Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Geliebter Feind - Du und Ich, heißt nicht Wir

von heidi

76. Du und Ich, heißt nicht Wir

Zwei Tage später hatte Sirius alles gut im Griff. Er hatte sogar dem Gästezimmer eine kinderfreundliche Farbe verliehen. Selbst Lily war begeistert gewesen und sie war auch erstaunt, wie gut Sirius mit seiner Tochter umging. Die Kleine hatte seinen weichen Kern zum Vorschein gebracht - Dinge ans Tageslicht befördert, die Lily niemals für möglich gehalten hätte.
Sirius war schon am frühen Abend ins Potterhaus gefloht und folgte Elisabeth`s Einladung zum Essen nur all zu gern. Amy hielt ihn den ganzen Tag über auf Trapp und er hatte nicht mehr wirklich viel Lust, sich etwas zu kochen.
Elisabeth und William saßen entspannt auf dem Sofa, als er mit Amy auf dem Arm aus den grünen Flammen trat.
William schmunzelte leicht, weil Elisabeth Sirius das Baby förmlich aus den Armen riss und Amy aus der schützenden Decke wickelte.
„Oh, sie ist so goldig“, sagte sie begeistert und zog der Kleinen Jacke und Mütze aus.
„Wo sind James und Lily?“, fragte Sirius und sah sich suchend um.
William stöhnte gequält auf, zeigte mit dem Finger nach oben und murmelte: „Ihre Nerven liegen blank ...“
Und schon wurden seine Worte von Lily`s Gezeter unterbrochen: „Danke, Mr. Potter, ich finde es wirklich toll zu hören, dass du zwei Tage nach unserer Hochzeit schon wieder arbeiten willst.“
Wütend stapfte Lily in das Wohnzimmer und schenkte weder Sirius noch James` Eltern ihre Aufmerksamkeit.
James folgte ihr und schnaubte: „Ich will mit meiner Ausbildung fertig werden und das so schnell wie möglich. Hey, Pad!“
„Ja, aber dass ich vielleicht schon eine kleine Hochzeitsreise geplant habe, ist dir völlig egal, oder wie?“, zischte Lily aufgebracht, stemmte ihre Arme in die Hüften und reckte ihr Kinn trotzig nach oben. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sie momentan in einer sehr miesen Stimmung war.
Sirius zog belustigt eine Augenbraue hoch, während William genervt mit den Augen rollte und Elisabeth interessiert den Schlagabtausch zwischen ihrem Sohn und ihrer zukünftigen Schwiegertochter verfolgte.
„Die ganze Sache ist schon geplant und auch bezahlt“, keifte Lily und war nicht gewillt nachzugeben.
James zuckte gelassen mit den Schultern. „Da hättest du vorher mit mir reden sollen. Mehr als zwei freie Tage sind nicht drin!“
Sirius stellte sich zwischen die beiden Streithähne und meinte: „Nun mal langsam, dann macht ihr eben später eure Hochzeitsreise und verbringt die zwei Tage in irgendeinem schicken Hotel.“
„Ich will aber auf diese Insel!“, sagte Lily trotzig und stapfte dabei zornig mit dem Fuß auf.
James fuhr sich leicht verzweifelt mit den Händen durch die Haare und murmelte: „Merlin, womit habe ich das verdient?“ Etwas lauter sagte er: „Ich mach's wieder gut, Flower, versprochen! Ich werde mir für die zwei Tage was einfallen lassen, was Einmaliges, Romantisches, etwas das alles in den Schatten stellt.“
'Himmel, was hab ich mir da jetzt eingebrockt', schoss es James durch den Kopf und das selbe dachte wohl auch Sirius, nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen.
Lily schien etwas milder gestimmt, nahm Elisabeth Amy aus dem Arm und ging mit ihr ins Esszimmer, gefolgt von einem leise lachenden William und einem, sich den Kopf zerbrechenden James.
Sirius wollte ihnen folgen, doch Elisabeth hielt ihn zurück.
„Wenn Jackie zurück kommt, vergeig das ja nicht mit ihr! Hörst du?“, sagte sie und hielt ihm drohend einen Finger vors Gesicht.
Sirius blickte zu Boden und nuschelte: „Wenn das so einfach wäre.“
Elisabeth packte ihn an den Schultern und sagte leise: „Ich will nicht, dass dieses Kind nur mit einem Elternteil aufwächst. Es liegt in deiner Hand, Sirius, und jetzt lass uns essen. Du siehst aus, als könntest du etwas vertragen!“
Elisabeth schob Sirius vor sich her ins Esszimmer und blickte lächelnd auf ihren Sohn, der Amy jetzt auf dem Arm hielt und ihr die Flasche gab.
„Da kannst du schon mal üben, Prongs“, meinte Sirius grinsend und ließ sich neben seinem Freund nieder, aber Elisabeth`s Worte hallten immer noch in seinem Kopf.

Lily strich sich wenig später als erste satt und zufrieden über ihren leicht gewölbten Bauch und sagte: „Ab morgen geht der Stress richtig los ...“
“Stimmt“, sagte James mit leuchtenden Augen. „Morgen Abend ist das Quidditchspiel.“
Sirius kratzte sich am Kopf und sagte entschuldigend: „Wenn Jackie bis dahin nicht zurück ist, dann musst du mit Remus und Peter allein gehen. Ich muss mich um Amy ...“
„Das übernehme ich“, sagte Lily sofort, denn sie wollte, dass James einen letzten Abend mit all seinen Freunden verbringen konnte. Zwei Tage später sollte der Junggesellenabschied stattfinden und einen Tag danach die Hochzeit.
Amy versuchte immer wieder in James` zerstrubbelte Haare zu greifen, doch sie kam einfach nicht ran. Die Haare ihres Vaters waren länger und machten es ihr leichter, deshalb dauerte es auch gar nicht lange, bis die Kleine ihr Gesicht verzog und das erste Quäken zu hören war.
Hastig reichte James Amy an seinen Freund weiter und meinte leicht verzweifelt: „Sie mag mich nicht!“
„Sie mag nur deine Haare nicht“, verbesserte Lily ihn lachend und blickte zu Amy, deren kleine Hände sich sofort in Sirius` Haaren verfingen.
„Tut mir Leid, ich muss jetzt gehen, Amy muss ins Bett“, meinte Sirius entschuldigend und erhob sich.
Lily folgte ihm noch ins Wohnzimmer, streifte Amy Jacke und Mütze über und sagte seufzend: „Sie sieht aus wie Jackie!“
Sirius ließ ein gequältes Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen und verschwand ohne ein weiteres Wort.

Mit dem Baden des Babys hatte Sirius sich anfangs schwer getan, aber heute ließ er kurzerhand die große Badewanne voll und genoss mit Amy im Arm ein entspannendes Bad. Mit seinem Zauberstab ließ er kleine bunte Seifenbläschen aus dem Schaum aufsteigen, nach denen Amy immer greifen wollte, aber das warme Wasser machte sie recht schnell müde und Sirius hatte keine Probleme, die Kleine wenig später in ihre Wiege zu legen.
Eine Weile beobachtete er seine Tochter noch beim Schlafen und verließ dann leise das Zimmer. Er genoss die Stille im Haus und wollte sich eigentlich nur noch ein Butterbier genehmigen. Gedankenverloren ging er die Treppe hinunter, krempelte dabei die Ärmel seines Hemdes höher, als es an der Tür klopfte. Ein energisches Klopfen, das ihn sofort achtsam seinen Zauberstab ziehen ließ.
Das Schloss klickte und Sirius öffnete zögerlich die Tür einen Spalt. Sein Zauberstab leuchtete geradewegs in Mike Andrews` Gesicht und er sah auch noch jemand anderen, der sich etwas im Hintergrund hielt - Jackie, deren Augen jetzt seine trafen.
Sirius trat schweigend beiseite, doch Mike blieb an der Tür stehen und stellte nur zwei Koffer ab. „Tut mir Leid, ich habe Grishnak versprochen, die paar Tage bei ihm zu wohnen“, sagte Mike entschuldigend.
Er umarmte seine Schwester kurz und flüsterte in ihr Ohr: „Du hast nur ein Leben, Jackie, also tu nichts, was du später bereust.“
Einen Augenblick später war Mike in der Dunkelheit verschwunden.
„Ich wollte nur Amy abholen“, sagte Jackie mit tonloser Stimme und trat nach einem tiefen Atemzug energischen Schrittes an Sirius vorbei ins Haus.
Auch wenn sie äußerlich ruhig und gefasst wirkte, sah es in ihr doch ganz anders aus. Die Zeit bei ihrem Bruder hatte ihr gut getan, aber sie wusste immer noch nicht, was sie überhaupt wollte und wie es weiter gehen sollte.
„Wenn du auf die Uhr gesehen hättest, dann wüsstest du, dass Amy schläft“, sagte Sirius schärfer als beabsichtigt, denn seine anfängliche Wut auf Jackie war eigentlich verraucht. Jetzt hatte er nur noch Angst, dass sie mit Amy einfach verschwinden würde und er beide verlieren würde.
„Wir sollten reden“, murmelte Sirius und durchbrach die kurzzeitige Stille zwischen ihnen.
Jackie folgte ihm nur widerwillig in die Küche. Sie legte ihren Umhang ab und sah sich interessiert um. Die Überraschung über die Ordnung stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch ihr entgingen seine Blicke nicht.
Sirius musterte sie eindringlich. Ihre schönen braunen Locken waren verschwunden, aber sie hatte sich zu ihrem Vorteil verändert. Sie wirkte lange nicht mehr so zerbrechlich in seinen Augen, denn ihr eng anliegender, roter Pullover ließ ihm einen guten Blick auf ihre Kurven zu.
„Lass das Gestarre“, schnappte Jackie wütend und konnte die Röte in ihrem Gesicht förmlich spüren.
Sirius drehte ihr hastig den Rücken zu.
„Entschuldige“, nuschelte er und machte sich daran, eine Kanne Tee zu kochen. Dieses Gespräch würde wohl eine Menge Zeit in Anspruch nehmen, denn im Moment benahmen sie sich wie Fremde.
Jackie blickte auf die Tischplatte und sagte leise: „Morgen früh gehe ich mit Amy zu den Potters!“
„Warum?“, fragte Sirius, während er mit leicht zitternder Hand ein paar Tassen aus dem Schrank holte.
„Warum?“, wiederholte er. „Warum hast du mir nie etwas gesagt? Warum bist du gegangen, ohne es irgendjemandem zu sagen?“ Seine Worte klangen anklagend und Jackie verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
„Hör zu, Sirius. Dass ich nichts gesagt habe, war falsch, das gebe ich zu, aber zu diesem Zeitpunkt hielt ich es für richtig. Ich wollte einen Vater für Amy, jemanden der Verantwortung übernimmt, der da ist ...“
“Verdammt, Jackie, das wäre ich gewesen“, fuhr Sirius aufgebracht dazwischen. Seine Augen funkelten zornig und nur mit Mühe konnte er einen Wutanfall unterdrücken.
Jackie schloss die Augen und atmete tief durch, doch ihre Worte klangen ebenso anklagend: „Gewesen ist genau das richtige Wort, Sirius. Es war einmal und ist vorbei und dafür kannst du nicht nur mir allein die Schuld geben.“
Sirius stellte geräuschlos die Tassen auf den Tisch, wandte sich wieder ab und sagte leise: „Ich war dir nicht treu, aber ich hab dich nie betrogen. Verstehst du, was ich damit meine? Du warst immer hier ...“
Jackie lachte bitter auf und kämpfte gegen die Tränen. „Du biegst es dir zurecht, wie du es brauchst. So einfach ist das aber nicht. Wenn Amy nicht wäre, dann würde es dieses Gespräch überhaupt nicht geben. Sie ist das Einzige was uns noch verbindet.“
Jackie`s Schmerz war äußerlich nicht zu erkennen. Für Sirius wirkte sie hart und unerbittlich und so unnahbar, wie zu Beginn ihres siebten Schuljahres. Damals hatte er sich anfangs die Zähne an ihr ausgebissen, doch er hatte sie schon damals geliebt und tat es heute noch immer, aber er schaffte es nicht, ihr das zu sagen. Zuviel war in den letzten Monaten passiert, hatte sie entfremdet und im Moment hatte er Zweifel daran, ob sie sich jemals wieder näher kommen würden.
Sirius setzte sich Jackie gegenüber an den Tisch, goss Tee in ihre Tassen und fragte ruhig: „Wie soll es nun weiter gehen?“
Jackie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und blickte starr in den Raum, nur um ihn nicht ansehen zu müssen.
„Ich weiß es nicht“, sagte sie resignierend. „Bis nach der Hochzeit bleibe ich erst einmal hier, bei Lily.“
Sirius nickte, stand langsam auf und ging zur Tür. „Die Treppe rauf, das Zimmer zur linken Hand, dort schläft Amy. Es steht auch ein Gästebett darin.“
Sirius verschwand aus der Küche ins Obergeschoss, in sein Schlafzimmer, das er schon seit Tagen nicht mehr betreten hatte, und ließ Jackie mit ihren Gedanken allein zurück.
Jackie legte den Kopf in den Nacken und versuchte, die Tränen zurück zu halten, die sich unaufhaltsam ihren Weg bahnten. Sie hatte geahnt, dass ihr Zusammentreffen weh tun würde, aber der Schmerz nahm ihr nun die Luft zum atmen.

Müde schlich Jackie die Treppe hinauf. Sie wusste aus dem Buch, das Lily ihr hatte zukommen lassen, eine Menge über Sirius` Haus, auch von dem verrückten Duschkopf. Bevor sie sich dem jedoch stellte, sah sie erst einmal nach ihrer Tochter.
Eine Kerze stand auf dem Kaminsims und spendete etwas Licht. Die Wiege unter dem Fenster fiel Jackie sofort ins Auge und es verblüffte sie etwas, als sie die Wickelkommode und all die anderen Dinge sah, die Sirius in der kurzen Zeit angeschafft hatte.
Amy schlief tief und fest, eingewickelt in eine Decke. Jackie strich ihr kurz über den Kopf und war erleichtert, dass es ihr gut ging, aber wenn sie ehrlich war, hatte sie nichts anderes erwartet.
Ihre beiden Koffer standen neben dem Bett. Einen von ihnen öffnete Jackie geräuschlos, kramte eine Waschtasche und einen Pyjama hervor und verließ leise das Zimmer.
Einen Moment blieb sie auf dem halbdunklen Flur stehen und blickte seufzend auf die gegenüberliegende Tür.

Sirius lag, nur mit einer Pyjamahose bekleidet, auf dem Bett und starrte in den nächtlichen Sternenhimmel. Er hatte Jackie gehört, als sie ins Gästezimmer ging und lauschte nun in die Stille. Er hatte Bedenken, dass sie mit Amy verschwinden würde. Ihre Worte hatten ihm genug Anlass dazu gegeben.
Erneut hörte er die Tür des Gästezimmers und setzte sich lauschend auf. Würde sie wirklich heimlich verschwinden?
Einen Augenblick später hörte er die leisen Tapsgeräusche den Flur hinunter Richtung Badezimmer.
Erleichtert atmete Sirius aus, ließ sich aufs Bett zurück sinken, aus dem er aber im nächsten Moment, wie von einem Drachen gejagt, wieder aufsprang.
Ihm wurde heiß und kalt bei dem Gedanken, an seinen Duschkopf, der bis jetzt jede noch so hartnäckige nächtliche Bekanntschaft in die Flucht geschlagen hatte.
Auf nackten Füßen rannte er den Flur hinunter und kam leicht schlitternd vor der Badezimmertür zum stehen.
Den Geräuschen nach zu urteilen, war die Prozedur schon in vollem Gange. Sirius zögerte noch einen Moment, drückte dann aber die Tür auf und starrte verblüfft auf Jackie. Sie war nur mit einem Slip und einem bauchfreien Top bekleidet, hatte die Arme in die Luft gestreckt, den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen. Offensichtlich genoss sie das Ganze. Reste des, bei ihr braunen, Schaums, wurden von ihrem Körper gespült, bevor der Duschkopf mit dem Trockenföhnen begann.
Jackie hob den Kopf und sah geradewegs in seine Augen. Sie hatte ihn sehr wohl bemerkt und schon mit einem gierigen Blick seinerseits gerechnet, aber seine Augen waren einfach nur grau, ohne jede Regung.
„Handtücher findest du in dem Regal. Tut mir Leid, ich wollte dich eigentlich warnen, wegen dem Duschkopf ...“, murmelte Sirius, während er den Blick nicht von ihren Augen nahm, um ja nicht auf die Idee zu kommen, woanders hin zu schauen.
Jackie ging zum Waschbecken, begann sich die Zähne zu putzen und meinte dabei: „Ich war schon etwas vorgewarnt. Dieses Haus hat Charme, das hätte ich nicht erwartet.“
Ihre Stimme klang ruhig und verbarg ihre innere Anspannung. Es war lange her, dass er sie so gesehen hatte, nur bekleidet mit ein bisschen Wäsche, die kaum etwas verbarg.
Sirius wandte sich ab und sagte leise: „Ich habe dieses Haus nicht nur für mich gekauft. Gute Nacht, Jackie!“
Er schloss die Tür hinter sich und sah noch einmal kurz nach Amy, bevor er sich in sein Zimmer zurückzog. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs verschwand der schwere, dunkelrote Vorhang, der wochenlang die Fotos von Jackie verdeckt hatte. Jedes einzelne von ihnen war eine kleine Erinnerung. Gedankenverloren stand er vor der Wand und fasste einen Entschluss - er würde um Jackie kämpfen. Nicht nur wegen Amy, sondern auch für sich selbst, denn sie war die Familie, die er nie hatte, um die er andere immer beneidet hat und die er auch wollte.

Jackie stützte sich auf dem Waschbecken ab und starrte in den Spiegel, seine Worte auf sich wirken lassend. Ihren eigenen Fehler hatte sie schon längst bereut. Aber konnte sie ihm verzeihen? Konnte er ihr verzeihen? Fragen, die sie nicht beantworten konnte, noch nicht.

Sirius erwachte schon im Morgengrauen und schlich nach einer kurzen Dusche vollständig angezogen ins Gästezimmer. Erleichtert atmete er aus, als er Jackie mit Amy im Arm im Bett liegen sah, beide fest schlafend. Sie war also doch nicht gegangen und er hoffte, dass sie bleiben würde. Alles was sie brauchten, war ein wenig Zeit.

Sirius hantierte in der Küche herum, als Lily aus dem Kamin stieg. Wie jeden Morgen, seit Amy in seinem Haus war, wollte sie nach dem Rechten sehen und mit Sirius gemeinsam frühstücken, doch an diesem Morgen war der Tisch für drei Personen gedeckt.
Lily warf die Tüte mit frischen Brötchen auf den Tisch und fragte aufgeregt: „Ist, ist ... Jackie, ist sie hier?“
Nervös tippelte sie dabei von einem Bein auf das andere und entlockte Sirius dabei ein leises Lachen.
„Ja, seit gestern Nacht.“
Lily stürmte schon aus der Tür und Sirius rief ihr nach: „Im Gästezimmer!“
Lily stecke noch einmal den Kopf zur Tür hinein und sagte: „Du kannst froh sein, dass sie nicht gleich wieder gegangen ist. Also, sei mit dem zufrieden, was du hast!“
Schon war ihr roter Haarschopf wieder verschwunden und sie stürmte die Treppe hinauf.
Leise drückte Lily die Klinke herunter und lächelte bei dem Bild, das sich ihr bot. Jackie kniete auf dem Bett, vor sich Amy, die splitterfasernackt war und sich von ihrer Mutter auf dem Bauch kitzeln ließ. Amy gluckste und strampelte freudig mit Armen und Beinen.
Ihr Lachen wurde von Lily`s Worten übertönt: „Endlich bist du wieder da, Jackie!“
Jackie blickte auf ihre Freundin, in deren Augen ebenso Tränen schimmerten. „Lily!“, flüsterte sie und einen Moment später lagen sich die beiden in den Armen.
Erst Amy`s leises Quäken ließ sie auseinander fahren. Jackie holte ein paar Sachen und eine Windel, während Lily sich die Tränen aus dem Gesicht wischte.
„Keine Vorwürfe, bitte“, sagte Jackie flehentlich, „die hatte ich letzte Nacht schon zur Genüge. Wie geht's dir überhaupt?“
Lily lächelte versonnen. „Im Moment sehr gut. In drei Tagen werde ich heiraten, meine Trauzeugin ist endlich da, ich bin schwanger, aber mir wird nicht mehr übel. Also, was will ich mehr.“
Lily machte eine Pause und sah Jackie zu, wie sie ihre Tochter anzog. „Ich mach dir keine Vorwürfe. Ich mache mir welche, weil ich nichts gemerkt habe, weil wir alle blind durch die Welt gelaufen sind, auch Sirius.“
Jackie wischte sich mit der Hand über die Augen und sagte: „Sirius und ich benehmen uns im Moment wie Feinde und nicht wie zwei Menschen, die sich mal geliebt haben. Ich habe ihn verloren, Lily!“
All die Anspannung der letzten Tage kam jetzt aus ihr heraus, brach mit lautem Schluchzen und Tränen hervor. Lily nahm Jackie einfach nur in den Arm. Sie konnte weder ihrer Freundin noch Sirius helfen. Die Mauer, die sich zwischen ihnen gebildet hatte, mussten sie schon selbst zum Einsturz bringen.

Als die beiden mit Amy die Küche betraten, war der Tisch nur noch für zwei Personen gedeckt. Sirius hatte eine kurze Notiz hinterlassen:

Treffe mich mit James, Festumhänge abholen.
Bin bald zurück!
Sirius

Lily knurrte: „Ich dachte, das haben die beiden schon längst erledigt, aber ist vielleicht auch besser so, dann haben wir mehr Zeit zum reden.“
Jackie bereitete für Amy ein Fläschchen und sagte: „Ich wollte eigentlich mit ins Potterhaus, aber ich denke, ich werde hier bleiben, wenn er mich lässt.“
Lily runzelte die Stirn. „Du weißt aber, dass er ... also, dass ...“
Jackie lachte bitter auf. „Ja, das blieb mir leider nicht verborgen. Ich tue das nicht für mich, sondern für Amy!“
Lily griff nach einem Brötchen und sparte sich jeden weiteren Kommentar dazu, denn glaubhaft klangen Jackie`s Worte für sie nicht. Sie wollte vom Thema ablenken, indem sie sagte: „Die Jungs gehen heute Abend zu einem Quidditchspiel. Connor spielt hier gegen die A...“
„Gegen die Appleby Arrows?“, fragte Jackie aufgeregt dazwischen. Ihre Augen leuchteten und zauberten Lily ein Lächeln ins Gesicht. Eins hatte sich scheinbar nicht geändert - Jackie war immer noch Quidditch vernarrt.
„Die Karten sind seit Wochen ausverkauft“, sagte Lily entschuldigend.
Jackie winkte ab und blickte auf Amy. „Egal, ich habe solange darauf verzichtet, dann machen wir uns eben einen schönen Abend.“
Sie versuchte die Enttäuschung in ihrer Stimme zu unterdrücken. Es ging nicht nur um das Spiel, Connor würde auch da sein. Ihn hatte sie ebenso vermisst, wie all die anderen.

Die Karten für das Spiel waren tatsächlich ausverkauft, aber Sirius war nicht nur in der Winkelgasse unterwegs, um sich mit seinem Freund zu treffen. Es hatte ihn eine Menge Galleonen und ein Haufen Überredungskunst gekostet, aber er hatte es geschafft, noch eine Karte zu besorgen. Die Sache hatte nur einen Haken, dieser Platz befand sich in einem anderen Block. Er hoffte darauf, dass einer seiner Freunde vielleicht seinen Platz tauschte und er Jackie bei sich haben könnte. Sie allein gehen zu lassen, wäre einfach zu gefährlich.
Etwas abgehetzt betrat Sirius ein Geschäft für elegante und festliche Kleidung in der Winkelgasse, sein Treffpunkt mit James.
„Prongs!“, rief Sirius entsetzt. „Ich dachte, du wolltest einen Festumhang.“
James ließ sich gerade von der Besitzerin des Ladens an einem Anzug die letzten Änderungen machen. Er hatte schon etwas Ähnlichkeit mit dem traditionellen Smoking in der Muggelwelt, war aber dennoch leicht abgewandelt. Die gut sitzende Hose war nicht zu weit geschnitten und darüber trug er ein etwas längeres Jackett. Beide Teile waren schwarz gehalten, doch der Stein des Anstoßes war für Sirius das Hemd.
„Ein grünes Hemd zur Hochzeit?“, sagte Sirius entsetzt. „Du kannst nicht mit einem grünen Hemd heiraten, Prongs! Lily fällt in Ohnmacht, bevor ihr überhaupt getraut seid.“
James legte in aller Ruhe das Jackett ab und meinte leicht amüsiert: „Warum kann ich kein grünes Hemd tragen? Soviel ich weiß, trug deine allseits hochgeschätzte Cousine Bellatrix zu ihrer eigenen Hochzeit ein blutrotes Kleid. Außerdem wollte ich etwas Passendes zu Lily`s Augen haben.“
Sirius streifte sich noch einmal seinen bestellten Festumhang über, blickte prüfend in den Spiegel und sagte eindringlich: „Ein grünes Tuch würde auch reichen!“
„Merlin, Pad, ich dachte, du verstehst nichts von Mode, aber wenn es dich beruhigt, dann nehme ich auch noch ein weißes Hemd und ein grünes Tuch. Die letzte Entscheidung fällt am Hochzeitstag!“, sagte James jetzt leicht verunsichert. Da wollte er einmal etwas Mut zur Farbe haben und sein Freund vermieste ihm das gleich wieder. Letztendlich würde er seiner Mutter die Entscheidung überlassen.
Sirius schüttelte genervt den Kopf, während sie ihre Einkäufe bezahlten und den Laden verließen.
„Wann treffen wir uns heute Abend?“, fragte James und steuerte Gringotts an.
Sirius senkte seinen Blick. „Jackie ist wieder da und ich konnte noch eine Karte für das Spiel heute Abend bekommen.“
James blieb stehen und war erstaunter darüber, dass sein Freund noch eine Karte für das Eröffnungsspiel der Saison ergattert hatte, als über Jackie`s Rückkehr.
Die beiden betraten die Zaubererbank und James fragte neugierig: „Und, habt ihr euch ausgesprochen?“
„Nicht so richtig“, nuschelte Sirius und trommelte nervös mit den Fingern auf dem Tresen vor einem Kobold herum, der so finster drein blickte, als wollte er Sirius mit seinen Blicken töten.
„Ok, dann treffen wir uns später bei dir. Ich bring Remus und Peter gleich mit“, sagte James bestimmend, bevor er einem Kobold folgte um mit dem altbewährten Beförderungsmittel durch die Gänge zu sausen. James wollte aus dem Verließ seiner Großeltern, das ihm seit seiner Volljährigkeit gehörte, etwas Bestimmtes holen - eine Hochzeitsüberraschung für Lily.

Jackie und Lily hatten es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht, als Sirius sein Haus betrat. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, als er sah, dass Jackie noch da war.
Lily zerrte ihn auch gleich ins Wohnzimmer, riss ihm den Karton aus der Hand und hielt einen Augenblick später seinen Festumhang kritisch in die Höhe.
„Sehr schön, oder was meinst du, Jackie?“
Jackie blickte etwas verwirrt drein und nickte hastig, als Sirius sich neben ihr auf den Boden setzte. Aus der Tasche seines Hemdes zog er die Eintrittskarte für das Quidditchspiel. „Vielleicht hast du Lust, die Jungs und mich zu begleiten“, sagte er zögerlich.
Für einen Moment leuchteten Jackie`s Augen und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, doch sie sagte leise: “Für mich? Es ist zu gefährlich ...“
Sirius griff nach ihrer Hand. Zum ersten Mal seit Monaten konnte er wieder ihre warme, weiche Haut spüren und sofort war das Kribbeln wieder da, das er bei den anderen nie hatte. „Du bist nicht allein und zwischen den vielen Menschen würde keiner groß auf dich achten.“
Lily nahm Amy vom Sofa und verschwand leise mit ihr in die Küche.
Jackie entzog Sirius ihre Hand und starrte in den Kamin. „Warum tust du das? Du hast mir gegenüber keinerlei Verpflichtungen!“
Sirius unterdrückte ein verächtliches Schnauben und seine Enttäuschung, denn scheinbar sah Jackie hinter allem was er tat nur das Schlechte.
„Überleg es dir!“, sagte er knapp, drückte Jackie die Karte in die Hand, schnappte sich seinen Festumhang und verließ das Zimmer.
Jackie drehte die Karte in ihren Händen und seufzte leise. Konnten sie jemals wieder normal miteinander umgehen? Oder würden die Geschehnisse der letzten Monate für immer zwischen ihnen stehen? Vielleicht waren eine andere Umgebung und eine lockere Atmosphäre ein kleiner Anfang.

Den Rest des Tages verbrachten Lily und Jackie im Gästezimmer. Die beiden hatten sich soviel zu erzählen, während Sirius sich um Amy kümmerte.
Es überraschte Sirius dann doch, als Jackie in Jeans, einem warmen Pullover und eingehüllt in einen Winterumhang erschien.
Ihre erste feste Umarmung galt Remus, dem sie leise ins Ohr flüsterte: „Es tut mir so Leid, wegen ... Megan.“
Remus schluckte den Kloß in seinem Hals herunter und sagte: „Es ist schön dich wieder hier zu haben, Jackie!“
Peter verhielt sich Jackie gegenüber reserviert, aber freundlich und er war es auch, der den Platz mit ihr tauschte, damit sie nicht allein war bei dem Spiel.
James zog an Jackie`s kurzen Haaren und meinte verschmitzt: „Wenn du nicht aufpasst, siehst du aus wie ich.“
„Spinner“, murmelte Jackie und umarmte James ganz fest.
„Du und heiraten, wer hätte das gedacht“, sagte sie lachend.
„Na, es hätte ja auch niemand gedacht, dass du und Pad ein Kind habt“, platzte Peter leicht bissig heraus, wofür er sofort von Lily einen zornigen Blick einfing.
„Ähm ... wir sollten gehen“, unterbrach Remus die angespannte und etwas peinliche Situation.
Alle verließen das Haus, nur Sirius blieb noch einen Moment und gab Lily diverse Anweisungen für Amy, die sie Augen rollend über sich ergehen ließ.
Sirius verschloss die Haustür hinter sich und legte noch einen zusätzlichen Zauber darüber. Lily war allein mit seiner Tochter und er wollte jede Gefahr so gut es ging von ihr fern halten.
James, Peter und Remus waren schon appariert, nur Jackie stand in der Dunkelheit und murmelte: „Ich weiß nicht wohin ... du müsstest mich ...“
Ohne sie ausreden zu lassen, umarmte Sirius sie so fest, dass er ihr fast die Luft zum Atmen nahm. Jackie spürte seinen Herzschlag, atmete seinen unverwechselbaren, herben Duft ein und genoss einfach einen Moment die kleinen Schmetterlinge in ihrem Bauch.
Sirius ließ Jackie erst wieder los, als er James` Rufen an ihrem Treffpunkt hörte.
Jackie zog sich ihre Kapuze tief ins Gesicht und wurde von den drei Maraudern in die Mitte genommen, während Peter in dem Gewimmel von Fans verschwand und seinen Platz in dem anderen Block aufsuchte.
Die vier hatten die besten Plätze überhaupt. Da hatte Sirius sich bei seinem Weihnachtsgeschenk wahrlich nicht lumpen lassen.
Jackie war auch recht schnell in ein Gespräch mit James vertieft indem es einzig und allein um Quidditch ging. Indessen beobachtete Sirius die Menschen in ihrer Nähe, um vor unangenehmen Überraschungen sicher zu sein. Dieser Sport war bei vielen Zauberern beliebt, egal welcher Abstammung, und sie konnten sicher sein, dass auch Anhänger Voldemort`s unter den Schaulustigen waren.
Die Mannschaften sausten in das Stadion, angeheizt von der jubelnden Menge.
„Da ist Connor!“, rief Jackie aufgeregt und zeigte auf einen winzigen Punkt irgendwo im Nichts.
James jubelte der gegnerischen Mannschaft den Appleby Arrows zu und sagte entschuldigend: „Die Arrows sind Meister ihres Fachs. Das Spiel wird sicher nicht länger als eine halbe Stunde dauern.“
Remus murmelte: „Von mir aus, Connor wollte sich später noch mit uns treffen.“
„Will er?“, fragte Sirius überrascht und bekam gar nicht mit, dass die Bälle schon in der Luft waren.
Jackie pfiff und jubelte mit leuchtenden Augen, so wie Sirius es von ihr kannte. Quaffel und Klatscher flogen rasend schnell durch die Luft, doch für Sirius und Remus` ungeübte Augen war es schwer, dem Spiel zu folgen, denn dieses Stadion war mehr als dreimal so groß wie in Hogwarts, ebenso das Tempo, das die Spieler vorlegten.
Ohne dass der Quaffel durch irgendeine Torstange geflogen war, sausten die Sucher dem Schnatz hinterher. Der Jubelsturm brach los und Jackie sagte enttäuscht: „Dieses Spiel wird wohl als eins der kürzesten überhaupt in die Geschichte eingehen. Wie viel Minuten, James?“
James sah grinsend auf die Uhr: „Knapp 24 Minuten. Ein neuer Rekord für die Appleby Arrows.“
„Ich versteh gar nichts“, murmelte Remus.
„Sieht aus, als wäre das Spiel schon vorbei“, sagte Sirius, was er aber auch nur daran deutete, dass die Zuschauer ihre Plätze verließen und Jackie wieder ihre Kapuze überzog.

Sirius hatte Jackie`s Arm fest gegriffen, um sie zwischen all den Leuten nicht zu verlieren, während James sich vor ihnen seinen Weg bahnte und Remus ihnen folgte.
Remus blickte immer mal wieder über die Menschenmenge hinweg und sah sich suchend nach Peter um. Keiner achtete groß auf den anderen in dem Gedränge. Irgendwann sah er ihn, den braunen Haarschopf und die kleine untersetzte Gestalt. Peter kam aus dem anderen Block, wurde von jemandem gepackt, dessen Gesicht Remus nicht erkennen konnte. James, Sirius und Jackie hatte er schon längst aus den Augen verloren, also folgte er Peter, der in einem Seiteneingang verschwand.
Remus bahnte sich den Weg aus der Menge, fingerte nach seinem Zauberstab und schlich in den dunklen Gang, ganz am Rande des Blocks.
Er hörte eine dumpfe, ihm unbekannte Stimme: „Pettigrew, wenn du kleine Ratte keine Informationen bringst, dann wirst du seinen Zorn zu spüren bekommen.“
Remus erhellte seinen Zauberstab und ging energischen Schrittes näher. Er hörte noch den vertrauten Ton des Apparierens, bevor sein Zauberstab in das leicht verschreckte Gesicht seines Freundes leuchtete.
„Wer war das?“, fragte Remus und leuchtete den Gang etwas ab.
„Das war, ja ... also, ich hab Schulden“, stammelte Peter unbeholfen herum.
Remus packte ihn am Kragen und schob ihn in den Hauptgang. Die Menschenmasse war halbwegs verschwunden. „Du hast doch nicht etwa auf das Spiel gewettet?“, fragte Remus tadelnd.
„Ich hab ... ich wollte ...“, murmelte Peter.
Remus schob ihn weiter zu den Umkleidekabinen der Mannschaften und grummelte: „Du bist unverbesserlich, Peter. Sieh zu, dass du die Sache klärst!“
Peter trottete mit gesenktem Kopf neben seinem Freund her und schwieg beharrlich.

James, Jackie und Sirius standen schon in einer Ecke in einem kleinen Gang neben den Mannschaftsräumen. Jackie hatte die Kapuze immer noch tief ins Gesicht gezogen und umarmte gerade Connor, dem die Verblüffung über das unerwartete Wiedersehen ins Gesicht geschrieben stand.
Connor strich ihr kurz über die Wange und sagte leise: „Es ist schön, dass du zurück bist.“
James und Sirius behielten die Fotografen und Reporter im Auge, die dabei waren, einige Spieler der Appleby Arrows zu interviewen. Die Blitzlichter der Fotografen erhellten den kleinen Gang und Sirius trat näher an Jackie: „Wir sollten hier verschwinden. Wenn sie dich aus versehen auf den Fotos haben, dann wissen alle ...“
Jackie löste sich von Connor, wischte sich hastig mit der Hand über die Augen und murmelte leise: „Wir sehen uns in drei Tagen zur Hochzeit.“
Connor nickte und Sirius griff härter als beabsichtigt nach Jackie`s Arm. Es war diese Vertrautheit zu Connor, die ihn mürrisch sagen ließ: „Komm jetzt endlich!“
Sein Griff lockerte sich erst, als Jackie den Kopf senkte und ihm bereitwillig folgte. James drängte sich dicht vor ihnen durch die Menge einiger Fans und Reporter, die auf der Jagd nach Autogrammen und Interviews waren. Sirius hatte einen Arm um Jackie gelegt und schob sie unbemerkt durch die Menge. Er ließ sie auch nicht los, als sie endlich im Freien waren und den Haupteingang passiert hatten.
Remus, James und Peter standen in der Dunkelheit und warteten auf die beiden. Peter schien etwas nervös und sah sich immer wieder hektisch um. Nach einer kurzen Verabschiedung verschwand er dann auch recht schnell, gefolgt von Remus, während die anderen drei zurück zu Sirius` Haus apparierten.
Erst jetzt löste sich Jackie von Sirius und zischte: „Ich kann selbst auf mich aufpassen, das musste ich nämlich die letzten Monate auch.“
Sirius öffnete die Haustür, durch die James auch sofort verschwand, aber das Wortgefecht der beiden blieb ihm nicht verborgen.
„Du wolltest nach diesen verdammten Schwarzen Büchern suchen“, rief Sirius aufgebracht. „Und es war deine Entscheidung, in die du mich nicht mit einbezogen hast, also, mach mir jetzt keine Vorwürfe!“
Jackie schnaubte verächtlich: „Ja, komm, lass alles heraus, wenn wir schon dabei sind. Mr. Leichtsinnig hatte nur seine Freunde und sein lockeres Leben im Kopf. Du hast nicht einmal gefragt, was ich überhaupt tun möchte. Du hast mir nicht einmal gesagt, wie es mit uns weiter gehen soll.“
James und Lily standen im Wohnzimmer und lauschten dem Streit ihrer Freunde. Lily grinste: „Ich denke ein klärendes Gewitter ist besser, als immer alles runter zu schlucken.“
James zog eine Augenbraue hoch, als Sirius laut sagte: „Was zum Hippogreif hast du erwartet? Dass ich dir einen Antrag mache? Merlin, ich bin nicht James, aber ich dachte, es war alles klar zwischen uns!“
Jackie sah zu Boden und ihre Stimme zitterte. „Für dich vielleicht, aber mich hast du im Unklaren gelassen.“
Lily war in den Hausflur geschlichen, weil sie hoffte, dem Streit der beiden dort besser folgen zu können, aber James schnappte sie und drängte sie wieder zurück ins Wohnzimmer.
„Evans, man lauscht nicht!“, sagte er leicht amüsiert und obwohl ihn das Gespräch der beiden Streithähne ebenso brennend interessierte, schob er Lily energisch in den Kamin. „Wir sollten lieber gehen. Das müssen die beiden unter sich ausmachen.“
„Aber“, wollte Lily protestieren, doch James hatte sie schon umarmt und flohte mit ihr zurück ins Potterhaus.

Jackie und Sirius standen sich in der Dunkelheit gegenüber, das Gelände nur von dem spärlichen Lichtschein aus den Fenstern des Hauses erhellt.
Sirius fuhr sich durch die Haare und atmete geräuschvoll aus. „Wir hätten mehr reden sollen. Wir hatten beide unsere Geheimnisse, aber ...“
Jackie war näher an ihn heran getreten, legte ihm einen Finger auf die Lippen und sagte leise: „Hör auf, es bringt nichts. Wir können die Dinge nicht mehr ändern.“
Sirius griff nach ihrem Handgelenk, seine Augen auf ihre gerichtet. Sie war so nah und doch so weit entfernt. Seine Stimme war nicht sehr fest, als er sagte: „Ich bin da, wenn du mich brauchst.“
Sirius ließ sie los und nur das Knirschen des Schnees unter seinen Schuhen übertönte ihr leises Aufschluchzen, aber mit seinen Worten hatte er ihr klar gemacht, dass es nun einzig und allein an ihr lag. Es war ihre Entscheidung, ob aus Du und Ich Wir werden konnte.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Die tiefere Psychologie, das Netz der Motive und die kriminalistischen Volten erweisen Joanne K. Rowling erneut als Meisterin.
Tagesspiegel