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Fanfiction

Geliebter Feind - Von vergessenen Dingen

von heidi

51. Von vergessenen Dingen

Der nächste Tag brach für die acht nicht, wie gewohnt, schon um sechs Uhr morgens an. William Potter ließ sie ausschlafen, denn Elisabeth war immer noch nicht aus Frankreich zurück und Alastor Moody`s Anwesenheit wurde in der Aurorenzentrale verlangt.
Jackie war die Erste, die in dem noch immer ruhigen Haus erwachte. Ein muskulöser Arm umschlang ihre Taille und sie spürte Sirius` warmen Atem ihren Nacken kitzeln. Jackie schloss kurz die Augen und ließ den vergangenen Tag noch mal Revue passieren. Der Hindernislauf hatte sie alle geschafft, doch sie hatten eine Menge gelernt, gelernt einander zu vertrauen. Selbst Sirius hatte seine leicht abweisende Haltung gegenüber Connor aufgegeben. Die beiden hatten noch lange über einer Partie Zauberschach gesessen, während Jackie nach diesem aufregenden Tag schon früh ins Bett gegangen war. Sie hatte nicht einmal bemerkt, wie er sich spät in der Nacht ins Zimmer geschlichen hatte, doch jetzt war er da. Sie mochte diese Tage, an denen sie neben ihm aufwachte. In Hogwarts nicht immer möglich, genoss sie hier noch einen Moment die Nähe zu ihm.
Vorsichtig löste sie sich von ihm und schlich in das kleine, angrenzende Badezimmer, die Tür leise hinter sich schließend.
Nur widerwillig öffnete Sirius die Augen und tastete nach der verloren gegangenen Wärmequelle neben sich.
Er versuchte das verhasste Bild seines Vaters aus dem Kopf zu bekommen, das ihn, seit er dem Irrwicht begegnet war, nicht mehr los ließ. Er hatte geglaubt, mit dem Verlassen seines Elternhauses hätte er den Absprung endgültig geschafft. Dieses modrige, alte Haus, in dem es kaum Sonnenlicht gab und das mehr schwarzmagische Obskuritäten beherbergte, als man sich vorstellen konnte. Wie anders war doch das Haus seines Freundes und wie anders waren seine Eltern. Hier gab es Liebe und Wärme, die er nie kennen gelernt hatte und doch tief in seinem Inneren vermisst hatte. Doch jetzt war Jackie in sein Leben getreten und er spürte den Drang nie mehr morgens allein aufwachen zu wollen, einen Menschen an seiner Seite zu haben, der ihm all das gab was er so lange vermisst hatte. Ein Mensch, der allein durch seine Anwesenheit das Leben schöner machte und einen auch hin und wieder die dunklen Zeiten vergessen ließ.
Das Rauschen des Wassers im Badezimmer drang an seine Ohren und riss ihn aus seinen Gedanken, doch eine Erkenntnis blieb - er war nicht allein.

Erschrockenes Aufkeuchen ging in leises Seufzen über, als Jackie warme Hände spürte, die über ihre nasse Haut strichen. Sie wollte das Wasser abstellen, doch Sirius hielt sie zurück und drängte sich mit unter den wohlig warmen Wasserstrahl. Jackie drehte sich und sah in seine Augen. Wasser perlte über sein Gesicht, ließ seine schwarzen Haare glänzen, doch da war etwas in seinem Blick, etwas Trauriges, Angstvolles, Verzweifeltes. Etwas, das sie noch nie bei ihm gesehen hatte.
„Was ist los?“, fragte Jackie sorgenvoll, nicht ihren Blick von seinen Augen nehmend. Sie wollte einen Schritt zurück treten, doch er umklammerte ihre Hüften und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals, nur um ihrer Frage auszuweichen. Irrationales Besitzdenken hatte ihn ergriffen, ebenso wie die Angst sie zu verlieren, die er noch nie so deutlich gespürt hatte, wie in diesem Augenblick, als sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn fest zu sich heran zog.
Das Wasser prasselte weiter auf sie herab, fand aber keinen Weg zwischen ihre Körper, die immer noch nah aneinander gedrängt waren. Erst eine gedämpfte Stimme aus dem Nebenzimmer ließ sie auseinander fahren. „Frühstück ist fertig!“
„Ich bring dich um, Prongs!“, knurrte Sirius und löste sich nur widerwillig von Jackie`s warmen, anschmiegsamen Körper. Hastig griff er nach einem Handtuch, um einen Augenblick später aus dem Bad zu hetzen und eine leise lachende Jackie zurück zulassen.
In einen übergroßen Bademantel gewickelt betrat Jackie wenig später das Zimmer. Sirius war schon weg und leise seufzend kramte sie in ihrer Tasche nach frischer Wäsche. Unterwäsche, Jeans und Shirt flogen auf das Bett, doch noch etwas anderes hielt Jackie plötzlich in ihren Händen. Eine kleine Phiole, die völlig vergessen zwischen ihrer Kleidung gelegen hatte und mit einem Datum versehen war. Ächzend ließ sich Jackie auf dem Bett nieder und starrte auf die klare Flüssigkeit in dem kleinen Glasröhrchen.
„Verdammt!“, murmelte sie und versuchte sich noch mal alles in Erinnerung zu rufen, was in den letzten zwei Tagen passiert war. Bei der Erinnerung an den Ausflug mit Sirius auf seinem fliegenden Motorrad, musste sie laut schlucken. In einem Zug trank sie den Inhalt der Phiole aus und verdrängte jeden weiteren Gedanken an mögliche Konsequenzen.

William Potter betrat als letzter das Esszimmer und ließ einen amüsierten Blick über die acht Siebtklässler schweifen. Trotz der Tatsache, dass es schon fast Mittag war, sahen sie alle noch sehr mitgenommen aus, bis auf Remus, der schon eifrig in einem Buch las und Connor, der in den Tagespropheten vertieft war.
William setzte sich mit an den Tisch, griff nach einer Tasse Kaffee und zog die Aufmerksamkeit auf sich, als er fragte: „Was wisst ihr über den Imperius-Fluch?“
Lily verschluckte sich doch glatt an ihrem Kürbissaft und prustete ihn quer über den Tisch. Sirius konnte gerade noch schnell seinen Teller wegziehen und meinte grinsend: „Prongs, du solltest Lily mal ein paar Tischmanieren beibringen. Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass sie so eine Sauerei veranstaltet und dabei war sie es, die mir zu Anfang des Schuljahres gesagt hat, dass ich keine Manieren habe.“
Alle lachten und blickten auf die rothaarige Hexe, deren Gesichtsfarbe sich gerade sehr mit der ihrer Haare biss. Allerdings fing sich Lily schnell wieder und beantwortete William Potter`s Frage.
„Es ist einer der drei Unverzeihlichen Flüche. Der Imperius-Fluch unterwirft den Willen des Getroffenen und zwingt ihn, alles auszuführen, was der Urheber des Fluchs von ihm verlangt, auch wenn es völlig unvernünftig ist oder der Getroffene damit sich selbst schadet.“
James` Vater nickte zustimmend und sagte: „Das genau ist das Problem und deshalb werdet ihr lernen ihn abzuschütteln. Kein leichtes Unterfangen, das kann ich euch gleich sagen. Es ist eine Menge Willenskraft erforderlich, um diesen Fluch aus seinem Unterbewusstsein zu verdrängen, sich gegen ihn aufzulehnen, um nicht zum Spielball eines anderen zu werden. Aber da ihr ja alle ausgeschlafen habt, dürfte es für euch kein größeres Problem sein.“
Bei den letzten Worten umspielte ein kleines sarkastisches Lächeln die Lippen des Auroren, denn die Verblüffung stand den acht jungen Leuten deutlich ins Gesicht geschrieben.
Frank fragte zögerlich: „Ähm..., Sie wollen uns mit diesem Fluch belegen?“
William nickte nur und wandte sich in aller Ruhe wieder seinem Kaffee zu. Damit ließ er ihnen genug Zeit sich an den Gedanken zu gewöhnen und sich darauf vorzubereiten, was eventuell auf sie zu kam.
Jackie schob ihren Teller von sich und schüttelte gedankenverloren den Kopf, während James ungläubig sagte: „Das würdest du nie tun, Dad. Du würdest uns doch nicht wirklich mit diesem Zauber belegen?“
Statt einer Antwort richtete William Potter seinen Zauberstab auf James und sagte laut „Imperio!“
Mit schreckgeweiteten Augen blickte James seinen Vater an. Lily rückte instinktiv etwas weg und wartete gespannt darauf, was nun passieren würde. William lächelte leicht und meinte mit ruhiger Stimme: „Räum doch bitte den Tisch ab, James!“
Es war eigentlich kein Befehl, nur eine Bitte, der James aber augenblicklich Folge leistete. Schweigend stand er auf und griff nach Geschirr und Besteck. Lily beobachtete seinen Gesichtsausdruck aufmerksam, als Remus seine Stimme erhob und sagte: „Prongs, stell das Geschirr wieder hin!“
Keine Regung zeigte sich in James` Gesicht und schweigend räumte er weiter den Tisch ab. Nicht einmal Connor`s Lachen ließ ihn sein Tun beenden. Lily stand auf und stellte sich neben ihren Freund, der seine Arbeit nicht unterbrach. Immer noch räumte er eifrig das Geschirr zusammen. Lily sagte mit ruhiger aber durchdringender Stimme: „James, hör nicht auf deinen Vater. Kämpf dagegen an!“
Augenblicklich begannen die Hände des jungen Mannes zu zittern. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass er in seinem Inneren, mit dem was er tat, nicht einverstanden war.
William Potter beobachtete seinen Sohn und sagte energisch: „Bring das Geschirr in die Küche, James! Sofort!“
Einen Stapel Teller in der Hand schlug James den Weg zur Küche des Hauses ein.
„Den Zauber solltest du dir merken, Lily!“, meinte Frank grinsend, als er James nachsah.
„Halt die Klappe!“, kam es von Alice und Sirius unisono. Frank machte ein beleidigtes Gesicht, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor seiner Brust, die Augen dabei weiterhin auf James gerichtet.
Lily folgte James und sie standen schon in der Tür, als sie laut sagte: „James Potter, du sollst nicht auf das hören, was die Stimme in deinem Kopf sagt. Bitte, stell das Geschirr wieder auf den Tisch, sonst...sonst verbrenne ich deinen Besen!“
Den letzten Satz hatte Lily leise aber schon fast wütend gesagt und hoffte damit zu ihm durchgedrungen zu sein. James wandte sich langsam um ging ein Stück in den Raum und blickte verwirrt durch die Gegend, bis einen Moment später die Teller mit einem lauten Klirren zu Boden fielen.
Remus machte große Augen, Sirius runzelte die Stirn und Jackie murmelte: „Kein Wunder, ich hätte auch sofort kapituliert, wenn jemand meinem Besen etwas zu Leide tun wollte.“
William Potter seufzte. „Das war jetzt natürlich keine Stresssituation. Im Ernstfall ist keiner zur Stelle und dringt in euer Unterbewusstsein ein, um euch zurückzuholen. Aber die Idee mit dem Besen hat was, Lily“, meinte der Auror lachend.
James blickte entsetzt auf das zerbrochene Geschirr vor seinen Füßen. „Was war denn los?“, fragte er verwirrt und sah etwas ratlos in die Runde.
Frank grinste. „Soeben hast du Bekanntschaft mit dem Imperius-Fluch gemacht. Es war übrigens sehr amüsant, James.“
James atmete geräuschvoll aus und warf seinem Vater einen vernichtenden Blick zu. William meinte jedoch gelassen: „Na, dann wollen wir mal sehen, ob ihr es alle schafft euch gegen den Fluch zu wehren. Wir haben so einen schönen Garten, der eine Menge Arbeit macht. Also, alle ab nach draußen!“
Die Stimme des Auroren war schneidend und forsch und keiner murrte. Jeder kam seiner Aufforderung nach, gespannt darauf, was er jetzt vorhatte, nur Sirius zögerte ein wenig.
William Potter stellte sich auf die große Terrasse des Hauses und belegte jeden seiner acht Schützlinge nacheinander mit dem Imperius-Fluch. Sie alle starrten ihn wie gebannt an, doch bei Sirius kam noch etwas anderes dazu. Seine Atmung beschleunigte sich und er schloss die Augen.
William beobachtete den jungen Mann aufmerksam, als er laut sagte: „Ihr werdet jetzt den Garten von allem Unkraut, trockenen Ästen und sonstigem befreien, das nicht hier hin gehört.“
Sieben Leute setzten sich in Bewegung, aber einer blieb stehen und machte keine Anstalten der Aufforderung des Auroren nachzukommen. Sirius hatte noch immer die Augen geschlossen. Schweißperlen standen auf seiner Stirn und sein Brustkorb hob und senkte sich rasch.
William Potter gab seiner Aufforderung noch Nachdruck indem er sagte: „Geh die trockenen Zweige einsammeln, Sirius!“
Der Körper des Angesprochenen begann zu zittern, aber er bewegte sich keinen Schritt. William nahm nicht die Augen von ihm und wartete gespannt darauf, was passieren würde, denn eins war ihm klar - es war nicht Sirius` erste Begegnung mit diesem dunklen Fluch. Eine Erkenntnis, die den Auroren erschreckte, aber ihm auch deutlich machte, dass der junge Mann schon so einiges erlebt hatte.
Sirius kämpfte sehr mit sich. In seinem Kopf hallten die Worte von James` Vater, die allerdings nach und nach immer leiser wurden, bis sie ganz verschwanden. Seine Atmung normalisierte sich, doch er geriet ins Taumeln. William griff nach Sirius` Arm und bugsierte ihn in einen Stuhl auf der Terrasse.
William warf noch einen kurzen Blick zu den anderen, die seiner Aufforderung gefolgt waren und schön ihre Arbeit verrichteten. Er griff in einen Korb, den die Hauselfin bereitgestellt hatte, und reichte Sirius schweigend ein Butterbier.
Mit noch immer zitternden Händen nahm Sirius die Flasche entgegen und schaute dabei zu Jackie, die mit Lily und Alice die Rosenbüsche von alten, trockenen Zweigen befreite. Alice hielt hin und wieder in ihrer Bewegung inne und sah sich verwirrt um, bis sie die Gartenschere auf die Erde warf und zu ihnen herüber kam, gefolgt von Remus, der scheinbar auch seinen inneren Kampf gewonnen hatte.
Somit blieb William Potter keine Zeit mal ein Wort unter vier Augen mit Sirius zu reden, der in den letzten Jahren schon wie ein eigener Sohn für ihn geworden war.
„Merlin, ich hasse Gartenarbeit!“, schimpfte Alice und bediente sich mal eben selbst mit einem Butterbier.
Connor und Frank waren die nächsten, die den Fluch abgeschüttelt hatten und sich zu ihnen gesellten.
James hatte seine Arbeit, ebenfalls nach einem inneren Kampf, auch unterbrochen und schlenderte zu Lily und Jackie hinüber, die immer noch fleißig die großen Rosenbüsche beschnitten.
Lily schien ihn gar nicht zu bemerken. Erst als er in ihr Ohr flüsterte: „Flower, was tust du?“, blickte sie ihn verwirrt an. Es dauerte einen kleinen Augenblick, bevor sich ein zögerliches Lächeln auf ihrem Gesicht zeigte und sie ihn umarmte. Nur Jackie arbeitete weiter, als ob nichts wäre.
William Potter runzelte die Stirn. „Jackie wird wohl etwas länger brauchen, aber gerade für sie ist es wichtig, dass sie lernt gegen diesen Fluch anzukämpfen. Vielleicht wäre es ganz gut, wenn Sirius mal ein bisschen mit ihr übt“, sagte James Vater, nahm den Fluch von Jackie und winkte sie zu sich heran.
Sirius` verschlossener Gesichtsausdruck ging ins Panische über und er hob abwehrend die Hände. „Niemals werde ich diesen Fluch aussprechen!“
Hastig verließ er die Terrasse und ging ins Haus, während alle anderen ihm verständnislos nachsahen.
„Was ist nur los mit ihm?“, fragte Remus besorgt.
Connor fuhr sich nachdenklich mit der Hand über sein Kinn und meinte gedankenverloren: „Vielleicht hat es was mit diesem Irrwicht von gestern zu tun. Sein Vater stand nämlich leibhaftig vor ihm.“
„Ich rede mal mit ihm“, sagte James und wollte ihm folgen, doch William hielt seinen Sohn zurück. „Später, lass ihn erst mal. Und ihr solltet euch auch ausruhen. Morgen werden wir das Ganze noch mal wiederholen.“
Mit diesen Worten verschwand der Auror nachdenklich im Haus.

Sirius war Augenblicke später aus der Hintertür des Hauses verschwunden und die anderen hörten nur noch das Dröhnen seines Motorrads. Jackie hastete ihm hinterher, doch sie sah ihn nur noch hoch oben in den Wolken unsichtbar werden.
Jackie hatte schon am Morgen gespürt, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Sie selbst bedrückte ebenso etwas, doch sie wollte nicht zu Schwarz sehen und es war auch gerade nicht der richtige Moment, um darüber nachzudenken, denn Lily tauchte neben ihr auf.
„Was hältst du davon, Jackie, wenn wir beide uns heute einen gemütlichen Nachmittag machen? So ein bisschen faul in der Sonne liegen und dösen.“, fragte Lily, um ihre Freundin etwas auf andere Gedanken zu bringen.
Jackie zog eine Augenbraue hoch und meinte lachend: „Es ist Ende März, Lily, und noch nicht Sommer!“
Lily winkte gelassen ab, schnappte nach Jackie`s Arm und zog sie in den hinteren Teil des Gartens. Hinter ein paar Büschen zauberte ihnen Lily zwei bequeme Liegen.
Die Frühlingssonne strahlte an diesem frühen Nachmittag, aber dennoch war es zu kalt für ein ausgiebiges Sonnenbad in freizügiger Kleidung. Jackie lehnte sich entspannt zurück und schloss die Augen, um ihren Kopf etwas frei zu bekommen. Gedankenverloren murmelte sie: „Was würde ich jetzt für ein schönes Eis geben.“
„Euer Wunsch ist mir Befehl!“, sagte eine Stimme, die eindeutig James gehörte, neben ihr. Jackie öffnete die Augen und strahlte ihn an. Auf einem Tablett standen zwei riesengroße Eisbecher, verziert mit Wunderkerzen und einigen Waffeln.
Jackie griff nach einem Becher und flötete: „James, du bist ja wirklich...“
Lily vollendete den Satz: „...ein Schatz!“
James ließ sich neben Lily nieder und setzte seinen berühmten Dackelblick auf, als er sagte: „Remus und ich wollten noch mal in den Pub im Dorf unten.“
Lily löffelte schon an ihrem Eis und musste ein Lächeln unterdrücken. So schmollend wie möglich meinte sie: „Ach, daher weht der Wind. Ein kleiner Bestechungsversuch, oder wie?“
James warf noch einen kurzen Blick zu Jackie, die allerdings genüsslich ihren Eisbecher verdrückte und flüsterte Lily ins Ohr: „Ich hoffe Sirius ist dort.“ Etwas lauter sagte er: „Also dann, ihr beiden, es könnte später werden!“
Lily sah ihm noch nach, hielt es allerdings für besser in Jackie`s Gegenwart nichts weiter zu sagen. Schweigend löffelten die beiden Mädchen ihr Eis und genossen die letzten Strahlen der warmen Frühlingssonne, bis Connor neben ihnen auftauchte und sie zum Abendessen holte.
Drei Plätze blieben an der Tafel im Esszimmer leer, aber weder Connor, noch Frank oder Alice fragten nach, wo die drei Marauder waren. Sie spürten wohl instinktiv, dass da eine Sache im Argen lag. Etwas, das die drei nur alleine klären konnten. Jackie war auch etwas beruhigter, da sie wusste, dass Sirius nicht allein war, doch dass die drei Freunde wieder einmal in ihr altes Verhaltensmuster zurück fielen, ahnten weder sie, noch die anderen.

Sirius` Motorrad stand einsam und verlassen vor dem Muggelpub, des kleinen Dorfes, in dem die Potters lebten.
Er saß an einem der wenigen Tische, bekleidet mit seiner schwarzen Lederjacke und drehte gedankenverloren ein Glas mit einer bräunlichen Flüssigkeit in den Händen, als Remus und James sich schweigend zu ihm setzten.
Eine hübsche junge Kellnerin kam an ihren Tisch und meinte lächelnd: „Hab ich es mir doch gedacht, dass der junge Potter nicht weit ist, wenn sein Freund hier sitzt und in sein Glas starrt. Ihr beide wart schon lange nicht mehr hier. Was darf ich euch denn bringen?“
James setzte wieder sein charmantes Ich-wickle-jeden-um-den-Finger-Lächeln auf und sagte gelassen: „Ah, Kathrine, wir nehmen das Übliche und noch was von dem Zeug, das mein Freund da gerade anstarrt.“
Die Kellnerin nickte kurz und verschwand hinter den Tresen. Gut besucht war das kleine Pub an diesem Nachmittag nicht gerade, aber es hatte seinen Vorteil. Sie konnten sich ungestört unterhalten.
Remus ergriff als erster das Wort. „Jackie macht sich Sorgen und...wir auch.“
Zögerlich hob Sirius den Kopf und blickte Remus an. „Es ist nichts, worüber ihr euch Gedanken machen müsst. Mir geht's gut, so wie immer.“ Die Spur Sarkasmus in seinen Worten war nicht zu überhören.
James rollte mit den Augen. „Ja klar, deshalb haust du einfach ab und sitzt hier ganz allein, während Jackie...“
„Hör auf, mir Schuldgefühle zu machen, Prongs. Die habe ich nämlich schon lange“, knurrte Sirius und leerte, ohne mit der Wimper zu zucken, endlich das Glas mit der braunen Flüssigkeit.
James und Remus sahen sich an, schwiegen jedoch, als die Kellnerin ihnen ihre Getränke brachte. Sie zwinkerte James noch kurz zu und verschwand wieder wortlos.
Sirius hielt seinen Kopf weiterhin gesenkt, grinste allerdings, als er meinte: „Wenn Lily erfährt, dass du hier mit der Kellnerin herumflirtest, dann macht sie ihre Drohung wahr und verbrennt wirklich noch deinen Besen.“
James lachte leise, verschränkte die Arme vor der Brust und hatte ein teuflisches Grinsen im Gesicht, als er sagte: „Ich habe ein reines Gewissen, denn nicht ich, sondern du bist mit Kathrine im letzten Sommer im Hinterzimmer verschwunden.“
Sirius lehnte sich in seinem Stuhl zurück und lachte trocken. „Ja, da war auch noch alles einfacher, da...“
Er brach mitten im Satz ab und griff nach dem Glas, das die Kellnerin ihm gebracht hatte. In seinem Kopf war nur noch ein Gedanke - Vergessen und niemals wieder die Gesichter von Menschen sehen, die ihn ablehnten, obwohl es ihre Pflicht wäre ihn zu lieben.
„Du willst also nicht reden?“, hakte Remus nach und blickte Sirius durchdringend an, als wolle er seine Gedanken von seinem Gesichtsausdruck ablesen.
„Vergiss es, Moony, deine Masche zieht heut nicht. Das ist ganz allein meine Sache!“, murmelte Sirius und leerte das Glas in einem Zug.
Ein Blick zwischen James und Remus genügte, um zu bemerken, dass sie wohl mit ihren Bemühungen auf Granit bissen. Dass ihr Freund verändert, nachdenklicher war, das hatten sie in den letzten Wochen schon bemerkt. Doch sie alle hatten ihre Erfahrungen gesammelt, hatten gelernt, dass das Leben nicht nur Zuckerschlecken war. Sie glaubten sich in und auswendig zu kennen, trotzdem hatte jeder einzelne noch so seine kleinen Geheimnisse. Dinge, die er auf keinen Fall Preis geben würde. Eines dieser Dinge schien mächtig an Sirius zu nagen und doch blieb er stur und redete nicht. Für James gab es nur einen Ausweg seinen Freund von seinen trüben Gedanken abzubringen. Er räusperte sich kurz und sagte verschwörerisch: „Wie wäre es mit einem kleinen Lacher? Ich hätte mal wieder das Bedürfnis etwas Verrücktes zu tun.“
Remus atmete geräuschvoll aus. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass er nicht damit einverstanden war, doch als er Sirius` blitzende Augen sah, gab er sich geschlagen und nickte zustimmend. Er wollte nicht der Spielverderber sein und er wusste auch, dass ablehnende Worte in diesem Moment fehl am Platz waren.
Sirius` Gesichtszüge entspannten sich und er lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück. Mit seiner Lederjacke und den schwarzen Haaren, die ihm lässig ins Gesicht fielen, sah er dem Verführer in diesem Moment ähnlicher denn je, aber der Schalk in seinen Augen verriet, dass der Marauder soeben wieder zurückgekehrt war, bereit der ganzen Welt seine Lacher zu präsentieren.


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