscher erfüllte schon morgens die angenehm warme Luft.
Lily war schon lange auf den Beinen und arbeitete, wie jeden Tag, unermüdlich daran, den verwilderten Garten in Godric`s Hollow wieder in ein blühendes Paradies zu verwandeln. Es war ihre Art sich von dem schrecklichen Verlust ihrer Freundin abzulenken.
James stand mit dem fast zehn Monate alten Harry auf dem Arm am Fenster im Kinderzimmer und beobachtete Lily, die mit einer einfachen Arbeitshose, einem ausgewaschen Shirt, Kopftuch und Gummistiefeln durch den Garten stapfte. Lily schnitt die ersten Frühlingsblumen und James wusste sehr genau, für wen diese waren. Fast täglich begleitete er Lily auf den Zaubererfriedhof. Ihr Weg war immer der gleiche - zuerst besuchten sie das Grab von Lily`s Tante, dann Megan, James` Eltern und der Abschluss war immer die große Grabstelle der Andrews. Kleine Plüschtiere saßen zwischen bunten Blumen und ließen jeden verstehen, dass hier auch ein Kind begraben war.
An diesem Tag war jedoch etwas anders.
Lily und James verlangsamten ihre Schritte, denn schon von weitem leuchtete ein auffallend großer Strauß roter Rosen auf dem Grab der Andrews und ein neues Plüschtier hatte zwischen all den anderen seinen Platz gefunden.
„Sirius war hier“, sagte Lily und ihre Stimme klang so erleichtert, wie James sich fühlte. Nach über zwei Monaten, endlich ein erstes Lebenszeichen von seinem Freund.

Vor seinem Besuch auf dem Friedhof, hatte Sirius allerdings das Drachenreservat aufgesucht, in dem Mike lebte.
Sirius hatte sich verändert in den letzten Wochen. Seine Haare waren länger geworden und der Dreitagebart ließ seinen Blick noch düsterer erscheinen. Seine Augen hatten jeglichen Glanz verloren, so, wie er den Mittelpunkt seines Lebens verloren hatte. Wochenlang war er rastlos durch die Gegend getingelt, hatte versucht zu vergessen, doch ohne Erfolg, aber jetzt war er bereit, sich dem Leben wieder zu stellen.
Die Wächter am Tor des Reservats unterzogen ihn allen Sicherheitsmaßnahmen, die er schon von seinem letzten Besuch kannte. Schweigend, aber mit wachem Blick, folgte er dem Torwächter zu den Unterkünften der Drachenwärter. Es war noch früh am Morgen und dennoch wollte Sirius Mike Andrews besuchen, bevor er wieder nach England zurückkehrte.
In Mike`s Wohnung brannte schon Licht, doch nicht er, sondern seine Mutter öffnete die Tür. Einen Moment sahen sich beide nur schweigend an, bis Mrs. Andrews sagte: „Da bist du ja endlich wieder, Junge.“
Sie musste sich auf Zehenspitzen stellen, um den verblüfften Sirius zu umarmen.
Er drückte die kleine zierliche Frau, die ihn so sehr an Jackie erinnerte, fest an sich. Mike erschien, zog den Überraschungsgast in die Wohnung und schloss die Tür hinter Sirius.
„Wir haben gehofft, dass du her kommen würdest“, sagte Mrs. Andrews und stellte noch ein Frühstücksgedeck auf den kleinen Tisch am Fenster.
„Wie geht's euch?“, fragte Sirius und versuchte, den Blick auf die vielen Fotos der Andrews zu vermeiden. Es waren noch einige dazu gekommen, seit seinem letzten Besuch.
„Wie geht's dir?“, stellte Mike die Gegenfrage und nahm einen Schluck von seinem Kaffee, ohne Sirius dabei aus den Augen zu lassen.
Sirius zog seine Lederjacke aus und setzte sich neben Mike, die einzige Möglichkeit, seinem durchdringenden Blick auszuweichen.
„Willst du eine ehrliche Antwort?“, fragte Sirius und blickte dabei Jackie`s Mutter an, die in seinen Augen in den letzten Wochen alt geworden war.
„Ich kenne die Antwort“, sagte Mike, „deshalb lassen wir das. Was hast du jetzt vor, Sirius?“
Auf Sirius` Lippen stahl sich ein kleines Lächeln, als Mrs. Andrews ihm den Teller füllte und meinte: „Du siehst aus, als könntest du es vertragen.“
Sirius ließ sich sein Frühstück schmecken, denn zu lange war er allein gewesen, hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, warum die Todesser in jener Nacht vor der kleinen Kapelle aufgetaucht waren - warum Amy, Jackie und ihr Vater sterben mussten.
Erst als Mrs. Andrews sich verabschiedet hatte - sie half ein bisschen auf der Krankenstation des Drachenreservats aus -, griff Sirius das Gespräch wieder auf. „Ich werde zurück nach England gehen. Der Orden braucht weiterhin jede Hilfe, die er kriegen kann, und es ist die Chance für mich, die Mörder meiner Familie zu jagen. Sie werden dafür bezahlen - wenn es sein muss, mit ihrem Leben.“ Seine Stimme war so düster, wie sein Aussehen, und der Hass darin war nicht zu überhören.
Mike hatte schweigend zugehört, stand jetzt auf und lief ein paar Schritte durch den Raum. Sein Blick war aus dem Fenster gerichtet, als er leise sagte: „Wenn du zulässt, dass aus deinem Schmerz und deiner Trauer Hass wird, dann kannst du dir ebenso eine Maske aufsetzen. Du kannst sie jagen und du kannst sie töten, du kannst deinen Hass und deine Wut an ihnen auslassen, aber das bringt dir Jackie und Amy nicht zurück.“
Sirius schluckte schwer, schob seinen leeren Teller von sich und knetete seine Hände. Ihm fiel es schwer, Jackie`s Namen zu hören, aber seine Tränen waren versiegt.
Mike setzte sich wieder an den Tisch und suchte Sirius` Blick. Er sah fest in seine Augen und sagte: „Diejenigen, die wir lieben, verlassen uns nie, denn sie bleiben immer in unseren Herzen. Der Spruch stammt von meiner Mutter und hat mir geholfen, die letzten Wochen zu überstehen.“
Sirius wischte sich mit der Hand über die Augen und fühlte sich plötzlich unheimlich schwach. Mrs. Andrews hatte den Mittelpunkt ihres Lebens verloren und war nicht daran zerbrochen. Sie hatte ein Kind, ein Enkelkind und ihren Mann beweint und blickte dennoch nach vorn.
In gedrückter Stimmung verabschiedete sich Sirius von Mike mit dem Versprechen, in Kontakt zu bleiben, und machte sich nun endgültig auf den Weg nach England.

Schummrig schwaches Dämmerlicht ließ den Zaubererfriedhof gespenstisch wirken. Hier in England war es noch nicht ganz hell, als Sirius das knarrende schmiedeeiserne Tor öffnete. Sein Motorrad stand vor der von Efeu überwucherten Mauer und einen Moment überlegte er, ob er nicht einfach wieder verschwinden sollte. Mit jedem Schritt fiel es ihm schwerer, den Weg zwischen den vielen Gräbern zu gehen. Er schloss kurz die Augen, hörte Lily`s verzweifelten Schrei, sah Jackie wie in Zeitlupe auf den kalten Steinboden fallen, sah Amy`s kleinen regungslosen Körper und erschauderte bei diesen Bildern heftig. Seine Hände schlossen sich fest um den großen Rosenstrauß, er fühlte, wie die Dornen sich schmerzhaft in seine Hand gruben und ihn damit zurück in die Wirklichkeit holten.
Schon von weitem leuchteten ihm die vielen bunten Blumen auf dem Grab der Andrews entgegen, das keinen Grabstein hatte.
