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Fanfiction

Geliebter Feind - Der Empfang

von heidi

39. Der Empfang

Energisch klopfte es am nächsten Morgen an die Tür. Während Jackie sich räkelte, schlief Lily noch tief und fest. Die beiden hatten noch lange über das seltsame Verhalten der drei Marauder diskutiert und waren erst spät in der Nacht eingeschlafen.
James steckte vorsichtig seinen Kopf zur Tür hinein und rief laut: „Raus aus dem Bett! In einer Stunde kommen die Gäste.“
„Verschwinde“, knurrte Lily und steckte ihren Kopf unter das Kissen.
„Ah, Miss Schulsprecherin lässt wieder den Morgenmuffel raushängen“, rief Sirius lachend und schob sich an James vorbei, in das Zimmer der Mädchen. Er beugte sich über Lily und küsste Jackie.
„Raus aus meinem Bett, Black!“, kam die gedämpfte Stimme unter dem Kissen hervor.
„Prongs, du bist ein armer Niffler, wenn du das erträgst“, lachte Sirius und warf sich in voller Kleidung zwischen Jackie und Lily ins Bett.
Remus kam mit einem großen Tablett, beladen mit einem reichhaltigen Frühstück, ins Zimmer und fragte: „Wie wäre es denn mit Frühstück?“
Lily lugte unter dem Kissen hervor und bei dem Duft von frischem Kaffee, erhellte sich sofort ihre Miene.
„Oh Remus, du weißt wirklich was Frauen wünschen“, nuschelte Lily und setzte sich aufrecht hin. James stand immer noch in der Tür und betrachtete sie. Die Kette mit dem grünen Tropfenanhänger blitzte unter ihrem Pyjamaoberteil hervor, während ihre zerzausten Haare, wie ein Feuerball, um ihren Kopf lagen.
Das Grün ihrer Augen strahlte ihn an und James sah darin die Frage, auf die er ihr noch eine Antwort schuldete.
Er ging zu dem Gemälde über dem Kamin und hängte es ab. Dass Lily jede seiner Bewegungen verfolgte, spürte er genau. Er wendete das Bild, auf der Suche nach einem Hinweis, wer es gemalt hatte, denn es gab auf der Vorderseite keine Signatur.
„Sag es ihr, James!“, sagte Remus und stellte das Frühstückstablett zu den Mädchen und Sirius auf das Bett.
James warf einen Blick auf Lily und meinte: „Diese Lichtung..., ja also die existiert wirklich, im Verbotenen Wald.“
Lily hüpfte aus dem Bett und nahm James das Bild ab. Sie legte den Kopf etwas schief und murmelte: „Aber keiner aus meiner Familie war magisch...“
“Du sagtest doch gestern Abend, das Bild gehörte deiner Großmutter“, unterbrach Remus ihre Gedankengänge.
Lily legte das Gemälde auf den alten Sekretär und seufzte: „Das hat meine Mum immer gesagt, aber ob es stimmt...“
Sirius erhob sich aus dem Bett und meinte: „Deine Nachforschungen musst du auf morgen verschieben, wenn ihr euch nicht bald fertig macht, dann bekommt Elisabeth einen Anfall.“
Lily nickte abwesend. Zu viele Gedanken gingen in ihrem Kopf herum. Das Bild, die Frau in dem Medaillon, ein Rätsel jagte das nächste und sie wollte Antworten.
James legte ihr eine Hand auf die Schulter, während Sirius und Remus den Raum verließen und Jackie im Bad verschwand. „Wir kümmern uns morgen darum, Lilyflower. Das läuft uns ja nicht weg.“
Lily nickte stumm und James gab ihr einen Kuss, der sie alles um sich herum vergessen ließ.
„James Potter!“, ertönte eine Stimme von der Tür und ließ die beiden erschrocken auseinander fahren. Elisabeth Potter stand im Türrahmen und verkniff sich nur schwer ein Lächeln. Sie trug ein schlichtes, beigefarbendes, langes Kleid und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Lily musste unwillkürlich lachen, über James` peinlich berührten Gesichtsausdruck. Man sah ihm deutlich an, dass er Respekt vor seiner Mutter hatte.
„Wir sehen uns unten“, nuschelte er und schob sich an seiner Mutter vorbei, aus dem Zimmer.
Elisabeth lächelte Lily an. „Beeilt euch, Jackie`s Weihnachtsüberraschung ist schon eingetroffen.“

