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Fanfiction

Geliebter Feind - Missverständnisse

von heidi

9. Missverständnisse

Auch den Sonntag verbrachten die Marauder mit Jackie und Lily. Die Sechs hatten zusammen viel Spaß, obwohl Peter dazu nicht wirklich viel beisteuerte. Sie alle hatten an diesem Tag ein Picknick am Schwarzen See genossen. Jackie und Sirius sausten hin und wieder mit ihren Besen über den See und James suchte mit Lily nach Bildern von Walküren. Sie hatten auch schon einiges gefunden und Lily wollte sich gleich in der nächsten Woche daran machen, für sich und Jackie die Kostüme zu hexen.

Am Nachmittag ließ sich Lily von James zu einem Spaziergang, um den Schwarzen See herum, überreden.
Lily stand nah am See und sah dem Riesenkraken zu, der immer mal wieder einen seiner gigantischen Fangarme aus dem Wasser ragen ließ. Es sah aus, als ob er ihnen zuwinken wollte und James, der an einem nahen Baum lehnte, meinte verschmitzt: „Ich glaube er will ein Date mit dir, Lils.“
Sie drehte sich lachend zu ihm um und sagte frech: „Ja, ich werde ihn bitten mich zum Halloweenball zu begleiten.“
„Hm, da gibt es doch bestimmt eine nettere, interessantere Begleitung für dich, als diesen hässlichen Kraken.“ meinte James verschmitzt und trat nah an sie heran.
Ihre grünen Augen funkelten lustig, neugierig und zugleich ängstlich.
James konnte den Blick nicht von ihr nehmen und ohne, dass er es richtig realisierte, kam er ihrem Gesicht immer näher. Nur noch wenige Zentimeter trennten sie und beider Augen schlossen sich. Er atmete ihren Duft ein, blumig, betörend und für ihn unwiderstehlich. Er spürte schon ihren warmen Atem auf seiner Wange, als es plötzlich ein lautes Platschen gab und beide mit Wasser voll gespritzt wurden. Erschrocken fuhren sie auseinander und eine leichte Röte stieg in ihren Gesichtern auf. Der schöne Moment war dahin und James stammelte verlegen: „Ähm... ja vielleicht sollten wir zurückgehen.“
Lily seufzte schwer und wusste in diesem Moment nicht, ob sie dem Riesenkraken dankbar sein sollte oder nicht.
Auf dem Rückweg sprachen sie über all die Sachen, die ihnen wichtig waren, über ihre Familien, ihre Freunde und ihre Wünsche. Nur eines wurde Lily von James verschwiegen - seine Liebe.

Lily hingegen sah ihn auf einmal mit ganz anderen Augen. Er war nicht so arrogant und selbstverliebt, wie sie immer dachte. An diesem Tag verkörperte er all das, was sie sich immer wünschte. Jemanden mit dem man reden konnte, der einem dennoch zuhörte und sich nicht permanent in den Vordergrund drängte.
Ein wohliges Gefühl hatte sich in ihr ausgebreitet und zum ersten Mal gestand sie sich ein, dass sie sich Hals über Kopf in James Hieronymus Potter verliebt hatte. Vergessen waren ihre jahrelangen Streitereien und vergessen waren auch all die Streiche, die Lily sich für die Marauder ausgedacht hatte.

Der Montag kam viel zu schnell, doch es war der Tag für Jackie`s und Lily`s Racheaktion an Bellatrix und Lestrange.
Die Beiden schlenderten unauffällig durch die Eingangshalle. Sie warteten darauf, dass die Slytherins von den Kerkern hinauf zum Frühstück kamen. Es dauerte auch gar nicht lange und Bella erschien, gefolgt von Rudolfus und Snape, auf der Bildfläche.
Jackie atmete tief durch und trat energischen Schrittes auf die Drei zu. Mit einer ungewohnten Kälte in der Stimme, sagte sie: „Lestrange, Potter schickt mich. Wir sollen uns über die Trainingszeiten unserer Quidditchteams einigen.“
Snape und Bella liefen, leise vor sich hinlachend, weiter in die Große Halle und Lestrange verdrehte die Augen, als er zischte: „Wir sind nicht die Mannschaftskapitäne, sollen die das doch untereinander klären.“
Jackie trat näher an ihn heran und sagte mit zuckersüßer Stimme: „Ja, Potter ist leider auch noch Schulsprecher und hat andere Sachen zu erledigen.“
Während Jackie sprach, schlich sich Lily hinter Lestrange und öffnete unbemerkt die zwei Taschen, die er über seine Schulter geworfen hatte. Sie hingen hinter seinem Rücken an einem Gurt. Es war eine Angewohnheit von ihm, seiner Angebeteten Bella immer ihre Schultasche hinterher zu tragen.
Lestrange maulte: „Was geht mich das an? Ich bin bloß Jäger im Team.“
Die Eingangshalle war wie ausgestorben, als Lily hastig, jedoch unbemerkt, den Inhalt eines kleinen Fläschchens in Rudolfus` und Bella`s Taschen schüttete. Noch bevor Jackie dem Slytherin antwortete, eilte Lily schon, ohne auch nur einen Blick auf sich zu ziehen, in die Große Halle. Schwer atmend setzte sie sich neben Remus an den Gryffindortisch und ein diabolisches Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Ihr Adrenalinspiegel war wieder steil in die Höhe geschossen und ein Gefühl des Triumphes machte sich in ihr breit.
Einen Augenblick später erschien Jackie und ließ sich neben Sirius fallen, der ihr auch gleich galant ein Glas Kürbissaft einschenkte.
Lily sah den Tisch rauf und runter, auf der Suche nach James. Einen Moment hielt sie die Luft an, denn James saß neben Megan O' Leary, einer Sechstklässlerin aus Gryffindor. Sie war eine seiner Exfreundinnen und die beiden hatten die Köpfe zusammengesteckt und unterhielten sich leise. Die brünette Schönheit hatte das Gesicht einer Puppe und eine makellose Figur.
Lily seufzte leise, sie war enttäuscht und wütend auf sich selbst. Sie war wütend darüber, dass sie sich ärgerte, nur weil er bei einem anderen Mädchen saß. Sie schluckte schwer und blickte stur auf ihren Teller, darauf bedacht, dass ihre Haare einen großen Teil ihres Gesichts verdeckten. Jackie und Sirius waren sowieso mit sich beschäftigt. Sie lachten und beachteten sie nicht weiter, aber Remus beugte sich zu ihr vor und fragte leise: „Was ist heut Morgen mit dir los Lily? Du bist so schweigsam.“
„Nichts.“ presste sie hervor und raffte hastig ihre Bücher zusammen.
Mit gesenktem Kopf verließ sie die Halle und ging schon schnurstracks hinunter in die Kerker. Ihre erste Stunde war, wie immer am Montagmorgen, Zaubertränke und Lily wollte in den einsamen Kerkern einen Moment Ruhe finden, bevor sie die anderen wieder ansehen musste.
Hastig wischte sie sich ein paar Tränen aus dem Gesicht, als die ersten Schüler vor dem Zaubertrankklassenzimmer auftauchten. Sie setzte ein falsches Lächeln auf, als James zu ihr trat, ihr einen „Guten Morgen“ wünschte und sie argwöhnisch musterte.

Wie immer zum Beginn der Stunde mussten sie ihre Hausaufgaben auf Slughorns Lehrerpult legen, die er dann meist, während sie ihren Trank brauten, kontrollierte.
Lily arbeitete, ebenso wie Jackie, Sirius und Remus konzentriert an ihrem Zauberrank. James warf ihr hin und wieder verstohlene Blicke zu. Ihr Gesichtsausdruck blieb für ihn undefinierbar, doch ihre traurigen Augen blieben ihm nicht verborgen. Ihre Gesichtzüge entspannten sich allerdings etwas, als Slughorn donnerte: „Miss Black, Mr. Lestrange, sofort zu mir!“
Gespannt beobachteten Jackie und Lily, aus den Augenwinkeln heraus, wie Slughorn den beiden Slytherins wütend ihre Pergamentrollen in die Hand drückte und ihnen Nachsitzen aufbrummte. Zusätzlich mussten sie auch noch ihre Aufgaben wiederholen und würden damit wohl für die nächsten zwei Nachmittage ausgebucht sein. Doch das war erst der Anfang.
Die nächsten Stunden waren noch schlimmer für die beiden. Sämtliche, vorher von ihnen beschriebenen, Pergamente waren völlig blank. Nicht einer ihrer Aufsätze war mehr vorhanden. Bella schnaubte vor Wut und Lestrange war schon am verzweifeln.
McGonagall's Strafe fiel noch weitaus schlimmer aus, als die ihres Hauslehrers. Von ihr bekamen sie noch zusätzliche Hausaufgaben aufgebrummt und mussten am Samstag, unter ihrer Aufsicht, ihren Abstellraum aufräumen. Darin wimmelte es nur so von kleinen Krabbeltieren und alte Gerätschaften, Bücher und sonstiger Kleinkram stapelten sich bis fast unter die Decke. Dieser Raum war dunkel, muffig und unheimlich staubig und sie sollten ihn auf Muggelart putzen.
Das bedeutete für Bella, dass sie sich die Hände schmutzig machen musste. In ihren Augen war die Verrichtung solch einer niederen Arbeit unter ihrer Würde und sie keifte noch beim Abendessen an ihrem Haustisch herum.

Lily und Jackie hatten den Tag wahrlich genossen und Lily war schon wieder viel besser gelaunt. Sie freute sich am Abend wieder ihren Rundgang mit James machen zu können und dachte nicht einen Moment mehr an Megan O' Leary.
Seltsamerweise war James nicht zum Abendessen aufgetaucht. Auch Sirius und Remus hatten keinen Schimmer wo er war, von Peter ganz zu schweigen.
Sirius wollte auch wissen, wo sein Freund steckte und folgte Lily, nach dem Abendessen, in die Schulsprecherräume. Der Aufenthaltsraum war leer, doch Lachen und leises Aufstöhnen kamen aus James` Zimmer.
Sirius` Augen weiteten sich und Lily schluckte schwer. Den Geräuschen nach zu urteilen, waren sich wohl beide einig, was dort drinnen gerade ablief.
Lily wandte sich hastig ab, als James die Tür aufriss. Er stand mit freiem Oberkörper und nur einer Hose bekleidet im Türrahmen und sah Lily und Sirius erschrocken an.
Sirius warf einen abschätzigen Blick auf seinen Freund und Megan O' Leary, die gerade aus seinem Zimmer kam und noch ihre Schuhe in der Hand hatte. Sie drückte James einen Kuss auf die Wange und säuselte: „Bis Mittwoch James, dann machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben.“
Sirius zog scharf die Luft ein und Lily verließ fluchtartig die Schulsprecherräume. Sie hatte sich absolut nicht mehr im Griff und statt in ihrem Zimmer zu verschwinden lief sie durch den Gemeinschaftsraum der Gryffindors hinaus auf den Gang. Mit tränenüberströmten Gesicht rannte sie durch die Gänge des Schlosses, ohne zu wissen wohin.
Vergessen war der abendliche Rundgang mit James und vergessen waren die letzten Tage, in denen sie sich so gut verstanden hatten.

Megan verließ ebenso hastig den Schulsprecherraum und als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte sagte Sirius mit einem verständnislosen Blick: „Boah Alter, du hast es vergeigt. Jetzt wo Lily..., ich kann's nicht glauben. Bist du vollkommen übergeschnappt, James?“
James stand da wie ein begossener Pudel und wusste überhaupt nicht was sein Freund von ihm wollte. Doch Sirius ließ ihm auch gar keine Zeit für Erklärungen. Er griff nach der Karte, die auf James` Schreibtisch lag und verschwand ohne ein weiteres Wort.
James ließ sich auf das Sofa fallen und starrte ins Feuer. Im Moment verstand er weder seinen Freund, noch Lily, die er an diesem Abend endlich fragen wollte, ob sie mit ihm auf den Ball ging. Nur deshalb hatte er sich dazu durchgerungen mit Megan ein paar Tanzschritte zu üben. Er wollte Lily damit beeindrucken, doch nun schien der Schuss nach hinten losgegangen zu sein.

Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors sah Sirius sich suchend um. Der Raum war brechend voll. Jackie saß mit Remus in einer Ecke, sie waren offensichtlich dabei ihre Hausaufgaben zu erledigen. Einen Moment zögerte er noch, doch dann durchquerte er mit großen Schritten den Raum.
Erst draußen auf dem Gang, hinter einem Wandteppich, sprach er die Worte, die der Karte ihr Geheimnis entlockten und suchte zwischen den vielen Punkten, nach einem gewissen Namen. Hoch oben, auf dem Nordturm, fand er ihn dann endlich und setzte sich in Bewegung.
Einige Schüler waren noch auf den Gängen anzutreffen, doch er ließ sich weder von kichernden Mädchen, noch von sonst jemandem aufhalten.
Völlig außer Atem kam er oben auf dem Nordturm an. Vorsichtig drückte er die Tür auf und dort stand sie. Ihre langen roten Haare flatterten im Wind und sie schaute hinauf zu den Sternen. Im Mondlicht glitzerten die Tränen auf ihrem Gesicht und Sirius atmete tief durch. In dem Moment wurde ihm klar, dass Lily nahe dran gewesen war, den ersten Schritt auf James zuzugehen. Doch sein Freund hatte es, seiner Meinung nach, dieses Mal wirklich vergeigt.
Langsam ging er näher und stellte sich neben sie. Er bemerkte ihre hastigen Bewegungen, mit denen sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte, auch ohne, dass er sie direkt ansah.
„Ich komm gern hier her.“ meinte er nach einer kurzen Zeit des Schweigens und sah dabei über die Brüstung des Turmes.
Lily atmete tief durch und sagte leise: „Ja, von hier oben hat man einen viel besseren Blick auf die Sterne.“
Diese Aussage klang sehr gequält, doch ihre grünen Augen waren weiterhin auf den, durch die Gestirne hell erleuchteten, Nachthimmel gerichtet. Sie funkelten im Schein des Mondes und doch wirkten sie traurig.
Sirius stellte sich hinter sie und flüsterte in ihr Ohr: „Siehst du ihn, den hellen Stern, auf den die drei Sterne des Oriongürtels zeigen.“ Er hob dabei seinen Arm und zeigte auf den hellsten Stern am Nachthimmel.
Lily lächelte schwach und murmelte: „Ja, ich sehe den Stern Sirius.“
Sirius grinste und sagte: „Aber ich wette, du wusstest nicht, dass die Pharaonen im alten Ägypten glaubten, er kündige Hochwasser an.“
Lily schüttelte den Kopf. „Nein, das wusste ich nicht. Aber woher weißt du soviel darüber?“
Sirius lehnte sich jetzt mit dem Rücken an die Brüstung des Turmes, damit er sie ansehen konnte und grummelte: „Meine Familie fährt auf alles Astrologische ab und so was muss ein Black einfach wissen.“
Auf Lily's Gesicht stahl sich ein kleines Lächeln und sie fragte neugierig: „Das ist aber nicht der Grund, warum du von zu Hause weg bist?“
Sirius gab ein trockenes Lachen von sich und schüttelte den Kopf. „Nein, aber wenn du den wahren Grund wissen willst, dann erzähl ich ihn dir.“
Er redetet nicht gern darüber, das wusste auch Lily und sie war sehr erstaunt über sein Angebot, deshalb sagte sie verschmitzt: „Erzähl mir alles über dein kleines, dunkles Geheimnis.“
Sirius lachte bei ihren Worten und brauchte einen Moment, bevor er ihr seine Hand entgegen hielt und sagte: „Na dann komm, denn hier ist nicht der richtige Ort dafür. Außerdem habe ich gerade Appetit auf Kürbispasteten.“
Lily schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich weiß gar nicht, wie du in Form bleibst, bei den Unmengen an Essen, die du in dich reinschaufelst.“
„Das sind die Gene.“ meinte Sirius verschmitzt und griff entschlossen nach ihrer Hand.
Er zog sie mit sich durch die Gänge, darauf bedacht, dass sie niemandem begegneten.

Lily war dankbar, dass er sie nicht auf James angesprochen hatte und sie war auch nicht darauf erpicht ihm noch einmal an diesem Abend zu begegnen. Sollte er doch allein die Rundgänge machen, ihr war es im Moment vollkommen egal. Gespannt sah sie zu, wie Sirius an einem Bild die Hand ausstreckte und eine Birne in einem Obstkorb kitzelte.
Sofort klappte das Bild zur Seite und gab den Blick auf eine große Küche frei, in der eine Menge kleiner Hauselfen zu Gange waren.
Sirius schob sie energisch hinein und ein kleiner Hauself piepste: „Was darf ich den jungen Herrschaften bringen?“
Er schien ganz aufgeregt und hüpfte vor ihnen hin und her.
Sirius beugte sich zu ihm hinunter und sagte freundlich: „Also wir hätten gern zwei Tassen Kakao und einige von euren leckeren Kürbispasteten.“
Augenblicklich setzte sich der kleine Elf in Bewegung und stellte das Gewünschte auf einen langen Tisch, mitten im Raum. Lily und Sirius ließen sich dort nieder, während all die kleinen Hauselfen wortlos verschwanden.
Gedankenverloren drehte Lily ihre Kakaotasse in den Händen, als Sirius leise sagte: „Manchmal sieht es anders aus, als es in Wahrheit ist.“
Er hatte die Augen bei seinen Worten geschlossen, denn er glaubte selbst nicht daran und Lily, die genau wusste wovon er sprach, ebenso wenig. Sie focht einen inneren Kampf mit sich aus, doch letztendlich sagte sie traurig: „Er hatte seine Chance und die hat er verspielt, ein für alle Mal.“
Bei diesen Worten kullerte eine Träne ihre Wange herab und landete in ihrem Kakao. Hastig stand sie auf und ließ Sirius, ohne ein weiteres Wort, alleine in der Küche zurück.

Traurig schlich sie durch die menschenleeren Gänge des Schlosses. Es war schon längst Sperrstunde und kein Schüler mehr anzutreffen. Vor dem Gryffindorgemeinschaftsraum atmete sie tief durch, brachte ihre Haare noch in Ordnung und wischte sich über das Gesicht, bevor sie eintrat.
Nur ein paar Sechstklässer, darunter auch Megan O' Leary und Jackie und Remus waren noch auf. Diese blickten Lily erstaunt an, doch sie winkte ihnen nur und verschwand hinter der Tür der Schulsprecherräume.
Erleichtert atmete sie aus, denn ihr Aufenthaltsraum war leer.

James hetzte durch die Gänge des Schlosses und blickte in fast jeden Raum, auf der Suche nach Lily. Er verfluchte seinen Freund, weil er die Karte mitgenommen und ihm keine Zeit für Erklärungen gelassen hatte. Als er endlich wieder in die Schulsprecherräume zurückkehrte, war es schon weit nach Mitternacht. Das Licht war schon gelöscht und nur ein kleines Glimmen im Kamin erhellte den Raum spärlich. Er schlich an Lily`s Zimmertür und lauschte einen Moment in die Stille, doch kein Laut drang an sein Ohr, alles war ruhig.
Frustriert warf er sich auf das Sofa und schloss die Augen. Wieder sah er ihren entsetzen Blick vor sich und ihre enttäuschten, traurigen Augen. Mit der heutigen Aktion hatte er sich den Weg zu Lily endgültig verbaut, das war ihm klar. Nichts was er jetzt noch tun oder sagen würde, könnte sie von ihm überzeugen. Mit dieser Erkenntnis fiel er in einen unruhigen Schlaf.

Lily hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan und als sie am frühen Morgen aus ihrem Zimmer schlich, sah sie ihn unschuldig und tief schlafend auf dem Sofa liegen, noch immer seine Brille auf der Nase, die leicht verrutscht war. Dieser Anblick trieb ihr schon wieder Tränen in die Augen und mit leisem Schluchzen rannte sie ins Bad. Die Tür fiel mit einem lauten Knallen hinter ihr ins Schloss.
James räkelte sich, geweckt von dem Geräusch. Doch noch bevor er richtig zu sich kam, rauschte Lily schon wieder an ihm vorbei, in ihr Zimmer, ohne ein Wort.
Schwerfällig und leise seufzend schlurfte James ins Bad, während sich Lily in Windeseile anzog. Sie wollte so schnell wie möglich in die Große Halle.
Auf dem Weg dorthin, traf sie einen der Vertrauensschüler aus Ravenclaw, mit dem sie auch gleich vereinbarte, dass er mit James zukünftig die Rundgänge durchs Schloss machen würde. Sie wollte auf keinen Fall mehr Zeit als nötig mit James verbringen.

Es waren noch nicht sehr viele Schüler an diesem Dienstagmorgen beim Frühstück anzutreffen und sie suchte sich einen einsamen Platz, ganz am Ende des Tisches, in der Hoffnung man würde sie in Ruhe lassen.
Doch weit gefehlt, einen Augenblick später tauchten Sirius, Remus und Jackie auf, die auch sofort fragte: „Warum hast du nicht auf uns gewartet Lily und wo ist James?“
„Bin ich sein Kindermädchen?“ zischte Lily und griff nach einem Toast. Sirius seufzte laut auf, doch Jackie und Remus sahen sich verständnislos an.
Eisiges Schweigen herrschte am Tisch, bis James sich ohne ein Wort neben Remus auf die Bank fallen ließ. Lily hielt weiterhin ihren Blick gesenkt, doch sowie sie ihr Frühstück beendet hatte, verschwand sie wortlos.
„Was ist nur mit ihr los?“ fragte Jackie besorgt und sah ihrer Freundin nach.
„Frag Prongs“ grummelte Sirius und warf seinem Freund einen vernichtenden Blick zu.
James schleuderte sein Besteck auf den Tisch und rief aufgebracht: „Verdammt noch mal, ich hab mit Megan nur ein paar Tanzschritte geübt, das ist alles. Da war nichts!“
Remus und Jackie sahen verständnislos zu Sirius, der nun trocken meinte: „Ja sicher, so sah das auch aus. Du nur mit einer Hose und sie mit ihren Schuhen in der Hand. Das Gestöhne und Gekicher nicht zu vergessen.“
James schnaubte: „Ausgerechnet du hast es nötig mir hier Vorhaltungen zu machen.“
Der halbe Gryffindortisch war schon auf ihre lautstarke Auseinandersetzung aufmerksam geworden und Remus sagte beruhigend; „Nun kriegt euch mal wieder ein. War da wirklich nichts James?“
James warf theatralisch die Arme in die Luft und zischte: „Nein, wie oft denn noch. Megan kann gut tanzen und ich wollte nicht ganz so blöd vor Lily dastehen, deshalb ich sie gefragt, ob sie mir hilft. Das ich nur eine Hose anhatte, lag daran, dass ich geschwitzt hab, wie ein Irrer. Wisst ihr wie schwer es ist, so etwas zu lernen?“
Seine Worte klangen sehr gequält und Jackie, sowie Remus lachten leise vor sich.
Sirius schüttelte verständnislos den Kopf und sagte leise: „Eins kann ich dir sagen Prongs, sie wird dir kein Wort glauben. Du warst so dicht dran und hast es vermasselt.“
Jackie seufzte und nickte zustimmend. Sie kannte Lily lange genug um zu wissen, dass James` Worte sie auf keinen Fall überzeugen würden.
„Was mach ich denn jetzt?“ fragte James verzweifelt.
Nur Sirius fielen die glasigen Augen seines Freundes auf, die er auch hinter seiner Brille nicht verstecken konnte.
Jackie atmete geräuschvoll aus und sagte schlicht: „Du musst von vorne anfangen, James.“
James setzte seine Brille ab und fuhr sich mit der Hand über die Augen, bevor er murmelte: „Die Zeit läuft mir davon. Es ist unser letztes Jahr und wenn...“
Remus fuhr dazwischen: „Wenn du alles richtig machst, dann werden wir irgendwann auf deiner Hochzeit tanzen.“
Diese Worte brachten auch James zum Schmunzeln, doch er wusste, dass da ein hartes Stück Arbeit vor ihm lag.


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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