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Geliebter Feind - Suchen und Finden

von heidi

Auf ein Neues!
@ Lily-Potter
Ohne Zeitsprünge wird es jetzt nicht mehr gehen. Das ganze würde langweilig werden und sich nur elendig hinziehen, wenn ich Tag für Tag und Woche für Woche beschreiben würde.
@BlacksLady
Ah... die kleine Amy lockert die ganze Sache natürlich auf und sie gehört mit dazu. Die Sache mit dem Buch wird sich noch über eins, zwei Chaps hinziehen, aber lass dich überraschen, was noch so kommt.
@ Rose-Weasley
Erst einmal danke für das Lob und ich muss ehrlich sagen, das auch meine Ideen einmal am Ende sind, zumindest für diese Geschichte, aber vielleicht bist du auch bei der nächsten dabei, denn diese hier ist fast zu Ende.
@ MOOKiE
Ah... Snape hatte hier seinen letzten großen Auftritt. HP 7 habe ich leider erst jetzt gelesen, sonst wäre vielleicht noch mehr dabei raus gekommen. *g*
@ pagesturner
Die Saint Paul's Cathedral ist wie geschaffen für die Suche nach dem Buch und auch wenn ich selbst noch nicht da war, gibt's da wirklich beeindruckende Dinge zu sehen. Das Internet ist eine tolle Erfindung. *g* Ob es nun gut endet, ja... lass dich überraschen. Aber wenn die Bücher erst einmal in Grigotts liegen und das Kreuz zerstört ist, dann sind sie unlesbar.
@ *Krissi*
Ah... ich hatte das Ende schon fast geschrieben, als HP 7 auf deutsch erschien und es wird nur im letzten Chap eventuell noch einen kleinen Hinweis geben, ansonsten entspringt alles meiner verqueren Fantasie. *g*
@ lil Lily
Lol, es war traurig, das Amy ein Kürbis war...warum? Ich fand's irgendwie witzig. *g* Na ja und glatt, läuft bei ihnen irgendwie nie etwas, aber lass dich überraschen. Hm... nach Chap 96 ist jetzt definitiv Schluss, soviel kann ich schon mal sagen, aber dann gibt's was Neues.
@ Miss Voldemort
Ah... lass dir ruhig Zeit, die Geschichte neigt sich ja dem Ende und dann kannst du alles in Ruhe nachlesen. Ah, die Sache mit dem Namen auslosen hatte ich mit eingebaut, um ein bisschen Witz mit einzubringen, bevor Elisabeth Potter stirbt. Sie wird allerdings nicht die einzige sein.

Danke für euer Feedback und ich wünsch euch viel Spaß beim nächsten Chap.
Eure heidi



91. Suchen und Finden

Lily hatte James vor all ihren Freunden eine Szene gemacht, weil er ihr verschwiegen hatte, dass Dumbledore ihm ans Herz gelegt hatte, das Potterhaus zu verlassen. Da musste erst Connor McLean aus dem Hinterhalt vor ihrem Haus überfallen werden, damit er endlich einsah, dass es Zeit war, sein Elternhaus zu verlassen. Jetzt hatten sie das Nötigste zusammengepackt und waren in Sirius` Haus angekommen.
Jackie hatte sie ins Gästezimmer einquartiert, das Mike freiwillig geräumt hatte, dennoch war es keine Dauerlösung.

Lily stand am Fenster, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schimpfte: „Da hatten wir wirklich Glück, dass niemand zu Hause war. Ich verstehe nicht, warum du mir nichts gesagt hast...“
James hob die Arme in die Luft und rief aufgebracht: „Merlin, Lily, zwei Tage vor Weihnachten ...Wo sollten wir so schnell ein Haus finden und dann noch eins, das kaum jemand kennt und das halbwegs sicher ist?“
Lily drehte sich zu ihm um und lachte laut auf. „Du hast ein Haus, James - das Haus deiner Großeltern.“
James schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und stöhnte. „Godric`s Hollow, dass ich daran nicht gedacht habe.“

