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Fanfiction

Malfoy-Child - Zusammenkommen

von Nerventod

hallo alle zusammen,
ich weiß, ich bin spät dran, aber ich hatte heute sooooo viel zu tun… musste meine sachen fürs krankenhaus packen, noch ein paar wege erledigen und habe dazu noch die letzten beiden chaps übersetzt, um mein ehrgeiziges projekt zu beenden… jetzt, wo ich es tatsächlich geschafft habe, kann ich euch sagen, dass ich mich extra so beeilt habe, damit die geschichte noch vor meinem krankenhausaufenthalt zu ende ist… es war also so was, wie meine persönlicher herausforderung… und ich habs geschafft *freu*
ich danke euch für die kommis, die ihr mir über die ganze geschichte gegeben habt und natürlich besonders für das letzte chap
außerdem möchte ich meinem betahasi Ituep danken, die es nicht leicht mit mir und meiner drängelei hatte… danke, schatz
ach, und eh ich es vergesse: die anfrage, ob ich übersetzen darf, habe ich auch schon losgeschickt…
knuddels
nerventod



Harry öffnete seine Augen, nur um verständnislos in silberne Augen zu blicken, die ihn aus naher Entfernung anstarrten. Er musste wirklich mal wieder normal aufwachen. Obwohl das hier nicht so schlecht sein konnte, entschied er. Je nachdem, warum genau Draco auf ihn so intensiv starrte.

„Draco?“, wisperte Harry.

Draco zwinkerte, schwarze Wimpern senkten sich und fuhren dann wieder nach oben. Langsam, sehr langsam, schloss Draco die letzten wenigen Zentimeter zwischen ihnen und drückte sanft seine Lippen auf Harrys, während sich seine Augen wieder schlossen.

Harrys eigene Augenlieder schlossen sich über die smaragdgrünen Augen, während er leicht stöhnte, als er spürte, wie Dracos glatte Lippen seine eigenen Lippen endlich so berührten, wie er es schon so lange gewollt hatte. Harry keuchte und teilte seine Lippen, als Dracos Zunge leicht über sie strich.

Harry hatte den Vierjährigen geliebt, aber er hatte den Sechzehnjährigen wirklich zurück gewollt. Die Gefühle, die durch seinen Körper fuhren, waren so viel besser als er es sich vorgestellt hatte. Er bewegte versuchsweise seine Zunge, um die von Draco zu berühren und hoffte ihn damit nicht zu verschrecken. Harry konnte das Stöhnen nicht zurückhalten, das ihm bei dieser ersten zögerlichen Berührung entkam.

Anstatt ihn zu verschrecken, vergrößerte Draco den Druck des Kusses und entließ ein eigenes Stöhnen in Harrys Mund. Harry schlängelte seine Hände zu Dracos seidigem Haar, während Dracos Hände, Harrys Gesicht erfassten. Sanft erforschten sie die Münder des anderen, bevor sich Draco leicht keuchend zurückzog und Harry mit großen Augen ansah.

Harry schluckte, als er in diese Silberaugen starrte. Er war nicht sicher, was er sagen sollte. Er hatte keine Ahnung, was Draco damit erreichen wollte, aber er wollte ihm sicher nichts sagen, was ihn verschrecken würde.

Draco hatte auf dem Bett gekniet, bemerkte Harry, als Draco sich langsam wieder aufrichtete.

„Draco?“, wisperte Harry wieder, nicht fähig, sich davon abzuhalten, seinen Namen zu nennen.

„Du liebst mich“, wisperte Draco und Harry verstand, dass das keine Frage war.

Harry schloss seine Augen. Es war ja nicht so, dass das ein Geheimnis war. „Ja“ wisperte er zurück und versuchte sich mental darauf vorzubereiten, zurückgewiesen zu werden.

„Ich weiß nicht, was ich tun soll“, sagte Draco ruhig.

Harry seufzte und drehte seinen Kopf beiseite. „Ich habe nie angenommen, dass Du mich auch liebst, Draco. Ich wusste, dass der Tag kommen würde, wenn Du wieder normal bist und Dich an alles erinnern kannst. Du scheinst mich wenigstens nicht mehr zu hassen.“

„Harry, Du verstehst nicht“, sagte Draco.

Harry schnaubte. „Was gibt es da nicht zu verstehen?“, fragte er bitter. „Ich nehme an, dass Du mir dankbar oder so was bist, weil ich auf Dich aufgepasst habe. Du scheinst mir nicht böse zu sein, dass ich Deinen Vater getötet habe und ich gebe zu, dass ich nicht sicher bin, dass ich es verstehe, aber vielleicht bist Du sogar irgendwie dankbar dafür. Voldemort ist fort und Du bist jetzt frei. Keiner von ihnen kann Dich mehr verletzen.“

Er konnte die Tränen fühlen, die begannen hinter seinen Augenlidern zu brennen. „Du bist frei, Draco. Du bist frei von ihnen und Du bist frei von mir. Du bist wieder sechzehn und Du brauchst mich nicht mehr. Geh einfach und lass mich in Ruhe. Ich will wirklich keine unangebrachte Dankbarkeit, oder schlimmer, Dein Mitleid.“

Harry rollte sich auf die Seite und drehte damit Draco seinen Rücken zu. Er wollte Draco nicht wirklich ansehen. Er hatte gewusst, dass es so kommen würde. Irgendwie war dieser Moment zeitweilig beiseite gelegt worden, aber dennoch war er gekommen.

„Idiotischer Gryffindor“, murmelte Draco.

Und die Tränen kamen, unabhängig davon, wie hart Harry versuchte sie zurückzuhalten. Er vergrub sein Gesicht in den Kissen und gab sogar den Versuch auf sie zu stoppen.

Harry fühlte die Hand auf seiner Schulter, versuchte aber verärgert sie abzuschütteln. Es hatte keinen Zweck, als er spürte, wie Draco sich an ihn kuschelte.

„Geh weg“, schrie Harry dumpf in sein Kissen.

„Harry“, rief Draco. „Komm schon, Harry. Hör mir zu.“

„Nicht mehr, Draco“, stöhnte Harry elend. Er war sich nicht sicher, wie viel mehr Stress er im Moment ertragen konnte. Er wollte nicht, dass Draco weiterhin mit seinen Gefühlen spielte. Von fabelhaften Küssen zu denselben alten Beleidigungen. Es gab so viel mit dem er klar kommen musste und er hatte keine Zeit gehabt, um nachzudenken. Er wollte einfach in Ruhe gelassen werden. „Einfach... nicht mehr.“

„Ich habe es nicht so gemeint, Harry. Das schwöre ich. Lass es mich bitte erklären“, bat Draco.

Harry schob sich vom Draco weg und drehte sich plötzlich auf seinen Rücken, so dass er Draco anfunkeln konnte. Er wäre aus dem Bett gesprungen, wenn er geglaubt hätte, dass er dazu fähig wäre.

„Sag mir, Draco. Wie hast Du es gemeint? Ich weiß, verdammt nochmal, dass ich ein dummer Gryffindor bin. Ich brauche im Moment wirklich nicht, dass Du mir diese Tatsache unter die Nase reibst“, sagte Harry verärgert, während Tränen sein Gesicht hinunter liefen. „Ich habe einen verdammten Narren aus mir gemacht. Ich weiß es. Du weißt es. Hölle, die ganze verdammte Zaubererwelt weiß es wahrscheinlich.“

Er rollte sich plötzlich herum, um vom Bett aufzustehen und von Draco wegzukommen, ohne sich darum zu sorgen, ob sein Körper dazu fähig war oder nicht.

„Harry!“ schrie Draco besorgt auf. „Stopp!“

Zu spät. Harrys Beine knickten unter ihm weg, zu geschwächt davon, seit drei Wochen in einem Krankenbett zu liegen. Harry fiel auf den Boden und sorgte sich nicht darum. Er rollte sich schluchzend zu einem Ball zusammen. Die ganze Situation war einfach zu viel für ihn. Er widersetzte sich nicht einmal, als Draco ihn auf seinen Schoß zog, ihn hin und her schaukelte und ihn diesmal in vertauschten Rollen besänftigte.

„Harry, es tut mir so leid“, sagte Draco besorgt. „Ich habe wirklich nicht gemeint, dass Du ein Idiot bist. Das ist einfach automatisch. Ich schwöre es. Ich wusste einfach, dass Du mich nicht verstehst, aber es war nicht Deine Schuld. Es war meine Schuld. Alles meine Schuld.“ Draco verstummte, seine Worte schienen keine Wirkung auf den schluchzenden Jungen in seinen Armen zu haben.

„Oh Gott, Harry, es tut mir so leid“, wiederholte er sich. „Ich weiß nicht, was ich tun soll.“

Harry hörte ihn, aber es machte nicht wirklich Sinn für ihn. Allmählich beruhigte sich Harry wieder. Alles, was er wirklich verstand, war, dass Draco nicht ging und Draco ihn in seinen Armen wirklich hielt.

„Bist Du in Ordnung?“, fragte Draco leise.

Harry nickte ruckartig. „Tut mir leid“ murmelte er.

Draco schnaubte. „Was tut Dir leid? Du hast nichts Falsches gemacht.“

Harry zuckte unbequem mit den Achseln.

„Ich bin derjenige, dem es leid tut“, murmelte Draco elend.

„Nein, ich habe überreagiert“, gab Harry ruhig zu. „Ich schätze, dass mich alles einfach überwältigt hat.“

„Du hast eine Menge durchgemacht“, sagte Draco. „Ich habe diese Dinge wieder hochgebracht. Das ist einer der Vorzüge, ein Malfoy zu sein“, schnarrte er.

„Draco“, fing Harry an, ihn zu beruhigen.

„Nein, Harry“, stoppte ihn Draco. „Lass mich das einfach sagen. Bitte?“

Harry spannte sich für einen Moment an, da er vorhatte zu protestieren, aber dann entspannte er sich ein wenig und nickte. Er hatte nicht gedacht, dass Malfoys jemals „bitte“ sagen und Harry wollte Draco nicht entmutigen, wenn er dabei war damit anzufangen. Er dachte, dass es ziemlich nett sein würde, Draco öfter „bitte“ sagen zu hören.

Draco seufzte müde, bevor er begann. „Du bist immer derjenige, der die Dinge in Ordnung bringt und ich weiß nicht was ich tun soll. Ich denke nicht, dass mich jemals jemand geliebt hat, und sicher nicht so, wie Du es tust. Du gibst immer alles, egal was Du tust, aber ich weiß nicht wie, Harry.“ Er machte kurz eine Pause ehe er fortfuhr. „Es war leicht, als ich nur vier Jahre alt war. Ich habe Dich einfach geliebt und das war es. Es gab keine Selbstzweifel und Verwunderung, warum Du mich lieben würdest. Ich wusste es einfach und habe es akzeptiert und habe Dich ebenfalls geliebt. Es war einfach so.“

Harry beobachtete ihn aufmerksam, unsicher, ob er sich bei Dracos Worten hoffnungsvoll fühlen sollte.

„Aber wie weiß ich, ob ich Dich jetzt wirklich liebe? Ich meine, Du warst wie ein Elternteil, das ich nie hatte. Aber jetzt bist Du für mich kein Elternteil mehr. Ich versuche herauszufinden, wie man diese Gefühle trennt. Obwohl ich vermute, dass das nicht wirklich so schwer ist. Du bist jetzt in meinem Kopf so weit von einem Elternteil entfernt, trotz dem Du auf mich die letzten Monate aufgepasst hast“, sagte Draco.

Harry blieb still und wagte es kaum um zu atmen, für den Fall, dass es Draco daran hinderte weiter zu sprechen.

„Ich bin einfach verwirrt“, sagte Draco. „Ich meine, ich hatte vier Monate, um Dich kennen zu lernen, aber ich war zu der Zeit nur vier Jahre alt. Ich habe nur eine Woche gehabt, um Dich als Sechzehnjähriger kennen zu lernen und zu versuchen, meine alten Erinnerungen mit allem Neuem zu vermischen.“

Unfähig, es zurückzuhalten, ließ Harry einen leicht hysterisches Lachen hören. „Ich bin die ganze Woche bewusstlos gewesen, wie konntest Du mich denn kennen lernen?“,

„Dein Journal“, sagte Draco ruhig.

Harrys Kopf fuhr herum und er begann zurück zu krabbeln, oder zumindest es zu versuchen.

„Harry, bitte“, flehte Draco und ließ Harry nicht aus seinem Griff.

„Ich wollte es Dir nicht geben“, sagte Harry, offensichtlich panisch.

„Severus hat es mir in meiner zweiten Nacht gegeben, in der ich hier saß und wieder normal war“, sagte Draco schnell in dem Versuch es zu erklären.

Harrys Augen blitzten gefährlich. „Er hatte kein Recht, es Dir zu geben. Es war nicht an ihm, es Dir zu geben.“

„Er hat es nicht selbst gelesen, wenn Du Dir darüber Sorgen machst“, sagte Draco eilig. „Er wusste, dass ich aufgebracht war und... und, nun, ich denke, ich wurde ein wenig hysterisch, weil ich geglaubt hatte, Du würdest sterben“, gab Draco schüchtern zu und seine Wangen färbten sich zart rosa. „Severus hat es mir gegeben, damit ich Dich verstehen konnte und ich so etwas haben würde, auf das ich mich konzentrieren konnte. Ich habe es die ganze Woche gelesen.“

Harry ließ seinen Kopf in seinen Händen fallen. „Gott, kein Wunder, dass Du mich einen idiotischen Gryffindor genannt hast“, sagte er elend.

„Harry, das denke ich überhaupt nicht“, sagte Draco, der hoffte, dass Harry ihn verstand. „Ich habe es einfach gesagt, ohne darüber nachzudenken. Ich war frustriert, weil ich nicht wusste, wie ich Dir sagen soll was ich denke oder fühle.“

Harry blickte ihn durch seine Wimpern hindurch an, an denen immer noch Tränen glitzerten und war sich nicht sicher, was er sagen sollte.

„Ich bin ein Malfoy“, sagte Draco und sein Ton zeigte, dass er im Moment nicht besonders viel davon hielt, einer zu sein. „Ich soll keine Gefühle zeigen. Ich soll andere nicht wissen lassen, was ich denke.“

Harry hob seine Hand und berührte leicht Dracos Wange, die nass von seinen eigenen Tränen war. „Du scheinst es im Moment ganz gut zu machen“, sagte Harry sanft.

Draco schnaubte leise. „Ja, ich mache es so gut, dass Du versuchst davon zu laufen“, sagte er sarkastisch.

„Das ist meine Schuld, Draco. Ich habe Dir das gesagt“, sagte Harry leise. „Ich fühle mich einfach ein wenig überwältigt durch das alles.“

„Ich verstehe das“, sagte Draco zustimmend.

„Du...?“ Harrys Stimme verlor sich, nicht sicher, was er wirklich fragen wollte.

„Ich. .. was?“, fragte Draco. „Will ich herausfinden, wie ich meine Vergangenheit loslassen kann? Will ich versuchen, eine Beziehung mit Dir zu haben? Will ich Dich wieder küssen?“

Harry sah ihn mit aufgerissenen Augen an.

Draco schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Die Antwort ist ja.“

„Wirklich?“, wisperte Harry.

Draco grinste ihn an „Ja, wirklich. Wenn ich darf?“, fragte er.

Harry schaute ihn verwirrt an. „Was darf?“

„Dich wieder küssen“, erklärte Draco sanft.

„Oh.“, lächelte Harry. „Ja.“

Die Küsse waren ebenso süß wie der erste, als sie sanft diesen neuen Aspekt ihrer Beziehung erforschten. Mehrere Minuten später fuhren Draco und Harry bei dem plötzlichen Schrei, der die Luft durchschnitt, auseinander.

„Was tun Sie beide da unten auf dem Fußboden?“, fragte Madame Pomfrey mit in die Hüfte gestemmten Händen.

Harry und Draco blickten sie schüchtern, mit roten Wangen, an.

„Mister Potter, Sie sollen im Bett bleiben. Gehen Sie sofort dorthin zurück“, verlangte sie.

Harry raffte sich auf und Draco beeilte sich ihm zu helfen. Beide Jungen sahen nicht zu Madame Pomfrey und verpassten so das Lächeln, das über ihr Gesicht huschte.

Erst als Harry sicher zurück im Bett war und Draco auf der Decke am Rand des Betts saß, wagten sie, sie wieder anzusehen. Der strenge Ausdruck war zurück, als sie begann ihre Zauber über Harry zu sprechen.

„Mister Potter? Haben Sie sich überhaupt darum gekümmert, irgendetwas zu essen?“, fragte sie.

„Emmm, nein“, gab Harry zu.

„Das habe ich auch nicht gedacht“, murmelte sie, verschwand hinter dem Schirm und kam ein paar Momente später mit zwei Tablettes zurück.

„Und Sie, Mister Malfoy“, richtete sie ihren funkelnden Blick auf ihn. „Ich weiß, dass Sie letzte Woche auch nicht gegessen haben. Ich will, dass Sie beide das essen. Jetzt!“, befahl sie.

Beide begannen ohne Wiederworte zu essen. Später nahm Draco ihre Tablettes und stellte sie beiseite, ehe er zurück in Harrys Bett kroch. Er kuschelte sich an ihn. Harry musste sich fragen, wie viel von Dracos Benehmen von der Zeit beeinflusst wurde, in der er ein Vierjähriger war. Er bezweifelte, dass Draco schon vorher ein großer Kuschler gewesen war. Er hatte nicht vor danach zu fragen, denn dafür genoss er es viel zu sehr.

Harry hatte seine Augen geschlossen und genoss die Wärme und Behaglichkeit mit Draco dort zu liegen. Plötzlich öffneten sich seine Augen. „Weißt Du was?“, begann Harry. „Sie hat nicht einmal etwas dazu gesagt, dass sie uns beim küssen erwischt hat. Sie hat nur geschimpft, weil ich aus dem Bett war und wir auf dem Fußboden.“

„Du hast recht“, sagte Draco nachdenklich. „Und sie hat nicht versucht, mich aus dem Krankenflügel, oder aus Deinem Bett rauszuschmeißen.“

„Niemand hat etwas gesagt, oder?“, fragte Harry verwirrt.

„Nein“, sagte Draco.

„Nicht, dass ich mich mit ihnen streiten will, aber warum haben sie nichts gesagt?“, wunderte sich Harry.

„Harry, ich denke, dass Du jetzt ziemlich alles tun kannst, was Du willst“, sagte Draco trocken. „Du hast die Zaubererwelt gerettet. Erinnerst Du Dich?“

„Oh“, sagte Harry.

Draco gluckste leicht. „Ich denke, dass es einige Vorteile haben kann, an die ich nicht gedacht hatte, als ich mich mit dem Goldjungen eingelassen habe.“

Harry machte Pause. „Bist Du jetzt mein Freund?“, fragte er.

„Ja, ich schätze schon“, antwortete Draco sanft.

„Gut“ antwortete Harry einfach.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Ich wette, dass Severus ziemlich böse mit mir ist. Ich bin überrascht das er noch nichts gesagt hat“, sagte Harry.

Sie hatten dort für ganz eine Weile ruhig gesessen, während beide ihren eigenen Gedanken nachhingen und versuchten, mit allem klar zu kommen, was geschehen war.

Draco schaute Harry neugierig mit gerunzelter Stirn an. „Warum sollte Severus mit Dir böse sein?“

Harry zuckte mit den Achseln. „Weil ich zugelassen habe, dass man uns beide entführt. Ich weiß nicht, an wie viel Du Dich wirklich erinnerst, aber er wollte uns zuerst nicht nach Hogsmeade gehen lassen. Entführt zu werden hat nur bewiesen, dass er recht hatte, dass wir nicht hätten gehen sollen.“

Draco kicherte und Harry hörte stirnrunzelnd auf zu reden und sah neugierig zu Draco.

„Nun, zuerst einmal, erinnere ich mich sehr gut an alles und ungeachtet der Tatsache, dass ich in diesem Alter war, als ich Severus angefleht habe uns nach Hogsmeade gehen zu lassen, erinnere ich mich auch deutlich daran“, sagte Draco, der immer noch Schwierigkeiten hatte, sein Kichern zu unterdrücken.

Harry konnte sich nicht denken, was Draco so komisch fand. Er war froh, dass Draco sich an alles erinnern konnte, obwohl Harry glücklich damit wäre, wenn Draco einige Dinge der letzten Monate vergessen hätte - wie die Nächte, die sie damit verbracht hatten, über ihre Albträume zu reden.

Draco hatte Mitleid, als er den verwirrten Ausdruck von Harry sah, und begann ihm genau zu erzählen, was er so komisch fand. „Harry, Severus ist Dir überhaupt nicht böse. Er war absolut wütend auf Dumbledore. Als sie Dich stabilisiert hatten, nachdem wir in dieser Nacht nach Hogwarts zurückgekehrt sind, ist Severus auf Dumbledore losgegangen.“

Harry riss die Augen auf. „Ist das Dein ernst? Er hat Dumbledore angebrüllt?“

Draco hörte auf zu kichern und begann zu erzählen. „Oh, Merlin! Er hat geschimpft, geschrien, geflucht und ein paar Mal gegen die Wand geschlagen. Ich könnte schwören, dass er sich an Dir ein Beispiel genommen hat“, sagte Draco, der durch sein Lachen Schwierigkeiten hatte, zu reden. „Es war ziemlich furchterregend“, erklärte er.

„Warum sollte er das tun?“, fragte Harry, verwirrt durch die Bilder, die ihm jetzt durch den Kopf gingen.

„Oh, Harry, Du kannst manchmal so unwissend sein, oder?“, schnarrte Draco, als er sich fast von seinem Gelächter erholt hatte.

Harry funkelte ihn an. „Ich kann verstehen, warum Severus sich aufregen würde, dass Du entführt worden bist, aber ich habe gedacht, dass Du nicht so schlimm verletzt warst. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er total die Kontrolle verliert, wie Du es mir jetzt gerade erzählt hast.“

Draco schüttelte verärgert seinen Kopf. „Harry, er war nicht nur wegen mir aufgebracht. Er war auch vollkommen besorgt wegen Dir. Als er auf Dumbledore losgegangen ist, wussten wir nicht, ob Du wieder in Ordnung kommen würdest oder nicht. Du hast hier in diesem Bett gelegen und trotz aller Heilzauber und Zaubertränke, die Dir eingeflößt worden, hast Du immer noch absolut furchtbar ausgesehen.“

„Er war wegen mir so außer sich?“, fragte Harry.

„Ja!“ sagte Draco. „Er war über sich selbst wütend, dass er uns erlaubt hatte zu gehen oder nicht wenigstens mit uns mitgegangen war. Ich denke, dass er auch mit uns böse war, aber nicht so sehr. Auf Dich, weil Du mich aus den Augen gelassen hast und auf mich, weil ich davon gelaufen bin. Wir haben erst später herausgefunden, dass es nur ein paar Sekunden waren und mein Vater irgendeinen Art Zauber auf mich gesprochen hatte, um mich weg zu locken. Aber trotzdem war Severus am wütendsten auf Dumbledore, da er den Hogsmeade-Besuch erlaubt hatte.“

Dracos Blick verschwamm, als er sich an den fraglichen Streit erinnerte. „Er hat Dumbledore viele Dinge an den Kopf geworfen. Das war beinahe witzig, weil kein anderer versucht hat, ihn zu stoppen. Ich denke, dass alle der Meinung waren, dass Dumbledore die verbalen Peitschenhiebe von Snape verdient hatte, einschließlich Dumbledore selbst.“

„Wofür sollte Severus ihn anbrüllen, außer den Hogsmeade-Besuchs erlaubt zu haben?“, fragte Harry, der versuchte das Puzzle in seinem Kopf zusammenzusetzen, obwohl ihm ein paar Teile fehlten.

„Er hat Dumbledore angeschrien, weil er uns erlaubt hat zu gehen, weil er so viel Druck auf Dich ausgeübt hat, weil er Dich bei den Dursleys gelassen hat und weil er Dich jedes Jahr dorthin zurückgeschickt hat“, zählte Draco einige Dinge auf, die Snape Dumbledore an den Kopf geworfen hatte. Dann fing er wieder an zu lachen. „Oh, Merlin! Ich habe zu der Zeit nicht viel davon verstanden, aber speziell nach dem Lesen Deines Journals hat das alles mehr Sinn gemacht.“

Harry sah wieder unbehaglich aus, als er an sein Journal erinnert wurde, aber Draco bemerkte es in seinem Lachen nicht. „Oh, Harry, wir müssen uns ein Denkarium besorgen, damit ich es Dir zeigen kann, weil Du mir sonst nie glauben wirst.“

„Was glauben?“, fragte Harry, der Draco jetzt anschaute, als hätte er etwas verpasst.

Dracos Augen funkelten vor Heiterkeit. „Severus war so in seiner Schimpftirade gefangen, dass er am Ende sogar Sirius Black für Dich verteidigt hat.“

„Was?!“, schrie Harry. „Severus hat Sirius absolut verabscheut.“

„Ich weiß“, sagte Draco noch immer kichernd. „Er hat bereits jedem von uns mit körperlichen Schmerzen gedroht, wenn wir es jemals wagen sollten zu erwähnen, was er gesagt hat.“

„Was zum Teufel hätte er über Sirius sagen sollen?“, fragte Harry verwirrt.

„Er ist voll abgegangen und hat gesagt, dass Dumbledore Sirius für Dich niemals aus Hogwarts hätte fern halten sollen. Er hat geschrien, dass Dumbledore Dich nicht wirklich gewarnt hatte, dass Du wahrscheinlich in die Mysteriumsabteilung gelockt wirst. Er schimpfte herum, weil Dumbledore ihm und allen anderen verboten hatte, Dir irgendetwas davon zu erzählen.“ Draco machte eine Pause und wurde ernster. „Er war auch böse, weil er der Meinung war, dass Du jemanden anderem außer ihm selbst hättest haben sollen, der auf Dich aufpasst“, fuhr er leise fort. „Er hat wirklich geschrien, dass Sirius für Dich da gewesen sein sollte.“

Harry zwinkerte und versuchte das alles aufzunehmen. „Wow“, keuchte er. „Kein Wunder, dass er jedem mit körperlichen Schaden gedroht hatte.“

Harry wusste, dass er eine Weile brauchen würde, bevor er richtig verstehen konnte, was geschehen war und er war ziemlich sicher, dass er es Severus nie herausfinden lassen würde. Der Mann war ziemlich gut darin, Harry zu verwirren.

Draco grinste Harry an. „Ich weiß nicht, ob Du ihn jemals dazu bringen wirst es zuzugeben, aber Severus hat Dich ziemlich gern.“

Harry zuckte mit den Achseln. „Der Mann verwirrt mich, aber ich weiß nicht, was ich ohne ihn tun würde“, gab er ruhig zu. „Ich denke nicht, dass ich heute lebendig hier sitzen würde, wenn er nicht gewesen wäre.“

„Und er hat mir Dein Journal gegeben“, sagte Draco sanft.

Harry legte sich zurück in die Kissen und legte seinen Arm über sein Gesicht, da er sich noch immer unbehaglich fühlte. „Wenn wir gerade davon sprechen, dass der Mann mich verwirrt“, murmelte er, „er hat gewusst, dass ich es überarbeiten wollte, ehe ich es Dir gebe, und trotzdem hat er es Dir gegeben.“

„Vielleicht hat er Dein Vertrauen verraten und vielleicht ist er ein Risiko eingegangen, aber ich denke, dass er das Richtige getan hat“, sagte Draco leise. „Ich bin sein Patensohn, aber ich bin mir ehrlich nicht sicher, ob er es mehr für mich oder für Dich gemacht hat.“

Harry legte seine Arme hinter den Kopf, so dass er Draco anschauen konnte. „Was meinst Du?“, fragte Harry neugierig.

Draco zuckte mit den Achseln. „Ich weiß nicht, ob er Dich mir gegeben hat, oder ob er mich Dir gegeben hat“, sagte er, nicht genau alles erklärend aber er fuhr fort zu erklären. „Dieses Journal enthält alles über Dich. Nicht nur von den letzten vier Monaten. Du hast dort praktisch über Dein ganzes Leben geschrieben“, sagte er leise.

Harry stöhnte und legte seinen Arm zurück über seine Augen, während er vor Unbehaglichkeit errötete.

„Schäm Dich nicht“, sagte Draco sanft. „Es hat mir erlaubt, Dich kennen zu lernen. Ich kenne Dich jetzt wahrscheinlich besser als irgendjemand.“

Harry stöhnte wieder. Er war sich nicht sicher, ob er wirklich hören wollte, was Draco noch zu sagen hatte.

„Ich weiß nicht, ob Severus das wahre Ausmaß von all dem begriffen hat, was Du geschrieben hast, aber ich bin mir sicher, dass er, als er es mir gegeben hat, wusste, dass es mir helfen würde Dich zu verstehen“, fuhr Draco fort. „Also hat er Dich in gewisser Hinsicht mir gegeben. Oder besser, er hat mir das Geschenk von Dir gegeben.“

Harry blieb still, da er überhaupt nicht sicher war, was er sagen sollte. Er wusste sehr gut, dass er sein Herz und Seele in die Seiten dieses Journals geschrieben hatte. Er wusste nur nicht, was Draco darüber empfand.

Draco zog sanft Harrys Arm von dessen Gesicht und lächelte ihn freundlich an. „Harry, es ist das erstaunlichste Geschenk, das mir jemals jemand gegeben hat.“

Harry starrte ihn an, einfach sprachlos bei der Intensität von Dracos Blick und nicht wegen seiner Unbehaglichkeit.

„Severus wusste, wie Deine Gefühle für mich sind. Ich gebe zu, dass ich furchtbar verwirrt war, nachdem ich den Zaubertrank genommen hatte und wieder normal war.“ Draco rollte mit den Augen über sich selbst. „Okay, ich bin die ganze Zeit verwirrt gewesen, nachdem ich ihn genommen hatte“, gab er zu. „Aber verwirrt oder nicht, habe ich meine Sorge um Dich nicht versteckt“, sagte Draco ruhig. „Wie ich gesagt habe, ich… nun… ich bin eines Nachts ein kleines bisschen hysterisch geworden. Ich hatte solche Angst, dass Du sterben würdest.“

Harry neigte seinen Kopf zur Seite, so dass er sehen konnte, wie Dracos Wangen bei seinem Geständnis wieder rot wurden. „Ich kann mich Dich nicht hysterisch vorstellen, am allerwenigsten wegen mir“, sagte er.

„Ja, nun, das konnte Severus auch nicht“, sagte Draco trocken. „Aber ich denke, dass es das war, als er entschieden hat, dass es eine Chance sein könnte... mich zu ermutigen, indem er mir das Journal zum lesen gab, damit er Dir das geben wollte, was Du am meisten wolltest.“

„Ich wollte Dich“, wisperte Harry.

Draco grinste leicht. „Glaub mir, nachdem ich das Journal gelesen habe, hab ich gar keinen Zweifel daran.“

Harry errötete wieder. „Warum habe ich das Gefühl, dass ich nie vergessen werde, was ich geschrieben habe?“

Draco lächelte. „Es gibt nichts zu vergessen. Das alles bist einfach... Du. Es zeigt, wer Du bist und das ist absolut erstaunlich.“

„Wirklich?“, fragte Harry und seine Augen strahlten hoffnungsvoll.

„Wirklich“ sagte Draco, während seine eigenen Augen vor Hoffnung und Lachen funkeln.

Harry lächelte Draco schließlich wieder an. „Ich denke, dass Du auch erstaunlich bist.“

Draco rollte sich neben Harry zusammen. „Ich denke, dass wir irgendwann zusammen gekommen wären, aber wir werden uns bei Severus dafür bedanken müssen, dass er uns geholfen hat, es schneller zu schaffen. Merlin weiß, wie lange ich gebracht hätte, ohne das Journal“, fügte Draco hinzu.

„Oh, nein!“, sagte Harry. „Ich werde nicht alles aufbauschen, indem ich versuche, mich bei ihm zu bedanken. Ich würde das irgendwie verpfuschen. Wenn Du Dich bei ihm bedanken willst, dann kannst Du das selbst tun.“

Draco kicherte. „Ich denke, dass Du besser mit Worten umgehen kannst, wenn Du sie ihm, statt sie ihm zu sagen, schreibst.“

„Hmpfh“, ärgerte sich Harry. „Wenn Du willst, dass ich vollkommen bin, dann sind wir in ernsten Schwierigkeiten.“

Draco hob seinen Kopf von Harrys Schulter und gab ihm einen zarten Kuss, der ihm den Atem nahm. „Du bist einfach vollkommen, wie Du bist“, erklärte Draco. Dann grinste er Harry an. „Unvollkommen und alles andere.“

Harry war bei Dracos letzten Worten in Lachen ausgebrochen. „Es ist gut zu wissen, dass Du immer noch Du bist“, sagte er mit einem Augenrollen, aber einer Stimme voller Freude.

Draco ließ seinen Kopf zurück auf Harrys Schulter fallen und sein Ton war ernst, als er wieder sprach. „Nachdem ich Dein Journal gelesen habe, muss ich mich fast fragen, ob Du mich besser kennst, als ich mich selbst“, sagte er ruhig. „Aber ich denke, dass ich Dir von all den Dingen erzählen muss, die aus mir denjenigen gemacht haben, der ich jetzt bin und Dir alles erzähle, was Du noch nicht über mich weißt - so wie Du es für mich durch dein Journal getan hast.“

Harry umarmte ihn fest. „Ich würde gerne alles hören, was Du mir über Dich erzählen willst“, sagte er leise.

Umschlungen in den Armen des anderen, begann Draco zu reden und Harry hörte zu. Keiner der beiden bemerkte, als Severus aus dem Krankenflügel schlüpfte, mit einem selbstgefälligen und doch warmen Lächeln auf seinem Gesicht.


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