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Fanfiction

Geliebter Feind - 48 Stunden

von heidi

6. 48 Stunden

Nach ihrer nächtlichen Aktion hatte Lily eigentlich vorgehabt, an diesem Sonntagmorgen, so richtig auszuschlafen.
Aber es kam wieder mal anders als geplant.
Lautstarke Stimmen, aus dem Aufenthaltsraum der Schulsprecher, drangen an ihr Ohr. Fluchend kletterte sie aus dem Bett und warf sich eilig ihren Bademantel über, bevor sie die Tür öffnete.
Da stand James, der die Lippen fest zusammen gepresst hatte, um nicht laut los zu lachen, mitten im Raum. Vor ihm stand Black, das vermutete sie, denn eigentlich sah Lily nur eine Menge blonde, lange, lockige Haare, doch der Körperbau ließ eindeutig auf Sirius zurück schließen und seine Stimme ebenso.
Hysterisch rief er: „James, verdammt was mach ich denn jetzt? Ich kann doch so nicht zum Frühstück gehen.“
Sirius` Verzweiflung machte James allerdings herzlich wenig aus, denn er lachte jetzt ungeniert. Sein Blick traf Lily und einen Moment hatte sie das Gefühl, er wüsste bescheid.
Sie räusperte sich laut und erschrocken fuhr Sirius herum. Nun konnte Lily einen ersten richtigen Blick auf ihr Meisterwerk richten und sie war verblüfft. Sirius Black, der Mädchenschwarm von Hogwarts, hatte eine blonde Haarpracht und dazu noch ein blinkendes Banner auf seiner Stirn, mit der Aufschrift: „Egal ob blond oder schwarz, ich bin der Schwarm aller!“
Die Buchstaben prangten in neongrünen Lettern auf seiner Stirn und blendeten einem fast die Augen. Die blonde Lockenmähne fiel dabei weit über seinen Rücken und er zupfte ständig daran herum.
Lily konnte nicht mehr und brach ebenso in schallendes Gelächter aus. Zwischen zwei Lachern presste sie hervor: „Da hat aber jemand ganze Arbeit geleistet Black. Du wirst unwiderstehlich sein, alle werden dir zu Füßen liegen.“
Den Sarkasmus in ihrer Stimme konnte sie nicht unterdrücken und James schlug gleich mit seinen nächsten Worten nach: „Tja Padfoot, entweder kommst du so mit, oder du wirst einen elendigen Hungertod erleiden.“
Sirius warf sich auf das Sofa und jammerte kläglich: „Ich mach mich zum Gespött der ganzen Schule und vor allen Dingen der Mädchen. Ich werde sterben, wenn mich jemand so sieht.“
James verdrückte sich diesmal ein lautes Auflachen und meinte beruhigend: „Das geht sicher bald wieder weg Pad, dann bist du wieder ganz der Alte und alle werden dich lieben.“
Sein unterdrücktes Lachen brach nun doch wieder hervor, als es an der Tür laut klopfte.
Lily öffnete und Remus grinste sie an. Bevor er eintrat flüsterte er in ihr Ohr: „Ich weiß, dass du es warst Lily. Wie lange hält der Zauber?“
Lily riss die Augen weit auf und schluckte schwer, doch Remus raunte in ihr Ohr: „Das bleibt unter uns, versprochen.“ Seine Augen funkelten belustigt, doch seine Stimme verlangte eindeutig eine Antwort.
„48 Stunden“ wisperte Lily und verschwand schnurstracks ins Badezimmer.

„Verdammter Mist“ grummelte sie vor sich hin und betete inständig, dass Remus seinen Freunden nicht verraten würde, wer hinter Sirius` Verschönerung steckte. Blacks Rache wäre ihr sicher und vor seinem Zorn hatte sie doch Respekt.
Sie duschte diesmal lange und ausgiebig und hoffte, die drei Marauder würden verschwunden sein, wenn sie aus dem Bad kam. Sie hatte Glück, der Aufenthaltsraum war tatsächlich leer, nur Jackie saß auf dem Sofa, ein verschmitztes Lächeln auf dem Gesicht. Ihre Sorgen vom gestrigen Tag schienen vollkommen vergessen, als sie anerkennend meinte: „Das hast du super gemacht, Lily. Ich denke, daran wird Mr. ach - ich - bin - ja - so - schön Black eine Weile zu knabbern haben und ich hoffe der Zauber hält auch noch morgen, wenn wieder Unterricht ist.“
Lily grinste: „Jep Morgen darf er all die Lehrer mit seinem Aussehen beglücken, aber ich hab da ein Problem. Remus weiß Bescheid.“
Jackie zog scharf die Luft ein, sagte jedoch: „Ich glaub nicht, dass er etwas verrät, dann hätte er es mit Sicherheit schon getan, glaub mir.“
Lily seufzte: „Ich hoffe du hast Recht, sonst hängt Black mich an den nächsten Baum.“

Eilig machten sich die beiden Mädchen auf in die große Halle, denn sie hofften, dass Sirius` Drang nach etwas Essbarem größer war, als seine Scheu so unter Menschen zu gehen.
Kurz vor der Tür zur großen Halle stellten sich ihnen drei, nur all zu bekannte, Slytherins in den Weg. Die hübsche Bellatrix Black, begleitet von Rudolfus Lestrange und Snape, dessen fieses Grinsen auf Lily lag.
Jackie fingerte schon nach ihrem Zauberstab, doch augenblicklich hexte Lestrange ihn ihr aus der Hand. Im selben Moment griff Bella nach Lilys langen roten Haaren und riss ihren Kopf nach hinten. Lily presste ihre Lippen zusammen, um nicht laut aufzukeuchen, denn Bella kannte keine Gnade. Ihr Atem streifte Lilys Gesicht, als sie zischte: „Eins sag ich dir, du widerliches Schlammblut. Bete darum, dass ich dich nie alleine treffe, denn sonst...“
“Sonst was?“ ertönte ein Stimme von der Treppe. Hastig drehten sich die drei Slytherins zu der Stimme um, die ihnen wohl bekannt war.
Jackie sah Lily einen kurzen Moment an und beide verstanden ohne Worte. Jackie holte aus und traf mit einem gezielten Schlag die gerade abgelenkte Bellatrix Black, mitten auf der Nase. Lily riss sich los und schockte Lestrange, der sofort steif wie ein Brett nach hinten fiel. Snape reagierte zu spät, denn dieser jemand, dem die Stimme gehörte sprang mit einem Satz über das Treppengeländer und riss Snape zu Boden.
Jackie und Lily sahen mit großen Augen zu, wie Snape sich mit einem jungen Mann prügelte. Es war kein anderer als Sirius, dessen blonde Locken wohl für sie beide heute unverkennbar waren. Oben auf der Treppe standen Remus und James, beide die Arme vor der Brust verschränkt und grinsten.
„Meinst du wir sollten ihm helfen?“ fragte Remus, den Blick nicht von den raufenden jungen Männern nehmend.
James sprang lässig über die Brüstung und packte seinen Freund, sowie auch seinen Erzfeind am Kragen.
Sirius schlug wild um sich und rief aufgebracht: „Lass mich los James, damit ich diesem Widerling...“
“Nichts da“ knurrte James, „du wirst verschwinden. Lily und ich regeln das.“
Bella hielt sich ihre blutende Nase und fauchte: „Ihr beide steht auf meiner Liste ganz oben, Potter.“
James gab ein trockenes Lachen von sich und meinte gelassen: „Du stehst auch auf meiner ganz oben, deshalb für jeden von euch 10 Punkte Abzug dafür, dass ihr einen Schulsprecher hinterhältig überfallen habt.“
Jackie wandte sich dezent ab, weil sie das Gefühl hatte, Bella würde gleich vor Wut platzen. Ihr Blick traf sich dabei mit dem von Sirius, der nun scheinbar wieder Herr seiner Sinne war. Er hob einen alten Schlapphut auf, der wohl bei der Rangelei auf dem Boden gelandet war. Mit beiden Händen zog er ihn über seine blonde Lockenpracht und über die immer noch blinkende Aufschrift auf seiner Stirn. Remus schubste ihn in die Große Halle und Jackie schlich ihnen nach.
„Geh schon“ sagte James barsch zu Lily. Sie sah ihn argwöhnisch an. Noch nie hatte er in solch einem Ton mit ihr gesprochen. Traurig und verletzt senkte sie ihren Blick und schlich ihrer Freundin hinterher. Sowie sie durch die Tür verschwunden war, holte James aus und seine Faust krachte mitten in Snapes Gesicht. Völlig überrascht von dem Schlag, taumelte er leicht nach hinten, doch James hielt seinen Zauberstab auf ihn und zischte: „Wenn ich noch einmal höre, dass irgendwer jemanden als Schlammblut beschimpft, dann habt ihr die längste Zeit so ausgesehen wie jetzt.“
Bella lachte höhnisch: „Ah Potter, bist wohl immer noch verknallt in das kleine Schlammblut.“
James ließ seine Fingerknöchel knacken und meinte nur: „Ich mach auch vor dir nicht halt Bella.“ Er musste sich mächtig zusammenreißen, um sich auf kein Machtspielchen mit Bellatrix einzulassen. Sein Temperament war meist etwas aufbrausend, doch gerade rechtzeitig sah er noch McGonagall die Große Treppe herunterkommen und verdrückte sich eilig zum Frühstück.

Seltsamerweise saß Jackie neben Remus und Sirius neben Lily an ihrem Haustisch. Peter war wie immer noch nicht da, deshalb ließ sich James mal eben elegant neben Lily fallen. Ohne es zu wollen rückte sie instinktiv näher an Sirius.
Sie hielt ihren Kopf gesenkt und aß stumm ihr Müsli. Jackie hatte Sirius fixiert, der sich in alter Manier seinen Teller voll lud. Doch als McGonagall an ihm vorbei lief und ihm seinen Hut vom Kopf riss, wetterte er: „Was soll das?“
Er drehte sich um und blickte in das verblüfft und zugleich spöttisch dreinblickende Gesicht seiner Hauslehrerin. Professor McGonagall kämpfte um ihre Selbstbeherrschung und drückte Sirius kurzer Hand wieder den Hut auf den Kopf. „Nur für heute haben sie diese Ausnahmegenehmigung, Mr. Black. Morgen herrscht hier wieder eine kopfbedeckungsfreie Zone.“ Sprach`s und lief eilig hinauf zum Lehrertisch. Ihr Körper bebte dabei und es war eindeutig, dass sie leise vor sich hin lachte.
Dieser kurze Moment, als Sirius sein Vertuschungsmanöver nicht auf dem Kopf hatte, war ausreichend gewesen um jede Menge Schüler einen kurzen Blick darauf werfen zu lassen. Das allgemeine Gelächter galt ihm und etwas genervt warf er seine Gabel auf den Tisch, erhob sich und stellte sich auf die Bank. Er zog sich seinen Hut vom Kopf, machte eine kleine Verbeugung und rief laut in die Große Halle: „Also nehmt alle jetzt einen Blick darauf und lacht euch aus, denn ich habe vor mein Frühstück in Ruhe einzunehmen.“
Er drehte sich noch einmal in die Runde und ließ sich dann wieder auf seinen Platz fallen, ohne den Hut wieder aufzusetzen,
„So und jetzt will ich essen“ grummelte er, die Lacher rings rum völlig ignorierend.
Jackies Blick hing fasziniert an ihm, denn mit allem hätte sie gerechnet, aber nicht damit, dass er diesen Mut aufbrachte. Den Mut eines wahren Gryffindors.
Lilys Blick ruhte auf Jackies Gesicht und in diesem Moment wusste sie, dass es um ihre Freundin vollends geschehen war. Nichts, was sie jetzt noch sagen könnte, würde Jackie von Sirius abhalten. Sie hatte ein für alle Mal ihr Herz an ihn verloren.
„Verstehst du was ich meine?“ flüsterte eine warme Stimme in Lilys Ohr. „Er ist ihr verfallen und sie ihm, ein für alle Mal.“ Hastig drehte Lily ihren Kopf zu der Stimme, die James gehörte und erschrak kurz. Ganz nah war er ihrem Gesicht. Sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Wange fühlen und seinen Duft einatmen. Die große Halle um sie herum verschwamm, sie sah nur noch seine haselnussbraunen Augen, die auf den Ihren ruhten, bis jemand rief: „Morgen, alle miteinander.“
Sofort fuhren James und Lily auseinander und Remus stöhnte genervt auf: „Ja, ja Peter, dir auch einen Guten Morgen.“
Der Zauber, der kurzzeitig zwischen den Schulsprechern herrschte, war verschwunden, aber ein wissendes Lächeln ihrer Freunde blieb.
Remus durchbrach die kurzeitige Stille und fragte: „So Padfoot, gehst du jetzt zu Poppy wegen...“ Er zeigte auf Sirius blinkendes Banner.
Sirius schluckte seinen letzten Bissen herunter und schüttelte den Kopf. „Nein, ich werde es ertragen so lange es da ist. Dieser jemand, der mir das verpasst hat, wollte mir damit wohl etwas sagen.“ Sein Blick ruhte dabei auf Jackie, die jedoch ebenso wie Lily auf ihr Frühstück starrte, als wäre es die spannendste Sache der Welt.
Remus zog die Augenbrauen hoch, zu verblüfft war er über seinen, sonst so eitlen, Freund. Sollte sich der starsinnige, sonst so von sich eingenommene, junge Mann, so verändert haben?
James schob seinen Teller von sich und meinte: „Also Lily, was hältst du davon, wenn wir heute die letzten Details für den Ball durchgehen und Gonni unser Konzept vorlegen?“
Lily war tief in ihren Gedanken versunken und sah sich etwas verwirrt um. Hastig nickte sie und Remus fuhr dazwischen: „Wir könnten doch alle noch mal zum See runter gehen. Vielleicht haben wir auch noch ein paar gute Ideen.“
„Jo Moony, das ist eine gute Idee“ kam es von Sirius, „und unsere Besen können wir doch auch mitnehmen, für einen kleinen Rundflug zwischendurch. Bist du dabei Jackie?“
„Hab noch Hausaufgaben“ nuschelte diese und sah Hilfe suchend zu ihrer Freundin, doch Lily fiel ihr in den Rücken.
„Die haben wir doch schon gestern gemacht. Ach komm schon, Jackie.“ Lily wollte zum einen nicht allein mit den Maraudern sein und sie war sich ziemlich sicher, dass Sirius die Gunst der Stunde nutzen würde, um sich für sein gestriges Verhalten bei Jackie zu entschuldigen.
„Komme nach“ sagte Jackie hastig und sprang von ihrem Platz auf. Eilig verließ sie die Halle, Sirius` Blick im Rücken, der meinte: „Sie war es, eindeutig. Na warte Mrs. Andrews.“
Etwas Anerkennendes lag in seiner Stimme, doch James sagte: „Sie kann es nicht gewesen sein, denn sie hat die Nacht auf dem Sofa in unserem Aufenthaltsraum verbracht.“
James hörte Lilys erleichtertes Ausatmen sehr genau, doch Sirius sagte: „Wer bitte schön soll mir so was sonst antun? Es kann nur Jackie gewesen sein.“
Remus meinte lachend: „Naja, es könnte auch eine abgelegte Freundin von dir gewesen sein. Und wir alle wissen, davon gibt es eine Menge.“ Diesmal stimmte sogar Peter in das allgemeine Gelächter ein.
McGonagall kam noch einmal an ihren Tisch und meinte zu James und Lily: „Also eines habe ich noch vergessen. Der Halloweenball wird von Ihnen beiden eröffnet und ich hoffe auf eine spektakuläre Tanzeinlage von Ihnen.“
Lilys Augen weiteten sich und James stammelte entsetzt: „Was? Aber, ich kann nicht tanzen.“
McGonagall lächelte: „Na wenn das so ist Mr. Potter, dann genügt auch ein schöner Walzer so als Einstieg.“
Schon war sie verschwunden und James schlug sich verzweifelt mit den Händen vors Gesicht: „Himmel, mir bleibt aber auch nichts erspart.“
Sirius meinte: „Man Alter, immer cool. Es sind noch glatte sieben Wochen bis zum Ball und Lily übt sicher gern mal mit dir.“
Lily wollte schon etwas erwidern, als sie Remus Stimme hörte: „Oh ja, ich glaub auch, dass macht Lily bestimmt gern.“ Sein Blick klebte an Lilys Gesicht und sie sah ihm an, dass er keinen Widerspruch duldete. Er hatte Lily in der Hand, er wusste, dass sie an Sirius` Aussehen Schuld war und, auch wenn sie Remus für loyal hielt, setzte er sie, mit seinem unschuldig drein blickenden Gesicht, unter Druck.
Erwartungsvoll und zugleich etwas ängstlich sah James Lily an, die nun resignierend nickte. Sie fühlte sich nicht wohl unter den Maraudern und stand auf.

Eilig wollte sie die Halle verlassen, als Snape ihren Weg kreuzte. Er zischte ihr zu: „Dein geliebter Schulsprecherfreund wird nicht so leicht davonkommen, merk dir das du...“
Lily machte große Augen und sah in Snapes etwas lädiertes Gesicht. Jetzt verstand sie warum James sie weggeschickt hatte. Auch wenn sie sich geschmeichelt fühlte, dass er sie verteidigt hatte, fand sie es dennoch nicht richtig von ihm, es auf diese Art und Weise zu tun.
Ohne ein Wort an Snape zu verschwenden, durchquerte sie die Eingangshalle des Schlosses und lief schnurstracks nach draußen. Die letzten warmen Strahlen der Herbstsonne streiften ihr Gesicht und genüsslich schloss sie die Augen. Trotz des lauen Wetters, wehte ein leichter Wind über die Ländereien von Hogwarts.
Lily wollte schon den schwarzen See ansteuern, weil sie hoffte ihre Freundin dort anzutreffen, doch die schwebte gerade lässig über ihr und sagte: „Lils, hör auf zu träumen. Hier oben.“
„Komm mit zum See“ flehte Lily Jackie an, doch diese lachte nur und sauste auf ihrem Besen Richtung Quidditchfeld. Ihre braunen Locken flogen dabei im Wind, ebenso ihr Umhang. Lily legte eine Hand über ihre Augen, um ihre Freundin im Sonnenlicht besser sehen zu können. Ihr blieb nicht verborgen, dass sich gerade zwei Menschen todesmutig auf ihren Besen vom Astronomieturm stürzten. Lily schüttelte den Kopf, denn diese Beiden waren Potter und Black, unverkennbar. Sie johlten um die Wette, bevor sich ihre Wege trennten. Sirius steuerte das Quidditchfeld an und James flog hinunter zum See.

Sirius hatte Jackie schon von weitem die Torstangen umrunden sehen und er fand, hier oben wäre die beste Möglichkeit für ein Gespräch unter vier Augen. Er jagte ihr auf seinem Besen nach. Seine blonde Lockenpracht hatte er vorsorglich zusammengebunden. Kurz vor Jackie stoppte er seinen Besen und ließ sie näher kommen. Jackie jedoch wollte nicht neben ihm stoppen. Sie wollte eigentlich nur ihre Ruhe hier oben haben und nicht ausgerechnet mit Sirius reden, der sie immer irgendwie leicht nervös machte.
Sirius jedoch sah ihr Ausweichmanöver und mit einem geschickten Griff, hielt er ihren Besenstil fest. Jackie war eine gute Fliegerin und hielt sich, trotz seiner plötzlichen Aktion, elegant auf dem Besen. Sie schwebte jetzt neben ihm und grummelte: „Was soll das Black? Wenn du mir wieder irgendwelche Liebenswürdigkeiten an den Kopf knallen willst, dann...“
„Bitte“ sagte Sirius leise und nahm nicht den Blick von ihren braunen Augen. Jackie lehnte sich etwas auf ihrem Besen zurück und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. Sie wollte ihm nicht offenbaren, wie sehr er sie am Tag zuvor verletzt hatte. Seine Worte hatten sie tief getroffen und sie war der Meinung, dass sie all den hübschen Mädchen in Hogwarts nie das Wasser reichen könnte.
Sirius kratze sich verlegen am Kopf und sagte: „Es tut mir leid, Jackie, weißt du wegen gestern. Ich wollte das eigentlich gar nicht sagen und hab es auch nicht so gemeint.“
Jackie schnaubte: „Ja, ja Black, spar dir deine Entschuldigungen und lass mich einfach in Ruhe.“ Sie packte mit beiden Händen nach dem Stil ihres Besens und sauste davon. Ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen, denn in ihrem tiefsten Inneren hoffte sie, dass er es ernst meinte, aber so schnell wollte sie nicht nachgeben.
Sirius grummelte vor sich hin: „Diese Nuss ist härter zu knacken, als erwartet, aber bis zum Halloweenball hab ich dich soweit, Miss Andrews.“
Er jagte ihr auf seinem Besen nach. Jackie liebte dieses sorglose Spielchen und sauste geschwind zwischen den Torstangen hindurch, ihren Verfolger nicht aus den Augen lassend.

Lily saß mittlerweile mit James und Remus unten am schwarzen See und die drei hatten die Köpfe zusammen gesteckt. Das Konzept für den Ball stand und musste nur noch McGonagall vorgelegt werden.
Remus meinte: „Ihr solltet das aber nicht allein organisieren. Ich bin der Meinung, ihr solltet das den Vertrauensschülern überlassen.“
James nickte zustimmend und sagte erleichtert: „Ich wäre auf alle Fälle dafür, das erste Spiel der Saison rückt immer näher und einige aus unserem Team sind ganz schön eingerostet und haben scheinbar andere Sachen als Quidditch im Kopf.“
Er warf bei seinen Worten einen Blick zu einem Pärchen, das gerade schmusend im Gras lag. Frank und Alice lagen etwas abseits von den anderen Schülern und küssten sich ungeniert.
Remus sagte grinsend: „Denk aber auch an deine Tanzstunden mit Lily.“
Lily kniff die Augen zusammen und James stöhnte: „Man, wie oft soll ich es noch sagen. Ich kann das nicht und will es auch nicht können.“
Auf Lilys Gesicht stahl sich ein Lächeln, doch dieses erstarb sofort wieder, als sie Remus` Blick auffing, der ihr eindeutig sagte, dass es jetzt nur an ihr lag, James etwas aufzubauen.
Leicht säuerlich zog Lily ihre Schuhe aus und ihre Strümpfe ebenso. Sie sprang auf die Beine und sah James erwartungsvoll an, der aber überhaupt nicht verstand, was sie wollte.
„Wir werden jetzt unsere erste Tanzstunde abhalten“ meinte sie leicht gequält und warf Remus dabei einen vernichtenden Blick zu. Dieser jedoch lehnte sich entspannt an einen Baum und nickte zustimmend.
„Aber“ rief James verzweifelt, „ich kann doch nicht hier vor allen..., nein auf keinen Fall.“ Hektisch sah er sich um, denn an diesem schönen Sonntag waren so einige Schüler auf den Ländereien anzutreffen.
Remus grummelte: „Nun stell dich nicht so an. Auf dem Ball werden dir auch alle zusehen.“
„Wir haben hier aber keine Musik“ sagte James schnell und hoffte sich so doch noch aus der Affäre ziehen zu können. Remus grinste, schwang seinen Zauberstab und leise Musik hüllte die drei ein.
Lily seufzte laut auf, denn diese Sache hier gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie wollte James auf keinen Fall so nah sein und, um Himmels Willen, nicht mit ihm tanzen, doch Remus gab einfach keine Ruhe.
Schwerfällig erhob sich James und trat näher zu Lily, die jedoch zischte: „Schuhe aus, sonst kann ich womöglich nachher zu Poppy gehen, damit sie meine gebrochenen Zehen heilt.“
James rollte mit den Augen, tat aber was sie verlangte. Lily reichte ihm die Hand und sah hinunter auf den Boden. „Also auf drei James.“ Der Angesprochene nickte hastig und wartete auf Lilys zählen und bei "Drei" setzte er sich in Bewegung. Natürlich in die falsche Richtung und patschte mit seinem nackten Fuß, auf Lilys fein säuberlich lackierte Zehen. Sie zog scharf die Luft ein, machte aber gute Mine zum bösen Spiel und meinte lächelnd: „Ok, wir probieren es jetzt mal anders. Du stellst dich neben mich und wir üben erst mal so die Schritte.“
Sie bemerkte sehr wohl, wie James sich immer mehr verkrampfte und spürte auch, wie die anderen Schüler, rings um sie herum, sie beobachteten.
James gab sein Bestes, auch wenn es noch nicht genügte, bis Remus Gnade walten ließ und die Musik beendete.
„Wird schon“ meinte er belustigt und schenkte, der frustriert dreinblickenden, Lily ein Lächeln. Hastig zog sie sich ihre Strümpfe und Schuhe wieder an und verschwand, ohne ein weiteres Wort, in Richtung Schloss.
Sie hatte diese Tanzstunde mit James genossen, keine Frage und das machte ihr Angst. Die Szene in der Großen Halle am Morgen, hatte ihr deutlich gemacht, wie fasziniert sie von ihm war. Doch sollte sie ihren Drang, ihm nah zu sein, wirklich nachgeben? Er hätte schon gewonnen und seine Prophezeiung würde eintreten. In ihren Augen war er immer noch ein Weiberheld und stellte allem nach, was einen Rock trug. Würde er sich wirklich für sie ändern? Eine Frage die unaufhörlich in ihrem Kopf ratterte und nach einer Antwort verlangte.


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck