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Fanfiction

Geliebter Feind - Weihnachtsüberraschungen

von heidi

38. Weihnachtsüberraschungen

Ein paar Schneeflocken tanzen schon vor dem Fenster und der Schlafsaal war am Weihnachtsmorgen hell erleuchtet von der winterlichen Morgensonne. Sirius blinzelte kurz in das helle Tageslicht, denn nicht einmal die Vorhänge seines Bettes waren geschlossen. Ebenso wenig hatten sie am vergangenen Abend die Tür verriegelt. Ein kurzer Blick auf Remus` Bett verriet ihm allerdings, dass er die Nacht wohl woanders verbracht hatte.
Sirius drehte den Kopf etwas zur Seite und dort war sie, wie erwartet.
Jackie lag auf dem Bauch, die Decke nur spärlich um ihren nackten Körper gezogen und schlief noch tief und fest. Sirius widerstand dem Drang sie wach zu küssen und Dinge mit ihr zu tun, die ihn an die letzte Nacht erinnerten. Stattdessen kramte er leise in seinem Nachtschrank nach einem schmalen Kästchen und öffnete es.
Er war sich absolut nicht sicher, ob es ihr gefallen würde. Er strich mit dem Finger über das kühle Metall. Eine feine, kurze, silberne Kette mit zwei ineinander verschlungenen Buchstaben als Anhänger, lag auf dunkelblauem Samt. James hatte ihm genau das Richtige besorgt und dennoch war Sirius sich unsicher, was das Geschenk betraf und hatte vorsichtshalber noch ein zweites besorgt.
Sirius nahm das feine Kettchen und krabbelte leise zum Fußende des Bettes. Ein kurzer Blick auf Jackie`s regungslosen Körper verriet ihm, dass sie noch immer schlief. Mit einer schnellen Bewegung zog er die Decke von ihren Füßen und befestigte die kleine Kette um ihr linkes Fußgelenk. Jackie murmelte irgendetwas vor sich hin und bewegte unruhig ihre Beine hin und her. So langsam wachte sie auf und hob den Kopf, auf der Suche nach der Quelle, die ihren Schlaf störte.
Wirr hingen ihre Haare im Gesicht und sie blinzelte gegen das helle Licht im Raum.
„Morgen“, nuschelte sie und lächelte Sirius an, der immer noch am Fußende des Bettes hockte. Das kühle Metall an ihrem Gelenk bemerkte sie sofort und zog ihr Bein näher zu sich heran, um es genauer zu betrachten. Dabei rutschte die Bettdecke von ihrem Oberkörper, doch Jackie beachtete es nicht weiter, denn sie betrachtete gerade die kleinen ineinander verschlungen Anfangsbuchstaben ihrer beider Vornamen.
Sirius beobachtete sie dabei und als sie ihn ansah, atmete er erleichtert aus, denn das Leuchten ihrer Augen verriet ihm, dass es ihr gefiel.
Mit einem Satz hatte Jackie ihn gepackt und auf die Matratze gedrückt. „Das ist wunderschön“, flüsterte sie gegen seine Lippen. Sie schickte ihre Hände auf Wanderschaft, während sie ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte.
Einen Augenblick später, schob Sirius sie keuchend von sich. „Hey Miss Andrews, du bist nach letzter Nacht wohl auf den Geschmack gekommen?“
Sein schon fast etwas fieses Grinsen ließ Jackie leicht erröten. Sie kuschelte sich wieder unter die Decke und murmelte: „Bild dir bloß nichts ein!“
Sirius rollte sich auf sie und stich ihre Haare aus dem Gesicht. „Ich liebe dich“ waren seine einzigen Worte. Diese Worte kamen aus seinem Herzen und Jackie wusste das. Sie zog ihn nah zu sich heran und sagte leise: „Danke für die wunderschöne Nacht und für das Geschenk, aber wir sollten uns jetzt anziehen, die anderen warten sicher schon auf uns.“
Sirius seufzte laut auf und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals, doch bevor er sich mit seinen Lippen tiefer arbeiten konnte, war Jackie von ihm weggerutscht und hatte sich sein Pyjamaoberteil geschnappt. In Windeseile warf sie es über und raffte ihre Sachen zusammen, die überall im Raum verstreut lagen. Sirius beobachtete sie dabei und da war es wieder, dieses warme, angenehme Gefühl einen Menschen an seiner Seite zu wissen, der einen liebte, trotz Macken und Fehlern.
Jackie stand schon an der Tür, tapste dann aber noch einmal zu ihm zurück und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.
„Mal sehen, wer von uns beiden als erster im Gemeinschaftsraum ist“, flötete sie und verschwand aus seinem Schlafraum.
Remus hockte schon vor dem Kamin und ein riesiger Berg Geschenke lag unter dem Weihnachtsbaum, der nur darauf wartete endlich geöffnet zu werden.
„Frohe Weihnachten, Jackie“, rief er ihr freudestrahlend zu. Jackie winkte ihm und hüpfte fröhlich die eine Treppe herunter und die andere wieder rauf. Dass sie nur Sirius` Pyjamaoberteil trug, ließ Remus leise lachen.

Zehn Minuten später waren auch Lily und James schon eingetroffen und beobachteten Sirius, der an der Treppe zu den Mädchenschlafsälen auf Jackie wartete. Als sie endlich kam, richteten sich alle Blicke auf sie und James konnte sich nicht zurückhalten mal kurz einen Pfiff auszustoßen. Zur Feier des Tages hatte Jackie sich doch tatsächlich einen knielangen, engen, schwarzen Rock angezogen, der ihre langen Beine nur noch mehr betonte. Der seidige Stoff des hellen Oberteils fiel locker um ihre Taille und passte hervorragend zu ihren braunen Locken.
'Und das auf nüchternden Magen', schoss es Sirius durch den Kopf und er schluckte schwer. Wieder einmal bemerkte er, was für eine Schönheit hinter diesem Wildfang von Mädchen steckte, das am liebsten nur abgetragene Jeans und Turnschuhe trug.
Jackie hatte an diesem Morgen natürlich mit Bedacht den Rock gewählt. Möglichst alle sollten freien Blick auf ihr kleines Fußkettchen haben. Auch wenn sie sonst keinen Schmuck trug, war das etwas, das sie nie wieder ablegen würde.
Etwas umständlich setzte sie sich mit Sirius auf das Sofa, während Remus sich daran machte die Geschenke zu verteilen.
Nur Remus und Jackie hatten noch zusätzlich Geschenke von ihren Eltern bekommen. James fand es schon sehr merkwürdig, dass seine Eltern nichts für ihn und Sirius geschickt hatten. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Die Sorgenfalten auf seiner Stirn waren nicht zu übersehen, deshalb drückte ihm Lily ihr Geschenk in die Hand.
„Zuerst die Karte lesen!“, sagte sie bestimmend, dabei ihre Augen nicht von seinen nehmend. James zog eine Weihnachtskarte mit leuchtenden Sternen aus einem roten Umschlag und klappte sie erwartungsvoll auf. In Lily`s feinsäuberlicher Handschrift stand dort:

Dies ist ein Gutschein.
Einzulösen heute Abend unterm Sternenhimmel!
Frohe Weihnachten
Deine Lily

James sah Lily fragend an, doch sie schwieg verbissen und warf einen kurzen Blick zu Sirius, der gerade Jackie`s, ziemlich großes Geschenk auspackte. Jackie hatte ihm einen großen Bilderrahmen geschenkt und eine Fotocollage gemacht. Alles Fotos von den letzten drei Monaten. Sämtliche Marauder waren darauf, sogar Frank, Alice, Megan und Lily. Viele Fotos waren von ihren Übungsstunden, aber nicht auf einem war Jackie zu sehen. Etwas enttäuscht sah Sirius auf die Fotos, bis Jackie ihm den Rahmen aus der Hand nahm und ihn umdrehte. Seine Augen leuchteten, denn nun sah er in sein eigenes und Jackie`s Gesicht. Ein langer Kuss war auf dem Zaubererfoto zu sehen, bevor beide ihre Stirn aneinander legten.
Lily packte gerade ihr Weihnachtsgeschenk von James aus. Sie tastete das Papier ab, in der Hoffnung schon zu wissen was es sein würde. 'Ein Buch', schoss es ihr etwas enttäuscht durch den Kopf, womit sie gar nicht so falsch lag.
'Verwandlung leicht gemacht', las sie auf dem Einband und musste laut loslachen, doch sie verstummte sofort, als sie etwas Kühles an ihrem Hals spürte und James in ihr Ohr flüsterte: „Das ist Geschenk Nummer zwei.“
„Bei Merlin“, wisperte Lily mit großen Augen, als sie auf die feine Goldkette mit dem grünen Tropfenanhänger blickte.
„Das kann ich nicht annehmen“, sagte sie leise und hatte ihre Hände schon am Verschluss der Kette, doch James hielt sie fest.
„So stelle ich mir eine Träne deiner grünen Augen vor. Trag sie für mich“, bat er sie leise, nicht wahrnehmend, dass sie von den anderen dreien beobachtet wurden.
Einen Moment zögerte Lily noch, doch dann umarmte sie James ganz fest. Seine Brille rutschte ihm dabei etwas von der Nase und er keuchte, nach Luft ringend: „Hey, ich hab Miss Betty im Umhang verstaut. Du erdrückst sie noch.“
Lily lockerte ihren Griff etwas, löste sich aber nicht von ihm. Das leichte Beben ihres Körpers verriet, dass sie weinte. James sah etwas ratlos in die Gesichter ihrer Freunde und tätschelte ihr unbeholfen den Rücken.
Jackie seufzte und öffnete ihr letztes Geschenk. Hastig riss sie das Papier ab und ein großer Karton kam zum Vorschein. Jackie lugte unter den Deckel und gab ein erfreutes Quieken von sich. „Muggelturnschuhe“, rief sie aus und nahm die weißen Schuhe heraus, um sie genauer zu betrachten. Lily wischte sich hastig die Tränen aus dem Gesicht und sah zu wie Jackie die Schuhe anprobierte.
„Wie sind die Besen darauf gekommen?“, flüsterte sie Sirius zu. Der grinste und meinte nur: „Ein Zauber, für irgendwas muss diese Paukerei doch gut sein!“
Jackie lief ein paar Schritte durch den Raum und Remus zog eine Augenbraue hoch, denn an den Seiten der schlichten Schuhe blinkten kleine rote Besen und peppten das Modell erheblich auf.
„Da hast du ja den Nagel auf den Kopf getroffen“, sagte James lachend, froh darüber, dass Lily sich etwas beruhigt hatte. Ihm war klar, dass sie ihre Eltern vermisste, gerade an so einem Tag.

Die fünf Gryffindors betraten an diesem Weihnachtsmorgen als letzte die Große Halle. Die eine lange Tafel, die sich in dem Raum befand, war schon gut gefüllt mit Lehrern und einigen Schülern. Dumbledore erhob sich von seinem Platz am Kopfende des Tisches und begrüßte sie alle persönlich, in dem er jedem einen Umschlag in die Hand drückte und ein frohes Weihnachtsfest wünschte.
James drehte den Brief argwöhnisch in seinen Händen, doch einen Augenblick später huschte ein Lächeln über sein Gesicht und noch bevor er sich zu den anderen setzte, riss er den Umschlag auf. Zum Vorschein kam in der feinsäuberlichen Schrift seiner Mutter eine Einladung. Er ließ sich neben Lily nieder und blickte auf ihre Karte, auf der dieselben Worte standen.

Einladung zum Weihnachtsempfang am morgigen Tag im Potter - Anwesen!
Anreise durch den Kamin des Schulleiters von Hogwarts heute um 12.00 Uhr!

Elisabeth und William Potter
Wir freuen uns schon sehr darauf dich wieder zu sehen, Lily!

Sirius, Jackie und Remus hielten die gleiche Einladung in den Händen und warfen einen fragenden Blick zu James, der aber nur mit den Schultern zuckte. Er hatte genau wie alle anderen keine Ahnung was das zu bedeuten hatte. Sein Blick wanderte über die paar Schüler, die zu Weihnachten in Hogwarts geblieben waren, doch niemand von ihnen hatte ein ähnliches Schriftstück erhalten. Professor Dumbledore wich James` fragendem Blick aus, aber das Lächeln auf seinen Lippen entging dem jungen Gryffindor nicht.
Lily stocherte nur in ihrem Frühstück herum und hielt ihren Blick gesenkt. Sie war im Moment nicht ganz bei der Sache. James ließ sie in Ruhe und unterhielt sich mit Remus, den verhassten Slytherin Snape am Ende des Tisches vollkommen ignorierend.
Es war ein ausgedehntes Frühstück und erst eine Stunde bevor sie aufbrechen wollten, betraten sie wieder den Gryffindorturm. Sie alle wollten noch ein paar Sachen zusammenpacken, bevor es losgehen sollte.
James war schon fertig und öffnete leise Lily`s Tür. Sie hockte auf ihrem Bett, die Beine angezogen und ihre Arme fest um ihre Knie geschlungen. Als er eintrat, war ihr Blick starr aus dem Fenster gerichtet.
„Hey, du hast ja noch gar nichts eingepackt“, sagte James überrascht und blickte sich suchend nach einer Tasche um.
Lily seufzte. „Ich bleibe lieber hier...“
„Warum das denn?“, fragte James verständnislos und setzte sich zu ihr. Ein Blick in ihr Gesicht verriet ihm, dass sie nicht geweint hatte, aber sie schien nachdenklich.
„Was werden deine Eltern dazu sagen, dass wir beide..., also weil ich doch ...kein reines Blut...“, wisperte Lily und biss sich auf die Lippen, nicht in der Lage James anzusehen.
James machte große Augen, griff nach ihrem Kinn und drehte ihren Kopf zu sich. „Hör zu, Lily! Meine Eltern mögen dich und selbst wenn es nicht so wäre, wäre es mir egal und außerdem musst du mitkommen. Du hast mir noch ein zweites Weihnachtsgeschenk versprochen!“ Er setzte bei seinen Worten noch seinen unwiderstehlichen Dackelblick auf und schenkte ihr sein schönstes Lächeln. Lily schloss ihre Augen und seufzte leise.
„Also gut, aber...“ Ihre Einwände wurden von seinem Kuss unterbrochen. Sanft drückte er sie auf das Bett und gab sich diesem berauschenden Gefühl einfach hin, das ihn ergriff, als Lily ihre Finger in seinen, sowieso schon unordentlichen, Haaren vergrub. Erst ein Räuspern ließ sie auseinander fahren. Jackie kicherte leise. „Hey, ihr beiden. In zehn Minuten geht's los. Seid ihr soweit?“
Das war wohl Lily`s Stichwort. Hastig schob sie James von sich und hüpfte vom Bett. In Windeseile warf sie Hose, Pullover, ein Kleid, Pyjama und Unterwäsche aufs Bett. James packte die Sachen in eine Tasche, wobei ihm bei der Unterwäsche leicht die Röte ins Gesicht stieg. Lily war nicht seine erste Freundin, aber solche Teile hatte er noch nie zu Gesicht bekommen und er hatte nicht erwartet, dass ausgerechnet Lily, die ständig ihre Blusen bis zum Hals zuknöpfte, solche verruchten Stofffetzen trug.
Während Lily noch ein paar Sachen aus dem Badezimmer holte, meinte Jackie grinsend: „Ah, Unterwäsche ist Lily`s heimliche Leidenschaft.“ Sie zeigte auf den geöffneten Schrank und James` Augen weiteten sich. Er wusste ja, dass Mädchen verrückt nach Klamotten waren, aber dass jemand so viel Unterwäsche besaß...

Pünktlich erschienen die fünf Gryffindors im Büro ihres Schulleiters, der hinter seinem Schreibtisch saß und nicht einmal von seinen Pergamenten aufblickte, sondern ihnen nur abwesend zuwinkte, als sie durch den Kamin verschwanden.
Elisabeth und William Potter erwarteten die jungen Leute schon in ihrem Wohnzimmer. Alle fünf wurden von ihnen mit einer Umarmung und ein paar netten Worten begrüßt.
Mrs. Potter flüsterte Lily ins Ohr: „James` Augen sprechen Bände.“ Lily wurde etwas verlegen und errötete, als William Potter sie in eine feste Umarmung zog und leise sagte: „Sollte James aus der Reihe tanzen, verbrenn seinen Besen!“
Die Wärme die in diesem Haus herrschte machte Lily etwas wehmütig und Jackie wohl irgendwie auch, denn auch sie stand etwas abseits und blickte mit leeren Augen in den Raum. Lily betrachtete den großen Weihnachtsbaum, der neben dem Kamin stand. Er war in den typischen Weihnachtsfarben gehalten und ein großer Berg Geschenke lag darunter.
James` Mutter entging nicht, dass die beiden Mädchen in gedrückter Stimmung waren und sie rief: „Also, ich wollte noch ein paar Weihnachtsplätzchen backen und könnte Hilfe gebrauchen!“
Jackie und Lily strahlten und folgten Elisabeth in die geräumige Küche des Hauses. Mit einem Wink ihres Zauberstabes ließ James` Mutter fröhliche Weihnachtsmusik durch den Raum hallen und einige Backzutaten aus den Schränken schweben. Jackie und Lily waren gleich voll dabei und kneteten und matschten mit Eiern, Mehl und Zucker auf dem großen Küchentisch herum. Ihr fröhliches Lachen hörten sogar noch die drei Marauder und William Potter im Wohnzimmer. Die vier saßen bei einer Flasche Butterbier vor dem Kamin und James konnte seine Neugierde nun nicht mehr zurückhalten.
„Was ist das für ein Weihnachtsempfang, Dad?“ Seine Augen suchten die seines Vaters.
William Potter lehnte sich etwas in seinem Sessel zurück und meinte nur: „Ach, nur ein kleines Treffen mit Bekannten und ein paar Kollegen. Nichts Großartiges.“
Sirius warf James diesen Ich-glaub-ihm-kein-Wort-Blick zu und James dachte dasselbe. Sein Vater war schlecht im Ausreden erfinden, aber es würde ihnen wohl nichts weiter übrig bleiben, als bis zum nächsten Tag zu warten.

Das Mittagessen ließen sie ausfallen und Remus verzog sich nach einer Weile in die Bibliothek der Potters. Ein angenehmer Duft strömte durch das Potterhaus, als James sich entschloss mal nachzusehen, ob er nicht ein paar der verführerisch duftenden Plätzchen stibitzen konnte. Er hörte das Lachen der Frauen aus der Küche und blieb einen Moment vor der geschlossenen Tür stehen. Er hörte wie seine Mutter sagte: „James ist ein Kindskopf, Lily, genau wie sein Vater, aber mit der richtigen Taktik wird er Wachs in deinen Händen sein.“
James konnte über die Worte seiner Mutter nur die Augen verdrehen, aber er hörte nicht was Lily darauf antwortete, denn Jackie`s Kichern übertönte ihre Worte. Zu seinem Pech entging ihm auch das Stühlescharren, aber dass die Tür mit einem Schwung geöffnet wurde, bekam er sehr wohl mit. Mit einem lauten Rums flog sie ihm vor die Nase und ließ ihn gegen die Wand taumeln.
„James“, hörte er Lily`s aufgeregte Stimme und schloss kurz die Augen, denn irgendwie sah er kleine Sterne und bemerkte schmerzhaft die Beule an seiner Stirn, die wohl unaufhaltsam wuchs. Halt suchend, lehnte er sich gegen die Wand, während ihm jemand vorsichtig die Brille abnahm.
„Der Lauscher an der Wand hört seine eigne Schand. Altes Muggelsprichwort!“, sagte Lily lachend.
James blinzelte leicht und versuchte ein leises Stöhnen zu unterdrücken. Die Peinlichkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben, denn mittlerweile waren Sirius und sein Vater, sowie seine Mutter und Jackie, ebenso aufgetaucht und grinsten ihn an.
„Eisbeutel“, murmelte er und schob sich an seiner Mutter vorbei in die Küche, das Gelächter, das ihn verfolgte, war nicht zu überhören.
„Vielleicht ist jetzt die Gelegenheit für dein Weihnachtsgeschenk“, meinte Sirius augenzwinkernd zu Lily.
Lily blickte kurz durch die großen Fenster der Eingangstür und atmete tief durch. Dunkelheit hatte sich schon über das Land gelegt und die Sterne leuchteten am Nachthimmel.
„Du schaffst das!“, waren Jackie`s aufmunternde Worte. James` Eltern sahen sich fragend an, als Lily sich einen warmen Winterumhang anzog und sich eine Mütze auf den Kopf setzte. Sie griff noch nach einem Umhang für James und nahm den Besen, den ihr Sirius entgegenhielt. Erleichtert atmete sie aus, denn dieses Teil war auf gar keinen Fall das neuste Modell und würde wohl demzufolge auch nicht so schnell sein.
Energisch öffnete sie die Küchentür und musste unwillkürlich schmunzeln. James saß am Tisch, den Kopf in den Nacken gelegt und einen Eisbeutel auf der Stirn.
Lily räusperte sich. „Hey Potter, wenn dein Gehirn genug abgekühlt ist, dann können wir jetzt zur zweiten Weihnachtsüberraschung kommen.“
James kniff bei Lily`s Anblick argwöhnisch die Augen zusammen.
„Sag mir nicht, dass du mit mir fliegen willst“, sagte er überrascht und zeigte auf den Besen in ihrer Hand. Er hatte noch gut seinen letzten Flug mit Lily, bei ihrem ersten Date, vor Augen. Das war zwar schon ein paar Wochen her, aber er erinnerte sich noch sehr genau daran, dass er Angst gehabt hatte, sie würde ohnmächtig werden.
Lily lehnte sich lässig in den Türrahmen und versuchte so gelassen wie möglich zu klingen. „Klar, ich hab dir doch noch eine zweite Überraschung versprochen und jetzt beweg deinen Hintern.“
James nahm den Eisbeutel von der Stirn und klatschte ihn auf den Tisch. Etwas unbehaglich war ihm schon bei der ganzen Sache, doch er überspielte es mit seinen nächsten Worten gut.
„Also dann Evans, mach dir einen Schal um und binde deine Haare zusammen.“
Lily lachte leise. Sie fand es lustig, wenn er sie mit ihrem Nachnamen anredete und den Obermacho heraushängen ließ. Etwas, das ihr noch vor ein paar Monaten missfiel, doch damals kannte sie den wahren James noch nicht.

Der Eingangsbereich des Hauses war leer, als die beiden in die kalte Nacht traten, doch Lily und auch James waren sich sicher, dass wohl alle Anwesenden im Haus sich ihre Nase an den Scheiben platt drücken würden, nur um sie zu beobachten.
Lily kletterte auf den Besen und atmete tief durch. James` warmer Atem streifte über ihre Wange und er sagte leise: „Hey, du musst das nicht tun.“
Lily lächelte ihn an. „Ich will aber wissen, warum deine Augen immer leuchten, wenn du mit deinem Besen durch die Luft saust und ich will wissen, wie es da oben ist, mit dir ganz allein.“
James schüttelte den Kopf, denn wieder einmal bemerkte er Lily`s Sturheit. Er kletterte hinter sie und legte seine Hände über ihre.
„Na dann, los!“, raunte er in ihr Ohr und versuchte so passiv wie möglich zu sein. Lily sollte die Führung übernehmen, auch wenn sie noch so langsam dahinschweben würden.
Einen Moment später schwebten sie etwa zwei Meter hoch in der Luft. James sah nach unten und grinste. Er winkte seinen Eltern zu, die im Wohnzimmer am Fenster standen und die beiden beobachteten.

Langsam schwebten sie dahin. James beobachtete Lily`s verbissenen Gesichtsausdruck. Sie hatte die Lippen fest zusammengepresst und konzentrierte sich einzig und allein auf die Lenkung.
„Wie oft hast du eigentlich geübt?“, fragte James in die Stille zwischen ihnen und widerstand der Versuchung, dem Besen etwas mehr Dampf zu geben.
„Einmal“, murmelte Lily und versuchte den Besen im Gleichgewicht zu halten, als er bedrohlich anfing zu wackeln.
Sanft schob James Lily`s Hände etwas auseinander und die unruhigen Bewegungen des Besens stoppten sofort. James hatte das Gefühl, sie würden stehen bleiben, dennoch hielt er sich mit seinen Bewegungen zurück.
Er schloss die Augen und die Worte kamen wie von selbst über seine Lippen. „Ich liebe Dich, Lily.“
Abrupt ließ Lily den Besenstil los und sie sanken unweigerlich in die Tiefe. Nur James` schnelles Handeln war es zu verdanken, dass sie nicht in den weichen Schnee fielen. Mit einem gezielten Griff zog er den Besen steil nach oben. Lily fiel mit ihrem gesamten Körpergewicht gegen ihn und konnte einen lauten Aufschrei nicht unterdrücken.
Der Schrei war sogar im Potterhaus noch zu hören und Sirius stöhnte genervt auf: „Entweder hat James jetzt richtig Gas gegeben oder Lily hat's verbockt.“
„Weder noch“, meinte James` Vater lachend, denn er sah die Silhouette von James und Lily hoch oben am Himmel, beide eng umschlungen und in einen Kuss versunken.

