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Fanfiction

Geliebter Feind - Zweifel

von heidi

43. Zweifel

Fast den halben Tag hatten die fünf Gryffindors, nach ihrer nächtlichen Begegnung mit Lord Voldemort und den Todessern, geschlafen. Müde saßen sie alle vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum und nahmen ein verspätetes Frühstück zu sich. Lily hatte sich noch nicht so richtig von den Schmerzen der letzten Nacht erholt. Ihre Haare hingen wirr in ihr Gesicht und sie trug noch immer einen Pyjama. Jackie hatte ihr eine Decke um den Körper gewickelt und sie auf dem Sofa platziert, während die anderen vier auf dem Boden saßen und eine Art Picknick veranstalteten. Sie alle waren ausgehungert nach dieser langen Nacht.
James butterte Lily einen Toast und bestrich ihn mit ihrer Lieblingsmarmelade. Er rutschte näher an das Sofa und wedelte damit vor ihrem Gesicht herum. Sie war schrecklich blass und dunkle Schatten lagen unter ihren Augen. James seufzte, als er an ihren unruhigen Schlaf dachte. Als sie nach Dumbledore`s Strafpredigt endlich, im Morgengrauen müde ins Bett gefallen waren und Lily sich im Schlaf an ihn geklammert hatte, hatte ihr Körper immer noch hin und wieder unkontrolliert von den Nachwirkungen des Fluches gezuckt, den Lord Voldemort, allein kraft seiner Gedanken, auf Lily gehetzt hatte. James gab sich die Schuld daran, dass ihre Augen an diesem Morgen nicht so strahlten und ihn nur leer anblickten. Sie waren zu leichtsinnig gewesen und hatten nicht nachgedacht, das war James nicht erst bei Dumbledore`s Worten klar geworden, sondern in dem Moment, als sein rothaariger Engel zu Boden gegangen war und sich unter Schmerzen vor dem dunkelsten aller Magier wand, während er hilflos daneben stand. Sie hatten Voldemort und seine Anhänger mächtig unterschätzt. Ein Umstand der sicher auf ihren jugendlichen Leichtsinn zurück zu führen war und genau das war das Problem. Ihre Unbeschwertheit hatten sie in der letzten Nacht verloren und sie waren hart und unerbittlich vom wahren Leben eingeholt worden.
Als ob Lily seine Gedanken lesen konnte, streckte sie ihre Hand aus und fuhr ihm mit einer müden Handbewegung durch sein strubbeliges, schwarzes Haar. „Du bist nicht Schuld, James!“
Jackie, Sirius und Remus starrten auf ihr Frühstück, doch sie hörten sehr wohl James` lautes Seufzen. Er griff nach Lily`s Hand und küsste ihr Handgelenk, dort wo er ihren ruhigen Puls fühlen konnte. Es war ihr nicht möglich ihm mit ihren Worten die Schuldgefühle zu nehmen, das wusste sie und versuchte ihn auf andere Weise abzulenken. Lily beugte sich etwas vor und biss in den Toast, den James immer noch in seiner anderen Hand hielt, ihre Augen dabei nicht von seinen nehmend. Als sie ihre Zunge genüsslich über ihre Lippen gleiten ließ, schluckte James laut.
'Himmel sie sieht selbst noch halb tot zum Anbeißen aus', schoss es ihm durch den Kopf und er errötete augenblicklich bei diesen Gedanken.
Lily lehnte sich etwas auf dem Sofa zurück und er hatte freien Blick auf die feine Goldkette mit dem grünen Tropfenanhänger, die er ihr zu Weihnachten geschenkt hatte und die sie seit dem nicht mehr abgelegt hatte. Ihre weiße, makellose Haut schimmerte durch den Stein hindurch und er verspürte den unbändigen Wunsch sie zu berühren.
Lily blieb James` Gestarre nicht verborgen und sie wedelte mit der Hand vor seinen Augen herum. „Würdest du mir nachher ein bisschen den Rücken massieren? Mir tun alle Knochen weh“, sagte sie und holte ihn damit aus seinen unanständigen Gedanken.
„Klar“, meinte James, „und danach machen wir uns über unsere Hausaufgaben her. In drei Tagen beginnt die Schule wieder und wir haben noch nichts erledigt.“
Diese Worte waren einfach so über seine Lippen gekommen, ohne dass er nachgedacht hatte. Jackie lachte leise, während Sirius enttäuscht sagte: „Lily färbt eindeutig auf dich ab, Prongs. Du warst doch früher nicht so...so streberhaft. Wo ist mein Freund geblieben?“
„Er hat aber recht, Pad“, kam es jetzt lehrerhaft von Remus, dessen Augen belustigt funkelten, bei Sirius` gequältem Gesichtsausdruck.
Jackie schlug auch noch in die Kerbe, indem sie sich erhob und flötete: „Ich geh in die Bibliothek. Hier wird man nur abgelenkt.“ Sie drückte dem verblüfften Sirius noch einen Kuss auf den Mund und verschwand.
Sirius sah ihr nach und seufzte. Seit ihrer ersten gemeinsamen Nacht, waren sie unzertrennlich gewesen und er wusste, dass es in drei Tagen damit vorbei sein würde, denn dann würde sie der Alltag wieder gnadenlos einholen und alle Schüler würden ins Schloss zurückkehren. Jackie wäre dann die meiste freie Zeit über mit ihrem Team beim Quidditchtraining und er...
Sirius seufzte laut auf und machte sich wieder frustriert über sein Frühstück her. Lily erhob sich ebenso und torkelte auf wackligen Beinen in die Schulsprecherräume, zurück blieben die drei Marauder.
Remus durchbrach die kurzzeitige Stille zwischen den drei Freunden. „Wir sollten trotzdem einmal in der Woche mit den anderen trainieren.“
Sirius nickte zustimmend, denn auch ihm hatte die gestrige Nacht gezeigt, dass sie es noch lange nicht mit den schwarzen Schergen aufnehmen konnten.
James meinte kauend: „Ach Moony, ich muss mir noch mal deine Freundin ausborgen.“
Remus sah seinen Freund mit einem tödlichen Blick an, doch bevor er irgendetwas sagen konnte, fügte James hinzu: „Nur zum Tanzen, Moony.“
Sirius verschluckte sich an seinem letzten Bissen und prustete. „Was denn, Prongs, du willst freiwillig tanzen lernen? Wozu denn das? Lily hat sich doch damit abgefunden, dass du lieber einen Drachen dressieren würdest, als das zu lernen.“
James grinste. „Eben, und ich werde sie damit überraschen. Sie ist für mich auch auf einen Besen gestiegen, da ist es ja wohl das Mindeste, dass ich auch etwas für sie tue.“
Remus blieben die leuchtenden Augen seines Freundes nicht verborgen und für ihn stand in diesem Moment fest: James war tatsächlich weg vom Markt, da würden auch die hübschen Mädchen von Hogwarts nichts dran ändern können. Bei Sirius war er sich nicht ganz so sicher. Dass er verrückt nach Jackie war, war nicht zu übersehen, allerdings hatte er seinen Ruf nicht umsonst. Sicher hatte er sich in den letzten Wochen auch verändert, nur ob das genügen würde?
Remus war so in seinen Gedanken vertieft, dass er gar nicht mitbekam, wie James in den Schulsprecherräumen verschwand.

James betrat den Raum und blickte sich suchend um. Lily`s Zimmertür stand offen und er klopfte dagegen, obwohl er sie auf dem Bett liegen sah, die Decke bis zu ihren Hüften hochgezogen, auf dem Bauch liegend. Ihr Rücken war vollkommen nackt und sie nuschelte in ihr Kissen: „Ich warte auf meine Massage, James.“
Lily verbarg ihren Kopf mit Absicht in ihrem Kissen, damit er ihre Verlegenheit nicht sehen konnte. Sie wollte nach der vergangenen Nacht einfach nur ein bisschen mit ihm alleine sein und hoffte, dass er es nicht missverstehen würde.
„Was hättest du gemacht, wenn Sirius jetzt hier hereingeplatzt wäre?“, fragte James grinsend und setzte sich ans Fußende des Bettes.
Lily drehte den Kopf und er konnte seitlich etwas von den Rundungen ihres Körpers wahrnehmen, zwang sich allerdings ihr ins Gesicht zu sehen, als sie teuflisch lächelnd meinte: „Ich kenne einen guten Schrumpfzauber und hätte ihn dann auf ein gewisses Körperteil angewendet.“
James machte große Augen. „Hey Evans, ich bekomm Angst vor dir!“
Lily`s helles Lachen hallte durch den Raum und noch bevor es James richtig bewusst war, saß er auf ihrem Po und griff nach einer kleinen Flasche auf ihrem Nachschrank. Er beugte sich über sie und strich ihre Haare etwas zur Seite.
„Bereit für die beste Massage deines Lebens, Evans?“, raunte er in ihr Ohr.
Lily kicherte und ihr Körper bebte unter ihm. „Dein Ego hat die Größe eines Sonnensystems“, nuschelte sie in ihr Kissen und genoss das sorglose Geplänkel mit ihm.
James öffnete das Fläschchen und sofort zog ein Duft von Wildblumen und Lavendel durch das Zimmer. Lily rutschte erwartungsvoll unter ihm hin und her und er schickte ein Stoßgebet zu den großen Zauberern, dass sie damit aufhören würde, sonst könnte er für nichts garantieren. Sie waren sich in den letzten Wochen so nahe gekommen, doch er wollte sie nicht überrumpeln schon gar nicht nach dieser grauenhaften Nacht.
James ließ etwas von der wohlriechenden, öligen Flüssigkeit auf ihren Rücken träufeln und Lily quiekte erschrocken auf.
„Potter, warn mich doch vor“, keifte sie und strampelte mit den Beinen. Ein gezielter Tritt in seinen Rücken ließ ihn kurz aufkeuchen.
„Wenn du nicht still liegst, dann werde ich den Fesselzauber bei dir anwenden. Verstanden, Evans?“
Lily nickte artig. „Das hast du sehr gut gemacht, James, als du die Todesser so schön verpackt hast.“ In ihren Worten schwang Stolz mit, doch die Angst der letzten Nacht war noch nicht ganz verschwunden.
James seufzte. Auch wenn er sich über ihre Worte freute, wollte er nicht ständig daran erinnert werden, deshalb rieb er seine Hände aneinander und legte sie auf Lily`s schmalen Rücken.
Lily spürte sofort all die kleinen Härchen auf ihrem Körper, die sich unwillkürlich bei seiner Berührung aufrichteten.
Seine Hände waren etwas rau und setzten sich mit leichtem Druck in Bewegung, auf Lily`s Nacken zu. Ein wohliges Knurren war von ihr zu hören und er grinste. Ihr Körper entspannte sich völlig unter ihm, doch als er eine Stelle an ihrer Schulter fand, die besonders verspannt war, begann sie sich wieder unruhig unter ihm zu winden. Ein fataler Fehler, wie James gerade feststellen musste. Da lag seine Angebetete halbnackt vor ihm und wusste scheinbar nicht was sie ihm gerade antat. So langsam sammelte sich das Blut in seiner Körpermitte und nicht einmal das mehrmalige Durchatmen half. James schloss die Augen und versuchte weiterhin so ruhig wie möglich Lily`s Rücken zu massieren. Sich seine Hauslehrerin in einem Nachthemd vorzustellen hatte ihm eigentlich immer geholfen seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen, doch heute schien das Ganze irgendwie aussichtslos.
Lily riss die Augen weit auf, denn sie spürte gerade etwas an ihr Hinterteil drücken, das definitiv nicht dahin gehörte.
Sie hob den Kopf etwas an und flüsterte: „James...du ...ähm da...“
Mit einer hektischen, aber etwas steifen Bewegung kletterte James vom Bett und wollte augenblicklich aus ihrem Zimmer flüchten, denn die Röte in seinem Gesicht zeigte nur noch mehr seine Verlegenheit. Lily hatte jedoch blitzschnell nach seinem Arm gegriffen und ihn zu sich auf das Bett gezogen, die Decke dabei fest um ihren Oberkörper schlingend. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und drückte ihr Gesicht an seinen Hals.
„Es tut mir Leid“, wisperte sie leise und strich ihm mit einer Hand beruhigend über den Rücken.
Ein etwas heiseres Lachen war von James zu hören, dass von einem lauten Aufstöhnen abgelöst wurde, als Lily mit einer Hand den Gürtel seiner Hose öffnete. Blitzschnell griff James nach ihrer Hand.
„Was soll das werden?“, fragte er atemlos und mit einer rauen Stimme, die Lily einen Schauer über den Rücken jagte. Sie gab sich die Schuld daran, dass er gerade mit seinen Hormonen zu kämpfen hatte und war dennoch stolz auf ihn, weil er sich noch halbwegs im Griff hatte. Auch wenn sie noch nicht so weit war, den letzten Schritt mit ihm zu gehen, wollte sie nicht, dass er an einem blutleeren Gehirn starb. Sie hatten in den letzten Wochen so viel zusammen durchgemacht, eine Menge erlebt und waren letzte Nacht dem schwärzesten aller Magier begegnet. So etwas veränderte Menschen und schweißte sie zusammen.
Lily hob den Kopf und nahm ihm seine Brille ab. So cool wie möglich meinte sie: „Stell dich nicht so an, Potter, wir leben in den Siebzigern.“
In James` Kopf rasten die Gedanken, denn er wusste nicht was sie damit meinte. Erst als seine Hose und auch seine Unterwäsche verschwunden waren und er sanfte Finger spürte, die seinen Oberschenkel hinauf fuhren, schloss er die Augen. Zeit zum Protestieren blieb ihm nicht, denn Lily holte sich einen dieser verzehrenden Küsse, die ihn um den Verstand brachten, während ihre Hand genau da hin wanderte, wo er sie haben wollte. Er umarmte sie ganz fest und sie setzte das süße Spiel fort. 'Das ist so viel besser, als eine kalte Dusche', schoss es ihm durch den Kopf.
Lily hatte die Augen geschlossen und wusste nicht so recht was sie da tat. Doch sein unterdrücktes Stöhnen und die Art wie er sich unter ihren Berührungen wand, zeigten ihr, dass wohl richtig war, was sie tat.
Sein Körper zitterte und er biss fest in ihren Hals, um nicht laut aufzustöhnen und sie ja nicht anzuflehen aufzuhören. Lily erschauderte und die Hitze seines Körpers breitete sich auch langsam in ihr aus, bis er plötzlich ihre Hand wegzog, seine Muskeln sich anspannten und sie den Laut hörte, der tief aus seinem Inneren kam. Lily spürte seinen beschleunigten Herzschlag und wie sich sein Körper wieder langsam entspannte. Sie zog sich die Decke von ihrem nackten Oberkörper und bedeckte sich und James damit.
„Das nächste Mal warnst du mich vor!“, nuschelte er leicht lachend, aber immer noch schwer atmend an ihren Hals.
„Ich hab das nicht geplant“, verteidigte sich Lily und kämpfte gegen ihre Verlegenheit, die jetzt leider etwas spät kam. „Allerdings war es eine interessante Erfahrung“, setzte sie leicht schmunzelnd hinzu, warf den Kopf etwas zurück und blickte dabei in James` Augen. In den Wochen, in denen sie jetzt schon zusammen waren, hatte sie gelernt in ihnen zu lesen. Wenn die goldenen Pünktchen in dem Haselnussbraun hell leuchteten, dann war er glücklich, wenn er ärgerlich war, blitzten sie förmlich, doch jetzt konnte sie in ihnen auch noch etwas anderes sehen, Leidenschaft, Liebe und Sorge.
Keiner von beiden sprach ein Wort, bis Lily langsam die Augen zufielen. James betrachtete sie mit einem zufriedenen Lächeln, denn wieder einmal waren sie einen Schritt weiter in ihrer Beziehung gegangen. Das heikle Thema schien nun nicht mehr ganz so heikel zu sein, auch wenn er sich nach mehr sehnte, war das eben doch so viel mehr, als er sich zu erhoffen gewagt hatte.


Der letzte Ferientag war da und die ersten lärmenden Schüler stürmten an diesem Abend zum Schlossportal herein. Megan warf sich sofort in Remus` Arme und ließ sich von ihm herumwirbeln. James und Lily waren schon in der Großen Halle angekommen und hatten an diesem Abend ihre ersten Schulsprecherpflichten zu erfüllen.
Jackie seufzte leise, als sie sich neben Sirius an ihrem Haustisch niederließ weil sie das Geschnatter um sie herum gerade sehr nervig fand. Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass die Zeit der Zweisamkeit nun endgültig vorbei war. Frank beugte sich zwischen die beiden und flüsterte leise: „Ich hab gehört, ihr hattet eure erste Begegnung mit den Todessern.“
Jackie atmete geräuschvoll aus und verzog etwas das Gesicht, während Sirius nuschelte: „Das war nicht so toll, das kannst du mir glauben. Dumbledore hat uns ganz schön den Kopf gewaschen, aber woher wisst ihr davon?“
Frank sah sich noch einmal um und meinte leise: „Oh, Moody war bei meiner Mutter zu Gast und es war nicht zu überhören.“
„Du hast gelauscht“, fuhr Alice tadelnd dazwischen und ließ sich neben Jackie nieder.
„Gar nicht wahr“, maulte Frank, zwinkerte Sirius dabei allerdings zu.
Nach einem kurzen Willkommensgruß von ihrem Schulleiter stürzten sich alle auf das Essen. Schnatternde Schüler und klapperndes Besteck übertönten die Unterhaltungen an den Tischen. Jackie war schweigsam, bis sich eine Sechstklässlerin aus Huffelpuff zwischen sie und Sirius beugte. Das Mädchen warf dabei ihren Kopf herum, wobei ihre langen blonden Haare Jackie ins Gesicht flogen.
Megan verdrehte die Augen und zischte: „Was willst du, Cynthia?“
„Hey, O'Leary, ich wollte nur etwas von eurem Kürbissaft. Du erlaubst doch?“, fragte sie und richtete dabei ihren Blick auf Sirius. Der starrte in dem Moment genau in ihre, nicht gerade hoch geschlossene, Bluse und schluckte. Remus lachte leise und Megan schnaubte verächtlich.
Jackie griff nach dem Krug mit dem Kürbissaft und drückte ihn der Huffelpuff in die Hand. „Ersäuf dich darin!“, schnauzte sie das blonde Mädchen an und sprang von ihrem Platz. Mit wehendem Umhang verließ sie die Halle. Jetzt war eingetreten, wovor sie sich schon eine ganze Weile gefürchtet hatte. All die hübschen Mädchen waren wieder zurück und würden nichts unversucht lassen, Sirius mit ihren weiblichen Reizen um den Finger zu wickeln. Das war vor den Weihnachtsferien auch nicht anders gewesen, doch nun hatte sie alles mit ihm geteilt und wollte für ihn die Einzige bleiben. Sie wollte die Einzige sein, bei deren Berührungen eine Gänsehaut über seinen Körper lief und sie wollte die Einzige sein, die in seine Augen sah, wenn sie dunkel vor Leidenschaft waren.
Jackie war wütend auf sich selbst, dass sie schon beim ersten Annäherungsversuch eines blonden Dummchens aus der Haut gefahren war und ihre Gelassenheit verloren hatte, für die sie sonst immer alle bewunderten.
Mürrisch vor sich hin grummelnd betrat Jackie den Gryffindorturm, der menschenleer war, denn alle waren noch beim Begrüßungsessen. Sofort zog sie sich in ihren Schlafsaal zurück. Zum einen, um vor Sirius und seinen Fragen sicher zu sein und zum anderen, weil sie noch einen Brief an ihre Eltern schreiben wollte.

Sirius schüttelte gedankenverloren den Kopf, als Jackie förmlich aus der Halle rannte. Remus runzelte die Stirn und wartete bis das Huffelpuffmädchen wieder an ihren Tisch verschwunden war, bevor er sagte: „Jetzt ist wohl das eingetreten, was Jackie befürchtet hat.“
„Was denn?“, fragte Sirius verständnislos. Alice und Lily tauschten einen Typisch-Männer-Blick aus und Lily grummelte: „Sag mal, tust du nur so oder weißt du es wirklich nicht...?“
Sirius winkte ab und meinte gelassen: „Sie wird sich schon wieder beruhigen.“ Das abfällige Schnauben der Mädchen ignorierte er und setzte sein Abendessen weiter fort. James warf einen fragenden Blick zu Lily, denn er war genauso ratlos wie Sirius.
„Ich erzähl es dir später, beim Rundgang“, murmelte sie in sein Ohr.

Der Gryffindorturm war wieder mit Leben erfüllt. Jackie hatte ihren Brief beendet und unterhielt sich noch mit Alice, während die ihren Koffer auspackte. Es war noch nicht all zu spät und Jackie hoffte, dass Sirius vielleicht noch einen Spaziergang mit ihr über die schneebedeckten Ländereien machte. Sie griff nach einem Winterumhang und verließ ihren Schlafsaal. Oben an der Treppe suchte sie mit ihren Augen den Gemeinschaftsraum ab, der momentan voll besetzt war. Megan hockte mit Remus in einen Sessel gequetscht, während Peter und Sirius über einer Partie Zauberschach brüteten. Zwei von Megan`s Freundinnen saßen auf den Sessellehnen und kicherten. Sirius bekam das gar nicht mit, er war vertieft in das Spiel. Jackie kniff die Augen zusammen und stapfte missmutig aus dem Gemeinschaftsraum. Sie wollte nur raus, raus an die frische Luft. In ihren Augen brannten Tränen und mit gesenktem Kopf lief sie an all den Schülern vorbei, die sich noch auf den Gängen des Schlosses tummelten.
Dunkel war das Gelände und wurde nur durch den Schnee und die Lichter des Schlosses in fahles Licht getaucht. Jackie lief ein paar Schritte Richtung Hagrid`s Hütte. Sie umklammerte ihren Zauberstab fester, denn sie wusste, dass sie nicht allein hier draußen sein sollte.
Erschrocken fuhr sie herum, als sich eine große Hand auf ihre Schulter legte und jemand brummte: „Jackie, bist du ganz allein hier draußen?“
Jackie atmete geräuschvoll aus und blickte in das Gesicht des riesigen Wildhüters von Hogwarts. Hagrid war jemand, den man einfach nur lieb haben konnte. Er war wie ein großer Kuschelbär und flog auf alle Geschöpfe die gefährlich waren. Bei ihm war man nie sicher, ob er nicht aus der Hosentasche einen kleinen Drachen hervor zog.
„Ich hab leckere Kekse gebacken. Lust zu probieren?“, fragte er und zwinkerte ihr zu.
Jackie grinste, denn Hagrid war für seine Felsenkekse bekannt und wer gerne noch seine Zähne behalten wollte, sollte lieber die Finger davon lassen.
„Eigentlich bin ich noch satt vom Abendessen“, wollte sich Jackie herausreden, doch als sie Hagrid`s enttäuschtes Gesicht sah, setzte sie hinzu: „Aber eine Tasse Tee würde ich sehr gern trinken!“
Der Wildhüter strahlte und bugsierte sie in seine Hütte.

Die jüngeren Schüler waren schon aus dem Gemeinschaftsraum verschwunden, als Alice sich zu Frank gesellte.
„Wo ist Jackie?“, fragte Sirius und sah sich suchend um.
Alice zuckte mit den Schultern. „Sie hat sich einen Umhang mitgenommen und irgendetwas von spazieren gehen gefaselt.“
Bei Sirius waren plötzlich alle Alarmglocken angegangen. So wie er war, ohne Umhang, hastete er aus dem Potraitloch hinaus in die schon ruhigen Gänge des Schlosses. Er verfluchte mal eben James, weil er bei seinem Rundgang mit Lily die Karte der Marauder mitgenommen hatte und Sirius nun auf seinen Instinkt setzen musste.
Die Worte ?spazieren gehen' hallten durch seinen Kopf, als er das dunkle, schneebedeckte Gelände betrat. Angst kroch in ihm hoch, denn Sirius war sich sicher, dass Dumbledore Jackie nicht umsonst verboten hatte alleine die Ländereien zu betreten. Er war wütend auf Jackie, dass sie so leichtsinnig war und er war wütend auf sich selbst, weil er nicht besser auf sie aufgepasst hatte.
Mit einer hektischen Bewegung entzündete Sirius seinen Zauberstab. Seine Hände zitterten vor Kälte, als er das dunkle Gelände ableuchtete. Frischer Schnee war gefallen, aber dennoch entgingen ihm Hagrid`s riesige Fußspuren, die die Größe eines Kleinkindes hatten, nicht. Bei genauerem Hinsehen erkannte er auch kleine Spuren, die zu Hagrid`s Hütte führten. Ohne groß darüber nachzudenken rannte Sirius den verschneiten Weg zu der Hütte des Wildhüters entlang.
Zähne klappernd klopfte er an die gewaltige Holztür, die auch wenig später geöffnet wurde.
„Hagrid, weißt du wo Jackie ist?“, überfiel er auch gleich den verblüfften Halbriesen, ohne ihn weiter zu begrüßen.
„Du bist ja ganz durchgefroren“, brummte Hagrid und zog Sirius an seinem Hemdkragen in die warme Behausung. Sofort huschte Sirius` Blick suchend durch den spärlich eingerichteten Raum und erleichtert atmete er aus. Jackie saß an dem riesigen Tisch mitten im Zimmer und konnte gerade so auf die Tischplatte sehen. Ganz verloren sah sie auf dem übergroßen Stuhl aus und weckte in Sirius schon wieder den unwiderstehlichen Drang sie zu beschützen.
Hagrid knallte noch eine suppenschüsselgroße Tasse auf den Tisch, aus der ein angenehmer Duft nach Kräutern strömte, und schubste Sirius auf einen Stuhl.
Jackie hielt ihren Kopf gesenkt und sagte kein Wort, aber sie spürte Sirius` anklagenden Blick sehr genau. Hagrid wuselte in einer Ecke herum und Sirius zischte aufgebracht: „Verdammt noch mal, Jackie, warum hast du mir nicht Bescheid gesagt? Ich wäre doch mitgekommen.“
Jackie versteckte sich hinter ihrer überdimensionalen Teetasse und schwieg weiterhin beharrlich. Hagrid kam mit einem großen Korb näher und brummte: „Ich muss noch mal in den Wald. Eins von Aragog`s Babys war krank. Ich habe es gesund gepflegt und bringe es jetzt wieder zurück zu seiner Familie.“
Jackie lugte neugierig über den Rand des Korbes und quiekte erschrocken auf. Eine tortenplattengroße Spinne mit moccatassengroßen Augen saß in dem hölzernen Geflecht. Die Beine der Spinne waren dicht behaart, nur um eines war ein kleiner weißer Verband zu sehen.
Jackie schluckte: „Ich möchte lieber nicht wissen, wie groß die Eltern dieses... dieses Babys sind.“
Hagrid`s tiefes Lachen hallte durch den Raum. „Och, die sind ganz harmlos. Ich werd dann mal. Macht die Tür hinter euch zu, wenn ihr geht!“
Einen kurzen, kalten Windzug später fiel die Tür hinter ihm ins Schloss und Sirius atmete geräuschvoll aus. In ihm brodelte es, denn er verstand nicht warum Jackie sich einfach so über das Verbot ihres Schulleiters hinweg gesetzt hatte.
Sirius stand auf, ging um den großen Tisch und griff nach Jackie`s Hüften. Einen Moment später saß sie mit dem Hintern auf der Tischplatte und er stützte seine Hände links und rechts neben ihr ab. Jackie senkte ihren Kopf und biss sich auf die Lippen. Sirius schnaubte, griff nach ihrem Kinn und zwang sie ihn anzusehen. „Was zum Hippogreif ist eigentlich heute Abend mit dir los? Erst rennst du aus der Großen Halle und dann verschwindest du auch noch klammheimlich aus dem Schloss. Warum?“
Jackie schloss die Augen und nuschelte: „Das kann dir doch egal sein. Du hast mich doch nicht einmal vermisst.“
Sirius machte große Augen und verstand plötzlich, woher der Wind wehte. Er nahm Jackie`s Gesicht in seine Hände und sagte leise: „Ich liebe dich, nur dich und das weißt du.“
Jackie sah ihn mit ihren großen, rehbraunen Augen an. Tränen sammelten sich darin und sie schniefte: „Aber sie werden nicht aufhören damit. Du bist eine Trophäe für sie und ich bin nichts, im Vergleich zu ihnen.“
Sirius schloss die Augen und versuchte die richtigen Worte zu finden, denn er war sich sicher, wenn er die ganze Sache nicht hier und jetzt aus der Welt schaffen würde, dann würden ihre Zweifel nie enden und unweigerlich dazu führen, dass sie sich von ihm trennen würde und das war das Letzte was er wollte.
Ganz leise, die Augen dabei nicht von ihren nehmend sagte er: „Du bist echt, Jackie, denn du kannst noch lachen, während andere nur kichern und mit ihren angemalten Wimpern klimpern. Du hast Humor und du hast Spaß an Dingen, bei denen diese Püppchen Angst haben sich die Fingernägel abzubrechen. Du bist in meinen Augen etwas Besonderes, etwas, das ich nie verlieren will.“
Jackies Unterlippe zitterte verräterisch und Sirius nahm sie fest in den Arm.
„War das jetzt eine Liebeserklärung?“, nuschelte sie an seinen Hals.
Ein leises Lachen war von ihm zu hören und er meinte: „Ich tu mich schwer mit Worten, aber ich denke so in etwa liegst du schon richtig.“
Eine ganze Zeit lang verharrten sie noch in ihrer Umarmung, doch Sirius spürte, dass es nicht reichen würde, um Jackie endgültig zu überzeugen. In seinem Kopf hatte er den perfekten Plan, um die ganze Schule darüber in Kenntnis zu setzen, dass sie zusammen gehörten, aber dafür brauchte er James` Hilfe.


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Als ich das Buch las, sah ich es sofort vor mir. Für mich war klar, wie der Film aussehen würde.
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