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Fanfiction

Geliebter Feind - Antimagnetismus

von heidi

18. Antimagnetismus

Lily hatte sich fast den ganzen Sonntag in der Bibliothek verschanzt, auf der Suche nach einem geeigneten Zauber, für ihre Racheaktion an Sirius und Jackie. Engelchen und Teufelchen lagen ihr noch immer schwer im Magen und, auch wenn Jackie ihre Freundin war, wollte sie die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Nur die zündende Idee fehlte ihr noch immer. Es sollte etwas sein, was sowohl Jackie als auch Sirius zu spüren bekommen sollten, denn er war offensichtlich mit von der Partie gewesen, als sie ihre stummen Begleiter angehext bekamen.
Der richtige Einfall kam ihr allerdings erst am Montag, während des Unterrichts bei McGonagall. Sie hatte ein diabolisches Lächeln auf den Lippen und hörte ihrer Verwandlungslehrerin gar nicht richtig zu und das, obwohl dieses Fach sowieso schon ein Knackpunkt bei ihr war. Das konnte sie nicht so leicht aus dem Ärmel schütteln, wie all die anderen Sachen.
Professor McGonagall`s geschultem Blick allerdings, entging Lily`s Verträumtheit nicht. Noch bevor Lily sich wieder dem Geschehen des Unterrichts zuwenden konnte, rief die Professorin laut: „Miss Evans, wenn sie wieder aus ihren Tagträumen erwacht sind, können sie uns vielleicht einmal vormachen, wie sie diese Maus in eine Uhr verwandeln.“
Lily`s Augen waren weit aufgerissen und sie starrte entsetzt auf das Lehrerpult. Da stand ein kleiner Käfig, in dem eine kleine Feldmaus ängstlich piepste. Sie ahnte wohl schon, was ihr gleich passieren würde.
Die Augen der Siebtklässler waren alle auf Lily gerichtet, die sich nur zögerlich von ihrem Stuhl erhob. Sie warf noch einen kurzen Blick zu Jackie, die ihr aufmunternd zulächelte.
Ihren Zauberstab auf die kleine Maus gerichtet, sprach Lily den Zauberspruch und kniff ihre Augen dabei fest zusammen. Das Gelächter um sie herum war nicht zu überhören und noch bevor sie ihre Augen wieder öffnete, biss sich ihre Gesichtsfarbe sehr mit der ihrer Haare.
Die Slytherins lachten wieder einmal am lautesten und Lily betrachtete sich nur widerwillig ihr Werk. Der Käfig war verschwunden und die Maus auch. Es stand sogar eine Uhr auf dem Lehrerpult, nur die Zeiger waren kleine Mäuseschwänze, die sich unruhig auf dem Ziffernblatt hin und her bewegten.
Lily seufzte laut auf und Professor McGonagall erhob ihre Stimme: „Miss Evans, diesen Zauber müssen sie unbedingt beherrschen. Bis übermorgen einen vier Fuß langen Aufsatz darüber und sie werden diesen Zauber dann der Klasse noch einmal vorführen.“
Ihre Stimme klang energisch und sofort verstummte das Lachen in der Klasse. Lily`s Blick glitt unwillkürlich zu James, der die Stirn runzelte, ihr aber ein aufmunterndes Lächeln schenkte.
Genervt ließ Lily sich wieder neben Jackie nieder und sehnte das Ende dieser Stunde herbei.

Eine schnatternde Schar von Schülern saß schon beim Mittagessen am Gryffindortisch. Jackie quetschte sich zwischen Sirius und Peter und Lily ließ sich neben Remus auf die Bank fallen.
„Was für ein Tag“, grummelte sie vor sich hin und füllte sich ihren Teller mit Essen. Jackie und Sirius turtelten mal wieder herum und ließen Lily genervt die Augen verdrehen. Die Beiden klebten sogar noch beim Mittagessen zusammen und schienen alles andere um sich herum zu vergessen.
Remus war etwas schweigsam und auch wieder sehr blass. In der nächsten Nacht würde wieder Vollmond sein und das machte ihm schon Tage vorher zu schaffen. Lily legte ihre Hand auf seinen Arm und fragte leise: „Alles in Ordnung, Remus?“
Der Angesprochene nickte und murmelte: „Bin bloß froh, wenn das vorbei ist und ich Freitag mit euch auf den Ball kann.“
„Mit wem gehst du eigentlich?“, nuschelte Sirius mit vollem Mund.
„Lass ihn in Ruhe“, maulte James, der sich gerade auf der anderen Seite neben Lily niederließ. Er hielt ein Buch in den Händen und schob es Lily zu. „Seite 251 ist der Zauber noch mal ausführlich beschrieben. Lies das noch mal durch und heute Abend beim Rundgang werden wir all die kleinen Mäuse auf den Gängen, in Uhren verwandeln.“
Jackie kicherte bei seinen Worten und Lily warf James einen verblüfften Blick zu, doch der ließ sich gar nicht stören und füllte sich erst mal seinen Teller mit Essen voll. Sirius wackelte viel sagend mit den Augenbrauen und selbst Remus hatte bei Lily`s verblüfftem Gesichtsausdruck ein kleines Lächeln im Gesicht.
Sie schlug auch gleich die genannte Seite auf und begann zu lesen. Hin und wieder schob sie sich einen Bissen in den Mund, bis James grummelte: „Ich hab nicht gesagt, du sollst das beim Essen lesen.“ Er riss ihr das Buch aus den Händen und klappte es wieder zu.
Sirius brach in Gelächter aus und sagte: „Ihr benehmt euch wie ein altes Ehepaar, nur dass ihr noch keins seid.“
James legte ganz langsam sein Besteck ab, beugte sich über den Tisch und zischte seinem besten Freund zu: „Du weißt, dass ich noch eine Rechnung mit dir offen habe und wenn du nicht gleich deine Klappe hältst, werden es zwei sein.“
James war immer noch sauer auf Sirius, wegen ihrer Anhängsel am Samstag und er gab ihm dafür die Schuld, dass er Lily wieder nicht gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Ball ging. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass immer irgendjemand oder irgendetwas dazwischen kam.
Lily lehnte sich zu ihm hinüber und flüsterte, nur für ihn hörbar, in sein Ohr: „Ich habe einen schönen Zauber für die Beiden gefunden.“
James` Miene erhellte sich sofort und ein diabolisches Grinsen lag in seinem Gesicht, als er seinen Freund und Jackie fixierte. Die Beiden rutschten jetzt unruhig auf ihren Plätzen hin und her und warfen argwöhnische Blicke zu ihren Freunden. Sirius schnappte nach Jackie`s Arm und zischte ihr zu: „Wir sollten hier verschwinden. Die Sache gefällt mir ganz und gar nicht.“
James` alleiniger Zorn war ihm schon nicht geheuer, doch mit Lily zusammen war die ganze Sache noch etwas prekärer und, vor allen Dingen, gefährlicher für ihn und Jackie.
Lily und James lachten leise, als sie ihre Freunde beobachteten, wie sie eilig die Große Halle verließen, sich immer wieder etwas ängstlich nach ihren Freunden umdrehend.

Während des Nachmittagsunterrichts hatte James keine Zeit mit Lily über ihre kleine Racheaktion zu reden. Auch beim Abendessen schwieg Lily verbissen und ignorierte gekonnt die argwöhnischen Blicke von Sirius und Jackie, die den ganzen Nachmittag schon auf einen kleinen Racheakt von den Schulsprechern gefasst waren. Jackie war sogar so vorsichtig, dass sie Sirius erst mal das Abendessen vorkosten ließ. Lily fand das zu lustig und hatte noch immer ein verschmitztes Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie mit James am späten Abend ihre Runden durchs Schloss drehte.
„Nun sag schon“, grummelte James ungeduldig, als sie gerade den Gang im sechsten Stock entlang liefen. Er hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben und war, ebenso wie Lily, stehen geblieben. Lily lief einmal um ihn herum und fragte verschmitzt: „Wie gut kennst du dich mit Magneten aus?“
James fuhr sich mit einer Hand über sein Kinn und murmelte: „Naja, viel weiß ich nicht darüber. Das mit den Polen, die sich anziehen...“
Lily nickte zustimmend. „Genau, unterschiedliche Pole ziehen sich an und gleiche Pole stoßen sich ab.“
James machte große Augen und auf seinem Gesicht zeigte sich ein breites Grinsen. „Das ist genial, Lily! Du bist genial!“
„Nun übertreib es mal nicht“, meinte Lily, der die Verlegenheit ins Gesicht geschrieben stand. Sie senkte ihren Kopf und nuschelte: „Das mit den Uhren kann ich immer noch nicht.“
James schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, denn das wollte er ja eigentlich an diesem Abend mit ihr üben.
Die erste Maus, die er erblickte, schockte er mal eben und lehnte sich dann lässig an die Wand. „Und jetzt zauberst du mir eine schöne Uhr daraus, Lily“, sagte er bestimmend und sah sie aufmunternd an.
Lily seufzte gequält und richtete ihren Zauberstab auf das winzige Tier am Boden. Wieder kniff sie ihre Augen zu und sagte den Zauberspruch.
James lachte leise und meinte: „Also, es wäre vielleicht besser, wenn du die Augen auf dein Opfer richtest und zusiehst was passiert. Ja, und die Handbewegung stimmt auch nicht.“
Lily ließ frustriert ihren Arm wieder sinken und blickte auf die Uhr, die eigentlich gar keine war, sondern eine übergroße Maus, mit einem Zifferblatt auf dem Rücken.
„Das lern ich nie“, schmollte sie.
James stieß sich von der Wand ab und stellte sich hinter sie. Er legte seine Hand auf ihre, in der sie den Zauberstab hielt und raunte in ihr Ohr: „So, und jetzt probieren wir es zusammen.“
Lily`s Atmung beschleunigte sich und ihre Hand kribbelte. Sie war sich seiner Nähe mehr als bewusst und schloss einen Moment die Augen, damit sie sich überhaupt auf den Zauber konzentrieren konnte.
„Du tust es schon wieder“, murmelte er und sein warmer Atem strich dabei über ihre Wange.
„Was?“, quiekte Lily.
James lachte leise und ein Schauer fuhr ihr über den Rücken. „Du sollst die Augen öffnen“, sagte er jetzt etwas energischer. Er genoss diese Nähe zu ihr und konnte wieder ihren blumigen Duft einatmen und ihre weichen Haare fühlen. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Lily ihren Arm hob und, mit offenen Augen, den Zauber sprach. Lily hüpfte vor Freude in die Luft. „Es hat geklappt, James!“
James trat einen Schritt zurück und beäugte kritisch die kleine Kaminuhr, die jetzt vor ihnen stand. Ein breites Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht und er hob anerkennend den Daumen. Er konnte seinen Blick nicht von Lily nehmen. Die leichte Röte in ihrem Gesicht und das freudige Funkeln ihrer grünen Augen, brachten sein Herz schon wieder zum rasen. Er schloss einen Moment die Augen und legte sich die Frage zurecht, die er schon wochenlang stellen wollte, doch entweder war irgendetwas oder irgendjemand dazwischen gekommen oder ihn hatte der Mut verlassen. Aber jetzt wollte er es endlich wagen. Er griff hastig nach Lily`s Hand und rasselte mit einer rasenden Geschwindigkeit herunter: „BegleitestdumichaufdenBall?“
Lily`s Augen drohten heraus zu fallen und sie sagte verständnislos: „Entschuldige James, aber ich hab dich nicht verstanden.“
James ließ seine Schultern hängen und wollte schon weiter laufen, doch Lily hielt ihn am Arm fest und sagte verschmitzt: „Hast du einen Knoten in der Zunge, oder was?“
„So könnte man es auch nennen“, grummelte James.
Lily stellte sich vor ihn und piekte mit ihrem Zeigefinger auf seiner Brust herum. „Wiederhol deine Frage noch mal. Ich hab wirklich nichts verstanden.“
Erneut schloss James die Augen, holte tief Luft und stellte seine Frage nun laut und verständlich. Wohl etwas zu laut, denn es hallte aus den leeren Gängen des Schlosses nach. „Begleitest du mich auf den Ball, Lily?“
Er hörte Lily`s atemloses: „Gern James.“
Hastig riss er die Augen auf und blickte in Lily`s strahlendes Gesicht. Sie lächelte ihn an und ihre Augen ruhten auf seinen, als er ein verwundertes „Wirklich?“ von sich gab.
Lily nickte und setzte ihren Weg den Gang entlang fort. Sie wollte nicht, dass er es aus ihrem Gesicht ablesen konnte, wie sehr sie sich über seine Einladung freute.
James trottete hinter ihr her. Er war total aus dem Häuschen und hätte am liebsten einen Freudentanz aufgeführt, eine Party gefeiert oder sonst etwas Verrücktes getan, doch plötzlich fielen ihm Lily`s Verluste wieder ein.
Sie waren schon auf dem Gang zum Gryffindorturm angekommen, als er leise sagte: „Ich weiß ja, dass du eigentlich gar nicht...“
Lily atmete geräuschvoll aus, stemmte die Hände in die Hüften und zischte: „Wenn du jetzt nicht aufhörst, dann überlege ich mir die Sache doch noch mal.“
Dass sie es nicht ernst meinte, konnte er an ihrer Stimme nicht erkennen. Er blickte zu Boden und schwieg den restlichen Weg, doch ein kleines Lächeln auf seinen Lippen blieb.

Als sie den Gemeinschaftsraum betraten, war er wie ausgestorben. Alle Schüler waren an diesem Montagabend schon im Bett.
„Also Uhrenvergleich“, murmelte Lily und blickte, ebenso wie James, auf ihre Armbanduhr. Sie fingerte noch ein kleines Stück Pergament aus ihrer Umhangtasche und hielt es James hin.
„In genau fünf Minuten belegst du Sirius mit diesem Zauber. Wir müssen das zeitgleich machen, sonst klappt es nicht.“
James nickte verstehend und war in diesem Moment mehr als verblüfft, über Lily. Gut, er wusste ja schon eine ganze Weile, dass sie es faustdick hinter den Ohren hatte, aber dass sie so....
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sie ihn zur Treppe schubste, die zu den Jungenschlafsälen führte. Lily selbst nahm die andere Treppe und schlich sich in das Zimmer der Gryffindor Siebtklässlerinnen.
Wie erwartet, schliefen alle und Lily tapste leise zu Jackie`s Bett. Ungeduldig wartete sie auf das Piepen ihrer Uhr. Für sie dauerte es eine kleine Ewigkeit bis es endlich so weit war und sie den kurzen Ton hörte. Sie richtete ihren Zauberstab auf ihre schlafende Freundin und sprach mit einem Funkeln in ihren Augen: „Depulsio“. Einen Moment später schlich sie sich wieder leise davon.
James stand schon vor der Treppe und hatte ein diabolisches Grinsen im Gesicht. Für Lily war das Beweis genug, dass er es wohl ebenso geschafft hatte. Die beiden steuerten die Schulsprecherräume an und wollten eigentlich nur noch ins Bett.
Lily hatte schon ihre Tür geöffnet, als James leise sagte: „Ich freu mich auf Freitag.“
Sie drehte sich noch einmal um und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Gute Nacht, James und danke für deine Hilfe.“
Ein letztes Mal trafen sich ihre Blicke, bevor sich die Tür hinter ihr schloss. Lily lehnte sich dagegen und schloss kurz die Augen. Sie wollte sein freudiges Augenfunkeln noch einen Moment vor sich sehen, doch erschrocken riss sie die Augen wieder auf, als ein unüberhörbarer Freudenschrei aus dem Zimmer nebenan kam, verbunden mit einem lauten Poltern. Lily schüttelte lächelnd den Kopf und, zum ersten Mal seit Wochen, freute auch sie sich auf den Ball.

Am nächsten Morgen standen die beiden Schulsprecher schon im Gemeinschaftsraum der Gryffindors, denn sie wollten auf keinen Fall die Ankunft ihrer Freunde verpassen, viel zu gespannt waren sie auf das Ergebnis ihres Streiches.
Als erster kam Sirius die Treppe von den Jungeschlafsälen herunter, gefolgt von einem ziemlich blassen Remus und einem verschlafenen Peter.
Sirius lehnte sich lässig ans Treppengeländer und blickte nach oben, als die ersten Mädchen herunterkamen. Sein Gesicht erhellte sich, als er Jackie endlich erblickte.
Er stellte sich vor die Treppe und strahlte sie an, doch Jackie hatte noch nicht einmal einen Fuß darauf gesetzt, da flog Sirius schon in hohem Bogen durch den Gemeinschaftsraum und knallte kurz vor James und Lily wieder auf den Boden. Mit einem ächzenden Stöhnen rappelte er sich auf und Lily murmelte: „Hm... der Zauber scheint bei Sirius stärker zu sein.“
James sah zu seinem Freund und flüsterte: „Naja, ich hab ihn zweimal ausgesprochen.“
Lily machte große Augen, fing dann aber an zu lachen und meinte gelassen: „Egal, bis Mitternacht werden sie es schon aushalten.
Jackie keifte von der Treppe aus: „Was für ein Zauber ist das? Raus damit, Lily!“
Sirius war schon drauf und dran James an den Kragen zu gehen, weil er dessen fieses Grinsen, nach dieser Niederlage, nun absolut nicht ertragen konnte, doch Lily ging dazwischen und zischte: „Ihr habt es nicht besser verdient. Ich sag jetzt nur Engelchen und Teufelchen, also nehmt es hin.“
Sirius schnaubte wütend, wurde aber durch eine unsichtbare Kraft plötzlich weggedrückt, denn Jackie kam jetzt die Treppen runter. Mit hängenden Schultern verließ er den Gemeinschaftsraum, denn je näher Jackie kam, je weiter wurde er weg geschoben. Fünf Meter Abstand zwischen ihnen waren eine ganze Menge und würde wohl ihren Tagesablauf erheblich durcheinander bringen.
Remus schüttelte verständnislos den Kopf. „Auf was für Ideen ihr aber auch kommt.“
„Antimagnetismus“ zwitscherte Lily nur und folgte Sirius. Sie holte ihn noch auf dem Gang ein und er knurrte ihr zu:
„Das war nicht fair, Lily. Ich bin so nah dran...“
“An was?“, fragte Lily herausfordernd und heftete ihren Blick auf sein Gesicht.
Sirius winkte frustriert ab, doch Lily wollte nicht locker lassen. „Und dann, Sirius? Tauschst du sie dann gegen die Nächste ein?“
Sirius blieb stehen und sah Lily kopfschüttelnd an. „Sag mal, wofür hältst du mich, Lily? Das würde ich nie tun!“
Lily setzte ihren Weg fort und murmelte: „So sicher bin ich mir da nicht.“

In der Großen Halle war es schon ein merkwürdiges Bild. Jackie saß zusammen mit James und Remus und warf Sirius hin und wieder einen sehnsuchtsvollen Blick zu, während Lily mit Sirius und Peter, schweigend, am anderen Ende des Haustisches, ihr Frühstück einnahm. Sirius war maulig und das blieb auch den ganzen Tag über so. In zwei Klassenzimmern musste er die Plätze tauschen weil es ihm nicht möglich war, so dicht an Jackie zu sitzen.
Jackie war ebenso genervt und warf Lily hin und wieder tödliche Blicke zu.
In einer Pause zwischen zwei Unterrichtsstunden hockte Jackie frustriert auf einer Toilette und lauschte den Gesprächen anderer Mädchen. Sie hörte wie jemand sagte: „Hast du gesehen, unser Schnuckelchen Black scheint es tatsächlich mal wieder geschafft zu haben.“ Jackie wurde hellhörig.
“Was meinst du?“, fragte eine Sechstklässlerin aus Huffelpuff.
Das eine Mädchen lachte: „Na er hat doch gewettet, dass er die Andrews bis Halloween rum bekommen hat.“
„Ja, und wie es aussieht, hat er sie schon abserviert“, meinte die Huffelpuff lachend.
Jackie hielt die Luft an und glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Doch wiederum wusste sie, dass man dem Tratsch und Klatsch nicht immer glauben sollte, trotzdem war ein bitterer Nachgeschmack geblieben, den sie auch den ganzen Tag über nicht verdrängen konnte.

Am Abend waren die Marauder nicht zum Essen erschienen, doch Jackie und Lily wunderten sich diesmal nicht.
Im Gegenteil, sie warteten die halbe Nacht im Gemeinschaftsrum, auf die Rückkehr der vier Freunde. Jackie war schweigsam. Ihr gingen die Gespräche der Mädchen nicht aus dem Kopf, doch als Lily sie daraufhin ansprach, winkte sie nur ab und Lily schob Jackie`s Schweigsamkeit auf den Zauber, mit dem sie sie belegt hatte. Dass noch etwas anderes an ihrer Freundin nagte, wusste sie nicht.

Erst im Morgengrauen öffnete sich die Tür, doch diesmal waren die Mädchen verwundert, als der Tarnumhang plötzlich fiel und sie Peter und James erblickten, die den ohnmächtigen Sirius zwischen sich hatten. Die Beiden sahen ganz schön fertig aus.
„Was ist passiert?“, fragte Jackie entsetzt und näherte sich den drei Maraudern vorsichtig, aus Angst sie könnte wieder weggedrückt werden, doch der Zauber war verschwunden.
James grummelte: „Pad hat es heute wohl etwas übertrieben. Er ist mit dem Kopf gegen einen Stein geknallt.“
Jackie`s Augen waren vor Schreck geweitet, doch Peter murmelte: „Keine Panik, er ist nur ohnmächtig.“
„Schafft ihn ins Bett“, meinte Lily und legte einen Arm um Jackie, die jetzt Tränen in den Augen hatte und James und Peter nachsah, wie sie Sirius die Treppe hoch schweben ließen.
Kurze Zeit später kehrte James zurück. Er sah völlig fertig aus und brummte den beiden Mädchen nur zu: „Ich hau mich noch ein bisschen hin.“ Die Vollmondnächte schafften nicht nur Remus, sondern auch seine Freunde und in diesem Moment verstand Lily, was ihre Freundschaft ausmachte. Sie würden alles für einander tun, egal zu welchem Preis.
„Ich seh noch mal nach Sirius“, meinte Jackie plötzlich und steuerte die Treppe zu den Jungenschlafsälen an.
Lily seufzte und rief ihr nach: „Zweites Bett links.“, bevor auch sie selbst in den Schulsprecherräumen verschwand.
Jackie nickte ihr dankbar zu, bevor sie leise die Tür öffnete. Alle Vorhänge an den Betten waren zu gezogen, doch sie hörte Peter`s lautes Schnarchen. Vor dem genannten Bett blieb sie stehen und öffnete die Vorhänge einen Spalt.
Sirius lag auf dem Rücken, mit freiem Oberkörper, und hatte die Augen geschlossen. Etwas unschlüssig stand Jackie noch einen Moment in dem dunklen Raum, doch dann entledigte sie sich rasch ihrer Kleidung und griff nach Sirius` Pyjamaoberteil, das am Fußende des Bettes lag. Sie zog es über ihre Unterwäsche und kletterte leise zu ihm ins Bett.
Sie hob kurz die Decke an und atmete erleichtert aus, als sie sah, dass er seine Pyjamahose trug. Einen Moment blickte sie noch in sein regungsloses, aber entspanntes Gesicht, bevor sie sich an ihn kuschelte. Sein Atem ging regelmäßig, als sie kaum hörbar flüsterte: „Ich liebe dich!“
Es brauchte nicht lange und auch Jackie war eingeschlafen. Sie bemerkte nicht, dass Sirius, einen Moment später, die Augen geöffnet hatte und die Decke vorsichtig fester um sie zog.

Jackie wurde erst wieder wach, als sich jemand ihren Hals entlang küsste und in ihr Ohr raunte: „Wir müssen aufstehen.“
„Will noch nicht“, knurrte sie und schmiegte sich an den warmen Körper neben sich. Sie atmete seinen Duft ein und in diesem Moment war ihr klar, dass sie ihm rettungslos verfallen war und sie auch den letzten Schritt gehen würde.
Sirius betrachtete ihr Gesicht eingehend. So ganz war die Verletzung noch nicht verschwunden und doch war es ihm egal. Er hatte sich in den letzten Wochen nichts mehr gewünscht, als sie so nah bei sich zu haben, dieses Mädchen, das nicht nur sein Herz verzaubert, sondern auch seine Seele berührt hatte. Er wollte sie so sehr, doch dafür war jetzt nicht die Zeit und nicht der richtige Ort. Das wollte er sich für einen anderen Abend aufsparen und er wusste auch schon genau welchen. Nicht ahnend, dass er noch andere Steine aus dem Weg räumen musste, bevor es soweit war.


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