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Fanfiction

Geliebter Feind - Erklärungen

von heidi

82. Erklärungen

Lily`s entsetztes „Jackie!“ schallte durch das Haus, als James und Sirius die Eingangstür öffneten. Sie hatten zwei Stunden auf Remus und Peter gewartet, doch die beiden waren nicht aufgetaucht.
Die Freunde hasteten alarmiert in den Keller und sahen gerade noch, wie Lily mit hell erleuchtetem Zauberstab hinter einer der Bücherwände verschwand.
James rannte ihr sofort hinterher, dicht gefolgt von Sirius. Jackie lag auf dem Boden, ihre Arme fest um das schwarze Buch geschlungen. Ihre Augen waren geschlossen und eine Spur getrockneter schwarzer Tränen war auf ihrem Gesicht zu erkennen.
„Verflucht, was ist passiert?“, fragte Sirius aufgeregt und griff nach dem Buch, um es der bewusstlosen Jackie aus den Händen zu reißen. Sofort keuchte er erschrocken auf und bekam nur noch aus weiter Ferne mit, wie Lily rief: „Nein, Sirius, nicht anfassen!“
Sirius sank auf die Knie und sein verzweifelter Schrei hallte durch den Keller, denn all die Bilder, die Jackie gesehen hatte, strömten jetzt unvorbereitet auf ihn ein. Nur James war es zu verdanken, dass er nicht ohnmächtig wurde, denn mit einem gezielten Fußtritt flog Sirius das Schwarze Buch aus den Händen und landete in einer Ecke des Raumes. Entsetzt und schwer atmend schlug Sirius sich die Hände vors Gesicht und beugte sich vor.
Ein ersticktes Keuchen entwich seiner Kehle und er krächzte: „Bei Merlin, wie grausam kann diese Welt sein.“
Sirius brauchte einen Moment, um zu sich zu kommen und diese Bilderflut aus seinem Kopf zu verdrängen, während Lily losrannte, weil Amy das halbe Haus zusammen schrie.
James nahm Jackie wortlos auf die Arme, schaffte sie aus dem Keller, gefolgt von Sirius, der immer noch schwer atmete und etwas wacklig auf den Beinen war.
James legte Jackie auf das Sofa im Wohnzimmer und warf eine Decke über sie. Sie wirkte schrecklich blass und ihr Gesicht war schmerzverzerrt.
Sirius beugte sich über sie, strich ihre Haare aus dem Gesicht und sagte leise: „Wach auf, Jackie!“
Jackie regte sich nicht, aber Lily erschien mit Amy auf dem Arm im Wohnzimmer und erzählte den beiden Freunden was passiert war.
„Verdammt“, rief Sirius aufgebracht, „warum hat sie nicht damit gewartet, bis wir zurück waren?“
“Wo wir bei der Frage sind, weshalb seid ihr denn schon zurück?“, fragte Lily und setzte sich mit Amy in einen Sessel.
Sirius hockte sich vor das Sofa, nahm Jackie`s Hand und überließ es James, Lily alles zu berichten. „Remus ist nicht aufgetaucht. Wir sind noch eine Weile durch den Wald gestreift, aber er war nicht da, und Peter ebenfalls nicht.“
Besorgnis klang in James` Stimme, aber Lily machte sich im Moment mehr Sorgen um ihre Freundin. „Wenn Jackie bis morgen früh nicht aufgewacht ist, müssen wir sie ins St. Mungo bringen.“
„Das geht nicht“, fuhr Sirius dazwischen, „und du weißt auch wieso.“ Ohne ein weiteres Wort verließ er das Wohnzimmer und kehrte kurze Zeit später wieder zurück.
„Wo willst du hin?“, fragte Lily aufgeregt und drückte James Amy in den Arm.
