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Fanfiction

Geliebter Feind - Mondsüchtig

von heidi

25. Mondsüchtig

Den ganzen Morgen über, gingen Lily Snape`s Worte, 'Ich hab es verdient', nicht aus dem Kopf. Hin und wieder beobachtete sie ihn heimlich im Unterricht. Seine Nase war von ihrem Schlag blau angelaufen und einige seiner Hausgenossen hatten sich schon über ihn lustig gemacht, doch er schwieg verbissen und sagte niemandem wer hinter seinem lädierten Gesicht steckte und keiner außer Remus und ihr selbst wussten es. Sirius hatten sie es ebenso verschwiegen, aber auch nur, weil er im Moment sowieso ausschließlich blöde Kommentare von sich gab. Was wohl auch daran lag, dass sein bester Freund heute wieder aufwachen würde. Drei Tage waren um und nicht nur James` Mutter fieberte dem Augenblick entgegen ihrem Sohn gehörig die Meinung sagen zu können, sondern auch Lily, die jetzt endlich ein Date mit James wollte, koste es was es wolle.
Allerdings gab es an diesem Tag noch jemand anderen, über den Lily sich den Kopf zerbrach - Remus. Die Vollmondnacht stand bevor und Remus kapselte sich an diesem Tag noch mehr ab. Nur war dieses Verhalten für ihn nicht üblich und selbst beim Mittagessen fiel es Sirius auf und er nuschelte mit vollem Mund: „Sag mal Remus, was ist denn eigentlich los mit dir? Gesprächig warst du ja noch nie, aber...“
Lily wandte sich bei seinen Worten zum anderen Ende des Gryffindortisches. Ihr Blick blieb an Megan O'Leary hängen, die lustlos in ihrem Mittagessen umherstocherte und das Getratsche ihrer Freundinnen um sich vollkommen ignorierte. Sirius folgte ihrem Blick und fragte leise: „Sag mal Moony, du und Megan, also hast du ihr gesagt, dass...?“
Jetzt blickte auch Peter von seinem überfüllten Teller auf und heftete seinen Blick, ebenso wie Lily und Sirius, neugierig auf den Angesprochenen. Remus schüttelte den Kopf und murmelte: „Nein und das werde ich auch nicht. Je weniger sie weiß, desto besser für sie und für mich auch.“
Seine Stimme war brüchig und seine Augen leer und traurig. Selbst Sirius kniff bei diesem Gesichtsausdruck argwöhnisch die Augen zusammen und blickte fragend zu Lily, als ob er in ihrem Gesicht eine Antwort finden könnte. Nur war Lily im Moment ebenso ratlos, auch wenn sie einen Verdacht hatte.
Sirius räusperte sich kurz und meinte dann leise: „Also Moony, da James ja im Krankenflügel liegt, werden Peter und ich...“
Remus fuhr dazwischen: „Nein! Lasst mich einfach heut Nacht allein da draußen. Ich will meine Ruhe haben. Hast du verstanden, Pad?“ Seine Stimme klang für den sanften Marauder untypisch fordernd und bestimmend.
Sirius beugte sich über den Tisch und zischte seinem Freund zu: „Das kannst du vergessen. Wir haben dich seit zwei Jahren nicht eine Vollmondnacht da draußen allein gelassen und das werden wir auch jetzt nicht. Nicht wahr, Peter?“
Sirius` Blick wanderte jetzt zu dem letzten der Marauder und bohrte sich dort regelrecht fest, da er dessen Zögern bemerkte. Peter nickte hastig und verschluckte sich dabei an seinem Essen. Seine kleinen Augen traten unnatürlich hervor und nur ein heftiger Klaps von Sirius auf seinen Rücken verhinderte, dass er an seinem Mittagessen erstickte. Remus hatte die Gunst der Stunde genutzt und sich klammheimlich aus der Großen Halle verdrückt.
„Was ist nur los mit ihm?“, murmelte Sirius und sah seinem Freund besorgt nach.
Lily seufzte und flüsterte leise über den Tisch: „Er ist verliebt, Sirius und das macht ihm zu schaffen und dann noch...“
Sirius vollendete den Satz für sie: „...sein pelziges Problem.“ So nannten die Marauder Moony's allmonatliche Verwandlung immer scherzhaft.
„Ich werde nachher nur mal kurz zu Prongs und Jackie gehen und Moony dann nicht mehr aus den Augen lassen“, brummte Sirius weiter. „Und du wirst mich begleiten, Peter!“
Der Angesprochene nickte und murmelte mit vollem Mund: „Ich hoffe, du schaffst das, Pad.“
Sirius schlug Peter auf die Schulter, so dass dieser etwas in sich zusammen sackte und meinte grinsend: „Wenn nicht, wirst du mich in den Krankenflügel bringen und ich lass mich dann von Jackie dort etwas verwöhnen.“
Er sagte diese Worte im Spaß, doch Lily gaben sie sehr wohl zu denken, denn sie wusste aus eigener Erfahrung, dass die Marauder in jeder Vollmondnacht da draußen ihr Leben aufs Spiel setzten. Remus brauchte nur einmal richtig auszurasten und diesmal war es sogar noch schlimmer, denn James fehlte und Peter in seiner Animagusform war nicht wirklich als vollwertige Hilfe anzusehen.

Sofort, als die letzte Unterrichtstunde beendet war, machten sich Lily und Sirius auf in den Krankenflügel, gespannt darauf ob James schon wach war. Leise betraten sie den Raum, der von Lachen erfüllt war. Sirius grinste übers ganze Gesicht, während Lily nur die Augen verdrehte. James saß aufrecht im Bett, die Brille auf der Nase. Der Verband von seinem Kopf war verschwunden. Nur ein großer Bluterguss an seiner Stirn erinnerte noch an seine schwere Verletzung. Jackie hockte mit ihrem roten Pyjama auf der Kante ihres eigenen Bettes und die beiden spielten sich immer einen kleinen Ball zu, von dem ein aufgeregtes quicken kam.
Als Lily sah mit was die zwei fangen spielten, rief sie entsetzt: „Lasst sofort Miss Betty in Ruhe!“
James und Jackie unterbrachen ihr Ballspiel und Jackie meinte lachend: „Es gefällt ihr aber, Lily.“
Raschen Schrittes ging Lily näher und nahm Jackie den kleinen Minimuff ab, der irgendwie ganz benommen schien, denn die kleinen Knopfaugen wackelten unnatürlich hin und her. Lily streichelte Miss Betty beruhigend und grummelte: „Ich hab sie nicht bei dir gelassen, Jackie, damit du sie durch den Saal wirfst, sondern damit du nicht allein bist.“
Während Lily ihre Freundin zusammen stauchte, war Sirius schon neben das Bett seines Freundes getreten. Allerdings sah James ihn nicht an, sondern hatte seinen Blick auf seine Schulsprecherpartnerin geheftet.
Sirius boxte James mal kurz gegen seine Schulter und meinte grinsend: „Siehst schon viel besser aus, Prongs.“
„Ich muss aber noch bis Freitag hier bleiben“, maulte James und ließ sich frustriert in sein Kissen zurück sinken.
Sirius und Lily tauschten jetzt die Plätze. Sirius warf sich gleich neben Jackie auf das Bett und zog sie in seine Arme. Lily rollte mit den Augen und schob eine Trennwand zwischen die Betten. James ließ sie dabei nicht aus den Augen und musterte sie eindringlich. Lily trug ihre ganz normale Schuluniform: Rock, hochgeschlossene Bluse und die typische Krawatte in den Hausfarben. Sie legte ihren Umhang ab und setzte sich neben seinem Bett entspannt auf einen Stuhl.
„Hast du noch Schmerzen?“, fragte sie zögerlich, da ihr sein Gestarre nicht verborgen geblieben war. Ihre Augen suchten die seinen und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als er meinte: „Eigentlich nicht, Poppy hat mich mit irgendwelchen Tränken zugedröhnt, aber erst nachdem meine Mutter mir ordentlich den Kopf gewaschen hatte.“
„Ist sie schon weg?“, fragte Lily.
James nickte und heftete seinen Blick auf die Bettdecke. Seine Stimme war leise und besorgt, als er sagte: „Ja, sie hat schon wieder einen Auftrag und Dad ist immer noch in Italien.“
Lily seufzte und rollte gleichzeitig mit den Augen, da hinter der Trennwand leises Gekicher zu hören war. Sie setzte sich vorsichtig auf James` Bett, der jetzt den Kopf hob, um sie anzusehen. Dieses tiefe Grün in ihren Augen, die ihn freudig anstrahlten, ließen sein Herz wieder einmal schneller schlagen und er realisierte kaum seine eigenen Worte, als er fragte: „Wenn ich hier raus bin, Lily, würdest du dann..., also ich meine...“
“Sehr gern“, unterbrach Lily sein etwas atemloses Gestammel und lächelte ihn an. Dass es hinter der Trennwand gerade verdächtig leise war, bekam sie allerdings nicht mit.
Sirius hatte Jackie einen Finger auf den Mund gelegt und beide lauschten mit großen Ohren dem Gespräch ihrer Freunde.
James griff nach Lily`s Hand, die auf seiner Bettdecke lag, und platzte auch sofort heraus: „Also wann, Lily? Samstag geht nicht, da müssen wir Streife laufen.“
Lily strich mit dem Daumen über seinen Handrücken, sah ihn dabei allerdings nicht an, denn plötzlich fühlte sie die Wärme, die ihr ins Gesicht stieg. Sie nuschelte kaum verständlich: „Na, dann gleich am Freitag, das heißt wenn du dich dann fit genug fühlst.“
James musste schon wieder schmunzeln, über ihre zweideutigen Worte. Er beugte sich etwas vor, um in Lily`s Gesicht zu sehen. Sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe und blickte auf, als er meinte: „Klar, ich überleg mir auch was wir machen könnten.“
Ohne Vorwarnung zog er Lily mit einem Ruck zu sich heran. Erschrocken stemmte sie ihre Unterarme gegen seine Brust und sah ihn fragend an. James legte seine Arme um ihren Oberkörper und verschränkte seine Hände auf ihrem Rücken. Grüne Augen sahen ihn erwartungsvoll an, als er seinen Kopf senkte und ihr Widerstand gegen ihn brach. Sie schloss die Augen und spürte schon seinen warmen Atem auf ihrer Wange, bevor jemand mit einem lauten Rumoren die Trennwand beiseite schob.
„Prongs, ich...“, kam es von Sirius, der allerdings mitten im Satz abbrach und sich auf die Lippen biss. Wieder einmal war die Situation eindeutig und wieder einmal war er es, der dazwischen platzte. So langsam glaubte er daran Schuld zu sein, dass sein Freund nie zum Zuge kam.
Lily machte sich hastig von James los und griff eilig nach ihrem Umhang. „Komm` später noch mal wieder“, nuschelte sie und verließ mit hochrotem Kopf den Krankenflügel.
James ließ sich frustriert in sein Kissen zurück sinken und zischte: „Verschwinde, Pad und kümmere dich um Remus.“
Seine Augen funkelten dabei zornig seinen besten Freund an. Sirius atmete geräuschvoll aus und murmelte: „Tut mir Leid, Prongs. Ich geh dann mal...“
Er küsste Jackie noch einmal kurz und sie sagte sorgenvoll: „Pass auf dich auf, hörst du?“
Sirius lächelte sie kurz an, während James grummelte: „Ja, pass auf dich auf und auf unseren pelzigen Freund.“
Auch wenn Sirius seinem Freund schon den Rücken zugedreht hatte, konnte er aus seiner Stimme deuten, dass er nicht wirklich sauer auf ihn war.
Jackie und James sahen ihm nach und als sich die Tür hinter ihm schloss sagte Jackie besorgt: „Ich hoffe, er ist nicht zu leichtsinnig.“
James lachte kurz auf und meinte: „Er weiß was er tut, mach dir mal keine Sorgen.“
Er hatte sehr wohl Jackie`s Besorgnis wahrgenommen und ihm ging es nicht anders.

Zum Abendessen waren die Marauder schon nicht erschienen, doch Lily konnte durch die verzauberte Decke der Großen Halle den klaren Sternenhimmel erkennen. Hin und wieder glitt ihr Blick zum Slytherintisch, zu einer ganz bestimmten Person, doch ihre Sorge galt im Moment Remus und seinen Freunden.
Gleich nach dem Abendessen machte sie sich erneut auf in den Krankenflügel. Leise öffnete sie die Tür und ihr Blick fiel sofort auf James` Bett.
James hockte auf der Bettkante und hatte seinen Arm um ein Mädchen gelegt, das den Kopf an seine Schulter lehnte. Die beiden saßen mit dem Rücken zu ihr, aber Lily erkannte um wen es sich handelte - Megan O'Leary. Lily hörte ihr Schniefen und schloss leise die Tür. Allerdings hatte Jackie ihre Ankunft bemerkt und räusperte sich nun. Sofort fuhren Megan und James auseinander und drehten sich zu ihr um. Megan wischte sich hastig über die Augen und nuschelte James noch ein „Danke“ zu, bevor sie mit eiligen Schritten verschwand, den Blick zu Boden gerichtet.
Die Tür schloss sich und James sagte hastig: „Es ist nicht so, wie es aussieht.“
Lily hob die Hand und deutete ihm zu schweigen. „Ich weiß schon, sie war sicher wegen Remus hier.“
Erleichtert atmete James aus, denn er dachte mit Grauen an den Tag, als Lily falsche Schlüsse gezogen hatte, was seine Beziehung zu Megan betraf.
Lily setzte sich zu Jackie auf ihr Bett und fragte leise: „Du hast ihr doch hoffentlich nicht gesagt, dass Remus...?“
James rutschte wieder unter seine Decke und murmelte: „Nein, aber sie macht sich Sorgen und versteht nicht, warum Remus ihr die letzten Tage aus dem Weg gegangen ist.“
„Verständlich“, grummelte Jackie, „wie soll sie auch, wenn er sich vor ihr verschließt. Vielleicht solltest du ihr die Wahrheit sagen, James.“
Lily schüttelte den Kopf. „Nein, das ist ganz allein Remus Angelegenheit. Wenn du das tust James, dann setzt du seine Freundschaft aufs Spiel, verstehst du?“
Sie sah James eindringlich an, der nur leise seufzte und noch etwas tiefer in sein Kissen rutschte. Er wusste, dass Lily Recht hatte und dachte mit geschlossenen Augen über ihre Worte nach. Jackie flüsterte Lily zu: „Wartest du auf Sirius und Peter, bis sie zurück sind?“
Lily nickte und umarmte ihre Freundin kurz, bevor sie lautlos den Krankensaal verließ.
Für die jüngeren Schüler war schon Sperrstunde, doch Lily wollte noch einmal kurz zu ihrem Lieblingsplatz, hoch oben auf den Nordturm. Sie hoffte bei dem klaren Sternenhimmel vielleicht noch einen Blick auf die drei Freunde erhaschen zu können, die irgendwo da draußen herum schlichen.
Mit einem leisen Knarren öffnete sich die schwere Tür und kalte, feuchte Novemberluft wehte ihr entgegen. Einen Moment blieb Lily wie angewurzelt stehen, denn eine Gestalt, eingehüllt in einen schwarzen Umhang, stand ganz vorn an der Brüstung des Turmes. Die Konturen ließen auf einen jungen Mann schließen, der sich nun langsam umdrehte. Das Mondlicht beschien sein blasses Gesicht, das von schwarzen Haaren umhüllt wurde. Ihre Blicke trafen sich und beide sahen sich verwundert an, bevor Lily schnaubte: „Snape, was tust du hier?“
Bei seinem Anblick hatte sie wieder ihre Schmach vom gestrigen Tage vor Augen und Wut keimte in ihr auf, doch ihr Gegenüber drehte ihr wieder den Rücken zu und sagte leise: „Es ist Vollmond und sie sind wieder da draußen und schleichen mit Lupin umher, nicht wahr?“
Lily`s Augen weiteten sich und sie fragte argwöhnisch: „Wovon redest du?“
Ein heiseres, höhnisches Lachen war zu hören und langsam ging Lily näher, den Zauberstab griffbereit unter ihrem Umhang versteckt.
Snape hatte seinen Blick hinauf auf den Sternenhimmel geheftet und murmelte: „Ich tu dir nichts, Lily. Du kannst den Zauberstab stecken lassen.“
Zögerlich zog Lily ihre Hand aus dem Umhang hervor und legte beide Hände auf die Brüstung, als der junge Slytherin weiter sprach: „Ich weiß, dass Lupin ein Werwolf ist, denn ich wäre beinahe eine seiner Mahlzeiten geworden. Nur Potter ist es zu verdanken, dass ich noch lebe.“
Lily hielt den Atem an und drehte ihren Kopf etwas, um in die dunklen Augen des jungen Mannes zu sehen, aus dessen Stimme keinerlei Hass oder Abscheu zu erkennen war.
„Warum erzählst du mir das?“, fragte sie leise. Für sie war der Slytherin gerade undurchschaubar, doch sie verspürte keine Angst und ihre Wut auf ihn war gerade verraucht.
Er richtete seinen Blick über die Brüstung und sagte: „Ich erzähl dir das, damit du verstehst, warum ich die Marauder hasse. Black hat mich in eine Falle gelockt. Eine Falle, die mir um ein Haar das Leben gekostet hätte.“
In Lily`s Kopf arbeitete es auf Hochtouren. Gut, sie wusste, dass die Marauder nicht eine Gelegenheit ausgelassen hatten Snape eins auszuwischen, aber so wie sie Sirius kennen gelernt hatte, traute sie ihm das einfach nicht zu. Doch warum sollte Snape sie anlügen? Er hatte keinen Grund dazu.
„Weiß Dumbledore davon?“, hakte sie deshalb nach.
Wieder gab es ein trockenes Lachen. „Sicher weiß er es. Er weiß alles was hier vor sich geht, er kennt jeden von uns.“
Lily lehnte sich mit dem Rücken an die Brüstung, um ihn besser ansehen zu können. Sie konnte nicht hinter seine Fassade blicken, aber sie sah seine traurigen Augen, als er sagte: „Es tut mir Leid wegen gestern, du glaubst gar nicht wie sehr. Eins noch, seit lieber vorsichtig, einige aus unserem Haus wissen Bescheid wer hinter unserem unfreiwilligen Schlaf steckt. Sie werden sich rächen.“ Nach diesen Worten wandte er sich hastig ab und verließ mit wehendem Umhang den Turm, eine nachdenkliche Lily zurück lassend.

Währenddessen saß James in seinem Bett, einen Apfel in der einen Hand, und studierte die Karte der Marauder. Er suchte gezielt nach einem kleinen Punkt und fand ihn auf dem Nordturm. Doch da war nicht nur ihr kleiner Punkt, sondern noch einer. Dieser Punkt gehörte jemanden, den er hasste, dem er nicht traute und den er nie in Lily`s Nähe sehen wollte. Polternd fiel der Apfel zu Boden und Jackie blickte von ihrem Buch auf.
„Ist irgend etwas nicht in Ordnung?“, fragte sie sorgenvoll, denn sie konnte nicht schlafen, weil ihre Gedanken bei Sirius waren.
James stopfte die Karte wütend in seinen Nachttisch und sagte sarkastisch: „Alles bestens, jetzt weiß ich wenigstens Bescheid, wo Miss Lily sich abends rum treibt und vor allen Dingen mit wem.“
Seine Stimme klang brüchig und verletzt und er drehte Jackie den Rücken zu. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie ihn in Ruhe lassen sollte, doch sie hörte sein trauriges Seufzen, während er sich mit einer hastigen Bewegung die Brille absetzte und sich über die Augen wischte.
Die Decke bis zum Hals gezogen, nuschelte er noch ein „Gute Nacht“, während er sein Licht löschte.
Jackie schüttelte verständnislos den Kopf und widmete sich wieder ihrem Buch.

Gegen Morgen öffnete sich die Potraittür und lautlos schlichen zwei Menschen verborgen unter dem Tarnumhang in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Lily war auf einem Sessel eingeschlafen, schreckte allerdings hoch, als jemand an ihrer Schulter rüttelte. Das Feuer im Kamin war schon fast erloschen, doch sie erkannte Sirius` Gesicht und seine Stimme, die leise sagte: „Geh ins Bett, Lily, wir sind in Ordnung.“
Lily rieb sich verschlafen die Augen und murmelte: „Keine Verletzungen oder sonst was?“
Sirius musste schmunzeln, schüttelte allerdings den Kopf. „Nein, Moony war heut lammfromm. Der hat nur den Mond angeheult, während Peter und ich ein kleines Nickerchen gemacht haben.“
Lily grinste und meinte: „Naja, ein eindeutiges Zeichen, dass er verliebt ist.“
Sie scheuchte Sirius und Peter noch ins Bett und verschwand dann ebenfalls, denn der nächste Schultag stand bevor.

Sogar Remus erschien am Morgen pünktlich zum Frühstück, zwar etwas blass und mit dunklen Ringen unter den Augen, doch er war da. Während des Unterrichtes trafen sich hin und wieder Snape`s und Lily`s Blicke. Das Gespräch mit dem Slytherin hatte Lily nicht los gelassen und sie wollte mal mit James in einem ruhigen Moment über die Sache reden und versuchen herauszufinden, ob Snape die Wahrheit gesagt hatte.
Sie nutzte die Mittagpause, um noch schnell bei Jackie und James vorbei zu schauen. Die beiden hatten gerade ihr Mittagessen beendet und Miss Betty hopste auf James` Bett herum. Als Lily eintrat, blickte er auf und seine Gesichtszüge verhärteten sich. Mit einem Schlenker seines Zauberstabes ließ er die Trennwand zwischen den beiden Betten erscheinen, während Lily ihre Freundin mit einer Umarmung begrüßte. Fragend sah sie Jackie an, diese zuckte jedoch nur mit den Schultern.
Vorsichtig ging Lily um die undurchsichtige Trennwand herum und trat an James` Bett. Er blickte nicht auf und streichelte gedankenverloren den grasgrünen Minimuff.
Lily fragte grinsend: „Na James, was hat dir denn die Petersilie verhagelt? Musst wohl noch länger bei Poppy bleiben?“
James blickte auf und Lily wich einen Schritt zurück, denn seine sonst so lustig funkelnden Augen zeigten keinerlei Regung. Sie waren traurig und leer, genau wie seine Stimme. „Ich hoffe du hattest viel Spaß gestern Abend auf dem Nordturm.“
Mit offenem Mund blickte Lily ihn an und zischte: „Ach Mr. Potter hat mir hinterher spioniert.“
James sah in ihre Augen, deren zorniges Funkeln bei ihren nächsten Worten in Traurigkeit umschlug: „Ich dachte du vertraust mir und...“ Sie brach ab und verließ mit eiligen Schritten den Krankensaal.
Gehetzt lief sie durch die Gänge und hinaus ins Freie. Sie brauchte Luft zum Atmen und es war ihr egal, dass es regnete. Sie war enttäuscht und wütend auf ihn, gleichzeitig konnte sie ihn auch verstehen. Sie hätte dasselbe gedacht. Es war wohl ein ernsthaftes Gespräch fällig, bevor sie ihr erstes Date haben würden, falls es denn zu Stande käme. Allerdings hatte sie sich etwas in den Kopf gesetzt und das wollte sie erreichen, koste es was es wolle.


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Dass die computer- und videogeprägten Kinder in 400-Seiten-Romanen versinken, reißt deren Eltern zu Jubelstürmen hin. Ganz abgesehen davon, dass auch die Erwachsenen längst mit der "Pottermania" infiziert sind.
Elisabeth Sparrer, Abendzeitung