Jackie saß währenddessen in der Küche und fütterte die Kinder. Dieser erste Weihnachtstag war auf der einen Seite für sie erfreulich gewesen, weil sie jetzt endlich wussten, wo das letzte Buch versteckt war, aber die Sache mit dem Überfall hatte ihr wieder Angst gemacht.
Connor stand in der geöffneten Küchentür und lächelte bei Jackie`s Anblick. Seit der Hochzeit von James und Lily, hatten sie sich nicht mehr gesehen und er wollte ihr eigentlich nur einen kleinen Besuch abstatten. Der Überfall vor dem Potterhaus hatte ihn erschreckt. Er, der Quidditchspieler in einem kleinen, nicht gerade sehr erfolgreichen Team war, hatte in den letzten Monaten die dunkle Bedrohung fast vergessen. In der Zeitung hatte er oft nur den Sportteil gelesen und bis zu diesem Abend noch nicht einmal etwas von dem Tod der Potters gehört.
Jackie lächelte ihn an. „Wie geht's dir überhaupt, Connor?“
Connor blieb ihr die Antwort schuldig, denn die kleine Amy zupfte an seinem Hosenbein, ein deutliches Zeichen dafür, dass sie auf seinen Arm wollte, doch Connor zückte seinen Zauberstab und ließ seinen Umhang heran schweben. Er hockte sich neben Amy, die aufmerksam beobachtete, was er aus einer Umhangtasche hervor zog. Ein kleines Päckchen wuchs zu seiner Ursprungsgröße heran. Mit leuchtenden Augen versuchte Amy, das Papier aufzureißen, nicht so ganz einfach für ein einjähriges Kind. Connor half ihr dabei und sagte lächelnd: „Sie ist so ein süßes Ding.“
„Sie kann auch anders“, kam es von der Tür her. Sirius war Connor gefolgt und verdrehte die Augen, als Amy aus dem Papier einen Kinderbesen hervor zog.
„Das ist doch wohl nicht dein Ernst, Connor. Sie kann sich alle Knochen dabei brechen...“, zischte Sirius ungehalten, während Jackie lachte und den kleinen Harry auf den Boden setzte. Seine Krabbelbewegungen waren noch etwas unkontrolliert und er hatte einige Mühe, Amy und ihr Weihnachtsgeschenk zu erreichen. Noch bevor Harry heran war, hatte sich Amy ihren Besen geschnappt, drängte sich an ihrem Vater vorbei und tippelte in den Flur des Hauses.
„Und wer darf jetzt wieder auf sie aufpassen?“, knurrte Sirius und beantwortete die Frage eigentlich schon selbst, indem er sich seinen Patensohn unter den Arm klemmte und Amy folgte. Durch die geschlossene Küchentür hörte er das gedämpfte Lachen von Jackie und Connor nur all zu deutlich.
Sirius stockte der Atem, denn Amy schwebte gerade ziemlich wacklig unter der Deckenbeleuchtung des Treppenaufgangs und quiekte vor Vergnügen. Sirius schloss kurz die Augen und ging im Schnelldurchlauf alle Möglichkeiten durch, wie er seine Tochter gefahrlos da wieder runter bekam. Nebenbei schickte er Jackie noch ein paar Verwünschungen, weil sie Connor dieses Geschenk nicht abgenommen hatte, aber da verlangte er wohl zu viel. Fliegen und Besen, diese Leidenschaft teilten sie beide und Amy scheinbar auch.
Sirius verlegte sich aufs Bitten. „Amy, Schatz, komm da runter!“
Harry strampelte herum und machte die Sache auch nicht leichter, aber Sirius hatte Glück - James und Lily wollten gerade die Treppe aus dem Obergeschoss herunter kommen.
Lily legte sich vor Schreck eine Hand auf den Mund und wisperte: „Oh Merlin, tu was, James, wenn sie runter fällt...“
James sah das Ganze gelassen. Geduldig wartete er, bis Amy nah genug heran geschwebt war, dann griff er fest in den Bund ihrer Hose und zog sie zu sich heran.
„Ich verbrenne sämtliche Besen in diesem Haus“, rief Sirius aufgebracht und tauschte mit James die Kinder. Harry quengelte ein bisschen und James meinte lachend: „Diese Kinderbesen fliegen normalerweise nur maximal einen Meter über dem Boden, es sei denn, die Kinder sind begabt genug, ihn selbst zu lenken.“
Lily kniff argwöhnisch die Augen zusammen. „Woher weißt du soviel über Kinderbesen, James?“
„Weil ich einen gekauft habe“, meinte James und versuchte, ein schuldbewusstes Gesicht zu machen, was ihm allerdings nicht so recht gelang, als er Lily`s und Sirius entsetzte Gesichter sah.
„Harry ist erst ein halbes Jahr“, keifte Lily und schlug sich damit auf Sirius` Seite. Sie lehnte die Fliegerei immer noch ab, erst recht bei den Kindern.

Connor und Jackie tranken in der Zeit in aller Ruhe eine Tasse Tee.
„Mit diesem Geschenk habe ich mir wohl Sirius` Zorn zugezogen, oder?“, fragte Conner lächelnd.
Jackie lachte. „Möglich, aber heute ist Weihnachten, und ich denke, da verzeiht er dir das schon mal.“
Die Küchentür öffnete sich und Mike kam herein, eingehüllt in einen Winterumhang. Jackie blickte auf und das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. „Wo willst du hin, Mike?“
Mike senkte seinen Blick. „Du kennst das Versteck, den Rest schaffst du mit deinen Freunden auch allein. Ich war lange genug hier. Mir fehlen die Drachen.“
Jackie blickte ihren Bruder ungläubig an. „Du kannst doch jetzt nicht einfach verschwinden, wir haben Weihnachten.“
Mike grinste, drückte seiner Schwester einen Kuss auf die Stirn und meinte gelassen: „Spätestens zur Hochzeit bin ich wieder da.“
„Hochzeit?“, fragte Connor überrascht und lenkte Jackie davon ab, dass ihr Bruder gerade zur Tür heraus verschwunden war und sie nicht wusste, wann sie ihn wieder sehen würde.
„Ich habe viel zu lange gewartet, aber es wird keine große Hochzeit geben“, sagte Jackie mit einem leicht wehmütigen Gesichtsausdruck.
„Du bist nicht der Typ für so eine Märchenhochzeit wie Lily und James sie hatten. Es passt weder zu dir, noch zu Sirius“, meinte Connor augenzwinkernd und versuchte, dieses leichte Gefühl von Eifersucht zu unterdrücken.
Jackie seufzte. „Ich muss erst dieses Buch finden. Diese Kathedrale ist riesig. Das wird wohl einige Zeit dauern.“
Connor senkte seinen Blick. „Ich würde dir gern helfen, aber ich habe einen Vertrag und komm da nicht so ohne weiteres heraus.“
Er fühlte sich schuldig, zu wenig ein Freund zu sein, in dieser schweren Zeit.
Jackie beugte sich etwas vor und suchte seinen Blick. „Ich bin ja nicht allein.“

Allein war Jackie wirklich nicht, auch wenn sie in den nächsten Tagen nicht die Saint Paul's Cathedral durchsuchen konnten. James und Lily`s Umzug nach Godric`s Hollow hatte Vorrang.
Das Haus war voll möbliert und sie brauchten nicht viele Dinge mitzunehmen.
Seit dem Tod von James` Eltern hatte dort niemand mehr nach dem rechten gesehen und so verbrachten Jackie und Lily fast einen ganzen Tag damit, das alte Haus von Staub und unliebsamen Krabbeltieren zu befreien.
Das ehemalige Schlafzimmer von James` Großeltern fanden die beiden hoch interessant, denn hier gab es die verrücktesten Fotos aus James` Kindheit zu sehen. In den unmöglichsten Situationen hatten seine Großeltern eine Menge Schnappschüsse gemacht.
Jackie kicherte. „Das ist ja peinlich und wohl mehr was für deine Augen, Lily.“
Lily legte den Kopf etwas schief und meinte grinsend: „Da war er sicher erst acht oder neun Jahre alt.“
„Aber er ist nackt“, warf Jackie amüsiert ein und drehte das Foto in den Händen, um den Jungen, der gerade aus einem Badesee gelaufen kam, besser ins Licht zu rücken.

