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Fanfiction

Geliebter Feind - Der letzte Abend in Freiheit

von heidi

77. Der letzte Abend in Freiheit

Nach der Auseinandersetzung mit Sirius, wälzte sich Jackie die halbe Nacht unruhig in ihrem Bett umher. Es hatte keinen Zweck - wie sie es drehte und wendete, momentan konnte und wollte sie keine Entscheidung treffen. Amy würde Sirius als Vater nicht verlieren, aber sie selbst steckte in einem Zwiespalt. Tief in sich drin wusste sie, dass sie ihn liebte, aber noch war sie nicht bereit, ihm zu verzeihen.
Irgendwann im Morgengrauen gab sie es auf, noch etwas Schlaf zu finden.
Eine kurze Dusche später schlich Jackie leise durch das ruhige Haus, um weder Amy noch Sirius zu wecken.
Leise vor sich hin summend, nahm Jackie die gut ausgestattete Küche des Hauses in Beschlag. Die letzten Monate, die sie in der Muggelwelt verbracht hatte, hatte sie eine Menge gelernt. Im Nu füllte sich der Küchentisch mit Pfannkuchen, Toast, Rühreiern, Speck, Kaffee und Tee.
Sirius stand wenig später mit Amy auf dem Arm in der Tür und sagte amüsiert: „Hör auf, Jackie! Wer soll das alles essen?“
Jackie fuhr herum und lächelte ihn verlegen an. „Soviel ich weiß, hat sich dein Appetit nicht verändert.“
Sirius legte Amy in die Babywippe, die Lily ihm geborgt hatte und meinte: „Das ist eins der wenigen Dinge, die sich nicht geändert haben. Wenn wir Glück haben, hilft uns deine schwangere Freundin dabei, das alles aufzuessen.“
Jackie lehnte sich an die Arbeitsplatte und sah Sirius dabei zu, wie er akribisch genau Wasser und Milchpulver für Amy`s Fläschchen abmaß.
„Du machst das sehr gut“, sagte sie lächelnd. „Ich würde Amy nach der Hochzeit gern für einige Zeit hier lassen. Die letzten beiden Schwarzen Bücher sind vermutlich hier in England versteckt und ich könnte von hier aus Nachforschungen anstellen.“
Sirius reichte Jackie das Fläschchen, ließ sich am Tisch nieder und fragte interessiert: „Ihr habt also das achte Buch schon gefunden?“
Jackie beugte sich über Amy, die sofort gierig aus ihrem Fläschchen trank, und schüttelte den Kopf. „Noch nicht, wir glauben, es ist auf Malta. Meine Eltern haben schon eine heiße Spur, aber seit Amy auf der Welt ist, konnte ich ihnen nicht wirklich viel helfen.“
„Wie gefährlich ist das Ganze?“, fragte Sirius neugierig und goss ihnen Kaffee ein.
Jackie setzte sich ihm gegenüber an den Tisch und sah in seine Augen. „Gefährlich? Nicht gefährlicher, als nachts gegen Todesser zu kämpfen.“
Jackie wollte nicht darüber reden, das blieb Sirius nicht verborgen, aber er war froh, dass überhaupt ein Gespräch zustande gekommen war.
„Ah, Lily kommt!“, durchbrach Sirius die kurzzeitige Stille zwischen ihnen, als er das Rauschen des Kamins hörte.
Jackie und Sirius lachten leise, denn Lily`s Gezeter war nicht zu überhören. „Ich hasse es, durch den Kamin zu flohen.“
Sirius füllte sich den Teller und zum ersten Mal hatte er das Gefühl, so müsste es jeden Morgen sein. Jackie und Amy und vielleicht auch Freunde, die sein Haus bevölkerten.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Lily sich neben ihn setzte und mit leuchtenden Augen sagte: „Wow, was für ein Frühstück. Da können wir gleich die letzten Dinge für die Hochzeit besprechen.“
Sirius stöhnte gequält auf, weil Lily ihre sieben Fuß lange Liste hervor holte, die in den letzten Wochen ihr ständiger Begleiter war.
„Was muss denn noch alles erledigt werden?“, fragte Jackie und nahm Amy hoch, die ihrer Mutter mal eben den Pullover voll spuckte.
„Gib sie mir“, sagte Sirius und streckte seine Arme über den Tisch. „Ich muss noch ein paar Dinge für James` letzten Abend in Freiheit vorbereiten, da kann ich sie mitnehmen.“
„In Freiheit“, schnaubte Lily verächtlich und legte sich gleich drei süße Pfannkuchen auf den Teller.
„Ich warne dich, Black“, knurrte sie. „Treibt es nicht zu wild. Um zwölf Uhr ist die Trauung.“
„Wie könnte ich das vergessen, Evans. Seit Wochen gibt es kein anderes Thema mehr“, sagte Sirius grinsend und drückte Jackie einen Kuss auf die Wange, bevor er mit Amy verschwand.
Jackie starrte ihm verblüfft nach, während Lily neugierig fragte: „Das kleine Gewitter gestern Abend hat wohl die Luft etwas gereinigt, oder wie darf ich das jetzt verstehen?“
Jackie seufzte. „Wenn das so einfach wäre. Ich brauch etwas Ablenkung, also zeig mir deine Liste und du musst auch noch mal einen Blick auf mein Kleid werfen, Lily.“

So verbrachten die beiden Freundinnen den Tag im Potterhaus. Stellten Blumengestecke zusammen, besprachen mit der Hauselfe die letzten Details für das Essen und dekorierten den schneebedeckten Garten. Ein roter Teppich verlief vom Eingang des Hauses bis in den hinteren Teil des Gartens, zu dem alten Apfelbaum - James` Lieblingsplatz. Genau dort sollte die Trauung stattfinden. Ein kleines Podest wurde von Rosenranken umsäumt und in dem momentan knorrigen und kahlen Geäst des Baumes flatterten kleine Feen umher.
„Es hat mich eine Menge Überredungskunst gekostet, sie dort oben zu halten“, sagte Lily stolz und zeigte auf die vielen kleinen schwirrenden Lichter.
Der Schnee in dem weitläufigen Garten verlieh dem Ganzen etwas Märchenhaftes und die Eisskulpturen brachten das Edle hervor.
Jackie wurde von William und Elisabeth mehr als herzlich begrüßt, aber als die Frage nach den Schwarzen Büchern kam, schwieg sie beharrlich.
James kam erst am frühen Abend nach Hause. Sein Gesichtsausdruck war unergründlich, aber Lily sah das lustige Funkeln in seinen Augen, als er sagte: „Jackie, du sollst dringend zu Sirius kommen. Amy ...“
Er brauchte gar nicht erst weiter zu reden, denn mit ängstlichen Augen und so schnell es ging, flohte Jackie in Sirius` Haus. James` Gelächter hörte sie nicht mehr.

Nur auf dem Esstisch am Fenster brannten ein paar Kerzen, ansonsten lag das Zimmer völlig im Dunkeln, als Jackie aus dem Kamin stolperte.
Sirius griff nach ihrer Hand, bewahrte sie vor einem Sturz und sagte entschuldigend: „War nur ein kleiner Trick, Amy geht es gut. Ich wollte nur mit dir allein essen. Das wird für die nächsten Tage das letzte Mal sein.“
Jackie boxte ihn gegen den Arm, konnte ihm aber nicht böse sein und ließ sich widerstandslos von Sirius zum Tisch führen. Amy lag in der kleinen Babywippe, die auf einem Stuhl an der Stirnseite des Tisches Platz gefunden hatte und beobachtete ihre Eltern mit großen Augen.
„Für dieses Essen bin ich wohl nicht passend gekleidet“, meinte Jackie lachend.
Sirius schob Jackie den Stuhl zurecht, beugte sich über ihre Schulter und raunte in ihr Ohr: „Doch, das bist du. Ich wollte nur einen entspannten Abend - nur wir drei.“
Jackie schloss die Augen, versuchte die Bilder von der schwarzhaarigen Schönheit zu verdrängen und hoffte, dass vielleicht eines Tages alles wieder so werden konnte, wie früher.

Im Potterhaus fragte Lily aufgeregt: „Was ist mit Amy? Nun rück schon raus mit der Sprache, James!“
„Amy hat heut gekocht“, sagte James grinsend, griff nach Lily`s Hand und zog sie die Treppe hinauf in ihr Zimmer.
„Also, Evans, wir müssen uns noch mal über die Liste unterhalten, denn morgen wird keine Zeit mehr sein.“
Lily schloss die Tür hinter sich und sagte verschmitzt: „Richtig, morgen feiere ich meinen letzten Abend in Freiheit!“
„Du?“, fragte James verblüfft.
Lily lehnte sich gegen die geschlossene Tür und nickte. „Jawohl, mit Alice, deiner Mutter, Jackie und Molly Weasley, Dorcas Meadows und Emmeline Vance werden auch da sein und ich hoffe noch auf ein paar wilde, gut aussehende Kerle.“
Lily konnte sich bei James` erschrockenem Gesichtsausdruck nur schwer ein Lachen verkneifen.
„Evans!“, rief James entsetzt. „Seit wann feiert die Braut einen Junggesellenabschied?“
Lily ging zum Sofa und meinte gelassen: „Das nennt man nicht Junggesellenabschied, sondern Hennenabend. Merlin, James, wir leben in den Siebzigern und ich möchte lieber nicht wissen, was Sirius unter 'Mission: Nackte Tatsachen' versteht.“
James hörte zum ersten Mal von Sirius` geheimer Mission und schlug die Hände vors Gesicht. „Nackte Tatsachen?“, fragte er erschrocken. „Lass uns diese Abschiedspartys vergessen und einfach durchbrennen“, flehte James.
Lily konnte nun nicht mehr an sich halten und brach in schallendes Gelächter aus. James sah völlig niedergeschlagen aus. Nicht nur die Arbeit, auch der ganze Stress mit der Hochzeit hatten ihn jetzt leicht panisch werden lassen.
Lily griff nach seiner Hand, zog ihn neben sich auf das Sofa und fragte ernst: „Hast du ... hast du etwa kalte Füße? Ich meine, willst du nicht mehr heiraten?“
Nur zögerlich sah sie in sein Gesicht und versuchte, irgendwelche Zweifel darin zu sehen, aber James lächelte, legte einen Arm um ihre Schulter und eine Hand auf ihren kleinen Babybauch. „Nein, ich habe schon lange bevor wir zusammen waren davon geträumt - du, in einem weißen Kleid. Allerdings habe ich damals noch nicht gewusst, auf was für eine Herausforderung ich mich mit dir einlasse.“
Sein leises Lachen passte perfekt zu seinem unverschämten Grinsen.
Lily seufzte leise. „Es wird bestimmt nicht einfach werden, wegen ...“
James legte ihr einen Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf. „Lass das, Flower, ... dieses ganze Geschwätz mit dem reinen Blut. Wir waren uns doch einig darüber, dass es egal ist, was andere reden. Wir haben es bis hier her geschafft und werden uns von niemandem unterkriegen lassen. Hörst du?“
Lily`s Unterlippe zitterte verräterisch, aber James zog sie fest in seine Arme. „Die nächsten Tage will ich keine traurigen grünen Augen sehen, sonst überlege ich mir die ganze Sache mit der einmaligen, alles in den Schatten stellenden, romantischen Überraschung noch mal“, flüsterte James in ihr Ohr.
Lily schob ihn etwas von sich und fragte neugierig: „Du hast es nicht vergessen? Du hast dir wirklich was einfallen lassen für die zwei freien Tage nach der Hochzeit?“
James kratzte sich verlegen am Kopf und murmelte: „Naja, ich habe es zumindest versucht.“
Lily schwang die Beine auf das Sofa, legte den Kopf auf seinen Schoß und schloss entspannt die Augen. Der Druck der Hochzeitsvorbereitungen war jetzt endgültig vorbei, nun wollte sie nur noch das Kommende genießen. Nur eines machte sie ein bisschen wehmütig; ihre einzige Verwandte, ihre Schwester Petunia, hatte nicht einmal auf die Hochzeitseinladung geantwortet.

Elisabeth hatte sich gleich nachdem Jackie gegangen war ins Arbeitszimmer zurück gezogen. Erst als William sie ansprach, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.
„Was schreibt denn der Abendprophet so?“, fragte William und stellte seiner Frau eine Tasse Tee auf den Schreibtisch.
Er ließ sich in einem Sessel nieder und nahm die Zeitung entgegen, die Elisabeth ihm hinhielt. Dem kleinen Artikel in der unteren Ecke galt seine Aufmerksamkeit.

Mysteriöse Todesfälle in Transsylvanien
Einige Zauberer, alle Halbblüter und Muggelgeborene, sind in den letzten Wochen Mordanschlägen zum Opfer gefallen. Bissstellen lassen auf Vampire schließen, jedoch haben diese dunklen Kreaturen noch nie so schnell getötet. Normalerweise leben sie in Eintracht mit dem magischen Volk und nehmen sich nur das Blut, das sie benötigen, aber hier kam der Tod zu schnell. Die Leichen waren weder blutleer, noch verstümmelt. Unser Ministerium hat seine Hilfe bei der Aufklärung angeboten ...

William ließ die Zeitung sinken und fuhr sich mit der Hand über sein Kinn. „Glaubst du, Liz, da steckt mehr dahinter?“
Elisabeth lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sagte nachdenklich: „Es ist nicht die Art der Vampire, so kaltblütig zu morden. Es sei denn, einige haben sich von Angelique und Armand Saint Clair losgesagt. Die beiden hatten ihre Artgenossen eigentlich gut im Griff und haben mich nur hin und wieder um Hilfe gebeten.“
William grinste. „Du bist die Vampirspezialistin, Liz. Also, wann wirst du aufbrechen?“
Elisabeth schüttelte den Kopf. „Vorerst gar nicht. Die Hochzeit will ich auf keinen Fall verpassen und solange das Ministerium mir keinen Auftrag erteilt, werde ich erst einmal meine freien Tage genießen.“
William atmete erleichtert aus und meinte: „Dann bin ich ja beruhigt. Ich hatte schon Angst, du lässt mich hier ganz allein, wenn ab morgen unser Haus belagert wird.“
Elisabeth lachte und die beiden genossen ihren letzten entspannten Abend, bevor auch sie der Hochzeitsstress einholen würde.

Jackie wickelte gerade Amy, als Sirius am nächsten Morgen leise gegen die Tür des Gästezimmers klopfte. Auch wenn sie einen gemütlichen Abend ohne Streitereien verbracht hatten, blieb die Distanz zwischen ihnen erhalten.
„Komm rein“, rief Jackie.
Sirius lehnte im Türrahmen und beobachtete Jackie und Amy. Dass die beiden in seinem Haus waren, bedeutete ihm eine Menge und er hoffte, dass die Zeit sein Verbündeter wäre und ihm helfen würde, die Kluft zwischen ihnen zu überwinden.
Jackie hielt Amy hoch in die Luft und lächelte, als sie das freudige Glucksen des Babys hörte. Sirius kratzte sich verlegen am Kopf und sagte entschuldigend: „Also, du müsstest nach dem Frühstück mit Amy ins Potterhaus und auch über Nacht dort bleiben. Die Jungs und unserer Bräutigam werden heute hier schlafen.“
Jackie zeigte auf einen ihrer Koffer und sagte grinsend: „Alles schon fertig gepackt. Wir werden eurem Männerabend nicht im Weg stehen.“
Sirius trat hinter sie, griff nach Amy`s Hand und sagte leise: „Aber ihr kommt wieder, versprochen?“
Jackie drehte sich um, blickte in seine grauen Augen und sie sah die Angst, die er nicht aussprach. Sie legte eine Hand auf seine Wange und meinte: „Ich hab dir doch gesagt, dass ich vorerst hier bleibe.“
Sirius erschauderte unter ihrer Berührung, nahm hastig ihre Hand aus seinem Gesicht und zog sie mit sich. „Lass uns frühstücken.“

James erwachte erst gegen Mittag. Seine tastende Hand griff ins Leere, denn Lily war schon lange auf den Beinen und räumte mit Elisabeth im Wohnzimmer ein bisschen die Möbel beiseite. Jackie saß mit Amy im Arm auf einem Sessel, während William in die Küche geflüchtet war.
James gönnte sich erst einmal ein entspannendes Bad und dachte mit Grauen daran, was Sirius wohl für diesen Abend geplant hatte.
Am frühen Nachmittag schlich er dann leise die Treppe hinunter und hörte zwischen dem Geschnatter und Gekicher einiger Frauen Jackie sagen: „Wenn es nachher losgeht und sie James hier abholen, müsst ihr alle schön mitspielen.“
James` Augen wurden tellergroß, aber noch bevor ihn jemand beim Lauschen erwischen konnte, verschwand er leise in die Küche.
William Potter meinte lachend: „Ich dachte schon, wir müssten dich wecken. Die Frauen haben schon angefangen und wir müssten uns langsam ins Wohnzimmer begeben und auf das verabredete Zeichen warten.“
„Ich soll da rein gehen?“, rief James entsetzt. „Warum können wir nicht apparieren?“
William packte seinen Sohn an den Schultern und sagte lachend: „Das sind nur Frauen, James. Die werden dich nicht fressen.“
„Merlin, ich hoffe, du hast Recht“, nuschelte James und betrat das Wohnzimmer.
Einen Moment hatte er den Eindruck geblendet zu sein, denn irgendwie war alles um ihn herum rosa. Rosa Luftballons schwebten unter der Decke, rosa Sessel, eine Unmenge rosa Geschenkpapier, es gab sogar rosanes Geschirr. Alle, die Lily eingeladen hatte, waren gekommen.
Molly Weasley saß entspannt auf einem Sessel, die Füße auf eine kleine Pritsche gelegt, denn sie stand kurz vor der Entbindung. Dorcas Meadows und Emmeline Vance waren gerade dabei, Lily ein riesiges rosanes Paket zu reichen, als William und James eintraten.
„Ah, da ist ja der Bräutigam“, sagte Alice lachend.
James grinste schief. „Ist ja alles ... ähm ... sehr farbenfroh hier.“
„Das ist ja auch nur für Mädchen“, zischte Lily und warf Jackie einen Wo-bleibt-nur-Sirius-Blick zu.
James trat näher an Lily und raunte in ihr Ohr. „Diese Farbe beißt sich aber sehr mit deinen Haaren, Evans!“
Er konnte es einfach nicht lassen sie zu triezen, aber Lily hatte keine Gelegenheit ihren Unmut kund zu tun, denn soeben polterte es im Kamin. Elisabeth konnte gerade noch so beiseite springen, als ein großer Holzscheit aus den grünen Flammen mitten ins Zimmer flog.
Alle starrten auf den großen Holzkloben, während Jackie lachend sagte: „Ich denke, es geht los, James!“
Lily besah sich den Holzscheit genauer und keifte: „Da steht ja mein Name drauf und was bitte schön soll diese Kette daran?“
Jackie hatte schon den Mund geöffnet, als Sirius und Remus aus dem Kamin stiegen. Ohne ein Wort hatte Sirius seinen Zauberstab auf James gerichtet und ihn mal eben geschockt, während Remus die Kette von dem Holzscheit geschickt an einem Fuß seines stocksteif dastehenden Freundes befestigte.
Sirius machte eine kleine Verbeugung und sagte grinsend: „Da unser lieber James morgen heiraten wird, wollen wir ihm heute schon mal zeigen, wie es ist, einen Klotz am Bein zu haben.“
Lily klappte der Mund auf, aber sie verkniff sich jeglichen Kommentar und sah grinsend zu, wie Sirius James sein Hemd auszog.
Alice kicherte ebenso wie Molly Weasley, und alle Frauen waren gespannt, was als nächstes kommen würde.
Remus reichte Sirius ein T-Shirt. Auf der Vorderseite stand: Ich hätte sie alle haben können
Doch erst die Rückseite komplettierte den Spruch: Nun ist es zu spät, denn sie hat Ja gesagt
Unter dem Gelächter der Frauen streifte Sirius seinem Freund das Shirt über und noch eine Gryffindorkrawatte. Er tätschelte dem stocksteifen James die Schulter und sagte bedauernd: „Mit dieser Krawatte sollst du dich auch noch an die schönen Zeiten erinnern, denn die sind nun vorbei.“
Elisabeth wandte sich dezent ab und einen Moment lang tat ihr James Leid, schließlich konnte er nichts dafür, so verrückte Freunde zu haben.
Remus stellte nun ein kleines Köfferchen auf den Tisch zwischen das rosa Geschirr, und kramte einige Lippenstifte hervor. Jeder Anwesenden reichte er einen davon und sagte erklärend: „Also, ihr müsstest den jetzt benutzen und dürft euch dann auf unserem Bräutigam verewigen.“
Die Frauen lachten laut auf, spielten aber mit. Lily blickte zu James, der unverändert stocksteif da stand, aber seine Augen zeigten, dass ihm die ganze Sache überhaupt nicht gefiel.
Jackie hatte sich ihre Lippen in einem schönen lila Farbton angemalt und trat als erste an dem Bräutigam heran. Sie zwinkerte Sirius noch zu und drückte James dann einen Kuss auf die Wange. Das Resultat war gleich ersichtlich. Dorcas und Emmeline verewigten sich auf dem T-Shirt, Elisabeth auf der Stirn ihres Sohnes und Alice nahm die noch freie Wange. Remus half Molly aus dem Sessel und auch sie drückte James unter leisem Kichern einen Kuss auf seinen Arm.
Nun war nur noch Lily übrig, doch sie sagte grinsend: „Nimm mal erst den Zauber von James. Ich möchte schon was davon haben!“
Sirius erlöste seinen Freund und noch bevor James sich auf ihn stürzen konnte, hing Lily an seinem Hals und presste ihre Lippen auf seine.
„Schluss jetzt“, donnerte William lachend. „Ihr heiratet erst morgen!“
Die Frauen lachten über James` gequälten Gesichtsausdruck, doch es kam noch schlimmer.
Sirius verkündete: „Da die hübschen Mädels hier auch mal so richtig verwöhnt werden sollen, wird unser lieber Prongs euch heute die Nägel lackieren. Also alle setzten!“
„Du bist tot, Pad“, knurrte James, machte aber gute Miene zum bösen Spiel und riss Remus förmlich das Fläschchen mit einem grellen, pinken Nagellack aus der Hand. „Dass du mir so in den Rücken fällst, Moony, hätte ich nicht erwartet“, presste James zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und kniete sich vor Jackie, die ihm lieber ihren Fuß hinhielt, denn James` Hände schienen merkwürdig zu zittern.
Sirius hatte es sich so lange auf dem Sofa gemütlich gemacht und nahm Amy auf den Arm. Er beobachtete nicht seinen Freund, sondern Jackie.
„Sag mal, Lily, sind Jackie`s Haare gewachsen, seit sie hier ist, oder kommt mir das nur so vor?“, fragte Sirius leise.
Lily stellte sich hinter Jackie, warf einen Blick zu James und sagte grinsend: „Gib dir ja Mühe!“
„Klappe, Evans!“, zischte James ungehalten und machte sich jetzt unter dem lautstarken Johlen der Frauen daran, Alice`s Fingernägel zu lackieren.
Lily besah sich derweil Jackie`s Haare, die in den letzten Stunden wirklich ein paar Zentimeter gewachsen waren und nickte Sirius unbemerkt zu. Niemand hatte irgendetwas an Jackie`s kurzem Haarschnitt auszusetzen gehabt, doch wie es schien, verschwand mit ihrer Rückkehr diese Veränderung.
Es dauerte seine Zeit, bis auch die letzte Dame von James verschönert worden war, wenn man es denn so nennen konnte, denn Elisabeth stürzte förmlich aus dem Zimmer in ihr Tränkelabor, um diese grelle Farbe von ihren Fingernägeln zu wischen.
James atmete erleichtert aus und belegte Sirius mit einem tödlichen Blick, als er fragte: „Noch was?“
Sirius grinste und Remus schüttelte den Kopf. „Nein, erst einmal nicht. Jetzt gehen wir zum gemütlichen Teil über. Ab in den Kamin, Prongs!“
James hatte dieses Gekicher mehr als satt und hastete zum Kamin, den Klotz an seinem Bein vergaß er für einen Moment, was sich als fataler Fehler herausstellte. Er flog über die Lehne des Sofas und landete neben Emmeline Vance, die nun laut los prustete.
William half seinem Sohn auf, der nun schon langsam einen bemitleidenswerten Anblick bot und drohte, unter dem Gelächter der Frauen auszurasten. Er schob ihn vorsichtig in den Kamin, während Sirius Lily zuflüsterte: „Das war eigentlich schon alles, den Rest des Abends verbringen wir entspannt, bei ein paar Flaschen Feuerwhisky.“
Lily zwinkerte ihm zu und sagte: „Na, da hatten wir ja dann auch was davon, obwohl es schade ist, dass die gut aussehenden Kerle jetzt verschwinden.“
William, James und Remus flohten nacheinander durch den Kamin, während Sirius Jackie das Baby in den Arm legte. „Wir sehen uns morgen“, nuschelte er und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
Als er weg war, fing Alice leise an zu pfeifen und meinte: „Wenn uns da mal nicht bald die nächste Hochzeit ins Haus steht.“
Jackie flüchtete förmlich mit Amy aus dem Raum, während die anderen leise lachten. Nur Elisabeth folgte ihr und fand sie in der Küche. Mit Tränen überströmtem Gesicht bereitete Jackie das Fläschchen für ihre Tochter und schniefte leise.
Elisabeth lehnte sich an die Arbeitsplatte und sagte beruhigend: „Du darfst nicht so ernst nehmen, was Alice gesagt hat.“
Jackie atmete geräuschvoll aus, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sagte leise: „Es ist meine Schuld, dass alles so gekommen ist und jetzt stehe ich da mit einem Kind, ohne festen Wohnsitz und noch dazu mit einer gefährlichen Arbeit. Das sind all die Dinge, die ich nicht wollte. Ich kann Amy nichts bieten. Ich liebe sie, genauso wie ich ihren Vater liebe, aber ich weiß nicht, was ich tun soll.“
Das alles sprudelte nur so aus ihr heraus und endete mit einer Umarmung von James` Mutter. Elisabeth strich Jackie die mittlerweile schulterlangen Haare aus dem Gesicht und sagte eindringlich: „Ihr seid stärker, als ihr alle glaubt, ihr habt euch und ihr habt Freunde, die immer hinter euch stehen werden. Ein großer Vorteil in der heutigen Zeit und der Rest findet sich. Hör auf dein Herz, auch wenn Sirius, dieser Hallodri, es sicher nicht verdient hat, aber er liebt dich und er liebt Amy.“
Elisabeth nahm die kleine Amy und das Fläschchen und sagte: „Geh mit zu den anderen, aber vorher sieh in den Spiegel und pass auf, wann sie aufhören sollen zu wachsen.“
Jackie griff in ihre Haare und meinte lächelnd: „Ich habe zwei Tage gebraucht, bis sie überhaupt anfingen zu wachsen.“

In Sirius` Haus wartete schon eine fröhliche Männerrunde auf James und sein Gefolge. Connor, Mike, Frank, Peter und sogar Alastor Moody waren schon anwesend und begrüßten James mit einem lauten Johlen. Moody und William verschwanden in die Küche, denn die Rockmusik war den beiden dann doch zuviel.
Sirius schnappte Peter am Kragen und zischte: „Wo, zum Hippogreif, warst du? Wir wollten doch zusammen zu James!“
Peter löste Sirius` Hand von seinem Hemd und murmelte: „Ich hatte noch was zu erledigen!“
Sirius verdrehte die Augen. „Ausgerechnet heute hattest du etwas zu erledigen? Dein Freund heiratet morgen, falls du es vergessen hast.“
Peter murmelte etwas Unverständliches und quetschte sich zwischen Jackie`s Bruder und Frank auf das Sofa, während Sirius Connor am Arm schnappte und ihn in eine Ecke zog.
„Du hast es gewusst, damals an Weihnachten. Du hast gewusst, dass Jackie schwanger war“, sagte Sirius und warf einen kurzen Blick zu James, der zum ersten Mal an diesem Abend völlig entspannt wirkte, trotz seines lächerlichen Aussehens.
Connor sah zu Boden und nickte kaum merklich. „Ich hatte ihr versprochen, niemandem etwas zu sagen. Immer wieder habe ich sie bedrängt, sie solle mit dir reden, aber ...“
Sirius fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. „Es hätte so Vieles einfacher sein können, wenn du den Mund aufgemacht hättest!“, sagte er vorwurfsvoll, reichte Connor aber ein Butterbier und schob ihn zu den anderen.
Frank zog grinsend an James` Krawatte und platzte wohl etwas unüberlegt heraus: „Aus diesem Grunde haben Alice und ich heimlich geheiratet.“
Einen Moment lang war es mucks Mäuschen still, doch dann johlte James: „Das glaub ich ja nicht - Frank Longbottom hat geheiratet und uns nicht eingeladen. Na, was soll ich denn davon halten?“
Frank schlug die Hände vors Gesicht und sagte entsetzt: „Bei den großen Zauberern, Alice bringt mich um, wenn sie erfährt, dass ich das ausgeplaudert habe!“
„Zu spät“, rief Sirius lachend und hielt Frank ein ähnliches Shirt hin, wie das von James.
„Allerdings werden wir dich nicht küssen“, sagte Remus lachend.
Sirius konnte froh sein, dass sein Haus so einsam und verlassen stand, denn sonst hätten ihm wohl die Nachbarn die Tür eingerannt, denn das lautstarke Feiern ging noch bis in die frühen Morgenstunden.


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung