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Fanfiction

Geliebter Feind - With a little help from my friends

von heidi

34. With a little help from my friends

Die ganze Samstagnacht hatten die vier Marauder, Lily, Jackie und Megan damit zugebracht die große Halle zu dekorieren, wobei Remus Megan aus dem Weg gegangen war. Die beiden ließen sich vor den anderen nicht anmerken, dass sie nicht glücklich über den Umstand waren, ihre Zeit zusammen zu verbringen, ohne miteinander zu reden.
Im Morgengrauen ließen sie sich alle erschöpft an ihrem Haustisch nieder und betrachteten zufrieden ihr Werk. Vier deckenhohe Weihnachtsbäume standen in den Ecken der Großen Halle, jeder geschmückt mit einer der typischen Hausfarben. Das I-Tüpfelchen allerdings war, dass auf der Spitze das dazugehörige Wappentier saß. Für Gryffindor war es der Löwe, der hoch oben die Tanne zur linken Seite des Eingans zierte. Hin und wieder reckte sich der kleine Löwe und schüttelte seine Mähne, während in dem Slytherinbaum eine silberne Schlange durch die oberen Zweige schlängelte und ab und an leise zischte. Auf dem Baum für Huffelpuff, der zur linken Hand des Lehrertisches stand, räkelte sich ein kleiner Dachs in den oberen Ästen. Der bronzefarbende Adler, typisch für Ravenclaw, breitete seine Schwingen hin und wieder über dem in Blau und Bronze geschmückten Baum aus.
Die Wände wurden geziert von Stechpalmen, geschmückt mit Äpfeln, Nüssen und was sonst noch so zur Weihnachtszeit gehörte. Für die Decke allerdings hatte sich Megan etwas ganz besonderes einfallen lassen. Dutzende kleiner Feen flatterten unter dem verzauberten Gewölbe und verstreuten ihren Glitzerstaub. Der feine Feenstaub rieselte herab, verschwand allerdings, bevor er etwas berühren konnte.
„Das ist einfach toll, Megan“, sagte Jackie anerkennend und konnte ihren Blick nicht von der verzauberten Decke lösen.
Sirius zeigte zu dem großen Mistelzweig, der über der Eingangstür hing. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee war, Lily. Der Stau darunter ist vorprogrammiert.“
James hatte ein teuflisches Grinsen im Gesicht. „Sieh es als Chance, Pad, du darfst jetzt jedes Mädchen küssen und es dann auf diesen Mistelzweig schieben.“
Sirius lachte leise, hörte damit allerdings sofort auf, als Jackie ihren Zauberstab demonstrativ auf den Tisch legte.
„Ähm...ja, was haltet ihr von Frühstück?“, fragte Sirius hastig in die Runde.
James nickte zustimmend, während Remus etwas wie „Müde“ murmelte und verschwand. Keiner sagte ein Wort, doch alle sahen ihm nach.
„Was ist mit ihm los? Ihr wisst es doch!“ Megan`s verzweifelte Stimme durchbrach die Stille und hallte durch die fast menschenleere Halle. Die ganze Nacht über hatte sie geschwiegen, doch nach Remus` Abgang brach alles aus ihr heraus. Ihre Augen wirkten genauso müde, wie die der anderen, aber dennoch viel trauriger.
Peter, James und Sirius blickten auf ihr Frühstück, das vor ihnen erschienen war, während Lily und Jackie sich nur einen kurzen Blick zuwarfen, aber, ebenso wie die drei Marauder, schwiegen.
„Dann eben nicht“, sagte Megan enttäuscht und verließ mit eiligen Schritten die Große Halle. Hart schlug die Tür hinter ihr ins Schloss und ließ sie alle kurz zusammenzucken.
„Das ist nicht fair“, grummelte Sirius und klatschte sich seinen Teller voll Rühreier.
„Was ist schon fair?“, fragte Lily leise und dachte dabei wieder mal an ihre Eltern. James butterte ihr einen Toast und wedelte damit vor ihrer Nase herum. Lily schenkte ihm ein müdes Lächeln und Sirius sagte: „Wir sollten uns noch ein bisschen hinlegen, Prongs. Du weißt ja, das wird wieder eine lange Nacht.“
Sirius klang wie ein Lehrer, was wohl Peter dazu veranlasste, ohne ein weiteres Wort zu verschwinden.
„Ah, jetzt haben wir den Mistelzweig für uns“, meinte James augenzwinkernd zu Sirius. Während er noch überlegte wie er die schöne, rothaarige Hexe, die ebenso müde wirkte wie er, darunter bekommen konnte, hatte Sirius nicht lange gezögert, sondern Jackie von ihrem Platz gezogen und sie lässig über die Schulter geworfen. Ihr erschrockener Schrei und das Lachen von James und Lily hallten durch die Große Halle.
Genau unter dem Mistelzweig ließ Sirius Jackie, mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht, wieder herunter. Ihre Wangen waren leicht gerötet und ihre Augen funkelten ihn an.
„Du bist ein Kindskopf“, sagte sie leise, während ihr fester Griff in seinen Nacken ihn kurz aufkeuchen ließ. Er hatte schon längst bemerkt, dass er nicht den Ton angab. Ein Umstand der für ihn neu und gewöhnungsbedürftig war, doch sein tierischer Instinkt kam hin und wieder an die Oberfläche. Er drückte Jackie mit seinem muskulösen Körper an die geschlossene Tür und drohte ihr damit die Luft zum Atmen zu nehmen. Trotz seiner Dominanz war sein Kuss sanft und ließ Jackie die Knie weich werden.
Etwas atemlos, dennoch bestimmend, sagte Sirius: „Du verlässt nicht das Schloss, Jackie, wenn wir heute Nacht unterwegs sind. Denk daran was Dumbledore gesagt hat.“
Jackie nickte artig und wollte eigentlich nur noch ins Bett, ebenso wie James und Lily, die sich dezent an den beiden vorbei geschlichen hatten.

In den Gängen war es an diesem Adventsmorgen noch wie ausgestorben, nur die Schritte der beiden Schulsprecher durchbrachen die Stille.
Lily griff nach James` Hand. „Danke, dass du heute Nacht geholfen hast.“
James verschränkte seine Finger mit ihren, während sein Lachen von den leeren Gängen des Schlosses widerhallte. „Das war nicht ganz uneigennützig, Lily. Ich will ja schließlich, dass du mich nächsten Samstag nach Hogsmeade begleitest, sonst muss ich deine Weihnachtseinkäufe auch noch erledigen.“
James` Art von Humor und sein Anblick bei diesen Worten, ließen Lily leicht schmunzeln. Plötzlich fragte sie sich, warum ihr in all den vergangenen Jahren nicht aufgefallen war, dass hinter der Fassade des Machos James Potter, jemand steckte, der absolut nicht oberflächlich war. Jemand, der einen weichen Kern hatte, den er nach außen hin nur verstecken wollte. Das Eis der Abneigung gegen ihn war gebrochen, schon vor langer Zeit und hatte der Wärme der Liebe Platz gemacht. Diese Erkenntnis traf sie nicht unvorbereitet und dennoch machte sie ihr Angst.

Lily gähnte herzhaft, als sie endlich die Schulsprecherräume betraten. Der Raum lag fast im Dunkeln, nur das leichte Glimmen des Kaminfeuers erhellte ihn spärlich.
James verschwand sofort im Badezimmer, während Lily ihr Zimmer ansteuerte. Sie entzündete nur die Kerze auf der Fensterbank, in deren fahlem Lichtschein sie sich ihren Pyjama anzog. Sie hörte James` Zimmertür zuschlagen und ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. Momentan war er der Gentleman schlechthin. Kein nächtliches Klopfen an ihrer Zimmertür, keine Aufdringlichkeiten und doch immer wieder kleine Gesten, die ihr zeigten, dass er sie mochte - vielleicht sogar liebte.
Zögerlich klopfte Lily an James` Tür, die auch sofort hastig geöffnet wurde.
„Alles in Ordnung, Lily?“, fragte James und musterte sie eindringlich.
Heute trug sie einen hellblauen Pyjama und tippelte leicht nervös von einem Bein auf das andere. James verstand ohne Worte, denn er trat beiseite und ließ Lily eintreten, die noch kurz mit dem Finger über seine nackte Brust strich, bevor sie in sein Bett krabbelte.
James atmete tief durch und streifte sich sein Pyjamaoberteil über. So richtig wusste er nicht, was Lily mit dieser Aktion bezwecken wollte.
Er rutschte zu ihr unter die Decke und sah sie fragend an.
„Ich wollte nur nicht allein...“, wisperte Lily und starrte auf einen Knopf an seinem Pyjamaoberteil.
„Ich hoffe, du hast warme Füße“, witzelte James, denn ihm war ihre leichte Röte nicht verborgen geblieben.
Und als Antwort rieb Lily ihre kalten Füße an seinen.
„Merlin!“, keuchte James, „ich habe einen Eisblock als Freundin.“
Lily lachte, rutschte tiefer in die Kissen und kuschelte sich ganz dicht an ihn. Ihre Haare kitzelten in seiner Nase, als sie ihren Kopf auf seine Brust legte.
Irgendwie gefiel ihm diese Nähe zu ihr. Eine Nähe die nichts verlangte, bei der es nicht nur um das Eine ging.
Nur zögerlich fuhr er mit einer Hand unter ihr Pyjamaoberteil und strich über ihren Rücken, gefasst darauf, dass sie zurückwich. Ihre Haut war warm und weich und ein angenehmes Kribbeln zog von seinen Fingerspitzen über seinen Körper. Lily seufzte leise und schob ebenso eine Hand unter seinen Pyjama, ihre kalten Füße immer noch an seinen reibend.
„Hey Evans, das gefällt mir. Machen wir das jetzt jeden Abend?“, kam es etwas atemlos von James. Er hatte seine Hormone eigentlich gut im Griff, aber die rothaarige Hexe neben ihm machte es ihm nicht leicht, alles unter Kontrolle zu halten.
Ihre Bewegungen wurden schwächer und ihr Atem regelmäßiger. Ein Blick in ihr entspanntes Gesicht ließ James leise seufzen.
„Ich liebe dich, Lilyflower“, waren seine letzten Worte, bevor auch er die Augen schloss.

Als Lily kurz nach Mittag erwachte, war James schon verschwunden, aber nicht nur er. Irgendwie blieben alle Marauder für den Rest des Sonntages wie vom Erdboden verschluckt. Ein Umstand den Jackie und Lily auf die Vollmondnacht schoben.
Wie schon in den letzten drei Vollmondnächten blieben die beiden Mädchen als einzige im Gemeinschaftsraum der Gryffindors zurück. Sie hatten es an diesem Abend tatsächlich geschafft, den Verhütungstrank für Jackie fertig zu stellen, wobei Lily sich auch ein paar kleine Phiolen gesichert hatte, nur für alle Fälle.
Lily hatte den halben Tag geschlafen und hockte deshalb hellwach vor dem Kamin. Jackie döste auf dem Sofa, doch auch sie hörte, kurz vor Tagesanbruch, die leisen Schritte von der Treppe zu den Mädchenschlafsälen.
Megan tapste auf nackten Füßen und nur mit einem Pyjama bekleidet, im fahlen Licht des fast erloschenen Kaminfeuers, auf das Fenster zu. Ihre Augen huschten über das dunkle Hogwartsgelände, als würde sie etwas suchen und ihre Stimme war brüchig, als sie leise sagte: „Jetzt weiß ich, was ich schon die ganze Zeit vermutet habe.“
Jackie und Lily blickten sich kurz an. Sie hatten gehofft, Megan würde sie nicht bemerken, doch selbst in dem spärlich beleuchteten Raum funkelten die Augen der brünetten Schönheit zornig.
„Hör zu, Megan...“, begann Jackie, aber ihre Worte wurden vom Geräusch der sich öffnenden Portraittür unterbrochen. Lily und Jackie hielten die Luft an, denn Megan`s Augen huschten durch den vermeintlich leeren Gemeinschaftsraum, auf der Suche nach der Geräuschquelle. Peter`s lautes Keuchen allerdings verriet die Anwesenheit einer oder mehrerer Personen. Diesmal war es Lily, die sagte: „Ihr könnt euch zeigen!“
Zuerst war nur James` Kopf zu sehen, dann der von Sirius, der einen fragenden Blick zu Jackie warf. Zu guter Letzt erschien Peter`s kleine Gestalt. „Sie wird uns verraten“, quiekte er und sah angstvoll zu seinen beiden Freunden. Jackie warf ihm einen zornigen Blick zu, während James` Blick auf Megan`s Gesicht ruhte. Er wirkte müde, genauso wie seine Stimme, als er fragte: „Du weißt es, nicht wahr?“
Seine überflüssige Frage stand im Raum, während Megan James nicht aus den Augen ließ. „Wo ist er?“, hallte ihre verzweifelte Stimme durch den Gemeinschaftsraum. James wandte sich ab, nicht in der Lage ihrem durchdringenden Blick stand zu halten, während Sirius leise sagte: „Im Krankenflügel!“
Megan wollte sich, so wie sie war, schon in Bewegung setzten, doch James griff nach ihrem Arm. „Nein Megan, du kannst nicht zu ihm. Gib ihm noch einen Tag...“
„So schlimm?“, fragte Lily aufgeregt und streifte James seinen Umhang von den Schultern.
„Für uns nicht, aber diesmal hat er sich selbst übel zugerichtet“, kam es mit besorgter Stimme von Sirius. Jackie umarmte ihn und ihre Wärme ließ ihn die Dunkelheit und die Kälte der vergangenen Nacht vergessen. In seinen Ohren hallten immer noch Remus` Schmerzensschreie, nachdem er sich selbst mit seinen Krallen verletzt hatte. Es war ein verzweifelter Versuch gewesen, Megan aus seinen wölfischen Gedanken zu verdrängen, das wussten seine Freunde. Diese Erkenntnis hatte sie in der letzten Nacht hart getroffen, denn plötzlich wurde ihnen klar, dass Remus versuchte sein Leben nur nach dem Wolf in ihm zu richten. Eine Situation, die in all den Jahren nicht so eskaliert war, wie in dieser Nacht. In diesem Moment lag er schwer verletzt im Krankenflügel und wurde von der Krankenschwester wieder zusammengeflickt. Die äußerlichen Wunden würden heilen, doch seine seelischen Schmerzen nicht. Dieser Umstand machte seinen Freunden klar, dass sie auch gegen seinen Willen handeln mussten.
Megan hockte jetzt auf dem Sofa, die Knie an ihren Körper gezogen, und stumme Tränen rannen über ihr ebenmäßiges Gesicht. „Warum hat er es mir nicht gesagt? Hält er mich für so oberflächlich?“, wisperte sie leise, doch für alle verständlich.
Peter stöhnte gequält auf. „Was glaubst du wohl, warum er es dir nicht gesagt hat? Er hat Angst davor, dass es rauskommt, logischerweise!“, raunzte Peter Megan an, die ihn, mit tränenüberströmtem Gesicht, verständnislos ansah.
„Halt die Klappe, Peter!“, fauchte James so aufgebracht, dass Lily einen Schritt von ihm zurückwich, doch sie sah an seinem Gesichtsausdruck, dass seine Sorge im Moment nur einem seiner Freunde galt. Er hauchte Lily noch einen Kuss auf die Stirn und hockte sich vor Megan, die allerdings an ihm vorbei sah.
James löste ihre ineinander verschränkten Finger und nahm ihre Hände in seine. Seine Stimme war jetzt weich und warm, das genaue Gegenteil zu eben, als er eindringlich sagte: „Hör zu, Megan. Ich glaube du kennst Remus lange genug, um zu wissen, dass er eigentlich ein verschlossener Mensch ist. Das hat jetzt nichts mit seinem pelzigen Problem zu tun, das ist seine Art. Er ist das Gegenstück zu uns dreien und wir leiden jedes Mal mit ihm, wenn er diese Schmerzen durchleiden muss.“
Er unterbrach seine Worte und blickte kurz Sirius an, der zustimmend nickte und James` Ausführungen fortsetzte: „Ja, und deshalb, Megan, auch auf die Gefahr hin, dass Remus nichts mehr mit uns zu tun haben will, wirst du dich jetzt anziehen, den Tarnumhang nehmen und dich in den Krankenflügel schleichen.“
Lily und Jackie sahen sich verblüfft an, denn wieder einmal hatten die beiden Marauder sie erstaunt, während Peter maulte: „Ich halte das für keine gute Idee, ihr den Tarnumhang zu geben.“ Er wartete gar keine Reaktion der anderen ab, sondern verschwand lautlos.
„Danke für die Hilfe, Peter“, rief Sirius ihm, mit vor Sarkasmus triefender Stimme, nach. Jackie boxte ihn in die Seite und grummelte: „Hör auf, er hat eben seine eigenen Ansichten.“
Die vier sahen Megan noch nach, als sie kurze Zeit später verborgen unter dem Tarnumhang aus dem Gemeinschaftsraum der Gryffindors verschwand.
„Es war die richtige Entscheidung“, sagte Lily leise und ließ sich neben James vor dem Kamin nieder, während Jackie und Sirius auf dem Sofa hockten. Es lohnte sich nicht mehr ins Bett zu gehen, denn in zwei Stunden würde der Unterricht beginnen.
„Ich hoffe, du hast Recht“, sagte Sirius und starrte in das Kaminfeuer. Jackie kuschelte sich an ihn und zerstreute seine Bedenken etwas.
„Bist du müde?“, fragte Lily James mit einem Seitenblick auf sein Gesicht. Er wirkte abgespannt, doch er lächelte sie an. „Nein, ich hab letzte Nacht so gut geschlafen, wie lange nicht mehr. Trotz deiner kalten Füße.“ Er nahm ihre Hand, auf der Suche nach diesem einzigartig warmen Gefühl, das ihn jedes Mal, wenn er in ihrer Nähe war, ergriff. Es war wieder da, als Sirius entrüstet sagte: „Prongs, woher weißt du, dass Lily kalte Füße hat?“
Jackie kicherte, denn sie bemerkte sehr wohl, dass Sirius mit seiner Frage eher Lily in Verlegenheit bringen wollte, als seinen Freund herauszufordern.
James grinste vor sich hin und warf einen Blick zu Lily. Ihr kleines, teuflisches Lächeln entging ihm nicht, als sie ihre Hand aus seiner löste, ihre Strümpfe auszog und Sirius ihre nackten Füße ins Gesicht hielt.
Sirius wich etwas zurück und Lily meinte gelassen: „Fühl mal, die sind immer kalt!“ Sie klimperte dabei mit den Wimpern und überspielte ihre leichte Verlegenheit damit wirklich gut.
Sirius hob abwehrend die Hände. „Ok, kalte Füße sind ein Grund für nächtliche Ausflüge in fremde Betten.“
„In mein Bett ja, aber nicht in fremde“, grummelte James und zog Lily wieder nah zu sich heran. Sein Griff war fest und für Lily war er im Moment sehr besitzergreifend, doch sie ließ es geschehen, denn ihre Gedanken schweiften gerade zu Remus ab.

Das fahle Licht des Morgengrauens erhellte die Krankenstation, in der nur ein Bett, ganz am Ende, belegt war.
Remus blickte in Richtung Fenster, ganz starr und ruhig liegend, aus Angst jede Bewegung könnte Schmerzen verursachen. Bis auf eine knappe Boxershorts, trug er nichts unter der blütenweißen Decke, doch viele Stellen an seinem Oberkörper waren mit einer dicken Schicht Salbe bedeckt, ebenso seine rechte Gesichtshälfte. Darunter waren die tiefen Kratzwunden deutlich zu erkennen. Seine Augen waren ausdruckslos in den Morgengrauen gerichtet, als wollte er mit dem Licht die dunkle Seele in sich vertreiben. Fast eine halbe Stunde hatte Madam Pomfrey gebraucht um ihn wieder halbwegs herzustellen. Ihre Schimpftiraden hallten noch immer in seinen Ohren, dennoch hörte er das leise Klicken der Türklinke.
Nur widerwillig drehte er den Kopf zur Tür. Er hatte keine Lust auf Besuch, auch nicht auf den von seinen Freunden, denn er vermutete, dass sie es waren, da sich niemand zeigte und die Tür dennoch leise geschlossen wurde.
Remus schloss die Augen, als sich eine warme zierliche Hand vorsichtig auf seine Schulter legte.
„Hast du Schmerzen?“, fragte eine vertraute Stimme und ließ ihn hastig seinen Kopf herumdrehen. Er unterdrückte ein Aufstöhnen und fragte abweisend: „Was willst du hier, Megan, und woher weißt...“
Megan legte ihm einen Finger auf den Mund und versuchte ihren Gesichtsausdruck so regungslos wie möglich zu halten, doch in ihren Augen spiegelte sich das Entsetzen über seinen Anblick. Sie blinzelte ihre Tränen weg und flüsterte: „Warum hast du es mir nicht gesagt? Ich...ich hätte dich nicht abgewiesen, nicht deswegen..., verstehst du?“
Remus schloss die Augen, er konnte nicht in das Gesicht dieses jungen, hübschen Mädchens sehen, ohne sich sein eigenes Spiegelbild vor Augen zu führen. Warum nur war sie so Gott verdammt hartnäckig? Es hatte doch bis jetzt immer geklappt. Er hatte sie alle auf Distanz halten können und niemand hatte Fragen gestellt. Doch sie war anders, nicht nur hübsch, sondern auch intelligent. Ein Umstand der ihn in die Enge drängte.
„Bitte Megan, geh!“, waren seine letzten verzweifelten Worte, bevor sich Tränen durch seine geschlossenen Lider bahnten. Eine Schwäche die er schon lange nicht mehr gezeigt hatte, doch diese Schwäche unterdrückte den Wolf in ihm. Sie zeigte auch die Verletzbarkeit des menschlichen Teils in ihm.
„Nein!“, sagte Megan energisch, „erst wenn wir geredet haben, werde ich gehen.“
Remus wischte sich mit der Hand über die Augen und nickte resignierend. Er hatte an der Stimme der jungen Gryffindor erkannt, dass sie sich auf keinen Fall abwimmeln lassen würde. Nun lag es einzig und allein an ihm, sie für immer aus seinem Leben zu verbannen. Die Argumente die er hervorbrachte waren nicht neu.
„Megan, ich bin ein Monster und kein Kuschelwolf, verstehst du? Einmal im Monat zerfleische ich alles da draußen, was sich mir in den Weg stellt. Ich würde nicht einmal vor dir oder meinen Freunden halt machen!“
Diese Worte sagte er langsam und ruhig, dabei nicht die Augen von ihrem hübschen Gesicht nehmend. Er hoffte, dass er sie mit dieser Aussage erschrecken würde, doch dem war nicht so. Megan griff nach seiner Hand. Auch wenn ihr Lächeln schwach war, es war dennoch da und in diesem Moment nur für ihn bestimmt.
„Ich habe nicht vor, dir da draußen bei Vollmond zu begegnen. Ich will dich nur für den Rest des Monats haben, wenn der Wolf in dir schläft und du dein wahres Gesicht zeigst. Ich liebe den Menschen in dir. Deine Sanftmut, dein Wissen und deine Ausgeglichenheit. Du bist anders, als all die andren Typen hier in Hogwarts, James mit eingeschlossen.“
Ihre letzte Aussage ließ Remus leicht schmunzeln und er erinnerte sich an den Tag zurück, als sie ihm erzählte, warum sie damals überhaupt mit James zusammen war. Sie war in der Fünften gewesen und James in der sechsten Klasse. Alle Mädchen in ihrem Jahrgang hatten schon die ersten Erfahrungen gesammelt und sie wollte es auch wissen. James war nett und charmant und sie hatte sich in ihn verknallt. Eine Schwärmerei wie sie es später selbst nannte. Nach einem kurzen aber heftigen Abenteuer trennte sie sich von ihm, wobei James allerdings allen weiß gemacht hatte, er hätte Megan den Laufpass gegeben. Ein Umstand, der Remus zeigte, dass sein Freund schlecht Niederlagen einstecken konnte und selbstverliebter war, als er zugab.
„Hast du mir überhaupt zugehört, Remus?“, fragte Megan und riss damit den jungen Marauder aus seinen Gedanken.
Remus seufzte laut auf und war so langsam mit seinem Latein am Ende. Müde fuhr er sich mit der Hand über die Augen und murmelte: „Lass uns das später klären, Megan.“
„Nein jetzt“, fuhr sie laut dazwischen. Sie hatte die Nase voll von seinen Ausflüchten und wollte jetzt endlich reinen Tisch mit ihm machen.
Remus sah in ihre Augen, diese schönen Augen, die ihn schon seit Wochen anstrahlten, doch in letzter Zeit immer traurig wirkten. „Megan, ich werde im Sommer die Schule verlassen und für jemanden wie mich, sind die Aussichten da draußen nicht rosig.“
Megan zog eine Augenbraue hoch und meinte lachend: „Glaubst du, ich will dich gleich heiraten, oder was?“
Etwas ernster sagte sie: „Wir leben hier und jetzt. Lass die Dinge auf uns zukommen.“
Sie strich mit einer Hand über seine Wange und Remus legte seine Hand darüber. Eine Geste, die für Megan Antwort genug war. Nur vorsichtig legten sich ihre Lippen auf seine, aus Angst ihm noch mehr Schmerzen zuzufügen, doch er zog sie näher zu sich heran. Tief in sich spürte er, dass sie Balsam für seine geschundene Seele war, und dass die Wärme, die sich in ihm breit machte, einzig und allein von ihr kam.
Die beiden bekamen gar nicht mit, dass James und Sirius mit einem breiten Grinsen in der Tür zum Krankenflügel standen. Ihr Freund war über seinen Schatten gesprungen, auch wenn sie mehr oder weniger nachgeholfen hatten.
James zog Sirius mit hinaus und meinte: „So, da das geklärt ist, kann ich auch endlich sagen, über was ich mir in den letzten Tagen den Kopf zerbrochen habe.“
Sirius lachte. „Ach was Prongs, du hast noch was anderes in deinem Kopf als Lily?“
James rollte mit den Augen. „Stell dir vor, ja!“
„Na dann, schieß los, Prongs!“, sagte Sirius neugierig.
James grinste teuflisch und schüttelte den Kopf. „Nein, erst wenn Remus wieder auf den Beinen ist.“
„Das dauert noch drei Tage“, rief Sirius entsetzt und folgte seinem Freund, der jetzt die Große Halle ansteuerte und dessen lautes Lachen durch die Gänge hallte.


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