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Fanfiction

Geliebter Feind - Fleischfressende Pflanzen

von heidi

14. Fleischfressende Pflanzen

Am Abend des nächsten Tages, kehrten James und Lily nach Hogwarts zurück. Alle Schüler waren beim Abendessen, als sie im Büro ihrer Hauslehrerin aus dem Kamin stiegen. Professor McGonagall erwartete sie schon und sie tat etwas, das ihr wohl kein Schüler zugetraut hätte. Sie umarmte Lily und sprach ihr Beileid aus.
Einen Moment später fiel sie aber wieder zurück in ihr altes Verhaltensmuster und sagte in lehrerhaftem Ton: „Sie beide haben in dieser Woche eine Menge versäumt und Sie müssen die restlichen Vorbereitungen für den Ball treffen. Es sind nur noch drei Wochen bis dahin.“
Mit diesen Worten drückte sie den verblüfften Schulsprechern einen Stapel Pergamentrollen in die Hand.
James machte große Augen und rief entsetzt: „Was ist das alles, Professor?“
Die Hauslehrerin der Gryffindors ließ sich hinter ihrem Schreibtisch nieder und meinte gelassen: „Das Mr. Potter, sind die Aufgaben die sie wiederholen müssen und das umgehend. Es ist Ihr letztes Jahr hier und sie brauchen diesen Stoff für ihre Abschlussprüfungen.“
Nach diesen Worten widmete sie sich wieder ihrer Arbeit und beachtete die Beiden nicht weiter. Lily seufzte frustriert, James war einer Ohnmacht nahe und so schnell es ging verließen die zwei das Büro ihrer Hauslehrerin, aus Angst ihr könnte noch mehr einfallen.

Die Gänge waren ruhig und James murmelte: „Das kostet uns Tage oder Wochen, das alles aufzuholen und dann auch noch das Quidditchtraining und unsere Rundgänge und dieser verflixte Ball.“
Lily blieb einen Moment stehen und sagte dann leise: „Wir können das zusammen machen. Du hilfst mir in Verwandlung und ich dir bei Zaubertränke.“
„Schön und gut“ meinte James, „aber was ist mit den Schulsprecheraufgaben?“
„Remus“ kam es knapp von Lily, „der hilft uns sicher gern dabei.“
James schüttelte den Kopf und balancierte die Pergamentrollen auf seinen Armen um keine zu verlieren. „Aber Remus...“ grummelte er dabei.
Lily seufzte: „Wenn du nicht aufhörst, bekomm ich noch ein schlechtes Gewissen, weil du wegen mir so viel versäumt hast.“
Ihre Augen füllten sich mit Tränen und James sagte hastig: „Schon gut, aber bevor wir uns dem ganzen Kram hier widmen, lass uns erst zum Abendessen gehen.“
Lily schüttelte den Kopf. „Ich will heut nicht mehr in die Große Halle.“
Und ohne noch eine weitere Erklärung abzugeben, steuerte sie den Gang an, der zur Küche von Hogwarts führte. Sie kitzelte die Birne auf dem Bild und James fragte erstaunt: „Woher weißt du davon?“
„Sirius.“ kam es nur knapp von ihr, bevor sie James mit samt den Pergamentrollen in die Küche schob. Die Hauselfen wuselten herum und stellten ihnen schweigend einige Speisen auf den Tisch.
„Wie hab ich mich nach diesem Essen gesehnt. Nichts gegen meinen Vater, aber was er mit den Lebensmitteln anstellt ist einfach grausam.“ meinte James und griff schon nach einer Hühnchenkeule.
Lily holte Miss Betty aus ihrer Umhangtasche und setzte sie auf den Tisch. Sofort hopste sie zu James und ließ sich von ihm mit einigen kleinen Kekskrümeln füttern.
„Sie mag dich.“ sagte Lily und ein erstes kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie sah wie Miss Betty James den Finger ableckte.
„Und was ist mit dir?“ platzte James heraus und biss sich sofort dafür auf die Lippen, denn er wollte sie eigentlich mit diesem Thema in Ruhe lassen.
Lily seufzte leise, aber im Moment war sie nicht bereit für dieses Gespräch, welches sie selbst noch vor ein paar Tagen herbeigesehnt hatte, doch nun hatte sich für sie alles geändert. Sie musste mit ihrem Verlust erst einmal fertig werden, bevor sie ihr Herz für jemanden öffnen konnte.
„James, ich...“ stammelte sie und konnte ihn nicht ansehen.
James atmete geräuschvoll aus. „Vergiss es einfach.“ murmelte er und raffte eilig die Pergamentrollen zusammen. Er verstand sie, doch so langsam verzweifelte er. Die Zeit rann ihm unaufhaltsam durch die Finger, die Sache mit dem Ball war auch noch nicht ausgestanden und die ganze Arbeit, die sie am Hals hatten, machte das Alles auch nicht leichter.
Er stand schon an der Küchentür, als Lily nach seinem Arm griff und flehentlich sagte: „Bitte James, ich..., ich mag dich wirklich, aber...“
In ihren Augen schimmerten Tränen und er senkte seinen Kopf, darauf bedacht, dass sie ihm die Lüge nicht vom Gesicht ablesen konnte, als er sagte: „Ist schon in Ordnung, Lily. Du gehst mit Greg Johnson auf den Ball und wir alle werden an diesem Abend unseren Spaß haben. Zuerst werden wir uns aber um diesen ganzen Kram hier kümmern müssen.“
Als er die Küche verlassen hatte stand Lily noch einen Moment da und wusste nicht, wie sie seine Worte verstehen sollte. Sein Tonfall ließ nicht darauf zurück schließen ob er es erst gemeint hatte, oder einfach nur sarkastisch.
Miss Betty fiepte leise auf dem Tisch, wohl aus Angst zurückgelassen zu werden und Lily setzte sie hastig in ihre Umhangtasche.
James war schon nicht mehr zu sehen, als sie auf den Gang trat und leise seufzend, machte sie sich auf den Weg zum Gryffindorturm. Einige jüngere Schüler waren schon vom Essen zurückgekehrt und warfen ihr verwunderte Blicke zu, denn seit nunmehr vier Tagen hatten sie ihre Schulsprecherin nicht gesehen. Niemand, außer den Maraudern und Jackie, wusste von ihrem Verlust und Lily lief mit gesenktem Kopf weiter. Sie hatte keine Lust auf irgendwelche Fragen und steuerte schnurstracks die Schulsprecherräume an.
Die Tür stand offen und James hatte schon die Pergamentrollen auf ihren Schreibtischen verteilt.
Lily atmete geräuschvoll aus und schloss die Tür hinter sich. Der Alltag hatte sie wieder eingeholt und das wurde ihr gerade schmerzlich bewusst. Die Zeit des Trauerns war erst einmal vorüber und sie musste sich den Dingen widmen, die für ihre zukünftige Laufbahn wichtig waren.
Sie warf ihren Umhang ab, holte Miss Betty hervor und setzte den kleinen Minimuff, auf eine Decke vor den Kamin.
James sortierte die Pergamente und murmelte ohne sie anzusehen: „Also, vielleicht nehmen wir uns heute Abend erst einmal Geschichte der Zauberei und Zauberkunst vor. Für Zaubertränke und Verwandlung sehe ich heute schwarz.“
„Na dann, zuerst Zauberkunst.“ sagte Lily resolut. „Wie viel ist es denn?“
James hantierte mit den Pergamenten herum und grummelte: „Jede Menge, das schaffen wir nicht mal wenn wir die ganze Nacht durchmachen.“
„Na, dann wollen wir mal nicht so viel reden, sondern anfangen.“ Voller Tatendrang setzte sie sich an ihren Schreibtisch und einen Moment später war sie schon vertieft in ihre Aufgaben. Die Ablenkung tat ihr gut und sie bemerkte James` Blick nicht, der hin und wieder auf ihr ruhte und ihm ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Eine Weile später klopfte es erst kurz an die Tür, bevor die drei Marauder und Jackie eintraten. Remus zog Lily gleich in seine Arme und es bedurfte keinerlei Worte seinerseits, um ihr sein Mitgefühl auszudrücken. Peter hingegen war ganz verlegen und murmelte etwas Unverständliches.
Sirius sah auf ihre Schreibtische und meinte: „Wenn ihr Hilfe braucht, also ihr wisst ja wo ihr uns findet.“
„Das Einzige, was wir brauchen, ist Ruhe.“ maulte James und blickte dabei nicht einmal von seiner Arbeit auf.
Für Remus war die Aussage seines Freundes ein Wink mit dem Zaunpfahl und er bedeutete Peter und Sirius ihm zu folgen.
Jackie hingegen sagte: „Lily, wir haben noch nicht einmal mit den Kostümen für den Ball angefangen, also ich dachte, Alice könnte mir ein bisschen dabei zur Hand gehen, bis ihr mit dem ganzen Kram hier durch seid.“ Sie zeigte dabei auf die überfüllten Schreibtische der beiden Schulsprecher.
Lily nickte: “Ja, macht nur, ich fürchte ich habe in den nächsten Tagen keine Zeit dafür.“ Sie holte noch schnell die Stoffe aus ihrem Zimmer und drückte sie Jackie in die Hand, die ziemlich hastig sagte: „Himmel, ich muss noch zum Quidditchtraining.“
Bei ihren Worten fuhr James` Kopf herum und Jackie meinte grinsend: „Frank war der Meinung, wir dürfen das Training nicht unterbrechen, sonst jagst du uns noch mehr über den Platz als nötig.“
James lächelte gequält und ein sehnsuchtsvoller Blick lag in seinen Augen. Lily piekte ihm mit ihrem Finger in den Rücken und zischte: „Für dich fällt das Training flach bis das alles fertig ist.“
James schnaubte: „Zu Befehl, Miss Evans.“
Frustriert wandte er sich wieder seiner Arbeit zu, ebenso wie Lily.

Nach einem kurzen Klopfen, öffnete sich am nächsten Morgen die Tür zu den Räumen der Schulsprecher. Verblüfft blieb Sirius stehen, denn er wollte James und Lily eigentlich, an diesem Freitagmorgen, zum Frühstück abholen. Bei dem Bild, das sich ihm bot konnte er sich nur schwer ein Lachen verkneifen. Lily lag mit dem Kopf auf ihrem Schreibtisch, noch ihre Schreibfeder in der Hand und schlief, tief und fest. Ihre langen roten Haare verdeckten einen Großteil ihres Gesichtes, aber ihr regelmäßiges Atmen war zu hören. James hing auf seinem Stuhl, sein Kopf war nach hinten gefallen und die Brille auf seiner Nase verrutscht. Sein Mund war leicht geöffnet und einige leise Schnarchgeräusche drangen an Sirius` Ohr.
Remus stolperte in den Raum und sah die beiden Schulsprecher mit großen Augen an. Er schnappte sich Sirius, zog ihn wieder aus dem Aufenthaltsraum der Schulsprecher und schloss die Tür hinter sich.
Sirius sagte verständnislos: „Wir müssen sie wecken. In einer halben Stunde fängt der Unterricht an.“
Remus schüttelte den Kopf. „Nein, lass sie. Auf den einen Tag kommt es auch nicht mehr an.“
“Und was sagen wir Gonni?“ rief Sirius aufgebracht und folgte seinem Freund aus dem Gryffindorturm, wieder ohne Peter, denn niemand wusste, wo der mal wieder steckte.
Remus lachte. „Du bist doch immer gut in Ausreden Pad, dir fällt schon was ein.“
„Immer ich.“ maulte Sirius und sah sich suchend nach Jackie um, als sie die Halle betraten. Einen Moment kniff er die Augen zusammen, denn Jackie saß neben Steve Lancaster, einem dümmlichen Huffelpuff, der es sich am Gryffindortisch gemütlich gemacht hatte.
Energischen Schrittes steuerte er die Beiden an und ließ sich ihnen gegenüber am Tisch nieder.
„Guten Morgen!“ rief er den Beiden, lauter als nötig, zu. Remus setzte sich leise lachend neben seinen Freund, denn er bemerkte dessen aufsteigende Eifersucht sehr wohl. Er zwinkerte Jackie noch einmal verschwörerisch zu, bevor die sich wieder Steve zuwandte.
Missmutig füllte sich Sirius den Teller voll und versuchte hin und wieder ein paar Gesprächsfetzen von seinem Gegenüber zu erhaschen. Viel verstand er nicht, da die Beiden ihre Köpfe zusammengesteckt hatten, doch er hörte das Wort Ball und warf seinen Löffel in das Frühstück von Steve Lancaster. Der sah ihn entsetzt an, denn auf seinem Hemd klebten jetzt die Rühreier von seinem Teller.
Jackie warf Sirius einen zornigen Blick zu und versuchte, mit einem Tuch, Steve's Hemd etwas zu säubern. Das brachte das Fass zum überlaufen. Noch bevor Remus eingreifen konnte, schüttete Sirius einen Krug Kürbissaft über den Kopf des jungen Huffelpuffs und zischte ihn an: „Jackie hat schon eine Verabredung für den Ball, jedenfalls so gut wie.“
Steve war völlig verwirrt und Jackie funkelte Sirius wütend an: „Wenn du dich da mal nicht täuscht, Sirius Black!“
Nach diesen Worten raffte sie eilig ihre Schulsachen zusammen und ließ einen Kürbissaft besudelten Steve und einen verblüfften Sirius zurück.
Remus schüttelte den Kopf und meinte trocken: „Das war jetzt ein Fehler von dir Pad, denn soviel ich weiß wollten die Beiden nur ein paar Details für die Organisation des Balls klären, damit James und Lily das nicht alles allein machen müssen. Ich hab sie nämlich darum gebeten.“
Steve Lancaster nickte zustimmend und ein wenig fies lächelnd, als er Sirius` entsetztes Gesicht sah. Er wischte sich den Kürbissaft aus dem Gesicht und meinte: „Naja, vielleicht hab ich ja jetzt doch eine Chance bei Jackie.“
Sein diabolisches Grinsen brachte Sirius nun endgültig zur Weißglut. Mit einem Satz sprang er über den Gryffindortisch und rammte seine Faust in den jungen Huffelpuff, der auch sofort zu Boden ging und Sirius mit sich riss.
Einige Schüler johlten und feuerten die Beiden an. Remus blieb sitzen und aß in aller Ruhe weiter. Sein Freund musste sich scheinbar an irgendwem abreagieren und da wollte er ihm, diplomatisch wie er nun einmal war, lieber nicht im Weg stehen.
Das Problem löste sich auch schon von selbst, als Professor McGonagall ihren Zauberstab schwang und damit die beiden Streithähne auseinander brachte. Lancaster wischte sich etwas Blut aus seinem Gesicht und schnaubte: „Black hat angefangen, Professor.“
Sirius ballte seine Hand zur Faust und wollte schon ausholen, als Professor McGonagall gefährlich leise sagte: „Nachsitzen, alle beide! Heute Abend!“ Sie schob Lancaster zu seinem Haustisch und zischte Sirius noch einmal zu: „Ich hatte gehofft, Mr. Black, dass sie endlich erwachsen geworden wären.“
Sirius stand mit hängenden Schultern da und Remus drückte ihm grinsend seine Tasche in die Hand, als er meinte: „Tja Pad, jetzt hast du nicht nur Nachsitzen am Hals, sondern auch eine wütende Jackie Andrews.“
Sirius seufzte frustriert auf und sagte leise: „Lieber einen Monat Nachsitzen, als die Sache mit Jackie zu vergeigen. Ich hab mich in dieses Mädchen verliebt, Moony, verstehst du?“
Seine Stimme klang dabei schon sehr verzweifelt, denn zum ersten Mal hatte er ausgesprochen was er eigentlich fühlte.
Remus klopfte seinem Freund auf die Schulter und murmelte: „Das war mir schon lange klar, nur dir scheint dieses Licht etwas spät aufgegangen zu sein. Hoffe bloß, dass Jackie nicht all zu wütend auf dich ist.“

Erst zum Mittagessen erschienen Lily und James in der Großen Halle. Lily hielt ihren Kopf gesenkt und quetschte sich zwischen Remus und Sirius an den Tisch. Sie hatte keine Lust auf irgendwelche Fragen ihrer Mitschüler und wollte sich zwischen den beiden Maraudern verstecken, die wie eine schützende Mauer um sie herum hockten.
„Wo ist Jackie?“ fragte sie auch gleich, da sie ihre Freundin nicht am Gryffindortisch entdecken konnte.
Remus beugte sich zu ihr vor und sagte leise, nur für sie hörbar: „Sie ist sauer auf Sirius und das mächtig.“
Lily zog eine Augenbraue hoch und warf dann einen kurzen Blick zu Sirius. Sein linkes Auge war etwas geschwollen, von der Prügelei mit Lancaster, und Lily flüsterte zu Remus: „Sag nicht, Jackie hat ihm das verpasst.“
Remus grinste: „Nein, aber wegen ihr, ist es passiert, wenn du verstehst.“
Lily nickte und konnte sich jetzt schon denken, wo ihre Freundin sich in der Mittagspause versteckt hatte.
Gewächshaus II war ihr Lieblingsplatz, besonders in der kalten Jahreszeit, doch das wollte sie Sirius erst einmal verschweigen. Dass sich dies als unklug herausstellte, merkte sie leider wenig später.

Lily und James gingen, an diesem Freitagnachmittag, das erste Mal wieder in den Unterricht, obwohl sie sich das eigentlich hätten sparen können, denn Geschichte der Zauberei war angesagt. Professor Binns war ein Geist und leierte alle möglichen Kriege vor den Schülern herunter. Lily schwirrte schon der Kopf von den vielen Jahreszahlen, doch immer wieder huschten ihre Augen zur Tür. Jackie war nicht zum Unterricht aufgetaucht und so langsam machte sie sich Sorgen, denn es war gar nicht ihre Art zu spät zu kommen.
James fielen die Augen hin und wieder zu und Sirius hatte seinen Kopf schon längst auf den Tisch gelegt, als Lily sich duckte und etwas tat, was sie noch nie getan hatte. Sie schlich sich während des Unterrichtes einfach davon.

Windig war es an diesem Freitag, als sie das Schlossportal verließ. Es regnete zwar nicht mehr, wie die letzten Tage, aber es war dennoch kalt. Mit schnellen Schritten steuerte Lily Gewächshaus II an. Alles war ruhig, da am Nachmittag keine Schüler mehr Kräuterkunde hatten. Etwas merkwürdig kam es Lily schon vor, als sie die Tür zum Gewächshaus öffnete. Leise Schmatzgeräusche drangen an ihr Ohr und hastig ging sie um eine Trennwand, die das Gewächshaus in zwei Hälften teilte.
Ihr stockte der Atem. Eine der Pflanzen, die die junge Kräuterkundelehrerin Madam Sprout, zu Versuchszwecken, gezüchtet hatte, war nicht mehr klein. Nein, sie nahm die gesamte Höhe des Gewächshauses ein. Das allein wäre wohl nicht sehr gefährlich, würde es sich bei dieser Pflanze nicht um die Cephalotus follicularis, eine fleischfressende Krugpflanze, handeln. Deren gigantische Blüte war nämlich gerade dabei Lily`s beste Freundin zu verspeisen.
Jackie`s Oberkörper war schon in dem riesigen Trichter verschwunden. Nur ihre Arme und ihr Unterkörper schauten noch heraus.
Die Pflanze wiegte ihre Blätter hin und her, doch Lily`s Fluch zerriss sie in viele kleine Teile und setzte dem Treiben ein Ende. Zwischen den zerhäckselten Blüten und Blättern, lag Jackie am Boden und Lily musste sich erst zu ihr durcharbeiten.
Jackie war bewusstlos und eine schleimige Masse überzog ihren Oberkörper, einschließlich ihres Kopfes. Lily wollte ihrer Freundin den Schleim aus dem Gesicht wischen, doch sie zuckte zurück als sie die widerliche Masse berührte.
Es klebte nicht nur, es brannte auch wie Feuer an ihren Fingern. Der Verdauungssaft der Pflanze war ätzend und hatte Jackie`s Gesicht und all die Stellen die nicht von ihrer Kleidung verdeckt waren, schon leicht verätzt.
Lily zögerte nicht lange und ließ aus ihrem Zauberstab einen Strahl warmen Wassers auf ihre Freundin niederprasseln, der den ganzen Schleim von ihr spülte.
Jackie regte sich leicht und wimmerte: „Es brennt wie Feuer.“
Langsam schlug sie die Augen auf und Lily atmete erleichtert aus. In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie ihre Freundin fast verloren hätte, wäre sie nur einen Augenblick später gekommen.
„Was ist denn nur passiert?“ fragte Lily aufgeregt und half ihrer Freundin auf die Beine.
Jackie zitterte am ganzen Körper, nicht nur wegen der Nässe, sondern auch aufgrund der Schmerzen die durch die Verätzungen ausgelöst wurden.
„Ich weiß nicht. Da war irgendjemand und als ich nachsehen wollte, hat dieses Ding...“ Sie schluckte schwer und sah sich in dem verwüsteten Gewächshaus um.
Lily zog ihren Umhang von den Schultern und legte ihn ihrer Freundin um. „Wir sollten erst einmal zu Poppy, damit sie sich dein Gesicht ansieht und dann werden wir versuchen herauszufinden, was hier wirklich passiert ist.“
Sie hatte schon einen ganz bestimmten Verdacht, doch den wollte sie lieber erst einmal für sich behalten.

Auf dem Weg in den Krankenflügel liefen ihnen die Marauder und andere Siebtklässler über den Weg, die gerade ihren Nachmittagsunterricht beendet hatten. Einige Slytherins lachten bei dem Anblick, doch Sirius ließ gleich seine Schultasche fallen und rief aufgeregt: „Himmel, was ist nur passiert?“
„Später.“ murmelte Lily und wollte ihren Weg mit Jackie fortsetzen, aber Sirius schob sie einfach beiseite und grummelte: „Ich mach das!“ Er nahm Jackie auf die Arme, die auch sofort den Kopf an seine Schulter lehnte und leise weinte. Ihr Gesicht war krebsrot und von ihrem linken Auge bis hinter das Ohr zog sich eine große verätzte Stelle.
Sirius zog scharf die Luft ein und murmelte: „Poppy bekommt das wieder hin, keine Sorge.“
Bei Jackie`s leisem Weinen verspürte er einen kleinen Stich im Herzen und zum ersten Mal im Leben wurde ihm klar, dass er Angst hatte etwas zu verlieren. Etwas, das er eigentlich noch gar nicht besaß.
Einige Schüler standen noch herum und sahen den Beiden nach. Lily hatte während dessen ihre Augen auf zwei all zu bekannte Slytherins geheftet. James folgte ihrem Blick und murmelte: „Du glaubst, dass die Beiden...“
Lily nickte und sagte aufgebracht: „Ich glaube es nicht nur, ich weiß es.“
Remus schüttelte den Kopf. „Das kannst du nicht beweisen, Lily und du hast auch nicht die Zeit, irgendetwas herauszufinden.“
„Dann werde ich mir die Zeit eben nehmen. Meine Freundin wäre um ein Haar von einer Pflanze verspeist worden und das nicht ohne Grund, Remus.“ sagte Lily leise und doch schwang in ihrer Stimme Zorn und Sorge mit.
James reichte ihr ihre Schultasche und schob sie weiter Richtung Gryffindorturm. Er hatte ein Lächeln im Gesicht, denn trotz ihrer Trauer war Lily wieder etwas aus ihrem Schneckenhaus heraus gekrochen. Nur wollte er lieber nicht wissen, was gerade in ihrem Kopf vor sich ging, denn er war sich sicher, dass Lily alles daran setzen würde herauszufinden, was wirklich passiert war.


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Dass die computer- und videogeprägten Kinder in 400-Seiten-Romanen versinken, reißt deren Eltern zu Jubelstürmen hin. Ganz abgesehen davon, dass auch die Erwachsenen längst mit der "Pottermania" infiziert sind.
Elisabeth Sparrer, Abendzeitung