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Fanfiction

Geliebter Feind - Tränen der Nacht

von heidi

Die letzte Woche dieser Geschichte ist eingeläutet!
@ Puschel
Irgendwann muss es einmal zu Ende gehen und wer weiß, vielleicht gefällt dir die neue Geschichte ja auch. Das mit dem Betalesen kann ich dir leider nicht versprechen, ich bin in so was nicht besonders gut und wäre ohne meine Mina ganz schön aufgeschmissen. Viel Spaß bei den letzten Chaps!
@ Black Rose
Ah... wenn du traurige Geschichten magst, dann werden dir die letzten drei Kapitel sicher gefallen. Hoffe, du hattest eine schöne Klassenfahrt.
@ Lady_A
Irgendwie bin ich bei Wiki auf die sieben Weltmeere gestoßen und ich fand es eine gute Idee mit den sieben Teilen. Die Zahl hat irgendetwas magisches an sich. *g*
@ BrokenWings
Wow, zum Ende hin noch ein neuer Leser. *freu* Aber leider kannst du mich nicht bestechen. Alles hat ein Ende und diese Geschichte hier auch. Trotzdem viel Spaß noch.
@ PadfootBlack
Magie ist nicht alles und ich fand die Sache mit dem Hammer einfach witzig, um auch mal zu zeigen, dass man nicht immer nur mit dem Zauberstab herumfuchteln muss. *g* Hm... ich glaub Taschentücher ja die wirst du brauchen. Und ein Dankeschön auch von Mina!
@ Marie_HP
Nein, bei der Buchsuche ist Jackie nicht gestorben, aber lies das nächste Chap und du weißt mehr. *g*
@ BlacksLady
Nicht traurig sein, aber das Ende ist schon geschrieben und fix und fertig betagelesen. Nach so langer Zeit, fällt es mir auch nicht leicht, Abschied von dieser Geschichte zu nehmen, aber es wird etwas Neues geben, versprochen!
@ Lyra18
Niemand wird merken, dass Peter ein falsches Spiel spielt, denn dann wäre die Geschichte anders ausgegangen und sie hätten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende gelebt.
@ Helena Mint
Wow noch ein neuer Leser und ich ziehe den Hut vor dir, das du dich noch durch die vielen Kapitel gearbeitet hast, obwohl es ja nun zu Ende geht. Viel Spaß noch dabei!
@ Muggeline
Also um das Kreuz brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die Sache ist erledigt und was die Hochzeit betrifft, lies selbst. *g*
@ pagesturner
Die letzten glücklichen Momente gibt es in diesem Kapitel und ich habe schon fast bedenken, dass es emotionaler sein wird, als das letzte. Na mal sehen, wie die Kommis ausfallen. *g*
@ Lily-Potter
Weg mit der Spannung, denn schon geht es weiter!

Danke euch allen und viel Spaß beim lesen!
Eure heidi


94. Tränen der Nacht

Sirius` Eule Hilarius brauchte fast zwei Wochen, um die sieben Teile des schwarzen Onyxkreuzes in den Weltmeeren zu verteilen. Erst an diesem Valentinsmorgen kehrte er erschöpft von seinem letzten langen Flug zurück und wurde von Jackie mit einer doppelten Portion Eulenfutter begrüßt. Jetzt war es wirklich vollbracht. Selbst wenn Voldemort in jener Nacht in Gringotts, als Grishnak starb, eins der Bücher in Steinform an sich gebracht hatte, würde es ihm unmöglich sein, es je wieder lesbar zu machen. Die Teile des Onyxkreuzes waren verstreut über die ganze Welt und der Dunkle Lord hatte nicht die Macht sie wieder zu finden.
„Du hast dir eine Pause verdient“, sagte Jackie lächelnd und strich Hilarius über sein Gefieder. Gedankenverloren blickte sie aus dem Fenster, über das immer noch schneebedeckte Gelände. Heute war Lily und James` erster Hochzeitstag und seit einem Jahr lebte sie jetzt schon mit Amy bei Sirius. Soviel war während dieser Zeit passiert - James` Eltern und Grishnak waren gestorben, sie hatte mit Hilfe ihrer Freunde die Bücher gefunden und sie hatte Sirius ein Versprechen gegeben.
Eine Hand auf ihrer Schulter ließ Jackie erschrocken herum fahren.
„Was tust du schon so früh hier?“, fragte sie überrascht, denn Sirius war in der letzten Nacht für den Orden unterwegs gewesen und erst vor ein paar Stunden zurückgekehrt.
„Na, ich wollte dich mit einem Frühstück überraschen“, meinte er gähnend und fuhr sich mit den Fingern durch seine leicht zerzausten Haare.
„Zu spät“, sagte Jackie lachend und deutete auf den gedeckten Tisch, an dem sie sich beide nieder ließen.
Sirius füllte sich den Teller ordentlich voll. „Und, wollen wir beide heute Abend tanzen gehen?“, fragte er kauend und sah Jackie abwartend an.
Jackie schüttelte seufzend den Kopf. „Daraus wird wohl nichts. Ich habe Lily versprochen, mich um Harry zu kümmern.“
Sirius lehnte sich in seinem Stuhl zurück und grinste breit. „Die Jungs und ich haben umdisponiert. James und Lily gehen erst mit uns zusammen Essen und dann ins Theater, während wir beide Tanzen gehen, und die Kinder sind bei...“
„... Remus“, sagte Jackie und bekam so langsam ein schlechtes Gewissen, dass der Marauder ständig als Babysitter herhalten musste.
„Er macht das gern“, meinte Sirius beruhigend und schob ein kleines Päckchen über den Tisch. Es war eingewickelt in rotes Papier und weckte natürlich Jackie`s Neugierde. Sirius war nicht unbedingt jemand, der auf den Valentinstag verrückt war, aber in diesem Jahr war irgendwie alles anders.
Jackie machte große Augen. Auf schwarzen Samt gebetet lag eine feingliedrige Silberkette mit einer grauen Perle als Anhänger, in Form einer Träne. Dieses Grau war die exakte Farbe von Sirius und Amy`s Augen.
Sirius beobachtete aufmerksam Jackie´s Reaktion und sagte: „Mal abwarten, welche Augenfarbe unser nächstes Kind hat, dann gibt es den passenden Anhänger dazu.“
Jackie war nicht wie Lily, die zu jedem Anlass den passenden Schmuck trug, aber dennoch legte sie die Kette an. Sie war schlicht und einfach und doch wunderschön, besonders der Gedanke, der dahinter steckte.
Eine Hand schloss sich um den Anhänger und die andere legte sie auf Sirius` Hand. Das Lächeln und diese Geste waren für Sirius Antwort genug, dass es ihr gefiel. Mehr brauchte es nicht, um diesen Tag perfekt zu machen.

Sirius gönnte Hilarius nur eine kurze Verschnaufpause. Noch am Abend schickte er seine Eule, von Jackie unbemerkt, mit zwei Briefen auf die Reise.
In Godric`s Hollow warteten James und Lily schon in perfekter Abendkleidung auf ihre Freunde. Remus nahm sich gleich der kleinen Amy an und meinte lachend: „Naja, man sieht schon, dass sich eure Wege trennen werden.“
James warf einen neidvollen Blick auf Sirius, der in einer lässigen schwarzen Jeans steckte und ein einfaches weißes Hemd trug, während er selbst sich ziemlich unwohl in seinem Anzug fühlte. Er versuchte, seine Krawatte etwas bequemer zu ziehen und verfluchte sich mal eben selbst dafür, dass er Lily ihren Wunsch nicht abschlagen konnte, aber ihr Anblick machte das wieder wett. Sie trug das berühmte kleine Schwarze, figurbetont, schlicht und passend für einen Theaterbesuch. Ausgerechnet ?Romeo und Julia' stand auf dem Programm und James stellte sich schon auf einen langweiligen Abend ein.
Jackie zog sich ihre Lederjacke über und bildete damit zu ihrer Freundin einen auffälligen Kontrast, als sie das Haus verließen.
Ein schickes griechisches Restaurant in der Muggelwelt war ihr gemeinsames Ziel. Teller und Gläser waren gut gefüllt und sie hatten zu Beginn ihres Abends viel Spaß.
Erst als Lily auf die Uhr schaute und meinte: „Es wird Zeit, James“, war der entspannte Abschnitt des Abends beendet. „Nun komm schon, sonst verpassen wir die Vorstellung“, drängelte sie weiter.
„Nicht auszudenken“, sagte James sarkastisch und half Lily mit einem leicht gequälten Gesichtsausdruck in ihren Mantel. Für ihn hätte der Abend mit einem Besenflug geendet und nicht mit Theater oder Tanzen, aber er fügte sich.

Jackie und Sirius suchten sich ein nettes, kleines, aber dennoch gut gefülltes Tanzlokal, das eine breite Palette an Musik bot. Ein Tisch im hinteren Bereich war genau der richtige Platz für sie.
Jackie ließ sich nur all zu gern von Sirius über die Tanzfläche wirbeln. In dieser Beziehung harmonierten sie perfekt miteinander.
Völlig außer Puste, aber mit einem Lächeln auf ihrem leicht geröteten Gesicht, ließ Jackie sich an ihrem Tisch nieder. Hier in der Muggelwelt konnte man vergessen, was für eine Gefahr draußen lauerte und genau das taten sie an diesem Abend.
Es war schon weit nach Mitternacht, als die beiden noch einen Spaziergang an der Themse machten. Die Lichter der hell erleuchteten Stadt spiegelten sich in dem ruhigen Wasser und trotz der Kälte, war diese Nacht für Jackie eine der schönsten, die sie je erleben durfte. Sirius hatte sie noch nie so entspannt und fröhlich gesehen, als wäre eine große Last von ihren Schultern genommen.

James überstand die Theateraufführung, ohne dabei eingeschlafen zu sein und war danach noch mit Lily auf ein Glas Wein in eine kleine Bar eingekehrt.
Harry, die Sache mit dem Buch, der Orden, der Umzug nach Godric`s Hollow - all das hatte sie Zeit und Nerven gekostet.
„Und, hat es dir gefallen?“, fragte Lily über ihr Weinglas hinweg. Sie wusste sehr wohl, dass James ihre Leidenschaft für Shakespeare nicht teilte und er sich nur ihr zu liebe zu diesem Abend hatte breitschlagen lassen und dafür liebte sie ihn, ebenso wie seine Flunkerei, als er sagte: „Oh, das war eine der besten Aufführungen, die ich je gesehen habe.“
Lily lachte und hoffte, dass es immer so sein würde, für den Rest ihres Lebens. Sie griff nach James` Hand, drehte an seinem Ehering und sagte leise: „Vor einem Jahr haben wir geheiratet - was wäre bloß aus mir geworden, wenn du mich nicht gefragt hättest?“
James grinste, rutschte näher zu ihr heran und meinte: „Hm ... dann würden wir in wilder Ehe leben, so wie Jackie und Sirius - obwohl das ja nun bald ein Ende hat.“
Lily horchte auf. „Wie meinst du das?“
James zuckte nur mit den Schultern und schwieg beharrlich und deshalb flohte Lily am nächsten Tag zu ihrer Freundin. Die Neugierde hatte sie gepackt und sie fand es schon etwas merkwürdig, dass James so verschwiegen war. Dass Jackie und Sirius irgendwann heiraten wollten, war klar, nur nicht, wann dieses Ereignis stattfinden sollte.

Jackie hockte blass und mit Schatten unter den Augen in der Küche, als Lily in Sirius` Haus eintraf. Von Amy und Sirius fehlte jede Spur.
„Na, was hast du denn gestern Abend getrunken, Jackie? Ich dachte, ihr wolltet nur Tanzen gehen“, sagte Lily beim Anblick ihrer Freundin amüsiert und machte sich gleich daran, eine Kanne Tee zu kochen.
„Ich hab gar nichts getrunken“, knurrte Jackie und erhob sich schwerfällig. Sie hatte schon einen ganz bestimmten Verdacht, aber das wollte sie erst einmal für sich behalten.
Lily musterte sie skeptisch. „Sag mal, wo ist Sirius?“, fragte sie neugierig, denn James` Bemerkung ließ ihr einfach keine Ruhe.
„Wenn ich das wüsste“, grummelte Jackie, denn nur James wusste, was sein Freund vorhatte.
Sirius lief nämlich gerade mit Amy auf den Schultern den Weg von Hogsmeade hinauf zum Schloss.
In einiger Entfernung blieb er stehen und ließ seinen Blick über das verschneite Gebäude wandern. Es kam ihm so unendlich lange vor, seit er von hier in ein neues Leben aufgebrochen war. Erst jetzt bemerkte er, wie sehr er die schützenden Mauern von Hogwarts vermisste.
„Hier wirst du auch mal zur Schule gehen“, meinte er zu Amy, die aber ihren Blick gerade auf eine andere Person richtete - Hagrid, der mit seiner Armbrust auf dem Rücken gerade aus dem Verbotenen Wald kam.
Das Schloss wirkte zu dieser späten Vormittagsstunde wie ausgestorben. Alle Schüler waren im Unterricht und Sirius hoffte, den Schulleiter in seinem Büro anzutreffen.
Amy hatte den besten Blick von Sirius` Schultern und sah sich neugierig um. Besonders der Wasserspeier vor dem Schulleiterbüro hatte es ihr angetan. Die Kleine juchzte aufgeregt, als er sich bewegte und den Blick auf die Treppe freigab.
„Ich hoffe, du musst mal nie hier rauf“, murmelte Sirius und ließ sich von der Treppe nach oben bringen.
Dumbledore stand am Fenster und rührte andächtig in einer Teetasse. Er blickte auf, als Sirius den Raum betrat und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. „Mr. Black, was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches und der jungen Dame?“
Sirius hob Amy von den Schultern und grinste, als der Schulleiter ihr einen großen Lutscher reichte, der in allen möglichen Farben schimmerte.
„Ich habe einen Brief für die Andrews“, sagte Sirius zögerlich.
Professor Dumbledore deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und nahm selbst dahinter Platz. „Miss Andrews weiß, dass ich nur im äußersten Notfall...“
„Das ist ein Notfall - wir wollen am 1. März heiraten“, fuhr Sirius dazwischen. “Jackie wäre enttäuscht, wenn ihre Eltern nicht dabei wären“, setzte er noch mehr Nachdruck in seine Bitte und legte den Brief vor Dumbledore auf den Tisch.
Amy kämpfte währenddessen mit dem riesigen Lutscher. Einige ihrer braunen Kringellocken waren schon ganz verklebt von der süßen Köstlichkeit und Jackie`s Donnerwetter war schon vorprogrammiert.
Das Oberhaupt des Phönixorden fuhr sich mit der Hand über seinen Bart und sagte eindringlich: „Mr. Black, bewahren Sie Stillschweigen über diese Sache. Die Andrews schweben auch weiterhin in Gefahr. Sie haben sich Lord Voldemort widersetzt und das nimmt er nicht einfach so hin.“
Sirius wiegte genervt seinen Kopf hin und her, denn all das wusste er selbst. „Es wird keine große Hochzeit geben. Wir werden abends in einer kleinen Kapelle, in der Nähe meines Wohnortes heiraten“, informierte er den Professor über sein Vorhaben.
Dumbledore zog skeptisch eine Augenbraue hoch, lächelte aber, als er in Amy`s, von der Süßigkeit verklebtes, Gesicht sah. „Seien Sie dennoch vorsichtig, Mr. Black, und passen Sie gut auf Ihre kleine Familie auf.“
Der Schulleiter reichte Sirius zum Abschied die Hand und strich Amy noch einmal über ihr Haar.

Erst am späten Nachmittag hatte Sirius all die Dinge erledigt, die für eine Hochzeit, wenn auch nur im engsten Kreis, nötig waren. Amy war schon auf seinem Arm eingeschlafen, als er sein Haus betrat.
Jackie stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf, verkniff sich allerdings jeglichen Kommentar, als sie ihr schlafendes Kind sah.
Erst später am Abend fragte sie neugierig: „Wo warst du eigentlich den ganzen Tag?“
„Hier und da“, kam die knappe ausweichende Antwort von Sirius. Er wollte Jackie mit der Hochzeit überraschen und hoffte, dass seine Freunde dicht halten würden, und er hatte Glück.

Zwei Wochen lang wussten weder die Braut noch ihre Freundin etwas von diesem kleinen Geheimnis, aber nicht nur er hatte eins, sondern auch Jackie. Ihre Übelkeit kam nicht von ungefähr. Lily hatte sie dazu gedrängt, endlich einen Test zu machen.
Jackie kam an diesem letzten Tag im Februar strahlend ins Wohnzimmer ihres Hauses und nickte Lily unbemerkt zu, während Sirius in den Tagespropheten vertieft war. Die neueste Ausgabe der Zaubererzeitung brachte mal keine Todesanzeigen, aber Sirius war dennoch leicht beunruhigt. Morgen sollte die Hochzeit stattfinden, über die Jackie immer noch nicht im Bilde war, und er hatte noch auf keine seiner Einladungen eine Antwort. So langsam drängte die Zeit.
Sirius war so vertieft in seine Grübelei, dass er nicht einmal mitbekam, wie Lily ihre Freundin leise fragte: „Wann willst du es ihm sagen?“
Jackie zuckte mit den Schultern und flüsterte zurück: „Mal sehen, wie es sich ergibt.“
Die beiden steckten die Köpfe zusammen und tuschelten, bis es an der Haustür klopfte.
Sirius sprang wie von einem Drachen gejagt auf und öffnete die Tür mit einem erwartungsvollen Blick - und er wurde belohnt. „Mike“, sagte er erleichtert und war jetzt um einiges beruhigter, dass wenigstes Jackie`s Bruder schon erschienen war.
Mike grinste, als er Jackie sah und platzte heraus: „Da ist ja die Braut!“
Sirius ruderte hinter Jackie`s Rücken mit den Armen herum, doch zu spät. „Braut?“, fragte Jackie argwöhnisch, konnte aber nicht verhindern, dass ihr Herz einen Hüpfer machte.
Lily fragte verblüfft: „Wer heiratet, wann und wo?“
Mike ließ seine Tasche fallen und meinte lachend: „Scheinbar ist noch nicht einmal die Braut darüber im Bilde.“
Jackie drückte ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange und schob Sirius energisch Richtung Küche. „Wir müssen nur kurz etwas besprechen“, flötete sie über ihre Schulter hinweg und knallte die Tür hinter sich zu.
Lily atmete geräuschvoll aus. „Ich geh jetzt einem Hirsch das Geweih lang ziehen!“
Mike lachte laut auf und fand die ganze Sache einfach nur komisch.
Jackie lehnte an der Arbeitsplatte der Küchenzeile, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und grummelte: „Wann wolltest du es mir sagen? Vielleicht morgen, so nebenbei - Schatz, ach übrigens in einer Stunde heiraten wir.“
Sirius hatte seine Gelassenheit schnell wieder gefunden, denn er sah an Jackie`s Augen, dass sie nicht böse war.
„So in etwa hatte ich mir das vorgestellt“, meinte er trocken, mit einem unverschämten Grinsen im Gesicht.
„Wann und wo?“, knurrte Jackie und ging einen Schritt auf ihn zu. Sie packte Sirius am Kragen seines Hemdes und hörte, wie er gegen ihre Lippen murmelte: „Morgen Abend, in der kleinen Kapelle hinter dem nächsten Ort.“
Jackie`s Augen weiteten sich und noch bevor Sirius` Lippen auf ihren lagen, schob sie ihn energisch von sich. „Bist du übergeschnappt? Ich habe weder ein Kleid, noch einen Trauzeugen, meine Eltern...“
Sirius unterbrach ihren Redeschwall, indem er sie gegen die Arbeitsplatte drängte, sie an den Hüften packte und auf die Küchenzeile hob.
„Oben in meinem Schrank liegt ein Karton - schon haben wir ein Problem gelöst. Der Trauzeuge, denke ich, findet sich, und deine Eltern ... ich hab mein Möglichstes getan“, versuchte Sirius sie zu beruhigen.
„Sie werden pünktlich da sein“, rief Mike von der Tür her, den sie vollkommen vergessen hatten.
Jackie ließ die beiden einfach alleine und eilte in ihr Schlafzimmer. Der besagte Karton war schnell gefunden und mit leicht zitternden Händen öffnete sie ihn. Ihre Finger strichen über den feinen Stoff und sie konnte nicht verhindern, dass ein paar Tränen über ihre Wangen rollten. Das war es also, ihr Hochzeitskleid. Wie oft hatte sie davon geträumt, als sie getrennt waren. Jetzt würden sie endlich eine richtige Familie sein, so wie es sein sollte.
Jackie widerstand dem Drang, das Kleid ganz und gar auszupacken. Das wollte sie sich für den morgigen Tag aufsparen und auch die Überraschung, die sie Sirius dann mitteilen wollte. Das war das perfekte Hochzeitsgeschenk.

Der Abend blieb noch ruhig, mit Mike als einzigem Gast, denn Amy verbrachte die Nacht in Godric`s Hollow, bei Lily und James.
Jackie konnte lange nicht einschlafen und starrte in den nächtlichen Sternenhimmel über sich. Dieses Oberlicht war immer noch faszinierend für sie und Jackie war sich sicher, dass sich das nie ändern würde, solange sie in diesem Haus lebte.
Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Sirius sich neben ihr bewegte. Er drehte sich auf die Seite, stützte sich auf den Ellenbogen und blickte aufmerksam in ihr Gesicht. „Kannst du nicht schlafen?“, fragte er und strich ein paar ihrer Locken beiseite, um ihre Augen besser sehen zu können.
Das matte Licht der Sterne fiel auf ihr Gesicht, ließ die Konturen etwas verschwimmen, auch das Lächeln, das sich auf Jackie`s Lippen stahl.
„Ich fühle mich im Moment einfach seltsam ... ich kann es nicht beschreiben“, murmelte sie und schloss kurz die Augen.
„Ich habe dich gar nicht verdient“, sagte Sirius leise und zog sie mit seinem Kuss in einen Strudel der Gefühle.

Der nächste Morgen hatte es dafür in sich. All ihre Freunde belagerten schon zum Frühstück das Haus und waren in Partylaune. Die Kinder machten das Chaos perfekt und als gegen Mittag auch noch Connor McLean auftauchte, wurde das Haus richtig voll.
Jackie saß in ihrem Schlafzimmer auf dem Bett und betrachtete sich das Kleid, das jetzt auf einem Bügel an ihrem Schrank hing.
„Und, wie gefällt es dir?“, fragte Lily, die leise die Tür hinter sich schloss. Sie war Jackie gefolgt, um dem Trubel etwas zu entfliehen.
„Mein Urteilsvermögen, was Kleider betrifft, ist etwas begrenzt. Das weißt du, Lily. Es gefällt mir, aber dieser Rückenausschnitt...“, sagte Jackie skeptisch und dachte gerade an die lange Narbe, die quer über ihren Rücken verlief.
James klopfte an die Tür und rief: „Jackie, deine Eltern...“
Er konnte den Satz gar nicht beenden, da hatte Jackie schon die Tür aufgerissen und rannte die Treppe ins Erdgeschoss hinunter. Sie sprang ihrem Vater regelrecht in die Arme, während Mike seine Mutter umarmte, die er seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen hatte.
Die Andrews zogen sich alle für einen Moment in die Küche zurück und James meinte amüsiert: „Ich wette, Jackie`s Eltern werden versuchen, ihr diese Heirat auszureden.“
Sirius legte den Kopf in den Nacken, warf die Arme in die Luft und sagte theatralisch: „Danke, Prongs, du verstehst es, jemanden aufzubauen, der in gut sechs Stunden heiraten will.“
Remus grinste: „Selbst Schuld, Pad, du hast uns um den Junggesellenabschied gebracht, wegen deiner Heimlichtuerei.“
Sirius warf sich auf das Sofa vor dem Kamin, starrte ins Feuer und murmelte: „Was, wenn sie nicht will?“
Remus und Connor lachten laut auf. James schwieg, kannte er doch diese Zweifel so kurz vor der Trauung.
Lily beugte sich über die Lehne des Sofas und meinte beruhigend: „Das Kleid gefällt ihr schon mal und wenn du bei den Ringen auch so guten Geschmack bewiesen hast, dann hast du die allerbesten Chancen, dass sie nicht nein sagt.“
Sirius holte aus seiner Hosentasche ein kleines dunkelblaues Kästchen hervor und öffnete es. Connor, Remus, Peter, James und Lily beugten sich neugierig darüber.
„Wow“, meinte Connor. „Hast du Gringotts für diese Dinger ausgeraubt?“
Zwei schlichte Ringe aus Weißgold lagen auf dunkelblauem Samt. Um den kleineren waren rings herum funkelnde Diamantsplitter eingelassen.
Lily klopfte Sirius auf die Schulter. „Keine Sorge, damit liegst du richtig. Aber wenn du noch ins Bad willst, geh jetzt, denn die obere Etage wird für euch zur Sperrzone erklärt. Ach ja ... und ihr müsst euch natürlich um die Kinder kümmern.“
Die Worte waren noch gar nicht ganz ausgesprochen, da war Lily schon aus dem Wohnzimmer gerauscht.
Connor sah ihr mit großen Augen nach. „Das also ist das Geheimnis einer Ehe. Den anderen gar nicht erst zu Wort kommen lassen.“
James grinste, kannte er Lily doch gut genug, um ihre Worte nicht erst zu nehmen, aber Sirius folgte ihr eilig.
Im Eingansbereich stieß er mit Mike zusammen, der ihn an den Schultern packte und meinte: „Mein Vater würde gern ein paar Worte mit dir reden. Du weißt schon ... dieses Vater Schwiegersohn Gespräch.“
Sirius schluckte und wurde mehr oder weniger von seinem zukünftigen Schwager in die Küche gedrängt, während Jackie ins Obergeschoss verschwand. Sie wollte sich noch ein Entspannungsbad gönnen und einfach ein bisschen ihre Gedanken ordnen.
Duftender Schaum, warmes Wasser und leise Musik brachten den gewünschten Erfolg. Jackie genoss diesen Moment der Ruhe in vollen Zügen. Das Klappen der Badezimmertür ließ sie widerwillig die Augen öffnen. Eigentlich hatte sie einen Zauber auf die Tür gelegt, aber Sirius hatte das wohl durchschaut. Er ließ sich auf dem Wannenrand nieder und stöhnte: „Wenn Mike nicht gewesen wäre, dann hätte ich das Verhör deines Vaters nicht überstanden.“
Jackie setzte sich aufrecht hin und lachte. „Ich bin froh, dass mir deine Mutter erspart bleibt...“
Sirius blickte auf irgendeinen Punkt im Raum. „Du würdest sie nicht mögen, glaub mir. Aber vielleicht machen wir uns mal einen Spaß und besuchen sie.“
Seine Hände wanderten unter Wasser und massierten sanft Jackie`s Rücken. Sie ließ den Kopf nach vorn fallen und gab ein leicht schnurrendes Geräusch von sich. Dieser Moment war einfach perfekt, und sie war schon drauf und dran, Sirius von ihrem kleinen süßen Geheimnis zu erzählen, aber stattdessen zog sie ihm mit einem Ruck in die Badewanne. Sein erschrockenes Aufkeuchen paarte sich mit dem Plätschern des Wassers, das munter über den Badewannenrand schwappte.
„Wie viel Zeit haben wir noch?“, murmelte Jackie an seinen Hals und schälte ihn in Windeseile aus seinen nassen Sachen.
„Genug“, keuchte Sirius zwischen zwei Küssen, obwohl er im Hinterkopf sein volles Haus hatte, und sie Gefahr liefen, erwischt zu werden.

Die anderen drei Marauder und Connor waren schon umgezogen, als Lily sich auf den Weg ins Obergeschoss machte. Jackie`s Eltern hatten sich ins Gästezimmer zurückgezogen und das Schlafzimmer war leer, also steuerte Lily zielstrebig das Badezimmer an.
Sie lauschte einen Moment in die vermeintliche Stille und keifte dann: „Was treibt ihr beiden da drin? Ihr müsst euch umziehen.“
Jackie`s Kichern war zu hören, als Sirius, mit nichts als einem Handtuch um die Hüften, aus dem Badezimmer kam und ein schon fast unanständiges Grinsen auf den Lippen hatte.
„Wir sehen uns später“, flötete er noch und weidete sich an Lily`s entrüstetem Gesichtsausdruck.
Lily trat jetzt energischen Schrittes ins Bad und grummelte: „Ihr heiratet in ein paar Stunden und ... und ...“
Jackie schlüpfte in ihren Bademantel und lachte. „Seit wann bist du so verklemmt, Lily?“
Lily winkte ab und schob ihre Freundin ins Schlafzimmer. Jackie zog sich in rekordverdächtiger Zeit um und ließ Lily an ihrer Frisur rumhantieren. Das Kleid, das Sirius ihr geschenkt hatte, war schlicht und deshalb verzichtete sie auf all die typischen Brautdinge. Statt eines Schleiers hatte Lily ihr einen Kranz aus weißen Blüten gehext, den sie einfach auf ihren braunen Locken befestigte. Jackie`s Haare fielen weit über ihre Schultern, verdeckten aber nicht die Narbe auf ihrem Rücken.
„Ein Tuch“, murmelte Lily und reichte ihrer Freundin einen langen weißen Seidenschal, den sie einfach im Nacken verknotete und die langen Enden über den tiefen Rückenausschnitt fallen ließ.
„Perfekt“, sagte Jackie strahlend und drehte sich einmal vor dem Spiegel. Jetzt war es soweit, aus Jackie Andrews sollte Jackie Black werden.
Jackie`s Vater trat nach einem kurzen Klopfen ein und blieb einen Moment wie angewurzelt stehen. Er wischte sich kurz mit der Hand über die Augen und krächzte etwas heiser: „Wenn wir pünktlich sein wollen, müssen wir jetzt.“
Lily verfiel jetzt in Hektik und stürmte aus dem Zimmer.
Alle waren schon appariert, nur James wartete noch im Eingansbereich des Hauses auf Lily, mit Harry im Arm.
„Wer ist nun eigentlich Jackie`s Trauzeuge?“, fragte er neugierig, als sie vor das Haus traten.
Lily griff nach seiner Hand. „Jackie hat sich damit schwer getan. Sie wollte nicht zwischen Connor und mir wählen, deshalb wird Mike ihr Trauzeuge.“
„Kluger Schachzug“, meinte James und verschwand Zeitgleich mit Lily.

Die kleine Kapelle war beleuchtet mit Kerzen und einfach nur gemütlich, mit den Holzbänken, die nur für rund dreißig Personen Platz boten. Der alte Zauberer, der schon Lily und James getraut hatte, stand vor der kleinen Kanzel und begrüßte die wenigen Gäste und den leicht nervösen Bräutigam. Mike hatte Amy auf dem Arm, die ein pastellig blaues Kleidchen trug und ein paar passende Schleifen in ihren Haaren hatte. Jackie`s Mutter hatte schon in der ersten Reihe neben Remus, Peter und Connor Platz genommen. Sie alle trugen an diesem Abend Festkleidung, auch wenn es keine große Feier im Anschluss geben würde.
Als Lily und James eintrafen, war die kleine Gruppe komplett und erwartete nur noch die Hauptperson.
Jackie hielt sich an ihrem Vater fest, als sie in der Dunkelheit vor der ziemlich abgelegenen Kapelle auftauchten. Nur aus den kleinen Fenstern des Gebäudes drang etwas Licht nach draußen.
Einige Reste des Schnees bildeten weiße Flecken in der Dunkelheit und doch war es merkwürdig still für diesen Abend. Kein Vogelgeschrei und kein anderer Laut waren zu hören.
Jackie`s Vater sah sich aufmerksam um. Ihm kam die ganze Sache nicht geheuer vor, aber er wollte seiner Tochter diesen Augenblick nicht zerstören. Viel zu lange hatte es gedauert, bis sie zu diesem Schritt bereit gewesen war.
Er reichte Jackie lächelnd seinen Arm. „Na, dann wollen wir den Bräutigam mal nicht zu lange warten lassen.“
Mit einem Schlenker seines Zauberstabes öffnete sich die schwere Tür und Musik ertönte.
Alle Anwesenden richteten ihre Blicke jetzt auf die beiden, besonders auf Jackie, die mit leicht geröteten Wangen in die Kapelle eintrat.
Ihre Augen waren auf Sirius gerichtet und nur ihr Vater bemerkte, dass ihre Hand, in der sie den kleinen Rosenstrauß hielt, leicht zitterte.
Neben Sirius stand James, der seinen Freund nicht aus den Augen ließ. Sirius erinnerte ihn in diesem Moment so sehr an sich selbst, als er Lily zum ersten Mal in ihrem Hochzeitskleid gesehen hatte.
Mike setzte Amy auf den Boden, die sofort zu ihrer Mutter tippelte, und stellte sich auf die andere Seite neben den Bräutigam. Ein leichter Windzug kam durch die noch immer offene Tür herein und ließ Jackie`s Schal flattern. Mit dem Blumenkranz wirkte sie so kindlich und niemand sah ihr in diesem Augenblick an, was sie schon alles erlebt hatte.
Sirius schluckte schwer und hatte nur Augen für sie. Jackie`s Mutter schniefte leise und auch Harry`s Gebrabbel durchbrach die Musik im Hintergrund.
Niemand von ihnen bemerkte das halbe Dutzend dunkle Gestalten vor der Tür, und niemand von ihnen bemerkte, dass einer im Raum noch nervöser war, als der Bräutigam.
Drei helle grüne Lichtblitze schossen wahllos durch die geöffnete Tür in den Raum, zwei davon trafen sofort und der dritte prallte von einem steinernen Taufbecken ab und suchte sich seinen eigenen Weg.
Jackie`s Mutter und Lily schrien ängstlich und warfen sich auf den Boden, alle anderen zogen ihre Zauberstäbe und schossen ihre Flüche durch die Tür in die Dunkelheit. Nur einer rannte aufgeregt durch den Raum, auf jemanden zu - Sirius rutschte über den Boden, versuchte Jackie zu halten, bevor sie auf die kalten Steine aufschlug, aber es war zu spät. Er konnte weder sie retten noch Amy, die von dem verirrten dritten tödlichen Fluch getroffen wurde. Der leblose Kinderkörper lag nur einen Schritt von Jackie`s Vater entfernt, dessen Augen starr und weit aufgerissen waren.
Sirius` verzweifelter Schrei hallte durch den Raum. Alles um ihn herum verschwamm. Er bekam nicht mit, dass Ordensmitglieder auftauchten, wie Mike, Connor, James und Remus zur Tür hinaus rannten und sich mit irgendwelchen maskierten Gestalten duellierten. Er bekam nicht mit, dass Lily und Mrs. Andrews wimmernd unter eine der Bänke gekrochen waren und Harry wie am Spieß schrie. Alles was er fühlte war Schmerz.
Sirius kroch über den Steinboden näher an Amy heran, die aussah, als würde sie schlafen. Sie wirkte wie ein kleiner Engel, in ihrem Kleidchen. Ihre Haut war noch warm, aber sie hing leblos in den Armen ihres Vaters und ihr Kopf fiel nach hinten, als er sie, ebenso wie Jackie, an sich drückte. Schmerz, Wut, Hass und Trauer, all diese Gefühle strömten auf ihn ein und nahmen ihm die Luft zum Atmen. Kein klarer Gedanke drang in seinen Kopf und er bekam nur schemenhaft mit, dass ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte und einige Ordensmitglieder sich schweigend in der kleinen Kapelle versammelt hatten.
Wie lange der Kampf draußen gedauert hatte und wie lange er überhaupt so da gesessen hatte, spürte er nur an der Kälte, die so langsam in seine Glieder kroch.
Er hörte James` Stimme wie aus weiter Ferne, als er sagte: „Sirius ... lass sie los.“
James versuchte, nicht zu Lily zu sehen, die zusammengekauert auf dem Boden hockte, Harry fest an sich gedrückt, und laut weinte. Ihr Klagen und der Schmerz seines Freundes waren zuviel für ihn. Er fiel neben Sirius auf die Knie, holte mit zitternden Händen die Trauringe seines Freundes hervor und reichte ihm den kleinen Ring. Mit tränenüberströmtem Gesicht sah Sirius ihn an und verstand wohl, was James ihm mit dieser Geste sagen wollte.
Sirius gab sich alle Mühe, seine Hände ruhig zu halten und weder Jackie noch den so zerbrechlich wirkenden Körper seiner Tochter loszulassen, als er James den Ring abnahm. Jackie`s schmale Hand wurde langsam kalt, doch der Ring passte perfekt und strahlte auf ihrer blassen Haut.
In diesem Moment hätte Sirius alles dafür gegeben, noch einmal einen Blick in Jackie`s Augen zu werfen, doch sie blieben für immer geschlossen.
Erst jetzt hörte Sirius das Wehklagen von Jackie`s Mutter, die neben ihrem toten Mann kniete. Mike war leichenblass und starrte mit leerem Blick in den Raum. Connor hockte neben der Tür, Blut lief aus einer Wunde an seiner Stirn und vermischte sich mit seinen Tränen. Remus hatte Lily und Harry fest umarmt und vermied jeden Blick auf Sirius.
Minutenlang verharrten sie alle in dieser Position, bis jemand die Stille durchbrach.
Professor Dumbledore betrat mit wehendem Umhang die kleine Kapelle und wechselte ein paar Worte mit Alastor Moody und den anderen Ordensmitgliedern, die zu spät am Ort des Geschehens aufgetaucht waren, um das Schlimmste zu verhindern.
Peter saß ganz hinten auf einer Bank, neben dem alten verängstigten Zauberer, der die Trauung durchführen sollte.
Professor Dumbledore legte Mike Andrews eine Hand auf die Schulter und sagte leise, aber eindringlich: „Wir müssen sie noch heute Nacht beisetzen. Die Todesser ... sie könnten zurückkommen. Ihre Mutter ist noch immer in Gefahr.“
Mike schüttelte ungläubig den Kopf. „Wir sollen sie nachts ... ich kann das nicht entscheiden.“
Sein leerer Blick wanderte zu seiner Mutter, die überhaupt nicht bei sich war, und dann weiter zu Sirius, der immer noch Jackie und Amy an sich presste, und dessen Tränen einfach nicht versiegen wollten.
Mike atmete tief durch und nickte stumm.