Die vielen kleinen Plüschtiere auf dem Grab hatten nichts von ihrer ursprünglichen Farbe verloren und einige bewegten sogar den Kopf. Ein kleines Einhorn stellte sich hin und wieder auf die Hinterbeine, gab aber keinen Laut von sich. In der Mitte saß der kleine Drache, den Sirius in der Nacht der Beerdigung einfach achtlos fallen gelassen hatte, und daneben stand Jackie`s Brautstrauß, frisch wie an jenem Abend. Er steckte in einer weißen Vase, die schlicht und einfach war, nur das Relief zweier ineinander verschlungener Herzen zierte sie.
?Lily`s Handschrift', schoss es Sirius durch den Kopf und er zählte die kleinen Plüschtiere. Genau neun, eins für jede Woche, die er fort war. Der laue Frühlingswind rauschte durch die Bäume, verfing sich in seinen Haaren und spielte mit den Blumen auf den Gräbern.
Der Rosenstrauß fand einen Platz zwischen den vielen Blumen und auch der kleine, gewöhnliche Stoffhase, um dessen Hals eine feine Silberkette mit einem Ring hing - Sirius` Ehering. Er konnte ihn nicht tragen. Er hatte es versucht und war daran gescheitert, denn das Gegenstück dazu lag unter der Erde.
Sirius ging auf die Knie, sein Kopf fiel in den Nacken und seine Finger krallten sich in die feuchte Erde. Schon seit Tagen war er in Gedanken diesen Augenblick durchgegangen und plötzlich war es, als fiele eine Last von ihm ab. Seine Trauer war immer noch da, aber er hatte das Gefühl, wieder zu Hause zu sein.

James und Lily waren nach ihrem Besuch auf dem Friedhof sofort wieder nach Hause zurückgekehrt. James hatte eine Nachricht an Peter und Remus geschickt und tigerte nun rastlos mit Harry im Arm durch den Garten. Er war versucht gewesen, in Sirius` Haus zu flohen, aber Lily hatte ihn gewarnt und gemeint, er würde ihn nur überrumpeln. Sirius sollte erst mal richtig ankommen und würde sich dann schon bei ihm melden.
Mittlerweile wurde es Nachmittag. Die Maisonne strahlte vom Himmel, in den James hin und wieder sah, auf der Suche nach dem vertrauten Motorrad, während Lily sich in der Küche von Godric`s Hollow zu schaffen machte.
Sie hatte Angst vor dem Zusammentreffen mit Sirius. Seit jener Nacht hatte sie Alpträume, sah ihre tote Freundin mit ihrem Hochzeitskleid am Boden liegen, ihr totes Kind neben sich. Lily hatte ihre beste Freundin verloren, die sie seit ihrem ersten Schuljahr in Hogwarts begleitet hatte und selbst die Besuche an ihrem Grab halfen ihr nicht, das Ganze zu verarbeiten.
Lily hantierte gerade mit Töpfen und Pfannen herum, als sie das vertraute Motorengeräusch vernahm. Sie hielt die Luft an, während Sirius hinter dem Haus zur Landung ansetzte, und stellte sich etwas hinter die Vorhänge an den Fenstern. Sie schluckte schwer, beobachtete James und Sirius, die sich wortlos umarmten, und kämpfte gegen die Tränen. Ihr Blick huschte über Sirius` Gesicht, das in der Abenddämmerung düster wirkte, ebenso wie seine Augen, die jedes Strahlen verloren hatten. Nur einen Moment flackerte etwas in ihnen, als er Harry hoch über seinen Kopf hob und das fröhliche Glucksen des Kleinkindes hörte.
Lily schniefte leise, wischte sich fahrig mit der Hand über die Augen und setzte ihre Arbeit weiter fort.

James musterte seinen Freund stumm und wusste nicht, was er sagen sollte. In all den Wochen hatte er versucht, sich Worte zurecht zu legen, die jetzt wie weggeblasen waren. Er konnte weder Sirius noch Lily diesen Schmerz nehmen und es tat ihm weh, beide so zu sehen.
„Wie geht's dir?“, fragte James und biss sich augenblicklich für diese blöde Frage auf die Lippen. Diese Frage, die man nur stellte, wenn man seine Unsicherheit überspielen wollte, oder nicht weiter wusste.
Sirius lächelte Harry an, der an seinen Haaren herumzerrte, und meinte: „Beschissen trifft es wohl am ehesten. Wie würde es dir gehen, wenn du deine Frau und dein Kind verloren hättest?“
James schloss die Augen und atmete geräuschvoll aus. In diesem Moment wünschte er sich Remus herbei, der in solchen Situationen besser ausdrücken konnte, was er meinte.
Sirius drückte James seinen Sohn in den Arm und kehrte ihm den Rücken zu. Sein Kopf war gesenkt, als er leise sagte: „Es tut weh, verdammt weh, aber ich werde damit leben müssen, ob ich will oder nicht...“
„Wir haben dich alle vermisst, so, wie wir Jackie und Amy vermissen“, sagte James und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter.
Sirius blickte über seine Schulter in das Gesicht seines Freundes. Er hatte immer noch dieselben braunen Augen, wie damals, als sie sich das erste Mal im Hogwartsexpress begegnet waren, und doch war heute etwas anders. Jeder von ihnen hatte Menschen verloren, die ihm nahe standen, die ihm etwas bedeutet hatten, und das zeigte sich auch in ihren Augen. Aber da war auch noch mehr zu sehen - Mut, Entschlossenheit und Vertrauen.
„Kann ich heute Nacht hier bleiben? Ich habe Angst davor, in mein Haus zurück zu gehen und all die Dinge von Jackie und Amy...“, sagte Sirius schon fast flehentlich und zum ersten Mal seit jener Nacht, sprach er wieder ihre Namen aus.
James legte seinen Arm um die Schultern seines besten Freundes. „Du weißt, dass wir immer einen Platz für dich haben. Ich würde doch den Paten meines Sohnes nicht so einfach vor die Tür setzen.“
Sirius grinste schief, doch dieses Grinsen ging in ein Lächeln über, als Lily ihn mit einer stummen Umarmung begrüßte.
Aus seiner Lederjacke zog Sirius einen großen, flachen Stein, der schwer in seiner Handfläche lag. Es war kein gewöhnlicher Stein; er war durchzogen von feinen roten und braunen Linien, die sich wie in einem Spinnennetz alle ineinander verschlangen. Sirius legte ihn in Lily`s geöffnete Handfläche und sah in ihre Augen, als er meinte: „Ich hab ihn an irgendeinem Meer gefunden und er hat mich an eure Freundschaft erinnert ... an...“
Heftiges Schluchzen unterbrachen seine Worte und Lily stürmte davon, ins Obergeschoß des Hauses. Sirius sah ihr nach. „Es war falsch, hier her zu kommen...“
James seufzte schwer. „Nein, denn Lily hat in all den Wochen, in denen du weg warst, nicht einmal geweint. Sie hat alles in sich hinein gefressen, hat den Garten umgegraben und ist nachts mit dem Orden auf der Jagd nach Todessern gewesen, aber sie hat ihren Schmerz nie heraus gelassen“, sagte James und unterdrückte den Wunsch, Lily zu folgen.

Remus und Peter tauchten an diesem Abend nicht mehr auf und auch Lily ließ sich nicht mehr blicken. Nachdem James Harry ins Bett gebracht hatte, saßen die beiden Freunde noch lange schweigend bei einem Butterbier. Jeder hing seinen Gedanken nach, ohne zu wissen, dass es eigentlich die selben waren.
Das Gästezimmer in Godric`s Hollow war gemütlich eingerichtet und doch konnte Sirius in dieser Nacht lange keinen Schlaf finden. Er hatte geglaubt, bereit zu sein, sich dem Leben wieder zu stellen, und jetzt zweifelte er daran, ob er je dazu fähig sein würde, zu vergessen.
Das Knarren der Dielen auf dem Treppenflur ließ ihn aufhorchen. Nackte Füße tapsten leise nach unten.
Einen Moment zögerte er noch, doch dann folgte er den leisen Geräuschen durch das dunkle, ruhige Haus.
Lily saß vor einer Kerze am Küchentisch und blickte Sirius mit ihren rot geweinten Augen an. Schatten malten sich auf ihr Gesicht, das im flackernden Licht der Kerze noch blasser erschien.
„Es vergeht nicht eine Nacht, in der ich nicht diese Träume habe“, sagte sie fast flüsternd und wischte sich fahrig mit der Hand über die Augen.
Sirius nickte stumm, denn er wusste genau, was sie meinte. Schweigend machte er ihnen zwei Tassen Kakao und setzte sich Lily gegenüber. Sein Blick ging irgendwo in die dunkle Küche, als er leise sagte: „Ich kenne auch den Grund dafür - wir sind nicht bereit, loszulassen, aber ich weiß auch, dass wir es müssen, sonst gehen wir daran zu Grunde.“
Tränen schimmerten in Lily`s Augen und sie blinzelte leicht. In diesem Moment fragte sie sich, wo Sirius die Kraft dafür hernahm, so etwas zu fordern, von sich selbst und von ihr.
Lily`s Hand rutschte über den Küchentisch und legte sich auf seine. „Dann tun wir es gemeinsam“, sagte sie leise und zum ersten Mal seit Wochen erschien ein echtes Lächeln auf Sirius` Gesicht.

Die Frühlingssonne stand schon hoch am Himmel, als Sirius erwachte. Er hatte noch lange mit Lily in der Küche gesessen. Sie hatten geweint, aber auch gelacht, als sie sich gegenseitig Geschichten aus den vergangenen Jahren erzählten.
Lily stapfte auch an diesem Morgen durch den Garten, jätete Unkraut und kümmerte sich um ein kleines Gemüsebeet. Harry saß auf einer Decke und spielte mit Miss Betty. Lily winkte Sirius, als er aus dem Fenster schaute, und rief: „Dein Frühstück steht in der Küche!“
Eine kurze Dusche später betrat er die Küche. Der Tisch war reichlich gedeckt und auf dem Herd stand noch eine Pfanne mit Rühreiern. Lily setzte sich mit Harry im Arm zu ihm und beantwortete Sirius` unausgesprochene Frage: „James ist mit Remus in deinem Haus. Sie wollten etwas ... etwas für Ordnung sorgen...“
Sirius schloss kurz die Augen und konnte sich schon vorstellen, was seine Freunde taten, und genau so war es auch. Als er aus dem Kamin in seinem Haus stieg, erstrahlte das Wohnzimmer in frischem Glanz, doch noch etwas war anders. Nicht eine Sache von Jackie oder Amy war mehr zu sehen. Sirius erinnerte sich schemenhaft, dass einige von Amy`s Spielzeugen an jenem Abend auf einer Decke vor dem Kamin gelegen hatten, doch selbst diese waren verschwunden. Auch im Eingangsbereich des Hauses waren weder ein Umhang von Jackie, noch ein paar kleine Schuhe von Amy zu sehen, aber Sirius sah gerade noch, wie James mit einem großen Karton in den Keller verschwand, und er hörte Remus von oben rufen: „Das müsste jetzt alles gewesen sein.“
„Pad!“, krächzte Remus einen Moment später und blieb erschrocken am oberen Treppenabsatz stehen. Er beugte sich über das Geländer und warf einen fragenden und zugleich besorgten Blick zu James.
„Ich hab dir gleich gesagt, dass es eine blöde Idee war“, knurrte Remus James an, während Sirius in der Küche verschwand.
All die Post der vergangenen Wochen lag sortiert auf dem Küchentisch. Drei Briefe von Connor und einer vom Oberhaupt des Phönixorden, den Sirius allerdings achtlos beiseite legte, da er auf Beileidsbekundungen verzichten konnte, aber James betrat den Raum und meinte: „Den hab ich da hingelegt. Dumbledore hat mich darum gebeten.“
„Weiß er, dass ich wieder zurück bin?“, fragte Sirius und nahm den Brief wieder in die Hand.
Remus machte sich am Herd zu schaffen. „Nein, aber irgendwie weiß er doch immer alles...“
Sirius öffnete den Brief, ging ans Fenster und las die paar Zeilen. Dumbledore bat ihn, ihn in Hogwarts aufzusuchen. Etwas seltsam fand Sirius das schon, aber es konnte noch bis zum Abend warten.
