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Fanfiction

Geliebter Feind - Duell um Mitternacht

von heidi

47. Duell um Mitternacht

Noch immer hatte der Winter die Oberhand, für Ende Februar nicht weiter verwunderlich, jedoch sehnten sich alle nach dem Frühling und dem Ende der dunklen Jahreszeit.
An diesem Samstagmorgen trafen die Gryffindors alle erst nach und nach an ihrem Haustisch ein, nur das Quidditchteam saß schon vollzählig beim Frühstück.
Noch ganz verschlafen ließ sich Lily neben Jackie nieder und nuschelte ein „Guten Morgen“ in die Runde. James schenkte ihr ein anzügliches Lächeln, was Lily leicht erröten ließ.
„Wo ist eigentlich Sirius?“, fragte Lily und ließ einen müden Blick über ihren Haustisch wandern.
Jackie seufzte: „Der darf heute, laut deines Terminplanes, ausschlafen.“
James lachte, als Lily ihn anfunkelte. „Ja, ich eigentlich auch, wenn nicht ein gewisser Quidditchkapitän das Fenster aufgerissen und mir einen Schneeball ins Gesicht gedrückt hätte.“
Das Gryffindorteam lachte leise. James` Augen funkelten belustigt und er versuchte einen unschuldigen Gesichtsausdruck aufzulegen, als er meinte: „Eigentlich hattest du keinen Grund zur Beschwerde, denn als Ausgleich für dieses unsanfte Wecken, habe...“
“Potter“, rief Lily entsetzt dazwischen und spürte förmlich wie ihr das Blut in den Kopf schoss.
Frank weidete sich augenscheinlich an Lily`s Verlegenheit und meinte lachend: „Ich würde ja gern mehr über eure morgendlichen Aktivitäten erfahren, aber wir müssen jetzt...“
Das Team erhob sich, nur James beugte sich noch mal über den Tisch, hauchte Lily einen Kuss auf die Wange und flüsterte: „Viel Spaß in der Bibliothek! Lieb dich!“
Lily musste unwillkürlich lächeln und sah ihm noch nach, wie er mit seinem Team die Halle verließ.
Einen Moment saß sie allein, doch dann gesellten sich Peter und Remus zu ihr. „Siehst aus, als hättest du eine schöne Nacht gehabt“, meinte Remus augenzwinkernd zur Begrüßung.
„Einen guten Morgen, trifft es wohl eher“, antwortete Lily lächelnd und nahm einer Eule den Tagespropheten ab, den sie schon seit Weihnachten abboniert hatte und das nicht ohne Grund. Wenn man zwischen den Zeilen las, war man gut über Voldemort`s Aktivitäten auf dem Laufenden.
Lily blätterte die Zeitung durch, während Peter sein Frühstück hinunter schlang.
„Und was gibt es für neue Grausamkeiten?“, fragte Remus zwischen zwei Bissen.
„Hm...eigentlich nichts Wichtiges, außer...“ Lily stockte und Remus blickte alarmiert von seinem Essen auf.
„Ein gewisser Alphard Black ist gestorben“, murmelte Lily gedankenverloren.
„Sirius` Onkel“, rief Peter dazwischen.
Remus nickte. „Ja, er hat Sirius finanziell unterstützt, seit er von zu Hause weg ist. Ich glaube seine Eltern waren deshalb nicht gut auf Onkel Alphard zu sprechen. Wann ist die Beerdigung?“
Lily überflog die Zeilen und schüttelte verständnislos den Kopf. „Die war wohl schon. Das ist nur ein Nachruf.“
„Wer ist gestorben?“, fragte ein gut gelaunter Sirius hinter ihnen und ließ sich auf die Bank neben Peter fallen.
Remus atmete geräuschvoll aus, Lily biss sich auf die Lippen und Peter platzte heraus: „Dein Onkel Alphard!“
Sirius lud sich in aller Ruhe seinen Teller voll und meinte gelassen: „Das weiß ich. Ich habe vor ein paar Tagen einen Brief von Gringotts bekommen, mit dem Schlüssel zu meiner Erbschaft.“
Lily und Remus sahen sich verständnislos an.
Sirius stöhnte. „Bei den großen Zauberern, Onkel Alphard war schon sehr alt und er wollte auch keine Trauerfeier. Er hat immer gesagt, da würden eh nur Heuchler auftauchen, die sein Geld wollten.“
Remus nickte zustimmend. „Irgendwie hatte er da schon Recht. Aber warum hast du uns nichts erzählt?“
Sirius zuckte mit den Schultern. „Was hätte ich euch sagen sollen? Außerdem kann ich das alles erst in den Osterferien regeln. Von hier aus geht das nicht.“
„Dumbledore hätte bestimmt eine Ausnahme gemacht“, meinte Lily, denn das hatte er bei ihr auch getan.
Sirius winkte ab. „Das läuft mir doch nicht weg. Den Schlüssel des Verlieses hab ich doch und ich wette meine Mutter hat vor Wut getobt, dass sie nichts von dem Erbe ihres Bruders bekommen hat.“ Ein kleines hämisches Grinsen lag auf seinem Gesicht.
„Wie viel hast du denn geerbt?“, fragte Peter neugierig und unterbrach sogar sein Essen, um Sirius` Antwort abzuwarten.
„Keine Ahnung“, antwortete Sirius knapp und aß in aller Seelenruhe weiter.

Während Remus mit Lily und Alice in der Bibliothek hockte, fragte Megan Sirius in einigen Fächern ab. Lily hatte das alles wirklich gut durchgeplant und bis jetzt lief es hervorragend. Das Gryffindorteam trainierte während dieser Zeit, doch nur noch zweimal wöchentlich. Das Training lief gut und auch wenn Ravenclaw Huffelpuff in dem letzten Spiel geschlagen hatte, saß die Mannschaft der Slytherins ihnen im Nacken. James hoffte auf einen Sieg gegen Ravenclaw, doch er wusste, dass Connor`s Team nicht zu unterschätzen war, allerdings sollte das Spiel erst zum Saisonabschluss im Mai stattfinden.
James beendete erst gegen Mittag ihr Training und das auch nur, weil es anfing zu schneien und man kaum noch die Hand vor Augen sehen konnte. Die Spieler stapften durch den Schnee hinauf zum Schloss, während James die Kiste mit den Bällen in ihren Teamraum brachte. Er wollte sich nicht lange aufhalten und ließ die Tür offen stehen.
Die Kiste war schnell an ihrem Platz verstaut, doch genau so schnell war jemand in den Raum getreten und hatte die Tür hinter sich geschlossen.
James musterte sein Gegenüber eindringlich und lachte leise, denn trotz der Kapuze und dem schneebedeckten Umhang, erkannte er die Person.
„Was willst du hier, Bellatrix? Geh zu deinen Slytherinfreunden spielen.“
Ein leises, höhnisches Lachen war zu hören. Die Kapuze wurde abgelegt und ein ebenmäßiges Gesicht mit manisch funkelnden Augen kam zum Vorschein.
James` Hand verschwand automatisch in seinem Umhang, auf der Suche nach seinem Zauberstab, während die junge Slytherin ein paar Schritte durch den Raum schritt und ein listiges Lächeln auf dem Gesicht hatte. „Was denn, Potter, hast du Angst vor einem schwachen Mädchen?“, fragte Bellatrix mit einem unschuldigen Augenaufschlag.
„Ich hab keine Lust auf deine Spielchen, Bella. Wenn du entschuldigst, ich habe eine Verabredung zum Mittagessen“, knurrte er sie an.
James ließ Bellatrix, die sich mittlerweile lässig gegen die geschlossene Tür gelehnt hatte, nicht aus den Augen.
„Oh“, meinte sie, „ich will dich nicht weiter aufhalten. Deine kleine Schlammbluthexe wartet sicher schon sehnsüchtig auf dich, oder sie treibt es gerade mit meinem Blutsverräter-Cousin.“
James schnaubte verächtlich: „Du kannst deine Giftpfeile woanders verschießen, Bella, lass mich in Ruhe!“
Er wollte sich an Bellatrix vorbei schieben, doch sie blieb stocksteif stehen.
„Potter, komm schon, lass uns zwei zusammen spielen. So ein kleines Duell, nur du und ich“, sagte sie herausfordernd und fixierte James mit ihren dunklen Augen. Etwas Böses, Kaltes funkelte darin. Etwas das James einen Schauer über den Rücken jagte und ihn automatisch einen Schritt zurückweichen ließ.
„Vergiss es, Bellatrix“, war James` ablehnende Antwort.
Der Gesichtsausdruck der jungen Slytherin erstarrte und mit leiser Stimme sagte sie: „Ich würde es mir an deiner Stelle noch mal überlegen. Vielleicht komme ich sonst auf deine Schlammblutfreundin zurück.“
James verdrehte die Augen. „Lily kann gut auf sich selbst aufpassen und jetzt verschwinde.“
Bellatrix gab die Tür frei, doch als James schon die Klinke in der Hand hatte meinte sie: „Glaubst du wirklich, deine kleine Hexe kann ihre Augen überall haben? Es gibt eine menge Nischen, dunkle Gänge und Wandbehänge im Schloss.“
James schloss die Augen und presste seine Lippen fest zusammen. Auch wenn er nicht viel auf das Geschwätz der Slytherins gab, konnte er dennoch den drohenden Unterton nicht überhören. Im Moment zogen gerade grauenhafte Bilder an seinem geistigen Auge vorbei und automatisch krampfte sich seine Hand um den Türgriff.
Nur widerwillig drehte er sich um. Ein Blick in Bellatrix`s Augen und auf ihr spöttisches Lächeln, sagte ihm, dass es nicht nur eine leere Drohung war. In diesem Moment hatte er Angst um Lily. Er kannte Sirius` Cousine lange genug und er kannte die Slytherins und wusste, dass sie vor nichts zurückschreckten, um ihren Willen durchzusetzen.
„Du willst mich erpressen?“, fragte James und versuchte seiner Stimme einen gleichgültigen Klang zu geben und nebenbei seine Gedanken noch etwas zu ordnen.
„Aber Jamie, Erpressung ist so ein böses, böses Wort“, flötete Bellatrix mit zuckersüßer Stimme. „Ich will nur wissen, wer von uns beiden besser ist. Nur ein kleines Duell und dann darfst du meine Worte vergessen, aber solltest du ablehnen...“
James griff erneut nach dem Türgriff und presste hervor: „Morgen um Mitternacht, bei der alten Eiche.“
Mit raschen Schritten verließ er den Raum, weil er Bella`s triumphierendes Lachen nicht hören wollte. Sie hatte es geschafft ihn aus der Reserve zu locken, ihn an einem wunden Punkt getroffen - Lily. Wütend stapfte er hinauf zum Schloss. Er hasste sich für seine Schwäche und für seine Angst, aber Lily war alles für ihn und er wollte sie nicht irgendwann im Krankenflügel besuchen müssen, nur weil er zu feige war.

Der Appetit war ihm vergangen und James machte sich gleich über seine Hausaufgaben her. Er wollte seinen Kopf frei bekommen und nicht mehr an Bellatrix`s Drohung denken.
„James?“, riss Lily ihn aus seinen Gedanken, die gerade ihren Aufenthaltsraum betreten hatte. „Hey, wir hatten eine Verabredung zum Mittagessen“, sagte sie enttäuscht.
Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals und sie blickte über seine Schulter.
„Entschuldige, ich hatte keinen Hunger“, murmelte James und schloss die Augen. Ganz tief atmete er ihren Duft ein, den Duft nach Frühling und Blumen. Und da war es wieder, dieses Gefühl, sie vor allem Bösen beschützen zu müssen.
Lily sah in sein angespanntes Gesicht. Dass ihm irgendetwas im Kopf herum ging, blieb ihr nicht verborgen, aber sie wusste auch, dass es keinen Zweck hatte ihn weiter zu bedrängen.
Allerdings machte sich Lily so langsam Sorgen, als er bei ihrem abendlichen Rundgang noch immer so verschlossenen war.
„Was hältst du davon, wenn wir noch einen kleinen Abstecher ins Schulsprecherbad machen?“, fragte Lily augenzwinkernd und hoffte, ihn so etwas auf andere Gedanken zu bringen.
„Ein andermal, ich bin müde“, murmelte James und beschleunigte seine Schritte, denn er ahnte was Lily vorhatte, doch das Letzte was er wollte, war ihr von Bellatrix`s Drohung und dem Duell zu erzählen.
Lily war enttäuscht und als er nicht wie jeden Abend in seinem Zimmer auf sie wartete, sondern sein Licht schon gelöscht war und er vorgab zu schlafen, wusste sie, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Ein ungutes Gefühl beschlich sie und traurig schlief sie zum ersten Mal seit Wochen in ihrem eignen Zimmer. Noch lange lag Lily wach, streichelte Miss Betty und machte sich so ihre Gedanken über sein abweisendes Verhalten. Gedanken, die ihr weh taten und die sie nur schwer verdrängen konnte. Sie hoffte, dass nicht das eingetreten war, wovor sie sich immer gefürchtet hatte.

James blieb auch den ganzen Sonntag über verschlossen und sprach kaum ein Wort. Das blieb sogar Remus und Sirius nicht verborgen, allerdings nahmen die beiden an, dass er sich mit Lily gestritten hatte, denn auch sie war alles andere als fröhlich an diesem Tag.
Nach dem Abendessen hatte Lily dann endgültig sie Nase voll. James war schnurstracks in seinem Zimmer verschwunden und wollte noch etwas abschalten, bevor er um Mitternacht zu dem verabredeten Treffen mit Bellatrix Black ging. Diesmal hatte er allerdings seine Rechnung ohne Lily gemacht. Sie stürmte in sein Zimmer, knallte die Tür hinter sich zu, verschränkte die Arme vor der Brust und keifte: „So, jetzt hattest du genug Zeit zum Nachdenken. Jetzt wirst du mit mir reden, James Potter, verstanden?“
James musste unwillkürlich schmunzeln über Lily`s resolute Art und ihr aufbrausendes Temperament, das sie hin und wieder an den Tag legte. Dennoch fühlte er sich unwohl in der Zwickmühle, in der er steckte. Würde er Lily von seinem Vorhaben etwas erzählen, dann würde sie ihn zurückhalten, das wusste er genau. Aber Bellatrix`s Drohung hallte noch immer in seinem Kopf und damit die Sorge um Lily.
Statt sie mit ein paar Worten zu beruhigen, zog er sie einfach in seine Arme. „Es ist nichts, Flower“, murmelte er in ihr Ohr, bevor er seine Hände unter ihren Pullover schob und über ihren Rücken strich.
Lily versteifte sich und drehte den Kopf von ihm weg. „Du lügst“, flüsterte sie leise und Enttäuschung schwang in ihrer Stimme mit. „Du warst es, der von Vertrauen gesprochen hat, James!“
Um jedes weitere Wort von ihr zu stoppen, legte er seine Lippen auf ihre und gab all die Liebe, die er fühlte in diesen Kuss, nur um sie von ihren irrwitzigen Gedanken abzubringen.
Umhänge fielen achtlos zu Boden, Seufzen ging in leises Stöhnen über und in der Dunkelheit verschwanden die Fragen, die er nicht beantworten wollte.

Ein Blick auf den Wecker zeigte ihm, dass es Zeit wurde aufzubrechen. Das fahle Licht der Sterne ließ James erkennen, dass Lily tief und fest schlief. Nur widerwillig löste er sich von dem warmen Körper neben sich, raffte seine Sachen eilig zusammen und schloss leise die Tür hinter sich. Lily öffnete die Augen und Tränen sammelten sich darin. Sie widerstand dem Drang ihm zu folgen, doch in diesem Moment hatte sich eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen gebildet. Eine Mauer, die drohte alles zu zerstören.

Spärlich beleuchtet waren die Gänge des Schlosses, dennoch verfolgte James auf der Karte der Marauder den Punkt, der sich aus den Kerkern näherte. Bellatrix war alleine und nur das wollte er wissen, um vor unangenehmen Überraschungen sicher zu sein. Noch bevor der herumstreunende Hausmeister ihn erwischen konnte, fiel die Portaltür leise hinter ihm ins Schloss.
Stille lag über dem dunklen Hogwartsgelände, das nur vom Schnee und dem spärlichen Licht der Sterne erhellt wurde, aber in Hagrid`s Hütte brannte noch Licht. James machte einen weiten Bogen um die Behausung des Wildhüters und schlich sich von hinten an die große, alte Eiche, ihren vereinbarten Treffpunkt. Er lauschte einen Moment in die Stille, bevor das Knirschen des Schnees eine herannahende Person ankündigte.
„Ich weiß, dass du da bist, Potter!“ Bellatrix`s Stimme zerriss die Stille der Nacht, ebenso wie ihr Fluch, der auf den Stamm des riesigen Baumes traf.
Mit erhobenem Zauberstab trat James aus dem dunklen Schatten der Eiche hervor. Bellatrix warf ihre Kapuze ab und grinste ihn an. Das Licht der Sterne ließ ihr Gesicht blass erscheinen, dennoch spiegelte sich in ihren Augen Kaltblütigkeit. Ein Zeichen für James, dass sie es absolut ernst meinte und er Acht geben musste. Sie war kein Gegner, wie die Todesser, aber sie war schnell, das wusste er.
Bellatrix lachte leise, ihn immer im Auge behaltend. „Ich wusste, dass du kommen würdest, Potter. Angst ist das beste Druckmittel, nicht wahr?“
Ein „Stupor“ folgte ihren Worten, doch James war vorbereitet und mit einem leise gemurmelten „Protego“ stand sein Schutzschild vor ihm, der diesen Fluch mühelos abprallen ließ. Das Training in seinem Elternhaus hatte ihm eine Menge gebracht und half ihm dabei schneller zu reagieren.
Bella klatschte anerkennend in die Hände. „Du bist gut, Potter, das hätte ich nicht erwartet. Ich glaube, es ist Zeit eine härtere Gangart einzuschlagen.“
James ahnte nichts Gutes und es kam wie erwartet. Ein lautes „Crucio“ verließ Bellatrix`s Mund und nur ein Hechtsprung hinter die alte Eiche verhinderte, dass James von dem unverzeihlichen Fluch getroffen wurde.
Schwer atmend hockte er hinter dem Baum und murmelte: „Mann, die geht ja wirklich gleich auf's Ganze.“
Er hatte der jungen Slytherin so einiges zugetraut, aber dass sie mit solchen Mitteln kämpfte, erschreckte ihn und erinnerte ihn etwas an die Nacht im Verbotenen Wald, als sie das erste Mal den Todessern begegneten.
„Ach Potter, komm schon! Versteck spielen können wir ein anderes Mal!“, rief Bella mit zuckersüßer Stimme und der nächste Fluch ließ das Geäst der alten Eiche laut knacken.
James schloss die Augen und ging im Schnelldurchlauf seine Möglichkeiten durch. Er könnte sich heimlich verdrücken oder Bellatrix ein für alle Mal in die Schranken weisen. Letzteres war er Lily schuldig, allerdings wurde er sich schlagartig bewusst, dass Bellatrix Black höchst wahrscheinlich sowieso nicht Wort halten und Lily doch aufs Korn nehmen würde, so oder so.
Er hörte die Schritte, die sich dem schützenden Baum näherten, und ohne groß nachzudenken sprang er hervor. James fiel nichts Besseres ein, als laut „Tarantallegra“ zu rufen. Der Fluch traf sein Ziel und Bellatrix begann unkontrolliert mit schnellen Schritten zu tanzen. James biss sich auf die Lippen. Er ärgerte sich zwar gerade, dass ihm kein besserer Fluch eingefallen war, aber dennoch genoss er dieses Schauspiel in vollen Zügen. Es war schon ein lustiges Bild, wie Sirius` Cousine tanzte und versuchte dabei nicht auf dem Schnee auszurutschen. Ihr Zauberstab lag schon längst irgendwo in der weißen Schneepracht und somit stellte sie keine weitere Gefahr da.
„Nimm ... sofort ... den Fluch ... von mir“, zischte sie etwas atemlos.
Zum ersten Mal, seitdem Bella ihn herausgefordert hatte, lachte er laut auf. „Dafür hat es sich gelohnt mein warmes Bett zu verlassen“, rief er ihr lachend zu.
Er trat näher an die verhasste Slytherin heran und sagte mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck: „So wirst du wenigstens nicht erfrieren, Bellatrix, und wenn du mich nett bittest, bekommst du auch Musik zum tanzen.“
Die schwarzen Haare von Bella flogen umher, mit ihren Armen ruderte sie in der Luft herum und war schon reichlich außer Atem, als sie keuchte: „Dafür bist du fällig, Potter!“
James` Lachen hallte noch über das dunkle, menschleere Gelände. Er kannte den Fluch und wusste, dass nach einer gewissen Zeit die Wirkung nachlassen würde, also machte er sich keine all zu großen Sorgen um sein Opfer und steuerte beruhigt das Schloss an.
Ein Blick auf die Karte zeigte ihm, dass der Weg in den Gryffindorturm frei war. Der Gemeinschaftsraum war leer, aber der Aufenthaltsraum der Schulsprecher war hell erleuchtet.
Lily hockte in ihren Bademantel gekuschelt auf dem Sofa und starrte in den Kamin. Sie blickte nicht einmal auf, als er eintrat.
„Wo warst du?“, fragte sie leise, den Blick weiter in das Feuer gerichtet. Tränen schimmerten in ihren Augen und ihr Gesichtsausdruck war starr und abweisend.
James schloss die Augen und fühlte sich ertappt. Er wollte Lily auf keinen Fall von Bellatrix`s Drohung erzählen, denn das würde unweigerlich dazu führen, dass sie hinter jeden Ecke, jedem Wandbehang und jedem dunklen Gang die Gefahr sehen würde. Er hatte ihr im Verbotenen Wald schon genug zugemutet und wollte nicht, dass sie das letzte bisschen Unbeschwertheit aufgab, nur wegen einer Drohung.
„Du musst nicht alles wissen“, sagte er ebenso leise und steuerte sein Zimmer an. Es war nicht der richtige Zeitpunkt zum Reden, das spürte er, genau wie Lily.
Mit einer fahrigen Bewegung wischte Lily sich über die Augen und versuchte ihre Stimme nicht traurig klingen zu lassen, als sie sagte: „Das ist also das Vertrauen, von dem du gesprochen hast. Was soll ich deiner Meinung nach glauben, wenn du dich nachts aus dem Bett schleichst? Wie soll ich dir vertrauen, wenn du mir nicht die Wahrheit sagst?“
James lehnte seine Stirn gegen die geschlossene Zimmertür und versuchte die richtigen Worte zu finden. Worte, die sie beruhigen sollten und dennoch nicht zu viel Preis gaben. Ihm fiel nichts Passendes ein, stattdessen sagte er: „Lass uns morgen darüber reden. Ich bin müde!“
Noch bevor Lily etwas erwidern konnte, war er in seinem Zimmer verschwunden und hatte die Tür hinter sich geschlossen.
Lily starrte mit großen Augen auf die geschlossene Tür. Tränen liefen ihre Wangen hinab und sie flüsterte: „Morgen ist es zu spät!“


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