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Fanfiction

Geliebter Feind - Geschwisterhass

von heidi

44. Geschwisterhass

Die erste Schulwoche nach den Weihnachtsferien hatte ihnen allen mal wieder gezeigt, wie viel sie noch lernen mussten, um gut durch ihre Abschlussprüfungen zu kommen. James hatte das Training des Gryffindorteams wieder aufgenommen und selbst, als am Donnerstag Jackie`s Geburtstag anstand, ließ er keine Gnade walten. Das war mit Sirius so abgesprochen, denn sie alle hatten für ihren freien Samstag eine Geburtstagsparty im Raum der Wünsche geplant. Dieser Tag sollte schon am Morgen etwas Besonderes für Jackie werden und Sirius war am Freitagabend noch vollauf damit beschäftigt alles vor zu bereiten. Er kritzelte irgendetwas auf ein Pergament, strich es wieder durch, schrieb etwas Neues darauf.
Remus beobachtete dieses Getue eine ganze Weile, während er mit Peter über den Hauaufgaben brütete. Lily und James hatten mit den Vertrauensschülern der Häuser ein Treffen und Jackie hockte in der Bibliothek. Sie hatte sich mit Connor zum Lernen verabredet, dass dieser sie nur ablenken sollte, damit Sirius alles vorbereiten konnte, wusste sie allerdings nicht.
Der Gemeinschaftsraum war wie immer gut gefüllt, an diesem Abend, deshalb bekam Sirius auch nicht mit, wie Remus sich über seine Schulter beugte und sich das Gekritzel durchlas.
Remus` Augen weiteten sich und er meinte lachend: „Das ist jetzt nicht dein Ernst, Pad!? Du willst diesen...ähm, na wie soll ich sagen... kitschigen Satz doch nicht wirklich auf das Transparent schreiben?“
Sirius warf die Schreibfeder hin und drehte sich zu seinem Freund um. „Du weißt doch, dass Jackie immer noch ihre Zweifel hat.“
Remus lehnte sich an den Tisch und seufzte: „Kein Wunder! Die Mädchen schwirren um dich herum, wie Bienen um eine Blume und du tust auch irgendwie nichts dagegen. Ich an ihrer Stelle wäre noch mehr ausgeflippt.“
Sirius blickte in den Raum und murmelte: „Ich weiß, dass sie darunter leidet und deshalb auch die ganze Aktion mit dem Plakat. Vielleicht überzeugt sie das.“
Remus runzelte die Stirn, klopfte Sirius allerdings freundschaftlich auf die Schulter. „Es wird ihr bestimmt gefallen, aber der Spott einiger gewisser Schüler wird euch sicher einholen.“
Remus brauchte gar nicht zu sagen, wen er damit meinte. Es waren immer dieselben, die Hohn und Spott auf ihre Mitschüler abschossen, wie Giftpfeile. Allerdings bewunderte er Sirius dafür, sich dem zu stellen und er hoffte, dass Jackie es genauso auffassen würde.

Weit nach Mitternacht, schlich Sirius, mit einer zusammengerollten Stoffbahn unter dem Arm, durch den fast dunklen Gemeinschaftsraum. Die Hauselfen hatten schon Ordnung geschaffen, in dem Chaos, das die Schüler wie immer abends zurück gelassen hatten. Niemand war mehr auf den Beinen und alles war ruhig.
Sirius steuerte die Schulsprecherräume an. Es war ein Leichtes für ihn hinein zu gelangen, kannte er doch von James das Passwort zu der Tür. In James` Zimmer zu kommen war noch einfacher, da er, seit er mit Lily zusammen war, kein Passwort mehr benutzte. Sirius gab sich gar nicht erst Mühe leise zu sein, vielmehr riss er die Tür auf und entzündete sofort das Licht in dem Zimmer seines Freundes.
'Fataler Fehler', schoss es ihm durch den Kopf, als er die vielen roten Haare sah, die die Brust seines Freundes bedeckten. Allerdings war es unnötig jetzt den Rückzug anzutreten, denn Lily hob ihren Kopf, blinzelte in das helle Licht und nuschelte verschlafen: „Ist was passiert, Sirius?“
James tastete mit einer Hand nach seiner Brille und sah auf seinen Wecker. „Oh Mann, tut mir leid, Pad, ich bin wohl eingeschlafen“, meinte James entschuldigend und schlug die Decke zur Seite.
Lily schloss die Augen und grummelte: „Wo wollt ihr zwei um diese Zeit hin? Wenn ihr erwischt...“
„Nur die Überraschung für Jackie vorbereiten“, fiel Sirius ihr ins Wort, während James sich hastig anzog und das Licht wieder löschte. Er schubste Sirius aus seinem Zimmer, schloss die Tür hinter sich und zischte: „Du hättest auch anklopfen können, Padfoot.“
„Na, hör mal“, maulte Sirius, „woher soll ich denn wissen, dass Lily bei dir schläft. Ich dachte, du wolltest es langsam angehen lassen, Prongs.“
James drängte seinen Freund aus dem Gryffindorturm und verdrehte die Augen. „Ja, das tue ich auch, aber Lily schläft fast jede Nacht in meinem Bett. Was ist daran so schlimm?“
Sirius lachte leise, dennoch hallte es durch die ausgestorbenen Gänge des Schlosses. „Also, ich bewundere dich, Prongs, dass du das aushältst. Ich meine, da liegt die Frau deiner Träume neben dir und du musst die Finger still halten.“
„Wer sagt denn, dass sie ihre Finger still hält?“, meinte James verschmitzt und beschleunigte seine Schritte.
Sirius blieb einen Moment stehen und schnappte nach Luft. „Ok, Prongs, Themawechsel, ich will keine Einzelheiten.“
James lachte, als sie die letzten Stufen der großen Treppe hinunter stiegen. „Es wäre das Letzte, was ich dir erzählen würde, Pad, das kannst du mir glauben und jetzt her mit der Peinlichkeit, die du da zusammen gezaubert hast.“
Nach etlichen Versuchen und Zauberstabgefuchtel, hing das riesige Banner über der großen Portaltür und würde jedem unweigerlich ins Auge stechen, der die Eingangshalle durchquerte. James schüttelte den Kopf und verkniff sich ein lautes Lachen. Mühsam presste er hervor: „Also, eins muss man dir lassen, Pad, deine Wortwahl ist nicht alltäglich. Die Lacher sind garantiert auf deiner Seite.“
Sirius schwang seinen Zauberstab, um die Schrift noch mehr mit leuchtenden Farben hervor zu heben und meinte: „Du kannst jetzt gehen, Prongs, und wieder Lily`s Füße wärmen!“
James blieb noch einen Augenblick oberhalb der Treppe stehen und grinste. Sein Freund bewies gerade den wahren Mut eines Gryffindors, denn eines war gewiss, die ganze Schule würde sich über diese Überraschung das Maul zerreisen, von der Peinlichkeit dieses Banners mal ganz abgesehen.

Sirius betrachtete eine Weile später zufrieden sein Werk und verstaute seinen Zauberstab in der hinteren Tasche seiner Jeans. Auch wenn es mitten in der Nacht war, wollte er dennoch einen Abstecher in die Küche von Hogwarts machen.
Er war schon vor dem Gemälde mit dem Obstkorb angekommen, als er ein leises Stöhnen vernahm. Den Zauberstab in der Hand, suchte Sirius den spärlich beleuchteten Gang nach dem Geräusch ab. Hinter einer Rüstung kauerte jemand, doch erst als Sirius ein leises 'Lumos' murmelte, erkannte er, um wen es sich handelte. Regulus Black saß zusammengesunken auf dem Boden und zitterte leicht. Blut tropfte aus einer Wunde an seinem linken Arm und durchtränkte seine Kleidung. Eine kleine Blutlache hatte sich schon gebildet und rann unaufhaltsam über den Steinboden. Mit verschleiertem Blick sah er auf, doch augenblicklich versteifte er sich und zischte: „Verschwinde, oder...“
Sirius konnte ein hämisches Grinsen nicht unterdrücken. „Oder was? Was willst du tun? Mich verhexen? Ich glaub kaum, dass du dazu noch in der Lage bist.“
Sirius rang einen Moment mit sich, doch dann beugte er sich vor und griff nach der zitternden Gestalt zu seinen Füßen. Regulus sträubte sich und versuchte sich aus seiner Umklammerung zu lösen. „Lass mich los, oder ich schrei das ganze Schloss zusammen“, presste er mit schmerzverzerrtem Gesicht hervor. Er versuchte krampfhaft seinen Zauberstab auf Sirius zu richten, doch es war zwecklos. Er war nicht in der Lage ihn festzuhalten, geschweige denn sich aus eigener Kraft aufzurichten.
Sirius schloss die Augen und erinnerte sich plötzlich an die Zeit zurück, als sie Kinder waren, als alles so viel einfacher war und sie noch zusammen gelacht hatten, als sie noch wahre Brüder waren. Getrennt hatte sie erst der Sprechende Hut, als Sirius zu seiner Einschulung nach Gryffindor geschickt wurde. Seit dem war nichts mehr so, wie es einmal war. Seine Eltern setzten all ihre Hoffnungen auf Regulus und er erfüllte sie auch, denn er war ein Slytherin durch und durch. Im Moment war er allerdings nur ein Häufchen Elend, das drohte ohnmächtig zu werden. Sirius hatte ihm immer noch nicht verziehen, dass er Jackie nach dem Leben getrachtet hatte, aber er war sein Bruder, der dringend Hilfe brauchte.
Sirius legte vorsichtig einen Arm um Regulus` Taille und fragte: „Was ist passiert? Und warum bist du nicht zu Poppy gegangen?“
„Was hätte ich ihr sagen sollen?“, zischte der junge Slytherin wütend, verzog allerdings wieder schmerzverzerrt das Gesicht.
„Wie wäre es mit der Wahrheit?“, meinte Sirius und ließ seinen Blick noch einmal über den fast dunklen Gang huschen. Das Letzte was er brauchen könnte, wäre eine Strafarbeit für nächtliches herumschleichen. Regulus stützte sich mit einer Hand gegen die Wand und stöhnte leise. Zwischen zusammengepressten Zähnen murmelte er: „Du kennst dich bestens mit Lügengeschichten aus, aber ich nicht.“
Etwas Vorwurfsvolles schwang in der schmerzverzerrten Stimme des jungen Slytherins mit und Sirius ließ ihn abrupt los. Sofort geriet Regulus ins Wanken. Blut tropfte weiter unaufhaltsam auf den Boden und ließ Sirius aus seiner Starre erwachen, während Regulus dagegen ankämpfte nicht wieder zu Boden zu sinken. Sirius schnappte sich den unverletzten Arm seines Bruders und legte ihn über seine Schulter. „Auch wenn es dir nicht gefällt, ich werde dich jetzt in den Krankenflügel bringen. Ich will nicht Schuld sein, wenn du morgen hier verblutet auf dem Boden liegst.“
Regulus presste die Lippen fest zusammen und verkniff sich jeglichen Kommentar. Viel mehr musste er aufpassen, dass er nicht ins Stolpern geriet.
Nur mühsam schleppte Sirius seinen Bruder bis zum Krankenflügel. Dunkelheit herrschte im Raum, als sie eintraten.
Keuchend ließ sich Regulus auf das erstbeste Bett sinken. Sirius entzündete eine kleine Lampe in dem großen Raum und zog seinem Bruder den Umhang von den Schultern. Das Hemd seiner Schuluniform war nicht nur an seinem linken Arm blutdurchtränkt, sondern auch an seinem Oberkörper.
Regulus ließ widerstandslos den Kopf hängen, während Sirius ihm das Hemd auszog. Er zog scharf die Luft ein, betrachtete die tiefe Schnittwunde genauer und sagte leicht aufgebracht: „Die Wunde stammt von einem schwarzen Fluch, das sehe sogar ich. Jetzt sag schon was passiert ist!“
Ohne eine Antwort von Regulus abzuwarten kramte er in einem Schränkchen neben dem Büro der Krankenschwester nach Verbandszeug. Es war schnell gefunden und ohne lange Umschweife, verpasste Sirius seinem Bruder einen perfekten Druckverband, der die Blutung sofort stoppte. Regulus verzog schmerzverzerrt das Gesicht. Sirius beobachtete ihn und wieder tauchten vergessene Bilder aus Kindertagen vor seinem Auge auf. Er war für Regulus immer der große Bruder, der Beschützer gewesen. Hatte versucht alles von ihm fern zu halten, bis zu dem Tage, vor knapp zwei Jahren, als er es nicht mehr ertrug und zu James geflüchtet war. Im Moment hatte er ein schlechtes Gewissen, ihn in diesem düsteren Haus alleine zurückgelassen zu haben. Bei Menschen deren Seele so dunkel wie ihr Name war, die keine Liebe in sich hatten und nur für die Öffentlichkeit die perfekte heile Welt mimten.
„Du kennst dich mit so was aus, oder?“, riss Regulus ihn aus seinen Gedanken.
Sirius grinste schief. „Wie man es nimmt, ich musste mir schon öfter selbst helfen, aber du hast mir immer noch nicht gesagt, wie das passiert ist.“
Regulus griff nach seinem Umhang und murmelte: „War nur ein kleines Duell. Ich..., ich war zu langsam.“
Sirius schüttelte den Kopf, denn er wusste genau, dass die Slytherins untereinander gerne mal kleine Duelle veranstalteten. „Schöne Freunde, wenn sie dich einfach so liegen lassen“, meinte er nur und half Regulus seinen Umhang an zu ziehen.
Schwerfällig erhob sich der junge Slytherin und senkte seinen Blick. „Wenn man dazugehören will, stellt man keine Fragen. Verstehst du, Sirius? Entweder du machst mit, oder du bist draußen und wenn du das bist, dann bist du allein.“
Verzweiflung war aus Regulus` Stimme zu hören und Sirius schloss kurz die Augen. Hilflos stand er seinem Bruder gegenüber und wusste nicht so recht was er sagen sollte. Es gab Zeiten, da hätte er sein Leben für ihn gegeben, doch im Augenblick waren sie so weit entfernt von einander und Sirius hatte das Gefühl, als würden Welten zwischen ihnen liegen.
„Du solltest damit morgen noch mal zu Poppy gehen“, meinte Sirius und versuchte dabei seine Gedanken etwas zu ordnen. Ein stummes Nicken seines Bruders war die Antwort, bevor der junge Slytherin aus dem Krankenflügel verschwand.
Sirius räumte alles wieder an seinen Platz und versuchte seine Schuldgefühle zu verdrängen. Er hatte es geschafft dieses dunkle Leben im Hause seiner Familie hinter sich zu lassen, es zu vergessen, aber er hatte etwas dabei zurückgelassen, Regulus.

Trotz seines nächtlichen Herumschleichens, stand Sirius pünktlich am Samstagmorgen an der Treppe zu den Mädchenschlafsälen und wartete auf Jackie. Er wollte dabei sein, wenn sie einen ersten Blick auf sein Werk warf und er war gespannt darauf, was sie sagen würde.
Remus hatte mit Megan so lange herumgetrödelt, bis Jackie endlich kam. Das Schauspiel wollte auch er sich nicht entgehen lassen.
Reges Treiben herrschte an diesem späten Morgen in den Gängen des Schlosses, als sie um die letzte Ecke bogen. Auf den unteren Stufen der Großen Treppe hatte sich ein Stau gebildet und eine Menge Schüler aus den unterschiedlichen Häusern kicherten oder tuschelten durcheinander.
Remus raunte Megan zu: „Gleich kommt's, bekomm keinen Lachanfall!“
Wie gebannt starrten Megan und auch Jackie auf das riesige Banner über dem Eingangsportal. Lily und James standen etwas abseits und Lily konnte nur mit Müh` und Not ein Lachen unterdrücken.
„Ich hab's dir ja gesagt“, murmelte James vergnügt und warf einen Blick zu Jackie, deren Gesicht abwechselnd rot und blass wurde. Vor ihren Augen blinkten riesige Leuchtbuchstaben, die folgenden Satz bildeten:

Sir Sirius Black verkündet hiermit feierlich,
dass Lady Jackie Andrews von nun an zu ihm gehöre
und somit aus den Gedanken aller Suchenden
gestrichen zu werden hat!

„Nein“, flüsterte Jackie und schlug sich entsetzt mit der Hand vor den Mund. Einerseits fühlte sie sich geschmeichelt, andererseits hätte sie in diesem Moment alles für James` Tarnumhang gegeben.
Sirius beobachtete ihren Gesichtsausdruck mit Skepsis und überhörte die Lacher rings um ihn. Frank klopfte ihm auf die Schulter und meinte grinsend: „Ich wusste gar nicht, dass man euch in den Adelsstand erhoben hat, aber die Idee hat was.“
„Ist das romantisch“, wisperte Alice neben ihm, während nun alle gebannt auf Jackie`s Reaktion warteten. Sie versuchte die Peinlichkeit aus ihrem Gesichtsausdruck zu entfernen, straffte ihre Schultern, atmete tief durch und setzte ihr schönstes Lächeln auf. „Also, Sir Sirius Black, würdet Ihr die Freundlichkeit besitzen und Lady Jackie Andrews zum Frühstück geleiten?“, fragte sie mit glockenheller Stimme, die nicht zu überhören war.
Sirius sah sie einen Augenblick verblüfft an, hielt ihr dann jedoch galant seinen Arm hin. Jackie hakte sich lächelnd bei ihm unter und sie schritten erhobenen Hauptes die letzten Stufen der Großen Treppe hinunter. Die Schülerschar teilte sich. Einige lachten, andere seufzten, doch nur eine Slytherin erhob ihre höhnische Stimme: „Mein Cousin, der Blutsverräter, macht sich vor der ganzen Schule lächerlich. Dass ich das noch erleben darf.“
Bellatrix Black hatte sich ihnen verächtlich lachend in den Weg gestellt. Sirius` Haltung wurde stocksteif und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Jackie jedoch hatte weiterhin ihr zuckersüßes Lächeln auf den Lippen, doch es war James der die brenzlige Situation entschärfte, indem er sich an Sirius vorbei drängte und Bellatrix einfach zur Seite schob. „Du erlaubst doch, dass das hochwohlgeborene Paar seinen Weg fortsetzt?“, meinte er gelassen und ignorierte Bella`s hasserfüllten Blick. Er deutete noch eine kleine Verbeugung vor Jackie an und zwinkerte Sirius zu. James hatte noch all zu gut Dumbledore`s Worte im Kopf, die ihnen Duelle sämtlicher Art in Hogwarts verboten und er wollte Jackie nicht ihren Tag verderben, denn dass sein Freund kurz vor dem Explodieren war, entging ihm nicht.
Jackie klammerte sich an Sirius` Arm, immer noch ein Lächeln auf den Lippen, und zog ihn energisch weiter zur Eingangstür der Großen Halle.
Connor stand schon davor, machte ebenso eine kleine Verbeugung und öffnete ihnen die Tür.
„Spinner“, zischte ihm Jackie grinsend zu.
Einige Schüler saßen schon an den Haustischen, doch deren Aufmerksamkeit richtete sich jetzt unweigerlich auf Jackie und Sirius und natürlich ihren Hofstaat, der ihnen an ihren Haustisch folgte. Jackie seufzte und bewahrte nach außen hin ihr Lächeln, doch in ihrem Inneren war ihr die ganze Angelegenheit peinlich. Sie stand nicht gerne im Mittelpunkt und schon gar nicht auf diese Art und Weise. Sirius hatte mit dieser Aktion öffentlich gemacht, dass sie zusammen waren, was allerdings nichts daran änderte, dass ihr einige Mädchen weiterhin hasserfüllte Blicke zuwarfen. So langsam lernte Jackie damit umzugehen und nicht hinter jedem Püppchengesicht eine Konkurrentin zu sehen.
Seufzend ließ sie sich an ihrem Haustisch nieder und wurde sofort umringt von ihren Freunden, auch Connor gesellte sich an diesem Morgen zu ihnen.
Sie hatten ihr Frühstück schon fast beendet, als Professor McGonagall hinter Jackie und Sirius auftauchte. In ihren Händen hielt sie zwei Hüte. Ein amüsiertes Funkeln war in ihren Augen zu erkennen, als sie mit hoher Stimme sagte: „Das hochwohlgeborene Paar hat heute morgen seine Kopfbedeckungen vergessen.“
Verwirrt schaute Sirius seine Hauslehrerin an, doch einen Moment später hatte sie ihm einen Hut, nach Art eines Musketiers mit einer überdimensionalen weißen Feder, auf den Kopf gedrückt. Für Jackie hatte sie einen Spitzhut, an dem ein kleiner Schleier befestigt war und setzte ihn der verblüfften und rot angelaufenen Gryffindor auf ihre braunen Locken.
Mit leicht bebendem Körper eilte die Professorin aus der Halle, während Jackie die Hände vor das Gesicht schlug.
„Was kommt als nächstes?“, fragte sie gequält.
„Quidditchtraining“, war jetzt James` Einsatz, während er unter dem Tisch nach Lily`s Hand griff, die sich nur schwer ein Lachen verkneifen konnte.
„Ja, sofort“, war Jackie`s erleichterte Stimme zu hören, denn alles war im Moment besser, als das hier. Sie drückte Sirius einen Kuss auf den Mund und flüsterte ihm noch ein leises 'Danke' ins Ohr, bevor sie regelrecht aus der Halle floh.
„Also gut“, meinte James, „ihr könnt die Party jetzt vorbereiten und wir gehen fliegen.“ Und schon waren auch er und Frank verschwunden.
„Meinst du, Lily, ich habe damit etwas übertrieben?“, fragte Sirius zweifelnd und blickte die rothaarige Hexe an.
Lily lächelte. „Ganz allein der Wille zählt und nun verschwinde in die Küche und besorg das Essen, während Connor, Alice und ich den Raum vorbereiten.“
Sirius atmete erleichtert aus und verließ mit seinem überdimensionalen Hut, begleitet von ein paar Lachern, die Große Halle.
Ein paar verspätete Eulen trafen noch ein. Eine ließ vor Lily einen Brief fallen und verschwand sofort wieder. Es war ein ziemlich dicker Umschlag, ohne Absender und in Druckbuchstaben adressiert. Lily ließ ihn einfach in ihrem Umhang verschwinden, denn jetzt war ihre Freundin erst einmal wichtiger.

James hatte das Training bis nach dem Mittagessen hinausgezögert und Jackie dann ans Herz gelegt ein langes Bad zu nehmen. Alle anderen waren schon dabei sich für die Party vorzubereiten. Lily stand etwas unschlüssig vor ihrem Kleiderschrank, entschied sich dann aber doch für Jeans und Pullover. Bevor sie sich ihren Umhang über die Schultern warf, räumte sie die Taschen leer und dabei fiel ihr wieder der Brief in die Hände. Lily setzte sich auf ihr Bett und riss den Umschlag auf. Einige Fotos fielen heraus, doch nicht eine Zeile war dazu geschrieben.
Lily schnappte nach Luft, denn auf den Bildern lächelte ihr ihre Schwester entgegen, in einem Traum von Hochzeitskleid, neben einem kleinen, untersetzten Mann, in einem eleganten Anzug.
„Nein“, flüsterte Lily entsetzt und spürte den kleinen Stich in ihrem Herzen. Ihre einzige Verwandte hatte geheiratet und es nicht einmal für nötig angesehen ihre Schwester einzuladen. Lily`s Hand krampfte sich um die Fotos und Tränen liefen ihre Wange hinab. Mit dieser Aktion hatte Petunia ihr wahres Gesicht gezeigt, ein gemeines, hasserfülltes Gesicht, das Lily bisher nie wahrhaben wollte.
James` laute Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Kommst du, Lily? Pad bringt uns um, wenn wir zu spät kommen!“
Die Fotos fielen achtlos auf den Boden und Lily wischte sich fahrig mit der Hand über die Augen. Ein kurzer Blick in den Spiegel ließ sie erleichtert ausatmen, denn noch zeigten sich keine verräterischen Spuren in ihrem Gesicht. Eilig verließ sie den Raum und schloss die Tür hinter sich.
James musterte sie eindringlich. Irgendetwas stimmte nicht mit Lily, das sah er sofort, doch sie lächelte ihn an und zerstreute damit seine Gedanken.
„Gut siehst du aus!“, murmelte er in ihr Ohr. Lily seufzte und war in diesem Moment so dankbar ihn an ihrer Seite zu haben. Sie wollte diese Fotos vergessen und Jackie nicht die Party mit ihrer schlechten Stimmung verderben.

Als Jackie nach einem langen, entspannenden Bad ihren Schlafsaal betrat, lagen eine rote Rose und ein Pergament auf ihrem Bett.

Folge den Spuren der Blumen!

Jackie erkannte Sirius` Handschrift und schickte ein Stoßgebet zu den großen Zauberern, dass er nicht wieder irgendetwas Peinliches ausgeheckt hatte. Andererseits genoss sie es in vollen Zügen, heute mal bei ihm im Mittelpunkt zu stehen, egal was er sich ausgedacht hatte.
Der Gemeinschaftsraum war gut gefüllt, als Jackie die Treppen herunter kam, doch keiner ihrer Freunde war anwesend, nur eine rote Rose schwebte über dem Portraitloch. Jackie ließ sie zu sich heranschweben und trat auf den Gang hinaus.
Nach und nach zeigten ihr die Rosen den Weg zum Raum der Wünsche. Als sie dort ankam, hatte sie achtzehn dunkelrote Rosen in ihrem Arm zu liegen und einen tiefen Atemzug später, öffnete sie die Tür.
„Überraschung!“, kam es im Chor von James und Lily, Megan und Remus, Peter, Connor und Frank und Alice.
Sirius nahm ihr die Blumen ab und drückte sie Lily in die Hand.
„Ich hatte schon Angst, du findest uns nicht“, meinte er lachend und zog sie nahe zu sich heran. Da war er wieder, der Duft nach Honig und Früchten und nur die Anwesenheit ihrer Freunde hinderte ihn daran, nicht irgendwelche unanständigen Dinge mit Jackie zu tun.
Der Raum der Wünsche war perfekt für Jackie`s verspätete Geburtstagsparty. Sirius hatte keine Mühen gescheut und eine Unmenge Speisen und Getränke von den Hauselfen organisiert.
Sie alle waren sich durch die Übungsstunden näher gekommen, dennoch mochte Jackie Connor`s Freund Greg Johnson nicht und sie hatten ihn nicht zu ihrer kleinen Party eingeladen. Auch war weder Peter, noch Megan oder Greg bekannt, dass die anderen jetzt einer geheimen Organisation angehörten. Sie hatten Dumbledore ein Versprechen gegeben und das hielten sie alle.

Die Musik dröhnte und alle hatten viel Spaß zusammen. Jackie war ausgelassen und tanzte gerade mit Connor, während James unbemerkt eine Flasche Feuerwhisky hervorholte und mit Sirius in eine stille Ecke verschwand. Sie hatten allerdings nicht mit Lily gerechnet, die sich kurz danach zu ihnen gesellte.
„Ah, das Butterbier und der Punsch reichen euch wohl nicht“, meinte sie mit einem tadelnden Blick auf die beiden Freunde.
Sirius verdrehte die Augen und murmelte zu James: „Wie hältst du es nur mit Miss Perfekt aus?“
James jedoch schmunzelte nur, goss etwas von der braunen Flüssigkeit in ein Glas und reichte es Lily.
„Ich glaube so perfekt ist Lily gar nicht. Sie schlägt gern mal über die Strenge, nicht wahr?“, meinte James herausfordernd. Seine Augen funkelten sie belustigt an und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem amüsierten Grinsen. Er war sich sicher, dass Lily niemals etwas von diesem Zeug anrühren würde, doch wieder einmal hatte er sich getäuscht. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, griff sie nach dem Glas, kniff die Augen zu und schüttete die braune Flüssigkeit in einem Zug herunter.
Sirius und James beobachteten verblüfft Lily`s Gesichtsausdruck. Ihre Wangen waren krebsrot, ihre Lippen fest zusammengepresst und ihre Augen weit aufgerissen, doch weder ein Keuchen noch sonst irgendein Laut verließ ihren Mund.
„Wow“, meinte Sirius anerkennend, aber James runzelte die Stirn. Irgendetwas war mit Lily. Ihre Augen wirkten traurig, das konnte sie auch nicht hinter ihrem Lächeln verbergen.
Lily streckte James das Glas entgegen und meinte grinsend: „Auf einem Bein kann man nicht stehen.“
„Du schon“, grummelte James und hielt die Flasche hinter seinen Rücken.
Lily schnaubte wütend: „Du kannst mir keine Vorschriften machen, Potter!“
Ihre Augen blitzten ihn ärgerlich an, während sie ihm die Flasche aus der Hand riss und sich selbst noch etwas von dem Feuerwhisky in ihr Glas schüttete.
Die brennende Flüssigkeit rann erneut ihre Kehle hinab und ließ sie ein bisschen entspannter werden. Ließ sie vergessen, dass ihre eigene Schwester sie nicht einmal zur Hochzeit eingeladen hatte und ließ sie vergessen, dass James sich erhob und sich kopfschüttelnd zu Remus gesellte.
Sirius war mit der Situation etwas überfordert, denn Lily trank bereits das dritte Glas in Folge. Ihr Blick war schon verschleiert und mit leeren Augen blickte sie in den Raum. „Geh und kümmere dich um Jackie“, nuschelte sie und lehnte den Kopf hinter sich an die Wand. Mit geschlossenen Augen kippte sie das nächste Glas hinunter. Es wurde immer leichter und eine angenehme Schwere breitete sich in ihren Gliedern aus. Die Musik dröhnte in ihren Ohren und sie driftete ab, in eine andere Welt.
Sirius sah die Gelegenheit ihr die jetzt schon halbleere Flasche aus der Hand zu nehmen. Lily lachte leise, besser gesagt, es hörte sich schon leicht nach einem Gackern an. „Verschwinde, Black, und kümmere dich um deine Freundin, bevor sie doch noch Connor`s Charme erliegt.“
Den nächsten Schluck nahm sie gleich aus der Flasche und Sirius schnaubte verächtlich. „Wenn du dich besaufen willst, dann viel Spaß!“
Wütend gesellte er sich zu Remus und James, die beide über die nächsten Zauber diskutierten, die sie bei ihren Übungsstunden lernen wollten.
Sirius unterbrach sie. „Prongs, du musst dich um Lily kümmern. Sie dreht total am Rad.“
James sah auf und ließ seinen Blick durch den Partyraum schweifen. Lily saß ganz allein in der Ecke, während die anderen alle tanzten. Krampfhaft hielt sie die Whiskyflasche in den Händen, aus der sie hin und wieder einen Schluck nahm. Remus machte große Augen und James stöhnte gequält auf.
„Verfluchter Drachenmist“, grummelte er und durchquerte den Raum mit langen Schritten. Gewissensbisse nagten an ihm, dass er Lily einfach sich selbst überlassen hatte.
Ihre Augen waren geschlossen, als er vor ihr zum Stehen kam, dennoch sah er die vielen Tränen auf ihrem Gesicht schimmern. Widerstandslos ließ sie sich die fast leere Flasche aus der Hand nehmen und nuschelte: „So ein schönes Hochzeitskleid...“
James schüttelte verständnislos den Kopf und nahm sie kurzerhand auf die Arme. Sofort fiel ihr Kopf an seine Schulter. Jetzt wurden die anderen auch auf sie aufmerksam und kamen näher heran.
„Lily“, rief Jackie aufgeregt und strich ihrer Freundin die Haare aus dem Gesicht.
„Ich bring sie ins Bett“, meinte James nur und blickte sorgenvoll in Lily`s blasses Gesicht.
Megan seufzte: „Sie wird morgen einen ganz schönen Kater haben. Ich bring dir nachher noch was vorbei, James.“
Connor runzelte die Stirn und Peter quiekte: „Ich wusste gar nicht, dass Lily trinkt!“
„Ich auch nicht“, murmelte James und verschwand mit seiner Fracht hinaus auf den Gang.
Lily stöhnte und blinzelte ihn an. „Mir ist schlecht...“
„Auch das noch“, knurrte James und steuerte die nächstbeste Toilette an. Lily war ziemlich blass im Gesicht, als er sie absetzte, doch sie hastete in die Kabine, die ihr am nächsten war und ein lautes Würgen folgte einen Augenblick später.
James schloss die Augen. „Alles in Ordnung?“, rief er. Lily`s Stöhnen war Antwort genug.
Heiße Tränen liefen ihre Wangen hinunter, als er mit einem feuchten Handtuch kam und es ihr auf die Stirn presste.
Sie zitterte und James war sich nicht sicher, ob er es schon wagen konnte sie aufzurichten.
„Schlafen“, kam es mit ziemlich elendiger Stimme von Lily. James half ihr auf die Beine und sofort schwankte sie gefährlich.
Mit einem Satz hatte er sie wieder auf dem Arm und grummelte: „Du bist selbst Schuld. Was ist heute nur los mit dir?“
Lily drückte ihr Gesicht an seinen Hals und schniefte: „Petunia..., Hochzeit...mich...nicht eingeladen.“
Warme Tränen rannen James` Hals herunter und er seufzte laut auf. Dieses pferdegesichtige Etwas erschien wieder vor seinem geistigen Auge und mit ihr auch sein Hass auf sie.
Lily schluchzte den ganzen Weg zum Gryffindorturm leise vor sich hin und James war dankbar, dass ihnen kein Schüler mehr auf den Gängen begegnete. So schnell es ging durchquerte er den Gemeinschaftsraum der Gryffindors, in dem nur noch einige wenige Schüler anwesend waren. Er kickte die Tür zu seinem Zimmer auf und ließ Lily auf sein Bett sinken.
Sofort drehte sie sich auf die Seite, doch James zog sie hoch, streifte ihren Pullover über den Kopf und griff nach seinem Pyjamaoberteil. Wie ein Häufchen Elend, saß Lily auf seiner Bettkante. Er hatte keine Mühe ihr die Pyjamajacke über zu streifen, aber es kostete ihn einige Überwindung nicht auf den verruchten Stofffetzen darunter zu schauen, der kaum etwas bedeckte. Ihre Jeanshose war ebenso schnell verschwunden und einen Moment später kuschelte sie sich unter die Decke. Die Spur getrockneter Tränen auf ihrem Gesicht war immer noch gut zu erkennen, doch sie hatte ihre Augen geschlossen und schlief tief und fest, als Megan leise anklopfte.
Sie reichte James eine kleine Phiole und meinte: „Gib ihr das, wenn sie aufwacht.“
James lächelte sie dankbar an, denn eines wusste er aus eigener Erfahrung, Lily würde am nächsten Tag einen Brummschädel haben.


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