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Fanfiction

Geliebter Feind - Vater werden ist nicht schwer....

von heidi

72. Vater werden ist nicht schwer....

Es war eine Woche vor Weihnachten, als Lily schon am frühen Morgen durch den Kamin in Sirius` Haus rauschte. Sie betete zu den großen Zauberern, dass er nicht wieder eine seiner nächtlichen Bekanntschaften bei sich hatte.
Sirius prahlte nicht mit seinen Eroberungen herum und hielt das ganze vor Lily so gut wie möglich geheim, aber es blieb ihr dennoch nicht verborgen.
Es war ruhig im Haus, nur aus dem Keller kamen merkwürdige Geräusche und Lily schlich leise näher. Laut rief sie: „Bist du da unten, Sirius?“
Sie hörte die vertraute Stimme schimpfen: „Verflucht noch mal, was habe ich mir mit diesem Haus nur aufgehalst?“
Lily ging die Treppe runter in den modrigen, mit schwarzen Büchern vollgestopften Keller. Einige Bücher hatte Sirius aus dem Regal geräumt und er fluchte: „Ich weiß nicht, was hier unten los ist. Letzte Nacht hat das ganze Haus gebebt und der Ausgangspunkt war eindeutig der Keller, aber ich finde hier einfach keine Tür zu einem anderen Raum.“
Lily machte ein nachdenkliches Gesicht und fragte zweifelnd: „Glaubst du, hier unten ist irgendetwas Gefährliches?“
Sirius räumte die Bücher wieder in die Regale und schüttelte den Kopf. „Ich glaub nicht, aber wenn das wieder passiert, sprenge ich diese ganzen Bücher in die Luft.“
Lily ging die Treppe hinauf und murmelte: „Ich hoffe, du hattest trotzdem eine angenehme Nacht.“
Sie konnte es nicht lassen, Sirius in dieser Beziehung zu triezen und er konterte auch gleich und sagte: „Sie war brünett ... oder blond ... nein, schwarzhaarig. Merlin, ich weiß nicht einmal mehr, wie sie aussah.“
Lily seufzte, folgte Sirius in die Küche und verkniff sich jeglichen weiteren Kommentar. Sirius stand an der Arbeitsplatte, hatte Lily den Rücken zugewandt und sagte leise: „Jackie ist hier, in diesem Haus, und egal wie viele andere kommen und gehen, sie wird immer hier sein.“
Er wischte sich verstohlen mit der Hand über die Augen und hasste sich in diesem Moment für seine Schwäche. Eine Schwäche, die er vor Lily niemals zugeben wollte, die er auch versuchte, vor seinen Freunden verborgen zu halten. Nur einer hatte hinter seine Fassade gesehen - James, der all das hatte, was er auch wollte.
„Wie geht's dir heut?“, lenkte er schnell vom Thema ab und stellte Lily Toast und Kürbissaft hin.
Lily verzog angewidert das Gesicht und fragte: „Hast du keine sauren Gurken und vielleicht etwas Honig dazu?“
Ihr Blick war bittend und auch wenn Sirius diese Mischung äußert merkwürdig und abstoßend fand, suchte er ihr die gewünschten Dinge zusammen.
Lily tauchte eine Gurke in das Honigglas und schob sich den Leckerbissen genüsslich in den Mund.
„Widerlich“, murmelte Sirius und machte sich über seine Rühreier her.
„Was ist daran widerlich?“, knurrte Lily.
Sirius lachte leise. „Gestern bis du noch voll auf verquirlte rohe Eier mit Schokoladenpudding abgefahren. Dieses Kind hat merkwürdige Gelüste.“
Lily winkte ab, schob sich eine weitere Gurke in den Mund und sagte kauend: „Wir müssen heute noch mal in die Winkelgasse, einige Dinge für das Weihnachtsfest besorgen und ich brauche unbedingt ein Geschenk für James.“
„Du hast doch schon ein Geschenk“, meinte Sirius grinsend und zeigte auf ihren noch immer flachen Bauch.
Lily verdrehte die Augen und murmelte: „Ich hab keinen Schimmer, was ich ihm zu Weihnachten schenken soll.“
Sirius lehnte sich in seinen Stuhl zurück und dachte angestrengt nach. Er hatte sich selbst schwer getan bei der Auswahl seiner Geschenke, doch plötzlich meinte er: „Also, Evans, ich hab ja gehört, dass du dich bestens mit Unterwäsche auskennst. Was hältst du denn davon?“
„Ich bring Potter um!“, schnaubte Lily wütend. „Wie konnte er dir das nur erzählen?“
Sirius hob eine Hand und meinte beruhigend: „Das weiß ich nicht von James. Deine Freundin hat mir mal im Vertrauen davon erzählt. Jackie meinte, du wärst ein Unterwäsche- ... ähm ... Fetischist? Ist das richtig ...?“
„Zieh dich an, wir gehen!“, knurrte Lily mit hochrotem Kopf und verfluchte Sirius dafür, dass er eines ihrer kleinen Geheimnisse kannte.

Eingehüllt in warme Umhänge betraten sie wenig später die belebte Zaubergasse, durch den Hinterhof des Tropfenden Kessels. Leichte Flocken wirbelten und man hörte leise Weihnachtsmusik ertönen. Sirius blieb stehen und fragte: „Wohin denn nun zuerst? Ich müsste nämlich noch mal schnell zur Eulenpost.“
Lily fragte neugierig: „An wen schreibst du? Ähm ... entschuldige, geht mich ja nichts an.“
„Richtig, Evans, es geht dich nichts an, aber damit deine Neugierde gestillt ist: Der Brief ist für Mike Andrews und nein, es ist kein Brief für Jackie dabei.“
Lily blickte betreten zu Boden. Sie hatte eine Menge erwartet, aber nicht, dass Sirius Jackie`s Bruder schreiben würde. In diesem Moment sah sie das erste Mal, wie verzweifelt er wirklich war.
„Also, dann geh du zur Eulenpost und wir treffen uns dann vor der Apotheke. Ich brauch noch ein paar Zutaten“, sagte Lily und setzte sich auch schon in Bewegung.
Sie wollte gerade die Apotheke betreten, als sie mit jemandem zusammenstieß. Der junge Mann war in einen schwarzen Umhang gehüllt, blickte nicht einmal auf, sondern lief rasch weiter, ohne ein Wort der Entschuldigung. Zuerst schüttelte Lily den Kopf und sah ihm nach. Der Gang des Mannes - irgendetwas kam ihr daran bekannt vor. Als er um die nächste Ecke bog, konnte sie einen Blick auf sein Profil nehmen. Dunkle Haare, blasses Gesicht, eingefallene Wangen ... das war er eindeutig, Severus Snape. Lily hastete ihm hinterher und rempelte einige Passanten an, doch er war schon um die Ecke verschwunden.
Dunkelheit und ein muffiger Geruch schlugen ihr entgegen, als sie die kleine, enge Gasse betrat. Lily hob den Kopf und blickte auf das Schild, das den Weg in die Gasse wies. Nockturngasse - sie wusste genau, dass sie hier nicht sein sollte, aber der junge Mann, der nur noch wenige Meter vor ihr lief, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich.
„Severus“, rief sie durch die ausgestorbene, ruhige Gasse, in der keine Weihnachtsmusik ertönte. Aus einigen Fenstern drang Licht auf das Pflaster und Lily sah, dass der Angesprochene seine Schritte verlangsamte. Er blieb stehen, drehte sich um und blickte gehetzt durch die Gegend, als ob er Angst vor etwas hätte. Lily atmete tief durch, zog die Kapuze ihres Umhangs vom Kopf und ging näher.
Dunkle Augen, in denen ein kleines Funkeln zu erkennen war, blickten sie an. „Evans?“, raunzte ihr Gegenüber. „Das ist keine gute Gegend für eine ... jemanden wie dich.“
„Es gibt hier viele nützliche Dinge“, antwortete Lily, nicht die Augen von dem dunkelhaarigen Mann nehmend. Sie hatte keine Angst in dieser zwielichtigen Gasse. Stimmen drangen aus einem Haus und gehetzt blickte sich Snape um, griff nach ihrem Arm und zerrte sie weiter, tiefer in die Gasse hinein. Er drückte sie in einen dunklen Hauseingang und nahm seine Kapuze ab, immer den Blick auf die Straße gerichtet.
„Was willst du von mir?“, zischt er leise.
„Ich ... ich ... warum warst du in jener Nacht dabei? Warum warst du bei Malfoy und diesen ... diesen Verrückten?“, stellte sie die Frage, die ihr schon seit Wochen schwer im Magen lag. Sollte sie sich so in ihm getäuscht haben?
Der dunkelhaarige Mann, der sich in den Monaten kaum verändert hatte, ließ seinen Blick noch einmal durch die Gasse wandern und sagte leise: „Was weißt du schon, Evans? Du wirst in eine Familie mit Ansehen und Geld einheiraten, hast Freunde - du weißt gar nichts, von dem Leben da draußen.“
Lily reckte trotzig ihr Kinn in die Höhe und zischte: „Ja, Freunde, aber ich habe richtige Freunde, Freunde die hinter einem stehen, Freunde die keine Mörder sind, nicht so, wie die, mit denen du dich abgibst.“
Snape griff nach ihrem Arm und raunzte: „Du verstehst gar nichts! Man muss Opfer bringen, wenn man dazu gehören will.“
Lily riss sich von ihm los und sagte traurig: „Für wahre Freundschaft muss man keine Opfer bringen. Kehr um, Severus, bevor es zu spät ist!“
Ihre Stimme klang flehendlich und ließ den schwarzhaarigen jungen Mann leise seufzen. „Ich kann nicht“, sagte er leise und schob den Ärmel seines Umhanges ein Stück höher.
Angewidert blickte Lily auf das Todessermal, dieses Mal, das sie schon einmal bedrohlich über dem Haus der Familie O'Leary hatte schweben sehen. Hastig zog Snape den Ärmel wieder herunter.
„Die Zeiten sind dunkel, Lily. Freunde können zu Feinden werden und Feinde zu Freunden. Lass dich nicht von Worten täuschen. Nichts ist so, wie es scheint. Mein Leben wäre anders verlaufen, wenn ...“
„Lily, Lily!“, rief eine Stimme in einiger Entfernung. Schnelle Schritte näherten sich, doch noch bevor sie bei Lily ankamen war Severus Snape in der Dunkelheit der Gasse verschwunden.
Schwer atmend kam Sirius vor Lily zum Stehen und sagte tadelnd: „Was tust du hier, verdammt? Prongs vierteilt mich, wenn er erfährt, dass du allein in der Nockturngasse unterwegs warst.“
Lily brauchte einen Moment, um diese kurze Begegnung zu verdauen. „Lass uns die restlichen Einkäufe erledigen und dann nach Hause gehen“, bat sie leise und ließ es zu, dass Sirius seinen Arm um ihre Schultern legte.
„Ist wirklich alles in Ordnung?“, frage Sirius besorgt, als sie wieder zurück in die belebte Winkelgasse kamen.
„Bin nur müde“, nuschelte Lily und versuchte Sirius` durchdringendem Blick auszuweichen, denn sie konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. Bis zu dem Moment, als sie bei Severus das Zeichen Voldemort`s gesehen hatte, hatte sie Hoffnung gehabt - Hoffnung auf das Gute in ihm.
Schweigend kauften die beiden all die Sachen, die Lily und Elisabeth noch für die Vorbereitung des großen Weihnachtsfestes brauchten. Auf dem Rückweg kamen sie an einem Schmuckgeschäft vorbei. Lily blickte nur flüchtig auf die Auslagen, als Sirius stehen blieb und fragte: „Sag mal, habt ihr beiden eigentlich schon Trauringe?“
Lily schüttelte den Kopf, doch plötzlich wusste sie, womit sie James an Weihnachten überraschen konnte. Sie zerrte Sirius mitsamt den Tüten in das kleine Geschäft, prüfte noch einmal ihren Geldbeutel und wartete dann geduldig, bis ein älterer Zauberer erschien.
Sirius stellte schnaufend die Tüten ab und murmelte: „Na, da hab ich ja wieder was angerichtet.“
Lily zog ihre Handschuhe aus und sagte zu dem Verkäufer: „Ich suche Trauringe - magisch, schlicht, ohne viel Firlefanz, wenn Sie verstehen.“
„Weißgold, rotgold oder gelbgold?“, fragte der Zauberer und kramte schon in einer Vitrine.
Lily überlegte einen Moment und sagte dann: „Weder noch, ich möchte gern Ringe aus Platin.“
Sirius ging jetzt interessiert näher und der Verkäufer fuhr sich mit der Hand über sein Kinn. „Miss, Platin ist dreißigmal seltener als Gold und findet sich nur an wenigen Orten der Erde, deshalb werden diese Ringe ein kleines Vermögen kosten.“
Lily sagte leicht gereizt: „Das weiß ich! Haben Sie nun welche da oder nicht?“
Sirius zog eine Augenbraue hoch, denn wieder einmal bemerkte er, dass Lily ziemlich stur sein konnte und immer versuchte, ihren Willen durch zu setzen.
Der Verkäufer ging zu einem verschlossenen Schrank und sagte entschuldigend: „Meine Auswahl ist ziemlich begrenzt, denn dieses Metall wird nicht oft verlangt.“
Lily trommelte unruhig mit den Fingern auf dem Verkaufstresen herum und Sirius flüsterte leise: „Meinst du nicht, normale Trauringe tun es auch?“
Lily lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, denn unsere Beziehung war von Anfang an nicht normal.“
Sirius grinste; da hatte Lily wohl Recht. Sein Freund hatte sich jahrelang die Zähne an der rothaarigen Hexe ausgebissen. Erst die Umstände der Zeit hatten sie zusammengebracht, sie zu einem Fels in der Brandung werden lassen.
Der Verkäufer stellte eine große, quadratische, rote Schatulle auf den Tresen und öffnete diese zögerlich. Sofort erstrahlte in dem Geschäft ein helles Licht. Sirius betrachtete sich neugierig die drei verschiedenen Paare an Ringen, die auf rotem Samt gebetet lagen und der Verkäufer sagte hastig: „Wenn Sie andere möchten, dann muss ich die erst herstellen lassen.“
Lily schüttelte den Kopf, denn ihr Blick blieb an dem Paar in der Mitte hängen. Der größere der beiden Ringe war schlicht gehalten und nur mit einem alten Runenzeichen verziert. Das Symbol für Liebe war in Diamantschliff eingearbeitet und der kleinere war in der Mitte offen und wurde nur von einem lupenreinen Diamanten zusammen gehalten.
„Wie magisch sind diese?“, fragte Lily und zeigte auf ihren Favoriten.
Sirius wartete gespannt auf die Antwort des Verkäufers, die auch sofort kam: „Alle diese Ringe sind geschmiedet in der Flamme eines Drachen. Schon allein das bringt eine Menge Magie mit ein - Stärke, Mut, Ausdauer und in manchen Ländern sagt man dem Drachen auch Potenz ... ähm, ja ...“
Sirius lachte bellend auf. „Die sind genau richtig für Prongs. Nimm die ruhig, Lily, dann habt ihr bald noch mehr Kinder.“
Lily stöhnte gequält auf und fragte sich gerade, ob sie mit ihrer Heirat gleich James` verrückte Freunde mit adoptieren würde.
Lily nahm die beiden Ringe in die Hand und fragte zweifelnd: „Meinst du, sie gefallen James?“
Sirius lächelte: „Die könnten alt und verrostet sein und sie würden Prongs dennoch gefallen, weil du sie ausgesucht hast.“
Lily drückte Sirius einen Kuss auf die Wange und ließ sich die Ringe einpacken. Sie handelte noch ein wenig mit dem Verkäufer und konnte den horrenden Preis etwas drücken. Letztendlich waren sie trotzdem sehr teuer und fast das gesamte Geld, das sie für ihr Brautkleid zurückbehalten hatte, ging bei diesem Kauf drauf.

Am Abend zeigte Lily Elisabeth die Ringe und meinte: „Allerdings kann ich mir nun leider nicht mehr dieses tolle Brautkleid kaufen, aber egal ... mir fällt schon etwas ein.“
Elisabeth nahm das Foto, das Lily heimlich in der Muggelwelt von diesem Traum in Weiß gemacht hatte und sagte: „Also, wenn es am Geld liegt ...“
Lily fuhr dazwischen. „Nein, ich nehme kein Geld von euch. Dass wir hier wohnen dürfen und dass ihr die Hochzeit ausrichtet, das ist schon mehr, als ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann.“
Elisabeth schüttelte den Kopf. „James hat dir wohl nicht gesagt, dass er eine Menge Geld von seinen Großeltern geerbt hat und er hat das Haus in Godric`s Hollow.“
Lily blickte überrascht auf und sagte dann lachend: „Ich wette, er hatte Angst, ich würde ihn nur des Geldes wegen heiraten.“
„Geld hin oder her“, meinte Elisabeth, „wie wäre es denn, wenn du die Seide, den Tüll und all den anderen Kram besorgst. Ich kenne da nämlich jemanden, der dieses Kleid nähen würde. Es ist natürlich eine Herausforderung, aber es wäre dann immer noch ein Muggelbrautkleid und erheblich billiger, als dieses teure Stück auf dem Foto.“
Lily überlegte einen Moment, nickte dann aber und sagte: „Egal wie ich an dieses Kleid komme. Ich bin so gespannt darauf, was James sagen wird ...“
Elisabeth lächelte und verdrängte die Erinnerungen an einen Jungen, ein kleines Kind, denn das war James schon lange nicht mehr. Etwas wehmütig sagte sie: „Wir haben uns noch gar nicht darüber unterhalten, wo ihr nach eurer Hochzeit wohnen wollt.“
Lily hörte das Rauschen des Kamins und sagte erleichtert: „James, gut, dass du kommst. Wir haben hier gerade ein Thema, das auch dich betrifft.“
James blickte etwas verwirrt zwischen seiner Mutter und Lily hin und her.
Lily versteckte eilig die Ringe, während er seinen Umhang ablegte und fragte: „Um was geht es denn? Hoffentlich nicht schon wieder um die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest.“
„Um die Wohnfrage nach unserer Hochzeit“, klärte Lily ihn auf und wartete gespannt auf eine Reaktion von James, die auch sofort kam. „Da wird sich nichts dran ändern. Wir haben zwei Zimmer, das reicht uns doch. Hier ist Lily nicht allein, wenn wir woanders wohnen und es geht los ... was dann?“
Elisabeth grinste still vor sich hin. Sie hatte darauf gehofft, dass James so entscheiden würde und sie hatte mit William für diesen Fall schon Pläne gemacht. Es sollte eine kleine Hochzeitsüberraschung für das junge Paar werden.
Lily jedoch stemmte die Hände in die Hüften und knurrte: „Du genießt wohl dein Hotel Mama, aber wie ich gehört habe, besitzt du sogar ein Haus.“
James sah seine Mutter an, sein Blick verdüsterte sich und er murmelte: „Ich war seit dem Tod meiner Großeltern nicht mehr dort und ich werde dort auch nicht hinziehen.“
Wütend stürmte er aus dem Zimmer. Lily spürte, dass sie da wohl einen wunden Punkt getroffen hatte, denn Elisabeth seufzte leise und meinte: „Ich hatte gehofft, jetzt wo ihr zwei selbst ein Kind erwartet, dass er diesen Punkt überwunden hat. William kümmert sich um das Haus, wir könnten es nie verkaufen - zu viele Erinnerungen -, aber ich finde es schön, dass ihr hier bei uns bleiben wollt.“
Lily lächelte. Sie hatte nichts gegen diese WG mit James` Eltern, aber sie wollte der Sache mal auf den Grund gehen, warum James so abweisend auf Godric`s Hollow reagiert hatte.

James war nicht in ihrem Zimmer und Lily musste schon eine Weile suchen, bevor sie ihn auf dem Dachboden fand.
Er saß auf dem Boden, vor ihm ein großes Gemälde mit einem Haus darauf. Eine Unmenge Fotos lagen verstreut um ihn herum.
Lily wollte sich eigentlich wieder aus dem Staub machen, doch James winkte sie näher, zeigte auf das Gemälde und sagte: „Das ist das Haus meiner Großeltern in Godric`s Hollow und das sind sie selbst.“
Er reichte Lily noch ein Foto, das sie leicht zum schmunzeln brachte. Über Generationen hinweg, gab es wohl in der Potterfamilie diese zerzausten Haare, die man nie gebändigt bekam.
„Das Bild mit dem Haus ist sehr schön“, meinte Lily. „Was hältst du davon, wenn wir es mit runter nehmen und über unseren Kamin hängen?“
Diese Frage kam zögerlich über ihre Lippen, wusste sie in diesem Moment nicht so recht, wie es in James aussah. Sein Blick war unergründlich und auch für sie nicht zu deuten. Aber sie verstand, dass er wohl gerade dabei war, mit etwas abzuschließen, das ihn seit seiner Kindheit beschäftigte.
Er gab ihr keine Antwort auf ihre Frage, aber als Lily am nächsten Morgen erwachte, hing das Bild über dem Kamin in ihrem kleinen Wohnzimmer. Der erste Schritt war gemacht und den zweiten würde sie an Weihnachten anstreben.

Zwei Tage vor Weihnachten tigerte Sirius unruhig durch sein Haus. Er wusste nicht, wieso er plötzlich in dieser Stimmung war. Schon in der Nacht hatte es angefangen; zurück von einem nächtlichen Streifzug für den Orden, wälzte er sich unruhig in seinem Bett herum. Jackie hatte ihn schon lange nicht mehr in seinen Träumen heimgesucht, aber in dieser Nacht war sie da. Ihr Gesicht, ihr Lachen, ihre Augen ...
Sirius schob es auf die vielen Fotos an der Wand in seinem Schlafzimmer. Kurzer Hand verhüllte er die gesamte Wand mit einem dunkelroten Vorhang. Die Bilder einfach abhängen wollte er nicht, aus Angst, Jackie würde dann ganz aus seinem Leben verschwinden.

Mike Andrews lief unruhig auf einem Krankenhausflur auf und ab. Er trug normale Muggelkleidung, um nicht weiter aufzufallen, in dieser Welt, die ihm so fremd war.
Krankenschwestern und Ärzte liefen eilig hin und her, beachteten ihn nicht weiter und das machte ihn noch nervöser. Im Moment fragte er sich gerade, warum seine Eltern ausgerechnet jetzt das siebte Buch an sich bringen wollten, wo ihre Tochter gerade in den Wehen lag.
Nach einer unendlich langen Zeit, wie er fand, öffnete sich die Tür und eine Krankenschwester winkte ihn näher. Ihre Worte verstand Mike nicht, denn französisch war nicht gerade seine Stärke, aber das Lächeln auf ihrem Gesicht, ließ ihn erleichtert ausatmen und er trat ein. Ein kleines Glasbettchen stand neben einem normalen, schneeweiß bezogenen Bett. Jackie wirkte darin noch blasser, aber sie lächelte ihn glücklich an. Ihre langen Haare waren schon vor einigen Wochen einer frechen Kurzhaarfrisur gewichen und klebten verschwitzt an ihrem Kopf und doch hatte sie sich sonst kaum verändert.
„Es ist ein Mädchen“, flüsterte sie heiser und zeigte auf das kleine Bettchen.
Mike beugte sich etwas vor und meinte: „Ist da auch alles dran? Sieht ja ziemlich klein aus. Ich bin mir nicht sicher, ob du damals auch so winzig warst.“
Viel war von dem kleinen Babygesicht nicht zu sehen und man konnte noch gar nicht genau sagen, nach wem es kam.
Mike konnte nicht umhin, nach der kleinen Hand zu greifen und seinen Daumen über die zarte Haut zu streichen.
„Du warst sechs, als ich geboren wurde, das müsstest du doch eigentlich wissen und es wäre auch an dir gewesen, Mum und Dad zu Großeltern zu machen“, meinte Jackie schmunzelnd.
Mike hob abwehrend die Hände. „Oh nein, du machst das sehr gut. Ich bin für keine feste Beziehung geschaffen, das liegt auch an meinem Beruf und das weißt du.“
„Das war das erste und das letzte Kind, das ich auf die Welt gebracht habe, also gewöhn dich schon mal dran, dass du nur eine Nichte haben wirst“, sagte Jackie und rutschte tiefer in ihr Kissen. Sie war völlig fertig. Nach fast zwölf Stunden Schmerzen wollte sie nur noch schlafen, aber ihre letzten Gedanken galten nur einem - Sirius.
Mike nahm das kleine Baby vorsichtig aus dem Bettchen, so vorsichtig, wie sie es mit den Drachenbabys auf der Farm auch machten, aber dies hier war ein kleiner Mensch, der das Recht auf Liebe und Geborgenheit, das Recht auf einen Vater hatte.
Bevor er leise aus dem Zimmer ging, legte er Jackie noch das Geschenk von Lily, das Dumbledore ihm hatte zukommen lassen, auf den Nachtisch. Er hoffte, dass Jackie dieses kleine Päckchen helfen würde, ihre Meinung noch einmal zu überdenken. Eines hatte sich Mike vorgenommen: Wenn seine Schwester nicht bis zur Hochzeit ihrer besten Freundin zur Vernunft käme, dann würde er selbst die Sache in die Hand nehmen. Der Brief aus England hatte ihm endgültig die Augen geöffnet, dass es so nicht weiter gehen konnte.


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