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Fanfiction

Geliebter Feind - Der große Tag

von heidi

78. Der große Tag

Lily räkelte sich am nächsten Morgen verschlafen in ihrem Bett und blinzelte in die Wintersonne. Sie hatte schon befürchtet, dass es ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag schneien würde und sie die Hochzeitsfeier doch noch ins Haus verlegen müssten, doch die großen Zauberer meinten es wohl gut mit ihr.
Ihr Brautkleid lag über einem Stuhl und entlockte ihr ein leises Seufzen. Der Traum in weiß, den sie immer haben wollte, war nach dutzenden von Änderungen endlich perfekt und sie hoffte, dass dieser Tag es auch werden würde.
Lily wurde aus ihren Tagträumen gerissen, als es an der Tür klopfte und einen Augenblick später die Klinke herunter gedrückt wurde.
„Dürfen wir rein kommen?“, fragte Jackie und steckte zögerlich den Kopf zur Tür hinein.
Lily richtete sich auf und winkte ihre Freundin, die Amy auf dem Arm hielt, herein. Elisabeth folgte mit einem großen Frühstückstablett in den Händen, das sie vor Lily auf dem Bett abstellte.
„Bitte sehr, das Frühstück für die Braut“, sagte sie augenzwinkernd.
Jackie ließ sich auf dem Bett nieder und fragte: „Kann ich Amy kurz hier lassen? Elisabeth und ich wollten in Sirius` Haus und den sicherlich verkaterten Bräutigam wecken.“
Lily sah auf die Uhr; noch drei Stunden bis zur Trauung, also noch genügend Zeit ein entspannendes Bad zu nehmen und sich in Ruhe anzuziehen.
„Klar, lass sie ruhig hier und vergesst nicht den Antikatertrank. Nicht, dass James noch seinen Einsatz verpasst“, sagte Lily und legte Amy neben sich ins Bett.
Elisabeth war schon zur Tür hinaus, als Lily noch rief: „Ach, Jackie, deine Haare gefallen mir jetzt besser.“
Zum ersten Mal, seit Jackie zurück war, hörte Lily wieder das freudige Lachen ihrer Freundin - dieses Lachen, das ihr die letzten Monate so gefehlt hatte.
Lily ließ sich noch mal in die Kissen zurück sinken, blickte auf Amy und fühlte sich einfach nur glücklich. An diesem Tag waren die Geschehnisse der letzten Monate etwas in den Hintergrund gerückt und sollten es auch bleiben, denn es war ihr Tag, der Tag ihrer Hochzeit.

Jackie trat gleich hinter Elisabeth aus dem Kamin in Sirius` Haus und rümpfte die Nase. Es roch unverkennbar nach Alkohol, und Jackie war etwas schockiert, bei dem Anblick des sonst so aufgeräumten Wohnzimmers. Ein paar leere Butterbierflaschen lagen auf dem Boden verstreut, die Kissen auf der Sitzgruppe waren zerwühlt. Ein Sessel war umgekippt und zwei halbleere Feuerwhiskyflaschen standen neben dem Kamin. Irgendwo dazwischen lag James` Gryffindorkrawatte.
Elisabeth hatte sich schon daran gemacht die Fenster weit zu öffnen und steuerte nun die Küche an.
„William“, rief sie entsetzt und glaubte ihren Augen nicht zu trauen. James` Vater lag mit dem Kopf auf den Armen auf dem Küchentisch und schnarchte im Duett mit Alastor Moody, dessen Haare an diesem Morgen mehr als wirr waren. Die beiden waren umringt von leeren Butterbierflaschen und blickten etwas verwirrt drein, als Elisabeth keifte: „Merlin, William, du solltest hier etwas für Ordnung sorgen und nicht ...“
Sie vollendete den Satz nicht, sondern schnaubte nur abfällig und stürmte wieder aus der Küche ins Obergeschoss, wo Jackie schon laut gegen Sirius` Schlafzimmertür hämmerte, doch die gewünschte Reaktion blieb aus, also trat sie energischen Schrittes ein.
Der Raum war an diesem Morgen durch das Oberlicht hell erleuchtet, und noch bevor ihr Blick auf das Bett fiel, sah sie die vielen Fotos von sich selbst an der Wand und musste erst einmal schlucken. Seit sie in diesem Haus war, hatte sie Sirius` Schlafzimmer nicht einmal betreten und sie hätte es sicher auch nicht getan, wenn ihre Anwesenheit nicht dringend von Nöten gewesen wäre.
James und Sirius lagen mit ineinander verdrehten Beinen in dem großen Bett - immer noch vollständig angezogen und die Arme weit von sich gestreckt.
„Aufstehen!“, rief Jackie laut, aber amüsiert, denn das Bild, das die beiden Freunde boten, war einfach nur lächerlich. James trug immer noch sein Junggesellenshirt und auch die ganzen Kussmünder, die nicht nur in seinem Gesicht verteilt waren. Er hatte sogar noch seine Brille auf - etwas schief, aber sie war noch an ihrem Platz.
Sirius lag mit offenem Hemd da und Jackie ging näher. Die beiden Marauder schlummerten friedlich weiter und ein kleines teuflisches Grinsen legte sich über Jackie`s Gesicht, als sie ihren Zauberstab auf die beiden richtete.
„Aquamenti“, sagte sie laut - wohl etwas zu laut, denn aus Jackie`s Zauberstab kam ein Wasserstrahl, der sofort das Bett überflutete und James die Brille von der Nase spülte.
Sirius sprang, wie von der Tarantel gestochen, aus dem Bett und schnappte erst einmal nach Luft, denn das Wasser war eiskalt. Ohne auch nur einen Blick auf seinen Freund zu werfen, stürzte er Jackie hinterher, die lachend aus dem Zimmer rannte. Im Flur traf sie auf Elisabeth, die ihr den Weg nach unten versperrte und so blieb ihr nichts anderes übrig, als das Badezimmer anzusteuern. Sie hörte Sirius` schnelle Tapsgeräusche hinter sich und sein Knurren. „Na, warte, Jackie!“
Jackie kreischte und lachte zugleich. Ihr war es egal, dass Remus und Peter verschlafen ihre Köpfe aus dem Gästezimmer steckten, sie genoss für einen Augenblick dieses sorglose Spielchen mit Sirius, der sie jetzt eingeholt hatte und sie in das Badezimmer drängte, die Tür lautstark hinter sich schließend. In seinen Augen funkelte der Schalk, doch er fixierte Jackie wie ein hungriges Tier seine Beute, während das Wasser aus seinen Haaren tropfte und seine Kleidung an seinem Körper klebte.
„Miss Andrews will also spielen“, sagte er teuflisch grinsend und drängte Jackie immer weiter Richtung Dusche.
„Wag es ja nicht“, rief Jackie und hielt ihm drohend ihren Zauberstab ins Gesicht.
Sirius kam immer näher und Jackie wich zurück. Noch bevor sie es realisierte, war sie ihren Zauberstab los, stand unter der Dusche und kaltes Wasser prasselte auf sie herab.
Entsetzt schnappte sie nach Luft, während Sirius laut pfeifend zu Tür ging und flötete: „Du weißt ja, wo die Handtücher sind, und beeil dich, die anderen wollen auch noch ins Bad.“
Sein Lachen hallte noch durch die geschlossene Badezimmertür und brachte Jackie zum schmunzeln.
Sirius betrat pfeifend sein Schlafzimmer, das Elisabeth schon wieder trocken gezaubert hatte. James zog sich gerade sein Shirt über den Kopf und murmelte: „Ich fühlte mich letzte Nacht irgendwie beobachtet.“ Er deutete dabei auf die vielen Fotos von Jackie.
Sirius ging zu seinem Kleiderschrank, holte seinen Festumhang heraus und nuschelte: „Es war ja auch nicht geplant, dass du mit in meinem Bett schläfst.“
„Sollte ich etwa zwischen Peter und Moony im Gästezimmer übernachten?“, fragte James entrüstet und steuerte die Tür an. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, denn er hatte plötzlich den perfekten Plan, wie er seinen Freund und Jackie wieder näher zusammen bringen konnte, aber darüber musste er erst mit Lily reden und das musste gezwungener Maßen bis nach der Trauung warten.

Jackie war nach ihrer eiskalten Dusche aus Sirius` Haus geflüchtet und bemerkte erst im Potterhaus, dass er immer noch ihren Zauberstab hatte.
Leicht murrend, aber mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, betrat sie Lily`s Schlafzimmer.
Lily kam gerade aus dem Bad, während Amy friedlich in ihrem Bett schlummerte: „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Lily amüsiert und zeigte auf Jackie`s nasse Haare.
Jackie winkte ab und murmelte: „Frag lieber, wer mir passiert ist. Ich geh mich jetzt fertig machen und dann helfe ich dir.“
Schon war sie wieder verschwunden, aber irgendwie ging es an diesem Morgen wie in einem Taubenschlag zu, denn nun kam Elisabeth herein, stellte eine kleine rote Schatulle auf den Fenstersims und sagte geheimnisvoll: „Das ist von James.“
Lily öffnete das Kästchen, während Elisabeth genauso schnell verschwand, wie sie gekommen war.
Als erstes fiel Lily ein kleines Pergament in die Hände, auf dem in James` krakeliger Handschrift stand:

Das ist für dich, Flower!
Es ist der Schmuck meiner Großmutter.
Vielleicht gefällt er dir und du findest etwas Passendes für die Trauung.
Ach ja, das Süße ist auch für dich, so als kleine Nervennahrung!
J.

Lily blickte in das Kästchen und grinste. Obenauf lag einer dieser Riesenlutscher, die sie so mochte, in Herzform. Darunter kamen einige Schmuckstücke zum Vorschein. Ältere und filigrane Ketten, Ringe und Ohrringe: Einige schlicht gehalten, andere aufwendig verziert und mit kleinen Steinen besetzt.
Über die Schmuckfrage hatte sich Lily noch gar keine Gedanken gemacht. Sie hätte einfach James` Weihnachtsgeschenke getragen, doch nun fiel ihr Blick auf eine lange Kette, mit einem etwas größeren Anhänger. Es war ein vierblättriges Kleeblatt, geschliffen aus einem Smaragd und eingefasst in einen goldenen Ring. Lily sah fasziniert auf das Schmuckstück in ihrer Hand und flüsterte: „Danke, James.“

James hatte zu diesem Zeitpunkt ganz andere Sorgen. Die Sache mit dem grünen Hemd war immer noch nicht geklärt. Hose und Schuhe hatte er schon an und blickte nun erwartungsvoll seine Mutter an, die prüfend die beiden Hemden in die Höhe hielt.
Seufzend meinte sie: „Ich muss Sirius leider zustimmen. Nimm das weiße, James. Es passt einfach besser.“
Sirius warf sich mit einem triumphierenden Lächeln seinen Festumhang über und James grummelte: „Also gut, aber ich nehme wenigstens das grüne Tuch.“
Peter versuchte krampfhaft den Knopf seiner Hose zu schließen und Sirius meinte grinsend: „Du solltest dich heute wirklich vom Büfett fern halten, Peter.“
Remus warf Sirius einen tadelnden Blick zu und strich seinen Festumhang noch etwas glatt, während Elisabeth die vier Freunde allein ließ.

Jackie betrat im Potterhaus, vollständig angezogen, Lily`s Zimmer. Amy lag immer noch friedlich schlafend in dem großen Bett. Lily stand nur in ihrer weißen Spitzenunterwäsche vor dem Spiegel und betrachtete sich kritisch. Ihr kleines Bäuchlein war nun nicht mehr zu übersehen und Jackie sagte lächelnd: „Das ist erst der Anfang, es wird noch schlimmer.“
Lily griff nach ihrem Brautkleid und meinte: „Du siehst auch fast wieder aus wie früher, und es ist nicht fair, dass du dich heute so rausgeputzt hast. Ich bin hier die Braut.“
Jackie lachte und half ihrer Freundin in das Kleid. Nach einem kurzen Hin- und Herrücken, saß das schulterfreie Oberteil dort, wo es sollte. Die Schneiderin hatte wirklich ganze Arbeit geleistet und Lily war sich sicher, dass da etwas Magie mit im Spiel war, denn die etwas höher angesetzte Taille verdeckte ihren kleinen Babybauch perfekt und niemand, der nicht wusste, dass sie schwanger war, würde es bemerken.
Der Rock des Kleides war sehr weit ausgestellt und nur etwas umständlich konnte Lily sich auf einen Stuhl setzen. „Das muss ich aber noch üben“, murmelte sie und beobachtete Jackie, die jetzt gerade dabei war, kleine weiße Lilien in Lily`s rote Haare zu flechten.
Lily hatte mit bedacht auf einen Schleier verzichtet; dafür hatte sie die lange Schleppe, die später noch am Rücken befestigt werden musste.
Jackie ließ resignierend die Hände sinken. „Ich bekomm das nicht hin, Lily, und Sirius hat meinen Zauberstab.“
Lily griff vor sich auf den kleinen Schminktisch nach ihrem eigenen Zauberstab und sagte lachend: „Ich will lieber nicht wissen, wie er zu dem gekommen ist. Hier, nimm meinen!“
Jackie lächelte nur, murmelte die Worte, die augenblicklich Lily`s Haare in Bewegung brachten und wartete erst einmal ab.
Lily betrachtete sich skeptisch im Spiegel. Die Hochsteckfrisur wirkte elegant, aber sie wollte es noch etwas verspielter und lockerte das ganze einfach etwas. Zwei dicke rote Haarstränen fielen etwas in ihr Gesicht und Jackie nickte zufrieden.
Kleine weiße Perlen zwischen den Blüten lockerten das Bild etwas auf. Das Make-up blieb dezent. Als kleines Problem stellte sich die Kette mit dem Kleeblatt heraus: Sie war eigentlich viel zu lang, aber mit ein bisschen Magie, fand sie ihren richtigen Platz.
„Du bist wunderschön“, schniefte Jackie und war froh darüber, an diesem Tag bei ihrer Freundin zu sein.
Wie sehr hatten sie sich verändert - aus Kindern waren Teenager und später Erwachsene geworden. Ihre Unbeschwertheit hatten sie schon lange verloren, aber sie alle hatten etwas Wertvolles gefunden - die Liebe zu einem Menschen, der sie ein Leben lang begleiten würde.
Jackie legte Lily ihre Hände auf die Schultern und meinte verschmitzt: „In einer Stunde bist du Mrs. Potter. Jetzt heiratest du deinen geliebten Feind, aber ich habe es schon immer gewusst.“
Lily lächelte verträumt, während Jackie einen Blick aus dem Fenster warf. Die ersten Gäste waren schon eingetroffen und wurden von Elisabeth und William Potter begrüßt.
„Der Bräutigam ist auch schon da“, sagte Jackie und verhinderte gerade noch so, dass Lily aufsprang um nachzusehen.
„Ein bisschen Geduld noch“, lachte Jackie und drückte Lily wieder energisch auf ihren Stuhl zurück.
Es klopfte und die kleine Hauselfe der Potters steckte den Kopf zur Tür hinein.
„Miss Lily, ich wollte mich um das Baby kümmern. Es ist soweit alles vorbereitet“, piepste die kleine Elfe und setzte sich neben Amy auf das Bett.
Jackie seufzte. „Ich denke, es ist sowieso besser, wir lassen Amy hier oben. Ich will nicht, dass mehr Leute als nötig von ihrer Existenz wissen.“
Sie beugte sich noch einmal über ihre schlafende Tochter und sagte: „Ich werde dann nach unten gehen und Bescheid sagen, dass du soweit bist.“

Als Jackie die Treppe hinunter ging, hörte sie schon das aufgeregte Geschnatter. Sie blieb etwas weiter oben stehen und sah, wie Sirius gerade jemanden umarmte. Eine junge Frau, die ein etwa sechsjähriges Mädchen mit bonbonfarbenden Haaren an der Hand hielt, neben einem Mann, der seiner Kleidung nach zu schließen, eindeutig ein Muggel war oder zumindest von Muggeln abstammte.
Sirius hockte sich vor das kleine Mädchen und sagte lächelnd: „Hallo Nymphadora, du bist aber gewachsen, seit sich dich das ...“
„Nenn mich Tonks“, knurrte das Mädchen und stampfte trotzig mit dem Fuß auf.
Sirius sah etwas irritiert drein und die Mutter des Kindes sagte: „Tja, Sirius, einige aus dem altehrwürdigen Hause Black haben wohl ihren eigenen Kopf und werden deshalb auch niemals auf diesem schönen alten Wandteppich zu finden sein.“
Sirius richtete sich wieder zur vollen Größe auf und grinste schief. „Je mehr Löcher, desto besser. Ich freu mich wirklich dich zu sehen, Andromeda.“
Sirius` Blick fiel jetzt auf Jackie und für einen Moment unterbrach er die Konversation mit seiner Cousine, denn Jackie`s Anblick machte ihn etwas sprachlos. Ein Kleid aus pastelliger blauer Seide umspielte ihre Figur, und ihre braunen Locken fielen wie damals weit über ihre Schultern. Ihre Augen waren auf seine gerichtet und langsam stieg sie die letzten Stufen der Treppe hinab.
Jackie`s Beine fühlten sich etwas zittrig an, aber sie schob es auf die hochhackigen Schuhe und nicht auf Sirius` Blick, der weiterhin an ihr klebte, bis sie ihn erreicht hatte.
Sirius stellte Jackie nur mit ihrem Vornamen vor und sagte seiner Cousine nur, dass sie die Freundin der Braut war. Das hatten sie sich im Vorfeld so überlegt, um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen.
Elisabeth kam angerauscht und sagte aufgeregt: „Merlin, wir haben keine Kinder zum Blumen streuen, außer ...“, ihr Blick fiel auf die Weasley Jungs, „... diese kleinen Rabauken.“
Andromeda beugte sich zu ihrer Tochter hinunter und fragte: „Würdest du das übernehmen, Schätzchen?“
Die bonbonfarbenden Haare waren plötzlich verschwunden und machten einem schrillen Grün Platz. „Seh ich etwa so aus, Mum, als ob das was für mich wäre?“, knurrte die Kleine trotzig und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
Die Erwachsenen wussten nicht, ob sie belustigt oder entsetzt sein sollten. Jackie hatte sich dezent abgewandt und Andromeda stand die Verlegenheit ins Gesicht geschrieben, doch noch bevor ihr Vater ein Machtwort sprechen konnte, war jemand anderes näher gekommen und hockte sich vor das kleine bockige Mädchen.
Er streckte ihr die Hand entgegen und sagte: „Mein Name ist Remus.“
„Tonks“, sagte das Mädchen knapp, schüttelte die Hand des jungen Marauder und beäugte ihr Gegenüber kritisch. Sirius wollte schon das Wort ergreifen, aber Jackie legte ihm eine Hand auf den Arm, gespannt darauf, was jetzt kommen würde.
Remus fuhr sich mit der Hand über sein Kinn und sagte ruhig: „Weißt du, das Blumenstreuen ist sehr wichtig bei einer Hochzeit und nicht jeder darf so eine ehrenvolle Aufgabe übernehmen. Man geht ja dann vor der Braut ...“
„Ich mach den Job“, sagte Tonks grinsend und riss Elisabeth förmlich das kleine Blumenkörbchen aus der Hand, doch noch bevor Remus sich erhob setzte sie hinzu: „Dafür schuldest du mir später einen Tanz.“
Andromeda hatte das Gesicht an die Schulter ihres Mannes gedrückt, um ein lautes Auflachen zu verhindern. Tonks hüpfte fröhlich davon und Sirius meinte trocken: „Sie hat es auf dich abgesehen, Moony, also Vorsicht!“
Jackie sah sich suchend um. „Wo ist James? Wir sollten jetzt langsam auf unsere Plätze gehen!“
Sirius deutete in den Eingangsbereich des Hauses und sagte lachend: „Prongs versucht seine widerspenstige Haarpracht etwas in den Griff zu bekommen.“
„Wir sollten jetzt wirklich“, drängelte Elisabeth nun auch.
Sirius und Jackie gingen zu James, der vor dem Spiegel stand und irgendetwas vor sich hin murmelte.
„Es ist soweit, Prongs! Komm ...“, sagte Sirius und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter.
James atmete geräuschvoll aus, straffte seine Schultern, aber die Nervosität stand ihm ins Gesicht geschrieben.
„Hast du die Ringe, Pad?“, murmelte er.
„Nein, die hast du doch!“, sagte Sirius gespielt ernst. „War nur ein Scherz“, setzte er hastig hinzu, als er die panischen Augen seines Freundes sah.
„Los jetzt“, knurrte Jackie, „sonst überlegt es sich die Braut noch anders!“
Bei Jackie`s Worten klappte James die Kinnlade herunter und er hastete aus dem Haus. Vor einer Minute noch, hatte er sich vollkommen ruhig und entspannt gefühlt, aber Jackie hatte ihn nun mit ihren Worten doch nervös gemacht.
Sirius lachte, reichte Jackie galant seinen Arm und sagte leise: „Wir beide sind die Trauzeugen und du wirst wohl oder übel mit mir an diesem Tag etwas mehr Zeit verbringen müssen.“
Jackie blickte auf und meinte lächelnd: „Damit wirst du dann aber all die anderen einsamen Schönheiten sehr enttäuschen.“
Sirius blickte zu Boden, denn für ihn waren diese Worte einfach nur ein Vorwurf, aber Jackie hakte sich bei ihm unter und sagte: „Nun komm, sonst fällt James da vorn noch in Ohnmacht.“

Das Haus leerte sich und alle nahmen ihre Plätze vor dem alten Apfelbaum ein, wo einige Dutzend weiße Stühle aufgestellt waren.
Lily stand oben am Fenster und beobachtete das Treiben. Alle waren gekommen, sogar der Schulleiter von Hogwarts und ihre ehemalige Hauslehrerin, in Begleitung des hünenhaften Wildhüters Hagrid. Alle Mitglieder des Phönixordens waren anwesend. Einige Auroren, darunter auch Elisabeth`s Partner Williamson sowie Connor McLean und Mike Andrews.
Lily war absolut nicht nervös, denn sie wusste, dass sie das Richtige tat, aber eines stimmte sie traurig - es fehlten an diesem Tag Menschen, die sie gern dabei gehabt hätte: Ihre Eltern, Megan, ihre Schwester und einige andere.
Lily wurde aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte und William Potter seinen Kopf hereinsteckte. Er trug wie die meisten anwesenden Männer einen schwarzen eleganten Festumhang und einen dunklen Anzug darunter.
„Wenn du soweit bist, dann können wir anfangen“, sagte er lächelnd, während er hinter seinem Rücken den Brautstrauß hervor holte.
Rote Rosen und weiße Lilien gewunden mit Efeu, genau das, was Lily sich gewünscht hatte.
Lily atmete tief durch, nahm den Strauß, während William ihr half, mit der Schleppe aus der Tür zu kommen.
Der Eingansbereich war leer und leise Musik tönte aus dem Garten. Lily war schon aus dem Zimmer, als sie aufgeregt sagte: „Merlin, ich habe etwas Wichtiges vergessen.“
So schnell es ihre Kleidung zuließ, verschwand sie noch einmal im Zimmer, griff nach einem blauen Strumpfband, raffte ihren Rock etwas hoch und streifte das Band über ihr Bein. Daran wurde gleich auch noch ihr Zauberstab befestigt.
„Jetzt können wir“, sagte sie erleichtert, raffte ihren Rock mit einer Hand und stieg die Treppe hinunter.
Vor der Tür rückte Lily ihr Kleid noch etwas zurecht und blickte leicht verunsichert zu James` Vater. Der nahm lächelnd ihre Hand und sagte: „Ich freue mich, dass ich heute dein Brautführer sein darf und mir zu Beginn der Zeremonie Liz` Tränen erspart bleiben. Also, tief durchatmen und los geht's.“
Die Tür öffnete sich wie von Geisterhand und Lily holte noch einmal tief Luft. Mit langsamen Schritten, zum Takt der Hochzeitsmusik, verließen sie das Haus. Alle hatten sich jetzt umgedreht und ein Raunen, Schniefen und Seufzen zog durch die Gäste, aber Lily hatte nur Augen für einen - James, der leicht nervös auf dem Podest stand, zusammen mit Sirius, Jackie und einem alten Zauberer, der die Trauung vollziehen und sich um den Papierkram kümmern sollte.

Alle Augen hatten sich jetzt auf die Braut gerichtet. Sirius pfiff leise durch seine Zähne und murmelte: „Wow, Prongs, du wirst es echt schwer haben, Lily dieses Kleid wieder auszuziehen.“
Jackie schnaubte verächtlich und James knetete nervös seine Hände, denn da kam sie - sein Engel. Die lange Schleppe nahm die ganze Breite des roten Teppichs ein und ließ Lily wie eine Königin erscheinen. Von diesem Bild hatte er schon so lange geträumt und nun wurde sein Mund staubtrocken und seine Atmung beschleunigte sich, ohne dass er etwas dagegen tun konnte.
Jackie konnte nur schwer ein Lachen unterdrücken, als sie James beobachtete. Einen Moment lang traf sich ihr Blick mit dem von Sirius und sie wurde etwas wehmütig, doch sie hatte keine Zeit, ihren Gedanken nach zu hängen, denn soeben kamen William und Lily vor ihnen an.
William zwinkerte seinem Sohn noch einmal aufmunternd zu und verschwand dann in die vorderste Reihe zu Elisabeth, die schon mal ihr Taschentuch parat hielt.
„Jetzt ist er wirklich erwachsen“, schniefte Elisabeth und lehnte ihren Kopf an William`s Schulter.

Lily reichte Jackie ihren Brautstrauß und nahm James` Hand. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen in die Augen stiegen, doch der leichte Druck von James` Hand ließ sie lächeln.
Der Zauberer erhob seine Stimme: „Gerade in solchen Zeiten kann die Liebe uns ein Licht im Dunkeln sein. Wir sind heute hier zusammen gekommen, um diesen jungen Zauberer, James Hieronymus Potter ...“
Der alte Zauberer musste seine Rede kurz unterbrechen, da einige der Anwesenden lachten, was wohl an James` zweitem Namen lag, denn selbst Sirius konnte nur mit zusammen gepressten Lippen ein Auflachen unterdrücken.
Ein kurzes Räuspern später, setzte der Zauberer seine Rede fort. „... und diese junge Hexe, Lily Agnes Evans ...“
Sirius lachte laut auf und James warf Lily einen belustigten Blick zu. Er presste zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor: „Agnes? Wieso weiß ich das nicht?“
Lily kniff die Augen zusammen, drückte ihre fein lackierten Nägel schmerzhaft in seine Handfläche und zischte: „Jetzt weißt du es ja!“
Lily lächelte den Zauberer an und nur die leichte Röte in ihrem Gesicht verriet die Peinlichkeit dieses Augenblicks.
Sirius hatte für sein Auflachen einen bitterbösen Blick von Jackie kassiert und wandte sich wieder schnell dem Zauberer zu, der schon leicht genervt schien, weil er andauernd unterbrochen wurde.
„... zu vermählen!“ Vollendete der Zauberer nun endlich und erleichtert ausatmend den Satz.
Er wollte die Sache anscheinend nicht länger als nötig herauszögern und sagte laut: „Um diese, eure Verbindung zu besiegeln, tauscht jetzt die Ringe und gebt euch euer Versprechen.“
Bei den Worten des Zauberers kramte Sirius hektisch in seiner Umhangtasche und hielt James einen Augenblick später das geöffnete Kästchen entgegen.
Die Gäste waren jetzt ganz still und lauschten James` Worten: „Lily, ich sage Ja zu dir, in guten wie auch in schlechten Zeiten, wo der Weg steil ist und uns die Hoffnung fehlt, denn du bist die Liebe in mir und du bleibst mir ganz nah, weil mein Herz dich nie mehr vergisst. Dieser Ring ist mein Versprechen immer zu dir zu stehen, egal was auch kommen mag.“
Mit leicht zitternder Hand schob er Lily den Platinring mit dem funkelnden Diamanten an den Finger.
Lily blickte auf, und Tränen rannen über ihre Wangen, so bewegt war sie von diesem Moment, doch nicht nur sie. Einige der Gäste schluchzten laut und Elisabeth hatte ihr Gesicht an William`s Hals gedrückt. Ihr Körper zitterte und William tätschelte ihr beruhigend den Rücken, aber auch er musste schlucken.
Jackie hatte Lily unbemerkt ein Taschentuch gereicht, damit sie sich ihre Tränen etwas trocknen konnte.
Mit zittriger Hand griff Lily nach dem verbliebenen Ring in dem Kästchen und warf noch einen kurzen Blick zu den Gästen. Remus und Peter saßen ganz vorn, neben den Potters, beide einen leicht wehmütigen Ausdruck im Gesicht.
Lily atmete tief durch, aber ihre Worte kamen zuerst leise und stockend: „James, ich möchte mein Leben mit dir teilen, meine Träume, meine Freude, mein Glück, meine Ängste und meinen Schmerz. Du bist es, nach dem ich suchte, der meine Wunden wieder heilt und den ich nie wieder verlieren möchte. Dieser Ring ist mein Versprechen, dich zu lieben, zu ehren und zu achten in allen Zeiten.“
Lily hatte Mühe, James den Ring an den Finger zu stecken. Nach etwas Hin- und Herschieben, schaffte sie es dann doch und atmete erleichtert aus.
James hatte schon seine Arme um ihre Taille geschlungen und wartete gar nicht erst die Worte des Zauberers ab. Leises Gelächter zog durch die Hochzeitsgäste, als der Zauberer leicht verwirrt sagte. „Ähm ... ja, Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“
Doch die beiden hörten es gar nicht mehr. Sie waren versunken in ihrer eigenen Welt - einer Welt, die nicht aus Krieg und Dunkelheit bestand.
Die kleinen Feen lösten sich aus dem knorrigen Geäst des Apfelbaums und schwirrten jetzt um das junge Paar. In einem Meer aus kleinen Lichtern beendeten James und Lily ihren Kuss erst, als Jackie leise lachend sagte: „Hebt euch das für später auf.“
James schloss die Augen, vergrub sein Gesicht kurz in Lily`s Haaren und flüsterte: „Ich denke, du kannst mich nicht mehr glücklicher machen.“
Lily schob ihn etwas von sich und lächelte - dieses süße unschuldige Lächeln - während Jackie die Schleppe von Lily`s Kleid löste, damit sie etwas mehr Bewegungsfreiheit hatte.
Noch bevor die ersten Hochzeitsgäste ihre Glückwünsche los werden konnten, war es Sirius, der seinen Freund in die Arme zog. „Ich würde mein Leben für euch geben, Prongs, aber setz es ja nicht aufs Spiel.“
James lachte leise bei Sirius` Worten, die doch so viel mehr sagten, als Blumen und Geschenke, von denen es an diesem Tag mehr als reichlich gab.
Jackie schniefte leise: „Merlin, Lily, jetzt bist du verheiratet mit Potter! Ist dir klar, dass du den nie wieder los wirst?“
Lily umarmte ihre Freundin ganz fest. „Das will ich auch nicht, Jackie.“
James` Eltern waren die nächsten die ihre Glückwünsche überbrachten. Elisabeth fiel es schwer, die Tränen zu unterdrücken, als sie erst Lily und dann ihren Sohn umarmte. William wirkte äußerlich ruhig und gefasst, aber seine Augen verrieten seine Freude und auch die Wehmut.
Remus drängte sich als nächster heran und wurde von James in eine Umarmung gezogen. Der junge Marauder lächelte - ein Lächeln, das sich auch in seinen Augen zeigte - und sagte: „Ich wünsch Euch alles Glück der Welt.“
Peter war etwas zurückhaltender, was wohl auch an den vielen Menschen um ihn herum lag, die ihn recht schnell weiter drängten.
Jackie und Sirius zogen sich etwas aus dem Tumult zurück und beobachteten das Ganze aus einiger Entfernung.
„Ich werde mal nach Amy sehen“, nuschelte Sirius und verschwand kurz darauf im Haus.
Diese Hochzeit, so schön sie war, bedrückte ihn etwas und machte ihm klar, dass er eigentlich ein Feigling war. Sein Freund hatte mehr Mut bewiesen, als er wohl je haben würde.

Die Hochzeitsgesellschaft trat etwas beiseite und machte dem Brautpaar Platz, damit sie den Weg über den roten Teppich ins Haus zurücklegen konnten. Jetzt kam die kleine Tonks zum Einsatz. Ihre Haare waren jetzt Blond und sie wirkte wie ein kleiner Engel, der nichts mehr von dem trotzigen kleinen Mädchen hatte, das ihren Namen so hasste. Andächtig streute sie die Blumen und entlockte den Gästen hin und wieder ein Lächeln. Als sie an Remus vorbei kam, zwinkerte sie ihm zu, bevor sie vor dem Brautpaar im Haus verschwand.
„Dieses Kleid ist einfach ein Hammer“, flüsterte James Lily ins Ohr, die für die Gäste das Wohnzimmer öffnete, in dem das reichhaltige Büfett aufgebaut war.
Lily grinste: „Da bin ich aber froh, dass es dir gefällt ...“
„Es gibt schon was zu essen“, rief Sirius fröhlich und schob sich sogleich an dem Brautpaar vorbei.
„Oh, wie ich Sirius` Verfressenheit hasse!“, knurrte Lily und plötzlich fiel James wieder sein Plan ein. Er drängte Lily in die Küche, was gar nicht so einfach war, bei der Menge Stoff an dem Kleid. Eine kurze Unterredung später erschienen die beiden wieder bei ihren Gästen.
Die Hochzeitsgesellschaft hatte sich in dem angenehm temperierten Garten verteilt, denn der Zauber, den James und Lily vor einer Woche darüber gelegt hatten, hielt immer noch an.
Überall standen kleine Grüppchen, mit Tellern oder Gläsern in der Hand, sich angeregt unterhaltend.
Jackie hatte Connor etwas beiseite gezogen und war in eine tiefe Umarmung mit ihm versunken. „Du hast mir gefehlt“, nuschelte sie an seinen Hals.
Connor schob sie etwas von sich, strich kurz über die Wange und meinte lächelnd: „Du hast mir und all den anderen auch gefehlt.“
Mike winkte ihnen von weitem und rief: „Kommt her, das Brautpaar will den Tanz eröffnen.“

Lily und James standen in einer Ecke des Gartens, in der sich auf dem Schnee ein fester Untergrund befand. Dort sollte getanzt werden.
Die Musik begann schon zu spielen, als Sirius sich vor das Brautpaar stellte und lauthals pfiff.
„Kommt mal alle näher“, rief er.
Lily atmete geräuschvoll aus, aber James sah das Ganze gelassen, so hatte er schließlich Zeit, diese Tanzerei noch zu verschieben.
Sirius hatte ein kleines fieses Grinsen im Gesicht, zwinkerte Jackie noch zu und erhob seine Stimme.
„Ich als Trauzeuge sollte wohl mal ein paar Worte an das junge Paar richten. Worte, die ihr euch hoffentlich zu Herzen nehmen werdet.“
Einige lachten und Remus schüttelte den Kopf, denn er kannte Sirius lange genug und konnte sein kleines teuflisches Grinsen gut deuten.
„Jeder weiß, dass James hier mein bester Freund ist und das seit acht Jahren. Wir haben einiges zusammen erlebt, bis ... ja, bis diese hübsche rothaarige Hexe meinem lieben Prongs den Kopf verdreht hat. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass James solide geworden war und das alles für Lily. Sie war es, die Dinge aus James herausgekitzelt hat, die mir anfangs ganz schön Angst gemacht hatten ...“
Lily lachte, während James die Augen verdrehte und murmelte: „Na, warte, Pad, die Rache folgt gleich.“
Lily trat James kurz auf den Fuß und munterte Sirius auf, weiter zu reden.
Sirius räusperte sich kurz. „Also, was ich dir sagen will, Lily: Du weißt ja, dass James ein ziemlicher Sturkopf sein kann; wenn du Hilfe brauchst, weißt du, wo du mich finden kannst. Und dir, James, sage ich: Du hast eh keine Chance gegen Lily, also, widersprich ihr erst gar nicht.“
Die Gäste lachten, Sirius erhob sein Glas und sagte laut: „Der Weg war weit, das Ziel beschwerlich, doch was euch jetzt erwartet, das ist herrlich. Auf Lily und James!“
Alle Anwesenden erhoben ihre Gläser und riefen im Chor: „Auf Lily und James!“
Die Musik setzte erneut ein, doch diesmal hob James die Hand und sofort kehrte Ruhe ein. Lily winkte Jackie zu sich auf die Tanzfläche und James packte Sirius am Kragen, bevor er in der Menge verschwinden konnte.
Die Gäste beobachteten das Schauspiel belustigt, doch es kehrte sofort Ruhe ein, als James seine Stimme erhob: “Lily und ich haben uns für unsere beiden Trauzeugen, die ja wirklich einen harten Job hatten, etwas Besonderes einfallen lassen.“
Jackie sah Sirius ziemlich verwirrt an, doch auch er verstand nicht, was das Ganze sollte. Lily reichte Sirius einen Umschlag und sagte: „Eine Woche Urlaub, in einem kleinen Hotel, auf einer Insel, morgen geht's los! Wir wünschen euch viel Spaß und gute Erholung!“
James ließ die Musik wieder ertönen und zog Lily an sich, soweit es ihr Kleid zuließ. „Na, dann wollen wir mal“, meinte er leicht gequält und setzte sich zum Takt der Musik in Bewegung.
Sirius und Jackie waren beide ziemlich überrumpelt. Jackie verschwand augenblicklich zwischen den Gästen, während Sirius den Umschlag erst einmal in seinem Umhang verstaute und die Tanzfläche verließ.

Lily lehnte ihren Kopf an James` Schulter und vergaß für einen Moment die Welt um sich herum. Erst als James kurz aus dem Takt kam, blickte sie auf und fragte: „Glaubst du, wir haben die beiden damit überrumpelt.“
James ließ seinen Blick über die jetzt gut gefüllte Tanzfläche wandern und zuckte kurz mit den Schultern. „Ich weiß nicht, aber mehr können wir für die zwei nicht tun. Es liegt jetzt in ihrer Hand.“
Remus trat zu ihnen, um James etwas zu erlösen, der auch gleich in der Menge verschwand.
Lily lächelte ihn an. „Es ist schön, dass ihr alle hier seid.“
Remus lachte leise. „Das hätte ich um nichts in der Welt verpasst, James ist unser Freund und du gehörst zu ihm, auch wenn es wirklich ein langer Weg war.“

Es dämmerte schon, als Lily endlich die Tanzfläche verließ. Ihre Füße schmerzten und sie wollte einen Moment Ruhe vor den Gästen haben, die sie jetzt stundenlang belagert hatten.
Im Eingangsbereich des Hauses traf sie auf das Oberhaupt des Phönixordens. Professor Dumbledore nahm ihre Hand und sagte entschuldigend: „Ich wollte mich gerade verabschieden, Mrs. Potter.“
Er betonte Lily`s neuen Namen mit einem kleinen verschmitzten Lächeln im Gesicht.
„Schon?“, sagte Lily enttäuscht. „Wir haben noch nicht einmal die Hochzeitstorte angeschnitten und es gibt auch noch ein Feuerwerk.“
Dumbledore seufzte leise. „Ich würde gern noch länger bleiben, aber ich habe heute Abend noch einen Termin mit einer Bewerberin für das Fach Wahrsagen.“
Lily zog eine Augenbraue hoch, denn sie hatte diesem Fach schon in der Schule nichts abgewinnen können und es bei der erstbesten Gelegenheit abgewählt.
„Ich hoffe, es lohnt sich“, meinte sie nur.
Der Schulleiter von Hogwarts wiegte seinen Kopf etwas hin und her. „Ah, ich denke schon, denn es handelt sich um die Enkelin der berühmten Seherin Cassandra Trelawney.“
Lily hatte noch nie etwas von dieser Frau gehört, eine Wissenslücke, die sie mal bei Gelegenheit füllen wollte.
„Genießen Sie noch ihren Tag. Auf Wiedersehen, Mrs. Potter“, sagte der Professor und rauschte aus dem Haus.

Jackie hatte sich gleich nach James` Überraschung ins Obergeschoss des Potterhauses verdrückt und kümmerte sich um Amy, damit die Hauselfe auch mal eine Pause hatte. Für die Tage im Potterhaus hatte Elisabeth sie in Sirius` ehemaliges Zimmer einquartiert, in dem sie jetzt gerade auf dem Bett saß und Amy wickelte.
Das Baby gluckste leise und auch die Musik verhinderte, dass sie Sirius kommen hörte.
Er stand schon einen Moment im Türrahmen und beobachtete die beiden, die sein Leben so verändert hatten. Er und Jackie benahmen sich wie Freunde und nicht wie ein Elternpaar oder gar Verliebte. Die Distanz zwischen ihnen war immer noch da, aber er setzte jetzt auf James` Überraschung und hoffte, Jackie in dieser einen Woche näher zu kommen.
„Hier bist du“, sagte Sirius und löste sich vom Türrahmen. „James und Lily wollen die Hochzeitstorte anschneiden. Ich denke, das sollten wir nicht verpassen.“
Jackie zog Amy wieder ordentlich an und hielt ihren Blick gesenkt, als sie sagte: „Du ..., wir müssen nicht auf diese Insel, jedenfalls nicht zusammen, wenn du nicht willst.“
„Wer sagt, dass ich nicht will?“, fragte Sirius und nahm Amy auf den Arm. „Wenn es uns nicht gefällt, können wir das Ganze immer noch beenden. Und außerdem ist schon alles bezahlt, wäre schade, wenn Lily das Geld einfach so zum Fenster raus geworfen hätte.“
Jackie hob den Kopf. „Dann lass uns morgen aufbrechen. Ich denke, so ein kleiner Urlaub ist gar nicht verkehrt.“

Dunkelheit hatte sich schon über das Potteranwesen gelegt, aber die kleinen Feen und eine Menge Laternen beleuchteten das schneebedeckte Gelände, als Lily und James, umringt von ihren Hochzeitsgästen, die riesige dreistöckige Torte anschnitten. Obendrauf schwebte ein Brautpaar auf einem Besen - die perfekte Nachbildung von den beiden.
James stand hinter Lily, seine rechte Hand auf ihrer, in der sie ein großes Messer hielt. Unter lauten „Ahs“ und „Ohs“ schnitten die beiden lächelnd die Torte an. Die Gäste applaudierten und wollten alle ein Stück von der süßen Köstlichkeit haben. Es dauerte seine Zeit, bis alle an dem Brautpaar vorbei gezogen waren. Lily lehnte sich müde an James und nuschelte: „Mir tun die Füße weh.“
James legte seine Hand auf ihren Bauch und flüsterte in ihr Ohr: „Nur noch das Feuerwerk und dann verdrücken wir uns von hier. Dann kommt die romantische, alles in den Schatten stellende Überraschung.“
Lily lächelte und murmelte: „Ich muss mich erst mal setzen. Lass uns zu dem alten Apfelbaum gehen.“
Die beiden wollten dem ganzen Trubel für einen Moment entfliehen, doch als sie James` Lieblingsplatz ansteuerten, saßen Sirius und Jackie schon dort auf einer kleinen Bank, jeder mit einem Stück Torte, aber schweigend.
Lily seufzte leise, doch James griff nach ihrer Hand und zog sie weiter.
„Wir sind heute die Hauptpersonen, die beiden sollen da gefälligst verschwinden“, murmelte er.
„Ihr beide seht ja ganz schön fertig aus“, meinte Sirius lachend und schob sich den letzten Bissen in den Mund. „Ist eigentlich noch was von der Hochzeitstorte da?“
Lily lachte leise, als James in ihr Ohr raunte: „Jetzt gebe ich dir Recht, Pad ist wirklich verfressen.“
„Das habe ich gehört, Prongs“, sagte Sirius gespielt tadelnd. „Und, Jackie, willst du auch noch was von der Torte?“, fragte er.
Jackie schüttelte den Kopf. „Nein, ich würde jetzt gern tanzen, sonst platze ich noch.“
Sirius blickte zwischen seinem leeren Teller und Jackie hin und her, drückte ihn dann aber James in die Hand, machte eine kleine Verbeugung vor Jackie und sagte: „Würden Sie mir die Ehre erweisen, Miss Andrews?“
Jackie errötete leicht, was aber die Dunkelheit recht gut verbarg, und reichte Sirius nach kurzem Zögern die Hand.
„Das wird schon“, meinte James, als die beiden verschwunden waren und er mit Lily ihren Platz auf der kleinen Bank einnahm.
Lily lehnte ihren Kopf an James` Schulter und seufzte leise. „So müsste es immer sein, alle unsere Freunde, du und ich, kein Krieg, kein Voldemort ...“
James legte einen Arm um ihre Schultern und murmelte: „Das wäre doch langweilig ... Sieh ..., das Feuerwerk!“
Mit lautem Krachen stiegen rote Herzen, kleine Engel, Einhörner und ihre beiden Namen als Schriftzüge in den Himmel.
„Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?“, frage James und drückte ihre Hand ganz fest.
Lily lächelte, die Augen nicht von dem bunten Spektakel am Himmel nehmend. „Nein, ich glaube, das ist heute irgendwie untergegangen.“
So langsam erloschen die Lichter am Himmel und James sagte hektisch: „Also, Flower, jetzt ist es Zeit für die Überraschung. Warte kurz hier!“
Lily hatte keine Zeit zu antworten, schon war James in der Dunkelheit verschwunden und kehrte auch wirklich kurze Zeit später zurück. Er hielt Lily einen langen, warmen Wintermantel hin und einen Schal.
„Willst du jetzt mit mir fliegen?“, fragte sie entsetzt. „Ich bin schwanger, James, das geht nicht!“
„Immer mit der Ruhe, Flower“, meinte James gelassen und knotete seinen eigenen Mantel fest zu. „Ich würde dich, euch nie fallen lassen. Vertrau mir, denn es gehört mit zu der Überraschung!“
Lily schnaubte und zog sich etwas umständlich den Mantel über ihr Brautkleid. Aber sie fand schon allein die Idee, in diesem weißen Kleid auf dem Besen zu fliegen, romantisch und war gespannt darauf, was James sich für die nächsten zwei Tage ausgedacht hatte.
Die Hochzeitsgesellschaft feierte munter weiter, als James Lily vor sich auf den Besen zog und langsam mit ihr in die Luft stieg. Ganz fest hielt er sie mit der einen Hand und steuerte mit der anderen den Besen Richtung London, dorthin, wo Lily`s Ãœberraschung wartete.


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