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Fanfiction

Geliebter Feind - Angebot und Nachfrage

von heidi

30. Angebot und Nachfrage[/i]

Nach ihrem Ausflug in die Muggelwelt brach auch für Lily und James, genau wie für alle anderen, der Montagmorgen wieder hart herein. Argwöhnisch beobachteten Jackie und James Lily, an diesem Morgen. Sie hatte sich am letzen Abend in ihr Zimmer zurückgezogen und die paar Sachen, die sie aus ihrem Elternhaus mit nach Hogwarts gebracht hatte, ausgepackt. Der Rest war wohl schon gut auf dem Potter-Anwesen angekommen, denn die vier Schuleulen waren am Morgen, mit einer kurzen Nachricht von James` Vater, zurückgekehrt.
„Alles in Ordnung?“, fragte James Lily leise, als sie sich alle auf den Weg in die Kerker machten.
Lily hob den Kopf und sah ihn an. „Es geht mir gut“, meinte sie lächelnd, während James einen Arm um ihre Schultern legte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. Er ließ Lily auch nicht los, als sie vor den Kerkern ankamen, wo alle Schüler nur auf die Ankunft ihres Zaubertränkelehrers warteten. Die Slytherins standen etwas Abseits, doch mit einem lasziven Hüftschwung näherte sich ihnen Bellatrix Black, warf einen abschätzigen Blick auf Lily und meinte dann: „Na Potter, tut mir ja leid, dass du Freitagabend nicht mehr zum Zug gekommen bist.“
James rollte mit den Augen, während sich Bellatrix näher an ihn drängte und mit einer Hand über seinen Arm strich.
Sie raunte in sein Ohr, gerade laut genug, dass es auch Lily verstand: „Schade, dass du auf der falschen Seite stehst und nur Schlammblutweiber ...“ Weiter kam sie nicht, denn Lily befreite sich von James` Arm und griff mit einer schnellen Bewegung in Bellatrix` lange schwarze Haare. Sie riss ihren Kopf nach hinten, dass der jungen Slytherin ein leises Aufstöhnen entwich. Gefährlich leise, aber für jeden hörbar sagte Lily: „Ich glaube nicht, dass Lestrange erfreut über dein Angebot wäre, Bella.“
Gespannt verfolgten alle Siebtklässler den Wortwechsel der beiden, wobei Sirius James zu murmelte: „So langsam bekomm ich Angst vor Lily.“
James grinste, ebenso wie Jackie und Remus, der sich nun allerdings zwischen die beiden Mädchen schob und Lily zuflüsterte: „Achtung, Slughorn im Anmarsch.“
Nur widerwillig löste Lily ihre Hand aus Bellatrix` Haaren, aber sie wollte nicht noch mehr Ärger haben, zumal sie noch die Sache mit der Weihnachtsdekoration am Hals hatte. Ihre Augen funkelten ihre Rivalin allerdings mehr als zornig an, doch sie faste sich schnell wieder, als Professor Slughorn sie mit einem „Guten Morgen“ begrüßte und die Tür zum Zaubertränkeklassenzimmer öffnete.
An diesem Montagmorgen überraschte der Professor seine Schüler allerdings damit, dass er sie alle einen Trank ihrer Wahl brauen ließ. James hatte sich auch schon einen ziemlich leichten aus seinem Zaubertränkebuch heraus gesucht, doch Lily nahm ihm das Buch ab und murmelte: „Du musst noch üben!“ Sie suchte ihm einen anspruchsvolleren Trank heraus, der ihn die nächsten zwei Stunden beschäftigen würde.
James sah Hilfe suchend zu Sirius und Remus, die aber beide nur leise vor sich hin lachten, während Jackie süffisant meinte: „Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Du brauchst noch etwas Nachhilfe, James.“
Jackie genoss es sichtlich ihren Quidditchkapitän mal in der Misere zu sehen, doch auch sie hörte Snape`s selbstgefälliges Gemurmel, der wie immer an ihrem Tisch arbeitete: „Wie wahr...“
Sirius zischte: „Halt deine Klappe, Schniefelus!“ James sagte gar nichts, bemerkte allerdings Lily`s mitleidigen Blick auf den jungen Slytherin, was schon wieder ein dumpfes, nagendes Gefühl in ihm hervorrief.
Ihr Lehrer trat an ihren Tisch und beäugte kritisch die verschiedenen Tränke die in ihren Kesseln vor sich hin brodelten. Als er einen Blick in James` Kessel warf meinte er anerkennend: „Mr. Potter, ich bin überrascht, dass Sie sich den Schrumpftrank ausgesucht haben. Sie wissen doch noch, dass wenn der Trank nicht korrekt zubereitet wird, er schwere Vergiftungen bewirken kann.“
James antwortete gelassen: „Ja Professor, das weiß ich. Keine Sorge, wenn Sie es wünschen werde ich ihn persönlich ausprobieren.“ Er biss sich nach diesem Satz auf die Lippen und seine beiden Freunde sahen ihn argwöhnisch an,
Professor Slughorn allerdings lachte. „Das lassen Sie mal schön bleiben, Mr. Potter. Ich werde ihn später an einem geeigneten Versuchsobjekt testen.“
James atmete geräuschvoll aus, während Snape einen enttäuschten Blick aufgesetzt hatte. Ihr Lehrer beachtete es allerdings nicht weiter und sagte freundlich: „Miss Evans und Mr. Snape, ich möchte sie heute nach dem Abendessen gern in meinem Büro sprechen.“
Lily und der junge Slytherin nickten, während James einen mehr als tödlichen Blick zu seinem selbst ernannten Erzfeind warf. Es passte ihm gar nicht, dass Lily ausgerechnet mit Snape zu einem Treffen bestellt wurde, deshalb sagte er hastig: „Professor, Lily und ich müssen heute Abend unseren Pflichten als Schulsprecher nachkommen.“
Slughorn hob eine Augenbraue und meinte lächelnd: „Es wird nicht lange dauern, Mr. Potter.“
James versuchte kein all zu enttäuschtes Gesicht zu machen und konzentrierte sich wieder auf seinen Trank. Dass Lily vor sich hin grinste, bekam er gar nicht mit.

Nach ihrem Nachmittagsunterricht stürzten sich alle erst einmal auf ihre Hausaufgaben, wobei Jackie James aus dem Schulsprecherraum verbannte und ihn zu seinen Freunden schickte. James passte das ganz und gar nicht, da er den ganzen Tag noch nicht einen Moment mit Lily alleine gewesen war, doch Lily`s bettelndem Blick konnte er nichts entgegensetzten. Letztendlich verzog er sich mit den restlichen drei Maraudern in eine ruhige Ecke des Gemeinschaftsraumes und machte sich, nur widerwillig, über seine Aufgaben her.

Jackie warf ihre Tasche auf James` Schreibtisch und kramte darin herum. Lily hatte währenddessen schon all ihre Bücher und Pergamente ordentlich auf ihrem Tisch sortiert. Sie wollte sich gerade an ihren Aufsatz für Zauberkunst machen, als Jackie ein kleines unscheinbares Buch auf ihren Schreibtisch warf.
Lily griff danach, sah auf den Titel und zog eine Augenbraue hoch. „Zaubertränke für alle Gelegenheiten“, las sie auf dem Einband.
Jackie setzte sich auf James` Schreibtisch und ließ die Beine baumeln. „Ich hab James nicht umsonst fortgeschickt“, meinte sie, „du sollst mir nämlich den Trank auf Seite 23 brauen.“
„Warum machst du das nicht selbst?“, fragte Lily, während sie nach der genannten Seite blätterte.
Jackie wandte ihren Blick ab und nuschelte: „Weil du nun mal die beste in Zaubertränke bist und ich nicht will, dass da etwas schief geht, denn...“
„...denn sonst laufen kleine Blacks rum“, meinte Lily lachend, während Jackie errötete. Lily hatte die Seite gefunden und ihre Worte nicht ohne Grund gesagt.
Laut las sie vor: „Dieser Verhütungstrank ist leicht zu brauen und bei regelmäßiger wöchentlicher Einnahme (selber Wochentag, selbe Stunde), der zuverlässigste Trank überhaupt...“
Mit einem geschulten Blick überflog Lily die Zutatenliste und lächelte ihre Freundin an. „Also gut, ich brau dir diesen Trank. Die Zutaten sind einfach zu beschaffen und du kannst den Trank gut lagern, jedenfalls für vier Monate, dann muss er neu gebraut werden.“
Jackie hüpfte vom Schreibtisch und umarmte ihre Freundin. „Danke, Lily“, nuschelte sie, „ich besorg auch die Zutaten. Wann hast du Zeit?“
Lily schob Jackie etwas von sich und sah aufmerksam ihr Gesicht. „Wie dringend brauchst du ihn denn?“
Sie war sich nicht sicher, wie weit das Ganze zwischen ihrer Freundin und Sirius schon fortgeschritten war und wenn sie ehrlich war, wollte sie es auch gar nicht so genau wissen.
Jackie winkte ab und sagte lachend: „Keine Panik Lily, ich werde ihn noch ein bisschen zappeln lassen, aber man sollte ja auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, nicht wahr?“
Lily schüttelte lächelnd den Kopf und zum ersten Mal bemerkte sie, wie sehr sich Jackie verändert hatte. Vor Wochen wäre sie Sirius` Charme schon lange erlegen gewesen, doch nun waren die beiden ein Paar und selbst Lily bemerkte, wer in dieser Beziehung den Ton angab. Jackie, die außer Quidditch nichts im Kopf hatte, war es gelungen Sirius Black, den Macho und Mädchenschwarm von Hogwarts, zu zähmen, ohne dass er selbst es bemerkt hatte.
Lily widmete sich wieder ihren Aufgaben und meinte: „Morgen habe ich Zeit. Gleich nach dem Unterricht machen wir uns an die Arbeit.“
Das war die Antwort die Jackie sich erhofft hatte und entspannt begann auch sie mit ihren Aufgaben.

Beim Abendessen hatte sich auch Megan zu ihnen gesellt. Sie besprachen die letzten Details für die weihnachtliche Gestaltung der Halle. Am kommenden Sonntag war der erste Advent und auf Lily`s drängen hin, wollten sie da schon alles fertig haben. Insgeheim hoffte sie, dass Dumbledore dann sein Hogsmeade-Verbot zurück nehmen würde und sie James doch noch einmal vor Weihnachten in das Zaubererdorf begleiten konnte. James und Jackie hielten sich da raus und redeten die ganze Zeit über Quidditch, ein Thema, bei dem die beiden vollkommen in ihrem Element waren. Man merkte es ihnen schon an, dass sie das Herumfliegen mit dem Besen vermissten, doch gleich im neuen Jahr, wollte James das Training wieder aufnehmen. Während die beiden diskutierten, schlich sich Lily aus der Großen Halle. Sie wollte nicht, dass James sie zu ihrem Gespräch mit Professor Slughorn begleitete. Ihr war nicht entgangen, dass er am Morgen nicht gut darauf reagiert hatte, dass sie mit dem Slytherin, Snape, zusammen dort erscheinen sollte.

Vor dem Büro des Zaubertränkelehrers stand schon der junge Slytherin. Sein Gesichtsausdruck blieb für Lily weiterhin undefinierbar, doch in seinen Augen lag ein gewisses Strahlen, als er Lily mit einem kurzen Nicken begrüßte.
Lily tippelte nervös von einem Bein auf das andere und sah immer wieder zur Uhr.
Snape hatte sich an die Wand neben der Tür gelehnt und murmelte mit geschlossenen Augen: „Du machst mich nervös, Lily, hör auf damit.“
Einen Moment lang unterbrach Lily ihr Herumgetippel und nuschelte: „Ich muss mit James nachher noch die Rundgänge machen und hab...“
Snape schnaubte abfällig: „Das wird der große James Potter ja wohl auch einmal alleine schaffen oder bekommst du Ärger, wenn du zu spät kommst?“ Mit seinen letzten Worten wollte er Lily aus der Reserve locken und das bemerkte sie auch.
Lily baute sich vor dem jungen Slytherin auf und sah in seine dunklen Augen, als sie leise fragte: „Was hast du gegen James, Severus? Ich dachte, er hätte dir mal das Leben gerettet.“
Snape schloss die Augen, nicht in der Lage ihrem durchdringenden Blick standzuhalten und lachte leise, es war ein trauriges, aber auch etwas höhnisches Lachen. „Ja, ich stehe in seiner Schuld, eine Schuld die ich sicher niemals begleichen kann. Er hat alles, Lily, und ich habe nichts, verstehst du?“
Die Tür zum Büro ihres Zaubertränkelehrers öffnete sich, doch Lily starrte Snape noch einen Moment an, denn sie hatte nicht verstanden was er meinte und sie hoffte, in seinem Gesicht eine Antwort zu finden. Er wandte sich jedoch ab und folgte der Aufforderung seines Hauslehrers einzutreten.
Kopfschüttelnd folgte ihm Lily und nahm mit ihm zusammen vor dem Schreibtisch des Professors Platz.
Slughorn legte noch einige Unterlagen beiseite und ließ sich dann etwas schwerfällig in seinem Stuhl nieder. Er fixierte seine beiden Schüler und ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er in Lily`s große fragende Augen sah. „Also, warum ich Sie beide hier her bestellt habe. Sie sind meine fähigsten Schüler und ich möchte Ihnen gern ein Angebot machen.“
„Was für ein Angebot?“, fragte Snape dazwischen und verschränkte abwehrend seine Arme vor der Brust. Ihm schien die ganze Sache hier sichtlich unbehaglich zu sein, während Lily sich entspannt in ihrem Stuhl zurücklehnte und ihre Aufmerksamkeit auf den Professor richtete. Vergessen waren die Worte, die Snape noch vor ein paar Minuten zu ihr gesagt hatte.
Professor Slughorn räusperte sich kurz und ließ seinen Blick abwechselnd von Lily zu Snape wandern. „Ich habe eine Empfehlung an der Zaubertränkeakademie in Schottland für Sie ausgesprochen. Dort wird immer nach fähigen Studenten gesucht. Es bleibt natürlich Ihre Entscheidung, ob Sie sich dort zum Tränkemeister ausbilden lassen wollen. Sie müssen sich nicht heute entscheiden. Stichtag ist der 15. März kommenden Jahres, bis dahin möchte ich eine Antwort von Ihnen.“
So, wie er seine letzten Worte ausgesprochen hatte, verließ er sein Büro, zwei nachdenkliche Schüler alleine zurücklassend. Snape erhob sich langsam, während Lily noch einen Moment still sitzen blieb und die Worte ihres Professors auf sich wirken ließ.
„Wirst du das Angebot annehmen?“, fragte der junge Slytherin und griff schon nach der Türklinke.
Lily seufzte, drehte sich zu ihm um und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es noch nicht. Das kommt sehr plötzlich, obwohl...“ Sie schüttelte mit dem Kopf und stand auf. Im Moment war sie nicht in der Lage eine Entscheidung zu treffen und das wollte sie auch gar nicht.
Snape hatte nicht seine Augen von ihr genommen, doch Lily bemerkte es nicht. Sie schritt energisch zur Tür, die er jetzt endlich geöffnet hatte.
Als sie heraustrat, lehnte James neben der Tür, während Snape ihr hinterher starrte. James griff gleich nach Lily`s Arm und zog sie nah zu sich heran. Ein erschrockenes Aufkeuchen kam von ihr, das jedoch in ein Schnurren überging, als er sanft ihre Lippen berührte und sich endlich den Kuss von ihr holte, auf den er schon den ganzen Tag hatte verzichten müssen. Ihr Beobachter entging ihm allerdings nicht und so schnell wie er den Kuss begann, löste er sich von Lily und zischte: „Wenn du genug gesehen hast, Schniefelus, dann verschwinde.“
James` Augen funkelten zornig und eine Hand wanderte schon in seinen Umhang, auf der Suche nach seinem Zauberstab. Lily griff hastig nach seinem Arm und grummelte: „Hör auf, James, sonst bist du derjenige der heute Punkte verliert.“
Sie warf einen entschuldigenden Blick in Snape`s Richtung und zog den sich sträubenden James hinter sich her.
Lily war sauer auf James, weil er wieder in sein altes Verhaltensmuster zurückgefallen war und sich immer nur von seinem Gefühl leiten ließ, statt einmal nachzudenken.
Sie hielt ihn den ganzen Abend über auf Distanz und nach ihren Rundgängen warf sie ihre Zimmertür geräuschvoll ins Schloss. James stand davor und starrte auf die geschlossene Tür. Er hörte das Poltern aus ihrem Zimmer, das sich anhörte, als würde sie wütend ein paar Gegenstände durch die Gegend werfen und rief laut: „Gute Nacht, Miss Ich-bin-eingeschnappt Evans.“
Mit einem lauten Knall flog auch seine Tür zu und er hörte Lily`s leises Lachen nicht.

Am nächsten Morgen klopfte James vorsichtig an ihre Tür und legte sich schon mal sicherheitshalber eine Entschuldigung zurecht. Er hatte in der letzten Nacht schlecht geschlafen, zumal ihm da erst einfiel, dass er Lily noch nicht einmal gefragt hatte, warum sie bei ihrem Zaubertränkeprofessor war. Er hatte das Gefühl, schon nach drei Tagen alles vergeigt zu haben.
Lily öffnete ihre Tür und blickte in sein zerknirscht dreinblickendes Gesicht. Sie war nicht wirklich sauer auf ihn, aber sie hatte sich vorgenommen ihm einige Dinge abzugewöhnen. Angewohnheiten, die in ihren Augen leichtfertig waren.
Ihr Gesichtsausdruck war undefinierbar, als sie ihn ansah, doch mit einem schnellen Griff um seine Krawatte, hatte sie ihn gepackt und zu sich ran gezogen. „Reis dich zusammen, James Hieronymus Potter, oder...“ Ihre letzten Worte erstarben in einem Kuss, der sie den letzten Abend vergessen ließ.

Pünktlich zum 1. Dezember schneite es und Lily blickte an diesem Morgen mit Jackie fasziniert zur Decke der großen Halle. James war jetzt beruhigt, was die Sache vom gestrigen Abend betraf und schaufelte sich mit Sirius nur so das Frühstück rein. Peter beobachtete die beiden Mädchen und nuschelte mit vollem Mund: „Esst lieber was, wir müssen gleich los.“
Erst jetzt registrierte Sirius, dass Jackie, die neben ihm saß, noch nichts von ihrem Frühstück angerührt hatte.
Er schob ihren Teller näher an sie heran und meinte genervt: „Mann, wenn du den Schnee so faszinierend findest, dann mach ich heute Nachmittag mit dir auch einen Spaziergang, aber jetzt wird gegessen!“
„Heute Nachmittag geht nicht“, fuhr Lily dazwischen und Jackie nickte zustimmend. Die Blicke der beiden Freundinnen trafen sich und sie waren sich auch ohne Worte einig, dass sie die Sache mit dem Verhütungstrank vor den Maraudern geheim halten wollten.
„Warum nicht?“, fragte James neugierig.
Lily beugte sich zu ihm heran und säuselte mit zuckersüßer Stimme in sein Ohr: „Ich hab schon so lange keinen Abend mehr allein mit meiner Freundin verbracht. Morgen können wir beide ja ein bisschen im Whirlpool des Schulsprecherbades entspannen und dann erzähle ich dir auch was Slughorn mir gestern Abend für einen Vorschlag gemacht hat.“
James zog eine Augenbraue hoch und musterte seine Freundin eindringlich. Wenn er dieses Angebot ausschlagen würde, dann wäre er verrückt, doch sie war in seinen Augen etwas Besonderes. Jemand den er nicht verschrecken wollte, weil vielleicht seine Hormone gerade verrückt spielten, deshalb nickte er nur stumm und wollte erst mal abwarten was am nächsten Tag passieren würde.

Gleich nach dem Nachmittagsunterricht verschanzten sich Jackie und Lily im Aufenthaltsraum der Schulsprecher. Sie erschienen auch nicht zum Abendessen, was Sirius schon wieder grummeln ließ: “Wenn die beiden jetzt auch noch mit diesem Schlankheitswahn anfangen, dann werde ich zum Hippogreif.“
Remus der sich gerade mit Megan unterhalten hatte, unterbrach sein Gespräch und meinte gelassen: „Sie wollten sicher mal vor euch beiden ihre Ruhe haben.“ Sein Blick ruhte dabei auf James und auch ihm war nicht entgangen, dass in den letzten Tagen ein gewisses Strahlen von den Augen seines Freundes ausging, etwas das er so noch nie bei ihm gesehen hatte.
James bemerkte sein Gestarre und meinte lachend: „Was ist, Moony? Da sitzt Megan, die kannst du anschauen.“ Er zeigte dabei mit der Gabel auf sein Gegenüber. Megan lächelte ihn kurz an, aber Remus zeigte zum ersten Mal richtig Gesichtsfarbe.
Sirius lachte leise und flüsterte zu James: „Ich glaube, wir müssen unseren Freund mal aufklären, wie man locker und cool bleibt.“
James nickte grinsend: „Ja, das sollten wir später mal, in gemütlicher Runde, bei einem Butterbier machen. Vielleicht kann Peter dann ja auch noch was lernen.“
Der allerdings bekam gar nichts mit, denn seine Augen waren nur auf den Teller vor ihm gerichtet.

Währenddessen hatten Lily und Jackie den Verhütungstrank schon so gut wie fertig. Die klare Flüssigkeit brodelte vor sich hin und musste nun nur noch eine Stunde auf kleiner Flamme köcheln. Die beiden Mädchen wollten sich in der Zwischenzeit ein bisschen im Schulsprecherbad entspannen. Sie genossen es sichtlich, mal wieder nach Wochen ein bisschen Zeit zusammen verbringen zu können und verschwendeten momentan nicht einen Gedanken an die Marauder, die ihr Leben so verändert hatten.

Vollbeladen mit zwei Tellern Abendessen, stürzten die vier Marauder in den Aufenthaltsraum der Schulsprecher.
Megan war zu ihren Freundinnen verschwunden und so konnten sich die vier endlich mal einen Männerabend machen.
„Nach was riecht es hier?“, frage Sirius sofort als sie eintraten. Seit er ein Animagus war, hatten sich seine Sinne viel schärfer ausgeprägt, allerdings noch nicht so gut, wie die von Remus, der gelassen meinte: „Nach Pfefferminz und Rosmarin.“
James zog eine Augenbraue hoch. „Hört sich interessant an.“
Er konnte sich schon denken woher der Geruch kam, besser gesagt es war unverkennbar. Auf Lily`s Schreibtisch brodelte ein kleiner Kessel fröhlich vor sich hin, aus dem die aromatisierten Dämpfe stiegen. Peter hielt seine Nase darüber und murmelte verständnislos: „Was braut sie hier?“
Jetzt trat Remus auch näher, auf dessen Zaubertränkeverständnis sie sich eigentlich immer verlassen konnten, doch er schüttelte ratlos den Kopf. „Keine Ahnung, was das für ein Trank ist. So etwas steht auf keinen Fall im Lehrplan.“ Er nahm den Rührlöffel und tauchte ihn in die klare Flüssigkeit ein.
„Was hast du vor?“, frage Sirius entsetzt, als er sah, dass Remus sich den Löffel an den Mund führte.
„Probieren“, meinte Remus gelassen. Er schloss kurz die Augen, weil er nicht wusste was passieren würde, doch er war genauso neugierig wie seine Freunde, die jetzt alle um ihn herumstanden und in anstarrten.
Einen Moment später legte sich ein Lächeln in sein Gesicht. „Das Zeug schmeckt lecker und ich glaub nicht, dass das irgendwelche Nachwirkungen hat.“
Sirius, James und Peter beäugten ihren Freund argwöhnisch. Selbst Peter wusste, dass mit Zaubertränken nicht zu spaßen war.
Remus allerdings schien die Flüssigkeit besonders gut zu schmecken, denn er holte mal eben ein paar Gläser und füllte für jeden etwas ein.
„Auf einen fröhlichen Abend“, meinte er lachend und kippte sich das volle Glas in einem Zug herunter.
Sirius flüsterte zu James: „Vielleicht löst dieses Zeug Remus` Zunge etwas und wir können ihn mal wegen Megan in die Mangel nehmen, denn offensichtlich hat er ihr ja noch nichts über sein pelziges Problem erzählt.“
James überlegte einen Augenblick, nickte dann aber zustimmend.
Allerdings ahnte er da noch nicht, was dieser Trank für eine Wirkung haben würde.


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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