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Fanfiction

Geliebter Feind - Die Wette gilt

von heidi

57. Die Wette gilt

Es war der letzte Samstag, bevor am Montag ihre Prüfungswoche beginnen würde. Die Maisonne strahlte hell vom Himmel und erhitzte nicht nur die Gemüter der Siebtklässler, auch die Schüler des fünften Jahrgangs waren völlig durch den Wind. Ihre ZAG-Prüfungen waren zwar nichts, im Vergleich zu den Prüfungen des Abschlussjahrgangs, dennoch gab es auch bei ihnen hysterische Anfälle und Nervenzusammenbrüche.
Lily und Jackie, beide in kurzen Hosen und Shirt, hockten auf einer Decke umgeben von einigen Pergamenten, während Sirius und James so mutig waren und, das erste Mal in diesem Jahr, im, noch immer, eiskalten Wasser des Schwarzen Sees schwimmen wollten.
Jackie ignorierte gekonnt die schmachtenden Mädchen, die den beiden hinterher starrten, aber Lily beobachtete mit zusammengekniffenen Augen einige Fünft- und Sechstklässlerinnen, die die Jungs mit ihren Blicken regelrecht auszogen.
„Ich verstehe nicht, dass dich dieses Gesabbere so kalt lässt“, murmelte Lily und kramte nach ihren Verwandlungsaufzeichnungen.
Jackie lachte leise. „Ich habe eben gemerkt, dass man mit Gelassenheit viel weiter kommt.“
Lily warf frustriert die Pergamente auf den Stapel neben sich und sagte: „In letzter Zeit scheinst du mir sowieso viel zu gelassen.“ Ihre Stimme klang bissiger als beabsichtigt.
Lily und auch alle anderen hatten in den letzten Wochen bemerkt, dass Jackie sich verändert hatte. Nach ihrem kurzen Aufenthalt im Krankenflügel war sie ruhiger, nachdenklicher und auch etwas melancholisch. Ihre Unbeschwertheit war verflogen. Da war nichts mehr von dem Wildfang von Mädchen, dessen Verrücktheit Lily oft zum Lachen gebracht hatte.
Jackie reagierte etwas erschrocken auf Lily`s Bemerkung, hatte sie doch bis jetzt ihr kleines Geheimnis bewahren können. Selbst die morgendliche Übelkeit hatte sie gut im Griff. Nur hin und wieder gab es Tage, an denen sie blass und krank wirkte, doch noch zeigte ihr Körper keine Veränderungen.
Um von Lily`s Anspielungen etwas abzulenken, warf Jackie ihre Pergamente ebenso beiseite, klatschte in die Hände und sagte: „Wir haben schon lange nichts Verrücktes mehr getan, Lily. Wir könnten...“
„Wir haben keine Zeit für irgendwelche Streiche“, fuhr Lily aufgebracht dazwischen und zeigte auf ihre Pergamente.
Jackie ließ sich auf die Decke zurücksinken, verschränkte die Arme hinter dem Kopf, schloss die Augen und da war es wieder. Ein kleines teuflisches Lächeln in Jackie`s Gesicht, das Lily laut auflachen ließ und ihr zeigte, dass ihre Freundin sich vielleicht doch nicht so sehr verändert hatte.
Zwei Schatten drängten sich vor die Sonne und zwangen die beiden Mädchen aufzusehen. Da standen James und Sirius mit ihren Adoniskörpern und grinsten auf sie herab. Wasser tropfte aus ihren Haaren und perlte über ihre Haut. James schüttelte seine widerspenstige Haarpracht über die Pergamente der Mädchen. Das Wasser ließ die Tinte leicht verschwimmen und Lily wimmerte: „Oh nein, meine Aufzeichnungen. James ...du...“
Bevor Lily jedoch in Tränen ausbrechen und sich dem hysterischen Verhalten der anderen Prüflinge anschließen konnte, hatte James sie gepackt und mal eben lässig über seine Schulter geworfen. „Du brauchst eindeutig eine Abkühlung, Evans, sonst drehst du noch durch.“
Lily kreischte, strampelte mit den Beinen und trommelte wütend mit den Fäusten auf James` nackten Rücken. Amüsierte Blicke von einigen Schülern verfolgten sie, ebenso wie das enttäuschte Aufstöhnen einiger Mädchen aus dem heimlichen Potter-Black Fanclub.
„Wenn ich auch nur einen Tropfen Wasser abbekomme...“, fauchte Lily und ähnelte in diesem Moment gerade einer Wildkatze auf Beutezug.
„...dann bist du nass!“, vollendete James lachend ihren Satz. Allerdings warf er Lily nicht ins Wasser, so wie sie es erwartet hatte. Er stellte sie am Ufer des Sees auf die Beine und lächelte sie an. Es war eins dieser Lächeln, das scheu und zurückhaltend wirkte und das selten bei ihm zu finden war.
Lily strich mit einer Hand über sein Gesicht und fragte kess: „Und nun, James...?“
Nach einem Moment des Zögerns, griff James nach ihren Schultern und drehte sie Richtung See. Er stellte sich hinter sie und zeigte auf die ruhige Wasseroberfläche. Der Riesenkrake plätscherte im Sonnenlicht herum und ließ seine Fangarme immer wieder aus dem Wasser ragen.
James schlang seine Arme um Lily`s Hüften, legte sein Kinn auf ihre Schulter und fragte leise: „Weißt du noch, vor etwa zwei Jahren hast du mal zu mir gesagt, dass du lieber mit dem Kraken ausgehen würdest.“
Lily lachte leise, drehte den Kopf und sah in seine Augen. „Damals kannte ich dich auch noch nicht richtig, damals...“
„Schon gut, Flower“, sagte James und drehte Lily wieder zu sich herum. Ihre roten Haare leuchteten im Sonnenlicht, während ihr fragender Blick auf seinem Gesicht ruhte. Sie spürte instinktiv, dass dieses sorglose Geplänkel nicht alles war.
James trat einen Schritt zurück und fuhr sich mit der Hand durch sein Haar. Schon allein diese Geste zeigte wieder einmal seine Nervosität.
„Ich wollte dich etwas fragen, Lily“, sagte er leicht atemlos.
„Na, dann raus damit“, meinte Lily aufmunternd und erinnerte sich gerade an den Abend zurück, als er sie auf den Halloweenball eingeladen hatte, aber hier ging es scheinbar um eine ernstere Sache.
James suchte nach den richtigen Worten. Dass sie von einigen Schülern beobachtet wurden, ignorierte er vollkommen.
„Willst du nach der Schule mit zu mir ins Potterhaus ziehen?“, platzte James endlich heraus.
Lily sah ihn überrascht an. Sie hatten noch nie darüber gesprochen, was nach ihrem Abschluss sein würde, auch wenn sie sich selbst schon Gedanken darüber gemacht hatte.
Mit einem Fuß malte sie kleine Kreise in den groben Sand am Ufer des Schwarzen Sees und senkte ihren Blick.
„Ich hatte eigentlich vor mir eine Wohnung zu suchen...“
„Verstehe“, unterbrach James sie enttäuscht. Ihm war anzusehen, dass er auf eine andere Antwort gehofft hatte.
Lily hielt ihren Kopf gesenkt und lächelte. „Allerdings nehme ich dein Angebot gerne an. Ich hoffe, deine Eltern sind damit auch einverstanden.“
James lachte und zog Lily an sich. „Merlin, ich hatte wirklich schon Angst...“
Lily vergrub ihre Hände in seinen noch feuchten Haaren und stoppte jedes weitere Wort von ihm.

Jackie kaute an einem Apfel und überflog noch einmal ihre Notizen, während Sirius gespannt seinen Freund und Lily beobachtete.
„Er wird sie doch nicht etwa hier am helllichten Tag fragen?“, überlegte Sirius.
Jackie blickte interessiert auf. „Was denn fragen?“
Sirius schmunzelte. „Prongs hat sich den Ring von seiner Großmutter schicken lassen. Das sagt ja wohl alles!“
Jackie machte große Augen und starrte jetzt, ebenso wie Sirius, zum Ufer des Schwarzen Sees.
„Du meinst, James will Lily einen Heiratsantrag machen?“, fragte sie ungläubig und spürte plötzlich ein beklemmendes Gefühl in sich aufsteigen.
„So genau weiß ich das nun auch wieder nicht“, murmelte Sirius und verfluchte sich mal eben selbst dafür, dass seine Zunge wieder einmal schneller als sein Gehirn war. Jackie`s leuchtende Augen waren ihm nicht entgangen. Hin und wieder hatte er schon mit dem Gedanken gespielt mit ihr über dieses Thema zu reden, doch entweder fehlte ihm der Mut oder der Zeitpunkt war unpassend. So wie dieses Mal, denn James und Lily kamen wieder zurück, gefolgt von Remus und Megan, die einige Bücher mit sich schleppten.
Remus wirkte, zwei Tage nach Vollmond, noch immer etwas blass, aber er war froh, dass er an den Prüfungen in der nächsten Woche teilnehmen konnte.
Lily ließ mit einem Wink ihres Zauberstabes Jackie`s und auch ihre eigenen Aufzeichnungen verschwinden und sagte resolut: „Heute wird nicht mehr gelernt!“
„Prongs, wo hast du unsere Schulsprecherin, Miss Perfect, gelassen?“, fragte Sirius gespielt entsetzt.
Alles lachte, aber Lily fuhr dazwischen: „Jackie und ich haben uns etwas überlegt.“
„Haben wir?“, fragte Jackie ungläubig, nicht wissend wovon ihre Freundin sprach.
Lily zwinkerte ihr zu und erhob ihre Stimme: „Also Jungs, wie wäre es mit einer kleinen Wette. Wir gegen euch! Wer die meisten Lacher bekommt.“
Remus lachte leise. „Also, mich lasst da raus. Ich habe so langsam das Gefühl, dass das Sprichwort - Gleich und Gleich gesellt sich gern - auf euch vier zutrifft.“
Lily sah Megan abwartend an, die aber auch sofort abwehrend die Hände hob und lachend meinte: „Oh nein, das macht mal schön unter euch aus. Remus, Peter und ich werden Schiedsrichter sein und eine Befragung unter den Schülern machen, welcher Streich der Beste war.“
James schüttelte den Kopf und warf seine Bedenken ein: „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, Lily, aber du bist die Einzige von uns, die sich gleich in zwölf Fächern prüfen lässt. Du wirst zwei Wochen lang nicht einen Tag frei haben. Da wird dir keine Zeit bleiben für irgendeinen Streich.“
Lily winkte gelassen ab. „Ich bin gut vorbereitet und mit Jackie zusammen bekomme ich das schon hin. Also, was ist nun, seid ihr dabei?“
Der Schalk funkelte nur so in ihren Augen, was Sirius leise lachen ließ. Vor einem Jahr hätte er nicht erwartet, dass er mit Lily Evans auf einer Decke hocken und sich mit ihr über Streiche unterhalten würde. Er streckte sich etwas und meinte teuflisch grinsend: „Also gut, was ist euer Wetteinsatz?“
Lily und Jackie sahen sich etwas ratlos an, während James sich gedankenverloren mit der Hand über sein Kinn fuhr und sagte: „Wenn wir verlieren, bekommt ihr einen Tag das volle Verwöhnprogramm. Ihr dürft euch wünschen was ihr wollt, aber solltet ihr verlieren, dann kommt ihr am 5. Juni mit nach London. Die Magic Stones geben ein Open Air Konzert in der Winkelgasse.“
Jackie schnappte entsetzt nach Luft. „An diesem Tag ist euer Spiel gegen Ravenclaw und wir können doch nicht so einfach das Schloss...“
Lily fuhr dazwischen: „Ok, die Wette gilt. Allerdings noch eine Bedingung, um allen eine faire Chance zu ermöglichen. Es werden nur die Lehrer aufs Korn genommen und das einen Tag nach der letzten Prüfung!“
Jackie`s Bedenken waren zerstreut und sie lachte leise. „Ja, das wäre doch der Knaller zum Schulabschluss!“
Remus runzelte die Stirn. „Ihr seid übergeschnappt, alle vier, aber, bei Merlin, einen Lacher können wir alle vertragen.“

James und Sirius schlüpften in Windeseile in ihre Kleidung und liefen hinauf zum Schloss, einen Schlachtplan ausarbeiten. Sie wollten auf keinen Fall die Wette gegen die Mädchen verlieren und ihnen wohlmöglich noch einen Tag lang jeden Wunsch von den Augen ablesen müssen. Nicht, dass sie es nicht gerne täten, aber sie waren sich sicher, dass sich Jackie und Lily ganz besondere Gemeinheiten ausdenken würden.
Lily ließ sich jetzt ganz entspannt auf die Decke zurücksinken, schloss die Augen und meinte: „Das wird die beiden etwas auf Trapp halten.“
Remus lachte leise und Jackie sagte aufgeregt: „Ja, aber wir beide müssen uns auch etwas einfallen lassen, und zwar schnell.“
Lily tippte mit einem Finger an ihren Kopf. „Es ist alles hier drin gespeichert und muss nur noch ausgearbeitet werden und dafür haben wir noch genug Zeit.“

James hatte sich mit Sirius in seinem Zimmer verschanzt. Jeder eine Flasche Butterbier in den Händen, saßen sie auf James` Bett und dachten angestrengt nach.
Sirius drehte seine Butterbierflasche in den Händen und schüttelte gedankenverloren den Kopf. „Ich fürchte, das war keine gute Idee, Prongs. Mir fällt echt nichts ein, wie wir die Schüler zum lachen bringen sollen und das auf Kosten der Lehrer.“
„Aber mir!“, lachte James auf einmal laut auf. Sirius hörte sich mit zusammengekniffenen Augen James` Vorschlag an. Es war zwar nicht der Knaller, den er sich vorgestellt hatte, aber er war sich sicher, dass sie damit die Wette gewinnen würden und die Mädchen sie bei ihrem heimlichen Ausflug begleiten müssten.
Leicht schmunzelnd sagte Sirius: „Na, dann brauchen wir ja nur noch die Passwörter zu den Privaträumen der Lehrer herauszufinden.“
„Mit dem Tarnumhang, denke ich, wird das kein Problem sein“, meinte James selbstgefällig.
Sirius fuhr sich mit den Fingern durch seine Haare und fragte vorsichtig: „Sag mal, Prongs, ...also hast du Lily..., na ich meine, hast du ihr einen Antrag gemacht unten am See?“ Neugierig fixierte er seinen Freund.
James erhob sich vom Bett und setzte sich auf die Fensterbank. Seine Beine baumelten in der Luft und seine Schuhspitzen schienen im Moment das Interessanteste in seinem Zimmer zu sein. „Was wäre so schlimm, wenn ich es täte? Nur bin ich nicht sicher, wie sie darauf reagieren wird. Was, wenn sie...“
Er brach mitten im Satz ab und wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, dann hätte Sirius sicher wieder einen lockeren Spruch eingeworfen, doch nun sagte er schlicht: „Wenn du sie nicht fragst, dann wirst du keine Antwort bekommen.“
Sirius schloss kurz die Augen und unwillkürlich erschien Jackie`s Bild vor ihm.
James riss ihn aus seinen Gedanken, als er meinte: „Eines habe ich aber schon geschafft, Lily zieht mit in mein Elternhaus.“
„Merlin steh mir bei!“, rief Sirius gespielt ängstlich, „dann muss ich mir ja eine Wohnung suchen. Mit einer Perfektionistin unter einem Dach, das halte ich nicht aus.“
James sah seinen Freund überrascht an. „Du musst nicht ausziehen. Meine Eltern...“
Sirius winkte ab. „Irgendwann muss ich ja auf eigenen Beinen stehen und vielleicht zieht Jackie ja zu mir. Ich brauch ja schließlich jemanden der sich um mich kümmert.“
James lachte laut auf. „Das lass sie bloß nicht hören, sie kratzt dir sonst die Augen aus.“
Sirius seufzte und blickte auf die Bettdecke. „Sie hat sich verändert, James, und das macht mir Sorgen.“
Etwas in der Stimme seines Freundes ließ James aufhorchen. „Der Prüfungsstress macht uns allen zu schaffen, Pad. Lass das alles erst vorbei sein und wenn Jackie erst einmal ihre Eltern besucht hat, dann wird sie schon wieder die Alte sein“, meinte James beruhigend.
Sirius erhob sich und zuckte mit den Schultern. „Ich hoffe, du hast Recht. Wir sehen uns beim Abendessen!“
Nachdenklich verließ Sirius die Schulsprecherräume und betrat den fast leeren Gemeinschaftsraum, denn das Wetter war viel zu schön, um an einem Samstag drinnen zu hocken. Nur zwei Personen hatten es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht, Megan und Remus.
Remus hatte ausnahmsweise mal kein Buch in der Hand. Er saß relaxt auf dem Sofa und spielte gedankenverloren mit einer Haarsträne von Megan, die ihren Kopf an seine Schulter gelehnt hatte, die Augen geschlossen.
Sirius wollte nicht lauschen, doch er hörte Megan`s leise Frage: „Sehen wir uns wieder, Remus, wenn das Schuljahr vorüber ist?“
Remus drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und seufzte verhalten. „Wenn es sich ergibt, sicher. Ich muss mir erst einen Ausbildungsplatz oder einen Job suchen.“
Megan blickte auf und sagte zuversichtlich: „Du schaffst das, da bin ich ganz sicher.“
Sirius schlich sich leise davon. Er wollte die beiden nicht stören, denn Megan schaffte es immer wieder, besser noch als er selbst und James, Remus aus seiner Lethargie herauszuholen. Doch was würde werden, wenn sie alle in ein paar Wochen die Schule verließen? Erst jetzt wurde Sirius klar, dass Remus eigentlich der Mittelpunkt der vier war. Er war derjenige, um den sich all die Jahre alles gedreht hatte, für den sie Animagi geworden waren. Er war ihr ruhiger Pol, jemand, der immer hinter einem stand und dennoch war er mit seinem Problem alleine.
Noch bevor Sirius den Gemeinschaftsraum verlassen konnte, kam Peter in den Turm gestolpert. Sein Atem ging schwer, sein Umhang war an einigen Stellen zerrissen und um sein linkes Auge zeigte sich ein Veilchen. Er rang nach Luft und keuchte: „Lily und Jackie...die Slytherins...draußen ...Schwarzer See.“
„Hol James!“, rief Sirius alarmiert, ohne weitere Fragen zu stellen und rannte gehetzt aus dem Raum. Peter nickte nur und sah ihm nach. Remus und Megan waren auf ihn aufmerksam geworden. Remus verschwand sofort in den Schulsprecherräumen und rief nach James, während Megan Peter nun fragte: „Was ist passiert?“
„Die Lestrange Brüder und noch zwei andere haben Lily und Jackie...“, kam es immer noch schnaufend von Peter.
Megan stemmte die Hände in die Hüften und keifte: „Und du hast ihnen nicht geholfen?“
„Ich wollte erst...Hilfe holen“, rechtfertigte sich Peter kleinlaut, während Remus und James aus dem Portraitloch kletterten und eilig die Gänge des Schlosses durchquerten.
Als sie das Schlossgelände endlich erreicht hatten, sahen sie schon von weitem die Schar Schüler, die sich am Ufer des Schwarzen Sees versammelt hatte, doch noch blieb ihnen der Blick versperrt. Erst als sie näher kamen, hörten sie Sirius` Lachen und Alice`s anfeuernde Rufe: „Los Lily, zeig's ihr!“
James bahnte sich energisch den Weg durch die Schüler und glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Jackie war klatschnass, schlammbespritzt und stand bis zu den Knien im Wasser. Rodolphus Lestrange lag schon ordentlich verpackt am Ufer des Sees, während Lily sich mit Bellatrix Black eine Schlammschlacht lieferte. Slytherin und Gryffindor feuerten ihre Hauskameraden an und momentan war noch nicht ersichtlich wer gewinnen würde. Mal wurde Lily`s Kopf unter Wasser gedrückt und mal war es Bellatrix, die unter Lily`s Attacken zu leiden hatte. Bella hatte auch noch ihre Schuluniform an, die schwer an ihrem Körper klebte und ihr nicht viel Bewegungsfreiheit erlaubte, dennoch gab sie nicht auf und drückte der zornigen Lily eine Ladung Schlamm ins Gesicht. „Das ist genau richtig für dich, du kleines...“
James brüllte dazwischen: „Hört sofort auf!“
Die beiden Streithähne zeigten keine Reaktion und Sirius sagte lachend: „Lass sie doch. So eine kleine Ablenkung ist doch gar nicht schlecht.“
James schnaubte verächtlich, schwang seinen Zauberstab und trennte augenblicklich Lily und Bellatrix von einander. Lestrange`s Fesseln verschwanden ebenso, doch noch bevor er sich erneut auf Jackie stürzen konnte, sagte James gefährlich leise, doch für jeden verständlich: „Zwanzig Punkte Abzug für Slytherin und Gryffindor und wenn ihr nicht sofort verschwindet, dann verdopple ich...“
„James“, rief Lily wütend dazwischen, „sie haben angefangen...“ Lily`s Augen sprühten vor Zorn, aber das Bild, das sie bot, war einfach nur lächerlich. Da stand sie im knietiefen Wasser, dicke Dreckklumpen hingen in ihren Haaren und Wasser tropfte aus ihrer Kleidung.
Die Schüler zerstreuten sich etwas, denn das Schauspiel war vorbei, nachdem der Schulsprecher eine deutliche Ansage gemacht hatte. Schwerfällig wateten Rodolphus und Bellatrix mit ihrer nassen Kleidung aus dem Wasser, aber nicht ohne James noch einen hasserfüllten Blick zuzuwerfen.
Sirius half Jackie, die jetzt anfing zu zittern, aus dem See und konnte sich nur schwer ein Lachen verkneifen. „Wie wäre es mit einem reinigenden Bad?“, fragte er grinsend. Jackie seufzte laut auf und warf noch einen kurzen Blick zu Lily und James.
James stand am Ufer, seine Augen nicht von der rothaarigen Hexe nehmend. Sein Gesichtausdruck war undefinierbar, aber er wartete nur darauf, dass sie alle verschwanden, dann stemmte er die Hände in die Hüften und fragte kopfschüttelnd: „Wie alt bist du eigentlich? Und warum lässt du dich von Bellatrix provozieren?“
Lily giftete ihn an: „Du hast dich auch oft genug mit ihr duelliert und niemand hat dir Punkte abgezogen.“
James lachte leise und verstand plötzlich woher der Wind wehte. Lily war in ihrer Ehre verletzt, denn noch nie hatte das Haus Gryffindor wegen ihr Punkte verloren und dass nun auch noch ausgerechnet ihr Freund, der wohl mehr verbotene Dinge getan hatte, als jeder andere, ausgenommen Sirius, ihr, der immer perfekten, akkuraten Schulsprecherin, Punkte abzog, kratzte gewaltig an ihrer Ehre.