Sirius streifte sich seine Lederjacke über, blickte kurz zu seinem Freund und sagte: „Ich bin spätestens morgen früh wieder zurück. Würdet ihr euch um Amy kümmern?“
Bevor Sirius die Tür erreicht hatte, stellte sich Lily ihm in den Weg. Ihre Augen funkelten zornig, als sie aufgebracht sagte: „Verdammt, Sirius, du kannst jetzt nicht einfach verschwinden. Jackie hat keine gewöhnliche Ohnmacht, was ist wenn...“
Sirius schob Lily einfach beiseite. „Diese verfluchten Schwarzen Bücher sind daran Schuld. Ich werde Mike Andrews jetzt hier her holen. Er ist vielleicht der Einzige, der Jackie helfen und uns ein paar Antworten geben kann.“
Lily krallte ihre Finger in das weiche Leder seiner Jacke. In ihren Augen schimmerten Tränen, als sie Sirius umarmte und leise sagte: „Sei vorsichtig. Du hast eine Familie, die dich braucht.“
Lily`s Worte machten es Sirius noch schwerer zu gehen, aber er sah in Mike die einzige Chance, Jackie wieder zurück zu holen. Er machte sich auch Sorgen um Remus, der seit Jahren das erste Mal allein bei Vollmond durch die Nacht streifte. Aber diese Sache musste bis zum nächsten Tag warten, jetzt musste er sich erst einmal um Jackie kümmern.

Sirius war kaum aus der Tür verschwunden, da rief James aufgeregt: „Lily, komm her!“
Lily hastete ins Wohnzimmer und sah, dass James eine Hand auf Jackie`s Stirn gelegt hatte. „Sie hat Fieber.“
Lily beugte sich über ihre Freundin und sagte besorgt: „Wir sollten sie ins Bett bringen, James. Ich hoffe nur, Sirius kommt bald zurück.“
Sirius war direkt vor die großen Tore des Drachenreservates appariert, von dem er wusste, dass Mike dort lebte und arbeitete. Für Zauberer war es nicht schwer, solche gut versteckten Reservate zu finden, aber das Reinkommen stellte sich für Fremde als ein schwieriges Unterfangen dar.
Das große undurchsichtige Eisentor wurde von fünf hünenhaften Drachenwärtern und einem Peruanischen Vipernzahn bewacht. Sirius musste seine Jacke ablegen und die Arme hoch in die Luft strecken. Er kam sich gerade vor wie ein Schwerverbrecher, allerdings sah er in diesen dunklen Zeiten ein, dass die Sicherheitsmaßnahmen nicht übertrieben waren. Seinen Zauberstab nahm einer der Drachenwärter an sich und kontrollierte mit einem einfachen Zauber welche Flüche zuletzt damit durchgeführt wurden. Einer warf ihm seine Lederjacke zu und deutete Sirius an, ihm zu folgen.
Das Drachenreservat wurde nur von ein paar kleinen Feuerstellen und einigen Feuerschwaden von den Drachen erhellt, dennoch konnte Sirius im hinteren Teil des Reservats ein paar eingeschössige Häuser ausmachen, aus deren Fenstern etwas Licht drang, und genau diese steuerten sie an. An einer Tür war nur ein kleines Schild angebracht, auf dem 'Mike' stand, kein Nachname, nichts weiter. Laute Musik dröhnte und Sirius` Begleitung musste einige Male die Tür mit der Faust bearbeiten, bevor Mike Andrews, nur mit einer Jeans bekleidet, öffnete.
„Sirius!“, sagte er erstaunt und trat beiseite. Mike wechselte noch ein paar Worte mit dem Torwächter und nahm Sirius` Zauberstab entgegen. Er reichte ihn sofort an Sirius weiter und stellte dann die Musik ab.
Die abrupte Stille im Raum ließ Sirius erst einmal geräuschvoll ausatmen. Mike zog sich einen Pullover über und deutete auf einen Sessel. „Ist etwas passiert, dass du so unangemeldet hier auftauchst? Etwas mit Amy? Oder ist Jackie weg gelaufen?“
Sirius kam seiner Aufforderung nicht nach und schüttelte den Kopf. „Weder noch. Jackie hat eins dieser Bücher gefunden und versucht, es an sich zu bringen...“
„Etwa allein?“, fragte Mike dazwischen. Sein Gesichtsausdruck war besorgt, als Sirius nickte.
