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Fanfiction

Geliebter Feind - Ewige Rebellen

von heidi

52. Ewige Rebellen

Der Abend brach über das Potterhaus herein und da James, Sirius und Remus immer noch nicht zurück waren, hatten es sich Alice und Jackie mit Lily in ihrem Zimmer gemütlich gemacht. Die drei Mädchen saßen in ihren Pyjamas auf dem Boden vor dem kleinen Kamin, jeder eine Tasse Kakao in den Händen haltend, und lachten. Alice gab gerade etwas über Frank`s geheimen Liebesbeweis zum Besten. Er hatte ihren Namen auf die linke Seite seines Hinterteils tätowieren lassen und es ihr als Weihnachtsgeschenk präsentiert.
Lily verzog etwas das Gesicht und meinte: „Merlin, ich will lieber nicht wissen, wie das in fünfzig Jahren aussieht.“
Alice knuffte sie in die Seite und knurrte: „Das wirst du auch nicht erfahren.“
Jackie schüttelte den Kopf und spielte gedankenverloren an ihrem Fußkettchen herum. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als Lily sagte: „Na, Sirius hat sich ja wohl mit dem Plakat im Eingangsportal von Hogwarts auch selbst übertroffen.“
„Das war schon peinlich genug, hör bloß auf, Lily“, knurrte Jackie.
Alice seufzte verhalten. „Aber so romantisch und das hätte ich unserem Schönling ja nun wirklich nicht zugetraut“, meinte sie anerkennend.
„Er wird halt nie erwachsen“, sagte Jackie leise und starrte in das Kaminfeuer.
Lily nahm einen Schluck von ihrem Kakao und fragte neugierig: „Würdest du das denn wollen? Würdest du wollen, dass er sich so verändert?“
Jackie seufzte, gab allerdings keine Antwort, sondern nuschelte nur ein „Gute Nacht“, bevor sie in ihr Zimmer verschwand.

Schon leicht wankend verließen Sirius, Remus und James das Pub. Tiefe Nacht hatte sich über das kleine Dörfchen gelegt und nur einige Fenster waren in den wenigen Häusern erleuchtet. Sirius` Motorrad stand immer noch einsam und verlassen vor der kleinen Kneipe. Remus sah die ruhige Straße, die nur von ein paar kleinen Laternen erleuchtet wurde, rauf und runter, bevor er das Motorrad unsichtbar zauberte, denn keiner von ihnen war mehr in der Lage, das Ding noch zu fahren.
Sirius lehnte sich neben die Eingangstür und atmete tief die frische Frühlingsluft ein. Seine trüben Gedanken waren weitestgehend zerstreut und er fragte neugierig: „Und Prongs, was hast du dir nun für einen Lacher ausgedacht?“
James zuckte etwas ratlos die Schultern, doch plötzlich erhellte sich seine Miene und er meinte: „Wir könnten die Sache mit dem alten Jacobs wiederholen.“
Sirius stöhnte genervt auf. „Prongs, du weißt wohl nicht mehr, was deine Eltern uns für eine Strafe aufgebrummt hatten. Ich habe keine Lust noch mal euer Haus vom Keller bis zum Dachboden zu putzen und das auch noch ohne Magie.“
Remus lachte und James winkte gelassen ab. „Keine Angst, Pad, damals waren wir erst fünfzehn und diese Strafe haben wir nur bekommen, weil wir nicht rumzaubern durften. Mum und Dad hatten wegen diesem blöden Gesetz eine Menge Ärger am Hals, aber heute sind wir volljährig.“
Remus lachte bellend auf, besonders nach dem James mit so überzeugendem Gesichtsausdruck in die Runde blickte.
Der Alkohol hatte sein Übriges getan, deshalb brachten weder Sirius noch Remus irgendwelche Einwände hervor. Leicht schwankend und leise lachend liefen die drei Freunde durch das Dorf.
Vor einem kleinen, alten Cottage blieben sie stehen. Hinter den Fenstern des Hauses war alles dunkel, doch leise Schnarchgeräusche drangen an ihre Ohren. James und Sirius grinsten sich an, während Remus fragend eine Augenbraue hochzog und nicht so ganz verstand.
„Du bist diesmal dran, Prongs“, meinte Sirius mit belustigt funkelnden Augen, die selbst bei der spärlichen Straßenbeleuchtung noch gut zu erkennen waren.
James grinste. „Ich werde auf alle Fälle nicht in die Kakteen des alten Jacobs fassen, so wie du damals.“
Sirius verzog etwas das Gesicht und rieb sich gedankenverloren über seine Hand, als könnte er immer noch den piekenden Schmerz von damals spüren.
James kramte seinen Zauberstab aus der Innentasche seiner Jeansjacke und sprang lässig, mit einem Satz über den Gartenzaun.
Remus sah sich hektisch um und fragte entsetzt: „Prongs will doch nicht etwa in das Haus einbrechen?“
Sirius lachte leise, suchte aber ebenso noch mal die Gegend ab, bevor er meinte: „So gut hast du uns schon erzogen, Moony, dass wir so etwas niemals tun würden.“
Ein leises Fluchen war von der Hinterseite des Hauses zu hören und Sirius grinste. „Tja, da hat der alte Jacobs wohl doch seine vielen Kakteen an einen anderen Platz geräumt.“
Er konnte nur schwer ein Lachen unterdrücken, als James` Zauber seine Wirkung zeigte und ohrenbetäubendes Schnarchen die Stille der Nacht durchbrach.
Der alte Jacobs war im Dorf dafür bekannt, dass er jede Nacht ganze Wälder abholzte. Diese Erkenntnis hatten sich James und Sirius schon vor zwei Jahren zu Nutze gemacht, seine Schnarchgeräusche magisch verstärkt und damit das ganze Dorf aufgeweckt.
Remus keuchte erschrocken auf und drückte seine Hände auf die Ohren. „Welche Thestrale haben euch denn geritten? Ihr werdet sämtliche Dorfbewohner mit dem Lärm aufwecken!“
Sirius lachte herzhaft, ebenso wie James, der von der Rückseite des Hauses angelaufen kam und die Hürde des Gartenzaunes mit einem Satz nahm.
Remus stand wie erstarrt da und sah seinen Freunden nach, die eilig den Weg zum Potterhaus einschlugen. Das laute Schnarchen dröhnte durch den kleinen Ort. Lichter wurden in einigen Häusern entzündet und so mancher Dorfbewohner lief in Nachtkleidung, oder in einen Bademantel gehüllt auf die Straße, auf der Suche nach der Geräuschquelle. Alle wussten wohl instinktiv woher der Lärm kam, falls sie es nicht noch vom letzten Mal in Erinnerung hatten.
Als Remus die ersten Leute auf sich zukommen sah, setzte er seinen Freunden nach, die schon längst in der Dunkelheit verschwunden waren. Ihr Lachen war nicht mehr zu hören, denn das Dröhnen der abgehackten Schnarchgeräusche übertönte alles.

Jackie hockte in der Dunkelheit auf der Fensterbank. Sie wartete auf Sirius und versuchte ihre Gedanken etwas zu ordnen, denn Lily`s Frage hallte immer noch in ihrem Kopf. Momentan wusste sie keine Antwort darauf, doch sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, durch den ohrenbetäubenden Lärm, der selbst noch im Potterhaus zu hören war. Türen klappten und Jackie hörte William Potter`s lautes Fluchen: „Verdammte Bengel! Was haben sie sich nur schon wieder dabei gedacht?“

Lily, Alice, Frank und Connor hasteten, ebenso wie Jackie, in die untere Etage des Hauses. William Potter hatte sich vor der Eingangstür aufgebaut und hielt seinen Zauberstab auf die drei Marauder gerichtet, die fröhlich lachend und leicht wankend das Haus betraten. Ihre Gesichtszüge versteinerten sich allerdings, als sie, in die vor Zorn funkelnden Augen des Hausherren sahen.
Lily lachte leise und flüsterte zu Jackie: „Ich hoffe, ihre Strafe fällt hart aus.“
Jackie nickte zustimmend und versuchte ihrer Stimme einen ernsten Klang zu verleihen. “Ja, sie muss sehr hart ausfallen.“
William wandte seinen Blick belustigt zu den Mädchen. Ein kleines Augenzwinkern später, fixierte er jedoch wieder die drei jungen Männer. Sirius hatte versucht sich klammheimlich zu verdrücken, doch William schwang nur kurz seinen Zauberstab und Sirius stand wieder, leicht murrend, neben seinen beiden Freunden.
Remus senkte seinen Blick, als William donnerte: „ Also gut, vor zwei Jahren wart ihr noch Grünschnäbel, Sechzehnjährige, die nur Flausen im Kopf hatten, aber heute...“
James verschränkte mürrisch die Arme vor der Brust, doch die Worte seines Vaters drangen tief zu ihm durch.
„Und was für eine Strafe bekommen wir diesmal?“, fragte James herausfordernd, auf alles gefasst, was kommen würde.
Sein Vater lachte kurz auf. „Ihr seid achtzehn Jahre alt, doch solange ihr in meinem Haus seid, haltet ihr euch an die Regeln und eine Regel besagt - keine Zauberei im Dorf. Auch wenn es amüsant ist das Schnarchen des alten Jacobs durch den ganzen Ort dröhnen zu lassen, wissen zumindest Sirius und James, warum ich es verboten habe. Eigentlich habe ich erwartet, die letzten Wochen hätten euch erwachsener und reifer gemacht...“ Enttäuschung schwang in der Stimme des Auroren und mit einem lauten Knall flog die Küchentür hinter William ins Schloss.
James, Sirius und Remus sahen sich zerknirscht an.
„Soviel zum Thema Lacher“, murmelte Remus und stieg nachdenklich die Treppe hinauf ins Obergeschoss.
Das laute Schnarchen des alten Jacobs verschwand so plötzlich wie es gekommen war. Irgendjemand musste den armen Mann wohl geweckt haben.
„Merlin sei Dank“, murmelte Jackie, „wir hätten sonst wohl die ganze Nacht kein Auge zugetan.“ Das Schauspiel war vorbei und Connor verschwand, ebenso wie Frank und Alice.
Lily griff nach Jackie`s Hand und zog ihre Freundin die Treppe hinauf. „Das ist die Gelegenheit die beiden ein bisschen zappeln zu lassen“, flüsterte Lily mit einem teuflischen Blitzen in ihren grünen Augen.
Die beiden Mädchen spürten die Blicke ihrer Freunde, als sie in Lily`s Zimmer verschwanden, die Tür lautstark hinter sich schließend.
„Soviel zu einem gemütlichen Abend“, seufzte James frustriert und Sirius knurrte: „Oder einer schönen Nacht.“
Eigentlich hatte sich Sirius vorgenommen mit Jackie über die Gestalt seines Irrwichtes zu reden, über seine Familie, seine Ängste und seine Sorgen. Remus und James waren an diesem Abend nicht die richtigen Gesprächspartner gewesen. Er hatte auf etwas Zuspruch und Wärme von Jackie gehofft und nun war sie einfach in Lily`s Zimmer verschwunden. Hatte ihm die kalte Schulter gezeigt und ihm somit klar gemacht, wie wenig sie mit seinen Scherzen einverstanden war.
Missmutig schlug Sirius die Tür seines Zimmers hinter sich zu. Diesen ganzen Tag wollte er am liebsten wieder aus seinem Gedächtnis streichen.

James war ebenso nachdenklich in seinem Zimmer verschwunden. Sein Vater hatte es schon immer verstanden, ihn mit ein paar Worten auf den Boden zurück zu holen, ihn dazu zu bringen seinen Kopf zu benutzen.
Frustriert warf er seine Kleidung auf den Boden des Badezimmers und stellte das Wasser der Dusche an. Seine Stirn lehnte an der Fliesenwand, als wohlig warmes Wasser über seinen Körper rann.
Einen Augenblick später strichen zierliche Hände um seine schmalen Hüften. „Na, wie geht es unserem Rebellen?“, wisperte Lily in sein Ohr, während ihre Hände seine Brust hinauf wanderten. James` leises Seufzen ging im Prasseln des Wassers unter, doch einen Moment später blitzte der Schalk in seinen Augen. „Ich kann dir gerne zeigen, wie gut es dem Rebellen geht!“
Mit einer schnellen Bewegung hatte er sich gedreht und Lily mit dem Rücken an die Fliesenwand gedrückt, die vom warmen Wasser angenehm temperiert war.
Lily grummelte: „Verdammtes Quidditch! Deine Reflexe sind viel...“ Die letzten Worte gingen in ein Schnurren über, als James mit großen, kreisenden Bewegungen wohlriechenden Schaum über Lily`s Körper verteilte. Und da war er wieder, der Duft nach Sommerwiese, der ihn so betörte. James nahm nicht die Augen von ihr und mit einem süffisanten Lächeln bemerkte er die verräterischen Hinweise ihres Körpers, dass ihr die ganze Sache mehr als gefiel. Ihre nassen roten Haare fielen über ihre Schultern, ließen ihre Haut noch blasser erscheinen. Nur ihre Wangen waren gerötet und ihre Lippen leicht geöffnet. Ihre sanften Rundungen unter seinen Händen zu fühlen, ließ auch ihn nicht kalt, doch einen kurzen Atemzug später hielt Lily seine Hände fest und versuchte das Keuchen aus ihrer Stimme zu verdrängen, als sie sagte: „Danke für die Dusche. Mein Bad ist gerade von Jackie besetzt.“
Diese Worte hatten sie eine Menge Überwindung gekostet und wenn sie nur einen Augenblick länger seine Berührungen genossen hätte, dann wäre es zu spät gewesen. Lily schob sich an dem verblüfften James vorbei, hüllte sich wieder in ihren Bademantel und flötete zum Abschied: „Gute Nacht, mein Rebell, wir sehen uns zum Frühstück!“
Frustriert und doch leise lachend stellte James das Wasser eine Spur kälter. Nicht nur sein Vater hatte ihm gezeigt wie der Hase lief, sondern auch seine rothaarige Hexe. Dass er die Nacht nun wohl oder übel alleine verbringen musste, war die Strafe für seinen kleinen Lacher, doch das war es ihm wert.

Jackie war noch in der Nacht leise zu dem schlafenden Sirius ins Bett gekrabbelt. Er hatte seine kleine Strafe bekommen, doch sie wollte die Nähe zu ihm nicht missen. Selig kuschelte sie sich an ihn und schickte noch ein Stoßgebet zum Himmel, dass William Potter sie hoffentlich ausschlafen ließ.
Ein paar Stunden später schien die Frühlingssonne in ihr Gesicht, doch das war nicht der Grund für ihr Aufwachen. Jemand strich sanft mit einer roten Rose über ihr Gesicht und brachte sie dazu, langsam ihre Augen auf zu schlagen.
Stahlgraue Augen nahmen jede Regung in ihrem Gesicht wahr, auch das kleine Lächeln, das ihre Lippen umspielte, als sie ein „Guten Morgen“ nuschelte.
„Ich dachte, du wolltest nicht bei mir schlafen“, meinte Sirius leise und holte sich den Kuss von ihr, auf den er am Abend wohl oder übel hatte verzichten müssen.
Ein wenig nach Luft ringend löste sich Jackie von ihm, strich seine leicht zerzausten Haare aus dem Gesicht und fragte: „Was war gestern mit dir los? Warum bist du so schnell verschwunden?“
Sirius schloss die Augen. Gestern Abend hätte er noch gerne mit ihr darüber gesprochen, doch heute strahlte die Frühlingssonne zum Fenster herein und vertrieb auch etwas die Schatten aus seiner Seele, seinem Inneren. Die Schatten der Vergangenheit, die ihm gestern noch so zugesetzt hatten, waren heute weitestgehend verschwunden. Ein Umstand, den er auch seinen Freunden zu verdanken hatte.
Sirius verbarg sein Gesicht an Jackie`s Hals und murmelte: „William wollte, dass ich mit dir den Imperius-Fluch übe, aber das kann ich nicht. Ich kann dir nicht einen dieser schwarzen Flüche auf den Hals hetzen, das...“
Jackie nahm sein Gesicht in ihre Hände. Sie sah an seinen Augen, dass das noch nicht alles war. Etwas ratlos meinte sie: „Ich kann auch mit Lily oder Remus üben, wenn dir das lieber ist.“
Sirius atmete erleichtert aus, als jemand mit der Faust an die Tür schlug und rief: „Raus aus dem Bett! Ihr seid nicht zum Faulenzen hier!“
„Moody“, knurrte Sirius, denn die Stimme war unverkennbar.
Jackie lachte, drückte ihm einen Kuss auf den Mund und verschwand im Badezimmer.
„Ja, ja, es hätte ja auch ein so schöner Morgen werden können“, grummelte Sirius vor sich hin, während er nach frischer Kleidung kramte.

Jackie und Sirius waren die letzten, die im Esszimmer erschienen und wurden gleich von Moody`s Gedonner begrüßt: „Wird ja Zeit, dass Ihr endlich kommt!“
Sirius zog eine Augenbraue hoch und fragte James leise: „Wo ist dein Vater?“
James fuhr sich mit der Hand durch sein strubbeliges Haar und sein Gesicht war sorgenvoll, als er antwortete: „Er musste auch nach Frankreich. Todesserangriffe!“
Alle sahen ihn an, schwiegen jedoch. Nur Lily griff nach seiner Hand und meinte beruhigend: „Mach dir keine Sorgen. Ich wette, sie sind zurück, bevor wir wieder nach Hogwarts müssen.“
Alastor Moody schwieg und trank in aller Ruhe seinen Tee, doch selbst hinter seinem starren Gesichtsausdruck konnte man die Sorge erkennen. Die Auroren redeten nie viel über ihre Arbeit und versuchten vor der Öffentlichkeit ihre geheimen Einsätze zu verbergen, deshalb war es auch nicht weiter verwunderlich, dass Lily, auch nach intensiver Suche, nichts im Tagespropheten fand.

Der Auror ließ die acht jungen Leute in Ruhe ihr Frühstück beenden und scheuchte sie dann in das Wohnzimmer der Potters. Die Möbel waren beiseite gerückt und er deutete auf den Boden. Alle ließen sich dort nieder, gespannt darauf was Moody mit ihnen vorhatte.
Alastor lief ein paar Schritte durch den Raum, bevor er abrupt stehen blieb und seine Stimme erhob. „Ein weiterer Schritt in Eurem Training wird das Erlernen der Verschließung des Geistes sein. Lord Voldemort ist ein begabter Legilimentiker und, wie Miss Evans schmerzlich erfahren musste, daher in der Lage, nur durch Kraft seiner Gedanken in Euren Geist ein zu dringen, Euch Schmerzen zu zufügen, die äußerlich nicht sichtbar sind. Um das zu verhindern, werde ich versuchen Euch ein wenig Okklumentik bei zu bringen. Die Vorraussetzung ist natürlich, dass Ihr gewillt seid es zu lernen.“
Lily hatte bei den Worten des Auroren den Kopf gesenkt, denn die Schmerzen aus der Nacht im Verbotenen Wald waren ihr noch zu gut in Erinnerung. Um nichts in der Welt, wollte sie das noch einmal durchmachen und fragte auch gerade heraus: „Was müssen wir tun und wie läuft das Ganze ab? In der Schule lernen wir weder Okklumentik noch Legilimentik.“
Zum ersten Mal umspielte ein Lächeln die Lippen des sonst so verschlossen und mürrisch wirkenden Auroren. „Nun, Miss Evans, gegen die Ausforschung der eigenen Gedanken und Erinnerungen kann man sich auf verschiedene Weise wehren, zum Beispiel durch einen körperlichen Angriff auf denjenigen, der versucht in Ihren Geist ein zu dringen, oder durch einen Schildzauber, der den legilimentischen Zauber zurückwirft und umgekehrt Einblick in die Gedanken des Gegners verschafft. Die höhere Kunst der Abwehr gegen die Legilimentik ist aber die Okklumentik. Sie verhindert das Eindringen von Fremden in die eigenen Gedanken. Mit besonderem Geschick kann man auch gezielt einen bestimmten Teil der eigenen Gedanken vor dem Blick jedes Fremden verbergen, sodass zum Beispiel Lügen und Verstellungen unentdeckt bleiben. Die Konzentration und Willenskraft, die man zur Okklumentik benötigt, sind ähnlich wie bei der Abwehr des Imperius-Fluchs. Die Grundübung der Okklumentik ist, das Bewusstsein völlig zu entleeren, sodass der Gegner keinen Angriffspunkt findet.“
So viele Worte hatte der Auror wohl noch nie an einem Stück gesprochen. Er schien selbst etwas verblüfft zu sein und fuhr sich fahrig mit der Hand durch seine wirren grauen Haare.
Jackie hielt ihren Blick gesenkt und kaute nervös auf ihrer Unterlippe. Ihr gefiel die ganze Sache überhaupt nicht, jemanden in ihren Gedanken spazieren gehen zu lassen. Schon die Sache mit dem Imperius-Fluch am gestrigen Tage hatte ihr gezeigt, dass ihre innere Willenskraft alles andere als stark war. Das Letzte was sie wollte war, dass Sirius in ihre tiefsten Geheimnisse blickte, davor hatte sie Angst, deshalb atmete sie erleichtert aus, als Moody sie wieder mit Remus zusammensteckte. So, wie es die Potters schon beim Hindernislauf getan hatten.

Jeweils zu zweit, saßen sie sich entspannt gegenüber. Connor und Sirius grinsten sich an. Lily und Frank warteten gespannt darauf was kommen würde. James schien etwas gelangweilt, woraufhin Alice ihm einen mürrischen Blick zuwarf. Jackie hielt ihren Kopf weiterhin gesenkt und wich Remus` durchdringendem Blick aus. Alastor Moody schwang seinen Zauberstab und beruhigendes Wellenrauschen erfüllte das Wohnzimmer der Potters. Seine Stimme klang beruhigend, als er leise sagte: „Entspannt Euch, versucht alle Gedanken in den hintersten Winkel Eurer Köpfe zu verbannen.“
Alle schlossen unaufgefordert die Augen, atmeten tief durch und ließen das Meeresrauschen auf sich wirken. Jackie war etwas nervös und das Nächste, das sie spürte, war wie jemand in ihre Gedanken eindrang. Wie ein langsamer Film liefen Bilder aus ihrer Vergangenheit vor ihrem geistigen Auge ab und sie konnte es nicht stoppen. Erst als dieser jemand, der kein anderer als Moody war, zu einem ganz gewissen Teil in ihrem Unterbewusstsein vordrang, wehrte sich Jackie mit ganzer Kraft ihm Bilder zu zeigen, die nur Sirius und sie etwas angingen. Sie schüttelte hastig den Kopf und versuchte so Moody aus ihren intimsten Geheimnissen fern zu halten. Kein leichtes Unterfangen, denn der Auror ließ sich nicht so leicht abschütteln und nur mit grenzenloser Willenskraft brach sie die Verbindung ab.
Schwer atmend öffnete sie die Augen und wurde sich erst jetzt bewusst, dass sie alle anstarrten. Moody`s Augen funkelten spitzbübisch und er meinte nur: „Das wird schon, Miss Andrews. Vielleicht sollten sie mal mit Black üben!“
Jackie riss die Augen weit auf und schüttelte hastig den Kopf. Sofort wandte sie sich wieder Remus zu und grummelte: „Könnten wir jetzt weiter machen?“
Sirius kniff argwöhnisch die Augen zusammen, hatte jedoch keine Zeit über Jackie`s seltsames Verhalten nach zu denken, denn soeben nahm der Auror ihn aufs Korn. Bilder aus seiner Kindheit tauchten vor seinem Auge auf. Einige wollte er vergessen, andere brachten ihn zum Schmunzeln, doch irgendwann bemerkte er, dass er diese Dinge gar nicht sehen wollte. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass er keinen Menschen einfach so in seinem Kopf haben wollte. Diese Erkenntnis brachte ihn dazu, sein Gedächtnis einfach ab zu schalten, alles tief in sich zu vergraben. Das war der Punkt an dem Moody den Kontakt abbrach und ein paar lobende Worte für Sirius übrig hatte. „Sehr gut, Jungchen, und weiter geht's!“
Seine letzten Worte waren noch gar nicht ganz ausgesprochen, da spazierte er schon munter in Lily`s Geist herum. Bei ihr lief die Sache umgekehrt. Die letzten Ereignisse kamen zuerst. Hochzeitsbilder von einer jungen Frau bekam der Auror zu sehen. Er sah James unter der Dusche, das war ein Grund für Lily zu knurren: „Raus aus meinem Kopf!“ Und als brauchte sie nur diese Worte, brach Lily die Verbindung mit einem Ruck ab.
Alastor Moody lachte leise: „Ah, ich hab den jungen Potter schon mit Windeln auf meinem Schoß sitzen gehabt, also von daher keine falsche Scham.“
James schnappte entsetzt nach Luft und warf Lily einen zerknirschten Blick zu. Die anderen lachten laut auf, bis es plötzlich im Kamin rauschte und William Potter, bespritzt mit Blut und Schlamm, heraus trat. Seine Kleidung war an einigen Stellen zerfetzt und um seinen linken Arm war ein schneeweißer Verband zu erkennen. Sein Gesicht war sorgenvoll und er warf nur einen kurzen Blick zu Alastor Moody. Die beiden schienen sich ohne Worte zu verstehen, doch James rief aufgeregt: „Dad, wo ist Mum?“


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