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Fanfiction

Geliebter Feind - Schlafende Slytherins

von heidi

24. Schlafende Slytherins

Am Montagmorgen hatte alle wieder der Schulalltag eingeholt. Nur zwei fehlten, James und Jackie, die immer noch beide im Krankenflügel lagen.
Sirius gähnte an diesem Morgen herzhaft beim Frühstück und griff nach einer Tasse Kaffee, was für ihn schon sehr untypisch war. Remus meinte grinsend: „Na Pad, hast wohl doch noch Romeo und Julia zu Ende gelesen?“
Sirius blickte sich hastig um und zischte: „Halt die Klappe, Moony. Ich hab einen Ruf zu verlieren und woher weißt du überhaupt was ich gelesen habe?“
Remus fing Lily`s verblüfften Blick auf, während er gelassen meinte: „Das war das Einzige was bei Shakespeare`s Werken gefehlt hatte.“
Peter quiekte: „Himmel, Pad, du liest Shakespeare?“ Seine Verblüffung stand ihm ins Gesicht geschrieben, hatte sein Freund doch noch am Tag zuvor über diesen Schriftsteller die Nase gerümpft.
Remus verdrehte genervt die Augen und Sirius schnaubte: „Vielleicht solltest du auch mal deine Nase etwas mehr in die Bücher stecken!“
Er schnappte sich noch einen Toast und verließ mit wehendem Umhang die Große Halle. Remus` und Lily`s Lachen hörte er, zwischen der schnatternden Schülerschar, allerdings sehr genau.

Noch bevor sie, wie jeden Montagmorgen, Zaubertränke hatten, wollte Sirius noch mal kurz zu Jackie in den Krankenflügel. Als er ihr letzte Nacht heimlich das Buch dorthin gebracht hatte, hatte sie schon tief und fest geschlafen.
Leise drückte er die Klinke der schweren Eichentür herunter und spähte in den Raum. James lag immer noch regungslos in seinem Bett, doch Jackie war nicht allein. Auf ihrem Bett hockte Connor McLean und auf ihrem Nachttisch stand ein Strauß gelber Rosen. Sirius kniff argwöhnisch die Augen zusammen und steuerte zielstrebig auf die beiden zu.
Jackie lag, noch immer etwas blass, unter der Decke, aber ihre Augen strahlten ihn freudig an. Connor folgte ihrem Blick und nuschelte: „Ich muss jetzt. Ich komm heut Abend noch mal vorbei!“ Er fühlte sich sichtlich unwohl bei dem Anblick des jungen Marauders.
Sirius fixierte den jungen Ravenclaw und da war es wieder, dieses nagende Gefühl. Connor nickte Sirius kurz zu und Jackie rief ihm nach: „Bringst du mir ein paar Lakritzschnapper mit?“
„Für dich immer“, rief der junge Ravenclaw, bevor sich die Tür hinter ihm schloss.
Sirius sah ihm nach und schnaubte verächtlich: „Ich hätte dir diesen Süßkram auch mitgebracht.“ Seine Augen funkelten ärgerlich und er konnte den Zorn in seiner Stimme nicht unterdrücken.
Jackie giggelte und richtete sich etwas auf. Sie fühlte sich geschmeichelt und eine kleine Portion Eifersucht konnte einer Beziehung nur gut tun. Nie hätte sie erwartet, dass ausgerechnet Mr. Ich-kann-alle-haben Sirius Black eifersüchtig sein würde. Urplötzlich wurde ihr bewusst, dass sie im Vorteil gegenüber all den anderen hübschen Mädchen war, denn sie besaß etwas was sie niemals hatten - sein Herz.
Jackie zog unter ihrer Decke ?Romeo und Julia' hervor und sagte leise: „Du hast mir ja schon etwas mitgebracht, etwas Bleibendes. Verstehst du?“
Ihre großen braunen Augen suchten seine und sie sah, dass er verstanden hatte, was sie meinte. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, doch er seufzte: „Ich muss jetzt leider gehen, aber heute Nachmittag können wir uns noch mal über dieses Paar unterhalten.“ Er zeigte auf das Buch, zwinkerte ihr noch kurz zu und wollte schon verschwinden, doch Jackie griff nach seiner Hand. Sie zog ihn mit einem Ruck auf ihr Bett und drückte ihm ihre Lippen auf den Mund.