Das Schlimmste war, Sirius von Amy und Jackie zu trennen und ihn dazu zu bringen, sich von den beiden zu verabschieden.
Dunkel, kalt und windig war es auf dem Zaubererfriedhof, als sich die kleine Gruppe vor einer großen offenen Grabstelle versammelte, die rund herum von brennenden Fackeln beleuchtet war. Umhänge flatterten im Wind und das Weinen eines Kindes durchbrach das leise Schluchzen einiger Anwesender.
Lily zitterte am ganzen Körper und klammerte sich an James. Mrs. Andrews starrte mit ausdruckslosem Gesicht auf die drei Särge - zwei große aus Eichenholz und in der Mitte ein kleinerer weißer -, die vor den Trauernden einige Zentimeter über dem gefrorenen Boden schwebten.
Der Zauberer, der eigentlich die Trauung vollziehen sollte, sprach jetzt eine Trauerrede. In seinen Augen schimmerte das Licht der Fackeln, warf Schatten auf sein Gesicht und ließ die Zeremonie gespenstisch wirken.
Sirius stand zwischen Remus und Peter. In einer Hand hielt er Amy`s kleinen Drachen, in der anderen Jackie`s Brautstrauß. Es kam ihm vor, wie ein böser Traum, aus dem er hoffte, so schnell wie möglich zu erwachen. Seine Augen waren glasig und sein Blick starr, und erst als die Särge in die Erde hinab gelassen werden sollten, regte er sich. Der Drache und die Blumen fielen zu Boden und er schob sich an Connor vorbei, durch die Reihe der Ordensmitglieder und apparierte von der nächst gelegenen Stelle.
James seufzte laut auf, als sein Freund regelrecht floh. Er wollte Sirius hinterher, doch Lily und auch der kleine weinende Harry verlangten seine volle Aufmerksamkeit. Remus war derjenige, der in der Dunkelheit verschwand, aus Sorge um Sirius, der in einer Nacht alles verloren hatte - seine Liebe und sein Kind.
Lily barg ihr Gesicht an James` Brust, als die Särge in die Tiefe schwebten und mit Erde bedeckt wurden. James war dankbar, dass Dumbledore für ein schnelles Ende dieser Beisetzung gesorgt hatte, denn niemand wäre wirklich in der Lage gewesen, sich an der Grabstelle von den drei Toten zu verabschieden.
Lily schwankte leicht und nur mit Hilfe von Peter schaffte es James, sie in Sirius` Haus zu bringen, wo auch alle anderen kurze Zeit später auftauchten.
Remus öffnete ihnen die Tür und senkte seinen Blick, als er leise sagte: „Sirius ist weg. Er hat sich auf sein Motorrad geschwungen und ist einfach abgehauen.“
Lily brach jetzt völlig zusammen. Sie verdrehte die Augen und sackte in sich zusammen, denn wieder hatte sie einen wichtigen Menschen in ihrem Leben verloren - getötet von den Schergen Voldemort`s.


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