Lily realisierte die Worte kaum, doch als sie eine halbe Stunde später mit Jackie die Treppe herunter kam, war ihr plötzlich klar, was James` Mutter gemeint hatte.
Jackie zupfte genervt an ihrem Kleid herum, denn auch sie hatte sich für den heutigen Tag schick gemacht. Ein dunkelblauer, weich fließender Stoff umspielte ihre Figur. Mit den hochhackigen Schuhen kam sie nicht ganz so gut zurecht. Lily flüsterte ihr zu: „Immer schön nach vorn sehen und das Gleichgewicht halten. Ist wie beim Fliegen!“
„Sehr witzig“, knurrte Jackie und krallte ihre Hände ins Treppengeländer.
Lily lachte leise und rückte noch etwas das Oberteil ihres lindgrünen, langen, ärmellosen Kleides zurecht. Ihre Haare trug sie, ebenso wie Jackie, offen und in weichen Wellen fielen sie über ihre nackten Schultern. So recht, wusste sie nicht, was hier für Leute auftauchen würden und hoffte, dass sie nicht zu overdressed war.
Die ersten Stufen waren genommen, als Jackie plötzlich laut kreischte, ihre Schuhe hektisch von den Beinen zog und den Rest der Treppe herunter sprang.
„Mum, Dad?“, rief sie laut und zog so alle Aufmerksamkeit auf sich. Ihr Vater, ein stattlicher Mann in mittleren Jahren, konnte gerade noch so seine Arme ausbreiten und sie auffangen.
Seine Augen wirkten glasig, als er seine Tochter fest an sich drückte. James und Sirius standen etwas abseits und beobachteten das Schauspiel. Sirius hatte ein Lächeln im Gesicht, denn er wusste, wie sehr Jackie ihre Eltern vermisste und sich jedes Mal freute, wenn Dumbledore ihr heimlich einen Brief zugesteckte.
James wandte seinen Blick zur Treppe und schnappte kurz nach Luft. Da kam sie, sein Engel, mit langsamen Schritten die Treppe herunter und war einfach perfekt, in seinen Augen. Lily lächelte ihn an und da war sie wieder, diese Geste, die sie einmal gehasst hatte und von der sie jetzt wusste, dass es ihn einfach menschlich machte. James fuhr sich wieder einmal nervös mit den Fingern durch sein unordentliches Haar, ganz unbewusst.

Jackie hatte währenddessen auch ihre Mutter begrüßt. Die Ähnlichkeit mit ihr, war nicht zu übersehen.
„Gut siehst du aus, Kind!“, sagte sie leise und sah in die strahlenden Augen ihrer Tochter. Lily hatte James` Hand genommen und zog ihn näher zu den Andrews, die sie sofort erfreut begrüßten und ein paar bedauernde Worte über den Tod ihrer Eltern aussprachen.
Jackie sah sich nach Sirius um und winkte ihn näher. Er fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut und kam nur zögerlich ihrer Aufforderung nach. Jackie griff nach seiner Hand und sagte: „Das ist Sirius Black und das sind meine Eltern.“
Sie hakte sich bei ihm unter, während Sirius den Andrews höflich die Hand reichte.
Jackie`s Vater zog eine Augenbraue hoch und fragte argwöhnisch: „Sie sind der Sohn von Orion und Walburga Black?“
„Ja, Sir!“, antwortete Sirius mit leicht krächzender Stimme, denn die plötzliche Abneigung im Gesicht von Jackie`s Vater konnte er nur all zu deutlich erkennen. Die Körperhaltung seines Gegenübers hatte sich augenblicklich versteift und Sirius wollte eigentlich nur noch weg. Wieder einmal bemerkte er, dass er mit seinem Namen nicht überall willkommen war. Ein Umstand der ihn schon jahrelang verfolgte.
„Dad...“, setzte Jackie an, doch sie wurde von William Potter unterbrochen, der näher trat und meinte: „James, Sirius würdet ihr bitte noch ein paar Stühle aus dem Keller holen?“
Sirius war mehr als dankbar für diese Erlösung und verschwand augenblicklich mit James, während William Jackie`s Vater etwas beiseite zog und einige Worte mit ihm wechselte.
Miss Andrews sah Sirius nach und seufzte: „Mein Gott, Jackie, du hast nicht übertrieben, er sieht ja wirklich gut aus!“
Lily lachte, während Jackie ihren Vater aus den Augenwinkeln beobachtete. William Potter redete auf ihn ein und die angespannten Gesichtszüge von Mr. Andrews lösten sich etwas.
Er warf einen kurzen Blick zu seiner Tochter und lächelte ihr zu. Jackie atmete erleichtert aus, denn das Letzte was sie wollte war, dass ihre Eltern Sirius ablehnten.

So langsam füllte sich das Potterhaus. Einige Leute waren selbst James unbekannt, doch als Alice und Frank auftauchten und mit ihnen auch noch Connor McLean, wurde die Sache immer mysteriöser.
In der Küche war ein großes Büfett aufgebaut, an dem sich die Gäste den ganzen Tag über bedienen konnten.
Lily hielt sich immer dicht an James, bis William Potter auftauchte und den beiden ein paar Leute vorstellen wollte, die weder James noch irgendjemand von den anderen jungen Leuten kannte.
Als erstes lernten sie zwei Brüder kennen, die William seinem Sohn und Lily als Gideon und Fabian Prewett vorstellte. Die beiden Mittzwanziger machten einen netten aufgeschlossenen Eindruck. Darauf folgte eine junge Frau, namens Marlene Kinnon, bevor sie einen, in Lily`s Augen etwas gruseligen, Mann kennen lernten. Alastor Moody war, wie die Potters, Auror und doch so anders. James kannte ihn vom Sehen und flüsterte Lily zu: „Er ist der Beste. Fast die Hälfte der Bewohner in Azkaban gehen auf sein Konto.“
Lily runzelte die Stirn und beobachtete den verschlossenen Mann hin und wieder. Sie fand es seltsam, dass er nichts aß und ab und an nur aus einer kleinen Flasche etwas trank.
Dorcas Meadows und Emmeline Vance gehörten ebenso zu den Leuten, die an diesem Tag das Potterhaus besuchten.
Wie viele Hände Lily an diesem Nachmittag geschüttelt hatte, wusste sie nicht, doch ihr Herz machte jedes Mal einen Hüpfer, wenn James sie als seine Freundin vorstellte.
Jackie, Sirius und Remus wurden von Elisabeth herumgeführt, und als Lily und James endlich alle begrüßt hatten, ging die ganze Sache mit Frank, Alice und Connor weiter.
Nach einer Weile verschwand Jackie zu ihren Eltern und Sirius verzog sich mit James in eine stille Ecke.
„Also, ich weiß nicht was das alles hier soll“, murmelte James seinem Freund zu und blickte zwischen die schwatzenden Leute.
„Auch das noch“, brummte Sirius, als Professor Dumbledore persönlich aus dem Kamin trat. Ihn begleitete ein Mann, der schon eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Schulleiter von Hogwarts hatte. Seine Nase war zwar nicht so sehr gekrümmt, wie die des Professors, aber sein Auftreten war in etwa gleich.
„Die kennen sich hier alle“, flüsterte James und sah dem Schulleiter von Hogwarts nach, wie er seiner Mutter in die Küche folgte.
„Ich geh der Sache jetzt auf den Grund!“, sagte James energisch und steuerte ebenso die Küche an.
Er stand vor der Tür und atmete noch einmal tief durch, als er die Stimme seiner Mutter vernahm: „Albus, ich weiß nicht, ob das richtig ist. Sie sind alle noch so jung und noch gar nicht mit der Schule fertig. Wollen wir nicht warten, bis zum Sommer?“
Ein leichtes Glucksen des Schulleiters folgte. „Elisabeth, ich habe mit Bedacht diese acht Schüler ausgewählt. Diese kleine Truppe übt seit einigen Wochen heimlich Flüche und Abwehrzauber und das trotz ihres vollen Stundenplans und ihrer Verpflichtungen. Sie alle haben ihr Herz am richtigen Fleck und wir brauchen mehr Unterstützung.“
Die Worte waren beruhigend und eindringlich und dennoch für James unverständlich. Das Einzige, was er wirklich verstand war, das es hier um ihn und die anderen ging, aber so richtig half ihm das auch nicht weiter.
„Lauschst du schon wieder?“, flüsterte jemand in sein Ohr und lachte dabei leise.
James fühlte sich ertappt und das ausgerechnet von Lily. „Ähm...nicht wirklich“, stammelte er und setzte mal wieder ein unwiderstehliches Lächeln auf, hinter dem er seine Schuldgefühle verbergen wollte.
Lily nahm seine Hand. „Jackie`s Eltern reisen gleich mit einem Portschlüssel ab. Vielleicht möchtest du dich noch verabschieden?“
James nickte und blickte zu einer kleinen Gruppe im Wohnzimmer. Sirius unterhielt sich noch mit Mr. Andrews und Jackie umarmte ihre Mutter ganz fest. James hatte Jackie nicht oft weinen sehen, aber in diesem Moment liefen dicke Tränen ihre Wangen hinab. Die missliche Lage, in der sie steckte, war allen klar. Ihre Eltern würden wieder in ihr Versteck zurückkehren, ohne dass sie wusste, wo sie sich aufhielten.
Lily und James gingen näher und Mrs. Andrews warf ihnen einen traurigen Blick zu. Lily gab Sirius ein Zeichen und er verstand auch ohne Worte. Er löste Jackie`s Arme von ihrer Mutter und sagte leise: „Ein halbes Jahr, dann siehst du sie wieder.“
Mr. Andrews klopfte ihm noch einmal auf die Schulter und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Nach dem Gespräch mit William Potter sah er den jungen Mann in einem anderen Licht. Jackie`s Vater zog noch ein kleines Päckchen und einen Brief aus seinem Umhang und steckte es Sirius zu.
Einen Moment später griffen die Andrews nach einem Gegenstand, der auf einem kleinen Beistelltisch lag, und verschwanden. Jackie schluchzte laut auf und rannte förmlich aus dem Wohnzimmer. Lily wollte ihr nach, doch diesmal hielt James sie zurück.
„Lass das mal Pad machen!“, meinte er leise und sah seinem Freund noch nach, wie er Jackie ins obere Stockwerk folgte.

Leise betrat Sirius das Zimmer der Mädchen und seufzte. Jackie stand am Fenster und blickte in den dunklen Nachthimmel. Nur das leichte Beben ihres Körpers verriet, dass sie weinte.
„Ich weiß nicht einmal wo sie sind oder was sie tun“, sagte Jackie leise, wohl wissend, dass er anwesend war.
Sirius legte seine Hände auf ihre Schultern und stellte sich hinter sie. „Bereust du es, dass du nicht mit ihnen gegangen bist?“, fragte er und schloss die Augen.
Jackie schüttelte den Kopf. „Nein, aber...ich...sie fehlen mir.“
Traurig lehnte sie sich an ihn. Sirius drückte ihr wortlos das kleine Päckchen und den Brief in die Hand.
„Von meinem Bruder“, sagte Jackie lächelnd. Sie legte beides ungeöffnet auf die Fensterbank und drehte sich zu Sirius um.
„Ich brauch dringend ein bisschen Wind um die Nase und einen Besen unter mir“, meinte sie und sah ihn erwartungsvoll an.
Sirius stöhnte. „Ich weiß nicht, Elisabeth bringt uns um, wenn wir uns einfach verdrücken.“ Sein leicht gequälter Gesichtsausdruck passte perfekt zu diesem Satz und ließ Jackie wieder lächeln.
Sie schob sich an ihm vorbei, streifte sich ihr Kleid vom Körper und suchte in ihrer Tasche nach Jeans und einem warmen Pullover.
Sirius starrte sie mit offenem Mund an, denn Jackie stand da, in ihrer Unterwäsche und ließ sich von seinen Blicken nicht im Mindesten stören.
„Den Rest darfst du mir gern später ausziehen“, flüsterte sie in sein Ohr und zog sich rasch an.
Sirius murmelte: „Schon wieder so eine Sache, bei der ich nicht von James` Mutter erwischt werden möchte.“

Unbemerkt von den Gästen, verschwanden die beiden aus der Hintertür des Hauses.
Jackie überließ Sirius die Führung des Besens und lehnte sich einfach nur an ihn. Er gab ordentlich Dampf und sie sausten über das Potteranwesen, das hell erleuchtet unter ihnen lag. Jackie fühlte den kalten Wind in ihrem Gesicht und seinen warmen Atem auf ihrer Wange. Das allein genügte ihr schon, um etwas auf andere Gedanken zu kommen.
„Ich liebe dich“, sagte sie gerade laut genug, dass er sie verstehen konnte. Sirius zog sie fester an sich, doch ihre Aufmerksamkeit wurde auf die Tür des Potterhauses gezogen, als ein greller Pfiff ertönte.
Remus winkte sie heran und rief: „Ihr sollt reinkommen, Dumbledore will mit uns sprechen.“
Sirius verdrehte die Augen. „Was, zum Hippogreif, will er von uns? Es sind Ferien!“
Er war absolut nicht gewillt seine Zweisamkeit mit Jackie gegen ein Gespräch mit seinem Schulleiter einzutauschen, zumal auch noch Weihnachten war.
Jackie schob ihn einfach zur Tür hinein und schweigend folgten sie Remus in das Wohnzimmer der Potters.
Die Gäste waren weitestgehend verschwunden, bis auf Dumbledore, Connor McLean, Frank und Alice. Die drei saßen zusammen mit James und Lily auf der Sitzgruppe vor dem Kamin und blickten ebenso fragend in die Runde.
Elisabeth Potter warf einen skeptischen Blick zu Professor Dumbledore, als dieser sich vor den Kamin stellte und jeden einzelnen der acht Siebtklässler kurz mit seinen Augen fixierte. Er räusperte sich und fuhr mit der Hand nachdenklich über seinen langen grauen Bart.
Sirius konnte bei diesem Getue nur die Augen verdrehen, während Frank langsam nervös wurde und Alice`s Hand immer fester drückte. James ließ sich etwas genervt gegen die Lehne des Sofas fallen und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust, dem durchdringenden Blick seines Vaters ausweichend.
Der Schulleiter erhob nun endlich seine Stimme: „Sie haben heute einige Leute kennen gelernt. Leute, die Aufgaben für eine bestimmte Vereinigung erfüllen.“
„Was für eine Vereinigung?“, fuhr Remus dazwischen. Es war wohl das erste Mal, dass er einen Professor unterbrach, denn leichte Röte stieg ihm ins Gesicht und er blickte verlegen zu Boden.
Dumbledore lächelte milde. „Alles zu seiner Zeit, Mr. Lupin. Jeder von Ihnen weiß um die dunkle Zeit, in der wir leben. Hexen, Zauberer und andere magische Wesen werden unterdrückt, verschleppt, gefoltert und auch getötet. Den Grund dafür kennen wir alle...“
„Voldemort“, knurrte Frank und alle blickten ihn erstaunt an, denn der junge Gryffindor war jemand, der nicht viele Worte machte.
Dumbledore nickte ihm zu und James griff nach Lily`s Hand. Remus schluckte schwer und auch Sirius zog Jackie automatisch näher zu sich heran. Alleine die Nennung des Namens jagte allen ein Schauer über den Rücken.
Professor Dumbledore blickte über die Gläser seiner Halbmondbrille. „Also, ich will hier nicht lange um den heißen Kessel, oder Brei herumreden und Sie alle nicht länger als nötig aufhalten. All die Leute, die heute hier zusammen kamen, und natürlich meine Wenigkeit, sind im Begriff eine Untergrundorganisation zu gründen. Eine Organisation, die einzig und allein ein Ziel verfolgt - den Machenschaften Lord Voldemort`s entgegen zu wirken und die Schwachen und Hilflosen zu beschützen. Wir sind noch sehr wenige, zu wenige um wirklich handeln zu können.“
„Sie wollen, dass wir uns Ihnen anschließen?“, platze Lily ungläubig dazwischen.
Professor Dumbledore warf einen kurzen Blick zu Elisabeth Potter und nickte. Sirius runzelte die Stirn, doch ein Blick zu James und Remus verriet ihm, dass sie ihre Entscheidung schon gefällt hatten. Jackie hatte die Augen geschlossen und verdaute anscheinend die Worte des Schulleiters.
Frank und Alice waren die ersten, die die Stille durchbrachen. Beide standen auf und Frank streckte Professor Dumbledore die Hand entgegen. „Wir sind dabei!“, war seine schlichte Antwort.
„Was ist, wenn wir uns dagegen entscheiden?“, fragte Lily, eigentlich nur aus reiner Neugierde, denn auch sie hatte ihre Entscheidung schon getroffen.
Sofort richteten sich alle Augen auf den Schulleiter von Hogwarts, von dem ein leises Lachen zu hören war. „Dann, Miss Evans, wird dieses Gespräch für Sie niemals stattgefunden haben, zumindest nicht in Ihrer Erinnerung.“
Für alle war eindeutig, was er damit meinte.
Remus fragte gedankenverloren: „Was werden unsere Aufgaben sein?“
Jetzt war es William Potter, der leise lachte. Er trat näher heran an die Gruppe, bevor er sagte: „Ihr werdet lernen, trainieren und Euch um Euren Schulabschluss kümmern. Ihr werdet keine Zeit haben an irgendetwas anderes zu denken und solltet ihr glauben, ihr seid gut, dann vergesst es, denn wir werden euch besser machen. Da draußen geht es um Leben und Tod. Ein Spiel, bei dem es nur einen Sieger gibt.“
Eisiges Schweigen herrschte nach den Worten von James` Vater. Alle hingen ihren Gedanken nach, bis Connor McLean seinen Blick auf den Schulleiter heftete und die Frage stellte, die wohl alle brennend interessierte. „Warum wir?“
„Mut, Verstand, Gerechtigkeitssinn! Reicht Ihnen das als Antwort, Mr. McLean?“
Connor nickte, während Dumbledore noch einmal einen durchdringenden Blick über jeden wandern ließ. Ohne es zu bemerken, hatte ihm jeder seine Antwort gegeben.
In diesem Moment war allen klar, dass sie soeben ihre sorglose, unbeschwerte Jugend aufgegeben hatten, für einen Kampf der aussichtslos schien.
William Potter straffte seine Schultern und erhob seine Stimme. „In den nächsten vier Tagen beginnt euer Tag um sechs Uhr morgens! Meine Frau, Moody und ich werden euch einige Dinge beibringen. Die ganze Palette von Verwandlung, Zauberkunst, Verteidigung bis zu Zaubertränke.“
James stöhnte genervt auf, sparte sich allerdings jeglichen Kommentar.
„Ähm...“, machte Connor, „ich werde zu Hause erwartet.“
Dumbledore winkte ab. „Nein, werden Sie nicht, Mr. McLean und für Sie beide gilt dasselbe. Ihre Eltern wissen Bescheid“, wandte er sich auch an Frank und Alice.
„Das ist ja schon fast unheimlich“, murmelte Sirius Jackie zu. Eigentlich hatte er sich auf ein paar freie Tage gefreut und nach dem Gesichtsausdruck der anderen zu urteilen, sie wohl auch, doch keiner von ihnen murrte.

Mrs. Potter zeigte den Neuankömmlingen ihre Zimmer, wobei Alice und Frank ein gemeinsames bekamen.
Das Potterhaus war jetzt gut gefüllt und dennoch war es an diesem Weihnachtsabend sehr still.
Jackie kam, mit einem Pyjama bekleidet, aus dem Badezimmer, während Lily auf dem Bett saß und das Gemälde der Lichtung im Verbotenen Wald betrachtete.
„Ich schleich mich jetzt zu Sirius“, sagte sie und legte Lily eine Hand auf die Schulter. Auch Jackie war nach diesem Abend durcheinander und noch bevor sie leise verschwinden konnte, kam James in ihr Zimmer.
Lily lächelte ihn an, schlug die Bettdecke auf und zog ihn näher.
James löschte, bis auf eine Kerze, das Licht und sie kuschelten sich unter die warme Decke.
Beide schwiegen eine Zeit lang, bis er leise sagte: „Es wird hart da draußen. Versprich mir, dass du vorsichtig bist, hörst du!“
Lily hob den Kopf und sah ihn an. Sie sah die Sorge, aber auch das Strahlen seiner Augen. Vorsichtig nahm sie ihm die Brille ab und diesmal war sie es, die ihn fast bewusstlos küsste, um nicht nur ihm, sondern auch sich selbst die Angst zu nehmen, vor dem was noch vor ihnen lag.


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Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
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