Alle saßen schon an dem reich gedeckten Tisch, als James und Lily mit geröteten Gesichtern eintraten. Sie sahen durchgefroren aus, aber glücklich. Ein Umstand, der selbst Remus ein Lächeln ins Gesicht zauberte und Jackie leise seufzen ließ.
James` Eltern hatten niemanden vergessen und jeden noch mit einem kleinen Geschenk bedacht. Noch lange saßen sie an diesem Abend alle gemütlich vor dem Kamin. Sirius war der erste, der etwas auffällig gähnte und einen Blick zu Jackie warf, doch noch bevor sie sich erhob, sagte Elisabeth Potter energisch: „Es ist mir egal wie alt ihr seid. Hier gibt es kein nächtliches Herumschleichen. Jeder schläft in seinem Bett. Gute Nacht, Sirius!“
Sirius starrte die Herrin des Hauses mit offenem Mund an, während James leise lachte, doch das verging ihm sofort, als seine Mutter keifte: „Das gilt auch für dich, James Hieronymus Potter!“
William Potter hatte sich dezent abgewandt, ebenso wie Remus, der, leise vor sich hin lachend, verschwand.
Sirius folgte ihm, mürrisch grummelnd, während James` Vater sagte: „Lily, wir haben die Sachen aus deinem Elternhaus ausgepackt und etwas eingeräumt. Du findest alles in dem Zimmer, das du bei deinem letzten Besuch bewohnt hast.“
Lily machte große Augen, denn sie hatte erwartet, dass die Potters ihr Hab und Gut irgendwo auf dem Speicher lagern würden. Sofort erhob sie sich und eilte in das obere Stockwerk, gefolgt von Jackie und James.
William Potter lachte leise vor sich hin und meinte: „Ich finde du übertreibst es mit deinen Regeln etwas, Liz. Hast du nicht gesehen, wie frustriert der arme Sirius war und bedenke, sie alle werden demnächst 18 Jahre und sind keine Kinder mehr.“
Elisabeth Potter nippte an ihrem Eierpunsch und versuchte hinter dem Glas ihr Lächeln zu verstecken. So ernst wie möglich meinte sie: „Das ist mir egal und wehe ich erwische jemanden beim Herumschleichen.“
William Potter lachte, denn er wusste, dass seine Frau es nicht ernst meinte.

Vorsichtig öffnete Lily die Tür zu dem genanten Zimmer und entfachte das Licht in dem dunklen Raum. Mit offenem Mund trat sie ein, denn all die geliebten Sachen aus ihrem Elternhaus hatten ihren Platz gefunden. Der alte Sekretär stand vor dem Fenster. In einem großen Regal waren all ihre Bücher verstaut und einige ihrer Familienfotos hingen neben einem Gemälde über dem Kamin.
James trat näher, denn plötzlich fiel es ihm wieder ein. Das Bild mit der Lichtung, die ihm seltsam bekannt vorkam. Dieses Bild, das sie aus dem Wohnzimmer der Evans` mitgenommen hatten.
Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen und er rief laut: „Pad, Moony, kommt mal her, schnell!“
Jackie und Lily sahen sich verständnislos an, als einen Augenblick später die anderen beiden Marauder ins Zimmer gestürzt kamen. Sirius war nur mit einer Pyjamahose bekleidet und Remus noch vollständig angezogen.
James zeigte auf das Gemälde und erhellte noch ein bisschen den Raum.
Remus trat näher, fuhr sich mit der Hand über sein Kinn und fragte: „Woher stammt das Bild?“
„Von meiner Großmutter“, sagte Lily spontan, obwohl sie es nicht so genau wusste.
„Was ist damit?“, fragte Jackie und blickte zu Sirius, der aber ebenso schwieg.
Lily runzelte die Stirn. „Also gut, wenn ihr hier einen auf schweigend machen wollt, dann verschwindet. Jackie und ich sind müde.“
Jackie nickte zustimmend und schob den halbnackten Sirius aus dem Zimmer. Lily drückte James noch einen Kuss auf den Mund und scheuchte ihn mit Remus hinaus. Irgendetwas fand sie merkwürdig an dem Verhalten der Freunde und sie hoffte am nächsten Tag eine Antwort zu bekommen. An diesem Abend genoss sie es nur, ganz allein mit Jackie zu sein.


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Sie kämmt sich ihr Haar offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr.
Jamy Temime, Kostümbildnerin, über Prof. Trelawney