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Fanfiction

Geliebter Feind - Das Fest der Liebe

von heidi

73. Das Fest der Liebe

Heiligabend regierte im Potterhaus das Chaos. James und sein Vater verschwanden nach dem Frühstück in den Wald, um endlich einen Baum zu schlagen. Die letzten Tage hatten sie keine Zeit dafür gehabt und auch der viele Schnee hatte sie daran gehindert. Bis zu diesem Morgen hatte es ununterbrochen geschneit und der Weg in den Wald war unter einer dicken Schneedecke verschwunden.
„Wir könnten die Besen nehmen“, meinte James, doch sein Vater schüttelte den Kopf. „Wir könnten gesehen werden und außerdem habe ich nicht vor, so schnell zurück zu kehren. Deine Mutter und Lily machen mich wahnsinnig, mit ihrer Weihnachtsmusik und dem hektischen Getue. Ich dachte, Weihnachten ist ein Fest zum Entspannen.“
James lachte leise. „Wann hattest du es mit Mum jemals entspannt?“
„Gar nicht, wenn ich so darüber nachdenke“, sagte William grinsend und stapfte durch den hohen Schnee.
An diesem Abend sollte das Weihnachtsfest für den Orden stattfinden, doch William und Elisabeth hatten auch noch einige andere Leute dazu gebeten.
Nach langem Suchen fanden die beiden auch einen schönen, aber doch etwas großen und schweren Baum, den sie in schweißtreibender Arbeit nach Hause schafften.
Die beiden waren völlig erledigt, als der Baum endlich im Wohnzimmer seinen Platz gefunden hatte, doch sie hatten keine Zeit, sich auszuruhen und wurden gleich von Lily in den Keller geschickt, um Stühle zu holen.
„Wo ist Pad, wenn man ihn mal braucht?“, knurrte James ungehalten.
Lily und Elisabeth schmückten noch den Weihnachtsbaum, rückten Möbel zurecht und trafen die letzten Vorbereitungen für den Abend, bevor sie sich zurückzogen.

Als James ihr Schlafzimmer betrat, kam Lily schon frisch geduscht aus dem Bad, nur in ein Handtuch gewickelt. Sie beachtete ihn gar nicht weiter, sondern suchte sich aus ihrem Kleiderschrank das lindgrüne, enge, schulterfreie Kleid heraus, das sie im letzten Jahr zum Weihnachtsempfang im Potterhaus getragen hatte. James hätte ihr am liebsten das Handtuch vom Körper gerissen, aber unterdrückte seinen Wunsch und verschwand seufzend ins Badezimmer. Im Moment fand er die Idee mit dem Weihnachtstreffen gar nicht mehr so prickelnd.
Ein Schrei ertönte aus ihrem Schlafzimmer. Alarmiert riss James die Tür auf und Lily schniefte laut: „Es geht los, James!“
„Wie? Was?“, fragte James verwirrt und musterte Lily eindringlich.
„Mein Kleid“, schniefte Lily, „verflixt, ich bekomm es nicht mehr zu.“
James hatte für einen Moment die Luft angehalten, aber nun konnte er sich nur schwer ein Lachen verkneifen, wie Lily da stand und ungeduldig an dem Reisverschluss ihres Kleides herumzerrte.
James trat hinter sie, hielt ihre Hand fest und legte seine andere auf Lily`s eigentlich flachen Bauch, aber die erste leichte Wölbung konnte er schon fühlen - den Grund für Lily`s hysterisches Verhalten.
„Hey, dann zieh doch ein anderes Kleid an. Das vom Abschlussball hat mir auch gefallen“, meinte James aufmunternd und verdrängte den Gedanken daran, wie das Ganze wohl die nächsten Monate ablaufen würde.
Lily seufzte. „Was mach ich nun? Mir wird kein Kleid zur Hochzeit passen.“
James legte sein Kinn auf ihre Schulter und sagte ruhig: „Hör zu, Flower, du bist die hübscheste Schwangere, die ich kenne, und nun mach dich nicht wegen diesem einen Kleid verrückt.“
„Wie viele Schwangere kennst du?“, fragte Lily lachend.
James kratze sich am Kopf und überlegte einen Moment. „Na, dich und Alice.“
„Ah, ja, dann hast du ja wirklich aussagekräftige Vergleichsmöglichkeiten“, sagte Lily und zog sich leicht frustriert das enge Kleid wieder aus.
James konnte sich einen kurzen Pfiff nicht verkneifen und sagte unverschämt grinsend: „Du könntest auch so gehen!“
Er konnte gerade noch so Lily`s Schuh ausweichen, den sie wütend nach ihm geworfen hatte. Dieser Kerl brachte sie immer wieder aus der Fassung, aber gerade dafür liebte sie ihn.
Das elfenbeinfarbende Kleid passte noch und sie steckte sich gerade ihre Haare hoch, als James nur widerwillig seinen Festumhang überstreifte und maulte: „Merlin sei Dank, müssen die alle wieder nach Hause gehen, sonst müsste ich die ganzen Weihnachtstage so rumlaufen.“
„Nein, Sirius bleibt hier“, sagte Lily und steckte sich die letzten Klammern in die Haare.
James atmete geräuschvoll aus. „Ist wohl auch besser so. In seinem Haus würde ihm nur die Decke auf den Kopf fallen.“
Er kramte in seinem Nachtschrank herum und holte ein kleines Kästchen hervor. Lily blickte noch einmal prüfend in den Spiegel, als er ihr zwei kleine Ohrringe vor die Nase hielt. Kleine, smaragdgrüne Tropfen hingen an schlichtem Gelbgold und waren genau passend zu ihrer Kette.
„Eigentlich wollte ich dir die erst morgen geben, aber ich denke, du solltest sie heut schon tragen“, sagte James lächelnd.
Ihre Augen trafen sich im Spiegel, das selbe Grün wie die Tropfen an den kleinen Ohrringen strahlte ihm entgegen.
„Du bist verrückt, James“, sagte Lily mit erstickter Stimme und sie wollte lieber nicht wissen, was diese Ohrringe gekostet hatten.
„Nein, nur verliebt“, murmelte James und küsste ihren Hals entlang.
Lily lehnte sich etwas an ihn und versuchte, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. „Wir müssen jetzt runter gehen und die Gäste begrüßen und ich muss aufpassen, dass sich dein verfressener Freund nicht gleich über das Essen hermacht.“
Ein frustriertes Aufstöhnen kam von James, aber er ließ von ihr ab und wartete geduldig, bis sie ihre Ohrringe angelegt hatte.
„Dass du toll aussiehst, brauche ich dir ja nicht zu sagen“, feixte er und schob Lily aus dem Zimmer.

Stimmengewirr drang schon die Treppe hinauf. Die ersten Gäste waren eingetroffen und Sirius stand unten an der Treppe, sein Blick auf das junge Paar gerichtet. Und da waren sie wieder, Bilder von ihrem letzten Weihnachtsfest, als Jackie laut juchzend die Treppe herunter gerannt war, weil sie ihre Eltern endlich wieder sah. Sirius setzte seine Fassade wieder auf und meinte grinsend: „Hey, ihr beiden, so wie ihr ausseht, wollt ihr wohl heute schon heiraten.“
„Damit du um das Hochzeitsgeschenk herum kommst? Vergiss es, Black“, sagte Lily lachend und drückte dem verblüfften Sirius einen Kuss auf die Wange. „Keine trüben Gedanken heute“, flüsterte sie in sein Ohr und drückte kurz seine Hand.
„Wer sind die Leute da?“, fragte James dazwischen und zeigte auf ein rothaariges Ehepaar. Die Frau war offensichtlich schwanger, ein kleines Zwillingspärchen robbte auf dem Boden herum und drei weitere Jungen, wie die Orgelpfeifen, standen neben dem Vater, denn ihre Ähnlichkeit zu ihm war unverkennbar.
„Noch eine Schwangere“, raunte James lachend in Lily`s Ohr.
Elisabeth winkte sie näher zu der Familie und stellte James und Lily vor.
„Das sind Molly und Arthur Weasley und Bill, Charlie, Percy, Fred und George“, sagte Elisabeth und war in diesem Moment mächtig stolz auf sich, dass sie alle Namen der Kinder zusammen bekommen hatte.
Das Ehepaar machte einen netten Eindruck und Lily war wenig später schon mit Molly in ein Gespräch vertieft.
Nach und nach trafen die Ordensmitglieder ein. Einige rauschten durch den Kamin, andere kamen ganz normal durch die Tür, ebenso wie ein ganz unerwarteter Gast - Connor McLean.
Lily juchzte und umarmte den Überraschungsgast stürmisch, während Sirius an seinem Butterbier nippte und die ganze Szene beobachtete.
Er war der letzte, den Connor mit einem Handschlag begrüßte. Der ehemalige Ravenclaw hatte sich in den letzten Monaten kaum verändert. Er war wie immer ausgeglichen und ruhig - diese Ruhe die Sirius oft zur Weißglut getrieben hatte und dennoch war es Connor, der fragte: „Hast du was von Jackie gehört?“
Sirius lachte kurz auf. „Wie sollte ich, aber scheinbar wusstest du, dass sie nicht mehr zurück kommt.“
Connor ließ seinen Blick über die Leute wandern und schüttelte den Kopf. „Nein, sie hat mir nur gesagt, dass sie mit ihren Eltern diese Bücher finden will und dass sie ...“
Connor schluckte den Rest des Satzes herunter, doch Sirius griff nach seinem Arm und zischte: „Was hat sie dir gesagt? Verdammt noch mal, rede! Ich warte seit Monaten auf ein Lebenszeichen von ihr und du sprichst hier in Rätseln.“
Connor schluckte schwer und sah sich Hilfe suchend um. „Ich will Alice und Frank kurz begrüßen ...“, nuschelte er und löste sich aus Sirius` festem Griff.
Er wollte eigentlich nur Lily und James einen kurzen Besuch abstatten und vielleicht herausfinden, ob sie etwas von Jackie und dem Baby gehört hatten, denn, dass die Zeit heran war, wusste er. Was er nicht wusste, war, dass Jackie sich noch nicht einmal gemeldet hatte.
Sirius versuchte Connor die ganze Zeit im Auge zu behalten, als er sich mal mit dem ein oder anderen unterhielt, aber einen kurzen Moment war er unaufmerksam, als Lily ihn in Beschlag nahm, wegen ihrer Weihnachtsüberraschung für James.
„Hast du den Schlitten und die Pferde organisieren können?“, fragte Lily leise und warf einen kurzen Blick zu James, der etwas abseits stand und in ein Gespräch mit ihrer ehemaligen Hauslehrerin vertieft war.
Professor McGonagall war, ebenso wie der hünenhafte Wildhüter von Hogwarts, der Einladung der Potters gefolgt.
„Nenn mich den Meister der Organisation“, sagte Sirius grinsend. „Und ich habe sogar jemanden, der euch fährt - mich.“
Lily verdrehte die Augen, doch Sirius murmelte: „Wenn der Plan nach hinten los geht, willst du doch wohl nicht allein mit Prongs sein.“
Lily kaute auf ihrer Unterlippe und war sich nun nicht mehr so sicher, ob ihre Ãœberraschung eine gute Idee war.

Elisabeth stand in einer Ecke, ließ ihren Blick über die Gäste schweifen und dachte angestrengt nach, denn zwei der Ordensmitglieder fehlten - Gideon und Fabian Prewett, die Brüder von Molly Weasley.
Elisabeth rauschte durch den Raum, auf der Suche nach dem Oberhaupt des Ordens. Sie wurde von Dorcas Meadows noch einen Moment aufgehalten, die ebenso ihre Besorgnis zum Ausdruck brachte, dass die beiden Brüder fehlten.
Professor Dumbledore stand zusammen mit Edgar Bones, der sich erst vor kurzem dem Orden angeschlossen hatte. Seine Frau war eine Muggel und, auch wenn er aus einer alten, angesehenen Zaubererfamilie kam, hatte er sich mehr und mehr von diesem Reinblutwahn losgesagt, besonders nach seiner Heirat.
Elisabeth trat näher an die beiden heran und sagte besorgt: „Albus, Gideon und Fabian sind nicht gekommen. Was ist wenn ...?“
Edgar Bones sah zu Boden und Dumbledore legte Elisabeth eine Hand auf den Arm. „Ich habe sie darum gebeten, in ihrem Versteck zu bleiben, Liz. Momentan ist es für die beiden nicht so einfach, aber Fawkes ist bei ihnen und sollte irgendetwas Unvorhergesehenes eintreten, werden wir sein Zeichen erhalten.“
Edgar Bones murmelte: „Danke für die Einladung, Elisabeth, aber ich muss jetzt wieder gehen, meine Frau ist allein zu Hause und ich ...“
„Schon gut“, meinte Elisabeth. Sie konnte die Sorgen der anderen gut verstehen, ging es ihr doch ähnlich. Ihr Blick schweifte zu Lily, die mit Alice gerade herzhaft lachte und weiter zu James, der umringt von seinen Freunden stand. Elisabeth konnte die Angst um ihre Familie manchmal nur schwer verdrängen, aber sie war Auror und konnte somit diese Angst gut verstecken.

In dem Moment als Sirius sich mit Lily unterhalten hatte, war Connor unbemerkt verschwunden und hatte ein weiteres Rätsel um Jackie zurück gelassen. Sirius verdrängte jedoch an diesem Abend seine Gedanken an Jackie. Es war Weihnachten und gerade in diesem Jahr gab es Menschen, die trauerten, um jene, die sie verloren hatten.
Remus hielt sich abseits und suchte an diesem Abend die Ruhe. James und Lily waren das strahlende Paar des Abends und mit einem wehmütigen Blick beobachtete er die beiden, bis Sirius ihm eine Hand auf die Schulter legte und sagte: „Lily meinte, wir sollten heute keine trüben Gedanken haben. Also, Moony, mach ein anderes Gesicht.“
Remus setzte ein gequältes Lächeln auf und Sirius sagte: „Du wirst mir morgen helfen, damit alles klappt mit Lily`s Weihnachtsüberraschung für Prongs. Ich hab nämlich keine Lust, mit den beiden allein durch die verschneite Landschaft zu fahren.“
„Nimm doch Peter mit“, nuschelte Remus und versteckte seinen düsteren Blick hinter einem Butterbier.
Sirius warf theatralisch die Arme in die Luft. „Merlin, bewahre mich vor einem Unwissenden und einem werdenden Elternpaar. Du kommst schön mit, Moony!“
Remus seufzte laut auf. „Also gut, aber dann verabschiede ich mich jetzt.“
Sirius sah ihm noch nach und auch den anderen, die nach und nach das Haus verließen. So still und leise, wie sie gekommen waren, verschwanden sie auch wieder. Jeder wollte diese Tage mit seiner Familie verbringen, so wie es Brauch war. Eine Familie, die er auch gerne hätte, doch an seine Eltern dachte er in diesem Moment nicht.

Jackie saß in dem französischen Muggelkrankenhaus auf ihrem Bett und öffnete nur zögerlich Lily`s Geschenk. Viel zu viel Zeit war vergangen, seit sie ihre Freundin das letzte Mal gesehen hatte - Zeit, die ihr die Augen geöffnet hatte. Aber konnte sie noch zurück? Jetzt, wo es vielleicht zu spät war? Die Geburt ihres Kindes hatte alles verändert und zurückgekehrt waren die eindringlichen Worte ihres Bruders, ihrer Eltern und die von Connor, den sie genauso sehr vermisste wie Lily, gerade an so einem Abend. Diese Worte, die Jackie immer wieder verdrängt hatte. Aber dieses kleine Wesen würde nun der Mittelpunkt ihres Lebens sein, eines gefährlichen Lebens und gerade deshalb musste sie über ihren Schatten springen.
Nach einem kurzen Blick auf das schlafende Baby, kuschelte sie sich unter die Decke und legte Lily`s Buch zur Seite. Jackie war heute nicht bereit für diese Herausforderung und vielleicht würde sie es nie sein, aber es gab Menschen, die das nicht so hinnehmen würden.

Alles war schon ruhig im Potterhaus, nur Sirius stand am Fenster in seinem ehemaligen Zimmer und starrte in die Dunkelheit. Connor`s Worte hatten ihn nachdenklich und besorgt gemacht. Er verfluchte sich dafür, dass er Jackie immer wieder in seine Gedanken ließ. Sie tauchte immer dann auf, wenn er glaubte, den Punkt überwunden zu haben.
Sirius lehnte seine Stirn an die kühle Scheibe des Fensters und versuchte, sich einige Wortfetzen in Erinnerung zu rufen; Worte, die er vielleicht nicht ernst genommen hatte und die das Rätsel um Jackie etwas lüften würden.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als seine Tür geöffnet wurde und William Potter im spärlichen Lichtschein seines Zauberstabes auftauchte: „Es gibt Ärger, Sirius, die Prewettbrüder ...“
Seine Worte wurden von James lautem Fluchen unterbrochen: „Du wirst nicht mitkommen, Evans. Du bist schwanger, verdammt noch mal, und hast ...“
„Ja, ich bin schwanger, aber nicht krank“, keifte Lily und stürmte schon die Treppe nach unten, während sie sich dabei ihren Umhang anzog.
Diesmal war keine Feder eines Phönix aufgetaucht, sondern er selbst. Fawkes zog unruhig seine Kreise im Eingangsbereich des Hauses, etwas das Elisabeth hektisch rufen ließ: „Nun macht schon!“
Fünf Personen verschwanden in einem Nebel aus rotem Licht und tauchten irgendwo in der Dunkelheit wieder auf.
Schreie, Lichtblitze und Stimmengewirr erfüllten die Luft. James, William und Elisabeth rannten keuchend auf eine kleine Hütte am Rande des Waldes zu, während Sirius Lily am Kragen packte und zischte: „Du hältst dich im Hintergrund, klar, Evans? Prongs bringt mich um, wenn du auch nur einen Kratzer abbekommst.“
Lily schnaubte verächtlich und erhaschte noch einen kurzen Blick auf den Phönix, bevor er vor ihren Augen verschwand, um noch mehr Hilfe zu holen.
Fünf Todesser hatten sich um die notdürftige Behausung geschart und schossen immer wieder Flüche auf die kleinen Fenster und die einzige Tür. Scheiben zerbarsten und eine der mit Masken verhüllten Gestalten rief: „Nun macht schon, wir können uns hier nicht lange aufhalten.“
Aus dem Inneren des Hauses kam die Antwort auf den Angriff, aber nur notdürftig konnten die Angreifer abgewehrt werden.
Die drei Potters waren zuerst am Ort des Geschehens angekommen und verwickelten gleich drei der Todesser in Kämpfe, während die anderen beiden das Haus stürmten.
Zwei grüne Lichtblitze zuckten durch die Dunkelheit des Hauses und ließ die Duelle einen kurzen Moment stoppen, denn jeder kannte diese Art von Blitz, der einem das Leben aushauchte.
Lily rannte keuchend näher. Tränen brannten in ihren Augen, denn einer der Todesser trat aus dem Haus, riss sich seine Maske vom Gesicht und rief laut: „Morsmordre!“
Sofort erschien das schaurige Mal bedrohlich über der Hütte. Dieses Zeichen, das Lily nie wieder sehen wollte, viel zu schmerzhaft waren die Erinnerungen.
„Dolohow“, schrie William Potter und jagte dem genannten einen Fluch auf den Hals, der ihn aber nur etwas aus der Bahn warf.
Alle wussten, dass die Todesser ihr Ziel erreicht und die Prewettbrüder zur Strecke gebracht hatten. Jetzt regierte nur noch blinde Wut und Hass. Es war nicht die Art der Todesser sich unnötig in Kämpfe verwickeln zu lassen. Sie hatten ihren Auftrag ausgeführt und hätten unverzüglich zu ihrem Meister zurückkehren müssen, aber weder die Potters, noch Sirius oder Lily, ließen die fünf Todesser zu Atem kommen. Ihre Flüche kamen schnell, hart und unerbittlich. Niemand achtete groß auf den anderen und keiner der Kämpfer bekam mit, dass sich noch weitere Personen dem Geschehen näherten.
Die Dunkelheit verflog im Lichtblitzgewitter und der Schnee tat sein übriges, um das Gelände etwas zu erhellen. Lily stand plötzlich Antonin Dolohow gegenüber. Sein Gesichtsausdruck war tatsächlich etwas verzerrt, gepaart mit einem höhnischen Grinsen. Sein Cruciatus-Fluch kam schnell und doch konnte Lily sich gerade noch so mit einem Hechtsprung in den Schnee retten.
'Merlin, der Typ hat es drauf', schoss es Lily durch den Kopf und sie dachte kurz an das, was Dumbledore ihnen über einige der Todesser erzählt hatte. Dolohow war der Meister dieses unverzeihlichen Fluches und dass sie ihm gerade noch so entkommen war, grenzte wohl an Glück.
„Ich krieg dich, du dreckiges Schlammblut“, zischte Dolohow wütend, doch Sirius streckte ihn mit einem Schocker aus dem Hinterhalt zu Boden.
Die anderen vier Todesser blieben weiterhin von ihrer Maske verdeckt. Die gut ausgebildeten Auroren, William und Elisabeth Potter, hatten es aber nicht leicht, ihren Attacken auszuweichen und konnten nur mit größter Konzentration den dunklen Schergen widerstehen. Das hier war keine Mitläufertruppe - das war die Elitetruppe der Todesser, die besten, die Lord Voldemort zu einem nächtlichen Auftrag geschickt hatte.

Eine unheilvolle, leicht schnarrende Stimme übertönte alles. „Schluss jetzt, Dolohow!“
Hastig drehte sich Lily um. Kein Zauberstab wurde auf sie gerichtet, aber Augen, deren Blick Lily nicht standhalten konnte, doch sie hörte den Fluch, der auf sie zuschoss. Ein Cruciatus-Fluch; der zweite in dieser Nacht, der sein Ziel verfehlte, denn gleich zwei Menschen wollten sie davor schützen. James, der sie mit sich in den Schnee riss und Albus Dumbledore, der mit einer müden Handbewegung den Fluch zu seinem Ausgangspunkt zurück sandte.
So lautlos, wie ihr Retter aufgetaucht war, war auch sein Gegenspieler gekommen.
Das Oberhaupt des Phönixordens fixierte sein Gegenüber. „Du hast dich verändert, Tom. Deine Augen sind tot und leer.“
Die Kapuze des Angesprochenen fiel, seine dunkle Aura war zum greifen nah. „Alter Mann, du kannst mich nicht aufhalten - jetzt nicht mehr.“
Die letzten Worte wurden förmlich heraus geschrien und endeten in einem höhnischen Lachen, das in einem schwarzen Nebel verschwand.
Professor Dumbledore senkte seinen Kopf, die Worte des Dunklen Lords tief in sich aufnehmend, denn ihm wurde gerade bewusst, dass seine Schreckensherrschaft nun kaum noch zu brechen war und ein Ende dieses Krieges noch lange nicht in greifbare Nähe rückte.
Sowie Lord Voldemort verschwunden war, waren auch seine Anhänger fort.
Sirius und Elisabeth waren in die kleine Hütte gegangen. Die Prewettbrüder sahen nach außen hin unversehrt aus, aber ihre Augen waren starr und leer. Der schwärzeste aller Flüche, der Todesfluch, hatte sie getroffen, ihnen jegliches Leben genommen.
Diesmal war es Elisabeth, die auf die Knie fiel und ihre Angst, ihre Tränen und ihren Hass auf die Schergen Voldemort`s nicht mehr zurückhalten konnte.
Sirius wischte sich hastig mit der Hand über die Augen, griff nach zwei Decken und verhüllte die leblosen Körper.
Er hatte in letzter Zeit viel gesehen, aber ausgerechnet Elisabeth so am Boden zu sehen, nahm ihm die Luft zum atmen. Diese Frau, die äußerlich eine Stärke ausstrahlte, die auf ihn immer beschützend gewirkt hatte, verlor zum ersten Mal die Fassung.
James zog Lily auf die Beine. Sie zitterte und ihre Stimme ebenso: „Das war das dritte Mal, dass wir ihm begegnet sind. Beim nächsten Mal ...“
James zog sie ganz fest in eine Umarmung und flüsterte leise: „Dieses Weihnachten hat nichts mit dem Fest der Liebe zu tun.“
Schneeflocken fielen auf die beiden nieder und keiner von ihnen verbarg seine Tränen vor dem anderen. Die Schlinge zog sich immer enger. Immer mehr Menschen aus ihrer Mitte starben bei dem verzweifelten Versuch sich gegen die Dunkelheit, die über das Land zog, aufzulehnen.
Die Angst, um ihr ungeborenes Kind, war in dieser Nacht noch größer geworden. Eine Angst, die ihnen niemand nehmen konnte, die sie aber stärker machte und sie vorsichtiger werden ließ, denn die nächste Begegnung mit Lord Voldemort könnte vielleicht ihr Tod sein.


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin