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Fanfiction

Geliebter Feind - Zeichen der Zeit

von heidi

33. Zeichen der Zeit

Die restlichen zwei Tage der Schulwoche waren vorüber gezogen, ohne irgendwelche Streiche oder Pannen. Für diese blieb auch gar keine Zeit, denn die Freunde mussten noch die letzten Vorbereitungen für die Weihnachtsdekoration treffen und die Schulsprecheraufgaben saßen James und Lily auch noch im Nacken. Professor McGonagall hatte sie gebeten Listen zu erstellen, auf denen sich alle Schüler eintragen sollten, die in den Weihnachtsferien im Schloss bleiben würden.
Lily schrieb sich als erste darauf ein, bevor sie das Pergament, im Gemeinschaftsraum der Gryffindors, am schwarzen Brett befestigte. Sie stand noch einen Moment davor und blinzelte leicht, das Lärmen der Schüler an diesem Freitagabend vollkommen ignorierend. In diesem Augenblick wurde ihr bewusst, dass sie kein Zuhause mehr hatte. Eine Erkenntnis, die sie in den letzten Tagen weit von sich geschoben hatte, doch nun, da ihr Name so einsam und verlassen auf der Liste stand, war alles wieder da. Sie bemerkte gar nicht, dass James näher zu ihr herantrat. Die Krawatte hing locker um seinen Hals und ein warmer Umhang lag lässig auf seiner Schulter.
„Alles in Ordnung, Lilyflower?“, fragte er, gerade laut genug, dass sie ihn hören konnte.
Lily seufzte leise, nickte aber. „Was machst du zu Weihnachten?“
Er gab ihr keine Antwort, stattdessen trug er seinen Namen ebenso auf der Liste ein. Noch bevor Lily etwas sagen konnte, meinte James: „Das war schon lange so abgesprochen. Sirius und ich bleiben hier!“
Lily wollte schon ansetzten, um zu protestieren, doch James küsste sie einfach und ignorierte die Pfiffe einiger Gryffindors, ebenso wie das genervte Aufstöhnen seiner weiblichen Bewunderer, die Lily in diesem Moment sicher gerne verhexen wollten.
„Lust auf einen Spaziergang im Schnee?“, flüsterte er in ihr Ohr.
Lily schüttelte den Kopf. „Es ist schon dunkel, James.“
James legte seinen Kopf etwas schief und setzte sein unwiderstehliches Potter-Lächeln auf, von dem er wusste, dass es seine Wirkung auch dieses Mal nicht verfehlen würde. „Komm schon, Evans, du bist doch sonst immer für ein kleines Abenteuer zu haben.“ Er nannte sie mit Absicht bei ihrem Nachnamen und es zeigte auch den gewünschten Effekt.
„Also gut! Ich zieh mir nur schnell ein paar warme Sachen über.“ Lily gab sich geschlagen und kehrte wenig später mit einem warmen Winterumhang zurück.

Reges Treiben herrschte an diesem frühen Abend noch in den Gängen des Schlosses, doch sowie sich die Portaltür hinter ihnen schloss, hatte sie die Stille wieder eingeholt. Der Schnee knirschte unter ihren Schuhen, als sie die ersten Schritte über das Gelände liefen. Lily blieb einen Moment stehen, schloss die Augen und atmete tief durch. „Endlich frische Luft“, sagte sie und sah zu, wie der Nebel ihres warmen Atems gen Himmel stieg.
James war schon ein paar Schritte vorgelaufen, den Umhang enger um sich ziehend. Sein Blick richtete sich zum Sternenhimmel und blieb an dem fast vollen Mond hängen.
„Übermorgen ist Vollmond.“ Seine Stimme klang sorgenvoll und Lily trat näher an ihn heran. Sie lehnte ihre Stirn an seinen Rücken, die Arme dabei fest um ihn schlingend. Sie spürte wie er tief durchatmete und ihr dann etwas in die Hand drückte, etwas feines, Seidiges.
Ruckartig löste sich Lily von ihm und betrachtete den feinen Stoff im fahlen Licht der Sterne und des Mondes. Es war das Tuch mit dem er ihr vor einer Woche, bei ihrem ersten Date, die Augen verbunden hatte.
James drehte sich zu ihr um. „Ich wollte es dir letzte Woche schon schenken. Nur unser Abgang vom Nordturm war ja leider etwas überstürzt.“
Lily band sich das Tuch sofort um den Hals, für James Zeichen genug, dass es ihr gefiel. Ohne ein weiteres Wort machte sie sich auf in Richtung See, in dem sich das fahle Mondlicht spiegelte.
„Hey Evans, und was ist mit einem kleinen Dankeschön?“ fragte James etwas enttäuscht.
Lily blieb stehen, drehte sich zu ihm um und noch bevor er es sich versah, hatte sie ihn angesprungen und beide fielen in den weichen Schnee. Ihr Lachen hallte durch die klare, kalte Winternacht, doch einen Moment später lag Lily schon unter James, eingeklammert in seinem Griff.
Lächelnd schloss sie ihre Augen und flüsterte: „Dann hol dir doch dein Dankeschön.“
Sie wartete darauf, dass er sie küsste doch weit gefehlt. Mit einer ruckartigen Bewegung hatte er eine seiner Hände befreit und ihr eine Ladung Schnee ins Gesicht gedrückt.
„Potter, du Idiot“, zischte sie, konnte sich allerdings nicht aus seiner eisernen Umklammerung lösen. Mit einem süffisanten Lächeln wischte er ihr den Schnee aus dem Gesicht und sah in ihre grünen Augen.
„Das liebst du an mir, dass ich ein Idiot bin, gib es zu!“
Lily schloss die Augen und presste ihre Lippen fest zusammen. Sie wollte ihm auf diese Frage keine Antwort geben, jetzt noch nicht. James lockerte seinen Griff und versuchte kein all zu enttäuschtes Gesicht zu machen. Allerdings konnte er sie verstehen, denn er war selbst noch nicht dazu bereit ihr diese drei kleinen Worte zu sagen und sich ihr so zu offenbaren.
Lily schlang ihre Arme fest um seinen Nacken, zog ihn näher zu sich heran und rieb mit ihrer Wange an seinem Kinn. Sie mochte dieses leichte Kratzen auf ihrer Haut und hoffte ihn damit ein bisschen von seinen Gedanken abzubringen. Sein etwas atemloses Keuchen wurde von Stimmen übertönt, die ihnen bekannt vorkamen. James erhob sich und zog Lily auf die Beine.
„Da unten!“ Lily zeigte hinunter zum Schwarzen See. Die Silhouetten von zwei bekannten Personen waren gut auszumachen, ebenso wie Megan`s laute, aufgebrachte Stimme. „Hör auf, Remus, sag mir doch ganz einfach die Wahrheit und erzähl mir keine Märchen, von irgendeiner geheimnisvollen Krankheit. Ausreden hatte ich in den letzten Wochen schon genug von dir.“
Lily und James blieben in einiger Entfernung stehen, doch sie sahen wie Megan mit wehendem Umhang das Schloss ansteuerte. James griff nach Lily`s Hand und machte sich auf den Weg zu seinem Freund, der immer noch am Ufer des Sees stand und auf das ruhige Wasser blickte. Lily sträubte sich. „Willst du nicht allein mit ihm reden, James?“
James zog sie weiter hinter sich her und schnaubte: „So langsam habe ich Moony`s Getue satt. Du kannst mir ein bisschen moralischen Beistand leisten, Lily, und mich zurückhalten, falls ich mich in einen Hirsch verwandle und meinen pelzigen Freund aufs Geweih nehme.“
James` Gekeife war für Remus nicht zu überhören und er drehte sich zu ihnen um. „Ach, ihr wolltet wohl auch einen Spaziergang im Mondschein machen?“ Seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus und Lily wich etwas zurück. Die Augen des jungen Marauder waren leer und ohne jede Regung. James ließ Lily los und verringerte den Abstand zu seinem Freund.
„Moony, du musst endlich ehrlich mit ihr sein!“, sagte James leise, aber eindringlich und stellte sich neben Remus, den Blick über den See gerichtet.
Ein zynisches Lachen erklang. Ein Lachen, das Lily einen Schauer über den Rücken jagte, denn sie hörte darin Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
Remus fuhr sich mit den Händen durch seine Haare und warf einen kurzen Blick zu Lily. Ihre Augen ruhten auf seinem Gesicht, das im Mondlicht noch blasser wirkte. In seinen Augen schimmerte der fast volle Mond und in ihm heulte schon der Wolf, das spürte selbst Lily.
„Was soll ich ihr sagen, Prongs? Dass ich einmal im Monat zu einem Monster werde, das alles zerfleischt was sich ihm in den Weg stellt? Das kann ich nicht...“ Verzweifelt und Hilfe suchend sah er zu Lily, die allerdings meinte: „Wenn du es nicht tust, Remus, wirst du sie verlieren.“
„Ich werde sie auch verlieren, wenn ich es ihr sage, denn niemand will ein Monster!“ Diese Worte schrie er förmlich heraus, bevor er mit eiligen Schritten das Schloss ansteuerte.
Lily seufzte laut auf, während James seinem Freund nachsah. „Es wird noch schlimmer werden, Lily. Sobald wir die Schule verlassen haben, wird er sich verkriechen, sich abschotten und ein einsames Dasein fristen und wir können nichts dagegen tun.“
Bitterkeit steckte in James` Worten. Lily trat zu ihm heran, schlang ihre Arme um ihn und legte ihren Kopf an seine Brust. „Doch, ihr könnt etwas tun, seid einfach da für ihn.“
James legte sein Kinn auf ihren Kopf und sah über den See. „Wenn das so einfach wäre. Du weißt was da draußen los ist. Alles was nicht reinblütig ist, wird gejagt.“
Bei seinen Worten versteifte sich Lily etwas und das nicht ohne Grund, denn auch ihr würde dieses Schicksal zuteil werden.

Währenddessen hockten Sirius und Peter, im Gemeinschaftsraum der Gryffindors, über einer Partie Zauberschach, wobei Sirius sich dabei mächtig langweilte und hin und wieder einen Blick zu Jackie warf, die auf der Fensterbank hockte und in die dunkle Nacht sah. Peter war am Zug und machte einfach keine Anstalten eine seiner Figuren zu bewegen, deshalb brummte Sirius: „Wir beenden das Spiel morgen, dann kannst du dir die Nacht über eine gute Strategie überlegen.“
Peter nickte zustimmend, doch das sah Sirius schon nicht mehr. Langsam näherte er sich Jackie, stützte seine Arme auf die Fensterbank und fragte gerade laut genug, dass nur sie ihn hören konnte: „Was ist los, Jackie? Du hockst doch sonst nicht so allein rum?“
Jackie hob den Kopf und sah ihn an. „Du warst ja beschäftigt“, meinte sie lächelnd. Allerdings sah Sirius genau, dass sie sich nur hinter diesem schwachen Lächeln versteckte.
„Willst du reden?“, kam es zögerlich von ihm. Dass sie nickte, überraschte Sirius und ihre Worte ebenso: „In fünf Minuten bei dir im Zimmer, ja?“
Sirius hatte gar keine Zeit zu antworten, denn Jackie war schon zwischen den lärmenden Gryffindors verschwunden.

Als Jackie den Schlafraum der Siebtklässler betrat, kam Sirius gerade aus dem Badezimmer, nur bekleidet mit einer Pyjamahose. Um Frank`s und Peter`s Betten waren die Vorhänge schon zugezogen und Sirius legte sich einen Finger auf den Mund, ihr bedeutend, dass sie leise sein sollte.
Jackie legte ihren Umhang ab, unter dem sie einen warmen, weichen, roten Flanellpyjama trug. Sie hatte noch etwas mitgebracht, das sie nun auf seinem Bett ablegte. Neugierig kam Sirius näher, während Jackie schon die Vorhänge seines Bettes schloss und unter die Decke kroch. Die Verblüffung stand ihm ins Gesicht geschrieben, als Sirius sie dabei beobachtete und sein Zögern veranlasste Jackie dazu, die Decke zurück zu schlagen und etwas zur Seite zu rutschen. Mit einem leisen gemurmelten „Lumos“ erhellte sich ihr Zauberstab.
Sie lehnte sich an das Kopfteil seines Bettes und griff nach dem mitgebrachten Buch, in dem Sirius, wenig später, ein Fotoalbum erkannte. Seine Neugierde war geweckt und er rutschte zu ihr unter die Decke. Gespannt lauschte er ihren Worten, als sie ihm ein Zaubererfoto von sich und ihren Eltern zeigte.
„Meine Mum und mein Dad arbeiten für Gringotts und mein Bruder lebt jetzt in Rumänien, auf einer Drachenfarm.“
Sirius betrachtete sich ein Foto mit einem jungen Mann, der große Ähnlichkeit mit Jackie hatte, allerdings war er sich sicher, ihn noch nie gesehen zu haben, bis Jackie meinte: „Mike war im letzten Schuljahr, als wir nach Hogwarts kamen.“
Sirius schlug das Buch zu und betrachtete Jackie`s nachdenkliches Gesicht, das nur spärlich vom Licht ihres Zauberstabs erhellt wurde.
Gedankenverloren zupfte Jackie an der Bettdecke herum und sagte leise: „Ich hab schon seit zwei Wochen nichts mehr von meinen Eltern gehört. Das ist so gar nicht ihre Art.“ Die Sorge in ihrer Stimme konnte sie nicht verbergen. Sirius zog sie zu sich heran und meinte: „Vielleicht weiß dein Bruder mehr. Schreib ihm doch und wenn das alles nichts nützt, gehen wir zu Dumbledore.“
Er rutschte mit Jackie tiefer ins Kissen, während sie ihr Gesicht an seinen Hals drückte und leise sagte: „Das ist noch nicht alles. Vor ein paar Wochen waren die Anhänger des...des Unnennbaren bei ihnen und wollten sie für ihre Sache gewinnen.“
Jackie hob den Kopf. Sirius sah ihre Angst und sagte bestimmend: „Wir gehen gleich morgen zu Dumbledore!“
Die Entschlossenheit in seiner Stimme ließ Jackie leicht schmunzeln und sie drückte sich noch fester an ihn.
Sirius löschte das Licht ihres Zauberstabes und atmete tief durch, sich des zierlichen und anschmiegsamen Körpers neben sich bewusst.
Ihre Finger wanderten langsam über seinen nackten Oberkörper. Hastig griff Sirius nach ihrer Hand. „Gute Nacht, Jackie, und mach dir keine Sorgen!“, waren seine letzten Worte, bevor sie in seinen Armen einschlief.
Sirius lag noch einen Moment regungslos da und starrte in die Dunkelheit. Wieder war jemand ein Teil dieses Spieles geworden. Ein tödliches Spiel, in dem es nicht nur um Macht, sondern auch um Tod und Verderben ging und er hoffte, dass Jackie sich unnötig Sorgen machte.

Jackie schlich sich schon im Morgengrauen aus dem Schlafsaal der Marauder. Dank Sirius hatte sie geschlafen wie ein Murmeltier, dennoch waren ihre Sorgen noch nicht verschwunden.
Lily wirkte an diesem Samstagmorgen äußerst verträumt. Ihre langen roten Haare waren mit dem Tuch zusammengebunden, das James ihr am Abend zuvor geschenkt hatte.
James hingegen starrte, während des Frühstücks, die ganze Zeit auf seinen blassen Freund, der einen Tag vor Vollmond mehr als elend aussah.
Remus wich dem vorwurfsvollen Blick seines Freundes aus, ebenso dem einer Sechstklässlerin, die, nur ein paar Plätze weiter, lustlos in ihrem Frühstück herumstocherte.
Das allgemeine Schweigen wurde durch das Rauschen der Posteulen unterbrochen. Sirius entging Jackie`s hoffnungsvoller Blick auf die Schar der Eulen nicht, doch keine flog näher an sie heran. Sie wandte sich schon wieder ihrem Frühstück zu, als doch noch vor ihr, aus dem Nichts, ein Brief mit ihrem Namen auftauchte. Etwas verwirrt blickte Jackie sich um, riss dann aber hastig den Umschlag auf. Sie faltete das Pergament auseinander und wandte ihren Blick zum Lehrertisch. Ihre Hände zitterten und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sirius riss ihr den Brief aus der Hand und las die folgenden Worte:
Bitte suchen Sie mich alleine in meinem Büro auf!
Prof. Dumbledore

„Was ist los?“, fragte Lily verwirrt, als Jackie sich erhob und aus der Halle rannte. Sirius reichte ihr den Brief und hastete Jackie nach. Als er vor dem Büro des Schulleiters ankam, war von Jackie jedoch schon nichts mehr zu sehen.
Ruhelos tigerte Sirius vor dem Wasserspeier, hinter dem die Treppe zum Schulleiterbüro verborgen lag, auf und ab. Für ihn war eine unendlich lange Zeit verstrichen, bis er das wohlbekannte Rumoren der Treppe hörte.
Er betete zu den großen Zauberern, dass Jackie nicht das gleiche Schicksal, wie Lily ereilt hatte und er atmete erleichtert aus, als sie vor ihm stand und ihn ansah. In ihren Augen sah er nicht diese schmerzhafte Trauer, die er bei Lily gesehen hatte. Jackies Blick war sorgenvoll, aber dennoch erleichtert.
„Alles in Ordnung?“, fragte Sirius zögerlich. Jackie atmete geräuschvoll aus, nickte und griff nach seiner Hand. „Ich muss euch was erzählen“, waren ihre einzigen Worte auf dem Weg in den Gryffindorturm.

Lily drängte sich gleich an einigen Schülern vorbei, die nahe der Portraittür im Gemeinschaftsraum hockten, als die beiden eintraten. Jackie steuerte jedoch sofort die Tür zu den Schulsprecherräumen an und noch ehe Lily reagieren konnte, platzten sie in eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen James und Remus.
Peter hockte ganz zusammengesunken in einem Sessel, während James wild mit den Armen gestikulierte, um seinen Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen. „Also gut, Remus, wenn du zu feige bist, zu dem zu stehen, was du bist...“ James brach mitten im Satz ab, ließ die Arme resignierend sinken und sah Hilfe suchend zu Sirius, den er nun endlich zu bemerken schien.
Remus hielt seinen Kopf gesenkt, zu sehr bewegten ihn die Worte seines Freundes. Er wusste, dass James Recht hatte und dass es nun an ihm lag, sich jemandem zu öffnen, der in den letzten Wochen mehr als nur ein Freund geworden war. Dieses Mädchen hatte sein Herz verzaubert und selbst in den Vollmondnächten, wenn der Wolf an der Oberfläche war, hatte er tief in sich dieses warme Gefühl. Ein Gefühl, das ihm dabei half, die körperlichen Schmerzen der Verwandlung besser zu ertragen. Mit diesen Gedanken wollte er aus den Schulsprecherräumen verschwinden, doch Jackie stellte sich ihm in den Weg.
„Ich brauche euren Rat, auch deinen, Remus!“ Jackie suchte in Remus` blassem Gesicht eine Antwort, während Lily aufgeregt rief: „Was ist passiert, Jackie?“
Jackie warf sich auf das Sofa und atmete tief durch. Alle Blicke waren jetzt auf sie gerichtet, sogar der von Peter.
„Meine Eltern haben vor zwei Tagen das Land verlassen. Sie sind untergetaucht, nachdem jemand unser Haus verwüstet hat. Bis auf Weiteres weiß niemand wo sie sich aufhalten, außer Dumbledore. Ich muss jetzt eine Entscheidung fällen. Entweder verlasse ich Hogwarts und gehe mit meinen Eltern, oder ich bleibe hier und nehme die Einschränkungen in Kauf, die Dumbledore mir auferlegt hat.“
„Die da wären?“, fuhr James dazwischen.
Jackie suchte Sirius` Blick, doch der starrte in den Kamin, um das Gehörte erst einmal zu verarbeiten. Angst kroch plötzlich in ihm hoch. Angst, dass sie Hogwarts verlassen würde, gerade jetzt.
Jackie seufzte. „Ich darf auf keinen Fall mehr allein das Schloss verlassen, das heißt auch nicht allein nach Hogsmeade, wenn Ausgang ist und ich kann nur über Dumbledore Kontakt zu meinen Eltern halten.“
„Warum denn das?“, fragte Peter neugierig. Lily stöhnte genervt auf, denn langsam ging ihr Peter`s Unkenntnis auf die Nerven, doch Sirius war schneller, als er sagte: „Das ist doch ganz klar, Peter. Wenn diese schwarzen Schergen hinter Jackie`s Eltern her sind, dann wäre sie genau das richtige Druckmittel.“
Remus setzte sich neben Jackie und sagte eindringlich: „Die Entscheidung musst du aber selbst treffen, das weißt du.“
Jackie kaute nervös auf ihrer Unterlippe. „Das habe ich schon, aber wie gesagt, ich habe striktes Ausgangsverbot, wenn ich keine Beschützer vorweisen kann.“
James brach in schallendes Gelächter aus, ebenso kicherte Lily vor sich hin, als Sirius grinsend sagte: „Na, wenn das alles ist, hast du ab heute einen Schatten. Obwohl ein Problem hätten wir da ja. In diesem Jahr darf ich ja gar nicht mehr nach Hogsmeade.“
Leicht frustriert hockte er sich vor Jackie, die jetzt auch ein kleines Lächeln im Gesicht hatte. Sie strich seine Haare aus dem Gesicht, als sie meinte: „Dumbledore macht für nächsten Samstag eine Ausnahme, wenn morgen früh die Große Halle fertig dekoriert ist.“
„Worauf warten wir dann noch?“, rief Lily voller Tatendrang, rollte allerdings mit den Augen, als sie sah, dass Jackie und Sirius jetzt schon halb auf dem Sofa lagen, versunken in einen Kuss, der Peter die Röte ins Gesicht trieb und Remus dazu veranlasste hastig aufzustehen.
Sirius und Jackie nahmen das hektische Treiben um sich herum gar nicht wahr. „Ich hatte schon Angst, du würdest gehen“, flüsterte er an ihre Lippen, die Augen geschlossen und seine Stirn an ihrer ruhend und dennoch war ihm die Erleichterung anzusehen.
„Ich brauche einen Schulabschluss“, sagte sie leise, „und meine Eltern haben mir die Entscheidung überlassen.“
Sie zog einen Brief aus ihrem Umhang und sagte entschuldigend: „Ich würde ihn gerne beantworten.“
Sirius strich ihr über die Wange. „Kein Problem. Ich muss mich eh mit den anderen um die Dekoration der Großen Halle kümmern.“
Jackie bedankte sich mit einem Lächeln bei ihm, während James gedankenverloren aus dem Fenster starrte. Die Idee, die schon einmal in ihm aufgekeimt war, war jetzt zurückgekehrt. Eine Idee, die sie etwas auf das Leben da draußen vorbereiten würde.
„Hilfst du uns, Prongs?“, fragte Sirius, bevor er den Raum verlassen wollte.
James antwortete ihm nicht, sein Blick war immer noch aus dem Fenster gerichtet. Die winterliche Morgensonne spiegelte sich in den Gläsern seiner Brille und ließ keinen Blick auf seine Augen zu. Er erwachte erst aus seiner Starre, als Lily ihm eine Hand auf die Schulter legte und besorgt fragte: „Machst du dir jetzt Sorgen um deine Eltern?“
James fuhr herum, schüttelte leicht den Kopf und lächelte sie an: „Nein, aber ich werde ihnen noch kurz einen Brief schreiben und dann helfe ich euch.“
Lily sah genau, das er mit seinen Gedanken woanders war und sie spürte, dass er diese Gedanken wohl nicht preisgeben wollte.
Lily seufzte. „Wenn du ....“ Ihre Worte wurden in einem Kuss erstickt, den sie kurze Zeit später etwas atemlos löste.
Auf dem Weg in die Große Halle murmelte sie gedankenverloren: „Ich finde schon raus, was in deinem Kopf vorgeht, James Potter!“


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