„Oh Mann, du machst es mir wirklich schwer“, keuchte er einen Moment später und verließ hastig den Krankenflügel, denn die Zeit drängte.

Natürlich kam er zu spät zum Zaubertrankunterricht. Er fing nicht nur Remus` und Lily`s tadelnden Blick auf, sondern auch Professor Slughorn`s Gedonner: „Mr. Black, damit sie sich demnächst an Pünktlichkeit gewöhnen, werden sie den Trank auf Seite 324 noch zusätzlich zu ihren Hausaufgaben fertig stellen, bis übermorgen.“
Der Zaubertranklehrer ignorierte Sirius` leises Aufstöhnen und führte seine Ausführungen fort.
„Um den Trank richtig zuzubereiten, muss die Affodillwurzel in dem Wermutsud gekocht werden. Anfangs steigt aus dem Gebräu ein bläulicher Dampf auf, im mittleren Stadium nimmt es einen brombeerähnlichen Farbton an, nach der Zugabe des Schlafbohnen-Safts hellt es sich auf und wird fliederfarben. Nach weiterem vorschriftsmäßigem Umrühren verliert die Flüssigkeit ihre Färbung und wird klar wie Wasser“, erklärte Slughorn in einem Tempo, das es den Schülern fast unmöglich machte mit ihren Notizen mit zu kommen.
Er sah sich in dem vollbesetzten Klassenzimmer um und fragte: „Um welchen Trank handelt es sich hierbei?“
Einige Schüler blickten in eine andere Richtung oder versuchten sich hinter ihren Kesseln zu verstecken, nur um keine Antwort geben zu müssen.
Slughorn`s kleiner dicker Körper drehte sich einmal und seine Augen blieben an Lily hängen, der er freundlich zulächelte, doch er rief: „Mr. Black, vielleicht können Sie uns sagen um welchen Zaubertrank es sich handelt.“
Sirius hielt in seiner Bewegung inne und schluckte laut, er hatte seinem Lehrer gar nicht zugehört, der nun knurrte: „Hab ich es mir doch gedacht. Mr. Snape, klären sie alle Unwissenden hier auf.“
Snape sagte mit öliger, arroganter Stimme: „Ganz klar, Professor, um den Trank der Lebenden Toten. Wer ihn zu sich nimmt, schläft wie ein Toter und ist durch nichts zu wecken, bis die Wirkung nachlässt.“
Slughorn nickte zustimmend und schenkte seinem Schützling ein wohlwollendes Lächeln.
Missmutig vor sich hin grummelnd, trat Sirius an seinen Tisch, während einige schadenfrohe Bemerkungen der Slytherins ihn verfolgten. Snape`s fieses Grinsen machte alles nur noch viel schlimmer. Sein Blick glitt weiter zu seiner verhassten Cousine und ihrem Anhang Lestrange, seinem nächsten Dorn im Auge.
Hastig machte er sich daran, aufzuholen was er versäumt hatte, doch er war nur halbherzig bei der Sache. Sein Kopf arbeitete auf Hochtouren, nur gingen seine Gedanken gerade in eine andere Richtung. Remus blieb das Verhalten seines Freundes nicht verborgen und auch Lily beobachtete jede seiner Handbewegungen argwöhnisch. Er wirkte nur nach außen hin so ruhig, doch in seinen Augen spiegelte sich sein Zorn.
Mit einer äußeren Gelassenheit, braute Sirius seinen Trank, ging hin und wieder an den Zutatenschrank wie andere auch. Alles in allem war in Slughorn`s Klassenzimmer immer wieder reges Treiben und keiner achtete auf den anderen, sondern konzentrierte sich einzig und allein auf seinen eigenen Trank.
Sie arbeiteten an diesem Tag nur zu viert an ihrem Tisch, da Jackie und James fehlten. Snape war gerade, ebenso wie Remus, auf dem Weg sich weitere Zutaten für seinen Zaubertrank zu besorgen. Lily rührte eifrig in ihrem Kessel und Sirius sah sich noch einmal hektisch um, bevor er unbemerkt seinen Zauberstab unter seinem Umhang hervor kramte und mit einem einfachen, gemurmelten Zauber Snape`s Kessel ins wanken brachte. Er kippte noch nicht sofort von seiner Halterung, aber wackelte schon sehr gefährlich. Ein kleiner Schubser würde genügen, um ihn endgültig vom Feuer zu werfen. Trotzdem er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, da ihm Lily`s argwöhnische Blicke keineswegs entgingen, konnte Sirius nicht verhindern, dass sich ein diabolisches Grinsen in seinem Gesicht breit machte.
Remus warf nur ein Stück Affodillwurzel auf den Tisch, doch das reichte schon aus, um Snape`s Kessel, mit einem lauten Poltern, zu Boden stürzen zu lassen.
Die Blicke der Schüler richteten sich ausnahmslos alle auf ihren Tisch, während Snape ein Stück entfernt stand und sich das Chaos auf seinem Platz mit bleichem Gesicht anschaute. Der schon fertige Wermutsud verteilte sich über dem Tisch und tropfte zu Boden, während das Feuer durch die Flüssigkeit gelöscht wurde.
Lily lief hastig um den Tisch herum und wollte den Kessel aufheben, doch Snape zischte: „Lass das, du dreckiges Schlammblut, wahrscheinlich warst du...“
Mucksmäuschenstill war es plötzlich im Klassenzimmer und alle Augen waren auf sie gerichtet. Lily sah Snape mit großen Augen an. Nur mit Mühe konnte sie die aufsteigenden Tränen unterdrücken. Sirius` Hand wanderte automatisch in seinem Umhang, doch diesmal war es Remus, der seinen Arm energisch herunter drückte und zischte: „Du hast schon genug angerichtet, Pad!“
Zornig funkelte der Werwolf seinen Freund an, während Slughorn wütend zu Snape sagte: „Solche Ausdrücke dulde ich hier nicht, Mr. Snape. Verlassen Sie sofort den Unterricht, sie werden den Trank heute Abend wiederholen!“
Seine Stimme klang mehr als zornig und alle im Raum wussten, dass sie in dieser Stunde wohl lieber nichts mehr falsch machen durften, wenn sie den Zaubertranklehrer nicht explodieren sehen wollten.
Professor Slughorn nickte Lily kurz zu und meinte knapp: „Weiter machen, Miss Evans.“
Lily schluckte schwer und beugte sich tief über ihren Kessel, doch Remus und Sirius entging nicht, dass einige Tränen ihre Wangen herunter liefen.
„Dafür ist er fällig!“, zischte Sirius Remus zu.
Remus stöhnte leise, wollte sich aber hier auf keine Diskussion mit seinem Freund einlassen, denn Slughorn`s Blick ruhte gerade auf Lily. Dass sie seine Lieblingsschülerin war, wusste jeder, doch er konnte nicht aus seiner Haut, denn dafür war er viel zu sehr Slytherin. Er ignorierte deshalb einfach die höhnischen Lacher der Schüler seines Hauses und widmete sich wieder seiner Arbeit, in der Hoffnung, dass die Stunde bald beendet sein würde.
Lily hingegen kämpfte verbissen um ihre Selbstbeherrschung, doch sie war die Erste, die nach dieser Stunde das Klassenzimmer verließ. Noch nie war sie vor einer ganzen Klasse so gedemütigt worden und ausgerechnet von Snape, den sie immer, den Maraudern gegenüber, in Schutz genommen hatte.
Dass Sirius sich noch heimlich etwas von dem Trank der Lebenden Toten abgefüllt hatte, bekam weder Remus noch sonst irgendjemand mit. Viel zu sehr waren alle damit beschäftigt, das Klassenzimmer so schnell wie möglich zu verlassen.

In den zwei Stunden bis zum Mittagessen sah Lily niemanden an, hielt immer ihren Blick gesenkt und ging vor allen Dingen Remus und Sirius aus dem Weg. Sie war verletzt wie schon lange nicht mehr und flüchtete in der Mittagspause zu Jackie in den Krankenflügel. Ein Blick auf James` regungsloses Gesicht ließ sie leise seufzen, bevor sie sich zu Jackie auf das Bett setzte.
Jackie beäugte ihre Freundin misstrauisch. Sie sah ihre traurigen Augen und auch, dass irgendetwas an ihr nagte.
„Nun rück schon raus mit der Sprache“, meinte sie aufmunternd und setzte sich etwas in ihrem Bett auf. Auch wenn das Fieber noch nicht ganz weg war, sah sie heute schon viel besser aus.
Lily wischte sich mit der Hand über die Augen und sagte leise: „Es ist nichts, nur mal wieder die Frage des reinen Blutes. Ich habe einmal mehr erfahren müssen, dass ich hier nicht erwünscht bin, dass man mich für Abschaum hält, nur weil meine Eltern keine Zauberkräfte hatten.“
„Wer?“, war Jackie`s aufgebrachte Frage, doch eigentlich konnte sie sich schon denken wer dahinter steckte.
Jackie umarmte ihre Freundin ganz fest und meinte aufmunternd: „Du weißt, dass nicht alle so denken.“
Etwas anderes nagte noch an Lily und sie murmelte: „Ja, aber jeder der sich mit solchen wie mir abgibt ist in Gefahr, nicht nur da draußen, sondern auch hier.“
Jackie erschrak etwas, denn Lily`s Stimme war angstvoll und verzweifelt. Nur einmal hatte sie ihre Freundin so gesehen, an dem Tag als ihre Eltern beerdigt wurden.
Jackie holte tief Luft, griff nach Lily`s Schultern und sagte eindringlich: „Wir alle wissen wo du her kommst und es hat uns nie gestört. Wo ist meine Freundin geblieben, die sich nie unterkriegen lässt, der es immer egal war, was andere denken? Wo ist die Lily Evans, die es in ihrem siebten Schuljahr noch mal wissen wollte? Zeig den Slytherins was es heißt sich mit dir anzulegen!“
Lily seufzte schwer, denn Jackie`s Worte waren tief zu ihr durchgedrungen, hatten diesen gewissen Punkt in ihrem Inneren erreicht, der sie jedes Mal wieder zwang nach vorn zu sehen. Sie nickte stumm und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
„Also gut, aber bevor ich mir was einfallen lasse, werde ich Snape persönlich die Nase brechen!“
Ihre Stimme war fest und um ihren Worten noch Nachdruck zu verleihen ließ Lily mal kurz ihre Fingerknöchel knacken.
Jackie giggelte: „Schade, dass ich das nicht sehen kann, aber Sirius kann mir ja später alles erzählen.“
Lily grummelte: „Ja, falls er noch neben seinen zusätzlichen Hausaufgaben Zeit hat hier her zu kommen.“
Jackie hatte einen fragenden Blick aufgesetzt, doch Lily wandte sich ab, strich dem schlafenden James kurz über sein strubbliges Haar und murmelte: „Morgen wacht er wieder auf... Ich muss jetzt gehen, Jackie!“
Sie winkte ihrer Freundin noch mal kurz zu und schloss die schwere Eichentür hinter sich. Es war noch Zeit bis zur nächsten Stunde und deshalb steuerte sie noch die Große Halle an, denn ihr Magen verlangte nun doch nach etwas Essbarem.
Noch bevor sie eintrat, vernahm sie aufgeregte Stimmen, die nicht nur von Schülern kamen. Sie hörte Professor Slughorn`s entsetztes Fluchen: „Wie konnte das nur passieren und warum ausgerechnet die Schüler meines Hauses und dann ausnahmslos Siebentklässler?“
Mit raschen Schritten trat Lily in die Halle ein und ihr Blick richtete sich sofort zum Slytherintisch. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder entsetzt sein sollte bei dem Bild, das sich ihr dort bot. Ausnahmslos alle Schüler ihres Jahrganges, die zum Haus Slytherin gehörten, lagen mit den Köpfen auf dem Tisch und schnarchten friedlich vor sich hin, während Professor Slughorn immer wieder an ihnen rüttelte und sie anschrie, doch das alles nutzte nichts. Sie alle schliefen tief und fest. Lily schüttelte verständnislos den Kopf, so wie einige andere Schüler auch, doch ihr Blick glitt weiter an ihren Haustisch zu zwei ganz bestimmten Personen. Einer der beiden schien ebenso entsetzt zu sein. Auch wenn ein kleines Lächeln auf seinen Lippen lag, sah Lily trotzdem sofort, dass Remus auf keinen Fall etwas damit zu tun hatte.
Sirius hingegen starrte auf sein Essen, als wäre es die spannendste Sache der Welt. Das leichte Beben seines Körpers, ausgelöst durch die krampfhaften Versuche ein Lachen zu unterdrücken, entging Lily trotzdem nicht.
Sie stöhnte gequält auf und quetschte sich neben Peter, Sirius und Remus gegenüber. Mit einer äußeren Gelassenheit füllte sie sich ihren Teller voll und zischte dabei: „Sirius Black, sollte ich herausfinden, dass du etwas damit zu tun hast, dann brumme ich dir Strafarbeiten bis zum Schuljahresende auf.“
Ruckartig hob der Angesprochene seinen Kopf und setzte sein schönstes Lächeln auf, bevor er mit einer perfekten Unschuldsmiene meinte: „Ich weiß nicht wovon du sprichst, Miss Schulsprecherin.“
Lily suchte Remus` Blick, doch der sah dezent in eine andere Richtung, während Peter dazwischen fuhr: „Mann Pad, Lily spricht von den schlafenden Slytherins.“
Sirius` Gesichtsausdruck ging jetzt ins Genervte über und er zischte seinem Gegenüber zu: „Ja, das weiß ich, Peter, aber wie gesagt, ICH habe nichts, aber auch absolut gar nichts, damit zu tun. Solltest du denjenigen finden, der das getan hat, Lily, dann bestrafe ihn hart.“ Den Sarkasmus in seiner Stimme konnte er nicht unterdrücken, doch noch bevor Lily etwas sagen konnte verließ Sirius hastig die Große Halle, nur sein Lachen war noch zu hören, das er jetzt beim besten Willen nicht mehr unterdrücken konnte.
Lily stöhnte genervt auf und grummelte: „Er bringt sich damit in Teufelsküche, Remus, denn es wird nicht lange dauern, bis die Slytherins herausgefunden haben, wer dahinter steckt.“
Remus` Augen weiteten sich und er flüsterte: „Nicht nur die...“
Professor McGonagall rauschte nämlich auf den Gryffindortisch zu und schnaubte: „Miss Evans, Sie werden bitte alle Siebtklässler darüber informieren, dass der Nachmittagsunterricht heute ausfällt. Es hat ja keinen Sinn, wenn die Hälfte der Schüler schläft. Allerdings, sollte ich herausfinden, dass irgendjemand aus meinen Haus damit zu tun hatte, dann...“ Sie sprach nicht weiter, aber automatisch hatten einige Gryffindors bei ihren Worten den Kopf eingezogen, denn die Stimme ihrer Hauslehrerin verhieß nichts Gutes. Lily nickte nur stumm und die Professorin beugte sich noch einmal zu ihr vor. Diesmal war ihre Stimme allerdings freundlich, als sie meinte: „Mrs. Potter ist so eben eingetroffen und besucht ihren Sohn im Krankenflügel. Sie wird bis morgen hier bleiben und ich möchte Sie bitten, Miss Evans, sich ihrer etwas anzunehmen und ihr das Zimmer von Mr. Potter zu zeigen.“
„Das mach ich gern“, sagte Lily lächelnd und sah ihrer Hauslehrerin noch nach, die mit den anderen Lehrern die schlafenden Slytherins aus der großen Halle schweben ließ.
Alice frohlockte: „Oh Unterrichtsfrei, Frank endlich mal einen Nachmittag für uns.“
Lily grinste die junge Gryffindor an und meinte augenzwinkernd: „Aber übertreibt es nicht, ihr beiden.“ Sie war im Moment gut gelaunt. Kein Nachmittagsunterricht und Elisabeth Potter war im Schloss. Sie mochte diese Frau, auch wenn sie ihr nur einmal begegnet war, doch die Wärme, die sie ihr entgegengebracht hatte, hatte Lily nicht vergessen.

Als Lily kurze Zeit später den Krankenflügel erneut betrat, war nicht nur James` Mutter anwesend, sondern auch Sirius der schon halb auf Jackie`s Bett lag und sie mit irgendwelchen Süßigkeiten fütterte. Mrs. Potter kam ihr entgegen und umarmte Lily sofort.
„Geht's dir gut, Lily?“, fragte sie leise, ihre braunen Augen waren dabei fragend auf sie gerichtet. Lily nickte, seufzte allerdings, als sie auf James` immer noch regungslosen Körper blickte. Dass seine Mutter sie eindringlich musterte und dabei ein verschmitztes, wissendes Lächeln auf den Lippen hatte, sah sie allerdings nicht.
Lily setzte sich auf den Platz zwischen Jackie`s und James` Bett und ihre Freundin reichte ihr wieder Shakespeare`s Werk 'Ein Sommernachtstraum'.
„Lies doch bitte weiter“, flehte Jackie und drehte Sirius den Rücken zu, der nun grummelte: „Na, wenn ich so uninteressant bin, dann geh ich eben. Hab eh noch Hausaufgaben.“
„Ja, verschwinden Sie nur, Mr. Black. Die Krankenbetten sind keine Lümmelwiese“, kam Madam Pomfrey`s Stimme aus ihrem Büro. Sie wollte wohl verärgert klingen, doch das gelang ihr nicht wirklich und sie konnte sich auch nicht verkneifen Sirius noch einmal schelmisch anzugrinsen, bevor er verschwand.
Lily öffnete das Buch und las an der Stelle weiter, an welcher sie Tags zuvor geendet hatte. James` Mutter hatte ebenso wie Jackie die Augen geschlossen und lächelte vor sich hin. Dieses junge rothaarige Mädchen überraschte sie und sie konnte verstehen, dass ihr Sohn sein Herz an sie verloren hatte.

Lily und Mrs. Potter blieben den ganzen Nachmittag im Krankenflügel und nahmen dort auch, gemeinsam mit Jackie, ihr Abendessen ein, bevor sie sich in die Schulsprecherräume zurückzogen. Lily genoss den Abend mit James` Mutter sichtlich und vergaß den Morgen im Zaubertrankklassenzimmer bei ihren gemeinsamen Gesprächen völlig.
Allerdings holte sie die Erinnerung am nächsten Morgen schlagartig ein.
Remus hatte im Gemeinschaftsraum der Gryffindors auf Lily gewartet und wollte sie zum Frühstück begleiten. Er sah an diesem Morgen wieder ziemlich blass aus. Für Lily verständlich, denn in der kommenden Nacht würde wieder Vollmond sein. Anscheinend hatte Remus etwas auf dem Herzen, denn zu seiner Blässe kam auch noch Schweigsamkeit, während sie die Große Treppe hinunter gingen. Er fragte nicht einmal nach James oder dessen Mutter, was Lily schon sehr zu denken gab. Doch im Moment wurde ihre Aufmerksamkeit gerade auf ein paar Slytherins gelenkt, die nun wieder völlig munter und ausgeschlafen die Große Halle ansteuerten. Snape war der Letzte im Bunde und trottete mit gesenktem Kopf hinter Bellatrix Black und ihrem Hündchen Lestrange her.
In diesem Moment siegte der Zorn in Lily über ihren Verstand. Energischen Schrittes versperrte sie Snape den Weg, dem nichts weiter übrig blieb als seinem Gegenüber in die Augen zu sehen. Sein Gesichtsausdruck wirkte etwas erschrocken und zugleich traurig, doch Lily beachtete es nicht. Mit versteinerter Miene hob sie ihren Arm, ballte ihre rechte Faust und schlug sie dem entsetzten Slytherin mitten ins Gesicht. Snape ließ seine Tasche fallen und fasste sich mit beiden Händen ins Gesicht. In seinen Augen schimmerten Tränen, als er leise sagte: „Ich habe es verdient, Lily.“
Mit hängendem Kopf rannte er aus dem Schlossportal, während Lily ihm entgeistert hinter her starrte.
Remus kam näher, nahm ihre rechte Hand und rieb über ihre Fingerknöchel, die nun doch ein wenig schmerzten. Leise und kaum hörbar meinte er: „Vielleicht sind doch nicht alle Slytherins so wie wir denken.“


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