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Fanfiction

Geliebter Feind - Die falsche Entscheidung

von heidi

65. Die falsche Entscheidung

Der Sommer nach dem Schulabschluss war für alle anders verlaufen, als erhofft. Remus hatte Megan verloren und noch immer keine Stelle in Aussicht.
Der Phönixorden hielt sich mit Aufträgen für seine jungen Mitglieder zurück und so hatte Sirius zu viel freie Zeit. Nur in Jeans bekleidet, versuchte er seinem Garten ohne Magie sein ursprüngliches Aussehen wieder zu geben - gar nicht so einfach, wenn man sich mit Pflanzen nicht auskannte. Unter den Büchern, die er mit Lily auf seinem Dachboden entdeckt hatte, befanden sich jedoch diverse Gartenbücher mit nützlichen Tipps.
Sirius war so vertieft in seine schweißtreibende Arbeit, dass er gar nicht mitbekam, wie James durch den Kamin rauschte. Erst das Rufen seines Freundes ließ ihn seine Arbeit unterbrechen.
„Pad, was tust du da?“, fragte James belustigt, von der Hintertür des Hauses her.
Sirius verzog das Gesicht und brummte: „Ich brauch etwas Ablenkung!“
James wusste genau, was sein Freund damit meinte und Sirius` Gesichtsausdruck sprach Bände. Jackie war immer noch das Thema, das ihm zu schaffen machte, auch wenn er nicht darüber sprach.
Sirius steuerte die Küche seines Hauses an und holte zwei Flaschen Butterbier aus dem Kühlschrank, während James sich im Garten auf einer Bank niederließ. Er hatte ein schlechtes Gewissen, denn die letzten Tage hatte er ausschließlich mit Lily verbracht. Lily hatte die ganze Sache mit dem Tod der O'Learys noch immer nicht verdaut, doch darüber hatte James seine Freunde vergessen, die selbst auch mit ihren Problemen zu kämpfen hatten.
Sirius starrte in den Sonnenuntergang und durchbrach die Stille zwischen sich und seinem Freund. „Wann geht das Auswahltraining los?“
Eigentlich kannte er die Antwort, doch er hatte Angst davor, dass James das leidige Thema Jackie ansprechen würde. Fast acht Wochen waren seit ihrem Fortgehen vergangen und noch immer gab es keine Nachricht von ihr.
James räusperte sich kurz. „Morgen früh werden wir für eine Woche in dieses Camp gehen. Danach wird sich dann entscheiden, ob wir würdig sind, Auroren zu werden.“
Sirius lachte kurz auf. „Wenn nicht ihr, wer dann?“
„Stell dir das nicht so einfach vor“, brummte James. „Sie nehmen nur die Hälfte aller Bewerber, und dass mein Vater dabei ein Wörtchen mitzureden hat, macht die Sache auch nicht leichter.“
Leichte Zweifel, ob er seinen Traum verwirklichen konnte, klangen in seiner Stimme mit. Diesen Traum, Auror zu werden, den er schon seit dem Tod seiner Großeltern hatte.
Sirius klopfte James auf die Schulter und sagte zuversichtlich: „Ihr packt das schon, Prongs!“
James nahm einen Schluck von seinem Butterbier und blickte zu Boden. „Es geht hier nicht um mich. Lily - sie ist nicht mit dem Herzen dabei! Verstehst du? Die Sache mit Megan`s Tod ... irgendetwas ist da passiert.“
Sirius schüttelte ungläubig den Kopf, denn so wie er Lily im letzten Jahr kennen gelernt hatte, zog sie alles durch, was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hatte. Diese Entscheidung Auror zu werden hatte sie schon vor Monaten gefällt.
„Aber Lily hat gegen Todesser gekämpft und weiß was sie will, Prongs. Warum sollte sie plötzlich Zweifel haben?“, fragte Sirius und wusste im Moment nicht so ganz, ob er James` Schwarzseherei ernst nehmen sollte.
James setzte seine Brille ab, fuhr sich mit der Hand über die Augen und murmelte: „Vielleicht gerade weil sie gegen Todesser gekämpft hat.“
Sirius lachte laut auf. „Welch eine Logik, Prongs.“
James winkte ab. „Egal, eigentlich bin ich ja hier, um mich von dir zu verabschieden und ich soll dir ausrichten, dass du dir für die nächsten Tage nichts vornehmen sollst.“
Sirius zog eine Augenbraue hoch und wartete gespannt auf weitere Informationen. James grinste, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er wollte Sirius ein bisschen auf die Folter spannen und war erstaunt darüber, dass sein Freund keine Regung zeigte und eine unerschütterliche Ruhe ausstrahlte. Nur eine kleine Geste verriet seine innere Anspannung. James beobachtete seinen Freund, wie er sich die Haare aus dem Gesicht strich und nicht so recht wusste, was er mit seinen Händen anstellen sollte.
„Also Pad, du, Remus und die Prewettbrüder habt den Auftrag, euch ein bisschen in der Winkelgasse umzusehen. Jemand hat zufällig mitbekommen, wie einer von Voldemort`s Anhängern versucht hat, in Fortescue`s Eissalon Schutzgeld zu erpressen und Dad fürchtet, dass er nicht das einzige Opfer sein könnte.“
Sirius hatte aufmerksam zugehört und grinste schief. „Na dann, Prongs, während du durch den Dreck kriechst, werde ich mich die Eiskarte rauf und runter futtern.“
Sirius war dankbar, endlich eine Aufgabe zu haben und James war beruhigt, seinen Freund nicht Trübsal blasend zurückzulassen. Das Thema Jackie stand weiterhin unausgesprochen zwischen ihnen und James brachte nicht den Mut auf, Wunden aufzureißen, die noch gar nicht richtig verheilt waren.
Wenig später verabschiedete er sich von Sirius und ließ ihn alleine zurück, doch so alleine war er gar nicht. Es gab ein Zimmer in seinem Haus, in dem Jackie allgegenwärtig war - sein Schlafzimmer. Das große Bett vom Speicher nahm einen beträchtlichen Teil des Raumes ein. Die Bettpfosten waren umwickelt mit weißen Seidentüchern und standen im Kontrast zu der schwarzen, kühlen Bettwäsche. Der kleine Kamin in der gegenüberliegenden Wand war schlicht, doch darüber hing eine Unmenge an Zaubererfotos. Sie alle zeigten Jackie und auf einigen war auch Sirius abgebildet. Alle Bilder bewegten sich, zeigten Erinnerungen, die noch gar nicht all zu lange zurück lagen. Sie waren das erste, was ihm morgens ins Auge fiel und das letzte, bevor er abends einschlief. Es gab Tage, da betrat er dieses Zimmer gar nicht und schlief im gegenüberliegenden Zimmer. Weder seinen Freunden, noch Lily, hatte er sein Schlafzimmer fertig eingerichtet gezeigt. Es war seine Art mit Jackie`s Fortgehen umzugehen, so wie Lily fleißig in ihr Buch schrieb.

Auch an diesem Abend saß Lily an ihrem kleinen alten Sekretär aus ihrem Elternhaus und hielt für ihre Freundin ein paar Geschehnisse aus den letzten Tagen fest.

Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich daran denke, morgen in dieses Aurorencamp zu gehen. Ich habe großen Respekt vor dieser Elitetruppe und weiß nicht, ob ich gut genug bin. Was ist, wenn sich das Ganze als großer Fehler herausstellt? Wie wird James darauf reagieren, wenn ich es nicht schaffe? Meine Zweifel haben nichts mit dem Orden zu tun...

Dieses Buch half Lily mit den Ereignissen der letzten Zeit umzugehen, doch die toten Augen von Megan`s kleinem Bruder verfolgten sie weiterhin in ihren Träumen.
Sie schrieb gerade die letzten Sätze, als James das Zimmer betrat. Er packte ein paar Sachen zusammen und beobachtete Lily hin und wieder. Dass sie ihre Freundin vermisste, war nichts Neues, aber da war noch etwas anderes hinzugekommen - Verschlossenheit. Megan`s Tod hatte irgendetwas in ihr ausgelöst, das er nicht verstand. Er konnte ihre Mauer aus Wut, Trauer und Verzweiflung einfach nicht durchbrechen. Lily hatte die ersten Toten gesehen, in einem Krieg der gerade erst begonnen hatte.
James legte ihr eine Hand auf die Schulter und Lily seufzte leise. „Sie fehlt mir so!“
James atmete geräuschvoll aus. „Da bist du nicht die Einzige“, murmelte er und nahm noch einen Blick auf ein Foto von Jackie, das Lily auf die erste Seite des kleinen Buches geklebt hatte. James hatte nie darum gebeten lesen zu dürfen, was Lily so schrieb, aber an manchen Tagen war er nahe daran es heimlich zu tun. Er respektierte Lily`s Privatsphäre, doch die momentane Situation machte es ihm nicht leicht.
Lily legte das Buch zurück in den Sekretär und packte für sich selbst ein paar Kleidungsstücke in die Tasche, die James ihr bereitgestellt hatte. Ihr mulmiges Gefühl verschwand einfach nicht und tief in sich drin kannte sie den Grund - es war einfach nicht ihre Bestimmung Auror zu werden. In ihr schlummerte ein anderes Talent, doch wie sollte sie das James und seinen Eltern klar machen, die sie mit offenen Armen in ihr Haus aufgenommen hatten, ihr immer wieder sagten, wie stolz sie darauf waren, dass sie diesen Weg einschlug. Nach Megan`s Tod und dem Anblick ihres kleinen toten Bruders, war ihr bewusst geworden, dass sie zwar alles in ihrer Macht stehende für den Orden tun würde, aber nicht bereit war, jeden Tag immer wieder aufs Neue dem Tod ins Auge zu blicken. Dass die Arbeit für den Orden ebenso gefährlich war, wusste sie, aber beides - Auror und Ordensmitglied - sein, war eine Last, die sie nicht tragen konnte.
Lange fand sie in dieser Nacht keinen Schlaf und betrachtete James` entspanntes Gesicht. Er war der Mittelpunkt ihres Lebens geworden und sie wollte ihn auf keinen Fall enttäuschen.

James weckte Lily schon im Morgengrauen, doch ihr übliches morgendliches Gezeter blieb aus. Stattdessen drückte sie ihn ganz fest und flüsterte: „Ich liebe dich, vergiss das nicht.“
James schob sie etwas von sich, denn das Zittern ihrer leisen Stimme war ihm nicht entgangen. „Rede mit mir, Flower! Du bist...“
„Wir haben keine Zeit mehr“, wehrte Lily ihn ab und flitzte ins Badezimmer.
Das Frühstück verlief schweigsam, da Elisabeth Potter anwesend war. Sie hatte sich hinter dem Tagespropheten vergraben und schien wenig Interesse an James und Lily`s Schweigsamkeit zu haben. Hin und wieder beobachtete sie die beiden über den Rand ihrer Zeitung hinweg, hielt sich aber mit aufmunternden Worten zurück. Sie unterstützte James` Wunsch Auror zu werden und war sich ziemlich sicher, dass er es schaffen wird. Ihr Blick blieb an Lily hängen, die mit müden Augen in ihrem Müsli herumstocherte.
„Ihr müsst jetzt los“, sagte Elisabeth mit einem aufmunternden Lächeln.
James sprang sofort hektisch auf und Lily seufzte leise. Sie holte ihren Umhang und verschwand als erste durch den Kamin, dicht gefolgt von James, bevor seine Mutter irgendeine Gelegenheit hatte, ihn ins Gebet zu nehmen.

Alastor Moody und William Potter standen umringt von ein paar jungen Leuten in einem der Aurorenbüros und hatten sich über eine Liste gebeugt, als Lily und James eintraten. Alice und Frank waren die einzigen bekannten Gesichter, alle anderen waren ihnen fremd und kamen vermutlich aus anderen Zaubererschulen.
William Potter erklärte ihnen allen, wie die nächsten Tage ablaufen würden. „Wir werden jetzt alle mit Portschlüsseln an die Südküste Englands reisen. Dort werdet ihr in zwei Gruppen aufgeteilt. Es werden nicht nur Duellier- und Kampfkünste für unsere Entscheidung ausschlaggebend sein; Ausdauer und Wissen sind ebenso wichtig für die Ausbildung. Deshalb lasst euch nicht entmutigen, wenn irgendetwas mal nicht so klappt. Also, auf geht's!“
Mit drei Portschlüsseln reisten sie in das Trainingscamp, das für die nächste Woche ihr Zuhause sein würde.

Ein kleines und zwei größere Zelte befanden sich auf einer ebenen Stelle, nahe einer Klippe. Meeresrauschen war zu hören und der Blick über den Abgrund zauberte Lily ein Lächeln ins Gesicht. Möwen kreisten in einiger Entfernung und die Wellen des tosenden Meeres brachen sich an der Felswand. Lange konnten sie sich an dem Ausblick aber nicht satt sehen, denn Moody teilte sie gerade in zwei Gruppen ein. Alice und Lily kamen mit noch acht anderen in William Potter`s Gruppe, während Frank und James zu Alastor Moody gesteckt wurden. Alice und Lily waren die einzigen weiblichen Anwärter, wurden aber trotzdem mit den jungen Männern ihrer Gruppe in ein Zelt verfrachtet. Hier stand ihnen schon ihre erste Prüfung bevor. Sieben Tage lang sollten sie mit acht Wildfremden auf engstem Raum leben, mit ihnen zusammen ein Team bilden.
Die beiden Mädchen bezogen die Betten gleich neben dem Zelteingang und William warf ihnen noch einen aufmunternden Blick zu, bevor er die Gruppe alleine ließ.
Alice verdrehte genervt die Augen, als ein junger blonder Mann ihrer Gruppe sich auf dem freien Gang zwischen den Betten aufbaute und lautstark pfiff. In gebrochenem englisch meinte er: „Da haben wir ja Glück, die zwei Süßen können uns die Nächte angenehmer machen.“
Einer der Anwesenden lachte, doch die anderen verhielten sich ruhig, denn es war jetzt an Lily und Alice den jungen Mann ein für alle mal in die Schranken zu weisen, sonst würden sie nie Ruhe haben.
Die beiden Mädchen grinsten sich an, und so schnell, dass es kaum jemand verfolgen konnte, ließ Alice den Möchtegerncasanova kopfüber hängen, während Lily dem jungen Mann mit einem Wink ihres Zauberstabes die Hosen herunter ließ. Zum Vorschein kamen gestreifte, lappige Boxershorts und Lily sagte angewidert: „Ah, ich wusste es doch; nicht nur deine Sprüche sind langweilig, sondern auch deine Unterwäsche.“
Die anderen aus ihrer Gruppe lachten leise, während Alice den Zauber wieder rückgängig machte. Sie war so galant und wartete, bis sich der blonde wieder die Hosen ordnungsgemäß angezogen hatte und sagte dann gefährlich leise: „Solltest du uns zu nahe kommen, zeigen wir den anderen alles was du zu verbergen hast.“
Ihr Gegenüber wandte sich zornesrot ab, als James und Frank das Zelt betraten. Alice griff sofort nach Frank`s Kinn und drückte ihrem verblüfften Freund vor allen Anwesenden einen Kuss auf den Mund, in der Hoffnung, das würde die Fronten klären.
Lily schob James aus dem Zelt. „Alles in Ordnung, Flower?“, fragte er besorgt.
Lily lächelte. „Es war gar nicht verkehrt soviel Zeit mit den größten Unruhestiftern von Hogwarts zu verbringen. Man konnte eine Menge lernen.“
James zog fragend eine Augenbraue hoch, doch als Antwort bekam er nur ein Augenzwinkern seiner Freundin.

Schon am Nachmittag hatten sie ihre erste Lektion zu lernen. Schaurig vermummte Gestalten mit schwarzen Masken vor dem Gesicht forderten sie zu einem Duell heraus. Es waren eindeutig Auroren, die wohl so furchterregend wie möglich wirken wollten, doch Lily erkannte ihr Gegenüber an der Stimme. Es war Elisabeth Potter`s Partner Williamson. Solange er die Maske trug und Lily nicht in sein Gesicht sah, hatte sie keine Probleme die Attacken des jungen Auroren abzuwehren und ihm hin und wieder einen kleinen Dämpfer zu verpassen.
Williamson war schnell und doch beeindruckt von Lily`s Können. Er versuchte jetzt eine andere Taktik und ließ seine Maske und den schwarzen Umhang fallen. Seine langen Haare waren, wie schon bei ihrer ersten Begegnung, zusammen gebunden.
Lily und Williamson ignorierten die anderen Duellanten um sich herum. Der junge Auror hatte ein charmantes Lächeln auf seinen Lippen und deutete eine kleine Verbeugung an.
„Vielleicht ist es besser, wir sehen uns in die Augen“, meinte er, während sein prüfender Blick weiterhin auf der rothaarigen Hexe lag.
Lily`s Unruhe wuchs, sah sie jetzt in das Gesicht des Mannes der ihnen einmal aus einer verzwickten Lage geholfen hatte und den sie nicht als Feind ansah. Mit einer fahrigen Bewegung wischte sie sich mit der Hand über die Augen und sah nicht den Schocker auf sich zu kommen. Ein ungesagter Fluch des Auroren schleuderte sie gegen den nächsten Baum. Kraftlos sank Lily daran herunter und schloss die Augen.
Erst eine Hand auf ihrer Schulter und William Potter`s Stimme ließ sie aufsehen. Sein Gesichtsausdruck war hart und seine Stimme unerbittlich. „Was ist los? Zeit zum Ausruhen hast du heute Abend. Auf die Beine, Lily, dein nächster Gegner wartet schon.“
William hatte seine zehn Schützlinge genau beobachtet und ihm war Lily`s Zögern nicht entgangen, nachdem das wahre Gesicht ihres Gegenübers offenbart worden war. Der Freund konnte im Kampf zum Feind werden und damit schien Lily Probleme zu haben. Das hier war etwas anderes, als ihr kleiner Duellierclub in Hogwarts. Im wahren Kampf konnte es um Leben und Tod gehen, deshalb hatte William als nächsten Gegner für Lily niemand anderen als James vorgesehen.
Da stand er nun in einer Sporthose mit einem verwaschenen Shirt und sah seinen Vater fragend an. William Potter wandte sich ab und donnerte: „Evans gegen Potter, alle anderen treten zurück!“
Alice blickte mit großen Augen zu Alastor Moody, der zu William flüsterte: „Ich halte das für keine gute Idee! Du verlangst zuviel, gleich am ersten Tag.“
William ignorierte den Einwand seines Kollegen, nahm nicht die Augen von Lily und murmelte: „Wenn sie diesen Test besteht, ist sie dabei, egal was die nächsten Tage bringen.“
Lily und James standen sich zwischen einer Baumgruppe gegenüber, alle anderen hatten sich um sie herum verteilt. Alice maulte: „Das ist nicht fair. Warum nehmen sie nicht irgendjemand anderen?“
Nur sie und Frank verstanden wohl was gerade in den beiden vorgehen musste.
Lily atmete schwer und mit tränenverschleiertem Blick suchte sie James` Augen. Sie waren einfach nur tief braun, ohne jede Regung. Auror zu werden lag ihm scheinbar im Blut, doch Lily hörte die Besorgnis aus seiner leisen, nur für sie hörbaren Stimme: „Ich liebe dich, Lily, egal was passiert.“
James spürte deutlich, wie wenig Lily diese Situation gefiel. Obwohl sein Gesichtsausdruck unergründlich war, ging die ganze Sache auch an ihm nicht spurlos vorbei. Sein Vater verlangte das, was er befürchtet hatte und von dem er gehofft hatte, dass es ausbleiben würde. Hier wurde mit härteren Mitteln gekämpft, als die kleinen Flüche und Hexereien, die sie sonst so anwandten. Hier war alles anders und trotz seiner Liebe zu Lily, wollte er jetzt nicht aufgeben, jetzt wo er schon soweit war und sein Traum in greifbare Nähe rückte.
Trotz seiner inneren Zerrissenheit, erhob James seinen Zauberstab, aber Lily stand da, sah ihn einfach nur an und schüttelte resignierend den Kopf. Das also war die schwerste Prüfung eines Aurorenanwärters - jemandem gegenüber zu stehen, den man liebt, dem man nicht wehtun will. Der Zwiespalt in Lily war zum greifen nahe. Sie wollte James und seine Eltern nicht enttäuschen und dennoch spürte sie, dass sie hier und jetzt eine Entscheidung treffen musste, das war sie sich selbst schuldig. In ihrem Kopf ratterte es, auf der Suche nach einem Ausweg, doch ihr blieb keine Zeit mehr. James hatte nur einen Moment gezögert, dann verließ ein Fluch, gepaart mit einem hellen Lichtblitz, seinen Zauberstab. In diesem Moment hatte Lily die Augen geschlossen und war vor den Augen aller Anwesenden verschwunden.
Der Fluch schlug in den Stamm eines Baumes ein und William Potter atmete geräuschvoll aus. „Damit können wir Lily Evans von der Liste streichen.“
James starrte auf die Stelle, als würde er damit herausfinden können wohin Lily appariert war, doch Alastor Moody ließ ihm keine Zeit einen klaren Gedanken zu fassen, denn er donnerte: „Longbottom und Potter, ihr zwei seid dran.“
James blickte irritiert zu seinem Vater, aber William senkte seinen Blick. James musste jetzt da durch, auch wenn es eine lange Woche für ihn werden würde.
William hatte es in jedem Jahr mit neuen Aurorenanwärtern zu tun, doch so schnell wie Lily hatte noch niemand aufgegeben. Elisabeth hatte es kommen sehen und ihn gewarnt, dass Lily nicht zum Auroren geboren sei, ebenso wenig wie Sirius.

Lily war direkt vor Sirius` Haus appariert. Verzweifelt klopfte sie gegen die Tür, aber als niemand öffnete, ließ sie sich kraftlos an der Haustür herabsinken und hatte wieder James vor Augen. Sein seltsamer und doch besorgter Blick ließ sie nicht los. Sie wusste, dass es falsch gewesen war so davon zu laufen - ohne ein Wort, einfach aufzugeben. Es war nicht ihre Art vor Schwierigkeiten weg zu laufen, aber in diesem Moment sah sie keinen anderen Ausweg. Es hatte ihr endgültig die Augen geöffnet, dass sie nicht das Zeug zum Auroren besaß.
Elisabeth und William Potter hatten sie oft erschreckt, wenn der Auror in ihnen zum Vorschein kam. Sie hatten das gewisse Etwas, ihre Umgebung und die Menschen um sich herum vollkommen zu ignorieren, dieses Etwas, das Lily fehlte. Diese Einsicht traf sie schwer und im Moment wusste sie nicht, wie es weiter gehen sollte.


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz