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Fanfiction

Geliebter Feind - Ein Ball...

von heidi

19. Ein Ball....

Die letzten Tage bis Halloween, hatten Jackie und Lily ihre freie Zeit damit verbracht, ihre Kostüme endlich fertig zu stellen, während James sein Quidditchteam, trotz des miesen Herbstwetters, hinaus zum Training jagte. Zwei Wochen nach dem Ball sollte das erste Spiel der Saison, Gryffindor gegen Slytherin, stattfinden und er wollte es in seinem letzten Jahr noch einmal wissen.
Zurzeit schwebte er eh auf Wolken und hatte ständig ein Lächeln im Gesicht. Bis jetzt hatte er allerdings seinen Freunden nicht verraten, dass er mit Lily zum Ball ging und sie hatte offensichtlich auch niemandem etwas davon erzählt, nicht einmal Jackie.

Dieser Halloweentag war ein normaler Schultag und auch wenn der Nachmittagsunterricht für alle ausfiel, mussten sie dennoch früh aufstehen, bis auf Lily und James, die sich an diesem Tag nur den letzten Ballvorbereitungen widmen sollten. Sie waren beide die letzten beim Frühstück, als die anderen Schüler schon längst im Unterricht waren.
Lily hatte sich über eine Liste gebeugt und murmelte: „Also, du könntest noch mal zu den Hauselfen, wegen dem Essen. Um die Getränke kümmere ich mich.“
James nickte gequält, denn Miss Perfect Lily hatte ihm all das schon die letzten drei Tage, in jeder freien Minute, vorgebetet. Sie wollte, dass an diesem Abend alles glatt lief und das auf Kosten seiner Nerven.
James war froh, dass Remus die Sache mit der Dekoration übernommen hatte. Remus hatte die Vertrauensschüler dafür eingespannt und würde am Nachmittag mit ihnen die Große Halle dekorieren, damit die beiden Schulsprecher das nicht auch noch machen mussten.
Auch wenn James sich jetzt auf den Ball freute, dachte er mit Grauen an den Eröffnungstanz. Er hatte eigentlich vorgehabt noch mal mit Megan O'Leary zu üben, doch die hatte seltsamerweise die letzten Tage keine Zeit. Lily wollte er damit nicht belästigen, denn sie kümmerte sich weiter um das Veritaserum und hatte die letzten Tage ebenso genug um die Ohren.
Viel Zeit zum Nachdenken hatte er allerdings, an diesem Vormittag, nicht, denn Lily scheuchte ihn durch das Schloss. Er war fix und fertig, als er sich zum Mittagessen neben Sirius nieder ließ.
Lily fragte auch gleich: „Hast du alles erledigt, James?“
Sirius lachte leise vor sich hin, als er den gequälten Gesichtsausdruck seines Freundes sah, der nur nickte und brummte: „Ja, alles erledigt, so wie ich auch.“
Sirius fuhr sich mit der Hand über sein Kinn und meinte: „Hey Prongs, wir könnten uns doch noch ein bisschen im Schulsprecherbad entspannen. Es sind doch noch ein paar Stunden bis zum Ball.“
„Gute Idee, Pad“, kam es auch sofort von James, dessen Miene sich augenblicklich erhellt hatte, „aber wir können Moony nicht...“
“Doch ihr könnt!“, meinte Remus und verschwand auch schon von ihrem Haustisch. Er folgte einer jungen Gryffindor, doch nur Lily schien es zu bemerken. Das Mädchen war ihr nur all zu bekannt und Lily war auf James` Gesicht gespannt, wenn er herausfinden würde, wer Remus` heimliche Freundin war.
Jackie stieß unter dem Tisch mit einem Bein nach Lily und deutete mit dem Kopf zur Tür.
Lily nickte hastig. „Ok, wir sind dann für den restlichen Nachmittag verschwunden.“
Jackie drückte Sirius noch einen Kuss auf den Mund und rauschte mit Lily davon. Sirius sah ihnen nach und sagte gedankenverloren: „Ich dachte, Lily wollte gar nicht auf den Ball, nach der Sache mit Greg Johnson.“
James grinste vor sich hin und Sirius rief aufgeregt: „Bei Merlin, Prongs, sag mir nicht, sie geht mit dir dort hin. Das glaub ich nicht. Nach mehr als..., wie viel Jahren?“
James nickte stolz und sein Grinsen wurde immer breiter, als selbst Peter ungläubig mit dem Kopf schüttelte.
Sirius sah das freudige Funkeln in James` Augen und fragte vorsichtig: „Ihr seid jetzt aber nicht zusammen, oder wie?“
James seufzte, weil sein Freund ihn mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hatte. „Ich hoffe, nach diesem Abend sind wir es“, sagte er leise und widmete sich wieder seinem Essen.

Lily und Jackie hatten sich in die Schulsprecherräume zurückgezogen. Ihre Kostüme hingen fix und fertig auf dem Bügel und die beiden standen im Bademantel im Aufenthaltsraum der Schulsprecher.
„Was machen wir denn nun mit den Haaren?“, fragte Lily und fasste sich etwas ratlos in ihre noch feuchten Haare.
Jackie zückte ihren Zauberstab und meinte: „Auf keinen Fall färben. Ein bisschen lockiger vielleicht und hochstecken.“ Sie fuchtelte vor Lily mit ihrem Zauberstab herum, während diese leise lachte, denn sie fühlte, wie sich ihre Haare hin und her bewegten.
„Sag mal Jackie, weißt du eigentlich, als was James und Sirius auf den Ball gehen?“, fragte Lily neugierig und ignorierte dabei die Bewegungen ihrer Haare.
„Na, ich würde sagen, als Siamesische Zwillinge“, lachte Jackie und Lily stimmte mit ein, doch ein energisches Klopfen an der Tür übertönte ihr Lachen und eine gedämpfte Stimme drang an ihr Ohr: „Verdammt noch mal Lily, mach die Tür auf!“
„Oh, da ist aber einer wütend“, murmelte Lily und öffnete die Tür zu den Schulsprecherräumen. James starrte sie an und wich einen Schritt zurück. Auch wenn Lily nur mit einem Bademantel und Hausschuhen vor ihm stand, machte ihre Frisur ihn etwas sprachlos. Ihre Haare waren kunstvoll hochgesteckt und ein paar Strähnen umrahmten ihr ebenmäßiges Gesicht. Eine dicke lockige Haarsträhne fiel weit über ihren Rücken und machte das Ganze perfekt.
Ihre grünen Augen strahlten ihn an und er stotterte: „Ähm ich..., ja mein Kostüm.“
Jackie rief ihm zu: „Hol es und verschwinde zu Sirius!“
„Was?“, rief James entsetzt.
Lily setzte ihr schönstes Lächeln auf und klimperte mit den Wimpern. „Bitte, James.“
James schüttelte genervt den Kopf und steuerte sein Zimmer an. „Weiber“, grummelte er vor sich hin, als er seinen Kram zusammensuchte und mit seinem Kostüm und ein paar Schuhen in der Hand verschwand.
„Der ist ja lammfromm“, kicherte Jackie, die von dem Mannschaftskapitän ihres Quidditchteams ganz andere Seiten kannte.
„Das muss er auch, sonst kann er heute Abend allein auf den Ball gehen“, sagte Lily entrüstet, aber mit einem Lächeln auf den Lippen. Einen Moment lang vergaß sie den Kummer der letzten Wochen. Allerdings wusste sie nicht so genau, was sie sich von diesem Abend versprechen sollte. James war in den letzten Wochen mehr als ein Freund geworden. Sollte sie diese Freundschaft aufs Spiel setzen, um vielleicht eine seiner Affären zu werden? Sie wusste es nicht.
Jackie verkniff sich jeglichen Kommentar. Sie verstand das Gefühlschaos in ihrer Freundin viel zu gut, doch da musste Lily allein durch. Jackie hatte sich für diesen Abend eine kleine Rache für Greg Johnson ausgedacht, wegen der Geschichte mit dem Amortentia, das er Lily verabreicht hatte.

Im Schlafsaal der Siebtklässler ging es ruhig zu. Frank mühte sich noch etwas mit seinem Kostüm ab. Er hatte sich in den Kopf gesetzt als Satyr zu gehen, weil Alice unbedingt als Nymphe erscheinen wollte. Nun kämpfte Frank verbissen mit seinem kleinen Ziegenschwänzchen, das nicht da sitzen wollte wo es hin sollte.
Peter hingegen hielt absolut nichts von Kostümen, deshalb hatte er sich dazu entschlossen, ganz in schwarz zu gehen. Alles an ihm hatte diese Farbe, ebenso die Maske, die sein gesamtes Gesicht verdeckte. Er wirkte dadurch sogar noch schlanker und stolzierte vor dem Spiegel herum.
Remus hatte sich in Windeseile umgezogen. Er verkörperte Azrael, den Todesengel. Er trug eine Perücke und hatte natürlich auch die passenden Flügel an seinem weich fließenden Gewand. Etwas gewöhnungsbedürftig waren seine leicht welligen, schwarzen Haare allerdings schon, denn sie ließen sein Gesicht noch blasser erscheinen.
Tja und irgendwie hatte Jackie wohl recht mit ihrer Vermutung. James und Sirius sahen tatsächlich aus wie Zwillinge. Sie waren wie die klassischen Vampire des Mittelalters gekleidet. Vornehm mit schwarzen Hosen, einem weißen Hemd und langen schwarzen Umhängen, deren breite Kragen hochgeschlagen waren. Ihre Gesichter waren blass geschminkt und zum Teil von einer schwarz-weißen Maske verdeckt. Sirius` schwarze Haare fielen elegant und glänzend bis auf seine Schultern, während James noch mit seiner widerspenstigen Haarpracht kämpfte. Ein paar Probleme machte ihm auch die Sache mit seiner Brille und der Maske, doch Remus bekam das mit einem einfachen Zauber geregelt.
Letztendlich unterschieden nur Sirius` Haarlänge und sein markantes Kinn, die beiden Freunde von einander, doch ihre Ausstrahlung war geblieben.

Einige Gryffindormädchen, die in einer Ecke des Gemeinschaftsraumes, auf ihre Begleitungen warteten, seufzten laut auf, als die beiden Marauder die Treppe herunterkamen, gefolgt von dem Todesengel Remus, der zielstrebig ein Mädchen ansteuerte. Dieses Mädchen war als Harpyie verleidet. Ihr halbes Gesicht war von einer schaurigen Maske verdeckt, dennoch erkannten James und Sirius sie sofort.
„Das glaub ich nicht, Prongs, das ist...“
„Megan O' Leary“, vollendete James den Satz für seinen verblüfften Freund.
James grinste übers ganze Gesicht und meinte: „Ich glaub, unser guter alter Moony hat auch ein paar Tanzstunden bei ihr genommen.“
Sirius lachte trocken: „Dabei scheint es ja nicht geblieben zu sein.“ Lauter rief er: „Moony, morgen vollständige Berichterstattung!“
Remus winkte ab und zog die Harpyie hinter sich her aus dem Gemeinschaftsraum.
James war immer noch verblüfft und murmelte: „Ich hätte nicht gedacht, dass er eine unserer abgelegten Freundinnen nimmt.“
Sirius lachte jetzt laut auf. „Viel Auswahl würde ihm ja dann nicht bleiben. Ich meine, die die du nicht hattest, mit der hab ich...“
Er unterbrach sein hirnloses Geschwätz, denn so eben öffnete sich die Tür zu den Schulsprecherräumen und die Walküren Ristar und Mista traten heraus. Welche der beiden Lily war, machten die Haare unverkennbar und ihr Kleid schimmerte eher grün, während das von Jackie mehr in die Blautöne ging. Vom Schnitt her, waren sie identisch. Der leichte Stoff umspielte ihre Taillen, während die Ärmel der Kleider nur leicht angedeutet waren und eine Menge Haut zeigten. Jedes der Mädchen trug eine Maske, die jeweils eine Gesichtshälfte verdeckte. Jackie`s braune Locken fielen in weichen Wellen über ihren Rücken, gehalten von ein paar silbernen Spangen.
„Boah, da möchte man glatt sterben, nur um einmal diese Wesen erblicken zu dürfen“, sagte Sirius mit leuchtenden Augen. Er musste leicht schmunzeln, denn Jackie zerrte etwas genervt an ihrem Ausschnitt herum. Sie war halt nicht der Kleidertyp und scheinbar fühlte sie sich etwas unwohl in ihrem Kostüm. Für Sirius war sie jedoch das zauberhafteste Wesen, das er je gesehen hatte. Ein ungewöhnliches Gefühl machte sich in ihm breit. Es war warm und angenehm und er wollte dieses Gefühl auf keinen Fall mehr verlieren.
Während er Jackie immer noch anstarrte, hatte sich James schon in Bewegung gesetzt. Er hielt plötzlich eine weiße Lilie in der Hand und überreichte sie Lily, mit leicht verlegenem Gesicht. „Die Kostüme sind euch wirklich gut gelungen“, meinte er mit etwas krächzender Stimme.
„Als Vampir siehst du aber auch nicht schlecht aus“, murmelte Lily und strich ihm, ordnungsliebend wie sie war, erst einmal seinen Umhang etwas glatt, bevor sie sich bei ihm unterhakte und sie sich gemeinsam auf den Weg in die Große Halle begaben.

Sirius lief einmal um Jackie herum und raunte in ihr Ohr: „Du siehst wunderschön aus.“
Auch wenn Jackie sich über seine Worte freute, grummelte sie dennoch: „Ich weiß nicht recht.“
Wieder zupfte sie an ihrem Kleid herum, was Sirius leise lachen ließ und er meinte: „Du könntest auch in einem Kartoffelsack gehen und würdest immer noch gut aussehen.“
Jackie lächelte, er verstand es wirklich, ein Mädchen um den Finger zu wickeln. Er versprühte im wahrsten Sinne des Wortes seinen Charme und merkte es noch nicht einmal.
Sirius griff nach ihrer Hand und meinte verschmitzt: „Na dann, du schönste aller Walküren, auf zum Tanz.“
Jackie hatte ihre Hand zur Faust geballt, sie versteckte etwas darin, etwas, dass Sirius nicht sehen sollte. Mit einem geschickten Griff von Sirius um ihr Handgelenk, öffnete sich ihre Faust automatisch und eine kleine Phiole fiel zu Boden. Noch bevor Jackie sie aufheben konnte, hatte Sirius sie schon in der Hand und fragte argwöhnisch: „Was ist das, Jackie?“
Er hatte eine Vermutung, doch er wollte es von ihr hören, denn so ganz verstand er es nicht.
Schuldbewusst blickte Jackie zu Boden und bemerkte nicht einmal, dass sie die letzten im Gemeinschaftsraum waren.
„Amortentia“, wisperte sie.
Sirius wich automatisch einen Schritt zurück und fragte argwöhnisch: „Wofür zum Troll brauchst du einen Liebestrank?“
Er war nicht wütend, nur verwundert und das hörte Jackie auch in seinen Worten, deshalb antwortete sie hastig: „Nicht für dich, für Greg Johnson, besser gesagt für jemanden, der ihm an den Kragen gehen soll.“
Sirius zog scharf die Luft ein. „Wegen der Sache mit Lily, nicht wahr?“
Jackie blickte ihn mit ihren rehbraunen Augen an und nickte stumm. Sirius beugte sich nah zu ihr heran und sein warmer Atem streifte ihre Wange, als er ihr ins Ohr hauchte: „Ich hoffe, du hast mir nicht auch einen Liebestrank untergejubelt.“
Jackie hatte ihn schon wieder überrascht. Sie war so ganz anders, als all die anderen Mädchen, die nur Wert auf ihr Äußeres legten. Sie war lustig und wollte Spaß haben, anstatt einer gestylten Frisur und lackierten Fingernägeln.
„Glaubst du das wirklich?“, fragte Jackie enttäuscht darüber, dass er ihr so etwas überhaupt zutraute.
Sirius griff mit einer Hand nach ihrem Kinn und sah in ihre Augen. „Ich vertrau dir, Jackie!“
Noch bevor Jackie antworten konnte, zerrte Sirius sie aus dem Gemeinschaftsraum, denn er wollte auf keinen Fall den Eröffnungstanz der Schulsprecher verpassen.

Etwas abgehetzt betraten die beiden dann die Große Halle und Sirius stieß ein begeistertes „Wow!“ aus.
Passend zu Halloween schwebten natürlich die beleuchteten Kürbisse unter der hohen Decke. Zwischen ihnen flogen kleine Fledermäuse und riesige Spinnen seilten sich hin und wieder von der Decke ab. Die gesamte Halle war komplett umgestaltet. An den Wänden hingen, zwischen überdimensionalen Fledermäusen und schaurigen Masken, auch noch Skelette deren Augen rot glühend leuchteten und die sich zum Takt der Musik bewegten. Die langen Haustische waren verschwunden. Viele kleinere Tische für vier bis acht Personen standen an den Wänden aufgereiht, bedeckt mit schwarzen Tischdecken auf denen kleine weiße Spinnen krabbelten.
Zur Begrüßung standen neben der Eingangstür zwei verzauberte Rüstungen, bei denen die Eintretenden ihre Namen und Verkleidung nennen mussten.
Jackie grinste, als eine der Rüstungen einen Pfiff ausstieß und meinte: „Noch eine hübsche Walküre mit einem Vampir.“
Sie hatte allerdings keine Zeit mehr sich darüber zu amüsieren, denn soeben setzte die Musik ein, das Zeichen für den Eröffnungstanz.
So schnell es ging, bahnten sich Jackie und Sirius den Weg durch die Schülerschar. An Kostümen gab es reichlich zu sehen. Von Lamien, über Mantikore, Satyrn und Nymphen bis hin zum Werwolf war alles vertreten. Die Werwölfe wurden dem Original allerdings nicht halbwegs gerecht, doch das wussten eigentlich nur die Marauder.

Dumbledore machte sich in diesem Jahr noch nicht einmal die Mühe ein paar Worte zu sagen. Stattdessen winkte ihnen der Erzengel Gabriel persönlich zu und bedeutete Lily und James auf die Tanzfläche zu kommen.
James` Atmung beschleunigte sich, doch Lily griff energisch nach seiner Hand. Sie spürte seine Unsicherheit und auch seine Panik. Innerlich musste sie schon schmunzeln, denn der Quidditchstar von Hogwarts hatte vor keinem Klatscher Angst und konnte nie hoch genug fliegen, aber ein Tanz versetzte ihn in Angst und Schrecken. Gerade in diesem Augenblick machte ihn das menschlich, nahbar und liebenswert.
Sie standen schon in der Mitte der Tanzfläche, als Lily mit gedämpfter Stimme und nur für James hörbar sagte: „Schließ die Augen, James und hör nur der Musik zu. Stell dir vor du wärst ganz allein in einem großen Saal.“
James atmete geräuschvoll aus, schlang einen Arm um ihre Taille und griff nach ihrer Hand. Sein Griff war fest und es hatte fast den Anschein, als würde er an Lily Halt suchen, doch sie blieb ganz locker. Sie wartete darauf, dass er den ersten Schritt machte und wollte es ihm auf keinen Fall schwerer als nötig machen. Sie beobachtete seinen verbissenen Gesichtsausdruck, als er sich endlich mit ihr in Bewegung setzte. Nach drei Schritten öffnete James die Augen. Seine Gesichtszüge wirkten auf keinen Fall entspannt, doch auch nicht mehr ganz so verbissen, wie noch vor einigen Sekunden.
Er fixierte Lily`s Augen, unfähig zwischen die Schülerschar zu sehen, und hörte ihre leisen aufmunternden Worte: „Ich weiß gar nicht was du hast, James, klappt doch...“
Die Schüler warteten immer noch geduldig auf Dumbledore`s Zeichen, endlich auch die Tanzfläche betreten zu können. Der jedoch, dachte gar nicht daran, die beiden Schulsprecher von ihrer Pflicht zu erlösen. Er genoss dieses Schauspiel ebenso wie Sirius und Jackie, die beide ein Lächeln im Gesicht hatten.

Irgendwann hatte der Schulleiter dann erbarmen mit Lily und James. Er schritt mit Professor McGonagall, die als Todesfee verkleidet war, auf die Tanzfläche.
Lily hörte James` erleichtertes Ausatmen sehr genau und spürte wie sich sein Griff um ihre Hand lockerte und nun war sie es, die fest zupackte. Sie hatte ein verschmitztes Lächeln im Gesicht und meinte: „Aber Mr. Potter, wir haben eine Verabredung für den Ball und dazu gehört auch tanzen.“
Ihre grünen Augen funkelten belustigt und ihr sanftes Lächeln hatte schon etwas Diabolisches an sich.
„Ich weiß“, murmelte James und gab sich weiterhin alle Mühe, Lily nicht auf die Füße zu treten. Er selbst bemerkte ebenso, dass seine Bewegungen steif wirkten, doch Lily ließ nicht locker. Sie genoss diese Nähe zu ihm und auch die Magie dieses Abends, die sie unweigerlich erfasst hatte.
Ihr Blick wanderte zu Jackie und Sirius, die in ihren Augen wirklich die perfekten Tänzer waren. Jackie bewegte sich leichtfüßig, was wohl auch daran lag, dass Sirius die Tanzschritte beherrschte und Jackie gut führte.
Die beiden beobachteten ebenso das Schulsprecherpaar und Sirius verdrehte bei James` etwas steifen Bewegungen die Augen. Er murmelte: „Ich glaube, ich werde Prongs mal erlösen, das kann sich ja keiner mit ansehen.“
Jackie seufzte: “Ich muss sowieso Steve bei den Getränken ablösen, also wirst du wohl die nächste Stunde auf meine Anwesenheit verzichten müssen.“
Sirius machte ein enttäuschtes Gesicht, schlang seine Arme ganz fest um ihre Taille und raunte in ihr Ohr: „Also gut, aber als Ausgleich für diese Stunde, will ich eine ganze Nacht mit dir Jackie.“
Einen Moment hielt Jackie den Atem an und Sirius lockerte seinen Griff etwas. Er schloss die Augen und hoffte, dass er sie mit seinen Worten nicht zu sehr bedrängt hatte. Noch nie war er sich so unsicher gewesen und er hatte Angst vor einer Ablehnung. Er wollte sie so sehr, denn ihm war schon seit ein paar Tagen bewusst, dass er sich nicht nur einfach verliebt hatte. Dieses Gefühl in ihm machte ihm Angst, denn zum ersten Mal im Leben liebte er jemanden, mit jeder Faser seines Herzens. Liebe kann schmerzhaft sein, das sah er an seinem Freund und davor hatte er Angst.
Jackie hatte seinen Gesichtsausdruck beobachtet und sah auch seine Unsicherheit. Sie strich ihm sein Haar etwas aus dem Gesicht und sah in seine grauen Augen. „Da hast du aber Glück, dass ich heute Nacht nichts besseres vor habe“, meinte sie verschmitzt und drängte sich zwischen den tanzenden Paaren Richtung Bar, die neben dem Eingang aufgebaut war.
Sirius sah ihr nach und war sich sicher, dass das Lächeln auf seinem Gesicht, den ganzen Abend über bleiben würde.
Er ließ seinen Blick über die vielen tanzenden Paare schweifen und sah die rothaarige Hexe und ihren vampirischen Begleiter sofort, sie wollten gerade die Tanzfläche verlassen.

James hatte ein kleines Lächeln im Gesicht, was allerdings sofort wieder verschwand, als Sirius neben ihnen auftauchte und ihn einfach beiseite drängte. Sirius zwinkerte Lily zu und fragte grinsend: „Was hältst du von einem Tanz mit jemandem, der etwas davon versteht?“
Lily giggelte und hakte sich auch sofort bei Sirius unter, dessen Augen jetzt auf James ruhten. James grinste hinterhältig und meinte gelassen: „Geht ihr zwei ruhig tanzen. Ich werde mich jetzt auf das Büfett stürzen und wenn du Glück hast, Pad, lass ich dir noch was übrig.“ Er warf seinem Freund noch einen schadenfrohen Blick zu und verschwand. Sein erster Weg führte ihn an die Bar. Jackie und Remus waren scheinbar an der Reihe die Getränke zu verteilen. Vom blutigen Punsch, mit kleinen Krabbeltieren, bis zur Kürbisbowle mit Spinneneinlage gab es noch einige andere exotische Getränke.
Verzweifelt suchte James nach einem einfachen Butterbier. Er fand auch einige Flaschen, allerdings schreckte ihn der rote Totenkopf auf dem Etikett etwas ab. Angestrengt versuchte er das Kleingedruckte zu lesen, als jemand neben ihm höhnte: „Na Potter, ohne deine Brille bist du wohl blind wie ein Maulwurf.“
James schloss kurz die Augen, denn diese Stimme kannte er nur all zu gut. Langsam und widerwillig drehte er sich um. „Bellatrix, na der Todesengel passt doch hervorragend zu deiner schwarzen Seele“, zischte er ihr zu, Lestrange neben ihr völlig ignorierend. Allerdings sah er die Blicke von Remus und Jackie. Remus fixierte ihn sehr genau und hatte diesen Lass-dich-ja-nicht-provozieren-Blick aufgesetzt, während Jackie Bellatrix fixierte und sich ein diabolisches Grinsen auf ihr Gesicht legte. Sie hatte ihr Opfer für Greg Johnson gefunden.

Bellatrix wollte sich scheinbar einen weiteren Schlagabtausch mit James liefern, während ihr Begleiter Lestrange Jackie anraunzte: „Nun mach schon Andrews und gib mir was von dem Punsch, oder hat dir der Blutsverräter Black so den Kopf verdreht...“
„Halt deine Klappe, Lestrange“, zischte Jackie wütend und füllte zwei Gläser Punsch ein. Unbemerkt schüttete sie dabei in eins der Gläser den Amortentia-Trank. Lestrange blickte währenddessen zu den tanzenden Paaren und höhnte: „War wohl doch nichts mit Black und dir, was Andrews. Wie es scheint hat er sich jetzt die Evans geangelt. Naja, dann hat er ja wohl seine Wette gewonnen und dich scheinbar doch schon flachgelegt.“
Jackie`s Hände zitterten, da war es wieder, dieses Wort „Wette“. Als sie es vor ein paar Tagen auf der Toilette gehört hatte, wollte sie es nicht glauben, doch scheinbar wussten sogar die Slytherins davon. In diesem Moment verspürte sie einen Schmerz in sich, der ihr Tränen in die Augen trieb. Für sie war jetzt klar, dass Sirius nur mit ihr gespielt hatte, sie benutzt hatte und seine Wette wohl fast gewonnen hätte. Eigentlich wollte sie nur noch weg von diesem Ball, einfach verschwinden, sich in eine Ecke verkriechen und ihren Tränen freien Lauf lassen. Doch sie hörte Remus` laute Stimme: „Steck den Zauberstab weg, Bellatrix!“
Noch bevor James seinen eigenen aus seinem Umhang hervor gekramt hatte flog er in hohem Bogen, durch die Luft und kam mitten auf der Tanzfläche wieder auf. Einige Paare schrieen erschrocken auf, während Lily und Sirius sich einen Weg zu James bahnten.
Bellatrix` höhnisches Lachen übertönte die Musik und sie riss Lestrange eins der Punschgläser aus der Hand. In einem Zug trank sie es leer, während Lestrange an dem anderen Glas nippte. Jackie machte große Augen, denn Lestrange hatte das Glas mit dem Liebestrank erwischt, aber eigentlich war ihr das im Moment völlig egal.
Ihr Blick wanderte zu Sirius, der James gerade wieder auf die Beine half. James` Arm hing irgendwie schlaff herunter und Lily machte ein besorgtes Gesicht. Die beiden Schulsprecher verließen zusammen die Halle.
Sirius kam wutschnaubend auf seine Cousine zu, doch noch bevor er sie erreichte stampfte ihr Hauslehrer Slughorn zu ihr heran und brummte: „Ihren Zauberstab, Miss Black.“
Bellatrix schäumte vor Wut, doch sie wagte es nicht, sich gegen ihren Hauslehrer auf zu lehnen. Es war ihr letztes Jahr und sie konnte nichts aufs Spiel setzten
Slughorn riss ihr den Zauberstab aus der Hand und zischte: „Morgen um 10 in meinem Büro und nehmen sie sich nichts weiter vor.“
Die Schaulustigen verstreuten sich langsam im Saal und die Tanzfläche füllte sich wieder. Sirius sah Remus` fragenden Blick und murmelte: „James hat sich wahrscheinlich den Arm gebrochen. Lily begleitet ihn in den Krankenflügel.“
Remus seufzte laut auf. „Gibt es überhaupt mal einen Abend an dem alles glatt geht?“
Das war wohl Jackie`s Stichwort und brachte das Fass zum überlaufen. Sie schüttete Sirius ein Glas Punsch ins Gesicht und sagte sarkastisch: „Es tut mir leid Black, dass du deine Wette verloren hast.“
Sirius stand da wie ein begossener Pudel und starrte Jackie irritiert an. Der Punsch lief sein Gesicht herunter und tropfte auf sein blütenweißes Hemd.
Tränen brannten in Jackie`s Augen und der Schmerz drohte ihr die Luft zum Atmen zu nehmen, als sie traurig sagte: „Du warst der größte Fehler meines Lebens, denn ich habe dir vertraut.“
Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg, als sie aus der Großen Halle rannte. Noch bevor Sirius reagieren konnte war sie verschwunden. Der Punsch in seinem Gesicht vermischte sich mit einer Träne, denn nun hatte ihn der wahre Schmerz der Liebe eingeholt.


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