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Fanfiction

Geliebter Feind - Für und Wider

von heidi

55. Für und Wider

Alice fand Jackie auf dem Boden kauernd, kaum noch Luft bekommend vom vielen Weinen. Ihre Haare hingen wirr im Gesicht und selbst nachdem Alice sie mehrmals angesprochen hatte, beruhigte sich Jackie nicht. Alice wusste sich keinen anderen Rat, als aufgeregt in den Gemeinschaftsraum zu hasten und nach Lily zu rufen.
Alarmiert blickten die vier Marauder auf und Sirius stürzte sofort auf die Treppe zu den Mädchenschlafsälen. Im Eifer des Gefechts vergaß er den Mechanismus, der es ihm unmöglich machte die Stufen hinauf zu kommen. Mit einem lauten Rumoren verwandelte sich die Treppe in eine Rutschbahn und Lily konnte gerade noch so die obersten Stufen erklimmen, aber Sirius flog der Länge nach hin und rutschte zurück zum Ansatz der Treppe. Der halbe Gemeinschaftsraum brach in Gelächter aus, während Sirius sich Hilfe suchend nach seinen Freunden umsah.
Megan wartete, bis sich die Stufen wieder zeigten. Einen Augenblick später ließ sie die vier Jungs zurück und eilte in das Badezimmer der Siebtklässlerinnen.
Lily hatte Jackie ein feuchtes Handtuch auf die Stirn gedrückt und sprach beruhigend auf sie ein. „Hey, alles wird wieder gut. Wir bringen dich erst mal zu Poppy und dann erzählst du was überhaupt los ist.“
Lily war ebenso ratlos wie Alice, doch sie alle schoben es auf den Stress der letzten Tage und Wochen. Jackie`s Atmung ging unregelmäßig und die Tränen wollten nicht versiegen. Megan und Lily stützten sie und Jackie ließ sich bereitwillig die Treppe herunter führen. Ihre Beine zitterten und wollten ihren Dienst versagen und als sie Sirius unten an der Treppe stehen sah, hätte sie am liebsten die Flucht ergriffen, aber vielleicht war der Krankenflügel gar keine schlechte Idee, so konnte sie zur Ruhe kommen, abschalten und darüber nachdenken, wie es nun weiter gehen sollte.
Alle Gryffindors starrten sie an und Jackie war mehr als dankbar, dass Sirius sie einfach auf den Arm nahm und schweigend mit ihr den Gemeinschaftsraum verließ, gefolgt von Lily.
„Du ruhst dich jetzt erst einmal ein paar Tage aus“, redete Sirius beruhigend auf sie ein. „Und keine Bücher, hörst du?“
Jackie schniefte nur als Antwort, denn wie falsch lag er doch mit seiner Vermutung. Sie hatte keine Kraft und auch nicht den Mut alles zu erklären.
Madam Pomfrey kam gleich auf sie zugeeilt, als sie die schwere Eichentür zum Krankensaal öffneten. Einige Betten waren belegt, ausnahmslos Siebtklässler mit Nervenzusammenbrüchen oder jene, die irgendwelche Stärkungstränke gebraut und sich damit halb vergiftet hatten. Selbst Sirius` verhasste Cousine lag friedlich schlummernd in einem der Betten.
Die Krankenschwester zeigte stumm auf die andere Seite der Krankenstation, auf ein einzelnes Bett am Fenster. Sirius setzte Jackie darauf ab, während Lily ein paar Worte mit Madam Pomfrey wechselte.
Poppy kam näher und strich Jackie beruhigend über den Kopf. „Sie bleiben erst mal zwei Nächte hier, Miss Andrews, und dann sieht die Welt schon anders aus.“
Jackie nickte stumm, während Sirius etwas ratlos daneben stand. Er hatte geglaubt, der Hogsmeade-Ausflug hätte Jackie gut getan und wäre Ablenkung genug gewesen, doch nur eine Stunde später stand er hier im Krankenflügel und wusste nicht, wie er ihr helfen sollte. Sie alle hatten viel um die Ohren in den letzten Wochen vor den Prüfungen, aber Jackie schien sich da noch mehr hineingesteigert zu haben.
Madam Pomfrey unterbrach seine Gedankengänge. „Gehen Sie jetzt, Mr. Black. Übermorgen können Sie ihre Freundin zum Unterricht wieder abholen.“
Sirius wollte schon ansetzen, um zu protestieren, aber die Krankenschwester hob eine Hand und sagte energisch: „Miss Andrews braucht Ruhe, wenn sie wieder auf die Beine kommen soll.“
Sirius atmete geräuschvoll aus, drückte Jackie noch einen Kuss auf die Stirn und flüsterte in ihr Ohr. „Ruh dich aus. Am Montag früh, hole ich dich pünktlich hier ab.“
Jackie konnte ihn nicht ansehen und hielt ihren Blick gesenkt, bis er und Lily verschwunden waren. Madam Pomfrey reichte ihr ein Nachthemd und stellte ihr noch eine kleine Phiole auf den Tisch. „Wenn Sie nicht schlafen können, dann nehmen Sie das, Miss Andrews. Sie sind nicht die Einzige, die etwas durch den Wind ist, obwohl es mir in diesem Jahr schlimmer als sonst vorkommt.“
Die Krankenschwester ließ noch mal den Blick über die belegten Betten schweifen und sorgte dann dafür, dass Jackie etwas Privatsphäre hatte. Eine große, undurchsichtige Trennwand ließ nur den Blick zum Fenster frei. Jackie war mehr als erleichtert, dass Madam Pomfrey sie nicht irgendwelchen Untersuchungen unterzogen hatte und damit vielleicht noch ihrem Geheimnis auf die Spur gekommen wäre.
Auf der Krankenstation brannte kein Licht mehr, als Jackie sich endlich aufraffte und in das bereitgelegte Nachthemd schlüpfte. Das fahle Licht der Sterne schien zum Fenster herein und nur die leisen Atemgeräusche der anderen Schüler waren zu hören.
Jackie hockte sich auf das Bett, zog die Decke fest um ihren Körper und starrte hinaus in die Dunkelheit. Endlich Ruhe, endlich Zeit zum Nachdenken - dennoch waren ihre Glieder schwer vom vielen Weinen, aber die Müdigkeit war weitestgehend verschwunden. Sie hatte nur diese eine Nacht, um eine Entscheidung zu fällen. Für und Wider wurden abgewägt. In ihrem Kopf ratterte es. Immer wieder rief sie sich kleine Situationen, Wortfetzen in Erinnerung, die ihr helfen sollten die richtige Entscheidung zu treffen. Doch wie sie es auch drehte, letztendlich blieb ihr nur eine Wahl, die für alle Beteiligten schmerzlich sein würde.

Erst im Morgengrauen schlief Jackie ein, ohne etwas von dem Trank zu sich genommen zu haben. Sie bemerkte nicht einmal wie am späten Vormittag alle Patienten entlassen wurden und die Krankenschwester hin und wieder nach ihr sah. Erst am Nachmittag erwachte sie aus ihrem traumlosen, ruhigen Schlaf und blinzelte in die Frühlingssonne. Sie fühlte sich schon etwas besser und ihre Stimmung stieg erheblich, als sie Connor auf einem Stuhl neben ihrem Bett sitzen sah.
„Wie kommst du hier her?“, fragte Jackie lächelnd und richtete sich etwas auf.
Connor grinste. „Ich bin heute einzig und allein für deine Verpflegung zuständig. Poppy meinte nämlich, du wärst viel zu dünn und müsstest etwas essen.“
Jackie zog eine Augenbraue hoch und sagte: „Ich hätte eher erwartet, dass Sirius sich unter diesem Vorwand hier rein schleicht.“
Connor reichte ihr lachend einen Teller Suppe. „Das hat er natürlich auch versucht, aber Poppy ist ja nicht blöd. Sie hat ihm angedroht, bis zum Lebensende ihr Versuchskaninchen zu sein, wenn er nicht sofort verschwinden würde. Die Gryffindors haben leider strengstes Verbot dich zu besuchen. In mir scheint Poppy wohl nicht die Gefahr zu sehen“, meinte Connor augenzwinkernd und lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück.
Madam Pomfrey kam angewuselt, entfernte die Trennwand und lächelte ihre Patientin an. „Mr. McLean bleibt noch etwas bei Ihnen, Miss Andrews, ich bin bald wieder zurück. Und essen Sie die Suppe!“
Jackie ließ ihren Blick durch den leeren Krankensaal schweifen. „Hm, alle schon weg“, murmelte sie gedankenverloren und löffelte artig ihre Suppe.
Connor musterte Jackie aufmerksam. Er hatte in den letzten Wochen nicht viel Gelegenheit gehabt, Zeit mit ihr allein zu verbringen, doch er schien der Einzige zu sein, der bemerkte, dass sie etwas bedrückte, etwas, das nichts mit der Schule zu tun hatte.
Jackie stellte den leeren Teller ab, während Connor sich zu ihr auf das Bett setzte.
„Wenn du reden willst..., ich sehe doch...“
Als hätte Jackie nur darauf gewartet, schlang sie ihre Arme plötzlich um seinen Hals und wisperte leise: „Ich bin schwanger, Connor.“ Zum ersten Mal sprach sie aus, was sie schon eine Weile befürchtet hatte und was nun bittere Wahrheit geworden war.
Ihre stummen Tränen durchtränkten Connor`s Umhang, doch nach dem anfänglichen Schock, sammelte sich der junge Ravenclaw wieder, tätschelte Jackie etwas unbeholfen den Rücken und schluckte seinen Kloß im Hals runter. Jackie löste sich von ihm und wischte sich energisch die Tränen aus dem Gesicht. Sie wollte nicht wieder weinen, das hatte sie sich letzte Nacht geschworen.
„Weiß er es schon?“, fragte Connor und kannte die Antwort eigentlich schon.
Jackie verzog etwas das Gesicht, zupfte an ihrer Bettdecke herum und schüttelte den Kopf. „Nein und er wird es auch nicht erfahren, niemand wird...“
“Was?“, fuhr Connor aufgebracht dazwischen, „das kannst du ihm und auch allen anderen nicht verschweigen.“
Jackie seufzte, sagte allerdings mit fester Stimme: „Doch, das kann ich! In acht Wochen werden wir Hogwarts für immer verlassen und dann werde ich vorerst zu meinen Eltern gehen, wo immer sie auch sind.“
Connor schüttelte verständnislos den Kopf. „Warum willst du es Sirius nicht sagen? Ich versteh dich nicht, Jackie.“
Jackie griff nach ihrem Umhang, warf ihn über ihr Nachthemd und tapste auf nackten Füßen die paar Schritte bis zum Fenster des Krankensaals. Sie starte in den wolkenlosen Himmel und fragte: „Willst du alle Gründe dafür wissen, oder nur einen?“
Connor blieb auf dem Krankenbett sitzen. „Natürlich alle, Jackie, und du musst schon eine gute Erklärung haben, damit ich deine Entscheidung verstehen kann.“
Jackie hatte ihm immer noch den Rücken zugewandt und schloss die Augen. „Wir sind gerade erst achtzehn, keine Ausbildung, keine Wohnung. Sirius ist absolut nicht bodenständig, er ist leichsinnig, nicht bereit eine feste Bindung einzugehen und er lebt eigentlich nur so in den Tag hinein. Ich liebe ihn, so wie er ist, aber das allein ist keine Grundlage für ein Kind.“
Connor war aufgestanden und hatte sich Jackie leise genähert. „Du biegst es dir zurecht, so wie du es brauchst, Jackie. Das ist nicht fair, das weißt du!“, sagte er vorwurfsvoll.
Jackie drehte sich hastig zu ihm um. Ihre Augen funkelten traurig, als sie aufgebracht sagte: „Es ist auch nicht fair, dass sich meine Eltern verstecken müssen und ich meine Quidditchkarriere vergessen kann. Es ist nicht fair, dass Menschen sterben, nur weil ein Irrer da draußen sein Unwesen treibt...“ Ihre Stimme war immer lauter und verzweifelter geworden.
Connor schüttelte gedankenverloren den Kopf und lehnte sich an die Fensterbank. „Wie willst du deinen Freunden und vor allen Dingen Sirius acht Wochen lang etwas vormachen?“
Jackie richtete ihren Blick an Connor vorbei aus dem Fenster. „Ich werde diese acht Wochen zu den schönsten meines Lebens machen. Ich werde jeden Tag, jede Stunde davon genießen, ohne traurige Gedanken, Zweifel oder Vorwürfe.“
Connor griff nach ihren Schultern und sagte eindringlich: „Der Schmerz wird dann aber doppelt so schlimm sein und nicht nur für dich. Er wird dich dafür hassen!“
„Ich weiß“, flüsterte Jackie. Connor konnte die Traurigkeit in ihren Augen nicht ertragen und wandte sich ab.
„Auch wenn ich mit deiner Entscheidung nicht einverstanden bin, kannst du auf mich zählen“, sagte der junge Ravenclaw und verließ den Krankenflügel, doch Jackie war im Moment mehr als erleichtert.
Sie nutzte sogleich Madam Pomfrey`s Abwesenheit und suchte sich ein Mittel gegen Ãœbelkeit. Auch wenn sie davon noch nicht betroffen war, wollte sie keine unangenehmen Ãœberraschungen erleben.

Lily, Remus und Peter hockten an diesem Sonntagnachmittag in der Bibliothek. Peter hing mächtig mit seinen Hausaufgaben hinterher und war Remus und Lily dankbar, dass sie ihm etwas unter die Arme greifen wollten.
Das war die Gelegenheit für James endlich sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, lange genug hatte er es schon hinausgeschoben.
Energischen Schrittes ging er auf die Gruppe Mädchen zu, die heute mal den begehrten Platz vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum ergattert hatte. Es waren alles Sechstklässlerinnen, die über irgendeiner Zeitschrift hockten und hin und wieder lachten. Alle blickten auf, als er näher kam und sich laut räusperte. „Ähm...Megan, hättest du mal...ja, so eine Stunde Zeit für mich?“, stammelte James etwas unbeholfen. Megan zog eine Augenbraue hoch, denn so kannte sie den Schulsprecher und ehemaligen Casanova gar nicht.
„Ich weiß ja nicht was Evans dazu sagt“, flötete eins der Mädchen, während die andern kicherten.
„Hast du nun Zeit, oder nicht?“, fragte James jetzt etwas ungeduldig und trommelte mit den Fingern auf einer Sessellehne herum.
„Das hört sich ernst an, James“, meinte Megan belustigt und erhob sich. Sie folgte dem Schulsprecher hinaus auf den Gang und er platzte auch gleich heraus: „Megan, du bist die Einzige, die mir helfen kann! Ich muss jetzt endlich Tanzen lernen, sonst wird das nichts mehr bis zum Abschlussball.“
Megan lachte leise. „Oh nein, ich werde dir nicht das Tanzen beibringen, wenn Lily uns wieder erwischt, dann hast du ein Problem und ich auch.“
James schloss frustriert die Augen, doch ein teuflisches Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht, als Sirius vor sich hin fluchend den Gang entlang kam. Megan stemmte ihre Hände in die Hüften und keifte: „Ich hab dir doch gesagt, dass du Poppy nicht so einfach austricksen kannst. Jackie braucht Ruhe, verdammt noch mal.“
„Ja, aber Connor durfte auch zu ihr“, maulte Sirius und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Was tut ihr zwei überhaupt hier?“
James fand seine Schuhspitzen im Moment äußerst interessant, während Megan sagte: „Dein Freund würde gerne tanzen lernen, aber alleine mache ich das nicht, denn wenn Lily uns erwischt...“
Sirius biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut los zu lachen. „Ich komme mit“, presste er hervor. „Ich will ja schließlich nicht, dass Lily euch in kleine Teile zerlegt und an den Riesenkraken verfüttert.“

Professor McGonagall`s Verwandlungsklassenzimmer war bestens geeignet für James` heimliche Tanzstunden, nachdem Tische und Bänke beiseite gerückt waren.
Die drei legten ihre Umhänge ab und Megan brachte mit einem Wink ihres Zauberstabes Musik in den Raum. Sirius lehnte sich lässig gegen die Wand, gespannt darauf, wie sein Freund sich anstellen würde.
Megan verkniff sich nur schwer ein Lachen, als James anfing sich zu strecken und ein paar Aufwärmübungen machte.
Sirius stöhnte. „Prongs, das ist kein Quidditch und kein Besenflug. Hier geht es allein um das Gefühl für die Musik und nicht um Schnelligkeit oder Taktik.“
James winkte lässig ab. „Das weiß ich, Pad. Können wir jetzt anfangen?“
Megan und Sirius warfen sich verblüffte Blicke zu, kannten sie doch bis jetzt James` Panik, wenn es um das Tanzen ging.
„Also gut, fangen wir mit einem einfachen Walzer an“, sagte Megan und reichte James die Hände.
Sie stellten sich in Position und Megan zischte: „Du tust mir weh, James.“
James drückte ihre Hand so fest, dass Megan`s Fingerspitzen schon blutleer waren. „Auf drei“, knurrte Megan und grinste, denn James standen jetzt Schweißperlen auf der Stirn. Mr. Cool war plötzlich verschwunden, als sie sich in Bewegung setzten.
„Eins, zwei, drei...“, gab Megan den Takt vor und führte James mehr oder weniger durch den Raum.
Sirius weidete sich augenscheinlich an James` Elend und klopfte auch noch dumme Sprüche. „Komm schon, Prongs, wenn du mit Lily so auf dem Abschlussball tanzt, wird jeder denken du wechselst von Hogwarts gleich in den Ruhestand. Mann, straff deine Schultern, Prongs, und sieh Megan an. Was bitte ist an dem Dreck auf dem Fußboden so interessant?“
„Klappe, Pad“, zischte James und trat Megan gerade zum dritten Mal auf den Fuß. Sein Hemd klebte mittlerweile an seinem Körper und Sirius ging kopfschüttelnd dazwischen.
„Megan und ich zeigen dir jetzt mal wie das geht“, grummelte Sirius und schob seinen Freund beiseite. Sirius ließ Megan mal kurz um ihre eigene Achse drehen und setzte sich dann mit ihr zum Takt der Musik in Bewegung.
„Starr keine Löcher in die Luft, sondern schau zu“, maulte Megan James an und genoss es gerade sichtlich mit einem erfahrenen Tänzer durch das Klassenzimmer zu schweben.
James fuhr sich mit den Händen übers Gesicht und stöhnte: „Das sieht so leicht aus. Warum, zum Hippogreif, kann ich das nicht?“
Sirius hielt in seiner Bewegung inne und mit ihm auch Megan. Er ging auf James zu, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte: „Ganz einfach, Prongs, weil du es scheinbar nicht lernen willst. Du bist nicht bereit...“
“Und wie bereit ich bin!“, knurrte James, machte sich von seinem Freund los und schritt energischen Schrittes auf Megan zu.
Er griff nach ihrer Taille und ihrer Hand, schloss die Augen, atmete tief durch und machte den ersten Schritt. Megan blieb ganz locker und ließ sich von ihm führen. Sirius zog anerkennend eine Augenbraue hoch, denn so langsam schien der Knoten bei seinem Freund zu platzen. Seine sonst so steifen Bewegungen wirkten nicht mehr so abgehackt und Megan musste auch nicht mehr die Zähne zusammenbeißen, weil er ihr nun nicht mehr auf die Füße trat.
James hatte die Augen geschlossen, lauschte nur der Musik und dachte an sein Vorhaben, dass er spätestens auf ihrem Abschlussball Lily die alles entscheidende Frage stellen wollte. Dafür wollte er gut vorbereitet sein und nicht wie ein Drache auf Lily`s Füßen herumtrampeln.
James bemerkte gar nicht, wie Sirius das Tempo der Musik anzog und Remus aufgetaucht war und sie ebenfalls beobachtete.
Megan tanzte weiter und lächelte Remus an. „Ich dachte du bist in der Bibliothek und wo ist Lily?“
Sofort unterbrach James das Tanzen und sah sich hektisch um. Remus winkte mit der Karte der Marauder. „Keine Panik, Lily ist im Schulsprecherbad. Sie meinte, Peter hätte sie mit seinen Fragen so geschafft, dass sie erst einmal abschalten muss.“
Sirius und Megan lachten, während James sich streckte und teuflisch grinsend meinte: „Oh, ich glaub ich brauch jetzt auch mal eine Entspannung.“
Mit diesen Worten ließ er seine Freunde zurück und steuerte fröhlich vor sich hin pfeifend das Schulsprecherbad an.
Sirius kam sich bei Megan und Remus fehl am Platz vor, da die beiden die Gunst der Stunde genutzt hatten und eng aneinander gekuschelt durch McGonagall`s Klassenzimmer tanzten.
Sie alle hatten viel zu wenig Zeit für Zweisamkeiten und nutzten jeden Moment, der sich ihnen bot, deshalb schlich Sirius auch spät in der Nacht, verborgen unter dem Tarnumhang, in den Krankenflügel.

So geräuschlos wie möglich versuchte er die schwere Eichentür zu öffnen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man neben frischer Kleidung auch noch ein Tablett mit Obst in den Händen hielt.
Fahles Licht erhellte spärlich den Raum, doch ein kurzer Blick zeigte Sirius, dass alle Betten leer waren, sogar Jackie`s. Sie stand am Fenster, eingehüllt in ihre Bettdecke und blickte in die Dunkelheit. Das Zuschlagen der Tür ließ sie herumfahren. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und sie meinte gelassen: „Ich weiß, dass du es bist, Sirius.“
„Schade, nun ist meine Überraschung geplatzt“, sagte Sirius gespielt beleidigt, während der Tarnumhang achtlos auf den Boden fiel. Jackie nahm ihm das Tablett ab und fragte lachend: „Willst du jetzt ein Picknick mit mir im Krankenflügel veranstalten?“
„Warum nicht?“, fragte Sirius und warf Kleidung für Jackie auf einen Stuhl. „Alice war so nett und hat dir frische Sachen rausgesucht.“
Jackie stellte das Obst ab und hockte sich auf ihr Bett. Ungläubig fragte sie: „Du willst die ganze Nacht hier bleiben? Wenn Poppy dich erwischt, dann verwandelt sie dich in einen Niffler, sperrt dich in einen Käfig und gibt Hagrid den Auftrag dich nie wieder dort raus zu lassen.“
Sirius schmunzelte leicht, legte in aller Ruhe seine Kleidung ab und warf sich neben Jackie auf das Bett. „Dieses Risiko bist du mir wert.“
Jackie seufzte und in diesem Moment drohte ihr Plan zu kippen. Seine Augen strahlten sie an und ihr wurde schmerzlich bewusst, dass sie diesen Blick vermissen würde. Sie wollte ihm so vieles sagen, kam allerdings nicht dazu, da seine Lippen gerade damit begonnen hatten, sanft über ihre Schulter zu fahren. Er wusste genau wie er sie berühren musste, ihr den Atem nehmen konnte. Alles um sich herum vergessend fielen ihre letzten Kleidungsstücke achtlos auf den Boden, ging Seufzen in leises Stöhnen über. Das Risiko erwischt zu werden, versetzte ihnen den letzten Kick, doch Jackie war wenigstens noch so geistesgegenwärtig mit einem Wink ihres Zauberstabes die Trennwand vor ihr Bett schweben zu lassen, bevor ihr Verstand vollends versagte.

Eine Weile später saßen sie im Bett und ließen sich das Obst schmecken. Jackie langte ordentlich zu, während Sirius leise fragte: „Was wird nun mit dem Quidditch? Ich sehe doch, dass dich das kaputt macht!“
Jackie senkte ihren Blick, denn er sprach da gerade eine Sache an, die ihr selbst schwer im Magen lag. Sie wollte sich vorerst auf keinen Besen mehr setzten, doch den wahren Grund dafür konnte und wollte sie ihm nicht sagen. „Ich rede morgen mit James“, sagte Jackie nach einer kurzen Pause. „Lawrence aus der Sechsten kann meine Position einnehmen. Er spielt sehr gut und James...“
Sirius fuhr dazwischen: „James wird es verstehen!“
Ein plötzliches Knarren der Tür ließ sie aufhorchen. Die Trennwand schützte sie vor ungewollten Blicken, dennoch ließ Sirius seine Sachen unter dem Tarnumhang verschwinden.
Leise Stimmen drangen an ihre Ohren. „Mach nicht so viel Lärm, Rodolphus, und hol das Abführmittel!“
Jackie sah Sirius entsetzt an, der jetzt hektisch nach seinem Zauberstab suchte. Jackie hielt seinen Arm fest, legte sich einen Finger auf den Mund, ihm bedeutend leise zu sein, bevor sie sich näher an die Trennwand schlich. Bellatrix Black stand an der halbgeöffneten Tür und ließ ihre Augen suchend über den Gang huschen, während Lestrange im Büro der Krankenschwester ihren Vorratsschrank durchwühlte.
„Wofür brauchst du das Zeug eigentlich?“, knurrte er leise.
Bella zischte: „Ich hab noch eine Rechnung mit Potter offen, besser gesagt, mit seiner Schlammbluthexe. Sie wird ein paar nette Tage auf dem Klo zubringen.“
Ein leises, fieses Lachen später waren die beiden verschwunden.
Jackie ließ sich auf das Bett fallen und knurrte: „Diese alte Giftspritze! Wir müssen Lily warnen!“
Sirius fuhr sich mit der Hand über sein Kinn und Jackie sah ihm an, dass der Tunichtgut gerade wieder in ihm zum Vorschein kam. Seine Augen funkelten, wie jedes Mal, wenn er etwas ausheckte, und seine Worte passten perfekt zu seinem teuflischen Gesichtsausdruck. „Wir werden Lily morgen früh warnen und wir werden meine Cousine mit ihren eigenen Waffen schlagen!“
Jackie grinste und meinte gespielt tadelnd. „Solche Worte hör ich gar nicht gerne, Mr. Black, und eine gewisse Schulsprecherin sicher auch nicht!“
Sirius drückte Jackie mit seinem gesamten Körpergewicht auf das Bett, strich ihre Haare aus dem Gesicht und sagte gelassen: „Eine gewisse Schulsprecherin und ihre Freundin würden das selbe tun.“
Jackie schloss die Augen und ließ sich einfach nur verwöhnen. So, wie sie es sich vorgenommen hatte, jeden Augenblick genießend und nicht einen Moment an später denkend.


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Wie genau ich auf das Denkarium, eine Verbindung von "denken" und "Aquarium" gekommen bin, lässt sich schwer rekonstruieren, das geschieht nur zum Teil bewusst, manchmal muss man drüber schlafen. Aber in diesem Fall bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Klaus Fritz