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Fanfiction

Geliebter Feind - Verletzte Gefühle

von heidi

5. Verletzte Gefühle

Endlich war die erste Schulwoche um, doch die 7. Klässler erstickten an ihren Hausaufgaben.
Lily war völlig geschafft und hatte ihre Verabredung, mit Jackie zum Frühstück, total verschlafen.
Ruckartig sprang sie aus dem Bett, als jemand an ihre Tür klopfte und rief: „Hey Evans, deine Freundin ist hier. Bist du noch da drin?“ Lily rollte mit den Augen, denn diese Stimme gehörte eindeutig jemandem, der für ihre schlaflosen Nächte verantwortlich war.
„Komme gleich“ rief sie zurück und warf sich hastig einen Bademantel über. Ihr Blick fiel dabei auf den Wecker und leise grummelte sie: „Jetzt habe ich auch noch das Frühstück verpasst, na Klasse.“
Eilig öffnete sie ihre Tür, die zum Aufenthaltsraum der Schulsprecher führte und blieb wie angewurzelt stehen. Jackie saß auf ihrem Schreibtisch und James hockte mit Remus und Sirius auf dem Sofa, James` Besen vor sich, und diskutierten leise.
„Man Lily, wir sind erst ein paar Tage hier und du verpennst gleich den ersten Samstag.“ kam es lachend von Jackie.
Die Köpfe der drei Marauder fuhren herum und Lily sagte sarkastisch: „Na wenn ich gewusst hätte, dass wir schon am frühen Morgen so netten Besuch haben, dann wäre ich natürlich eher aufgestanden.“ sprach`s und stampfte missmutig ins Bad.
Sirius feixte: „Nicht nur ihre Haare sind feurig, nein auch sie selbst.“
James knuffte ihn in die Seite und Jackie zischte: „Kein Wunder, wenn sie deinen Anblick auf nüchternen Magen ertragen muss.“
James und Remus lachten leise, doch Sirius stand langsam auf und trat dicht vor Jackie. Sie saß immer noch auf dem Schreibtisch und musste ihren Kopf heben, um ihn anzusehen. Sirius beugte sich leicht vor und stützte seine Hände links und rechts von ihr, auf dem Tisch ab. Er ließ mal wieder sein typisches Black'sches Verführungslächeln auf seinem Gesicht erscheinen und meinte: „Bis jetzt hat sich noch keine beschwert, wenn ich morgens das erste war, was ihr ins Auge fiel.“
Seine Augen waren bei diesen Worten auf Jackie gerichtet und ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Ihre braunen Locken und seine schwarzen Haare verdeckten dabei ihre Gesichter.
Remus und James hielten den Atem an, gespannt darauf was von Jackie jetzt kommen würde. Beide wussten, dass Sirius` Ego an dem Tag einen mächtigen Dämpfer erhalten hatte, als Jackie ihm ein blaues Auge verpasste.
Jackie lehnte sich etwas zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, bevor sie grinsend sagte: „Tja Black, kein Wunder, die Gänse die morgens neben dir aufgewacht sind, haben ja auch ihren Verstand nicht im Kopf sitzen, sondern an anderen Stellen.“
Sirius musste schlucken. James wandte sich dezent ab und Remus lachte ungeniert.
Jackie jedoch drängte Sirius einfach beiseite, strich sich ihren Umhang glatt und meinte spöttisch: „Du bist Thema Nr. 1 auf den Mädchentoiletten. Besonders diese Puppen, die ihr Hirn an den gewissen Stellen haben, werten deine so genannten Qualitäten aus.“
Sie wollte ihn mit diesen Worten verletzen, so wie er fast all seine Freundinnen verletzte, die er immer nach einem kurzen Abenteuer gegen eine andere austauschte. Und sie wollte nichts von ihren wahren Gefühlen preisgeben.
Sirius war sprachlos und er fühlte sich, in diesem Moment, mehr als nur verletzt. Mit gesenktem Kopf wandte er Jackie den Rücken zu und setzte sich wieder zu seinen Freunden.
James warf einen Blick zu Jackie, die sich gerade auf die Lippen biss und schüttelte mit dem Kopf. Dieses kleine Biest hatte es gerade tatsächlich geschafft, seinen Freund in die Knie zu zwingen. Mit ein paar Worten hatte sie Sirius` Ego, das manchmal die Größe eines Sonnensystems hatte, zerstört.
Remus hingegen bewunderte dieses Mädchen immer mehr. Für ihn war klar, dass Jackie schon längst ihre Angel ausgeworfen hatte und Sirius am Haken hing, wild zappelte und sich garantiert nie wieder davon lösen konnte.

Keiner hatte mitbekommen, dass Lily das ganze Schauspiel verfolgt hatte. Sie war mächtig stolz auf ihre Freundin und wusste, dass Jackie Black Beauty bald dort hatte, wo sie ihn haben wollte, nämlich zu ihren Füßen.
Remus räusperte sich und meinte zu James: „Also ich glaub nicht, dass dein Besen auf Dauer verhext ist. Da hat sich sicher jemand nur einen schlechten Scherz mit dir erlaubt.“
Lily und Jackie sahen sich an und beide hatten Mühe, sich ein Lachen zu verkneifen, denn seit der Besenaktion, versuchten die Marauder herauszufinden, was mit James Besen los war.

In Windeseile zog sich Lily an und verschwand dann mit Jackie, die drei Marauder allein zurücklassend. Die beiden Mädchen wollten sich an den Schwarzen See zurückziehen um dort ihre Hausaufgaben zu machen.
Schwerfällig ließ sich Jackie unter einem Baum nieder und sagte bedrückt: „Ich glaube es war nicht fair von mir, was ich da gesagt habe. Ich hab Sirius noch nie so niedergeschlagen gesehen.“
Lily winkte ab und meinte gelassen: „Der kann einen kleinen Dämpfer gut vertragen und ich wette er wird sich von diesem Schock schnell wieder erholen.“ Wie Recht sie hatte, bewies sich einige Zeit später.

Lily und Jackie waren mit ihren Hausaufgaben so gut wie fertig. Nach dem Mittagessen wollten die beiden nur ein bisschen faul in der Septembersonne liegen, die an diesem Tag warm vom Himmel schien. Einige Schüler tummelten sich im See und das Gelände, um sie herum, war gut gefüllt.
Die Marauder saßen nur ein Stück entfernt. Peter und James lagen faul in der Sonne und Remus las in einem Buch. Nur Black Beauty fehlte, aber auch er tauchte kurze Zeit später auf. Ein blondes Huffelpuffmädchen lief neben ihm und er hatte seinen Arm um sie gelegt. Lily sah ihn zuerst und rollte mit den Augen, als er sich keine fünf Meter entfernt mit der hübschen Sechstklässlerin nieder ließ. Sie wusste ganz genau, auf was diese Aktion hinauslief. Er wollte Jackie einen Dämpfer verpassen und das gelang ihm auch, denn in dem Moment als Jackie ihn erblickte, schimmerten in ihren Augen Tränen. Ihre Coolness war dahin und schnell drehte sie sich auf den Bauch und steckte ihre Nase in ein Buch. Ein leises Aufschluchzen konnte sie dabei nicht unterdrücken.
Lily meinte besorgt: „Vielleicht ist es besser, wenn wir jetzt gehen.“ In diesem Augenblick verfluchte sie Black und nahm sich vor, ihm eine Lektion zu erteilen.
„Nein“ schniefte Jackie, „diese Blöße gebe ich mir nicht. Ich weiß was viel besseres, ich gehe jetzt schwimmen.“
Ohne eine Antwort von Lily abzuwarten, lief sie hoch erhobenen Hauptes an Sirius und seiner neusten Eroberung vorbei. Lily schüttelte den Kopf und war gespannt darauf, was Jackie jetzt tun würde.

Jackie war keinesfalls verklemmt, deshalb machte sie sich auch nichts daraus sich ihre Klamotten auszuziehen. Nur in ihrer hellblauen Unterwäsche lief sie langsam ins Wasser, die Pfiffe einiger Siebtklässler vollkommen ignorierend. Sie drehte sich noch einmal kurz zu Lily und winkte ihr, bevor sie unter Wasser tauchte.
Lilys Blick wanderte unwillkürlich zu Black und sie konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Sirius saß da, die Augen weit aufgerissen, den Mund geöffnet und das Mädchen neben sich völlig ignorierend.
Nur lange konnte sich Lily nicht an diesem Bild ergötzen, denn jemand ließ sich neben sie fallen und erforderte ihre Aufmerksamkeit. „Potter“ schnaubte sie und richtete ihren Blick wieder auf den See, auf der Suche nach ihrer Freundin, die jetzt tatsächlich mit Remus durch das Wasser tobte.
James räusperte sich und murmelte: „Also ich dachte..., vielleicht könnten wir uns noch mal über den Ball unterhalten. Es sah so aus, als hättest du Zeit.“
Lily stöhnte frustriert auf, nickte aber und zog aus ihrer Tasche Stift und Pergament. Eigentlich hatte sie gar keine Lust an diesem schönen Samstagnachmittag ihre Zeit mit Schulsprecherkram und schon gar nicht mit Potter zu verbringen, doch ihr Pflichtbewusstsein gewann mal wieder die Oberhand.
Lily wandte sich erwartungsvoll zu James, doch der blickte auf den See. Sie beobachtete seine Gesichtszüge, sah das Funkeln in seinen braunen Augen und das kleine Lächeln auf seinen Lippen. Die Schmetterlinge schlugen Saltos in ihrem Bauch, doch bevor sie dieses Gefühl verdrängen konnte, ließ James sich ins Gras zurücksinken und meinte: „Also mit dem Maskenball, das hatten wir ja schon geklärt. Ich dachte ein gutes Thema wäre: Geschöpfe der Nacht.“
Erwartungsvoll blickte er zu Lily auf.
„Naja“ sagte Lily nachdenklich, „da gibt es ja nicht so viele. Also ich wüsste da jetzt auf Anhieb nur, Vampire, Todesfeen und Werwölfe.“
Sie ließ sich jetzt ebenso ins Gras sinken, drehte sich auf den Bauch und sah James an, der meinte: „Oh da gibt es noch viel mehr. Den Azrael, auch Engel des Todes genannt, dann den Satyr, so eine Art Waldgeist aus der griechischen Mythologie. Na und dann kenn ich noch den Mantikor, eine Art Löwe mit Skorpionschwanz und Flügeln. Ach ja und die Lamien, die begierig nach Blut von jungen Männern sind und es gibt noch viel mehr.“
Lily war verblüfft über James` Aussagen und sagte anerkennend: „Dass du so was weißt.“
James rollte sich ebenso auf den Bauch, dicht neben Lily und sagte: „Ich weiß noch viel mehr und zwar, dass deine Freundin anfängt, meinem besten Freund den Kopf zu verdrehen, ohne dass er es bemerkt.“
Lily schloss die Augen, aber nur weil James ihr eindeutig zu nahe war und sie seinen Geruch mehr als deutlich wahrnahm. Er roch nach Gras, frischer Luft und einem undefinierbaren Aftershave, das ihre Sinne so langsam betörte.
„Hab ich also Recht?“ hakte James nach, der ihre Reaktion falsch deutete.
Lily wurde rot und stammelte: „Was, womit?“
James beugte sich noch näher an sie heran und flüsterte in ihr Ohr: „Jackie ist scharf auf Sirius.“
Ruckartig entfernte sich Lily von ihm, ihr Atem ging dabei schnell und unregelmäßig. Eine leichte Röte lag auf ihrem Gesicht und sie grummelte: „Ist das so offensichtlich?“
James setzte sich auf und sein Blick ruhte auf Remus und Jackie, die sich jetzt gerade gegenseitig mit einem Trocknungszauber belegten und er sagte leise: „Naja, für Sirius nicht, aber für mich schon.“
Lily rückte ein Stück von ihm ab und seufzte leise. Dass James ihre Freundin durchschauen würde, hätte sie nicht erwartet. Sie fragte: „Wirst du es Black sagen?“
James schüttelte den Kopf und ein diabolisches Grinsen lag in seinem Gesicht, als er meinte: „Nein, das werde ich nicht, denn ich denke Padfoot braucht mal eine Herausforderung. Er hat bis jetzt alles bekommen, was er wollte...“
“Genau wie du“ platzte Lily unüberlegt heraus. Sofort biss sie sich auf die Lippen und wandte ihren Kopf in eine andere Richtung.
James atmete geräuschvoll aus und stand auf. Leise und mit einer Spur Traurigkeit in seiner Stimme sagte er: „Nein, das was ich wirklich will, habe ich noch nicht bekommen.“
Ohne ein weiteres Wort lief er mit schnellen Schritten hinauf zum Schloss, ohne sich auch nur einmal umzublicken.
James` Worte hallten in Lilys Kopf und trotz seines Abgangs, flatterten die Schmetterlinge noch immer in ihrem Bauch. Eine ungewöhnliche Wärme machte sich in ihr breit und gedankenverloren ließ sie ihre Augen durch die Gegend gleiten. Ihr Blick blieb an Black hängen, der sich jetzt, doch tatsächlich, mit der Huffelpuff im Gras herumwälzte und seine Zunge dabei in ihren Hals gesteckt hatte.
Dieses Bild trieb Lily einfach zur Weißglut und sie wusste, dass in dieser Nacht der nächste Streich fällig wäre, der sich diesmal nur gegen Blacks Ego richten würde.

Jackie kam mit Remus zu ihr, doch bei Sirius blieb Jackie kurz stehen und meinte angewidert: „Ah, du bist gern Gesprächsthema Nr. 1 auf den Mädchentoiletten, dann nur weiter so, Black.“
Remus grinste und Sirius schäumte vor Wut. Er schob seine Begleitung beiseite, sprang auf und zischte Jackie zu: „Über mich reden sie wenigstens, aber von dir will ja niemand etwas wissen. Da nutzt dir auch dein halbnacktes Herumhüpfen nichts.“
Seine Augen funkelten zornig und Jackie versuchte ihre Haltung zu wahren. Er hatte sie mit seinen Worten tief verletzt und Remus warf seinem Freund einen Blick zu, der ihm eindeutig klarmachen sollte, dass er zu weit gegangen war.
Jackie warf ihre langen braunen Haare nach hinten und stapfte schnurstracks zum Schloss hinauf. Niemand sollte ihre Tränen sehen, aber Lily war schon neben ihr und legte einen Arm um ihre Freundin. „Er ist es nicht wert“ sagte sie eindringlich.
Noch vor dem Gemeinschaftsraum blieb Jackie stehen und sah Lily mit tränenüberströmtem Gesicht an.
„Er hat aber Recht. Ich bin nicht so hübsch, wie diese Puppen und ich...“ Lily nahm sie in den Arm und schob sie in den Gemeinschaftsraum, der wie ausgestorben war. Sie steuerte mit Jackie die Schulsprecherräume an und zog ihre Freundin mit hinein.
James saß auf dem Sofa und starrte in den Kamin. Lily war etwas unschlüssig, doch James verstand auch ohne Worte und räumte, nach einem besorgten Blick zu Jackie, das Feld.

Noch nie hatte Lily ihre Freundin so am Boden zerstört gesehen. Es dauerte ewig bis ihre Tränen versiegt waren. Zwangsläufig hatten sie das Abendessen verpasst, denn Jackie war einfach auf dem Sofa eingeschlafen.
Leise öffnete sich die Tür und James lugte in den Aufenthaltsraum der Schulsprecher. Er hielt ein Tablett in den Händen und flüsterte: „Ihr wart nicht beim Essen, deshalb dachte ich...“
Lily schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
James` Blick ruhte auf Jackie und er meinte entschuldigend: „Mein Freund ist manchmal ein Trottel, so wie ich.“
Lily gab ihm keine Antwort, obwohl seine Worte tief zu ihr durchgedrungen waren. Sie brauchte einen Moment, bevor sie sagte: „Also heute werden wir unsere erste Streife laufen. Du hast doch nichts dagegen, wenn Jackie hier auf dem Sofa schläft.“
James schüttelte den Kopf und meinte: „Iss erstmal und dann machen wir uns auf den Weg.“
Bevor er den Raum wieder verließ flüsterte Lily noch ein leises „Danke“. James hatte ihr den Rücken zugekehrt und so konnte sie sein breites Lächeln nicht sehen. Es war das Lächeln eines Gewinners, das sich gerade auf seinem Gesicht abzeichnete.

Lily deckte ihre Freundin noch zu, bevor sie die Schulsprecherräume verließ. Suchend sah sie sich im überfüllten Gemeinschaftsraum der Gryffindors um. James saß mit Remus über einer Partie Zauberschach, Peter brütete über seinen Hausaufgaben und Sirius saß auf der Fensterbank und starrte gedankenverloren in die Dunkelheit. Lily war sich sicher, dass er über irgendetwas nachdachte und sie hoffte, dass er den Mut aufbrachte sich bei ihrer Freundin zu entschuldigen. Doch vorher würde sie ihm erst einmal eine Lektion erteilen.
Lily sah noch, wie James hastig ein Stück Pergament in seinen Umhang steckte und sich kurz von Remus verabschiedete. Im nächsten Moment stand er schon neben ihr und sagte verschmitzt: „Na dann, auf zu einem Spaziergang durch das Schloss.“

Draußen auf dem Gang sah James sich noch einmal um, schnappte dann nach Lilys Arm und zog sie hinter einen großen Wandteppich. Lily keuchte erschrocken auf und zischte: „Was...“ Erst jetzt bemerkte sie, dass sie in einem kleinen, dunklen Gang standen. Unwillkürlich ging sie einen Schritt zurück, aber James hatte schon mit seinem Zauberstab Licht gemacht und kramte in seinem Umhang. Er holte ein Pergament hervor, tippte es mit seinem Zauberstab an und murmelte dabei ein paar Worte, jedoch so leise, dass Lily sie nicht verstehen konnte.
Eigentlich war sie wütend, dass er sie so überrumpelt hatte, aber ihre Neugierde siegte und sie warf einen Blick auf das Pergament. James hielt es ihr hin und sagte vorsichtig: „Diese Karte zeigt wo sich eventuell noch Schüler aufhalten. Ich hab nämlich keine Lust, die halbe Nacht durch das Schloss zu rennen.“
Fasziniert blickte Lily auf all die kleinen Punkte und Linien und fragte argwöhnisch: „Wo hast du die her?“
James kratzte sich verlegen am Kopf und meinte: „Sirius, Remus, Peter und ich haben sie selbst gemacht. Das war ein ganz schönes Stück Arbeit, kann ich dir sagen.“
Lily war sprachlos und blickte weiter wie gebannt auf die Karte. James beobachtete sie dabei und er hoffte, dass sie dieses Geheimnis für sich behalten würde und als wenn Lily seine Gedanken lesen konnte sagte sie: „Jetzt weiß ich, warum ihr nicht immer erwischt werdet, wenn ihr draußen herumschleicht. Ich bin beeindruckt, dass Ihr vier so etwas zustande gebracht habt und du kannst versichert sein, dass euer Geheimnis bei mir sicher ist.“
Etwas unwohl war ihr allerdings schon, denn wenn einer der Marauder zufällig auf die Karte sah, wenn sie auf ihrer Streichemission unterwegs war, dann wäre es wohl aus mit all den schönen Sachen, die sie noch so vor hatte. Vor allen Dingen wollte sie gar nicht daran denken, was die Marauder dann mit ihr tun würden.
„Hier sind zwei, uns nur all zu bekannte, Slytherins in einem Klassezimmer zu Gange“ meinte James grinsend.
Lily warf einen Blick auf die Karte und sagte energisch: „Na dann los! Ich will auch mal jemandem Punkte abziehen.“
Sie wollte sich schon hinter dem Wandteppich hervor schieben, als James sie festhielt und meinte: „Ich kenn einen kürzeren Weg.“ Ohne eine Antwort von ihr abzuwarten, griff er nach ihrer Hand und zog sie weiter in den Gang hinein.
Lily war es unmöglich etwas zu sagen. Vielmehr hatte sie gegen diese aufsteigende Wärme in sich anzukämpfen, die gerade von ihrer Hand aus ging. James machte auch keine Anstalten sie loszulassen, selbst dann nicht, als sie schon auf einem hell erleuchteten Gang im fünften Stock liefen. Ja, und Lily? Sie ließ es geschehen, denn dieses Gefühl, das sich immer weiter in ihr ausbreitete, wollte sie nicht wieder verlieren. Diese Schmetterlinge, die in ihrem Bauch tanzten und das Kribbeln, das sich weiter seinen Weg durch ihren Körper bahnte, gefielen ihr ungemein.
Vor einem Klassenzimmer im fünften Stock ließ James allerdings ihre Hand los, steckte das Pergament wieder weg und holte dabei seinen Zauberstab hervor.
Seine braunen Augen funkelten belustigt, als er meinte: „Es ist soweit Miss Evans, jetzt darfst du den Slytherins mal so richtig an die Wäsche.“
Dass seine Worte im wahrsten Sinne des Wortes zutreffen würden, damit hatte er allerdings nicht gerechnet.
Mit einem Schwung öffnete James die Tür und Lily hielt den Atem an. Da stand Bellatrix Black, eine hübsche schwarzhaarige Slytherin und zufällig Sirius Blacks Cousine, mit halb aufgeknöpfter Bluse. Ihre Begleitung war kein anderer, als Rudolfus Lestrange, ebenso ein Slytherin. Dieser hatte wohl gerade vorgehabt, Bella zu vernaschen, denn die Situation war eindeutig.
Lily drängte sich energisch an James vorbei und rief: „Also ihr beiden, was ihr hier gerade tun wolltet geht mich zwar nichts an, aber auch für euch ist Sperrstunde. Tja, und deshalb würde ich sagen, zehn Punkte Abzug für jeden von euch und solltet ihr nicht umgehend euren Gemeinschaftsraum aufsuchen, dann werde ich Slughorn persönlich darüber informieren, was ihr hier nachts so alles treibt.“
Bei ihren Worten musste James unwillkürlich grinsen, denn Lily schien sich nicht im Mindesten über die Zweideutigkeit ihrer Worte bewusst zu sein.
Rudolfus richtete hastig seine Kleidung, doch Bellatrix schob ihre Bluse über ihre Schultern und leckte sich lasziv über die Lippen, bevor sie meinte: „Ja Potter, wärst du kein Muggelfreund und nicht mit meinem Blutsverräter-Cousin befreundet, dann...“ Sie vollendete den Satz nicht, denn James fing lauthals an zu lachen und meinte: „Oh bitte Bella, was glaubst du wer ich bin?“
Bellatrix entschloss sich nun doch dazu ihre Bluse wieder ordnungsgemäß anzuziehen. Ein diabolisches Grinsen lag auf ihrem Gesicht, als sie fast flüsternd sagte: „Du bist auch nur ein Kerl, einer der alles nimmt, was sich ihm bietet, doch wenn nicht so, dann eben anders.“
Sie hatte ihre letzten Worte noch gar nicht ausgesprochen, da richtete sie schon ihren Zauberstab auf James, aber Lily war schneller und hexte ihn gleich aus Bellas Hand.
„Du widerliches kleines Schlammblut“ zischte Bella wütend und wollte sich auf Lily stürzen, doch James hatte sie, und Rudolfus gleich mit, mal eben in eine Starre versetzt.
Lily wandte ihren Blick ab. Bellas Worte hatten sie verletzt, obwohl sie es von den Slytherins gewöhnt war, beschimpft zu werden, tat es ihr dennoch immer wieder weh.
James legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie ihn anzusehen. In Lilys Augen schimmerten Tränen, als er leise sagte: „Hey, du stehst über diesem Gerede Lilyflower. Du bist mehr wert, als der ganze Slytherinhaufen zusammen.“
Lily konnte nur schwer ihre Tränen zurückhalten, doch sie wollte auf keinen Fall vor Bella und Rudolfus ihre Schwäche zeigen. Sie schenkte James ein dankbares Lächeln und sagte laut: „Ich denke wir werden die Beiden vor Slughorns Büro abstellen, soll er mit ihnen machen was er will.“
James nickte zustimmend und ließ Lestrange und Bella vor sich her schweben. Sein Blick ruhte auf Lily, als er sagte: „Ich mach das schon, du kannst ruhig schon zurück gehen.“ Es war ein besorgter Blick und ihm entging nicht, wie verletzt Lily wirklich war. Sie hatte ihn nicht einmal in die Schranken gewiesen, als er diesen gewissen Namen für sie benutzte, diesen Namen, der eigentlich alles sagte. Lilyflower, seine Blume, seine Liebe, doch davon würde er sie wohl erst noch überzeugen müssen.
Lily nickte dankbar, denn sie brauchte mal einen Moment für sich. Bei einem Gang durch das ausgestorbene Schloss, würde sie sicher wieder einen klaren Kopf bekommen.

Es war schon zwei Uhr nachts, als sie endlich in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zurückkehrte. Nur das Kaminfeuer erhellte den Raum. Lily fühlte sich jetzt weitaus besser, die Ruhe und Stille im Schloss hatten ihr gut getan, doch nun war es Zeit sich um Black zu kümmern.
Leise schlich sie die Treppe zu den Jungenschlafsälen hinauf. Vor der Tür der Siebtklässler blieb sie einen Moment stehen, atmete tief durch und drückte die Klinke herunter. Vorsichtig, darauf bedacht kein Geräusch zu machen, schob sie die Tür auf und schlüpfte leise ins Zimmer.
Nur das Mondlicht erhellte den Raum. Sie konnte vier Betten ausmachen. Aus einem kam ein ziemlich lautes Schnarchen und Lily ging näher. Peter grunzte vor sich hin und schmatzte dabei leise. Im Bett daneben schlief Alice`s Freund Frank, also tippelte sie leise auf die andere Seite des Raumes. Sofort fielen ihr Blacks Haare ins Auge. Er lag auf dem Bauch, den Kopf halb zur Seite gedreht. Die heruntergerutschte Decke ließ Lily einen guten Blick auf seinen nackten Rücken erhaschen. Sie beugte sich noch einmal kurz über ihn, um auszuschließen, dass sie im Halbdunkel nicht doch noch Remus erwischte. Ein leicht diabolisches Grinsen lag auf ihrem Gesicht, als sie ihren Zauberstab direkt auf Sirius Kopf richtete und ein paar Worte murmelte.
Gleich danach schlich sie leise wieder aus dem Schlafsaal, nicht ahnend, dass jemand die ganze Zeit die Augen geöffnet hatte und ein Anderer, auf einer magischen Karte, jeden ihrer Schritte verfolgte.

Ja nun bleibt natürlich die Frage, was sie mit Sirius gemacht hat. In drei Tagen geht's weiter, dann werdet ihr es wissen.


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Es war wirklich schwierig, niemandem erzählen zu dürfen, dass ich die Rolle der Cho Chang bekommen hatte, wo es doch so verlockend war! Ich hatte meinen Freunden erzählt, dass ich zum Vorsprechen gehen würde, also haben sie immer wieder gefragt, ob ich sie nun bekommen hätte. Ich musste dann immer sagen, dass ich nich glauben würde, dass ich sie bekommen hätte und nach einer Weile hören sie auf, mich danach zu fragen. Als ich es ihnen zu guter letzt erzählt habe, haben sie einfach nur geschrien. Meine Freunde haben mich wirklich unterstützt.
Katie Leung