Sirius, Peter und James hatten währenddessen Harry`s Kinderzimmer und all die Dinge, die Lily auf eine Liste gesetzt hatte aus dem Potterhaus geholt, doch da war noch etwas. Etwas, das James sehr schwer fiel, aber Lily hatte ihn darum gebeten.
Die kleine Hauselfe der Potters wackelte mit den Ohren und legte den Kopf etwas schief, als James sich vor ihr hin hockte und leise sagte: „Du kannst uns nicht begleiten. Lily, das Baby und ich, wir müssen uns verstecken, vor...“
„Vor dem Dunklen Lord, jenem, der Unheil über die gesamte Zaubererwelt bringt“, wisperte die Elfe und dicke Tränen kullerten über ihre Wange.
James schluckte schwer, denn dieses kleine Wesen hatte ihn ein Leben lang begleitet und er wusste, dass es für sie da draußen noch schwerer sein würde. Es gab nur einen Ort, an dem sie sicher war - Hogwarts, und dorthin brachte James sie auch, mit dem Versprechen, sie hin und wieder zu besuchen und sie zurück zu holen, wenn diese ganze Sache ausgestanden war.
Sie wurde von den Elfen im Schloss freundlich aufgenommen und doch hatte James das Gefühl, ein Familienmitglied zurück zu lassen. Er hatte mit Lily diese Sache lang und breit diskutiert und beide waren der Meinung, dass es so am Besten war.

An Sylvester weihten James und Lily ihren neuen Wohnsitz mit einer kleinen Party ein. Die fröhliche Runde bestand nur aus den Maraudern, Jackie, Lily und den Kindern, und dennoch hatten sie viel Spaß beim Bleigießen und Luftschlangenzaubern. Remus war der perfekte Babysitter und gab seinen Freunden auch mal die Gelegenheit, ihre elterlichen Pflichten für einen Abend zu vergessen.
James hatte Lily dazu überredet, mit ihm nach London zu fliegen, um das nächtliche Feuerwerk aus nächster Nähe zu beobachten.
„Auch wenn ich fliegen noch immer hasse ..., aber das ist wunderschön“, sagte Lily etwas lauter, um den Lärm der pfeifenden Raketen zu übertönen. Dieses Feuerwerk erinnerte sie an ihre Kindheit und zum ersten Mal seit langem dachte sie wieder an ihre Schwester, dachte daran, wie sie mit ihrem Vater selbst Raketen in den Himmel hatten steigen lassen. Wie lange war das her? Jetzt hatte sie selbst ein Kind und alles hatte sich verändert.
James schien ihre Gedanken zu erahnen, zog sie nah zu sich heran und raunte in ihr Ohr: „Was auch immer passiert, Flower, wir sind nicht allein, wir haben uns.“
Leichter Wind kam auf und James versuchte, den Besen ruhig zu halten. Lily wischte sich verstohlen mit der Hand über die Augen und drehte den Kopf, um James` Gesicht im Schein des Feuerwerks zu sehen. Beider Augen schlossen sich, der Moment war einfach zu magisch, um ihn mit Worten zu zerstören. Sie genossen diesen kurzen Augenblick ihrer Zweisamkeit in dieser hektischen, düsteren Zeit. Das alte Jahr war vorbei, was das neue bringen würde, wusste niemand, aber sie konnten aufeinander zählen.

Jackie und Sirius waren in der Nacht in ihr Haus zurückgekehrt. Sie saßen entspannt im Bett, den Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel gerichtet. Jeder von ihnen hielt ein Glas Rotwein in der Hand und hing seinen Gedanken nach. Es waren diese immer wiederkehrenden Vorsätze zum neuen Jahr. Dinge, die man besser machen wollte, Dinge, die man verändern wollte.
Jackie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Sirius ihr das halbleere Glas aus der Hand nahm und im selben Moment leise Musik den Raum erfüllte.
Sirius drückte Jackie tiefer ins Kissen und flüsterte an ihre Lippen: „Ich weiß, dass dieses Jahr alles verändern wird.“
Jackie lachte leise. „So, weißt du das, Mr. Black? Aber ich hoffe, einige Dinge bleiben wie sie sind.“
„Das ganz sicher“, murmelte Sirius an ihren Hals und gab sich keine Mühe, ein selbstgefälliges Grinsen zu unterdrücken, als Jackie ihre Beine um seine Hüften schlang, nur um ihn noch näher heran zu ziehen. Ihre Augen suchten seine und da war es wieder, dieses Blitzen, als ihre Hände sich den Weg über seine warme, weiche Haut suchten.
„Eines wird sich in diesem Jahr noch ändern“, meinte Jackie und musste schmunzeln, als Sirius sich auf den Ellenbogen abstützte und sie eindringlich musterte. „Du hast es dir überlegt ... du willst...“
Jackie nickte. „Ein Geschwisterchen für Amy.“
Sirius war etwas überrumpelt, aber er fand seine Gelassenheit schnell wieder und ein kleines teuflisches Grinsen stahl sich auf seine Lippen. „So was erfordert aber etwas Übung.“

Die beiden hätten wohl am Neujahrstag noch etwas mehr Zeit im Bett verbracht, wenn sich nicht die Schlafzimmertür mit einem leisen Knarren geöffnet hätte und Amy herein getippelt wäre.
Sirius hatte seine Augen geschlossen und musste sich ein Lachen verkneifen, als Amy ihr Gesicht an seinen Hals drückte und brabbelte: „Dada:“
Jackie regte sich und kuschelte sich dichter an Sirius` Rücken. „Wo ist ihr Babysitter?“, nuschelte sie verschlafen.
Sirius hob Amy zu sich ins Bett und lauschte in die vermeintliche Stille des Hauses. „Hört sich an, als würde Remus unseren Kühlschrank plündern.“
„Geh du nachsehen!“, drängte Jackie, schob Sirius kurzerhand aus dem Bett und zog sich die Decke wieder über den Kopf. Nur ein paar braue Locken schauten noch hervor.
Amy lachte und hopste fröhlich auf dem Bett herum. Jackie knurrte unter der Decke: „Diese ständige gute Laune. Verschwindet, alle beide!“
Sirius lachte laut auf, zog die Bettdecke ein Stück herunter und raunte in Jackie`s Ohr: „Wer wäre nach so einer Nacht nicht gut gelaunt.“
Noch bevor ihn das Kopfkissen treffen konnte, war er schon mit Amy zu Tür hinaus verschwunden. Sirius staunte nicht schlecht, als er die Küche betrat und dort nicht nur Remus, sondern auch James, Lily und den kleinen Harry vorfand, der mit Miss Betty den Fußboden erkundete.
James klopfte seinem leicht verschlafenen Freund auf die Schulter und meinte: „Wir waren der Meinung, dass wir die erste Mahlzeit im neuen Jahr gemeinsam einnehmen sollten.“
Sirius hob Amy von seiner Schulter und klatschte in die Hände. „Für was zu Essen bin ich immer zu haben.“
Lily verdrehte die Augen, stellte ein paar Leckereien auf ein Tablett und verschwand hinauf ins Schlafzimmer.
Jackie schlief nicht mehr, denn an diesem Morgen hatte sie zum ersten Mal das Gefühl, wahrhaftig zu Hause zu sein. Heimisch hatte sie sich in diesem leicht chaotischen Haus schon von Anfang an gefühlt, aber dieses letzte Geborgenheitsgefühl war erst letzte Nacht aufgekommen.

Die drei jungen Männer saßen mit den Kindern beim Frühstück. Sirius wollte sich in den nächsten Tagen auf jeden Fall auf die Suche nach dem Buch in der Saint Paul's Cathedral machen, deshalb fragte er: „Hast du in den nächsten Tagen etwas vor, Moony?“
Remus zuckte mit den Schultern. „Nichts, was sich nicht verschieben lässt. Warum, Pad?“
Sirius überlegte noch einen Moment, ob er wirklich Remus bitten sollte, aber Lily war noch nicht ganz fertig, das Haus in Godric`s Hollow nach ihren Wünschen einzurichten und da wollte er ihr Amy nicht auch noch aufhalsen.
„Wenn du Zeit hast ... also, würdest du dich etwas um Amy kümmern? Jackie und ich wollten uns in dieser Kathedrale umsehen, aber das Gebäude ist riesig und es dauert sicher...“
“Klar, kein Problem, Pad“, fuhr Remus dazwischen. „Ich übernehme das gerne und vielleicht überlässt James euch seinen Tarnumhang. Ihr könnt ja schließlich nicht einfach so irgendwelche Türen dort öffnen. Ich würde die Sache sowieso in die Abendstunden verlegen, da könnt ihr jeden noch so geheimen Winkel durchforsten.“
Remus hatte wieder an Dinge gedacht, die Sirius noch nicht berücksichtigt hatte. Er legte sein Besteck nieder und nickte langsam, während James schon aus der Tür hinaus verschwunden war, um den Tarnumhang zu holen. Sie alle wollten, dass die ganze Sache so schnell wie möglich ausgestanden war und etwas Ruhe in ihr Leben kam.

Zwei Tage später war es dann soweit, am späten Nachmittag machten sich Sirius und Jackie auf den Weg. Beide trugen Jeans und dicke Winterjacken, nichts ungewöhnliches für einen kalten grauen Januartag.
Sirius hatte den Tarnumhang gut verborgen und Jackie trug unter zwei dicken Pullovern und ihrer Jacke das schwarze Onyxkreuz. Die vielen Schichten an Kleidung dämpften das Licht, das sofort daraus hervor trat, als sie das riesige Gebäude betraten.
Sirius griff nach Jackie`s Hand und sagte stirnrunzelnd: „So viele Menschen..., da ist es beinahe unmöglich das Versteck unbemerkt zu finden.“
Sie standen inmitten der Kathedrale, umringt von Touristen, die sich an ihnen vorbei schoben, um auch jede Kleinigkeit in kürzester Zeit zu sehen. Jackie legte den Kopf in den Nacken und blickte in die gigantische Kuppel hoch über ihnen. Von den vielen Malereien mit den Goldverzierungen war man schon beeindruckt, hinzu kam noch die spektakuläre Größe.
„Lass und dort oben beginnen“, sagte Jackie und zeigte auf die Galerie, die rings um die Kuppel führte.
Sirius nickte zustimmend. „Irgendwo müssen wir ja anfangen.“
Die beiden drängten sich zwischen den Touristen die Treppe hinauf. Oben angekommen zog Jackie einen Muggelreisefüher aus ihrer Jacke, schob Sirius etwas zur Seite und meinte lehrerhaft: „Das hier oben wird auch als Flüstergalerie bezeichnet.“
Sirius zog eine Augenbraue hoch. „Erklär das genauer!“
So langsam bemerkte er, dass man bei dieser Suche noch eine Menge lernen konnte. Jackie zeigte auf die gebogenen Wände und erklärte ihm, dass der Schall, immer wieder zurück in das Innere des Rings reflektiert wird, sodass ein geflüstertes Wort auf die andere Seite der Kuppel getragen werden kann.
Allerdings hatten sie wegen den vielen Menschen keine Gelegenheit, auszuprobieren ob es auch stimmte.
Von hier oben hatten sie einen atemberaubenden Blick über den Altarraum, aber das Kreuz hatte eindeutig an Leuchtkraft verloren. Das Licht war noch da, aber nicht mehr so intensiv, wie Sirius nach einem Blick in Jackie`s Ausschnitt feststellen konnte.
Jackie schlug ihm auf die Hand. „Hey, wir sind hier in einem Gotteshaus“, zischte sie und blickte sich hektisch um, doch die vielen Muggeltouristen beachteten sie nicht weiter.
Sirius lachte leise, legte einen Arm um ihre Schultern und flüsterte in ihr Ohr: „Also, heißt das, wir müssen unten weiter suchen?“
Jackie nickte und warf einen Blick über die Balustrade. Die Zahl der kleinen Kapellen im unteren Teil machten ihr Angst - Angst, dass sie das Versteck nie finden würden.
Langsam bahnten sie sich den Weg, und das Gewimmel in dem großen Gotteshaus lichtete sich, doch sie hatten bei weitem noch nicht alles gesehen.
Noch bevor die große Eingangstür hinter dem letzten Besucher geschlossen wurde, griff Sirius nach Jackie`s Handgelenk, zog sie in eine Nische und warf nach einem kurzen Blick den Tarnumhang über sie beide.
Jackie blickte über seine Schulter durch den fein silbrigen Schleier und murmelte: „Hoffentlich haben die hier nicht solche Überwachungsdinger.“
Sirius drückte Jackie noch dichter an die Wand und achtete darauf, dass sie beide gut von dem Tarnumhang verborgen wurden. „Hm ... dann haben die Muggel noch einen Grund mehr, ein Wunder anzubeten.“
Jackie lachte leise. „Du bist unmöglich, Black.“
Sirius hätte am liebsten laut aufgelacht, doch die Gefahr, entdeckt zu werden, war zu groß, stattdessen presste er seine Lippen fest zusammen und vergrub sein Gesicht in Jackie`s Haaren.
Sie wussten nicht, wie lange sie fast bewegungslos aneinander gedrängt gestanden hatten, bis endlich hinter dem letzten Touristen die riesige Eingangstür mit einem dumpfen Knall geschlossen wurde. Der Tarnumhang fiel zu Boden, als die letzten Schritte eines Wachpostens verhallten.
Jackie schlang ihre Arme um Sirius` Hals und flüsterte: „Jetzt ist es Zeit, mich bei dir zu bedanken, für alles.“
Sirius drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund. „Du kannst dich später bei mir revanchieren“, meinte er und wackelte dabei viel sagend mit den Augenbrauen.
Jackie verdrehte die Augen und zog aus ihrem Ausschnitt das Schwarze Onyxkreuz hervor. Das Licht strahlte hell und Jackie meinte. „Wenn wir oben nichts gefunden haben, dann lass uns in der Krypta anfangen.“
„Wow, jetzt geht's ab zu den Skeletten“, witzelte Sirius. Er fand es absolut nicht beängstigend plötzlich ganz allein mit Jackie in der riesigen Kathedrale zu sein. Die Lichter waren gedimmt worden, und neben dem Widerhall ihrer leisen Schritte, wurden sie von ihren eigenen Schatten verfolgt.
Die Krypta der Saint Paul's Cathedral war für die Öffentlichkeit frei zugänglich und dennoch versperrte nachts ein Gitter den Zugang zu den Grabmälern bedeutender Persönlichkeiten.
Ein leises, und in Jackie`s Augen vorschnelles, Alohomora von Sirius, brachte allerdings den gewünschten Erfolg - die Tür öffnete sich, ohne irgendeinen Muggelalarm auszulösen.
„Bitte, das nächste Mal etwas vorsichtiger“, knurrte Jackie und umschloss mit ihren Fingern das Kreuz, dessen Licht immer heller wurde.
„Es muss hier unten sein“, wisperte sie aufgeregt und versuchte, ein aufsteigendes beklemmendes Gefühl zu unterdrücken. Zwischen diesen unterirdischen Säulen herrschte eine eigenartige Faszination, die wohl auch Sirius spürte, denn er griff nach Jackie`s Hand und ließ mit der anderen seinen Zauberstab aufleuchten.
Jeder noch so kleine Winkel wurde im Lichtschein erkundet. „Warum kann dieses Buch nicht an einem schönen, hellen Ort versteckt sein?“, murmelte er, um die kurzeitige Stille zwischen ihnen zu unterbrechen, denn ihre eigenen Schritte auf dem kahlen Steinboden zu hören, war mehr als schaurig.
„Weil nichts im Leben einfach ist“, sagte Jackie lehrerhaft und ging jetzt energischen Schrittes voran. Vorbei an dem steinernen Sarg vom Duke of Wellington, der in der Schlacht bei Waterloo über Napoleon siegte.
Einige bedeutende Menschen der Zeitgeschichte hatten hier ihre letzte Ruhestätte gefunden, doch Jackie achtete nicht weiter darauf. Ihre Augen ruhten einzig und allein auf dem Kreuz. Das Licht ging jetzt von hell ins dunkelrote über, ein Zeichen dafür, dass die ziemlich nah heran waren.
Sirius zeigte nach links, auf eine Nische in der glatten Steinwand. Ein unscheinbares schwarzes Kreuz, für das bloße Auge kaum erkennbar, begann zu flackern. Das Licht wurde immer heller, je näher Jackie darauf zu ging.
Einige Schritte davor blieb sie stehen. „Das ist es!“, wisperte sie.
Sirius legte eine Hand auf ihre Schulter und zog sie energisch etwas zurück. Zu gut war ihm noch in Erinnerung, was bei dem Fund des letzten Buches in seinem Haus passiert war.
Jackie beobachtete aufmerksam, wie er die kalte Steinmauer mit der Hand abtastete, auf der Suche nach einem Mechanismus, um das Versteck zu öffnen.
„Das geht so nicht“, sagte sie. „Nur das Kreuz kann die Tür öffnen.“
Jackie nahm die Kette von ihrem Hals und ging näher, aber Sirius stellte sich ihr in den Weg. „Vergiss es, wenn uns diese Bilder umhauen und uns die Muggel hier unten finden, dann finden sie auch zwangsläufig das Buch und ob das so gut ist...“
Jackie atmete geräuschvoll aus. Nun waren sie so nah und dennoch musste sie Sirius Recht geben. Es wäre zu gefährlich, in dieser Nacht ihr Glück herauszufordern.
Plötzliche Schritte ließen sie ihre Gedankengänge unterbrechen. Sirius griff nach ihrem Handgelenk, zog sie in den hintern Teil der Krypta und warf hektisch den Tarnumhang über sie beide. Gerade noch rechtzeitig, bevor zwei Männer in dunklen Anzügen näher kamen, verschwand das Kreuz unter Jackie`s Kleidung.
Die beiden sprachen kein Wort und waren Jackie völlig unbekannt, aber Sirius kannte einen von ihnen - Amycus Carrow, ein Todesser dem er schon hin und wieder bei seinen nächtlichen Streifzügen über den Weg gelaufen war. Der andere war auch ihm unbekannt und möglicherweise ein Muggel.
Jackie biss sich auf die Lippen und zog Sirius noch näher zu sich heran, als die beiden immer näher kamen. Beide hielten die Luft an, als der unbekannte Mann sagte: „Sir, Sie sehen doch, hier unten ist nichts. Wie kommen Sie darauf, dass hier Einbrecher sein könnten?“
Carrow zuckte die Schultern. Seine hässlichen Gesichtszüge wirkten angespannt, als er dem Mann ein paar Scheine reichte und knurrte: „Halten Sie weiter für mich die Augen offen, dann bekommen Sie noch mehr.“
Sirius schloss die Augen, denn eins war ihm jetzt klar - Voldemort hatte die Suche nach den Büchern nicht aufgegeben, aber wie konnte er den Weg bis hier her verfolgen? Eine Frage, die nicht nur ihm, sondern auch Jackie Kopfschmerzen bereitete.
Ungeduldig warf sie den Tarnumhang ab, als die beiden verschwunden waren. Ihre Schritte waren schon längst auf den Stufen verhallt, als Jackie sagte: „Das war kein Zufall ... Einbrecher und dann dieser Typ...“
Sirius atmete geräuschvoll aus und erzählte Jackie alles, was er über Amycus Carrow wusste. Jackie fuhr sich mit den Händen über ihr Gesicht und sagte resignierend: „Dann sollten wir vorsichtiger sein und vielleicht noch ein paar Tage warten, bis wir das Buch endgültig von hier weg holen.“
Sirius lehnte sich an die Wand und senkte seinen Blick. „Wir könnten es auch hier lassen, niemand...“
Jackie schüttelte den Kopf. „Nein, zu riskant ... Es muss unlesbar gemacht werden und dann in den Tiefen Gringotts endgültig verschwinden.“
Sirius verschränkte seine Hände hinter dem Nacken und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Es war eigentlich alles ganz einfach und doch kompliziert, wie so vieles im Leben.
Jackie lief unruhig hin und her, kaute auf ihrer Unterlippe, ein deutliches Zeichen dafür, dass sie sich ebenso Gedanken machte, doch wie sie es drehte und wendete - in dieser Nacht würde sie keine Antwort finden.
Sie versuchte ein Lächeln, als sie sagte: „Also gut, lass uns die Suche für heute aufgeben.“
Sirius kratzte sich am Kopf. „Naja, dann erzähl mir alles über dieses Kathedrale, denn bevor die Türen sich morgen früh öffnen, können wir nicht raus. Sonst erfährt wirklich noch jemand, dass hier Einbrecher waren.“
Auf Jackie`s Gesicht erschien ein kleines Lächeln und sie deutete mit dem Kopf zu ein paar Stühlen auf der anderen Seite der Krypta. Das würde wohl eine lange Nacht werden, aber sie waren ihrem Ziel etwas näher gekommen. Wenn auch die ganze Sache unter keinem guten Stern stand, wollte sie es durchziehen, so wie sie es Dumbledore einst versprochen hatte.


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