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Fanfiction

Geliebter Feind - Dunkle Begegnungen

von heidi

80. Dunkle Begegnungen

Zwei Tage nach der Hochzeit kehrten Lily und James ins Potterhaus zurück und wurden von Elisabeth und William mit einem Essen begrüßt.
James stellte ihre Tasche im Flur ab und Lily folgte Elisabeth ins festlich gedeckte Esszimmer.
„Ihr hättet euch nicht soviel Mühe machen sollen“, meinte James und setzte sich neben Lily, die sich schon mal den Teller füllte.
William räusperte sich. „Also, die Sache ist die: Deine Mutter und ich haben das Obergeschoss geräumt; das heißt, wir haben das Arbeitszimmer nach oben verlegt und unser Schlafzimmer hier runter. Wenn ihr jetzt Sirius` ehemaliges Zimmer und das kleine Gästezimmer mit dazu nehmt, dann habt ihr vier Zimmer.“
James kratzte sich am Kopf. „Aber das hättet ihr nicht tun ...“
„Merlin, James, ihr habt bald ein Kind und da braucht ihr mehr Platz“, fuhr seine Mutter dazwischen und schenkte Lily ein Lächeln.
William lenkte das Thema auf etwas anderes und fragte: „Habt ihr was von Jackie und Sirius gehört?“
Lily grinste James an und meinte: „Nein, er hat noch keine Verbindung zu seinem Freund aufgenommen und ich sehe das mal als gutes Zeichen, zumal die zwei sich ja nie lange trennen können.“
James schnaubte, aber ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht und er hoffte, dass Lily Recht hatte und es wirklich ein gutes Zeichen war.
„Dann werde ich Dumbledore informieren, dass sie erst in ein paar Tagen zurück sein werden“, sagte Elisabeth und ließ sich von William noch ein Glas Wein nachschenken.
Lily legte ihr Besteck ab und fragte aufgeregt: „Ist etwas passiert?“
William warf einen kurzen Blick zu seiner Frau und sagte: „Ja und nein. Es ist niemand tot, aber es gab ein kleines Problem. Mehr wissen wir auch nicht. Alles Weitere wollte Dumbledore mit Jackie persönlich besprechen.“
„Vielleicht sollte ich versuchen, Sirius über den Spiegel zu erreichen“, sagte James besorgt.
Elisabeth schüttelte den Kopf. „Nein, lass die beiden die paar Tage genießen. Wenn es sehr wichtig gewesen wäre, dann hätte Dumbledore sie persönlich aufgesucht.“
Lily schmunzelte leicht, denn sie hatte gerade ein Bild von ihrem ehemaligen Schulleiter vor Augen, wie er mit seinem Umhang, dem Spitzhut und seinem langen Bart an einem Strand entlang lief.

Jackie und Sirius genossen ihre Zweisamkeit gemeinsam mit Amy, doch die Woche an dem einsamen Strand verging viel zu schnell. Im Nachhinein waren sie ihren Freunden dankbar. Es hatte sie wieder näher zusammen gebracht, aber über ihre Zukunft hatten sie noch nicht gesprochen.
Am Nachmittag kehrten sie wieder zurück in die schneebedeckte Landschaft, die ihnen nach der einen Woche Sonne so unwirklich vorkam. Zitternd vor Kälte betraten sie das Haus und Sirius schürte erst einmal das Feuer im Kamin, während Jackie Amy aus der schützenden Decke wickelte und sie sofort ins Obergeschoss brachte. Amy schlief tief und fest und Jackie hatte keine Probleme, sie in die kleine Wiege zu legen.
Sirius kam mit ihrem Gepäck nach oben und stand etwas unschlüssig auf dem Flur, aber Jackie zeigte lächelnd auf die gegenüberliegende Tür, sein Schlafzimmer.
Sie blieb im Türrahmen stehen, während er Taschen und Koffer auf das große Bett warf und sie meinte: „Die Bilder hängst du aber ab, ja? Ich will nicht jeden Morgen in mein eigenes Gesicht sehen.“
Sirius blickte auf. „Jeden Morgen? Heißt das, du bleibst für immer?“
Seine Stimme klang hoffnungsvoll und Jackie senkte den Blick. „Ich muss mich mit meinen Eltern in Verbindung setzen und erst dann kann ich dir eine Antwort auf diese Frage geben.“
Das war nicht die Antwort, die er hören wollte, aber es war ein Anfang.
Jackie wusste, dass es nicht fair war ihn so im Unklaren zu lassen und versuchte ihn etwas aufzumuntern. „Was hältst du davon, wenn wir deine Freunde und Lily heute Abend zum Essen einladen?“
Sirius krempelte sich die Ärmel seines Hemdes hoch und sagte grinsend: „Du warst es, die sagte, ich habe nur meine Freunde im Kopf.“
Jackie ging näher, griff nach seinem Hemdkragen und murmelte gegen seine Lippen. „Eigentlich bin ich ja nur neugierig, was Lily und James so die zwei Tage in dem Hotel ...“
Sirius legte seine Hände auf ihren Hüften und sagte gespielt tadelnd: „Aber, aber, Miss Andrews ...“
Der Rest des Satzes wurde in Jackie`s sanftem, aber doch fordernden Kuss erstickt, den sie selbst aber kurze Zeit später wieder beendete und gelassen meinte: „Kümmere du dich mal darum, dass der Kühlschrank voll ist. Ich erledige den Rest.“

Lily hatte die Tage damit verbracht die Zimmer im Obergeschoss umzuräumen. Aus Sirius` ehemaligem Zimmer wurde ihr kleines Wohnzimmer. Der Raum neben ihrem Schlafzimmer war jetzt vollkommen leer. Hier sollte das Kinderzimmer entstehen, von dem Lily noch keinen Schimmer hatte wie es aussehen sollte.
Sie hockte auf dem Boden und probierte einige Zauber aus, die etwas Farbe an die Wände bringen sollten, als Hilarius ans Fenster klopfte.
Freudestrahlend öffnete sie das Fenster, strich Sirius` Eule über das Gefieder und löste eine der drei Pergamentrollen von dem Bein des Vogels, der auch sofort wieder davon flog.
Als Lily die Handschrift ihrer Freundin erkannte, musste sie leicht schmunzeln und sie war gespannt darauf zu erfahren, was in dieser einen Woche so passiert war.
Lily beschloss James aus dem Ministerium abzuholen, damit sie gleich zu Sirius konnten.
Die Verbindung durch den Kamin der Potters bestand noch immer. Wenig später stieg Lily aus dem Kamin in der Empfangshalle des Ministeriums. Oft war sie noch nicht hier gewesen, deshalb ließ sie all die Pracht erst einmal auf sich wirken. Der dunkel polierte Parkettboden glänzte und unzählige goldene Verzierungen und Gitter waren überall an den Wänden - Gold prangte an der pfauenblauen Decke, an den Türumrandungen und den vielen offenen Kaminen entlang beider Seitenwände.
Golden waren auch die Figuren auf dem Springbrunnen, der den Hallenmittelpunkt bildet - der Brunnen, der magischen Geschwister. Einige Leute die vorbei gingen, warfen Geld hinein und entrichteten so ihre Spende für das St. Mungo-Hospital. Lily griff in ihren Umhang, aber nicht um nach Geld zu suchen, sondern nach ihrem Zauberstab. Als Besucher musste sie zunächst zum Tisch des Sicherheitsbeauftragten, um ihren Zauberstab registrieren zu lassen.
Kurze Zeit später drängte sich Lily in einen Fahrstuhl und war froh, dass es schon später Nachmittag war und nicht mehr ganz so viele Leute im Ministerium unterwegs waren.
Ihr Ziel war das zweite Stockwerk, die Abteilung für magische Strafverfolgung, zu der auch die Aurorenzentrale gehörte. Niemand weiter stieg mit Lily aus dem Fahrstuhl und der hell erleuchtete Flur im zweiten Stock war wie ausgestorben.
Lily ging energischen Schrittes den langen Flur hinunter. Aus einigen Büros hörte man Stimmen oder seltsame Geräusche. Die Tür eines der Aurorenbüros wurde geöffnet und ein elegant gekleideter Mann trat heraus. Sein schwarzer Umhang sah teuer aus und die weißblonden Haare und sein blasiertes Gesicht wirkten dagegen gespenstisch.
Lily verlangsamte ihre Schritte automatisch und ihre Hand wanderte in ihren Umhang, denn dieser Mann war ihr nicht unbekannt.
Laute Stimmen drangen hinter der geschlossenen Tür hervor, aus der er gerade gekommen war, und ein spöttisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, das sich noch mehr verbreiterte als er Lily erblickte.
Seine grauen Augen fixierten sie und bohrten sich regelrecht in ihr fest. Etwas Angewidertes war in seinem Gesicht zu erkennen, als er sagte: „Ah, die junge Mrs. Potter. Welch eine Tragik, ich glaube, ihr Mann wird heute Überstunden machen müssen, um seinen Fehler wieder auszumerzen.“
Lily zog ihren Umhang fester um sich, als ob sie damit sich und ihr ungeborenes Kind vor dem aufdringlichen Blick Malfoy`s schützen wollte, und ging hastig weiter. Malfoy streckte einen Arm aus, in dem er einen schwarzen Gehstock hielt, an dessen Ende ein silberner Schlangenkopf war, und hinderte Lily daran ihren Weg fortzusetzen.
Lily schlug das Herz bis zum Hals, aber sie hielt dem Blick aus seinen kalten Augen stand und zischte: „Lassen Sie mich durch!“
Ein leises spöttisches Lachen erklang. „Schlammblüter sind in keiner Position Forderungen zu stellen, dieses Privileg gebührt ...“
Irgendwo wurde eine Tür geöffnet und Malfoy wich zurück. Lily hörte noch seine drohenden Worte: „Wir sehen uns wieder!“
Mit einer weich fließenden, eleganten Bewegung verschwand er den Gang hinunter und Lily lehnte sich erst einmal mit dem Rücken gegen die Wand.
Ein paar Atemzüge später öffnete sich die Tür, aus der Lucius Malfoy vorher gekommen war, aber diesmal verließ Alastor Moody das Büro. Seine wirren Haare und sein verdüstertes Gesicht zeigten, dass er in einer miesen Stimmung war. Er knurrte Lily nur einen „Guten Tag“ zu und stapfte missmutig den Gang hinunter, dabei immer etwas wie „verrückte junge Leute“ und „Heißsporn“ murmelnd.
Lily sah ihm irritiert und leicht amüsiert nach. Dieser Mann würde ihr immer ein Rätsel bleiben.
Die Tür hatte Moody offen gelassen und Lily hörte William Potter`s eindringliche Stimme: „James, was auch immer deine Gründe waren, es ist gefährlich sich mit Leuten wie Malfoy anzulegen.“
„Ich lass mir eine Menge gefallen, Dad, aber wenn jemand Lily beleidigt, dann ...Woher weiß dieser Malfoy überhaupt, dass wir geheiratet haben?“
James war aufgebracht, aber noch bevor sein Vater die Tür schließen konnte, um vor unliebsamen Lauschern sicher zu sein, trat Lily in das kleine Aurorenbüro.
„Was tust du hier, Lily?“, fragte James überrascht und versuchte seiner Stimme wieder einen ruhigen Klang zu geben, doch seine Augen blitzten immer noch ärgerlich.
William schloss die Tür und kramte unter einem Aktenberg einen Tagespropheten hervor, den er vor James auf den Tisch warf. „Daher weiß Malfoy es. Der Artikel ist genau einen Tag nach eurer Hochzeit erschienen, als ihr in der Muggelwelt wart.“
Lily griff hastig nach der Zeitung, überflog kurz die paar Sätze und sah sich das Foto genauer an. Es war kurz nach ihrer Trauung aufgenommen und zeigte Lily und James, sowie die ersten Gratulanten.
„Merlin sei Dank, ist Jackie darauf nicht zu sehen“, sagte sie erleichtert.
William ließ sich schwerfällig auf einen Stuhl sinken und sagte gedankenverloren: „Liz und ich haben uns auch schon den Kopf darüber zerbrochen, wer dieses Bild an den Tagespropheten gegeben hat.“
„Das herauszufinden wird sich wohl als schwierig erweisen“, sagte Lily resignierend und schleuderte die Zeitung in den magischen Papierkorb, der sich sofort wieder leerte und ein leises Rülpsen von sich gab.
James` Gehirn arbeitete auf Hochtouren, aber wer von ihren Freunden und Bekannten würde so etwas tun?
„Jackie und Sirius sind zurück und haben uns zum Abendessen eingeladen“, erklärte Lily jetzt endlich ihr unangemeldetes Auftauchen und versuchte damit die Begegnung mit Malfoy aus ihrem Gedächtnis zu streichen.
William Potter machte eine unwirsche Handbewegung Richtung Tür und sagte lachend: „Na, worauf wartet ihr dann noch? Verschwindet hier und grüßt die beiden von mir.“
James war froh, nach diesem Tag das Ministerium verlassen zu können, und Lily hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten.

Die beiden flohten erst zurück ins Potterhaus und von da aus weiter zu Sirius.
Lily legte ihren Umhang ab, als James in Sirius` Haus aus dem Kamin stieg und einen leisen Pfiff ausstieß, denn der Esstisch im Wohnzimmer war zwar schlicht gedeckt, aber der große Strauß roter Rosen darauf, stach ihm sofort ins Auge. Ebenso hörten sie gedämpfte Stimmen und leises Lachen aus der Küche.
Lily und James grinsten sich an und schlichen sich leise näher.
Amy lag in der Babywippe, die auf der Arbeitsplatte der Küchenzeile stand, und war wohl die Einzige, die ihre Ankunft registrierte, denn Jackie und Sirius hatten ihnen den Rücken zugewandt.
Jackie schnippelte fleißig Gemüse, während Sirius hinter ihr stand, sein Kinn auf ihrer Schulter und die Arme um ihre Hüften geschlungen hatte. Hin und wieder wanderten seine Lippen ihren Hals entlang, bis Jackie ihm lachend ein Stück Möhre in den Mund schob.
James und Lily beobachteten diese Szene, die doch soviel mehr als Worte sagte.
„Wir sind hier zum Essen eingeladen“, sagte James amüsiert. „Aber wie es aussieht, wird das wohl nichts.“
Jackie und Sirius fuhren herum, wobei Sirius sich an einem Stück Möhre verschluckte und Jackie rot anlief. Amy gluckste fröhlich und machte das Bild damit noch lustiger.
Erst ein kräftiger Schlag von James auf den Rücken seines Freundes verhinderte, dass sie an diesem Abend noch einen Todesfall zu beklagen hatten.
„Bist du übergeschnappt, Prongs, uns so zu erschrecken“, keuchte Sirius nach Luft ringend, während Lily und Jackie sich umarmten.
„Glaubst du, die Todesser würden sich bemerkbar machen, bevor sie euch einen Unverzeihlichen auf den Hals hetzen?“, fragte James lachend und schob seinen Freund aus der Küche.
Lily half Jackie beim Kochen, schäkerte eine bisschen mit Amy und versuchte, nicht all zu neugierig zu klingen, als sie fragte: „Also, wenn ich das jetzt richtig gedeutet habe, dann seid ihr ...“
„Glücklich, einfach nur glücklich“, fuhr Jackie dazwischen und strahlte ihre Freundin an.
Es war so, wie sie es sich immer gewünscht und erträumt hatte, und Jackie wollte keinen Gedanken daran verschwenden, was die Zukunft bringen würde. Sie wollte einfach nur das Hier und Jetzt genießen.

Remus und Peter trafen nur kurze Zeit später ein und genossen Jackie`s reichhaltiges Essen. Remus war blass und etwas schweigsam, aber zwei Tage vor Vollmond nicht weiter verwunderlich.
„Du kannst ruhig öfter für uns kochen, Jackie“, sagte Peter kauend und füllte sich seinen Teller ein drittes Mal.
Jackie setzte ein zuckersüßes Lächeln auf. „Es freut mich, dass es euch schmeckt, aber dass ich heute gekocht habe, ist eine Ausnahme. Das nächste Mal wendet euch an euren Freund“, sagte Jackie gelassen und zwinkerte Lily zu, während James Sirius zuflüsterte: „Überall das Gleiche, Pad. Wenn du erst mal am Haken hängst, machen sie mit dir was sie wollen.“
Einen Moment später keuchte James erschrocken auf, denn Lily hatte ihre Finger gerade schmerzhaft in seinen Oberschenkel gekrallt.
Remus lachte leise bei Sirius` leicht gequältem Gesichtsausdruck, aber ihm, wie auch Lily und James, war das Strahlen in Sirius` Augen nicht verborgen geblieben. Dieses Leuchten, das er seit Monaten nicht mehr in den stahlgrauen Augen seines Freundes gesehen hatte.
Jackie und Lily waren nach dem Essen in die Küche verschwunden, um etwas Ordnung zu schaffen, während die Marauder im Wohnzimmer zurück blieben.
Sirius gab Amy ihr Fläschchen und Peter sagte mitfühlend: „Mann, Pad, wenn Jackie jetzt bei dir wohnt, ist es vorbei mit dem lockeren Leben.“
Sirius reagierte gar nicht auf die Worte seines Freundes, er hatte nur Augen für Amy, aber Remus sagte besorgt: „Du solltest noch zusätzliche Schutzzauber auf dein Haus legen, Pad.“
James ließ sich in einem Sessel nieder, streckte die Beine aus und nickte zustimmend. „Wir sollten uns auch etwas einfallen lassen, für den Fall, wenn wir nachts wieder für den Orden unterwegs sind.“
Sirius seufzte; soweit hatte er noch gar nicht gedacht. Alles hatte sich verändert - er war nun nicht mehr allein und musste Verantwortung übernehmen. James wuchs langsam in diese Rolle hinein, aber für Sirius kam das alles auf einmal.
Remus wischte sich müde mit der Hand über die Augen. Er war nie eifersüchtig auf seine Freunde gewesen, aber an manchen Tagen machte ihm die Einsamkeit zu schaffen. Remus genoss solche Abende wie diesen in vollen Zügen, aber es hatte sich einiges verändert. Jackie und Sirius hatten ein Baby und James würde auch bald Vater werden, da fühlte er sich manchmal ausgeschlossen.
„Moony, wir treffen uns dann wieder übermorgen Abend, in dem kleinen Waldstück“, riss Sirius seinen Freund aus den Gedanken und drückte ihm Amy in den Arm, denn soeben hatte es an der Tür geklopft.
Jackie wollte schon öffnen, aber Sirius schob sie zurück in die Küche und schloss die Tür hinter ihr.
Mit erhobenem Zauberstab öffnete er die Haustür und sagte überrascht: „Professor Dumbledore!“
Das Oberhaupt des Phönixorden lächelte leicht und schob mit einer Hand Sirius` Zauberstab aus seinem Gesicht.
„Mr. Black, Sie könnten damit jemanden verletzen“, sagte er augenzwinkernd und drängte sich an Sirius vorbei ins Haus.
Niemandem war die Ankunft des Schulleiters entgangen. Lily und James warfen sich einen besorgten Blick zu, während Peter sich schnell verabschiedete und Remus ihm kurz darauf folgte.
„Miss Andrews, auf ein Wort unter vier Augen“, sagte Dumbledore knapp und folgte Jackie in die Küche.
James sah auf die Uhr. „Ich muss morgen früh raus. Wir sollten jetzt auch gehen.“
Lily wäre gerne noch geblieben, denn die Neugierde hatte sie gepackt, aber sie folgte James und verabschiedete sich von Sirius mit den Worten: „Ich komme morgen zum Frühstück.“
Sirius brachte Amy ins Bett. Die Küchentür war geschlossen und er hörte die gedämpfte Stimme des Schulleiters von Hogwarts.
Es dauerte einen Augenblick bis er wieder die Treppe herunter kam. Die Küchentür stand jetzt offen, Jackie saß am Tisch und starrte auf ein schwarzes Kästchen.
Sie blickte auf, als Sirius eintrat, aber ihr Gesichtsausdruck war unergründlich. Keine Tränen, aber Besorgnis war in ihren Augen zu erkennen, als sie sagte: „Ich brauch jetzt deine Hilfe, Sirius! Ich kann das nicht allein schaffen.“
Sirius setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und zeigte auf das Kästchen. „Hat es damit etwas zu tun?“
Jackie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und blickte auf irgendeinen Punkt im Raum. „Während wir beide im Urlaub waren, haben meine Eltern das achte Buch auf Malta gefunden und in ihren Besitz gebracht, aber es gab ein Problem.“
Sirius suchte ihren Blick, doch Jackie schüttelte den Kopf und lächelte leicht. „Nein, sie sind nicht tot, aber einer von Voldemort`s Schergen, ein gewisser Walden Macnair, war ihnen auf den Fersen. Um es kurz zu sagen, das Buch ist in Sicherheit und meine Eltern sind mal wieder untergetaucht, weil meine Mutter von diesem Mistkerl verletzt wurde.“
Sirius griff über den Tisch nach ihrer Hand, drückte sie ganz fest und sagte: „Du musst jetzt allein die verbleibenden zwei Bücher finden, nicht wahr? Aber du bist nicht allein! Ich helfe dir.“
Jackie lächelte, atmete tief durch und öffnete das Kästchen. Zum Vorschein kam ein schwarzes, handflächengroßes Kreuz. Geschliffen aus einem schwarzen Onyxstein und so glänzend poliert, dass sich das Licht darin brach.
Jackie strich mit den Fingern darüber und sagte: „Das ist das Geheimnis dieser Bücher. Nur hiermit kann man sie aufspüren. Die Bücher an sich zu finden ist gar nicht so schwer, aber meine Eltern haben fast zehn Jahre gebraucht, um dieses Kreuz an sich zu bringen, denn nur das zeigt den Weg zu den Büchern. Es gibt noch zwei, die hier in England versteckt sein sollen.“
Sirius verschränkte die Arme vor der Brust, zuckte gelassen mit den Schultern und meinte: „Ich sehe da kein Problem. Wir finden sie und bringen die Dinger an uns.“
Jackie lachte über seinen Enthusiasmus und fühlte sich nicht mehr ganz so allein gelassen, seit Dumbledore ihr eröffnet hatte, dass es nun an ihr lag, die Arbeit ihrer Eltern zu beenden.
„Lass uns lieber schlafen gehen, morgen ist auch noch ein Tag“, sagte Jackie und zog Sirius auf die Beine.
Sie löschten das Licht im Haus und sahen noch einmal nach Amy, bevor sie sich müde unter die Decken kuschelten.
Sirius zog sie in die Arme, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und murmelte: „Mach dir nicht so viele Sorgen. Deinen Eltern geht es sicher gut, sonst wäre Mike hier aufgetaucht.“
Jackie nickte nur und starrte in den nächtlichen Sternenhimmel über sich. Dieses Haus war wirklich ein kleines magisches Wunderwerk und sie hatte sich von Anfang an hier heimisch gefühlt, aber die Sache mit den Büchern ließ sie einfach nicht zur Ruhe kommen.

Sirius schlief tief und fest, als Jackie sich mitten in der Nacht aus dem Zimmer schlich. Erst als ein lautes Dröhnen und Rumoren das Haus erbeben ließ, erwachte er und hastete in Amy`s Zimmer. Die Kleine lag in ihrer Wiege, die unruhig hin und her wankte und schrie aus vollem Halse.
„Jackie!“, rief Sirius laut und versuchte sich auf den Beinen zu halten. Angst kroch in ihm hoch, denn schon einmal hatte dieses Haus gebebt, aber das hier stellte alles in den Schatten.
Die Dielen unter ihm bewegten sich unruhig und die Wände wackelten. Bilder fielen herab und die Lampe im Treppenaufgang zerbarst. Sirius hatte Amy auf dem Arm und versuchte an den Wänden etwas halt zu finden.
Immer wieder rief er nach Jackie, doch sie antwortete einfach nicht. Im Erdgeschoss waren die Erschütterungen noch schlimmer. Das Geschirr fiel in der Küche aus den Schränken, die Haustür und die Fenster flogen auf und der Wind trieb den Schnee ins Haus. Die Tür zum Wohnzimmer schlug auf und zu und das Heulen des Windes zog durch das ganze Haus.
Sirius drückte Amy schützend an sich und öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Ihm stockte der Atem. Jackie saß, nur mit einem Pyjama bekleidet, mitten im Zimmer am Boden. Vor sich eine magische Karte von England und darauf lag das schwarze Onyxkreuz. Kleine Flammen züngelten darum und Jackie starrte wie gebannt darauf. Der Wind hatte auch in diesem Zimmer sämtliche Fenster auffliegen lassen. Asche aus dem Kamin wirbelte durch die Luft und Sirius rief panisch: „Jackie, verdammt was ist hier los?“
Jackie erwachte aus ihrer Starre, griff hastig nach dem Kreuz und keuchte vor Schmerzen auf, aber sie ließ das Kreuz nicht los. Hektisch packte sie es in das kleine Kästchen, verschloss es sorgfältig und sofort ließ der Wind nach. Sirius rannte von einem Zimmer ins andere, schloss Fenster und Türen und ignorierte die kaputten, herumliegenden Gegenstände. Darum konnten sie sich auch noch später kümmern.
Amy hatte jetzt aufgehört zu weinen, ihr kleines Köpfchen ruhte an Sirius` Schulter, als er zu Jackie zurückkehrte. Sie hockte immer noch auf dem Boden. Ihre Hand, in der sie das Kreuz gehalten hatte, war feuerrot und dicke Tränen kullerten über ihre Wangen.
Sirius setzte sich neben sie, sprach einen kleinen Heilzauber und die gerötete Handfläche verblasste etwas. Von der ganzen Hetzerei durch das Haus, rang er immer noch etwas nach Luft.
Jackie suchte seine Augen und flüsterte: „Eins dieser Bücher ist hier, Sirius. Hier in deinem Haus!“


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