„Ich war unterwegs und Lily ... dieses verfluchte Buch war in meinem Haus. Ich konnte doch nicht ahnen...“
Mike lief hektisch in seiner Einzimmerwohnung auf und ab, warf ein paar Kleidungsstücke auf das Bett hinter der Tür und fragte aufgeregt: „Wie lange ist das her?“
„Ein paar Stunden“, sagte Sirius schulterzuckend.
Mike stopfte die Kleidung achtlos in eine Tasche und fluchte: „Verdammt noch mal, Jackie wusste, dass sie das nicht allein durchziehen kann. Wenn ich nur wüsste, wo meine Eltern ... Ach, wo ist dieses Buch jetzt?“
„Immer noch in meinem Keller“, antwortete Sirius und bekam so langsam Angst bei Mike`s hektischem Getue. Wieder einmal bemerkte er, dass er überhaupt nichts über Jackie`s Arbeit wusste. Selbst Mike war wohl mehr im Bilde als er.
„Gib mir fünf Minuten und dann machen wir uns auf den Weg“, sagte Mike und war auch schon zur Tür hinaus verschwunden. Sirius ließ sich nun doch in einen Sessel fallen, knetete unruhig seine Hände und sah sich in dem spartanisch eingerichteten, großen Raum um. Auf einem Regal standen ein paar Fotos. Sie alle zeigten die Andrews und auch Jackie. Ihre Entwicklung vom kleinen Mädchen bis zur erwachsenen jungen Frau. Sogar ein kleines Babyfoto von Amy war mit dabei. Es war nicht zu übersehen, dass Mike sehr an seiner Familie hing. Die Umstände der Zeit hatten diese Familie getrennt und doch war ihre Verbundenheit zueinander geblieben.
Sirius wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Mike die Tür öffnete. „Ich hab mir ein paar Tage frei genommen. Ich glaube, es ist Zeit, dass ich mal ein paar ernste Worte mit meiner Schwester rede, wenn sie wieder zu sich kommt.“
Mike griff nach einer Jacke und verließ gemeinsam mit Sirius die Wohnung. Schweigend liefen sie über das spärlich erleuchtete Gelände des Drachenreservats, bis Mike neugierig fragte: „Wie läuft es denn so ... zwischen euch? Ich meine, ihr wart ja auf dieser Insel und...“
Sirius lachte leise, obwohl ihm im Moment gar nicht danach war. „Wenn diese ganze Sache mit den Büchern nicht wäre, könnte es perfekt sein.“
Mike seufzte. „Ja, als meine Eltern damals angefangen haben, diese Bücher zu suchen, war Voldemort nur ein kleiner Schwarzmagier unter vielen und stellte keine Gefahr dar, aber heute...“
Die Torwächter unterbrachen ihr Gespräch und verabschiedeten Mike mit einem Handschlag, bevor sich das schwere Eisentor mit einem lauten Knall hinter ihnen schloss.
„Also dann, auf nach England!“, sagte Mike und verschwand fast zeitgleich mit Sirius.

James stand im Haus seines Freundes am Wohnzimmerfenster und hielt Amy auf dem Arm, während Lily im Schlafzimmer versuchte, das Fieber bei ihrer Freundin zu senken. Immer wieder wusch sie Jackie mit einem kalten Tuch den Rücken, wischte ihr den Schweiß von der Stirn und verfluchte sich selbst dafür, dass sie ihre Freundin allein hatte in den Raum gehen lassen. Lily unterbrach ihre Arbeit erst, als sie Schritte im Flur hörte und Sirius die Schlafzimmertür öffnete.
Mike schob sich sofort an ihm vorbei und setzte sich neben seine Schwester auf das Bett.
Lily trat einen Schritt zurück und sagte leise: „Sie hat Fieber, Mike, und ist immer noch nicht zu sich gekommen.“
Mike legte prüfend eine Hand auf Jackie`s Stirn und sah Sirius an, als er besorgt sagte: „Es hat sie schwerer erwischt, als erwartet. Dass Jackie Fieber hat, zeigt, dass sie kämpft. Sie versucht, diese Bilder aus ihrem Kopf zu verdrängen. Im Moment können wir nichts weiter tun, als abzuwarten.“
„Was?“, fragte Sirius aufgeregt, „das kann doch nicht alles gewesen sein. Wir müssen...“
Mike schüttelte den Kopf, deckte Jackie ordentlich zu und sagte entschuldigend: „Ich merke schon, dass ihr nicht sehr viel über diese Bücher wisst.“
„Wir wissen gar nichts“, rief Sirius aufgebracht, verließ das Schlafzimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Im Wohnzimmer riss er Amy förmlich aus James` Armen und verschwand mit ihr in die Küche.
Amy war für diese Uhrzeit erstaunlich munter und strahlte ihn an. Ihre kleine Hand patschte unbeholfen in seinem Gesicht herum, als ein paar Tränen seine Augen verließen. Amy wurde Jackie immer ähnlicher, nur ihre Augen verrieten, wer ihr Vater war. Angst kroch in Sirius hoch und für einen kurzen Augenblick stellte er sich die Frage: Was, wenn Jackie nicht mehr aufwachen würde?
Sirius atmete geräuschvoll aus, als James ihm eine Hand auf die Schulter legte und besorgt fragte: „Alles in Ordnung, Pad?“
Sirius wischte sich hastig mit der Hand über das Gesicht und nuschelte: „Du müsstest dich morgen früh alleine auf die Suche nach Remus machen. Ich kann hier jetzt nicht weg.“
James nickte. „Verstehe, du...“
Die Küchentür öffnete sich und Mike Andrews fuhr dazwischen: „Um zu verstehen, solltet ihr erst mal ein paar grundlegende Dinge wissen.“
Unaufgefordert ließ er sich am Küchentisch nieder, während Lily sich am Herd zu schaffen machte. Sie suchte etwas Ablenkung, denn im Moment konnten sie nichts weiter tun, als abzuwarten. Lily band sich eine Schürze über ihren kleinen Babybauch, lauschte aber genauso wie James und Sirius Mike`s erklärenden Worten.
„Diese Bücher sind kein Vergleich zu den Büchern, die ihr aus der Verbotenen Abteilung von Hogwarts kennt. Jedes einzelne von ihnen kann den Tod für tausende von Menschen bringen. Einen grausamen Tod, dem niemand entrinnen kann. Diese Bilder, die Jackie gesehen hat, zeigen die wahre Bestimmung der Bücher. Es ist sozusagen ihr Schutz, ihre Abwehr vor Zugriffen. Du kannst so schwarzmagisch und böse sein, wie du willst, vor diesen grausamen Bildern ist niemand gefeit, auch Lord Voldemort persönlich nicht. Es ist eine Frage deines persönlichen Ichs, wie du diese Bilder verarbeitest. Voldemort würde sich wahrscheinlich wie im Paradies fühlen, aber Menschen mit einem Gewissen brechen unter dieser Grausamkeit zusammen. Bei dem ersten Buch, das meine Eltern damals gefunden haben, war es ähnlich. Mein Vater, ein Meister der Geistbefreiung, hat fast eine Woche im Koma gelegen. Allein eins dieser Bücher an sich zu bringen, grenzt schon an Selbstmord und Jackie wusste das. Sie hätte wenigstens für einen Menschen ihren Geist öffnen müssen, damit sie all dem nicht allein ausgesetzt ist.“
„Es ist meine Schuld“, wisperte Lily. „Ich hätte sie aufhalten müssen!“
James griff nach Lily`s Hand, zog sie neben sich und legte einen Arm um ihre Schultern, während Mike leise lachte.
„Merlin, Lily, du kennst Jackie jetzt so lange und weißt, wie verrückt, stur und dickköpfig sie sein kann.“
Sirius blickte auf Amy, die jetzt friedlich in seinem Arm schlief, und fragte: „Was kann schlimmsten Falls passieren, Mike? Und ich will die Wahrheit.“
Jackie`s Bruder lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blickte auf irgendeinen Punkt im Raum. „Jackie wird nicht sterben, aber wenn das Fieber nicht sinkt und sie nicht bald wieder zu sich kommt, sollten wir damit rechnen, dass sie nicht mehr so sein wird wie früher.“
„Du meinst, sie wird verrückt?“, fragte Lily entsetzt und sprach damit genau das aus, was Mike nicht gewagt hatte zu sagen.
Sirius erhob sich und verließ schweigend mit Amy die Küche. Momentan herrschte in ihm nur noch Leere. Wenn Amy nicht gewesen wäre, dann hätte er sich jetzt auf sein Motorrad geschwungen und sich den Wind um die Nase pfeifen lassen, um einen klaren Gedanken fassen zu können, doch er war nicht mehr allein. Er musste Verantwortung übernehmen, so schwer es ihm auch fiel.

Lily weinte leise an James` Schulter, doch Mike ließ ihr keine Zeit für Schuldgefühle und fragte: „Wo ist dieses Buch jetzt? Und ich brauche das schwarze Onyxkreuz.“
Lily wischte sich energisch die Tränen aus dem Gesicht und schniefte: „Es ist alles noch immer im Keller. Auch das Buch, mit dem Jackie die Tür geöffnet hat.“
Mike ließ sich von Lily den Weg zeigen und James folgte ihnen. Die ganze Sache mit den Büchern hatte ihn erschreckt und er wollte jetzt noch mehr darüber erfahren.
Als Mike die Regale mit den vielen Büchern sah, pfiff er mal kurz anerkennend und meinte: „Merlin, da hat Sirius sich ja ein verdammt magisches Haus ausgesucht.“
Lily zog das Buch aus dem Regal, in dem Jackie die Formel gefunden hatte, die die verborgene Tür geöffnet hatte, und schlug die entsprechende Seite auf.
Das schwarze Kreuz war immer noch auf den blutroten Seiten zu sehen und ebenso die Worte. Lily reichte Mike auch noch das Onyxkreuz und fragte neugierig: „Du verstehst den Sinn?“
Mike lächelte. „Sicher - vier Tropfen Blut, vier Zeilen, deren Anfangsbuchstaben untereinander das Wort 'Blut' ergeben.“
Lily schien nachdenklich und James verdrehte die Augen. „Ich verstehe kein Wort“, grummelte er.
Mike hielt das Onyxkreuz etwas höher und sagte erklärend: „Die Vier steht in der Zahlensymbolik unter anderem für das Kreuz. Ihre Linien kreuzen sich und das Kreuz selbst hat vier Ecken. Die Zahl Vier steht somit für Tod und Leid generell. Sie war bei diesem Buch die Antwort, und Jackie hätte wissen müssen, dass nur vier Personen gemeinsam dieses Buch unbeschadet hätten an sich bringen können.“
Mike hatte scheinbar genug von Erklärungen, zog seinen Zauberstab und ließ ihn in einem hellen Licht erstrahlen, als er den Nebenraum des Kellers betrat. Das Schwarze Buch in einer Ecke auszumachen, war nicht schwer. So, wie James es Sirius aus den Händen gekickt hatte, lag es immer noch da und wirkte recht unscheinbar.
Mike ging nah heran, hockte sich daneben und ließ das schwarze Onyxkreuz auf das Buch fallen. Kleine rote Flammen züngelten um den schwarzen Stein, hinterließen ein Brandmal auf dem Einband, bevor das Buch selbst begann, in einem roten Licht zu strahlen.
Nur langsam erlosch das Licht und zurück blieb eine unscheinbare Steinplatte. Mike griff ohne Zögern zu und nahm den schweren Stein in die Hand.
„Es ist vollbracht“, sagte er erleichtert. „Ich werde mich darum kümmern, dass es sicher verwart wird.“
„Es ist doch jetzt eigentlich unlesbar“, meinte Lily gedankenverloren.
Mike schüttelte den Kopf. „Leider nein. Solange der Wegweiser, also das Onyxkreuz, existiert, können die Bücher wieder lesbar gemacht werden und das Kreuz kann erst zerstört werden, wenn das letzte Buch gefunden wurde.“
James zeigte auf die Steinplatte. „Hat denn schon jemand daran gedacht, diesen Stein zu zerstören?“
Mike schleppte den Stein die Kellertreppe hinauf und meinte lachend: „Wenn das so einfach wäre, hätten wir es getan. Bis wir den passenden Fluch gefunden haben, sind diese Bücher in der Gringottsbank gut aufgehoben.“
Mit einem lauten Rums landete die Steinplatte neben der Eingangstür.
