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Fanfiction

Geliebter Feind - Das letzte Buch

von heidi

Sodele, da bin ich wieder!
@ Marie_HP
Na, ich hab etwas länger wie einen Tag für HP gebraucht, aber es ist vollbracht. Wer würde nicht gern eine Schlittenfahrt machen, aber vielleicht haben wir ja Glück und Weihnachten liegt Schnee.
@ BlacksLady
Also eins kann ich dir verraten, in dieser Nacht wird Jackie und Sirius nichts in der Kirche passieren, aber zu dem Rest schweige ich. Das kannst du gleich selbst lesen. Nicht wahr, Sirius als Vater ist doch einfach zu knuffig.
@ lil Lily
Lol, ob es ein schöner Tod für Lily und James wird, bezweifle ich. Richtig Jackie und Amy kommen nicht in JKs Büchern vor und ich werde dir noch nicht verraten was mit ihnen passiert, das erfährst du schon bald.
@ Turpin, Lisa
Hm... warum sollten sie disapperieren. So eine Nacht in der Kirche kann doch auch romantisch sein. *g*
@ Lyra18
Tja, Amy könnte vielleicht eine gute Quidditchspielerin werden, aber ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten.
@ Lady_A
Es ging in dem einen Chap letztendlich nur um die Freundschaft der Marauder. Sie sind nur für Remus in diesen Wald geschlichen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Hm... ich mag Snape auch nach Band 7 noch nicht, obwohl ich die Sache mit Lily schon geahnt habe, deshalb auch immer mal diese kleinen Anspielungen. Es neigt sich jetzt wirklich dem Ende zu, auch wenn man in den nächsten beiden Chaps noch nichts davon merkt, aber dann hol die Taschentücher vor. *g*
@ horse patronus
Danke für das Lob und ich hoffe du wirst mich nicht steinigen, wenn die Geschichte zu Ende ist und am Ende nicht mehr viele übrig bleiben. *g*
@ Felicis75
Ja, Sirius muss nach Askaban, aber wer sagt, dass Jackie das erleben wird? *g*
@ pagesturner
Ein bisschen Aktion muss mit rein und dafür sind die Todesser gerade richtig. *g* Sie werden das Buch an sich bringen, doch damit ist die Sache noch nicht ausgestanden. Wow, freut mich, dass dir die Geschichte immer noch so gut gefällt und ja es gibt im Anschluss etwas Neues von mir. Ist schon in Arbeit. *g*
@ Legolas
Also ehrlich gesagt war ich noch nie in London, aber dank Mina und einigen guten Internetseiten konnte man schon sehr gut nachvollziehen wie es in dieser Kathedrale aussieht.


So es ist vollbracht, das letzte Chap ist von Mina Betagelesen. Sie hat es tatsächlich 96 Chaps ausgehalten und bleibt mir auch bei der neuen Geschichte erhalten. Ein großer Dank an sie und euch viel Spaß beim nächsten Chap!


92. Das letzte Buch

Die Saint Paul's Cathedral öffnete pünktlich am nächsten Morgen ihre Türen wieder für die Besucher. Sirius und Jackie warteten, bis genug Menschen anwesend waren, und verließen dann, ziemlich müde und übernächtigt, unbemerkt das Gebäude.
In ihrem Haus herrschte zu so früher Stunde schon Leben und obwohl Jackie und Sirius am liebsten nur noch ins Bett gefallen wären, ließen sie sich von Remus, James, Lily und Peter gleich in Beschlag nehmen.
Sirius erzählte ihnen die ganze Geschichte, während Jackie müde an ihrem Kaffee nippte und nur hin und wieder zustimmend nickte. Als der Name Amycus Carrow fiel, trafen sich die Blicke von drei Maraudern, nur der vierte versteckte sich hinter seiner Kaffeetasse.
„Vielleicht solltet ihr mit Dumbledore reden“, meinte Lily und reichte James den kleinen Harry.
Sirius sah Jackie abwartend an, und irgendwie wunderte es ihn gar nicht, dass sie ablehnend mit dem Kopf schüttelte. Sie war schon immer eine Kämpfernatur gewesen und auch wenn es ihm nicht gefiel, musste er einsehen, dass diese Alleingänge in ihrem Wesen lagen.
Jackie murmelte: „Dumbledore kann uns auch nicht helfen, aber vielleicht könntet ihr mitkommen.“ Ihre Augen huschten zwischen James und Remus hin und her, doch Lily ergriff gleich das Wort: „Ich bin dabei!“
James atmete geräuschvoll aus. Er hatte schon lange befürchtet, dass Lily sich wieder in Todesserkämpfe stürzen würde. Bis jetzt hatte sie nur an den Ordensversammlungen teil genommen und war den nächtlichen Rufen nicht gefolgt, doch die Suche nach dem Buch würde wohl so einiges ändern.
Jackie`s Blick ruhte jetzt auf James, der langsam nickte, und warum, wussten alle. Er würde Lily niemals allein gehen lassen, und es ihr auszureden war wohl unmöglich.
Remus atmete geräuschvoll aus. „Also gut, dann werde ich mich um die Kinder kümmern. Es können ja schließlich nicht alle nachts auf die Suche nach einem Abenteuer gehen.“
Er wollte die angespannte Situation etwas lösen, denn der Zwischenfall mit dem Todesser ließ darauf schließen, dass das Ganze nicht ungefährlich sein würde.
„Was ist mit dir, Peter?“, fragte Jackie. Alle Augen wandten sich jetzt zu dem jungen Marauder, der sich in seinem Stuhl zurück lehnte und mit den Schultern zuckte. „Ich kann euch nichts versprechen...“
Sirius winkte ab. „Ich denke, zu viert werden wir es schon schaffen, und wenn nicht, dann können Remus und Peter uns immer noch da raus holen.“
Jackie nickte zustimmend, wandte aber ein: „Wir sollten aber erst einmal ein paar Tage abwarten. Die ganze Sache mit dem Todesser gefällt mir nicht...“
„Das wollte ich auch gerade vorschlagen“, meinte Lily und hob Amy auf ihren Schoß, die das Gespräch der Erwachsenen mit großen Augen verfolgt hatte.
James erhob sich zuerst. „Also, schlaft euch erst mal aus, wir nehmen Amy mit, denn heute gehen wir Schlitten fahren!“, verkündete er grinsend.
Ihr Haus in Godric`s Hollow war fertig eingerichtet und ließ ihnen endlich einmal eine Verschnaufpause. Lily war in den letzten Tagen nicht einmal an die frische Luft gekommen und James fand, dass es an der Zeit war, einen kleinen Familienausflug zu machen, und bei der Gelegenheit wollte er ihr die Gegend rund um Godric`s Hollow zeigen.

Eingemummelt in dicke Jacken und die Kinder in warme Schneeanzüge gesteckt, verließen sie am späten Vormittag ihr Haus. James hatte vom Speicher seinen alten Schlitten geholt, ihn ein bisschen aufgemöbelt und Lily verstaute nun die Kinder darin und legte noch eine warme Decke über sie.
James musste leicht schmunzeln über ihre Fürsorge und ließ es sich gefallen, als sie auch ihm eine Mütze auf den Kopf setzte und meinte: „Na dann, los!“
James zog den Schlitten mit den Kindern hinter sich her und stapfte mit Lily durch den Schnee. Hin und wieder blieben sie stehen und James zeigte ihr das ein oder andere Haus. Sie begegneten dem ein oder anderen der wenigen Dorfbewohner und grüßten freundlich. Anscheinend war hier niemandem verborgen geblieben, dass eine junge Familie in das alte Haus der Potters gezogen war.
„Wohnen hier nur nichtmagische Menschen?“, fragte Lily leise, als sie ihren Weg durch den kleinen Ort fortsetzten.
James schüttelte leicht seinen Kopf. „Nicht nur, aber jeden Zauberer oder jede Hexe kenne ich auch nicht. Meine Großeltern hatten Kontakt zu ihnen, aber ich war noch zu klein...“
Lily griff nach seiner freien Hand. Ihre Wangen waren gerötet von dem kalten Wind, als sie zu ihm aufschaute. „Es gefällt mir hier“, meinte sie schlicht und zauberte James damit ein Lächeln ins Gesicht. Ihre warmen Lippen trafen sich und sein leises „Ich liebe dich“, ließ in Lily ein Geborgenheitsgefühl aufsteigen, das sich aber schnell verflüchtigte, als sie Amy`s Kichern aus dem Schlitten hörten.
„Zwei Kinder sind eindeutig eins zuviel“, murmelte James und rannte einfach los, den Schlitten hinter sich her ziehend. Lily hielt sich die Hände vor die Augen, als der Schlitten ins Wanken kam und umkippte.
James machte ein betretendes Gesicht und suchte unter dem Chaos nach den Kindern. Amy und Harry steckten fröhlich lachend ihre Köpfe unter der Decke hervor. Die weiße Schneepracht und ihre dicke Kleidung hatten sie vor irgendwelchen Verletzungen bewahrt.
Lily ersparte sich jeden tadelnden Kommentar, denn auch sie genoss diesen Tag in vollen Zügen.
Der große Rodelberg, etwas außerhalb des Dorfes, war von einigen Kindern bevölkert, die sich gern bereit erklärten, Amy und Harry abwechselnd vor sich auf dem Schlitten mit zu nehmen.
Zum Dank dafür zog Lily aus ihrer Jacke einige Riesenlutscher hervor und hatte damit natürlich bei den Dorfkindern sofort einen Stein im Brett. James raunte in ihr Ohr. „Wo hast du die auf einmal her?“
„Zauberei“, murmelte Lily, streckte ihm die Zunge heraus und hopste auf den Schlitten. James sah ihr grinsend nach, wie sie juchzend den Berg hinunter sauste. Die wenigen Haare, die unter ihrer Mütze hervor schauten, flogen im Wind und ihr Lachen übertöne die Kinderstimmen rings um sie.
James schüttelte lächelnd den Kopf und fragte sich, warum es nicht immer so sein konnte - warum ausgerechnet ihnen diese Last auf die Schultern gelegt wurde - doch die Antwort war nicht fern, als er die vielen Kinder sah, die Lily umringten. Diese kleinen Menschen waren ihre Zukunft, ob Muggel oder Zauberer, sie waren die nächste Generation, die ein besseres, friedvolleres Leben verdient hatten. Ein Leben ohne Krieg und Angst.

Nach dem Vollmond im Januar wollten Jackie und Sirius es endlich wagen, das letzte Buch aus der Kathedrale zu holen. Am Abend vorher saßen sie mit James und Lily in Godric`s Hollow und berieten, wie sie am besten dabei vorgehen wollten.
Lily schenkte ihnen allen Tee ein und reichte den Kindern ein paar Kekse, als James sich mit der Hand über sein Kinn fuhr und nachdenklich meinte: „Vielleicht sollten wir nicht apparieren. In der Nähe der Saint Paul's Cathedral gibt es nur eine geschützte Stelle und wenn die von Todessern überwacht wird, fliegen wir gleich auf.“
„Also, dann fliegen wir“, sagte Jackie grinsend, doch Lily`s Augen weiteten sich. „Wir sollen dahin fliegen, auf Besen?“
James lachte leise. „Naja, Evans, du könntest ja mal oben auf dem Speicher nachsehen, ob meine Großeltern nicht einen Fliegenden Teppich hatten. Solltest du einen finden, dann nehmen wir den.“
Sirius lachte bellend auf und es dauerte seine Zeit, bis er sich beruhigt hatte und einwarf: „Ok, ich kann ja mit Lily auf dem Motorrad fahren und ihr beide nehmt Besen. Ich glaube, dann sind wir für alle Eventualitäten ausgerüstet.“
Lily stöhnte genervt auf. „Ich soll mit auf deinem ... ähm Motorrad fahren?“
James sah jetzt seine Gelegenheit gekommen, Lily das Ganze noch auszureden. „Du kannst natürlich auch hier bleiben, Flower. Wir schaffen das auch allein.“
Lily reckte trotzig ihr Kinn in die Höhe. „Vergiss es, Potter. Ich bin dabei!“
Sie hatte ein ganz mulmiges Gefühl, aber sie wollte auch nicht kneifen. Jackie war ihre Freundin und James sollte nicht glauben, dass sie wieder zu Hause bleiben würde, während er sich in Gefahr begab.

Am nächsten Abend war es soweit. Nach einem ausgiebigen Abendessen machten sich die vier auf den Weg. Alle waren eingehüllt in warme Wintersachen - Stiefel, Mütze, Handschuhe - und Lily hatte auch noch zwei Motorradhelme in der Hand. James und Jackie hatten sich schon längst auf den Besen in die Lüfte erhoben, als Sirius zeterte: „Vergiss es, das Ding setze ich nicht auf!“
Remus stand mit Harry auf dem Arm in der Tür und strich Amy über ihren Kopf, als Lily zischte: „Wenn ich mich schon todesmutig auf dieses Ding setze, dann machen wir das nach meinen Regeln. Also, setz den Helm auf, Black!“
Sirius sah noch einmal Hilfe suchend zu seinem Freund, doch Remus verfiel nur in Gelächter, schob Amy ins Haus und schloss die Tür hinter sich.
Mit einem abfälligen Schnauben setzte sich Sirius den schwarzen Helm auf den Kopf und klappte das dunkle Visier nach oben. Er warf die Maschine an und wartete geduldig, bis Lily hinter ihm Platz genommen hatte. Erst dann rief er laut: „So, ab jetzt gebe ich das Kommando an, Evans.“
Lily hatte wegen dem Lärm des Motors und dem Helm auf ihrem Kopf nur die Hälfte verstanden, aber nur einen Moment später schrie sie panisch auf, als Sirius die Maschine steil in die Luft zog. Lily musste sich an ihm festklammern, um nicht herunter zu rutschen. Sirius spürte durch das weiche Leder seiner Jacke, wie Lily versuchte, sich krampfhaft an ihm festzuhalten. Er hätte sie um nichts in der Welt fallen lassen, aber dieses kleine Machtspielchen wollte er gewinnen. Lily hingegen sagte kein Wort mehr, sie dachte nicht im Traum daran, Sirius Black anzuflehen, einen Gang runter zu schalten. Schlimmsten Falls würde sie sich auf seine Kleidung übergeben.
So weit kam es dann allerdings doch nicht. Noch bevor sie London erreichten, hatten sie Jackie und James auf den Besen eingeholt.
Sirius ging tiefer und setzte noch vor der Innenstadt auf den Boden auf. Die nächtlichen Straßen waren nicht sehr gefüllt und alles war ordentlich vom Schnee befreit. Wenn Lily glaubte, sich jetzt etwas entspannen zu können, hatte sie sich geirrt.
Sirius sauste mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit durch die nächtlichen Straßen Londons. In den Kurven hatte Lily immer das Gefühl, seitwärts vom Sitz zu rutschen und sie war sich sicher, das Sirius die Verkehrsampeln verhext hatte, denn irgendwie zeigten alle immer grün und luden ihn geradezu dazu ein, noch mehr Gas zu geben.
Mit quietschenden Reifen hielten sie in einer Seitenstraße, nahe der Saint Paul's Cathedral. Lily krallte die Finger in seine Schultern und versuchte, ein Schwindelgefühl zu unterdrücken, als sie wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte.
Sirius setzte sich mit einem selbstgefälligen Grinsen seinen Helm ab und meinte: „Ich freu mich schon auf die Rückfahrt, Evans!“
Lily schnaubte verächtlich und fragte sich gerade, wie ihre Freundin es mit diesem Irren aushielt, doch Jackie war ja nicht viel anders. Sie liebte Tempo, ebenso wie James, mit dem sie jetzt hoch oben auf der Aussichtsplattform gelandet war.
Rings um die große Kuppel der Kirche befand sich ein offener Balkon, von dem sie einen atemberaubenden Blick über die hell erleuchtete Stadt und die nahe Themse hatten, doch weder Jackie noch James hielten sich lange auf. Die Besen wurden mit einem Wink ihres Zauberstabes verkleinert und verschwanden in den Taschen ihrer warmen Jacken. Jackie nahm sich ihre Mütze vom Kopf und blickte noch mal prüfend auf das Schwarze Onyxkreuz unter ihrer Kleidung. Die beiden machten sich auf den langen Weg nach unten, denn eine Menge Treppen lagen vor ihnen.

Sirius und Lily schlichen währenddessen um das große Gebäude herum, das von einigen Lichtern angestrahlt wurde.
Ein kleiner Nebeneingang war ihr Ziel und ihr Treffpunkt mit Jackie und James, die so leise wie möglich die vielen Stufen nach unten stiegen. Dank Jackie, die mit Sirius in der einen Nacht die kleine Tür entdeckt hatte, die sich problemlos mit einem Alohomora öffnen ließ, waren sie rechtzeitig zur Stelle, um ihre Freunde in das Gebäude zu lassen, noch bevor die Wachmänner ihre Runden drehten.
Sirius schloss leise die Tür hinter sich. Jackie setzte sich schon in Bewegung zu den Treppen, die in die Krypta führten, als Lily zischte: „Eins sage ich dir, James, mit deinem Freund fliege oder fahre ich nie wieder...“
James sah im spärlichen Schein der notdürftigen Beleuchtung Sirius an, der aber nur einen unschuldigen Gesichtsausdruck aufgelegt hatte und Jackie eilig folgte, kannte er ihre Alleingänge doch zu gut.
James griff nach Lily`s Hand und murmelte: „Tja, Evans, dann wirst du wohl oder übel mit mir zurückfliegen müssen.“
Lily seufzte. „Oder ich nehme den Bus.“
James` leises Lachen und das Hallen ihrer Schritte auf den Steinstufen durchbrachen die Stille in diesem riesigen Gebäude.
Als die beiden in der Krypta ankamen, verlangsamte James seine Schritte und sah sich interessiert um, während Lily Jackie und Sirius eilig folgte. Vor der kleinen Steinnische angekommen zog Jackie das Schwarze Onyxkreuz unter ihrer Kleidung hervor. Bis zu diesem Moment war die Wand vor ihr unscheinbar und nichts deutete auf ein geheimes Versteck hin, doch als das Kreuz sein Licht offen ausstrahlen konnte, erschien auch in der Nische ein Kreuz. Je näher Jackie ging, desto heller leuchteten beide Kreuze.
Sirius legte Jackie eine Hand auf die Schulter, hielt sie zurück und fragte leicht nervös: „Was wird passieren, wenn sich die Wand öffnet?“
Jackie drehte sich zu ihm um. „Das Selbe wie beim letzten Mal. Diese Bilder werden in meinem Kopf sein, unaufhaltsam in mein Unterbewusstsein eindringen...“
Ihre Augen waren angstvoll und dennoch spiegelte sich in ihnen Entschlossenheit wieder. Lily war näher gekommen und fragte stirnrunzelnd: „Aber Mike sagte, wenn wir unseren Geist für dich öffnen, wird es nicht so schlimm werden.“
Jackie atmete geräuschvoll aus. „Das hätten wir vorher üben müssen. Das geht nicht so einfach. Ich mach das jetzt allein!“
Es war James, der sich Jackie in den Weg stellte und den Kopf schüttelte. „Das wirst du nicht tun. Wir werden dir helfen! Sag uns, was wir tun müssen ... und wenn wir die ganze Nacht dazu brauchen, aber du wirst das nicht allein durchstehen.“
Sirius hob eine Augenbraue, denn sein Freund hatte keine Ahnung, auf was er sich damit einließ. Er selbst hatte nur einmal ganz kurz diese Bilder in seinem Kopf gehabt und dieser kurze Moment hatte ihm schon gereicht.
Jackie umklammerte das Kreuz ganz fest und rang einen Augenblick mit sich. Sollte sie es wirklich wagen? Sollte sie ihren Freunden diese Last aufbürden?
Es war Lily, die drei Stühle heranschweben ließ und sie dicht vor der Steinmauer aufstellte. Sie setzte sich auf einen und winkte James und Sirius zu sich heran.
Herausfordernd blickte Lily ihre Freundin an. „Also, was müssen wir tun?“
Jackie schüttelte lächelnd den Kopf und ihr Blick ruhte auf Sirius, der mit James neben Lily Platz genommen hatte, als sie sagte: „Also gut, vergesst wo ihr seid und schließt die Augen. Entspannt euch und hört nur auf meine Stimme.“
James rutschte etwas auf seinem Stuhl herum und Sirius knurrte: „Hör auf damit, Prongs. Das macht mich nervös.“
„Ruhe, alle beide“, grummelte Lily und schloss entspannt die Augen. Sie versuchte an rein gar nichts zu denken. Versuchte ihren Geist zu öffnen und lauschte nur Jackie`s leiser, beruhigender Stimme, die jetzt irgendwie aus weiter Ferne erklang.
„Ich suche jetzt bei euch nach kleinen Anekdoten, irgendetwas, das wir vier gemeinsam erlebt haben...“
Jackie`s Worte rauschten in James` Ohren, wie das Tosen der Wellen gegen irgendwelche Felsen, und dann spürte er es, für einen kurzen Moment, dass jemand in seinen Erinnerungen wühlte. Längst vergessenen Bilder zogen vorbei und plötzlich befand er sich in Hogwarts, im Schulsprecherbad. ?Die lila Farbe' schoss es ihm durch den Kopf und er musste leicht schmunzeln. Jackie hatte sich ein lustiges Erlebnis heraus gesucht und Lily sah es wohl auch, denn sie kicherte plötzlich und Sirius brummte irgendetwas. Sie alle waren tief in ihren Geist versunken und bemerkten nicht, wie Jackie das Onyxkreuz gegen die Steinmauer presste, genau an die Stelle, die ihr gewiesen wurde. Es gab nur ein leises Rumoren, als die Wand sich öffnete und dann war es soweit. Die Bilder aus dem Schulsprecherbad traten in den Hintergrund, machten anderen Bildern Platz.
Sirius zuckte kurz zusammen, doch er blieb ruhig. Im Gegensatz zu dem letzten Buch, traten nur irgendwelche Schatten vor sein geistiges Auge und er war einen Moment lang drauf und dran die Augen zu öffnen. Er spürte den Luftzug beim öffnen der Wand und wusste, dass Jackie jetzt am Ende ihres langen Weges angekommen war.
Die Schatten zogen schneller hinter ihren Augen vorbei, aber kein scharfes Bild drang in ihren Geist ein, bis zu dem Moment, als Lily ihre Augen öffnete und somit unweigerlich die Verbindung abbrach.
Für James und Sirius wurden die Bilder scharf, aber sie liefen viel zu schnell um irgendetwas zu erkennen. Lily blickte angstvoll zwischen den beiden Maraudern und Jackie hin und her, die jetzt das Buch in den Händen hielt. Ihr Gesichtsausdruck war verbissen und ihre Hände zitterten, als sie das Buch vorsichtig auf den Boden legte.
Ebenso wie Mike es getan hatte, legte sie die Kette mit dem schwarzen Onyxkreuz auf das letzte Schwarze Buch der zehn Plagen. Und ebenso wie es in Sirius` Haus passiert war, wurde das Buch zu einer unscheinbaren Steinplatte.
James und Sirius öffneten langsam die Augen. Sie wirkten etwas benommen, aber Jackie schien fix und fertig zu sein. Auch wenn die drei ihren Geist für sie geöffnet hatten, war es hier anders gelaufen, als sie es bisher kannte. Einige dieser grausamen Bilder waren in ihr Unterbewusstsein eingedrungen und doch hatte die Nähe ihrer Freunde das Schlimmste verhindert.
Sirius hockte sich neben sie, strich ihre Haare beiseite und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Alles klar?“, fragte er besorgt.
Jackie atmete tief durch. „Es geht mir gut, aber jetzt sollten wir sehen, dass dieses Ding nach Gringotts kommt.“ Sie zeigte dabei auf die Steinplatte, die groß und schwer zu ihren Füßen lag.
In weiter Entfernung waren Schritte und Stimmen zu hören.
„Da kommt jemand“, sagte Lily hektisch und horchte ebenso wie die anderen auf.
Sirius griff nach der Steinplatte, klemmte sie unter den Arm und zog Jackie aus dem kleinen versteckten Raum. Die Wand schloss sich sofort lautlos hinter ihnen. Von dem Kreuz auf der Steinwand war nichts mehr zu sehen und auch das Onyxkreuz strahlte kein Licht mehr aus.
James warf Sirius den Tarnumhang zu und sagte leise, aber bestimmend: „Versteckt euch! Lily und ich übernehmen das.“
Lily war leicht überrumpelt, als James sie lässig an die Wand drückte, während Jackie und Sirius sich in eine Ecke zurück zogen und den Tarnumhang über sich warfen.
„Was hast du vor?“, wisperte Lily. James grinste sie an, fingerte aber nach seinem Zauberstab.
„Spiel einfach mit“, flüsterte er an ihre Lippen. Lily`s Hand wanderte in seine Haare und die andere suchte nach ihrem eigenen Zauberstab, als die Schritte sich näherten.
Zwei Männer, dieselben, die Jackie und Sirius schon bei ihrem nächtlichen Besuch gesehen hatten, kamen gerade um eine Ecke.
„Sie da“, rief der eine Mann, eindeutig ein Muggel. „Wie kommen Sie hier rein? Es ist...“
Er konnte nicht weiter sprechen, denn sein Begleiter hatte ihn mit einem teuflischen Grinsen geschockt.
„Wir brauchen keine Zuschauer“, meinte Amycus Carrow und richtete seinen Zauberstab erneut auf seinen Begleiter. Doch noch bevor er den tödlichen Fluch aussprechen konnte, ging James dazwischen. Sein Schocker erwischte Carrow an der Schulter und warf ihn etwas aus der Bahn.
„Ich wusste es“, schnarrte der Todesser. Er hatte James herausgefordert, sich als Zauberer zu offenbaren.
Lily richtete ebenso ihren Zauberstab auf ihn und zischte: „Was wollen Sie?“
Auch wenn James und sie zu zweit waren, wollte sie dennoch jede unnötige Auseinandersetzung vermeiden, viel zu schnell könnten irgendwelche anderen Wachleute auftauchen.
Das Gesicht ihres Gegenübers verzog sich zu einem spöttischen Grinsen. „Das, was wir alle wollen - das Buch, das uns Macht gibt, Macht die Menschen zu beherrschen.“
James sah kurz zu Lily und meinte: „Wir wissen nicht, wovon Sie reden!“
Das spöttische Grinsen ging in ein höhnisches Lachen über und dennoch ließ Carrow sein Gegenüber nicht aus den Augen. „Ihr wollt also spielen...“
Sein Fluch kam unvorbereitet und streifte Lily, aber ihre dicke Kleidung bewahrte sie vor einer möglichen Verletzung. James zögerte nicht lange, jagte den nächsten Fluch auf den Todesser, der sich aber mit einem Hechtsprung hinter eine Skulptur rettete.
„Jackie, Sirius, raus hier!“, rief Lily und brachte damit ungewollt den Stein ins Rollen.
Mit der schweren Steinplatte unter dem Arm, war es Sirius unmöglich, den Tarnumhang über sich und Jackie fest zu halten. Beim Laufen rutschte er ihnen herunter und Amycus Carrow hatte freien Blick auf sie.
„Lauft!“, schrie James und verlor jetzt keine Zeit mehr. Er verwickelte den Todesser in ein Duell, versuchte ihn so wenig wie möglich zu Atem kommen zu lassen, doch Carrow gehörte zum engsten Kreis um Voldemort. Er war kaltblütig und er war hinterhältig, deshalb lenkte er seinen kleinen Crucio auf Lily, die an der Steinwand entlang geschlichen war, um näher an die Treppe zu kommen, ihren rettenden Weg nach oben.
Ihr Schmerzenschrei ging James durch Mark und Bein und noch bevor er Rache an dem Todesser nehmen konnte, war Carrow die Treppe hinauf gerannt.
So wie er verschwunden war, war auch der Fluch gebrochen. Lily saß auf den Knien, zitterte am ganzen Leib und verlangte James` volle Aufmerksamkeit. Er hoffte, dass Jackie und Sirius nicht irgendwelche Schwierigkeiten hatten ihren Verfolger abzuhängen.

Die beiden hatten momentan jedoch ganz andere Probleme. Sirius hatte die Steinplatte unter den Arm geklemmt und versuchte, nicht an Lily zu denken, deren Schrei ihm und Jackie nicht verborgen geblieben war. Jackie war vorgelaufen, gut verborgen unter dem Tarnumhang, und öffnete die kleine Seitentür nach draußen.
Bevor Carrow in den Kirchenraum gehastet kam, waren die beiden verschwunden.
Angekommen an Sirius` Motorrad holten sie tief Luft. Jackie tippelte nervös von einem Bein auf das andere und sagte aufgeregt: „Ich hoffe, er hat sie nicht erwischt!“
„Wir sollten hier verschwinden, sonst erwischt er uns“, brummte Sirius und suchte noch mal mit den Augen die Gegend ab. Es war fast vier Uhr morgens und so langsam kam Leben in die Stadt.
Er warf die Maschine an, setzte sich den Helm auf und sagte hastig: „Wir müssen hier weg, bevor es hell wird.“
Jackie klemmte die Steinplatte zwischen ihre Körper und schlang die Arme um Sirius. Er fuhr diesmal mit Verstand, um nicht weiter in dem morgendlichen Verkehr aufzufallen und dennoch hatten sie bald unliebsame Verfolger.
Die Gefahr erkannten sie allerdings erst, als sie sich etwas außerhalb von London in die Lüfte erhoben. Sirius wollte nicht riskieren, von den Muggeln gesehen zu werden, und flog einen Umweg Richtung Winkelgasse. Kurz bevor sie auf das Pflaster aufsetzen wollten, zischte ein Lichtblitz an ihnen vorbei. Jackie drehte sich um und rief entsetzt: „Gib Gas, Sirius!“
Sirius sah im Rückspiegel, den er bisher völlig außer Acht gelassen hatte, die Silhouetten von mindestens zwei Männern auf Besen - auf sehr schnellen Besen, denn sie kamen immer näher.
Jackie umklammerte mit einer Hand die Steinplatte und löste die andere von Sirius. Die Kälte machte es ihr nicht leicht, ihren Zauberstab ruhig zu halten, und die unruhigen Bewegungen beim Fliegen taten ihr übriges, dennoch gelang es ihr, einen der Angreifer mit einem Brandfluch abzuschütteln. Der Besen ging in Flammen auf und ihr Verfolger stürzte unweigerlich in die Tiefe, der andere jedoch schoss weiter seine Flüche auf sie ab.
Jackie keuchte erschrocken auf, als ein brennender Schmerz ihren Rücken durchfuhr. „Geh auf die Bremse“, presste sie hervor und rang nach Luft.
Was immer das für ein Fluch war, er war schmerzhaft und drohte ihr die Luft zum Atmen zu nehmen.
Sirius spürte ihre unruhigen Bewegungen hinter sich und glaubte für einen Moment, sie hätte den Verstand verloren, so etwas zu fordern. Viel Zeit für Diskussionen blieb ihm allerdings nicht, also tat er, was Jackie verlangte.
Er bremste scharf und hoffte, nicht abzustürzen, denn dieses waghalsige Manöver hatte er noch nie ausprobiert. Wie Jackie gehofft hatte, reagierte der zweite Verfolger zu langsam und kam auf gleiche Höhe mit ihnen. Ein gezielter Fußtritt von ihr brachte den gewünschten Erfolg. Der Todesser fiel vom Besen und schlug auf das harte Pflaster der Winkelgasse auf, aber Jackie spürte, wie langsam all ihre Kraft aus ihrem Körper verschwand. Ein Griff unter ihre Jacke und die warme Flüssigkeit auf ihrer Handfläche machten ihr klar, dass sie eine ziemlich große Wunde am Rücken haben musste.
Mit letzter Kraft klammerte sie sich an Sirius, darauf bedacht, die Steinplatte zwischen ihnen nicht zu verlieren, und sagte: „Bring uns nach Hause!“


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