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Fanfiction

Geliebter Feind - Ein Date mit Hindernissen

von heidi

27. Ein Date mit Hindernissen

Am Freitagmorgen war auch Jackie wieder pünktlich zum Unterricht erschienen, nur James hatte auf Anweisung von Madam Pomfrey für diesen Tag noch die Erlaubnis dem Unterricht fern zu bleiben.
Lily war den ganzen Tag über hibbelig und gespannt auf ihren ersten gemeinsamen, ungestörten Abend mit James. Selbst beim Mittagessen konnte sie nicht richtig abschalten. Ohne Unterlass füllte sie sich den Teller voll und starrte dabei gedankenverloren in den Raum, bis Remus ihr den Löffel abnahm und grinsend meinte: „Wenn du das alles aufessen willst, Lily, müssen wir die Mittagspause verlängern...“
“Ja, oder dir passen deine Klamotten nicht mehr“, fuhr Jackie lachend dazwischen. Lily blickte erschrocken auf ihren Teller, denn der war beladen mit Kartoffelbrei, der sich nun langsam den Weg über den Rand des Tellers bahnte. Selbst Sirius hätte an guten, ausgehungerten Tagen nicht soviel in sich reinschaufeln können. Dieser griff auch gleich nach Lily`s Teller und nahm ihr was von der breiigen Masse ab, wobei er verschmitzt meinte: „Die Gedanken unserer Schulsprecherin sind wohl im Moment ganz woanders.“ Er wackelte dabei viel sagend mit den Augenbrauen und selbst Lily konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.
Sie hob ihre Gabel an, fuchtelte dabei vor Sirius Gesicht herum und grummelte: „Ich will keine Störungen heut Abend, verstanden?“
„Ich habe mich persönlich als Bewacher zur Verfügung gestellt“, meinte Sirius grinsend.
Lily stöhnte genervt auf. „Merlin steh uns bei...“
Sirius lachte, doch Remus fuhr dazwischen: „Wir dürfen aber die Dekoration der Großen Halle nicht vergessen. Der November ist fast rum.“
Lily machte ein nachdenkliches Gesicht, doch plötzlich erhellte sich ihre Miene. „Ich hab da schon eine Idee, aber nicht heute. Wir können morgen darüber reden.“
Der Nachmittagsunterricht zog sich für Lily endlos in die Länge. In Geschichte der Zauberei erwischte Jackie ihre Freundin das erste Mal dabei, dass sie keine Aufzeichnungen machte, sondern einfach vor sich hin träumte.
Sirius bemerkte es ebenso und flüsterte zu Remus: „Mann, hoffentlich ist Prongs heut nicht auch so drauf, sonst bekommt er das mit seiner Überraschung gar nicht auf die Reihe.“
Sirius irrte sich allerdings, denn James war schon fertig mit seinen Vorbereitungen, als die Siebtklässler von ihrem Nachmittagsunterricht zurückkehrten. Er brütete im Schulsprecheraufenthaltsraum über seinen Aufgaben, die er in der letzten Woche versäumt hatte.
Lily zerrte Jackie gleich hinter sich her in ihr Zimmer und schloss die Tür.
Sofort öffnete Jackie den Schrank ihrer Freundin und zog eine schwarze Jeans und einen smaragdfarbenden Pullover heraus.
Lily hielt sich die Hose vor den Körper und fragte zweifelnd: „Ich soll Jeans anziehen? Ich weiß nicht, Jackie...“
„Ich aber“, meinte Jackie aufmunternd. Sie drückte Lily auf einen Stuhl, nahm eine Bürste und kämmte ihrer Freundin die langen roten Haare.
Lily seufzte und wieder rasten eine Menge Fragen durch ihren Kopf, doch diesmal schloss sie einfach die Augen und schob alle Gedanken beiseite. Sie wollte diesen Abend einfach nur genießen und sich nicht mit irgendwelchen Wenn und Abers herumschlagen.
Jackie band Lily`s Haare mit einem grünen Band zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen und murmelte: „Ich gebe dir noch was von dem tollen Parfüm, das Connor mir mal geschenkt hat. Das ist nicht zu blumig und hat einen sportlich frischen Duft.“
Lily hatte gar keine Zeit zu antworten, denn Jackie war schon verschwunden und kehrte kurze Zeit später mit einem kleinen Flakon zurück. Eine dickflüssige Masse, bestehend aus den Farben Gelb und Blau, blubberte in einem kleinen Glasfläschchen, das Ähnlichkeit mit einer Tulpenblüte hatte.
Lily öffnete es vorsichtig und roch daran. Erstaunt zog sie eine Augenbraue hoch und meinte: „Mann, Connor hat Geschmack. Ich verstehe gar nicht warum du...“
Jackie seufzte: „Er ist wie ein Bruder für mich. Da fehlt dieses Kribbeln, verstehst du, Lily? Diese Schmetterlinge und das angenehme warme Gefühl, das dich durchströmt...“
Lily lächelte ihre Freundin an, denn sie verstand was sie meinte. All das verspürte sie in James` Gegenwart und dennoch hatte sie auch noch ein anderes Bild vor Augen. James Potter, den Macho und Schürzenjäger. Er hatte zwar in den letzten Wochen zum Verdruss der weiblichen Bevölkerung von Hogwarts sein Image nicht mehr gepflegt, doch Lily konnte diesen Gedanken trotzdem noch nicht ganz beiseite schieben.
Jackie holte sie allerdings in die Realität zurück, als sie bestimmend sagte: „Zieh dich um, Lily, dann gehen wir zum Abendessen und dann...“
„Ja, dann habe ich meine erste richtige Verabredung mit dem Quidditchstar von Hogwarts, der immer noch eine Beule am Kopf hat“, vollendete Lily lachend den Satz für ihre Freundin.

Die Decke der Großen Halle zeigte an diesem Abend einen hell erleuchteten Sternenhimmel, mit abnehmendem Mond.
Die vier Marauder saßen schon an dem gut gefüllten Haustisch, als Jackie und Lily den Raum betraten. Peter kicherte hin und wieder, während Sirius und Remus ein mitleidiges Lächeln auf den Lippen hatten. Die Mädchen sahen auch den Grund dafür, denn James hatte wohl irgendwie versucht seine widerspenstige Haarpracht in geordnete Form zu bringen. Jackie meinte lachend, als sie sich neben Sirius niederließ: „Irgendwie hast du jetzt Ähnlichkeit mit einem gewissen Slytherin, dem auch die Haare so am Kopf kleben.“
Lily warf ihr einen zornigen Blick zu, musste dabei allerdings schmunzeln, denn James sah in ihren Augen auch etwas lächerlich aus. Noch bevor sie sich neben Remus setzte, richtete sie ihren Zauberstab auf James` Kopf und murmelte irgendeinen Zauber. Sirius sah seinen Freund mit offenem Mund an, als dessen Haare sich wieder in ihre ursprüngliche Form zurück begaben.
Ein erleichtertes Ausatmen kam von James und sein dankbarer Blick ruhte jetzt auf Lily, die ihm gegenüber zwischen Peter und Remus saß. Er blieb an ihren Augen hängen, von denen wieder einmal ein gewisses Strahlen ausging, das ihn immer irgendwie nervös machte. Er war bei seinen Rundgängen schon oft mit ihr allein gewesen, doch es war nicht das Selbe wie ein Date. Ein beklemmendes Gefühl machte sich plötzlich in ihm breit, etwas, das er nicht kannte und das ihn irgendwie verunsicherte. Himmel, er war nicht der Typ für romantische Abende bei Kerzenschein und er fragte sich gerade, ob diese ganze Aktion auf dem Nordturm nicht ein großer Fehler war. Diese Gedanken schossen ihm durch den Kopf, als er Lily eindringlich musterte, doch er erwachte daraus, als Frank ihm auf die Schulter klopfte und augenzwinkernd meinte: „Lasst euch den Wein schmecken, aber denk dran James, dieses Zeug hat es in sich.“
James sah ihn verwirrt an, was Sirius dazu brachte laut los zu prusten. Bei dem Anblick seines Freundes grummelte James: „Ich glaub es ist besser wir gehen jetzt, Lily.“
Lily war es ganz recht, denn Hunger hatte sie eh im Moment nicht, aber sie spürte die Blicke auf sich und James, als sie die Große Halle verließen. Es waren nicht nur die Blicke ihrer Freunde, die sie auf sich zogen.

Vor der Großen Halle blieb James stehen, fuhr sich nervös mit einer Hand durch seine strubbligen Haare und murmelte: „Also Lily, bereit für die Überraschung?“
Als Antwort streckte ihm Lily nur ihre Hand entgegen, die er auch sofort ergriff und sich langsam mit ihr auf den Weg zum Nordturm machte. Eine einvernehmliche Stille breitete sich zwischen ihnen aus, denn diese Nähe zueinander machte wohl beide etwas nervös. Ganz warm war seine Hand und vorsichtig verschränkte Lily ihre Finger mit seinen. Im Gegenzug drückte er ihre Hand ganz fest, als wolle er sie nie wieder los lassen und da war es wieder, dieses angenehme Schmetterlingsgefühl. Sie lösten ihre Hände erst voneinander, als sie die enge Wendeltreppe zum Nordturm hinauf stiegen. James ging vor und keiner von beiden bekam mit, dass sie heimlich von jemandem beobachtet wurden.
Bevor James die schwere, hölzerne Tür öffnete, zog er aus seinem Umhang ein grünes Seidentuch hervor, auf dem sich weiße Lilien tummelten. Schon vor mehr als einem Jahr hatte er dieses Tuch gekauft, in der Hoffnung es ihr irgendwann einmal zu schenken. Er drehte Lily sanft an ihren Schultern herum und verdeckte mit dem Tuch ihre Augen. Noch bevor er es an ihrem Hinterkopf verknotete, lehnte er sich über ihre Schulter und raunte in ihr Ohr: „Keine Angst, ist nur wegen der Überraschung.“
Ihm war nicht entgangen, dass ihre Atmung sich beschleunigt hatte und er wollte sie mit seinen Worten etwas beruhigen.
Lily nickte stumm, gespannt darauf was jetzt kommen würde. Sie hörte, wie die Tür mit einem leisen Knarren geöffnet wurde. Einen Moment lauschte Lily angespannt in die Stille. Feuchte, kühle Novemberluft schlug ihr entgegen und ließ sie leicht frösteln. Durch den dünnen Stoff des Tuches sah sie Lichter flackern und in dem Moment, als die Tür hinter ihr geschlossen wurde, drang leise Musik an ihr Ohr. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, denn sie bemerkte James` hektische Bewegungen um sich herum.
Eine warme Hand strich über ihre Wange, jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken und das Tuch verschwand von ihren Augen.
James stand hinter Lily und wartete gespannt auf ihre Reaktion, die auch sofort kam.
„Wow, hast du dir das alles allein ausgedacht?“
In ihren grünen Augen schimmerten die Kerzen, die dicht an dicht auf der Brüstung des Turmes aufgereiht waren. Das flackernde Licht warf Schatten an die Wand und erst bei genauerem hinsehen erblickte Lily das kleine rote Sofa und den kleinen Beistelltisch auf dem eine Flasche Wein, zwei Gläser und eine Schale mit frischem Obst standen.
„Ah, der berühmte Elfenwein“, meinte Lily lächelnd.
Sie suchte James` Blick und plötzlich sah sie in einer Ecke auch einen Besen stehen. Etwas panisch starrte sie auf das neueste Modell eines Rennbesens und James sagte hastig: „Keine Panik, Lily, ich wollte ihn später vielleicht mal ausprobieren.“
Lily atmete geräuschvoll aus und trat näher an James heran. „Das kannst du später gerne machen, aber allein“, kam es von ihr, den Blick starr auf seine Augen gerichtet. Da waren sie wieder die goldenen Pünktchen in dem lustig funkelnden Braun. James starrte sie ebenso an und noch bevor er es richtig realisierte, hatte Lily ihn an die Wand gedrängt.
„Küss mich, James Hieronymus Potter, bevor wieder irgendjemand...“ Ihre letzen Worte gingen in ein Seufzen über, denn diesmal gab es keine langsamen Annäherungen. Lily legte eine Hand in seinen Nacken, die andere fuhr durch sein wirres Haar.
„Lily“, flüsterte James noch, bevor er, zuerst ganz vorsichtig, ihre Lippen berührte.
?Sie schmeckt wie sie aussieht', schoss es ihm durch den Kopf. Geheimnisvoll, verführerisch, süß mit einem Hauch Wildheit. Beide hatten ihre Augen geschlossen, während ihre Körper sich näher aneinander drängten. Lily hatte Angst, dass ihre Beine den Dienst versagen würden, so wie ihr Kopf gerade, denn es herrschte momentan die süßeste Leere darin, die sie jemals verspürt hatte.
James zog ihren zierlichen Körper nah zu sich heran. Selbst durch ihren Umhang hindurch konnte er ihre weichen Rundungen spüren. Für ihn war gerade ein jahrelanger Traum in Erfüllung gegangen, von dem er nicht erwartete hätte, dass er all das bis jetzt da gewesene völlig in den Schatten stellen könnte. Nur vorsichtig, ganz zart und doch leidenschaftlich brach dieser erste Kuss über sie herein. Nicht nur die Kerzen flackerten in der Dunkelheit, sondern auch die kleinen magischen Sterne, die um sie herum tanzten.
Etwas zittrig löste sich Lily von ihm. James vergrub sein Gesicht an ihrem Hals und nuschelte: „Wir haben es tatsächlich geschafft und niemand ist dazwischen gekommen.“
Lily lachte leise und das Beben ihres Körpers zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht. Mit einem Satz nahm er Lily auf den Arm, worauf sie mit einem erschrockenen Quieken reagierte.
„Und nun zu dem Elfenwein“, meinte er verschmitzt und ließ sich mit ihr auf das Sofa fallen.
Lily lachte und es war wieder dieses helle, freudige Lachen, das er schon seit Wochen nicht mehr so von ihr gehört hatte.
„Küss mich noch mal, Lilyflower! Nur damit ich weiß, dass es kein Traum ist“, flüsterte er in ihr Ohr und Lily kam seinem Wunsch nur all zu gern nach.
Und jetzt war es da, dieses Gefühl, dass es einfach richtig war. Keine Bedenken, keine Fragen - es war richtig den Macho James Hieronymus Potter zu küssen und den Schmetterlingen in ihrem Bauch freien Lauf zu lassen.

James öffnete den Wein und Lily griff nach einer Erdbeere. Sie ging vor zu der Brüstung des Turmes und blickte in den sternenklaren Nachthimmel. Der Stern Sirius war nicht zu übersehen, auch wenn sie selbst nicht viel Interesse am Sternenhimmel hatte, erkannte sie ihn dennoch sofort.
Ein Arm legte sich sanft um ihren Hals und James zog sie nah zu sich heran. Lily lehnte mit dem Rücken an seiner Brust und schloss die Augen. In diesem Moment war sie sich bewusst darüber, dass er nicht mehr einfach nur EIN Freund war, er war IHR Freund.
Eine ganze Weile standen sie schweigend da, hin und wieder an dem prickelnden Elfenwein nippend, bis sie Stimmengewirr von der Treppe des Turmes her ausmachen konnten.
„Ich bring Pad um“, grummelte James und griff nach seinem Zauberstab. Noch bevor er sich in Bewegung setzen konnte, wurde die Tür aufgestoßen und sechs, in dunkle Umhänge eingehüllte, Schüler betraten die Plattform des Nordturmes. Unverkennbar für James und Lily waren die grün-silbernen Krawatten, die im Kerzenlicht gut auszumachen waren.
„Auch das noch“, knurrte James. Etwas lauter rief er: „Was wollt ihr hier?“
Eine Person löste sich aus der Gruppe und trat einen Schritt vor. Erst als die Kapuze fiel, sahen die beiden Schulsprecher, um wen es sich handelte. Lange, schwarze Haare, manisch funkelnde, dunkle Augen und ein ebenmäßiges Gesicht auf dem ein höhnisches Grinsen lag, gehörten Bellatrix Black. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, in ihrer rechten Hand den Zauberstab haltend und meinte gelassen: „Es ist noch keine Sperrstunde, Potter und wir wollten ein bisschen spielen.“ Ihre Augen ruhten dabei auf Lily, die ihr Kinn jetzt etwas höher streckte und zischte: „Verschwindet hier, Bella, oder...“
Die anderen fünf Slytherins lachten und traten ebenso näher an das Schulsprecherpaar. Rabastan und Rudolphus Lestrange, Regulus Black und hinter ihnen unverkennbar Severus Snape, der allerdings seinen Blick gesenkt hielt und leicht nervös mit seinem Zauberstab in der Hand spielte. Einen Moment ruhten seine Augen auf Lily und er sah ihr enttäuschtes Gesicht.
Die Spannung knisterte nur so und kaum hörbar flüsterte James zu Lily: „Wir werden den Besen jetzt ausprobieren.“
Sowie er die Worte sagte, schob er sie sanft, aber energisch hinter sich, dabei nicht die Augen von seinen Gegnern nehmend. Sechs gegen zwei war eine Konstellation, der selbst er nicht gewachsen war.
Bellatrix sah sich um und höhnte: „Ah, Potter, du wolltest wohl das kleine Schlammblut hier oben vernaschen, hast dir ja richtig Mühe gegeben.“ Nach diesen Worten schob sich Bellatrix eine Erdbeere in den Mund und leckte sich dabei lasziv über die Lippen.
James schnaubte vor Wut, als Rudolphus grinsend meinte: „Vielleicht findet sie daran keinen Gefallen und mag es auf die harte Tour.“
Er trat einen Schritt auf die beiden Schulsprecher zu und jetzt war es Lily, die über James` Schulter hinweg einen Fluch auf ihn abschoss, der ihn durch die Luft wirbeln und hart vor seiner Angebeteten, Bellatrix, aufkommen ließ. In dem Moment zielten fünf Zauberstäbe auf die beiden Schulsprecher. Lily hatte unbewusst den Stein ins Rollen gebracht und es gab nur noch einen Weg - Flucht.
Der erste Fluch von Rabastan Lestrange zischte durch die kalte Novemberluft und James riss Lily zu Boden, gleichzeitig mit einem „Accio“ seinen Besen heran rufend.
Lily ließ mit einem Wink ihres Zauberstabes die Kerzen erlöschen. Nun erhellte nur noch der Sternenhimmel die dunkle Nacht und noch bevor die restlichen Slytherins es realisiert hatten, waren James und Lily auf die hintere Seite des Turmes gerannt, verfolgt von Rudolphus Lestrange. Er hatte die beiden schon fast eingeholt, als Lily ihm einen Wabbelbeinfluch auf den Hals hetzte, der ihn kurz taumeln und dann zu Boden stürzen ließ.
James saß schon auf seinem Besen und griff nach Lily`s Arm. Sie sträubte sich etwas und er sah die Panik in ihrem Gesicht, doch der nächste Fluch zischte schon heran. Hektisch kletterte Lily vor James auf den Besen und in diesem Moment war sie dankbar, dass sie auf Jackie gehört hatte und sich doch für eine Jeans entschieden hatte.
James legte seine Hände vor ihr auf den Besenstiel und zog den Besen steil nach oben, gerade noch rechtzeitig, denn Flüche in geballter Ladung schossen auf sie zu. Er verspürte einen brennenden Schmerz in seinem Rücken, aber beachtete es nicht weiter, denn Lily schrie erschrocken auf, als er kurz darauf zum Sturzflug ansetzte. Das war zuviel für Lily. Ihr war nicht nur schwindelig, sie zitterte am ganzen Körper und ihr Atem ging so schnell, dass James Angst hatte sie würde hyperventilieren.
Unter großer Anstrengung versuchte er den Besen im Gleichgewicht zu halten. Mit einem Arm hielt er Lily fest, deren Haare sich aus dem Band gelöst hatten und ihm nun um die Ohren flatterten.
„Ganz ruhig, Lily“, flüsterte er in ihr Ohr und umrundete einmal, das ins Licht der Sterne getauchte, Schloss. Lily lehnte sich an ihn und ihre Atmung beruhigte sich etwas, allerdings war ihr immer noch schwindelig und sie flehte: „Bitte, lass uns irgendwo landen.“
James lehnte sich etwas vor und sah in ihr Gesicht. Sie war blass und hielt die Augen fest zugekniffen. Wenn die Situation anders gewesen wäre, hätte er darüber nur lachen können, doch nun tat es ihm Leid. Der Abend war für sie gelaufen. Ohne weiter darüber nachzudenken steuerte er den Gryffindorturm an. Vor den hell erleuchteten Fenstern stoppte er und mit einem Schlenker seines Zauberstabes öffnete sich eines der Turmfenster.
Der Gemeinschaftsraum war an diesem Freitagabend gut gefüllt und einige schrien erschrocken auf, als die beiden Schulsprecher langsam zum geöffneten Fenster hinein schwebten.
Jackie und Sirius kamen sofort heran und Sirius half Lily vom Besen zu steigen.
„Himmel, was ist passiert?“, rief Jackie aufgeregt, denn das leichenblasse Gesicht ihrer Freundin sprach Bände.
Lily ließ sich auch sofort auf das Sofa vor dem Kamin fallen und beachtete das erschrockene Aufspringen einiger Drittklässler nicht. James entledigte sich seines Umhangs und zog sich den Pullover über den Kopf.
„Scheiße Prongs, damit musst du zu Poppy!“, rief Sirius aufgeregt und besah sich die faustgroße Brandstelle auf James` Rücken.
„Das kriegen wir schon wieder hin“, meinte Jackie zuversichtlich und warf einen kurzen Blick auf Lily, die wie versteinert dasaß und ins Kaminfeuer starrte.
„Ich bin Schuld“, flüsterte Lily kaum hörbar und nur Sirius verstand, zwischen dem lauten Stimmengewirr im Gemeinschaftsraum, ihre Worte.
Er hockte sich vor sie und nahm ihre zitternden Hände in seine. Er suchte ihren Blick, doch Lily sah an ihm vorbei und flüsterte nur für ihn verständlich: „Unreines Blut, Abschaum, die Bezeichnungen für jemanden wie mich sind grenzenlos.“
Sirius zog scharf die Luft ein und sah Hilfe suchend zu Jackie, die sich aber gerade um James` Brandwunde kümmerte.
Die Schüler im Raum beachteten sie nicht weiter. Sirius nahm Lily`s Gesicht in seine Hände und er sah ihren tränenverschleierten Blick.
„Lily, die Typen sind Abschaum und sie haben kein Recht jemanden zu beschimpfen oder Schlimmeres zu tun. Wir werden zu Dumbledore gehen...“
Lily schüttelte den Kopf und wischte sich mit einer hastigen Bewegung über die Augen. „Du weißt, dass er nichts tun kann...“
„Deshalb werden wir etwas tun“, fuhr James dazwischen, dem der Wortwechsel zwischen Lily und seinem Freund keineswegs entgangen war. Er hatte schon eine ganz genaue Vorstellung, wie sie sich besser schützen könnten, doch die Idee war vorerst nur in seinem Kopf und in einem ruhigen Moment wollte er mit seinen Freunden darüber reden. Heute stand erst einmal Lily für ihn im Vordergrund, die deutlich an der Begegnung mit den Slytherins zu knabbern hatte.
Jackie verarztete seinen Rücken und reichte ihm ein frisches Hemd, während Sirius aus den geheimen Vorräten der Marauder ein paar Flaschen Butterbier holte.
Remus und Megan gesellten sich zu ihnen und auch Peter kam irgendwann in den Gemeinschaftsraum gestolpert. James erzählte ihnen von der Geschichte auf dem Nordturm. Lily hatte ihren Kopf an seine Schulter gelehnt, musste allerdings lächeln, als Sirius murmelte: „Wenigstens bin ich diesmal nicht Schuld an eurem geplatzten Date.“
Lily meinte verschmitzt: „Es ist nicht geplatzt.“ Und wie als Bestätigung rutschte sie auf James` Schoß und küsste ihn vor ihren Freunden, einfach so. Auch wenn sie gerade in ihrer eigenen Welt waren, hörten sie dennoch Jackie`s erfreutes Quietschen und Sirius` erleichtertes „Na endlich“.
Lily kuschelte sich an James und zum ersten Mal seit langem fühlte sie sich wieder geborgen und beschützt. Die Wärme die von ihm ausging ließ sie die Kälte vom Nordturm wieder vergessen. Er schien die Nähe zu ihr ebenso zu genießen, denn beide hatten ihre Augen geschlossen, jeder auf den ruhigen Herzschlag des anderen hörend und die Welt um sich herum vergessend.


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