„Ich sollte noch mal nach Jackie sehen“, murmelte Lily und steuerte schon die Treppe ins Obergeschoss an, doch James hielt sie zurück. „Ich hatte gehofft, du begleitest mich. Ich wollte noch nach Remus sehen. Es ist schon hell und vielleicht haben wir Glück, und er ist zu Hause. Ich mach mir Sorgen um ihn, und Sirius ist ja hier und kümmert sich um Jackie.“
Lily sah die Sorge in James` müden Augen, denn müde waren sie alle nach dieser langen Nacht, aber die Sorge um ihre Freunde ließ sie nicht zur Ruhe kommen.
Mike zog aus seiner Tasche einen warmen Winterumhang hervor, klemmte sich etwas umständlich die Steinplatte unter den Arm und meinte: „Ich kümmere mich um dieses Ding und ihr euch um euren Freund. Für Jackie könnt ihr im Moment sowieso nichts tun.“
Die Tür klickte hinter ihm ins Schloss, aber Lily wollte nicht gehen, ohne vorher noch einmal nach ihrer Freundin zu sehen.
James folgte ihr, blieb aber in der Schlafzimmertür stehen. Ein leichtes Schmunzeln zeigte sich auf seinem Gesicht, bei dem Bild, das sich ihnen bot. Sirius lag in der Mitte des großen Bettes, immer noch vollständig bekleidet, schlief er tief und fest. Jackie lag mit dem Kopf auf seiner Brust und ein Arm war um Amy geschlungen, die friedlich zwischen ihren Eltern schlief. Lily legte vorsichtig eine Hand auf Jackie`s Stirn. „Das Fieber ist gesunken“, flüsterte sie James zu und schob ihn leise aus dem Zimmer.
Lily sah abgespannt aus und James hätte die Sache mit Remus am liebsten verschoben, doch es war Lily, die ihm seinen Umhang reichte und meinte: „Und jetzt kümmern wir uns um deinen Freund, James.“

James hatte seine Arme fest um Lily geschlungen, als er mit ihr in das heruntergekommene Viertel in London apparierte, in dem Remus schon seit Ende seiner Schulzeit lebte. Lily war erst einmal hier gewesen, nach jener Nacht, als Megan starb. Remus lud seine Freunde nur selten zu sich ein und wenn man die Umgebung betrachtete, konnte man auch verstehen warum. Lily wusste, dass James und Sirius ihm oft genug angeboten hatten, ihn etwas zu unterstützen, aber Remus war viel zu stolz. Er wollte aus eigener Kraft etwas auf die Beine stellen.
Die Sonne strahlte schon hell vom Himmel und es schien, als würde der Frühling bald Einzug halten. Der Hausflur war schmutzig, dunkel und muffig. Instinktiv griff James nach Lily`s Hand und ließ sie auch nicht los, als er gegen Remus` Wohnungstür klopfte.
Man hörte ein leises Scheppern, bevor es wieder still wurde und James erneut gegen die Tür hämmerte. Diesmal ungeduldiger und härter.
Leise klickte das Schloss. Die Tür wurde einen Spalt geöffnet und sie hörten Remus knurren: „Ich bin nicht bereit für so frühen Besuch.“
Er hatte James und Lily sehr wohl erkannt, doch noch bevor er die Tür schließen konnte, hatte James einen Fuß in den Türspalt gestellt. Mit aller Gewalt drückte er gegen die Tür und schob seinen Freund zur Seite.
„Moony, was soll das hier? Wir sind nur gekommen...“ James stockte der Atem, als er seinen Freund in der spärlichen Beleuchtung des Flures sah. Hektisch zog er Lily in die kleine Wohnung und schloss die Tür hinter sich.
„Was, zum Hippogreif, ist passiert, Moony?“, fragte James entsetzt.
Remus` Gesicht war übersäht mit Kratzern. Seine Kleidung hing in Fetzen an ihm herab und Lily schlug sich die Hand vor den Mund. Seit sie wusste, dass Remus ein Werwolf war, hatte sie ihn noch nie derartig verletzt gesehen.
„Lass mich das ansehen!“, flüsterte sie und dirigierte Remus in seine Küche. Auch wenn er nicht viel besaß, war dennoch alles ordentlich aufgeräumt und sauber.
James ließ schweigend warmes Wasser in eine Schüssel laufen, während Lily sich ein Handtuch aus dem kleinen Badezimmer holte.
Ihre Blicke trafen sich kurz und in beiden Gesichtern war Besorgnis zu sehen. Diese Nacht hatte wohl jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Remus zog sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Reste seines zerrissenen Hemdes aus und ließ sich rittlings auf einem Stuhl nieder. Lily zog scharf die Luft ein, denn der Rücken des jungen Marauder war übersäht mit Bissspuren und Kratzern.
„Erzähl uns, was passiert ist!“, forderte James ihn auf, während Lily behutsam begann, die Wunden zu säubern
Remus schüttelte den Kopf und senkte seinen Blick. „Das kann ich nicht!“
James lehnte sich an die Arbeitsplatte der kleinen schäbigen Küchenzeile und schnaubte: „Kannst du nicht oder willst du nicht?“
„Das macht keinen Unterschied“, murmelte Remus und unterdrückte ein Stöhnen, als Lily gerade eine besonders schlimme Stelle erwischt hatte.
James ging zum Fenster und starrte in den schmutzigen Hinterhof des Hauses. „Pad und ich haben stundenlang auf dich gewartet, Moony. Wo warst du, verdammt? Du hättest das nicht allein durchstehen müssen!“
Lily wischte Remus gerade das Gesicht sauber und nur ihr fielen die Tränen in seinen Augen auf, als er sagte: „Dort, wo ich gewesen bin, konntet ihr nicht mit. Es wäre euer Tod gewesen.“
Abrupt wandte sich James um und schüttelte ungläubig den Kopf. „Nein, du warst ... du warst...“
„Unter meinesgleichen“, murmelte Remus. „Dort, wo ich hin gehöre und auch die nächsten Vollmondnächte verbringen werde.“
Lily wich automatisch zurück, als James entsetzt sagte: „Du warst bei den Werwölfen? Warum, Remus? Du gehörst da nicht hin! Du bist nicht wie sie!“
Remus blickte auf und sah seinem Freund in die vor Zorn funkelnden Augen. „Ich bin einer von ihnen, Prongs, das war ich schon immer. Ich bin ein Monster, das einmal im Monat alles zerfleischt...“
„Nein!“, rief James zornig. „Du bist jemand, der sich in Selbstmitleid zerfleischt. Wo ist unser Freund geblieben?“
Remus wandte sich ab, griff auf den Tisch und reichte Lily eine kleine Schüssel mit einer dunkelblauen Salbe. „Würdest du mir das auf die Wunden streichen?“, fragte er leise und versuchte, ein Zittern seiner Stimme zu unterdrücken.
Lily seufzte und warf James einen finsteren Blick zu. Er forderte nach so einer Nacht, in ihren Augen, zuviel von seinem Freund. Er wollte zu viele Antworten, für die Remus scheinbar nicht bereit war.

Sirius schreckte hoch, weil sich etwas neben ihm bewegte. Er wollte nicht einschlafen und doch war es passiert.
Eine Hand tastete suchend auf seiner Brust umher und eine krächzende Stimme flüsterte: „Hab Durst.“
Eine Menge brauner Locken versperrten ihm die Sicht, aber Jackie regte sich, und Amy zwischen ihnen ebenso.
Sirius legte eine Hand auf Jackie`s Stirn und murmelte: „Du hast immer noch Fieber.“
Er schob Jackie beiseite, die sich auch sofort in sein Kopfkissen kuschelte. „Es geht schon wieder, aber ich habe Durst.“
Ihr Quengeln ließ Sirius leise lachen. Eines stand fest, das Schlimmste war nicht eingetroffen, sie war immer noch die Alte mit all ihren Macken und Fehlern, die sie erst liebenswert machten.


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