„Ich hab mich aber nie erwischen lassen“, sagte James lachend und reichte Lily eine Hand.
Lily schnaubte nur und watete ohne seine Hilfe aus dem Wasser. Mit raschen Schritten steuerte sie das Schloss an und knurrte nur noch etwas wie: „Wir sehen uns später, wenn ich mich beruhigt habe.“
James sah ihr nach und hätte schwören können, dass Lily gerade Funken stieben ließ. Hin und wieder ging ihr Temperament mit ihr durch, aber gerade das liebte er an ihr. An diesem Tag hatte sie dafür gesorgt, dass wohl alle Prüflinge etwas Ablenkung hatten.

Den Sonntag verbrachten sie noch mit den letzten Vorbereitungen für ihre erste Prüfung am Montag. Als am Abend die Vertreter der Zauberprüfungsbehörde anreisten, war Lily kurz vor dem Durchdrehen. Mit zusammen gekniffenen Augen verfolgte sie die ziemlich streng und alt aussehenden Zauberer, die sich am Lehrertisch niederließen, nachdem der Schulleiter sie begrüßt hatte. Alle Siebtklässler kannten die Prüfer noch von ihren ZAG-Prüfungen. Ihre Aufgabe war es, die schriftlichen Prüfungen zu überwachen und sich das Können der einzelnen Schüler während der praktischen Prüfungen demonstrieren zu lassen. In diesem Moment wurde Lily gerade bewusst, dass es um alles ging. Panisch rannte sie aus der Großen Halle und stieß dabei etwas unsanft einen Erstklässler beiseite, der auch sofort zu Boden ging. James war ihr kopfschüttelnd gefolgt und holte sie in der Eingangshalle ein. Ein fester Griff um ihren Arm ließ Lily stehen bleiben.
„Ich brauch Luft“, nuschelte sie und sah ihn mit ängstlichen Augen an.
James konnte sich nur schwer ein Lachen verkneifen, denn nachdem alle ihre Prüfungsangstphasen überwunden hatten, hatte es Lily wohl gerade erst erwischt.
„Nimm lieber ein entspannendes Bad und hör ein bisschen Musik“, meinte James aufmunternd.
Lily lehnte ihre Stirn an seine Brust und schniefte: „Morgen ist als erstes gleich Verwandlung dran und ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Hast du die mürrischen Gesichter der Prüfer gesehen. Ich falle durch, James!“
James legte einen Arm um ihre Schultern und dirigierte sie Richtung Große Treppe. „Du bist gut vorbereitet, Flower. Sogar die Sache mit der Uhr hast du drauf“, munterte er sie ein bisschen auf.
Widerstandslos ließ Lily sich in die Schulsprecherräume führen. Eine Weile später lag sie in der Badewanne, umhüllt von rosa Schaum und ließ sich von leiser Musik berauschen. Von Entspannung konnte zwar nicht wirklich die Rede sein, doch es half ihr, etwas abzuschalten.
Jeder bereitete sich auf seine Weise mental auf die Sache vor. Sirius hatte es sich mit Remus bei einer Partie Zauberschach gemütlich gemacht. Er saß auf dem Sofa vor dem Kamin im Gemeinschaftraum, während Jackie mit dem Kopf auf seinem Schoß lag, die Augen geschlossen, und einfach nur dem Gemurmel im Gryffindorturm lauschte. Peter hockte an einem Tisch, all seine Aufzeichnungen der letzten sieben Jahre vor sich. Ob es wirklich etwas half, war fraglich, aber sie alle wussten, dass zwei harte Wochen vor ihnen lagen.


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis