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Fanfiction

Geliebter Feind - Von Angesicht zu Angesicht

von heidi

42. Von Angesicht zu Angesicht

Lily fuhr ein Schauer über den Rücken, als sie sah, wie die mit Masken verhüllten Gestalten die Zentaurenkinder in Schach hielten. Ihr Gerechtigkeitssinn machte es ihr, und auch James, schwer, ruhig zu bleiben.
So lautlos wie möglich, lenkte James den Besen, einen Moment später, zwischen den dunklen Baumwipfeln hindurch und landete in einiger Entfernung.
„Wir müssen etwas unternehmen“, flüsterte Lily aufgebracht und fuchtelte nervös mit ihrem Zauberstab herum.
James atmete tief durch. Sie beide wussten, dass es Todesser waren, die die Zentaurenkinder, so weit von ihrem Lager, gefangen hielten. Ihren Worten nach, war ihr Herr und Meister, Lord Voldemort persönlich, im Lager der Zentauren anwesend und sie mussten auch davon ausgehen, dass noch mehr schwarze Gestalten durch den Verbotenen Wald schlichen.
James holte seinen Spiegel hervor, blickte in das milchige Glas und sagte mit ruhiger, leiser Stimme: „Pad, hörst du mich?“
Der kleine Spiegel leuchtete kurz auf und James schob ihn etwas unter seinen Umhang, denn in der Dunkelheit wären sie mit diesem Licht ein leichtes Ziel. Soviel hatten sie in den letzten Tagen gelernt.
Lily trat näher heran und blickte zusammen mit James erwartungsvoll in das Glas. Es dauerte einen Moment, bevor Sirius` Gesicht im Spiegel erschien. Seine sonst so eleganten Haare waren zerzaust, sein Blick verklärt und er war außer Atem. Etwas frustriert zischte er: „Du hast ein ausgesprochen schlechtes Timing, Prongs. Wenn du nicht wirklich einen guten Grund hast, mich ausgerechnet jetzt zu stören...“
Seine Worte wurden durch sein tiefes Stöhnen unterbrochen. Lily riss James genervt den Spiegel aus der Hand und sagte so leise wie möglich, aber dennoch aufgebracht: „Was immer ihr auch gerade tut, hört auf damit! Schnappt eure Besen und bewegt eure Hintern hier her. Hier brauchen Kinder unsere Hilfe!“
Etwas polterte und Sirius` Gesicht wurde von Jackie`s abgelöst. „Ok, wo seid ihr?“, keuchte sie etwas atemlos und strich dabei ihre ebenso zerzausten Haare aus dem Gesicht.
James erklärte ihr, wo genau sie sich treffen wollten. Einen Augenblick später war Jackie`s Gesicht verschwunden und der Spiegel wieder in James` Umhang verstaut.
Er schwang sich auf seinen Besen und flüsterte in die Dunkelheit: „Ich werde zum Lager der Zentauren fliegen. Es ist besser, du bleibst hier, Lily, und versteckst dich!“
„Auf keinen Fall!“, protestierte Lily und kletterte vor ihm auf den Besen.
James atmete geräuschvoll aus, doch sie hatten keine Zeit für Diskussionen, deshalb warf er alle Bedenken über Bord und zog den Besen steil nach oben.
Lautlos schwebten sie durch die Nacht. Das Lager der Zentauren befand sich in einiger Entfernung, doch es war durch die magischen Feuer gut auszumachen.
Laute Stimmen hallten durch den dunklen Wald, als sie näher heran schwebten. James und Lily sahen nicht die schwarzen Gestalten, die lautlos zwischen den Bäumen umher huschten, dennoch spürten sie ihre Anwesenheit. Instinktiv rückte Lily näher an James und er schlang seine Arme fester um sie.
Kurz vor dem Lager der Zentauren stoppte James den Besen und die beiden hörten die kalten, höhnischen Worte: „Ihr bekommt eure Bälger wieder, wenn...“
„Wir lassen uns nicht erpressen“, schnaubte einer der Zentauren verächtlich und gab seinen Worten noch Nachdruck, indem er wütend mit den Hufen trampelte.
Im Schein eines großen Feuers stand die Zentaurenherde, bewaffnet mit ihren Bögen, einem Dutzend Männer in schwarzen Roben gegenüber, die bedrohlich ihre Zauberstäbe auf sie richteten.
Ein hagerer, hoch gewachsener Mann um die fünfzig, mit merkwürdig verzerrtem Gesicht und roten Augen, hatte sich aus der Gruppe gelöst und gab ein leises, kaltes Lachen von sich. James und Lily spürten Kälte in sich aufsteigen, denn sie ahnten wer dieser Mann war. Derjenige, der Tod und Verderben über das Land brachte, der alles knechten wollte, was sich ihm in den Weg stellte. Sein Gesicht wirkte wie eine steinerne Maske und der Schein des Feuers spiegelte sich in seinen toten Augen wieder, die starr auf die Zentaurengruppe gerichtet war.
So gerne Lily und James die Auseinandersetzung weiter verfolgt hätten, lenkte James dennoch den Besen wieder zurück zu dem Versteck, in dem die Zentaurenkinder gefangen gehalten wurden.

Er landete in einiger Entfernung und schnappte Lily`s Hand. So leise wie möglich, schlichen sie näher, immer die drei dunklen Gestalten, die als Bewachung bei den Kindern waren, im Auge behaltend.
Hinter ihnen knackte ein Zweig und Schritte kamen näher. James zerrte Lily hinter einen Baum, als sie jemanden flüstern hörten: „Verdammt noch mal, wo sind die beiden?“
Sirius` Kopf erschien aus dem Nichts und seine Augen suchten die Dunkelheit ab. Erleichtert atmete er aus, als er James und Lily ein paar Meter vor sich entdeckte. Erst jetzt erschien auch Jackie und entledigte sich des silbrig schimmernden Umhangs.
„Wo ist Remus?“, fragte Lily so leise wie möglich, ihren Blick weiterhin auf das magische Feuer in einiger Entfernung gerichtet.
Sirius schnaubte leise: „Moony versucht Dumbledore zu finden und hat mich unter Morddrohungen gewarnt keinen Blödsinn zu machen.“
Bei seinen Worten war er Lily`s Blick gefolgt und sah die angstvollen Zentaurenkinder unruhig mit den Hufen trampeln.
James fuhr sich nachdenklich mit der Hand über sein Kinn, während Jackie aus ihrem Umhang ein paar kleine Phiolen mit einer leuchtend roten Flüssigkeit hervor holte.
„Ein kleines Ablenkungsmanöver“, murmelte sie und schüttelte dabei die kleinen Glasröhrchen.
„Merlin, Jackie, sei vorsichtig damit! Das Zeug ist hochexplosiv“, keuchte Lily erschrocken auf, als sie sah, wie die Flüssigkeit langsam anfing einen dunkleren Ton anzunehmen.
James und Sirius traten hastig einen Schritt zurück.
„Ok“, murmelte James, „Jackie und Lily nehmen den Tarnumhang und schleichen sich zu den Kindern. Sirius und ich werden mit dem Zeug die Typen etwas ablenken und versuchen sie außer Gefecht zu setzen.“
Lily biss sich auf die Lippen. Sie war nervös und sie hatte Angst, aber die gefangen gehaltenen Kinder hatten noch mehr Angst.
Jackie drückte Sirius die Ablenkungsmanöver in die Hand und nuschelte: „Seid vorsichtig!“ Rasch zog sie den Tarnumhang über sich und Lily, um ihre eigene Angst zu verbergen. Auch wenn sie in den letzten Tagen alle eine Menge gelernt hatten, hatten sie es hier mit Menschen zu tun, die auch vor dem Todesfluch nicht zurück schreckten.
Für Lily war es das erste Mal, dass sie unter dem schimmernden Stoff des Tarnumhanges war. Trotz des leichten Flimmerns vor ihren Augen, konnte sie die Umgebung gut erkennen. Jackie griff nach ihrer Hand und die beiden Mädchen drängten sich dicht zusammen. Nur ihre Fußspuren verrieten die Richtung, die sie eingeschlagen hatten.
James und Sirius warteten einen Moment, ihre Zauberstäbe und jeder eine Phiole mit der roten Flüssigkeit in der Hand haltend.
Nur der Schnee erleuchtete die Dunkelheit des Waldes. James schlich auf die linke Seite des magischen Feuers und Sirius auf die rechte, aber sie blieben weit genug entfernt, um nicht von den drei Bewachern der Zentaurenkinder bemerkt zu werden.
Ein Käuzchen durchbrach die Stille und einer der Todesser stand horchend auf. Sein Blick huschte durch die Dunkelheit, doch noch bevor er es realisierte, zerbarst vor ihm, im gefrorenen Schnee eine kleine Phiole. Dampfend roter Nebel hüllte ihn ein und nur sein Husten war zu hören.
Die anderen beiden Todesser schickten Schocker in die Dunkelheit, aber auch sie waren einen Augenblick später von rotem Nebel umgeben.
James und Sirius schossen wahllos Lähmflüche in die roten Wolken, während Jackie und Lily den Tarnumhang ablegten. Die vier Zentaurenkinder blickten die beiden Mädchen mit großen Augen an. Instinktiv verstanden sie, dass Jackie und Lily ihnen nichts Böses wollten.
„Habt keine Angst, wir bringen euch zu euren Eltern“, sagte Jackie beruhigend, während Lily eine Hand nach den kleinen magischen Wesen ausstreckte. Ein kleiner blonder Zentaurenjunge griff sofort danach.
„Warum tun diese schwarzen Männer das?“, fragte er angstvoll und dennoch neugierig. Er war ein Kind, das nicht verstand in welcher Gefahr sie wirklich steckten, aber seine Augen zeigten seine Furcht.
Lily strich dem Jungen beruhigend über den Kopf und sah dabei zu, wie James einen der Todesser mit magischen Seilen verpackte. Lily musste leicht schmunzeln, denn er stellte sich ziemlich geschickt dabei an. Es war offensichtlich, dass James diesen Fesselzauber gut beherrschte und Lily wollte lieber nicht wissen, an wem er den schon ausprobiert hatte.
Die anderen beiden Todesser lagen stocksteif auf dem Rücken, die Zauberstäbe noch in der Hand und ihre Augen geweitet. Ehe der rote Nebel sich aufgelöst hatte, waren sie mit einem einfachen Schocker außer Gefecht gesetzt worden. Der Überraschungsmoment war auf James` und Sirius` Seite gewesen und sie hatten ihre Sache perfekt gemeistert, allerdings wimmelte es im Zentaurenlager von Todessern, die sich sicher nicht so leicht erledigen ließen.
„Wo, verdammt noch mal, bleibt Moony?“, knurrte James.
Drei der Zentaurenkinder wichen erschrocken zurück, doch eines löste sich aus der Gruppe und starrte die beiden jungen Marauder an. „Ihr seid der Hirsch und der Hund, nicht wahr?“
Diese Frage war wohl mehr eine Feststellung und James und Sirius starrten sich verblüfft an, während die saphirblauen Augen des Kindes sie neugierig musterten.
„Wir werden die Kinder zu ihren Eltern zurück bringen“, sagte Lily in einem bestimmenden Tonfall.
James gefiel die Sache zwar gar nicht, doch er wusste worauf Lily hinaus wollte. Wenn sie die Kinder ins Lager der Zentauren zurück bringen würden, dann hätten die Todesser kein Druckmittel mehr. Die Zentauren würden sich gegen die schwarzen Schergen auflehnen, so wie es in ihrer Natur lag.
„Also gut“, gab James sich geschlagen. „Bleibt dicht zusammen und kein Licht. Ich wette, hier schleicht noch mehr von diesem Abschaum herum.“ Sein Blick ruhte dabei auf den säuberlich verpackten Todessern zu ihren Füßen.
Im nächsten Moment verwandelten sich Sirius und James direkt vor den Augen der anderen in ihre jeweiligen Animagusformen. Die Zentaurenkinder tuschelten und eines ließ seine Hand durch das glänzend, weiche Fell von Padfoot gleiten.
Lily blickte fasziniert den stolzen Hirsch an. Sie hatte James erst einmal in seiner Animagusform gesehen. Damals, als sie mit Jackie in der Vollmondnacht auf dem Steg am Schwarzen See waren und die beiden sie vor dem Werwolf beschützt hatten. Ein prächtiges Geweih zierte den Kopf des Hirsches und bei genauerem Hinsehen, musste Lily leicht schmunzeln. Um die Augen des Tieres, waren schwarze Ringe zu sehen, die stark an James` Brille erinnerten.
Mit großen Sprüngen verschwand der Hund lautlos in der Dunkelheit zwischen den Bäumen, gefolgt von dem Hirsch. Er zeigte ihnen den Weg in das Lager der Zentauren.
Jackie und Lily nahmen die Kinder in die Mitte und folgten den beiden Animagi so leise wie möglich.
Padfoot sondierte das Gelände, denn sie alle waren sich sicher, dass noch mehr Anhänger des Unnennbaren durch den Wald streifen.
Die Gruppe folgte einzig James, der ab und an die Richtung änderte und immer mal wieder kurz stehen blieb. Jackie und Lily hatten die letzten Tage im Potterhaus einiges gelernt und verstanden die Gesten des Tieres zu deuten.
Auch die Zentaurenkinder schlichen so lautlos wie möglich hinter dem Hirsch her.
Wie lange sie durch den Wald liefen wussten sie nicht, doch plötzlich verwandelte sich James zurück und zeigte auf einen kleinen Lichtpunkt in einiger Entfernung. Padfoot sprang aus dem Unterholz hervor und im nächsten Augenblick erhob sich Sirius zu seiner vollen Größe.
„Der Weg ist frei. Nur auf der Rückseite des Lagers schleichen diese Typen rum“, kam es schwer atmend von Sirius.
Die Zentaurenkinder setzten sich sofort in Bewegung und die vier Gryffindors hatten Mühe ihrem Tempo zu folgen. Sie hatten nicht einmal Zeit sich eine Strategie zu überlegen, denn schon hatten sie die kleinen magischen Feuer passiert, die als Abgrenzung zum Lager der Zentauren fungierten.
Der Anführer der Herde hatte sich in Rage geredet und man hörte den besorgten Unterton deutlich heraus. Die dunklen Schergen hatten ein gutes Druckmittel gefunden, um die stolzen, magischen Geschöpfe des Waldes zu unterwerfen, doch das Blatt wendete sich, als die ungewöhnliche Gruppe in die Mitte des Lagers trat. Die Zentaurenkinder trabten sofort zu ihren Eltern, die alle mehr als erleichtert waren, ihre Kinder wieder unversehrt bei sich zu haben, während Jackie, Sirius, Lily und James sich jetzt mehr als einem Dutzend Zauberstäbe gegenüber sahen, die alle bedrohlich auf sie gerichtet waren.
Einige der Todesser lachten amüsiert und einer meinte: „Hey, das ist nicht der richtige Ort zum spielen für euch.“
Die vier Gryffindors saßen in der Falle und hatten keinen Plan, wie sie da wieder unbeschadet heraus kommen sollten. James und Sirius strahlten nach außen hin Gelassenheit aus, doch ihre Augen funkelten zornig.
Lily war die erste, die ihren Zauberstab auf die Gruppe spottender Todesser richtete. Ihr Blick huschte über die identisch gekleideten Männer und blieb an dem Mann mit dem starren Gesichtsausdruck und den toten Augen hängen. Er verzog keine Miene, doch seine Augen brachen den Blickkontakt zu Lily nicht ab.
Lily spürte etwas Kaltes aus ihrem Inneren kommen. Heftige Schauer durchfuhren ihren Körper und plötzlich begann sie unkontrolliert zu zucken.
Die Zentauren hatten ihre Bögen gespannt und warteten nur auf ein Zeichen ihres Anführers, um endlich Rache zu üben, für die Verschleppung ihrer Kinder, doch der hielt sich ebenso zurück, wie die schwarzen Schergen. Gebannt beobachteten alle, wie Lily, von Schüttelkrämpfen befallen, auf die Knie sank.
James rief laut ihren Namen und rannte auf sie zu, als ein Feuerball direkt auf ihn zugeschossen kam. In letzter Sekunde konnte er sich auf den Boden werfen. „Lily!“, rief er verzweifelt.
Der hagere Mann mit den roten Augen, den sie unweigerlich als Lord Voldemort erkannten, trat, mit seinem Zauberstab in der Hand, näher. Sein Blick war weiterhin starr auf Lily gerichtet und jetzt brannten bei Sirius und James die Sicherungen durch. Der erste Fluch, der ihre Zauberstäbe verließ, warf zwei Todesser aus der Bahn, die eben noch seelenruhig hinter ihrem Herrn und Meister gestanden hatten.
Die Zentauren zögerten immer noch einzugreifen und auch Lord Voldemort hob die Hand und bedeutete seinen Anhängern sich zurück zu halten. Keiner der schwarzen Schergen murrte oder wagte es, sich gegen seinen Meister aufzulehnen.
Jackie`s Atem ging schwer und Tränen liefen ihre Wange hinab, als sie sich neben ihrer immer noch unkontrolliert zuckenden Freundin nieder ließ. Lily schrie nicht, doch ihre Augen verrieten die Schmerzen, die sie fühlte. So schnell wie es kam, hörte es auch wieder auf und zurück blieb eine zitternde, rothaarige Hexe, die von ihrer Freundin gehalten wurde.
Jetzt richtete sich James` und Sirius` Zorn allein auf das Übel der Welt. Gegen denjenigen, der sie mit seinen Spielchen aus der Reserve locken wollte. Gemeinsam schossen die beiden Freunde einen Schocker ab, den Voldemort nur mit einer müden Handbewegung zurück schleuderte.
Seine leicht amüsiert zuckenden Mundwinkel wurden wieder zu einer steinernen Maske, doch die Befriedigung in seinem Blick konnte er nicht unterdrücken.
„Verschwindet jetzt, oder der nächste von euch wird meinen Zorn zu spüren bekommen!“ Die Worte des Dunklen Lords durchbrachen die momentane Stille. Seine dunkle, leicht schnarrende Stimme passte zu seiner hageren Gestalt.
Lily atmete schwer und hielt krampfhaft ihren Zauberstab in ihrer immer noch zitternden Hand, leicht verborgen unter ihrem Umhang. Ihr gesamter Körper schmerzte, dennoch raffte sie all ihre Energie zusammen und rief: „Stupor!“
Der Schocker hatte sie alles an körperlicher Kraft gekostet, aber ein schwaches Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. Es war ein triumphierendes Lächeln, denn sie hatte es tatsächlich geschafft Lord Voldemort persönlich von den Füßen zu reißen. Er rappelte sich schnell wieder auf, doch sein Augenmerk wurde auf eine Gruppe von Leuten gerichtet, die aus der Dunkelheit des Waldes trat und ohne Vorwarnung Schocker auf die Todesser schoss. Jetzt erwachten auch die Zentauren aus ihrer Starre. Ihre Bögen spannten sich und Pfeile schwirrten durch die Luft.
Jackie legte sich schützend über Lily, die viel zu schwach war, um aufzustehen.
Die Gruppe, die aus dem Schatten der Bäume trat, bestand exakt aus den Leuten, die sie im Potterhaus kennen gelernt hatten, angeführt von Dumbledore persönlich.
Remus duckte sich zwischen den Schockern und näherte sich den beiden Mädchen, die zusammengekauert auf dem Boden hockten. Der Kampf um sie herum war in vollem Gange.
Die Prewett Brüder waren Sirius zu Hilfe geeilt, der gerade mit voller Wucht gegen einen Baum prallte. James hingegen blutete stark aus einer tiefen Wunde an seinem Hals. Er war nur knapp einem „Sectumsempra“ entkommen. Er hielt sich die linke Hand auf die klaffende Wunde, während Emmeline Vance den Todesser ausschaltete, der ihm ans Leder wollte.
Dorcas Meadows schlug sich wacker gegen zwei der schwarzen Schergen und mit Hilfe einiger Zentauren lagen auch diese kurze Zeit später am Boden.
Selbst Elisabeth Potter war unter den Neuankömmlingen und schoss ihre Flüche gnadenlos auf die Todesser. Sie blickte sich nach niemandem um und nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, waren ihre Gedanken einzig und allein beim Kampf. In diesem Augenblick war sie die Aurorin, bereit zu sterben und zu töten. Ebenso wie Alastor Moody, der seinen Zauberstab wie ein Schwert durch die Luft wirbeln ließ und dabei gekonnt einige Todesser ausschaltete.
Remus erreichte die beiden Mädchen und nahm Lily auf die Arme, während sich Jackie sofort in das Kampfgetümmel stürzte. Lily`s Kopf fiel an Remus` Schulter und sie bekam nur noch schemenhaft mit, dass die Zahl der Todesser sich langsam erhöhte. All jene, die verborgen im dunklen Wald das Lager bewacht hatten, scharten sich jetzt um ihren Meister, der gerade Albus Dumbledore gegenüber stand. Die Aura der beiden schimmerte um sie herum und war von jedem gut wahr zu nehmen. Schwarzes, kaum sichtbares Licht hüllte Lord Voldemort ein, während Dumbledore`s Aura einen silbrig weißen Schimmer angenommen hatte. Hell und dunkel, Gut gegen Böse stand sich gegenüber. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen und alle sahen auf die beiden Männer, die sich kein Stück bewegten. Nur ihre Augen verrieten die Anspannung. Keiner von ihnen hielt seinen Zauberstab auf den anderen gerichtet, hier war ganz andere Magie im Spiel.
Pfeile schossen an ihnen vorbei und grelle Lichtblitze zuckten durch die Luft, bis Lord Voldemort seine Arme in die Höhe riss und im nächsten Augenblick mit seinen schwarzen Schergen verschwand.
Dumbledore ließ den Kopf sinken, seine Arme hingen schlaff herunter und seine Hände zitterten. Die dunkle Aura des Lords hatte ihm eine Menge Magie entzogen, Magie die aus seinem Inneren kam und aus der er stetig seine Kraft schöpfte. Eins wusste der Professor allerdings sehr genau, Lord Voldemort ging es nicht besser, denn wäre er nur einen Moment länger geblieben, wäre das Schauspiel hier und jetzt zu Ende gegangen, das Spiel um Leben und Tod.

Chaotisch ging es im Lager der Zentauren zu, nachdem die schwarzen Schergen mit ihrem Meister verschwunden waren. In James und Sirius breitete sich ein tiefes Triumphgefühl aus, welches allerdings nicht lange anhielt, denn keines der Mitglieder ihrer geheimen Organisation sprach ein Wort mit ihnen, doch ihre Blicke verhießen nichts Gutes.
Einzig und allein Elisabeth Potter trat zu den beiden, die gerade von einem Zentauren wieder halbwegs zusammen geflickt wurden und zischte: „Wir reden später. Wenn ihr laufen könnt, ab mit euch ins Schloss. Auf dem schnellsten Weg!“
James und Sirius nickten nur stumm und warfen einen Blick zu Remus, der mit Lily auf dem Schoß vor einem Feuer saß. Ihre Augen waren geschlossen und der Schein des Feuers ließ ihr Gesicht blass erscheinen.
„Ich hätte sie fast verloren“, murmelte James und wischte sich hastig mit der Hand über die Augen. Seine Brille lag irgendwo neben ihm, völlig kaputt.
„Ist ja noch einmal gut gegangen“, meinte der junge Zentaur, der gerade einen Verband um James` Hals wickelte. „Ihr habt eine Menge Mut bewiesen, unsere Kinder da raus zu holen, allerdings war es falsch, dass ihr hier so einfach aufgetaucht seid.“
Sirius biss sich auf die Lippen und schluckte den Kommentar herunter, der ihm auf der Zunge brannte. Er kannte, von seinen nächtlichen Streifzügen durch den Wald, die Zentauren gut genug, um zu wissen, dass sie strategisch gesehen Recht hatten.

Das Feuer prasselte im Gryffindorturm und erwärmte den Raum angenehm. Lily lag auf dem Sofa, fest in eine Decke eingewickelt und eine Tasse Tee in den Händen haltend. Sie hatte die Augen geschlossen und ließ, ebenso wie James, Jackie, Sirius und Remus, die Standpauke von Elisabeth Potter über sich ergehen. Lily konnte es nicht glauben, dass diese zierliche, sanftmütige Frau sich so in Rage reden würde. James hockte vor Lily auf dem Boden und zupfte gedankenverloren an ihrer Decke herum, bis Elisabeth`s Redeschwall abrupt endete und von einer anderen Stimme abgelöst wurde.
Professor Dumbledore stellte sich vor den Kamin und zwang so die fünf jungen Leute ihn anzusehen. Er war blass und man sah ihm an, dass er sich immer noch nicht ganz von dem Zusammentreffen mit Lord Voldemort erholt hatte. Er seufzte verhalten und erhob seine Stimme: „Ich weiß, dass Ihre Absichten ehrenhaft waren und dennoch haben Sie uns alle in Gefahr gebracht, nicht nur sich selbst. Lord Voldemort kennt nun unsere Gesichter, die Gesichter der Leute die sich gegen ihn stellen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er weiß wer wir sind und dann wird er uns jagen, denn instinktiv weiß er, dass wir die einzigen sind, die ihn aufhalten können. Unsere Organisation ist nun nicht mehr so geheim, wie ich es gerne hätte.“
„Es tut uns Leid“, nuschelte Jackie und senkte betreten ihren Blick. Sie sprach aus, was auch die anderen dachten.
Dumbledore atmete geräuschvoll aus und warf einen Blick zu Elisabeth Potter, die etwas abseits in einem Sessel saß und deren Gesichtsausdruck immer noch mürrisch war.
Remus fand als erster seine Sprache wieder und fragte vorsichtig: „Hat denn unsere Organisation auch einen Namen? Ich meine, Voldemort sollte schon wissen wie wir heißen, wenn er schon Jagd auf uns machen will.“
Alle sahen den jungen Gryffindor verblüfft an. James und Sirius konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen und selbst Dumbledore`s müde Augen funkelten belustigt, als er antwortete: „Nun Mr. Lupin, ich denke nicht, dass Lord Voldemort die Gefahr in ein paar übereifrigen Schülern sieht, aber sie haben Recht. Ein Name ist wichtig und ich hätte auch schon einen Vorschlag.“
Er hatte den Satz noch gar nicht ganz beendet, da erschien ein prächtiger scharlachroter Vogel, dessen Schwanz, Schnabel und Krallen golden glänzten. Er ließ sich auf der Fensterbank nieder und legte seinen Kopf etwas schief. Im fahlen Licht des Morgengrauens leuchtete sein Gefieder noch mehr, als es sonst der Fall war.
„Fawkes“, riefen James und Sirius erstaunt und blickten den schwanengroßen Vogel mit großen Augen an. Sie kannten Dumbledore`s Haustier von ihren zahlreichen Besuchen in seinem Büro, wenn sie mal wieder etwas ausgefressen hatten. Sie waren sogar schon einmal Zeuge gewesen, als er in Flammen aufgegangen und aus seiner Asche wieder auferstanden war. Das beeindruckende Schauspiel hatten sie nie vergessen.
„Der Orden des Phönix“, wisperte Lily leise. Es war das erste Wort, das sie sprach, seit ihrer Begegnung mit den Todessern.
Dumbledore lächelte und nickte zustimmend und damit war die Wahl des Namens getroffen für eine Organisation, die sich der aufstrebenden Macht eines Fanatikers entgegenstellte.


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