Er wollte ein paar Tassen aus dem Schrank holen und hielt in seiner Bewegung inne - durch die Glastüren sah er die quietschbunte Kindertasse von Amy und schluckte schwer. Plötzlich sah er sie vor sich, ihr Lachen, ihre kleinen braunen Kringellöckchen und ihre Augen.
Sein Atem ging schwer, als er die Tür des Schranks öffnete und die kleine Tasse ganz nach hinten schob. Remus war seiner Handbewegung gefolgt und hielt die Luft an. Er und James hatten jedes noch so kleine Teil, das in diesem Hause Jackie oder Amy gehörte, verpackt und in den Keller geschafft, aber die Tasse hatten sie wohl übersehen.
Ein lautes Klopfen an der Tür ließ die drei Freunde aufschrecken, aber es war nur Peter, der Sirius mit einem stummen Kopfnicken begrüßte und sich dann am Tisch nieder ließ, als wäre er hier zu Hause.
Im Nachhinein war Sirius dankbar, dass weder er noch Remus ihm mit Beileidsbekundungen kamen, und dennoch war etwas verändert. Er konnte es spüren, wusste es aber nicht zu deuten.

In der Abenddämmerung machte sich Sirius auf nach Hogwarts, aber nicht ohne James das Versprechen zu geben, später noch zum Abendessen bei ihm vorbei zu kommen.
Das dämmrige Licht machte das Schloss noch anheimelnder und Sirius` Schmerz noch größer. Damals, hinter diesen Mauern, war alles so einfach, so unbeschwert und so sorglos gewesen. Warum merkte er das erst jetzt? Warum hatte er es damals nicht genossen und es stattdessen als selbstverständlich hingenommen?
Er beachtete die Schüler in den Gängen nicht, die ihm verstohlene Blicke zuwarfen, und steuerte geradewegs das Schulleiterbüro an. Das letzte Mal war er mit Amy dort gewesen, um Jackie`s Eltern zur Hochzeit einzuladen. Plötzlich ging ihm ein Licht auf. Vielleicht wurden sie von Voldemort`s Schergen überwacht und sie waren nur deshalb in jener Nacht überfallen worden, aber diese Vermutung war nur an den Haaren herbeigezogen und konnte nicht bewiesen werden.
Der Wasserspeier öffnete sich wie von Geisterhand, als würde ihn der Schulleiter erwarten. Genau das tat das Oberhaupt des Phönixorden auch.
Professor Dumbledore stand vor dem Kamin und stützte sich mit einer Hand auf dem Sims ab. Seine Augen waren ins Feuer gerichtet, als Sirius eintrat, und er sagte: „Ich habe gehört, dass Sie wieder zurück sind, Mr. Black. Danke, dass Sie gleich gekommen sind.“
Sirius stand etwas unschlüssig im Raum und Dumbledore deutete auf einen roten samtenen Sessel vor seinem Kamin.
Sirius legte seinen Umhang ab und ließ sich dort nieder. Professor Dumbledore setzte sich neben ihn, sah ihn aber nicht an, als er bedauernd meinte: „Die Familie Andrews hat ein schweres Schicksal erlitten und ich kann Ihnen, außer meinem Bedauern über diesen Verlust, keine tröstenden Worte sagen.“
Sirius beugte sich etwas vor und starrte in die knisternden Flammen des Kamins. Diese Art von Unterhaltung wollte er nicht führen und Dumbledore schien das zu bemerken, denn er setzte seine Ausführungen rasch fort.
„Ich habe einen Auftrag für Sie, Mr. Black.“
Sirius horchte interessiert auf, denn noch niemals hatte er für den Orden etwas anderes getan, als nachts gegen Todesser zu kämpfen. Er lehnte sich entspannt zurück und versuchte, seine Stimme so gleichgültig wie möglich zu halten, als er sagte: „Nur zu, Professor, ich hab eh nichts zu tun.“ In Wahrheit war er begierig darauf, endlich etwas zu tun, das die Todesser schwächen könnte, oder besser noch, einen von ihnen in die Finger zu bekommen und an ihm seinen Schmerz auszulassen, doch er wurde enttäuscht, als Dumbledore sagte: „Ich möchte, dass Sie als Mittelsmann zwischen dem Orden und anderen Untergrundorganisationen in anderen Ländern fungieren. Sie sollen den Kontakt aufrechterhalten, Neuigkeiten übermitteln und eine Unterstützung für alle Rebellierenden sein.“
Sirius schloss frustriert die Augen. „Um welche Länder geht es?“, war seine knappe Frage, doch sein Unmut war deutlich zu erkennen.
„Frankreich, Italien, Norwegen und noch einige andere. Das heißt, Sie werden viel unterwegs sein, Mr. Black“, sagte Dumbledore und auf seinem Gesicht erschien ein Gewinnerlächeln.
Seine Beweggründe, Sirius aus der Schusslinie zu halten, waren offensichtlich, denn er sah in dem jungen Mann noch immer den Hitzkopf, der zwar sein Herz am rechten Fleck hatte, aber gerade nach diesem Verlust leichtsinniger sein würde denn je.
Mit einem tiefen Seufzen meinte Sirius: „Also gut, ich mach den Job. Scheinbar will ihn ja sonst keiner übernehmen.“
Dumbledore reichte ihm ein Pergament, auf dem eine Menge Orte und Treffpunkte festgehalten waren. Scheinbar gab es in fast jedem Land in Europa eine Organisation ähnlich dem Phönixorden und um die alle abzuklappern, würde er wohl jede Nacht in einem anderen Bett schlafen müssen. Eine gute Seite hatte die ganze Sache: er musste wenig zu Hause sein, an jenem Ort, der so viele Erinnerungen in sich barg.

Lily freute sich, mal wieder für eine Person mehr zu kochen, doch als Sirius ihnen von seinem Auftrag erzählte, war sie wieder traurig und spürte mehr als James, dass alles langsam zerbrach. Jackie war tot, Sirius würde für den Orden von Land zu Land ziehen und sie mussten immer auf der Hut vor Voldemort`s Schergen sein, wegen dieser schrecklichen Prophezeiung, die sie so manche Nacht nicht schlafen ließ.
Am Abend saß sie noch lange allein auf einer kleinen Gartenbank und starrte in die Dunkelheit. Sie hatte Sirius verschwiegen, dass Jackie schwanger war und auch sonst hatte sie niemandem davon erzählt.
James näherte sich ihr nur zögerlich und riss sie aus ihren Gedanken, als er meinte: „Sirius wird morgen früh von hier aufbrechen. Ich hab ihm noch eins von deinen tollen Lunchpaketen versprochen.“
Lily nickte nur stumm und lehnte den Kopf an seine Brust. Wenn James bei ihr war, in ihrer Nähe, sie seinen unverwechselbaren Duft einatmen konnte, schien manchmal alles so leicht, doch leicht war es schon lange nicht mehr. Aber er war da und gab ihr das Gefühl, nicht allein zu sein, mit ihren Sorgen und ihrem Kummer.
James strich ihre Haare beiseite und sagte leise: „Ich lass dich nie allein, versprochen.“
Lily schloss die Augen und fragte sich wieder einmal, warum er ihre Gedanken lesen konnte, tief in sie hineinsehen, wie kein anderer. Aber eigentlich kannte sie die Antwort - er war ihr ebenbürtig und auf eine gewisse Art und Weise ihr Feind, ihr Geliebter Feind, der seine Fäden um sie gewoben hat, wie eine Spinne um ihre Beute. Er beschützte sie mit Worten, gab ihr Halt und die Kraft jeden Morgen aufs Neue nach vorn zu sehen, in eine Welt, die von Dunkelheit beherrscht wurde. James und auch Lily hatten es akzeptiert, dass es eines Tages an ihrem Sohn liegen würde, sie aus der Dunkelheit heraus zu führen, doch noch war es nicht soweit.


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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