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Fanfiction

Geliebter Feind - Leb' den Tag

von heidi

[
56. Leb' den Tag

Jackie wurde auch ohne Wecker im Morgengrauen wach. Erst nach einem kurzen Rundumblick, wurde ihr bewusst, dass sie immer noch im Krankenflügel lag, durch die Trennwand geschützt vor ungewollten Blicken. Sirius schlummerte friedlich neben ihr und Jackie schloss die Augen, die Bilder der letzen Nacht noch einmal in Erinnerung rufend. Sie hatte sich etwas vorgenommen und daran wollte sie festhalten.

Ich leb' den Tag!
Ich öffne die Augen
und fang' ihn von vorne an.
Einen Tag,
ganz in dem Glauben,
dass er alles bedeuten kann.

Mit noch geschlossenen Augen tastete Sirius Jackie`s Körper ab und grinste. „Du bist wirklich viel zu dünn.“
Jackie schob ihn von sich und sagte lachend: „Ja und deshalb will ich frühstücken. Wir sollten hier verschwinden, bevor Poppy uns erwischt.“
Schwerfällig krabbelte Sirius aus dem Bett, streckte sich und ließ seine Muskeln dabei etwas spielen. Jackie seufzte und wäre am liebsten wieder mit ihm unter die Decke geschlüpft, doch plötzlich fiel ihr Bellatrix` Anschlag auf Lily ein. Hektisch griff sie nach ihrer Kleidung und sagte aufgeregt: „Wir müssen uns beeilen, wenn Lily...“
Sirius schlang seine Arme um ihre Hüften. „Keine Panik, Süße. Ich hab das letzte Nacht schon alles vorbereitet.“
Er grinste über beide Ohren, doch Madam Pomfrey`s lautes „Guten Morgen“ ließ sie auseinander fahren. Hektisch und so leise wie möglich sammelte Sirius seine Sachen zusammen und konnte gerade noch unter dem Tarnumhang verschwinden. Jackie hörte seine raschen Atemzüge, als Poppy die Trennwand entfernte und ein skeptischer Blick auf Jackie`s zerwühltes Bett folgte.
„Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen“, meinte die Krankenschwester leicht zweifelnd.
Jackie griff nach ihrem Umhang. „Es geht mir schon viel besser, Madam Pomfrey.“
Die Krankenschwester runzelte die Stirn. „Versprechen Sie mir, Miss Andrews, auch hin und wieder eine Pause zu machen und nicht immer nur über den Büchern zu hocken. Lassen Sie sich ruhig mal von Mr. Black ablenken“, meinte Poppy augenzwinkernd, horchte allerdings auf, als sie ein unterdrücktes Husten von der Tür vernahm.
Jackie verließ eilig den Krankenflügel und ließ die Tür hinter sich offen, damit Sirius noch hinaus konnte.
Sirius verschwand noch mal in die Küche von Hogwarts und Jackie genoss die Stille in den noch ruhigen Gängen des Schlosses, an diesem Montagmorgen.

Ich hab mich nie gefragt, ob es wichtig ist,
ob die Welt auch hält was sie mir verspricht.
Denn mal flieg ich hoch und mal fall ich tief.
Bin ein Kind der Geister, die ich rief.


Jackie machte einige Umwege, bevor sie endgültig die Große Halle ansteuerte und wieder gnadenlos in den Alltag hineingezogen wurde. Schnatternde Schüler belagerten schon die Haustische, als sie sich neben einem lächelnden Remus niederließ. „Du siehst schon viel besser aus“, sagte er auch gleich aufmunternd. Nach außen hin strahlte Jackie, doch ihre Fassade aufrecht zu erhalten fiel ihr nicht leicht.
Lily kam mit Jackie`s Schultasche unter dem Arm und James im Schlepptau nur wenig später an. Jackie erzählte ihrer Freundin leise von Bellatrix` Herumschleichen im Krankenflügel und von ihrem Vorhaben.
James schlug wütend mit der Hand auf den Tisch und knurrte: „Ich wusste es, diese falsche Schlange lässt nicht locker!“
„Aber ich werde sie mit ihren eigenen Waffen schlagen“, meinte ein gut gelaunter Sirius und ließ sich neben Jackie auf die Bank fallen. Er beugte sich etwas über den Tisch und sagte leise zu Lily: „Du kannst alles bedenkenlos essen, es sei denn, Bellatrix sollte es doch noch schaffen, in deine Nähe zu kommen.“
Lily verstand nicht ganz, was er damit meinte. Es wurde ihr allerdings im Zaubertränkeunterricht klar.

Professor Slughorn ließ sie in den letzten Wochen vor ihren Abschlussprüfungen nur noch wiederholen. Jeder war für sich selbst verantwortlich und braute die Tränke mit denen er noch Schwierigkeiten hatte. Lily langweilte sich dann immer etwas und beobachtete James, der, in ihren Augen, schon viel besser im Tränkebrauen geworden war. Auch die verstohlen Blicke, die ihr der Slytherin Severus Snape hin und wieder zuwarf entgingen ihr nicht, ebenso wenig wie Remus, der schon seit Wochen heimlich James` selbsternannten Erzfeind beobachtete. Remus hatte einen ganz bestimmten Verdacht, der sich immer mehr bestätigte. Zu gegebener Zeit wollte er mal mit Lily darüber reden, aber jetzt genoss er erst einmal, genau wie alle anderen, das Schauspiel, das ihnen Sirius` Cousine lieferte und somit die triste Stunde in dem dunklen Kerker erheblich amüsanter machte.
Bellatrix stand an einem Nebentisch, umringt von ihren Hauskameraden, als sie plötzlich laut aufstöhnte und ihre Hand auf den Bauch drückte. Rodolphus unterbrach seine Arbeit und war sofort neben ihr. „Geht's dir nicht gut?“, fragte er besorgt und tätschelte etwas unbeholfen über ihren Rücken. Bella presste fest die Lippen zusammen, während Schweiß von ihrer Stirn lief und sie nervös von einem Bein auf das andere tippelte.
Alle Schüler starrten sie an. Einige tuschelten und verzogen ihre Gesichter spöttisch, doch niemand wagte es laut zu lachen.
„Was hast du ihr untergejubelt?“, fragte Remus Sirius leise und beugte sich dabei etwas vor, um ja nichts zu verpassen.
Sirius grinste und warf einen kurzen Blick zu Jackie, die ihm zuzwinkerte, bevor er flüsterte: „Gar nichts, das haben allein die Hauselfen zu verantworten. Ich hatte schon Angst, die gewünschte Wirkung würde ausbleiben.“
Snape verfolgte ihre Unterhaltung mit gespitzten Ohren und sein Unmut war ihm deutlich anzusehen, doch er schwieg, ebenso wie James.
Die ganze Klasse starrte Bellatrix Black an, während ihr Hauslehrer, Professor Slughorn, sich nun seinem Schützling näherte. Er hatte allerdings keine Zeit mehr seine Besorgnis zum Ausdruck zu bringen, denn Bellatrix schubste Rodolphus Lestrange unsanft beiseite und rannte mit blutleerem Gesicht aus dem Klassenzimmer.
Sirius presste zwischen zwei Lachern hervor: „Also, das nächste Klo ist im ersten Stock, aber vielleicht schafft sie es ja noch bis in ihren Gemeinschaftsraum.“
James der sich die ganze Zeit zurückgehalten hatte, stimmte in das Gelächter seines Freundes mit ein.
„Seid auf der Hut, ihre Rache wird euch einholen“, zischte Snape, packte seine Sachen zusammen und verschwand noch vor Ende der Stunde aus dem Klassenzimmer.
Lily und Jackie blickten sich alarmiert an, doch die drei Marauder verzogen ihre Gesichter zu einem spöttischen Lächeln.
Bellatrix blieb den ganzen Tag über verschwunden. Böse Zungen behaupteten, dass sie keine Lust auf Schule hätte und deshalb krank spielte, allerdings wusste Sirius es besser. Blieb nur die Frage offen, ob ein Rückschlag der Slytherins erfolgen würde.

Am kommenden Dienstagnachmittag hatten sie erst alle gemeinsam gelernt, bevor James nach dem Abendessen mit seinem Team das Quidditchstadion ansteuerte. James hatte Jackie`s Vorschlag angenommen und den Sechstklässler Lawrence ins Team geholt. Wie Sirius vorhergesehen hatte, gab James sich auch keinen langen Diskussionen hin. Dass Jackie im Krankenflügel lag, hatte auch ihm zu denken gegeben und er reduzierte das Training etwas, genau wie Connor es mit seinem Ravenclawteam auch tat.
Jackie saß mit Sirius zusammen auf der Tribüne und verfolgte das erste Training mit ihrem Nachfolger sehr genau. Hin und wieder fluchte sie, oder biss sich auf die Lippen. Sirius rollte mit den Augen. „So kannst du ganz gewiss nicht abschalten!“
Er griff nach Jackie`s Hand und zerrte sie hinter sich her. „Ich will das aber sehen!“, maulte sie und versuchte sich mit aller Macht von ihm loszureißen.
Ihre Kraft war beachtlich, aber gegen seinen festen Griff hatte sie keine Chance.
Als sie den Rand des Verbotenen Waldes erreicht hatten, knurrte Jackie säuerlich: „Wo willst du mit mir hin?“
Sirius ließ sie los und sah auf den kleinen Trampelpfad, der in der Dunkelheit des tiefen Waldes im Nichts endete. „Eine halbe Stunde von hier gibt es eine kleine Lichtung.“
Jackie horchte auf. „Was für eine Lichtung?“
Sirius beugte sich etwas vor und flüsterte in ihr Ohr. „Du kennst doch die Geschichten von Feen und Elfen, aber du weißt sicher nicht, wo sie wirklich Leben, wo ihr Zuhause ist...“
Jackie schüttelte ungläubig den Kopf. „Diese Wesen gibt es im Verbotenen Wald?“
Sirius nahm erneut ihre Hand und lachte leise. „Hier gibt es nicht nur die schönen Wesen, auch gefährliche Tiere. Oder glaubst du, Dumbledore hätte den Wald sonst zum Sperrgebiet erklärt?“
Einen Moment zögerte Jackie noch, schien ihr die Sache zu gefährlich. Doch es war wirklich nur ein kurzer Augenblick, dann folgte sie Sirius, nicht ahnend, dass drei Personen sie beobachteten.

Ich sehe die Dinge kommen und wieder gehen.
Doch nicht alles was ich seh' will ich auch versteh'n
Ab und zu sag ich "nein", meine aber "ja".
Manchmal lieber allein, manchmal für dich da.


James betrat etwas genervt die Schulsprecherräume. Auch wenn er gegen Jackie keinen Groll hegte, weil sie ihren Platz im Team aufgegeben hatte, sah er sich von dem Quidditchpokal im Moment entfernter denn je. Wütend warf er seinen roten Umhang auf den Boden und beachtete weder Remus, noch Peter oder Lily, die über den Büchern hockten und ihn anstarrten.
Remus und Lily schüttelten schweigend den Kopf, aber Peter fragte gerade heraus: „Euer Training lief wohl nicht so gut?“
James knurrte ihn an: „Natürlich, es lief hervorragend, wenn man verlieren will.“ Seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.
Lily klappte ihr Buch geräuschvoll zu und sagte laut: „Du wirst an deinem Ehrgeiz noch zugrunde gehen, James. Ihr seid gut und das weißt du...“
„Gut reicht aber nicht aus“, maulte James beharrlich weiter. Er hatte sich scheinbar in Rage geredet, das spürte nicht nur Remus, der Peter wortlos bedeutete ihm zu folgen. Er war nicht mehr dafür verantwortlich seinem Freund gut zuzureden, dafür gab es jetzt Lily in James` Leben. Remus übergab ihr nur all zu gern diese Aufgabe, hatte er sich doch all die Jahre darum bemüht James und auch Sirius im Zaum zu halten, sie mit Worten aus ihrer eigenen kleinen Welt in die Realität zurück zu holen.
Die Tür zu den Schulsprecherräumen schloss sich hinter Remus und Peter, während James mit mürrischem Gesichtsausdruck in ihrem kleinen Bad verschwand.
Lily wartete geduldig, bis sie das Rauschen des Wassers vernahm. Ein kleines teuflisches Grinsen umspielte ihre Lippen, als sie leise die Tür zum Bad öffnete. Nur schemenhaft konnte sie James` Silhouette hinter der Duschabtrennung wahrnehmen, der wohl gerade dabei war sich seine Haare zu waschen. Mit einem Wink ihres Zauberstabes und ein paar gemurmelten Worten veränderte Lily die angenehme Wassertemperatur in eiskalt.
Ein lauter Aufschrei erfolgte sofort, der sogar noch das Zuschlagen der Tür übertönte und erst Recht Lily`s Lachen.

Lily hockte unschuldig auf dem Sofa und ließ ihren Blick über James gleiten, der soeben laut vor sich hin fluchend in ihren Aufenthaltsraum tapste. Da stand er nun, wie Gott ihn erschaffen hatte, stemmte seine Hände in die Hüften und versuchte seiner Stimme einen ernsten Unterton zu geben. „Du warst das, Evans, gib es zu! Wegen dir hätte ich bald einen Herzstillstand bekommen.“
„Du siehst aber noch sehr lebendig aus“, lachte Lily und ließ ihren Blick zu einem gewissen Körperteil wandern. James folgte ihrem Blick und verdrehte die Augen, in denen sich allerdings schon wieder der Schalk zeigte. „Musst du nicht für Verwandlung lernen?“, fragte er scheinheilig und näherte sich langsam dem Sofa.
Lily`s Augen blitzten ihn an. „Eigentlich schon, aber vielleicht könntest du mir dabei helfen“, setzte sie das sorglose Geplänkel fort.
James drückte sie auf das Sofa. Seine Hände begaben sich augenblicklich auf Wanderschaft und er meinte süffisant: „Alles was du willst, Evans!“
Genau das wollte sie, doch ihr Gehirn hatte sich gerade verabschiedet und ließ solche Worte einfach nicht zu. Sie spürte förmlich James` Lächeln an ihren Lippen, denn, bei Merlin, er wusste genau, wie er sie berühren musste, damit sie Wachs in seinen Händen wurde.
James lachte tatsächlich in sich hinein und genoss das Erzittern ihres Körpers unter ihm. Wie jedes Mal wenn sie sich so nah waren, spürte er, wie sie seine Seele berührte. Heute jedoch schien Lily ganz und gar nicht mit seiner Dominanz einverstanden zu sein. Einen Moment später fand er sich unter ihr wieder und die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Entschlossen forderte sie die Führung, so dass er gar nicht anders konnte - nicht anders wollte - als ihr zu folgen, wo immer sie auch hin ging.

Ich leb den Tag!
Ich öffne die Augen
und fang' ihn von vorne an.
Einen Tag,
ganz in dem Glauben,
dass er alles bedeuten kann.


Jackie und Sirius näherten sich langsam der Lichtung. Der Pfad war schon lange in dichtes Unterholz übergegangen und erschwerte ihnen den Weg, doch Jackie war heute zu allen Schandtaten bereit, allerdings blieb sie stehen, als sich etwas in einem Gebüsch bewegte. Mit einem leisen „Lumos“ erleuchtete sie ihren Zauberstab und sah gerade noch ein kleines Wesen davon huschen.
„Bowtruckles?“, fragte Jackie ungläubig und wenn sie nicht schon diese kleinen Baumwächter im Unterricht gesehen hätte, dann wären sie ihr gar nicht weiter aufgefallen, denn aus der Ferne betrachtet, sahen diese Geschöpfe nur wie kleine Zweige aus, die sich bei näherem Hinschauen als wichtelartige Wesen aus Holz erwiesen. Ihre knubbeligen braunen Arme enden in je zwei messerscharfen Fingern, mit denen sie sich sehr schmerzhaft zur Wehr setzen können. In ihrem flachen, rindenartigen Gesicht glitzern lebhafte braune Augen.
Sirius war stehen geblieben und versuchte in der Dunkelheit das kleine Geschöpf mit den Augen zu verfolgen. Er zeigte nach vorn und im fahlen Licht seines Zauberstabes sahen die beiden auch den Grund für die Anwesenheit dieser Wesen.
„Zauberstabbäume“, meinte Sirius lachend und zog Jackie weiter durch die Dunkelheit des Waldes.
Jackie drückte seine Hand fester. „Eigentlich logisch“, sagte sie, „diese Biester sind verrückt nach Feeneiern. Wir sollten uns lieber von den Zauberstabbäumen fern halten. Ich will keine Bekanntschaft mit ihren Spitzen Krallen machen.“
Sirius blieb plötzlich stehen. Kleine Lichter von magischen Wesen schimmerten in seinen Augen. Jackie legte den Kopf in den Nacken, streckte die Arme in die Luft und drehte sich in dem Lichtermeer. Abertausende von kleinen Feen, die maximal die Größe von zehn Zentimetern erreichten, flatterten über die kleine Lichtung. Ihre Körper waren menschenähnlich, jedoch hatten sie große insektenartige Flügel, die durchsichtig oder bunt gefärbt waren. In ihnen brach sich das fahle Sternenlicht und zauberte die vielen bunten Punkte.
Sirius war nicht das erste Mal hier. Durch ihr nächtliches Herumschleichen mit Remus kannten die Marauder viele versteckte Winkel und Geheimnisse des Verbotenen Waldes. Jackie jedoch, sah zum aller ersten Mal diese magischen Wesen in ihrer natürlichen Umgebung. Ihr verträumter Blick und die kleinen Lichter, die auf ihrem Gesicht tanzten, zauberten Sirius ein Lächeln ins Gesicht. Er hätte ihr so gern all die Sorgen abgenommen, die ihr momentan so zu schaffen machten. Mit diesem kleinen Ausflug wollte er sie nur etwas ablenken und es schien ihm auch gelungen zu sein.
Mit einem leisen Seufzen lehnte sich Jackie mit dem Rücken gegen seine Brust. „Das ist..., ich finde einfach keine Worte“, hauchte sie kaum hörbar, die Augen nicht von den vielen Lichtpunkten über sich nehmend.
„Ich liebe dich“, flüsterte Sirius leise, Angst davor den Augenblick mit Worten zu zerstören. Stille und ein bisschen Zweisamkeit war alles, was sie jetzt als Ausgleich zu ihrem momentan stressigen Alltag brauchten.

Tage zu verbringen ist 'ne Leichtigkeit
und 24 Stunden sind 'ne Menge Zeit,
um jeden Morgen wieder 'n neues Leben zu beginnen
und den Glauben daran durch die Nacht zu bringen.


Sie genossen einfach nur den Augenblick und hörten nicht die drei Gestalten herannahen, aber sie sahen die drei Zauberstäbe, die plötzlich auf sie gerichtet wurden.
Sirius und Jackie griffen zeitgleich in ihre Umhänge, auf der Suche nach ihren Zauberstäben, doch noch bevor sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnten, schnellten ihre Arme auf den Rücken. Um ihre Handgelenke legten sich magische Fesseln, die bei jeder Art von Gegenwehr schmerzhaft an ihren Gelenken rieben.
Jackie sah Sirius alarmiert an, denn die dunklen Umhänge und Kapuzen, mit denen die Gesichter der Personen verhüllt waren, erinnerten sie an ihre erste Begegnung mit den Todessern.
Sirius schnaubte wütend: „Wer seid ihr und was wollt ihr von uns?“
Es war nichts Panisches in seiner Stimme, aber dennoch hörte Jackie den besorgten Unterton.
Als Antwort wurden ihnen nur stumm Zauberstäbe in den Rücken gedrückt und sie von der Lichtung zurück in den Wald gedrängt. Jackie atmete tief durch, biss sich hin und wieder auf die Lippe, doch Sirius` aufmunternder Blick, den er ihr trotz dieser ernsten Situation zuwarf, ließ sie ihre aufsteigende Angst verdrängen. Keiner wusste, was diese Typen vorhatten und dass sie nicht sprachen, machte sie noch unheimlicher.
Jackie und Sirius nahmen das Umherhuschen zwischen den Bäumen sehr genau wahr. Die kleinen Baumwächter beschützten die Zauberstabbäume in denen sie lebten und waren natürlich in ihrer Nähe vermehrt anzutreffen.
Sirius hatte eine ganz böse Vorahnung und versuchte seine Fesseln zu lösen, den brennenden Schmerz um seine Handgelenke ignorierte er dabei. Er wurde weiter geschubst, ohne dass die drei Gestalten auch nur ein Wort verloren.
Vor einem magischen, großen Baum blieben sie stehen. Bei genauerem Hinsehen konnten sie kleine Holzteilchen über den Stamm und das Geäst des Baumes huschen sehen.
„Auch das noch“, murmelte Sirius, sich der Tatsache gewiss, dass sie gerade an einen Zauberstabbaum gefesselt wurden. Magische, gelb leuchtende Seile legten sich um Jackie und Sirius` Oberkörper, banden sie an den riesigen Eibenstamm und drohten ihnen die Luft zum Atmen zu nehmen. Kaum eine Pflanze wuchs in dem Schatten des riesigen Baumes. Die Eibe wurde deshalb auch der Totenbaum genannt.
„Macht uns sofort hier los!“, rief Jackie aufgebracht, als sie sah, dass die drei Gestalten in der Dunkelheit des Waldes verschwanden, nur ihr leises Lachen war noch zu hören.
Die Bowtruckles schlichen lautlos näher, nur hin und wieder knackte es etwas. Sirius versuchte schon den ersten von seinem Bein abzuschütteln, während ein anderer mit seinen spitzen Krallen Jackie`s Umhang zerfetzte.
„Verdammt noch mal, tu doch was, Sirius!“, keifte Jackie jetzt schon leicht hysterisch, denn irgendwie hatte sie das Gefühl, alles um sie herum wäre lebendig geworden. Die kleinen Baumwächter kamen nicht nur vom Erdboden. Vorher kaum wahrgenommen, lösten sich die Baumbewohner jetzt vom Stamm der Eibe und gingen zum Angriff über. Sie wollten ihre Behausung beschützen und in Jackie und Sirius sahen sie die Eindringlinge, auch wenn die beiden mehr oder weniger kampfunfähig waren.
„Versuch mal, ob du in meine Umhangtasche greifen kannst“, keuchte Sirius und versuchte unter größtem Kraftaufwand näher an Jackie heran zu rutschen. Schmerzhaft rieben die magischen Seile an seinem Oberkörper, brannten sich durch den Stoff seiner Kleidung, doch er schaffte es, näher an Jackie zu kommen, die gerade versuchte eins dieser kleinen Biester abzuschütteln, das sich in ihren Haaren verfangen hatte. Sie konnte ihre Arme nicht bewegen, doch sie tastete mit den Fingern nach dem Stoff seines Umhanges. Immer weiter zog sie das Kleidungsstück zu sich heran, bis sie endlich an der Innentasche ankam. Sie fühlte etwas Festes durch den groben Stoff.
„Das ist aber nicht dein Zauberstab“, murmelte Jackie, während Sirius gerade gegen einen kleinen vorwitzigen Bowtruckle ankämpfte, der an ihm herauf kroch.
„Tut mir leid, der ist in der anderen Tasche“, meinte Sirius entschuldigend und zerrte an den Seilen, die aber kein Stück nachgaben.
„Steh endlich still“, maulte Jackie und fingerte einen kleinen Gegenstand aus seiner Tasche. Sie drehte den Kopf und rief aufgebracht: „Ein Spiegel? Soll ich mir jetzt Lippenstift auftragen oder was?“
Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte Sirius am liebsten laut los gelacht, doch nun sagte er nur: „Das ist der Spiegel zu dem James das Gegenstück besitzt.“
Bei Jackie fiel jetzt endlich der Groschen und sie erinnerte sich an die Nacht zurück, als James sie mit dem Spiegel um Hilfe gebeten hatte. Ohne lange zu überlegen, schrie sie laut: „James Potter!“
Sirius lachte kurz auf, verstummte allerdings sofort wieder, weil die kleinen Baumwächter ihn nun attackierten. „Wenn die wenigstens die Seile durchtrennen würden“, maulte Sirius und hörte wie sein Hosenbein gerade zerfetzt wurde.
„Aua“, schrie er laut auf und strampelte mit einem Bein, denn messerscharfe Krallen bohrten sich gerade schmerzhaft in seine Wade.
„Prongs“, rief Sirius jetzt schon leicht verzweifelt. Jackie versuchte krampfhaft den Spiegel nicht fallen zu lassen, bei dem Ansturm an Bowtruckles.
Endlich leuchtete der Spiegel auf. „Mensch Prongs, wir sitzen hier in der Scheiße. Schwing dich auf deinen Besen und komm sofort zur Feenlichtung, sonst nagen uns diese Bowtruckles noch bis auf die Knochen ab.“
James schien etwas verwirrt und nicht so recht zu wissen, was überhaupt los war. Jackie lachte laut auf und vertrieb damit etwas die kleinen Plagegeister.
James murmelte etwas, wie „ja sofort“ und das Licht des Spiegels erlosch.
„Ich glaube er wird nicht begeistert sein, dass du ihn gerade gestört hast“, meinte Jackie und versuchte so still wie möglich zu stehen, damit die kleinen Biester keinen Grund hatten sie weiter anzugreifen.
Sirius knurrte: „Das ist mir so was von egal!“
Jackie drehte etwas den Kopf und sah in sein zerknirscht dreinblickendes Gesicht. „Ich liebe dich“, sagte sie und tastete nach seiner Hand. Sirius grinste schief. „So hatte ich mir unseren Ausflug eigentlich nicht vorgestellt.“
Jackie lächelte. „Mir hat es gefallen, aber das nächste Mal keine Bowtruckles mehr.“

James traf kurze Zeit später ein und befreite die beiden aus ihrer misslichen Lage. Trotz ihren leichten Verletzungen, konnte er ein Lachen nicht unterdrücken, doch als Sirius ihm von den drei vermummten Gestalten erzählte, wechselte sein Blick ins Sorgenvolle. „Möglich, dass wieder Todesser hier rum schleichen“, sagte er nachdenklich.
Sirius zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, so abgebrüht kamen mir die gar nicht vor.“
„Wir sollten zurück gehen“, sagte Jackie nach einem Blick auf die Uhr, denn sie hatten die Ausgangsperre schon längst überschritten.
James schwang sich wieder auf seinen Besen, während Jackie und Sirius mit gezückten Zauberstäben durch das Unterholz des Waldes schlichen.
Ohne erwischt zu werden, kamen sie im Gemeinschaftsraum der Gryffindors an. Lily wartete schon mit einer Heilsalbe auf sie, um ihre kleinen Kratzer und Verletzungen, die sie unweigerlich davon getragen hatten, zu verarzten. Sirius nahm ihr allerdings die Salbe ab, griff nach Jackie`s Hand und zog sie mit in seinen Schlafraum. „Danke Lily, wir machen das selbst“, rief er noch.

Um Frank und Peter`s Bett waren die Vorhänge schon geschlossen. Nur Remus las noch in einem Buch.
„Keine Fragen“, sagte Sirius sofort, während er sich seines zerrissenen Umhanges und seiner kaputten Hose entledigte. Er schloss die Vorhänge seines Bettes, damit Jackie sich ungestört umziehen konnte.
Kurze Zeit später hockten sie beide nur in Unterwäsche auf seinem Bett. Ihre Zauberstäbe gaben genügend Licht ab, damit sie sich gegenseitig ihre kleinen Wunden verarzten konnten.
Wieder mal war ein aufregender Tag zu Ende gegangen, den Jackie nie wieder vergessen wollte. Müde kuschelte sie sich an Sirius und schloss die Augen. Sie verdrängte den Gedanken, dass es irgendwann, in absehbarer Zeit damit vorbei war, seine Wärme und seine Nähe so zu spüren, doch ihr blieb etwas von ihm, das sie für immer verband.

Ich leb den Tag!
Ich öffne die Augen
und fang' ihn von vorne an.
Einen Tag,
ganz in dem Glauben,
dass er alles bedeuten kann.


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