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Fanfiction

Malfoy-Child - Im Krankenflügel

von Nerventod

hallihallo,
das drittletzte chap heute… das ist doch mal der richtige zeitpunkt euch zu fragen, ob ihr evtl. auch die (nicht mehr ganz so jugendfreie) fortsetzung dieser geschichte lesen wollt, dann würde ich nämlich mal nachfragen, ob ich das darf *grins*
mein überschwänglicher dank geht wie immer an die kommischreiber
*mich verneig und abzwitscher*
knuddels
nerventod



Harry kam wieder zu Bewusstsein. Er erinnerte sich an alles was geschehen war und trotzdem hatte er Angst, dass er vielleicht nicht wieder sicher zurück in Hogwarts war. Er hatte Angst, als er sich daran erinnerte, wie schlimm sein Körper geschmerzt hatte, nachdem er das letzte Mal sein Bewusstsein wiedergewonnen hatte.

Harry lag still und versuchte zu entscheiden, ob er sich wirklich richtig erinnerte oder nicht. Hatte er Voldemort wirklich besiegt? Hatte er Lucius Malfoy und Bellatrix Lestrange wirklich getötet?

Harry richtete sein Gespür nach außen. Ja, er war im Krankenflügel. Er erkannte den medizinischen Geruch. Es war dennoch ungewöhnlich ruhig. Vielleicht war es mitten in der Nacht.

Jemand hielt seine Hand. Er versuchte herauszufinden, wer es war, konnte es aber nicht erkennen. Es war nicht Dracos kleine Hand, sie war zu groß. Es war nicht Hermine, ihre Hände waren kleiner als diese Hand, die seine hielt. Es war auch nicht die Hand von Ron, denn sie war viel zu sanft.

Es gab einen Weg es herauszufinden, aber Harry hatte noch zu viel Angst davor sich überhaupt zu bewegen oder seine Augen zu öffnen. Schließlich nahm er seinen Mut zusammen, öffnete seine Augen und war sofort dankbar für die niedrige Beleuchtung im Raum. Es schien doch mitten in der Nacht zu sein.

Harrys Augen öffneten sich weit, als er erkannte, wer da wirklich seine Hand hielt. Es war Draco. Nur war es nicht der vierjährige Draco, es war der sechzehnjährige Draco. Harry zwinkerte wild, als er versuchte herauszufinden, ob er wirklich bei Bewusstsein war oder nicht, denn er war bereit sich dafür zu entscheiden, dass er träumte.

Draco Malfoy hielt seine Hand. Der Junge saß in einem Stuhl der nah an seinem Bett stand, sein Kopf ruhte auf Harrys Bett und tief schlafend hielt er Harrys Hand.

„Draco?“, wisperte Harry ungläubig.

Offensichtlich hatte Draco nicht tief geschlafen, wenn er überhaupt geschlafen hatte, weil sein Kopf bei Harrys Flüstern hochschnellte.

„Harry?“, wisperte Draco ebenso ungläubig wie Harry.

Der zwinkerte wieder schnell, als er verzweifelt zu begreifen versuchte was los war.

„Bin ich wach?“, wisperte Harry, ängstlich etwas lauter zu sprechen und nicht sicher, ob er überhaupt lauter sprechen konnte.

Plötzlich lächelte Draco. Der sechzehnjährige Draco Malfoy richtete ein echtes Lächeln an Harry. Er hob seine Hand zu seinem Gesicht und rieb sich die Augen, ehe er Draco wieder anschaute. Ja, er war noch da.

„Ja, Du bist wach“, sagte Draco, noch immer lächelnd. Aber dann schloss er kurz seine Augen und murmelte: „Merlin sei Dank.“

„Ich bin verwirrt“, sagte Harry, wobei er versuchte normal zu sprechen, doch seine Stimme war nur ein heiseres Krächzen.

Draco schaute ihn besorgt an. „Hast Du Durst? Tut Dir irgendetwas weh?“

Harry schaute ihn, verwirrt durch die Sorge und die ganze Situation, an. „Wasser“ sagte er mit einem Nicken. Draco goss ihm ein Glas Wasser aus einer bauchigen Flasche von seinem Nachttisch ein.

Harry versuchte sich aufzusetzen und damit seinen Körper zu überprüfen, damit er die Antwort auf Dracos andere Frage herausfinden konnte. Draco setzte das Glas ab um ihn schnell zu helfen und richtete die Kissen hinter Harry, um ihn zu unterstützen.

„Hast Du Schmerzen?“, fragte Draco noch einmal besorgt.

Harry konnte den blonden Slytherin wieder einfach nur anstarren.

„Harry?“, fragte Draco.

Harry schüttelte ein wenig seinen Kopf. „Ich bin steif und ein kleines bisschen Wund, aber ich denke, dass es mir gut geht“, sagte er leise mit noch immer heiserer Stimme.

Draco nickte und reichte ihm das Glas Wasser. Harry trank es durstig aus, ehe er ihm das Glas zurückgab. „Das ist besser“, seufzte er, schloss seine Augen und legte sich zurück in die Kissen. Er entschied, dass er sich wirklich schrecklich schwach und müde fühlte, dafür dass er gerade erst aufgewacht war.

„Ich sollte wahrscheinlich Madame Pomfrey holen“, sagte Draco ruhig.

„Warte!“, sagte Harry und erschreckte damit Draco, der sich schnell zu ihm zurück drehte.

„Sie muss nach Dir sehen und sicherstellen, dass Du okay bist“, sagte Draco.

„Aber sie wird mich nur knuffen und piksen“, wimmerte Harry. „Ich bin verwirrt und will zuerst wissen, was los ist.“

Dracos Lippen zuckten, als ob er versuchte ein Lächeln zu unterdrücken. „Ja, ich bin sicher, dass sie einen Haufen Tests an Dir durchführen will.“

Harry flehte ihn mit Augen und Worten an. „Bitte, ich will einfach wissen, was los ist. Ich verstehe nicht einmal, wie Du so hier sein kannst. Der Zaubertrank sollte doch erst in zwei Wochen fertig sein.“

Draco setzte sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett und sah hinunter auf seine Hände, die sich unruhig in seinem Schoß bewegten. Schließlich blickte wieder zu Harry. „Harry, Du warst die letzten drei Wochen bewusstlos. Ich habe vor einer Woche den Zaubertrank genommen und bin wieder bei meinem normalen Alter“, sagte er sanft.

Harry war fast dazu bereit zu sagen, dass Zwinkern im Moment alles war, von dem er wusste, wie man es machte, weil das alles war, zu dem er fähig war, als er Draco anstarrte.

Dracos ruhige Stimme fuhr nach ein paar Momenten fort. „Alle haben sich wirklich Sorgen um Dich gemacht. Es hat eine Woche gedauert, um die Verletzungen Deines Körpers zu heilen. Du hattest Deine Magie fast vollständig aufgebraucht. Dumbledore und Madame Pomfrey haben immer wieder gesagt, dass Du aufwachen würdest und es Dir gut gehe würde, wenn Deine Magie sich wieder aufgefüllt hat.“

Er schüttelte ein wenig seinen Kopf. „Trotzdem haben sie wirklich beunruhigt ausgesehen und so ist keiner sicher gewesen, ob man es glauben sollte oder nicht.“

Harry lehnte sich in die Kissen zurück und versuchte all das aufzunehmen.

„Und ich habe wirklich Voldemort getötet?“, fragte Harry.

Draco nickte. „Dumbledore hat es überprüft. Und Ja, Du hast auch wirklich meinen Vater und meine Tante getötet.“

Harry schaute Draco entsetzt an. „Oh Gott“, keuchte er, als er erkannte, dass er die Familie dieses Jungen getötet hatte. Er wusste von Lucius und war persönlich froh, aber er war nicht sicher, wie Draco die Tatsache aufnehmen würde, dass sein Vater tot war. Und Harry hatte völlig vergessen, dass Bellatrix seine Tante war. „Ich habe Deine Familie getötet.“

Draco schüttelte seinen Kopf. „Das ist in Ordnung, Harry. Sie haben verdient, was sie bekommen haben.“

Harry schloss seine Augen und wandte seinen Kopf ab. „Es tut mir leid, Draco. Es tut mir leid, weil ich nicht einmal sagen kann, dass es mir leid tut, dass ich sie getötet habe. Es tut mir leid, dass ich Dir wehgetan habe“, sagte er traurig.

„Harry“, sagte Draco befehlerisch in dem Versuch Harrys Aufmerksamkeit zu bekommen. „Sieh mich an.“

Harry ließ seine Augenlieder geschlossen, drehte aber langsam seinen Kopf zum Draco.

„Öffne Deine Augen, Harry“, befahl Draco sanft.

Harry öffnete langsam seine mit Tränen gefüllten Augen und schaute zu Draco, während die Tränen begannen, seine Wange hinunter zu laufen. Draco hob seine Hand, um sie zart wegzuwischen. „Harry, fühl Dich nicht schlecht, weil Du sie getötet hast. Ich bin Dir nicht böse.“ Draco schaute Harry direkt in die Augen und weigerte sich Harrys Blick loszulassen. „Ich bin froh, dass sie tot sind, Harry. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich wirklich sicher vor ihnen und keiner von ihnen wird mich je wieder verletzen. Ich bin froh, dass Du sie getötet hast.“

Harry starrte Draco an, betäubt durch seine Worte und die Intensität, mit der Draco gesprochen hatte, ganz zu schweigen davon, wie sanft Draco ihn berührt hatte. „Wirklich? Du machst mich nicht verantwortlich?“, wisperte er.

Draco schüttelte seinen Kopf. „Nein, Harry. Ich mache Dich nicht verantwortlich“, antwortete er.

Harry schloss seine Augen wieder und seufzte müde.

„Ich bin trotzdem noch ein Mörder“, sagte er mit leiser Bitterkeit. „Traurig ist, dass ich es sein wollte.“

Draco schnaubte laut und erschreckte Harry damit. „Harry, Du hast drei der schlimmsten Menschen der Zaubererwelt getötet. Das wird ausgleichende Gerechtigkeit genannt, nicht Mord.“

Harry schaute Draco wieder an.

Der schüttelte leicht glucksend seinen Kopf. „Die Zaubererwelt feiert. Alle machen sich noch Sorgen um Dich, aber die meisten feiern trotzdem ihre wiedergewonnene Freiheit. Du hast der Welt einen großen Dienst erwiesen. Du bist bestimmt kein Mörder, der jeden Moment nach Azkaban gebracht werden wird. Du bist jetzt der Junge-der-zweimal-überlebt-hat“, sagte Draco mit einem schiefen Lächeln.

Harry stöhnte. „Oh, nein. Es ist ja nicht so, als ob ich das zweite Mal einen Todesfluch überlebt hätte. Sag mir bitte, dass das ein Witz war. Ich will nicht noch mehr dumme Namen.“

Dracos Grinsen kehrte schließlich zurück, und Harry war wirklich froh, es zu sehen, denn schließlich war es das erste Mal seit Monaten. „Oh, ja. Du hast jetzt eine Menge neue Namen, zusammen mit Deinem alten. Du bist der Held, der Retter und Du bist jetzt der Befreier“, schnarrte Draco grinsend.

„Oh Gott“, stöhnte Harry. „Warum können sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?“

Draco schnaubte. „Die Presse hat sich vor drei Wochen vor den Toren Hogwarts niedergelassen und wartet nur darauf zu hören, dass Du in Ordnung bist.“

„Entzückend“, sagte Harry sarkastisch, ehe er gähnte.

„Hey, ich sollte Madame Pomfrey holen, damit sie nach Dir sehen kann“, sagte Draco wieder besorgt.

„Sie kann Morgen nach mir sehen“, sagte Harry gereizt.

„Du warst drei Wochen bewusstlos“, protestierte Draco.

Harry schaute Draco neugierig an. Zugegebenermaßen hatte er den sechzehnjährigen Draco seit Monaten nicht gesehen, aber er hatte deutliche dunkle Ringe unter seinen Augen, seine Gesichtszüge sahen eingefallen aus und sein Haar war durcheinandergebracht worden, als er vorhin auf dem Bett gelegen hatte.

„Draco, warum bist Du hier?“, fragte Harry leise.

Draco schaute weg und rutsche unbequem umher, ohne etwas zu sagen.

„Draco?“, sagte Harry und versuchte herauszufinden, was in dem Kopf des Jungen vorging. „Du warst nicht die ganze Zeit bei mir, oder?“

Draco rutschte wieder ein wenig herum. „Emmm, sie wollten mich nicht während der Nacht hier bleiben lassen, als ich nur vier war“, sagte er unsicher. „Nun, wenigstens zuerst nicht.“

Harry blieb still und hoffte, dass Draco weitererzählen würde.

„Ich habe nicht wirklich gut geschlafen, als ich von Dir weg war“, gab Draco schließlich zu. „Also hat Severus mich von Blaise hier her zurückbringen lassen, damit ich in Deiner Nähe sein konnte.“

Harry lächelte, als er an den vierjährigen Draco dachte. „Ich wette, dass Du Dich in mein Bett geschlichen hast, sobald Blaise nicht hingesehen hat. Und ich wette auch, dass Blaise sich einfach umgedreht hat, damit Du es tun konntest.“

Dracos Lippen zuckten, als blickte er durch seine Fransen zu Harry schaute. „Ja, das trifft es in etwa“, gab er zu.

Harry schaute wieder die dunklen Ringe unter Dracos Augen an. „Du hast in diesen letzten Wochen nicht wirklich geschlafen, oder?“

Draco sah wieder zu Boden. „Nein“ sagte er kaum hörbar.

Harry war verwirrt. Müde und verwirrt. Er hatte keine Idee, warum Draco seine Hand gehalten hatte, als er aufgewacht war. Er hatte keine Idee, wer dieser Draco war; er schien eine sonderbare Mischung aus sowohl dem älteren als auch dem jüngeren Draco zu sein. Harry wusste, dass er diesen Draco mochte und er wollte in diesem Moment nicht wirklich alles hinterfragen.

Er war nicht sicher, ob er einen Narren aus sich machte oder nicht. „Emmm, würdest Du Dich zu mir legen wollen? Ich bin es nicht mehr gewohnt, alleine zu schlafen“, sagte er leise.

Dracos Kopf schnellte hoch und er starrte ihn mit aufgerissenen Augen an.

„Du musst nicht“, sagte Harry schnell. „Ich habe einfach nur gedacht, dass Du vielleicht… nun, ich weiß nicht… ich habe gedacht, dass Du vielleicht hier schlafen könntest, wenn Du auch nicht mehr gewohnt bist alleine zu schlafen und du hast ja offensichtlich nicht geschlafen und ich weiß, dass Du Alpträume hast und-„

Draco schnitt ihn ab. „Harry, Du plapperst“, sagte er und sein Grinsen kam zurück.

Harry schloss seinen Mund und drehte seinen Kopf weg. Er wollte nicht weinen. Er hatte heute Abend bereits einmal vor Draco geweint und er hatte nicht vor, es wieder zu tun. Er hatte gewusst, dass er wahrscheinlich zurückgewiesen werden würde. Draco fühlte sich wahrscheinlich einfach schuldig oder so was und deshalb war er hier und einfach freundlich zu ihm gewesen. Harry wollte irgendwie weinen und wünschte sich plötzlich, dass Draco einfach weggehen würde, damit er es tun konnte.

„Harry?“, rief Draco sanft seinen Namen.

Harry weigerte sich, irgendetwas zu sagen, da er nicht sicher war, ob seine Stimme im Moment für ihn arbeiten würde.

„Harry?“, sagte Draco wieder.

„Es tut mir leid“, sagte Harry steif. „Ich hatte nicht vor, Dich zu beleidigen.“

„Du hast mich nicht beleidigt“, kam die weich gesprochene Antwort Dracos.

Harry drehte langsam seinen Kopf, um zu Draco zu schauen.

„Ich hatte nicht vor, es so aussehen zu lassen, als ob ich Dich zurückweise“, sagte Draco leise. „Steht das Angebot noch?“

Harry fühlte sich so, als sei er in einem alternativen Universum aufgewacht, nickte langsam mit seinem Kopf und rutschte ein wenig beiseite. Ohne ein weiteres Wort, zog Draco seine Schuhe aus und ließ seine Roben zu Boden gleiten, ehe er in das Bett neben Harrys schlüpfte. Sie machten es sich bequem und richtete die Decke, ehe Harry sich in Dracos Arme kuschelte.

Harry versuchte ein paar Minuten darüber nachzudenken, was passiert war. Er verstand nicht, wie er plötzlich mit dem sechzehnjährigem Draco Malfoy in einem Bett liegen konnte. Er war mit der Situation mehr als glücklich, aber er konnte verstehen, warum Draco es erlaubte. Er war einfach zu müde, um sich noch länger Gedanken darüber zu machen und entschied daher, dass er einfach mit der Nähe zufrieden sein sollte, solange sie andauerte und sich später damit befassen sollte.

Harry seufzte zufrieden, besonders als er fühlte, wie Draco über sein Haar strich. So sehr Harry wach bleiben wollte um es zu genießen, schlief er doch bald sicher in Dracos Armen ein.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Als Harry das nächste Mal erwachte, fühlte er sich sicher und warm. Und er hörte Stimmen.

„Ich sage Euch, dass Draco nicht einfach in Harrys Bett geklettert wäre, wenn Harry ihn nicht eingeladen hätte“, sagte Blaise hartnäckig.

„Aber Draco wäre gegangen, um Madame Pomfrey zu holen, wenn Harry endlich aufgewacht wäre und sie sagt, dass er das nicht gemacht hat“, entgegnete Hermine.

„Außerdem“, erklang Rons Stimme, „ist Draco seit Monaten zu ihm ins Bett gekrochen.“

„Aber nicht, seit er wieder sechzehn ist“, sagte Pansy, ebenso hartnäckig wie Blaise. „Ich stimme mit Blaise überein, ich denke, dass Harry endlich aufgewacht ist.“

„Wie sollte ich nicht aufwachen, wenn Ihr Euch streitet“, sagte Harry bockig.

„Ich stimme Harry zu“, kam die gedehnt sprechende Stimme Dracos über Harrys Kopf. „Keiner kann schlafen, wenn Ihr hier seid.“

„Harry!“

„Du bist wach!“

„Wie fühlst Du Dich?“

„Bist Du okay?“

„Hast Du irgendwelche Schmerzen?“

„Soll ich Madame Pomfrey holen?“

„Oh, wir haben uns solche Sorgen gemacht!“

Harry war nicht sicher, wer was gesagt hatte und so grinste er ihnen einfach allen zu. Die Freude seine Freunde zu sehen überwältigte alle Fragen, die er darüber hatte, mit Draco in einem Bett zu sein.

Draco schnaubte. „Denkt Ihr, dass Ihr ihn noch ein wenig mehr überrumpeln könntet? Ich denke nicht, dass Ihr es schon ganz geschafft habt“, sagte er sarkastisch.

Sie alle sahen ein bisschen verlegen aus und zogen sich ein wenig zurück, was Draco erlaubte sich aufzusetzen und auch Harry zu helfen, sich ebenso zu setzen.

Sie mussten Madame Pomfrey nicht holen, da sie aufgrund des Tumultes herbeigeeilt kam. Als sie sah, dass Harry wach war, scheuchte sie schnell Draco aus dem Bett, schickte Harrys Freunde auf die andere Seite des Wandschirmes um Harrys Bett und fing an ihn zu untersuchen.

Nach fünfzehn Minuten musste Harry schließlich fragen. „Also, werde ich es überleben?“, fragte er sarkastisch.

Sie funkelte ihn an. „Ja, Sie werden wieder einmal überleben.“ Aber dann wurde sie ein wenig sanfter. „Obwohl ich zugeben muss, dass Sie uns alle doch für eine kurze Zeit große Sorgen gemacht haben.“

Harry zuckte unbequem mit den Achseln. „Ich habe es nicht absichtlich gemacht.“

Madame Pomfrey lächelte und schüttelte traurig ihren Kopf. „Sie werden wieder in Ordnung kommen. Ich werde Ihnen ein Frühstück bringen lassen und ich möchte, dass Sie so viel essen, wie sie können. Wir haben Sie mit Nährtränken versorgt, aber das ist nicht dasselbe, und Sie haben eine ganze Menge Gewichts in den letzten Wochen verloren. Essen Sie, aber fangen Sie mit kleinen Portionen an“, fefahl sie.

Harry nickte pflichtbewusst. „Ja, Ma`am.“

Sie verengte ihre Augen, fuhr dann aber fort. „Ihr magisches Niveau scheint wiederhergestellt zu sein und insgesamt sind Sie gesund, aber Sie werden ein wenig steif sein, da Sie so lange im Bett gelegen haben. Ich will, dass Sie sich heute ein wenig bewegen, aber ich will nicht, dass Sie zu weit gehen“, sagte sie streng. „Sie sollten für mindestens einen weiteren Tag im Krankenflügel bleiben, bis Sie etwas von Ihrer Kraft zurück gewonnen haben.“

„Ja, Ma`am“, sagte Harry wieder und grinste sie an.

„Hmpfh“ ärgerte sie sich. „Ich nehme an, dass ich Ihren Gehorsam einfach annehmen muss, solange er andauert.“

Harrys Grinsen schwankte nicht. Sie beide wussten, dass es nicht lange dauern würde, ehe Harry danach fragen würde, entlassen zu werden.

„Ich werde dem Direktor mitteilen, dass Sie wach sind“, sagte sie. „Sie können noch ein bisschen mit Ihren Freunden sprechen, aber wenn Ihr Essen kommt, will ich, dass Sie sich daran erinnern, zu essen.“

Madame Pomfrey eilte davon und Harrys Freunde steckten ihre Köpfe um den Schirm herum. „Ist es sicher zurückzukommen?“, fragte Ron mit einem Grinsen.

Harry gab das Grinsen zurück. „Ja, sie ist im Augenblick gegangen, um Dumbledore zu informieren, dass ich wach bin. Sie hat gesagt, dass Ihr zurückkommen könnt, ich aber essen muss, wenn mein Frühstück ankommt.“

„Hat sie gesagt, dass Du in Ordnung bist?“, fragte Hermine besorgt.

Harry rollte mit seinen Augen. „Ich habe sie gefragt, ob ich überleben würde und sie hat ja gesagt.“

„Harry“, ermahnte ihn Hermine. „Das ist nicht witzig. Wir haben uns Sorgen um Dich gemacht.“

Harry gab nach. „Es tut mir leid, Mine. Verzeihst Du mir?“, fragte er und hielt seine Arme für eine Umarmung zu ihr hin.

Sie ärgerte sich genauso wie Madame Pomfrey es getan hatte, kam aber zu ihm und umarmte ihn fest. Harry wurde als nächstes von Pansy überfallen. Beide Mädchen brauchten die physische Beruhigung. Ron und Blaise grinsten ihn einfach vom Fuß des Betts an. Draco war an ihnen vorbeigegangen und hatte sich neben Harry auf das Bett gesetzt.

Draco schien Harry nah sein zu müssen, und Harry fragte sich kurz, ob das ein Überbleibsel des Vierjährigen war, oder ob Draco ihm jetzt wirklich nah sein wollte. Kein anderer schien Dracos Nähe in Frage zu stellen. Harry wollte wirklich noch etwas mehr Zeit, um darüber nachdenken zu können, aber ihm wurde keine Chance gegeben, da die anderen vier anfingen, ihm alles zu erzählen, was geschehen war, während er bewusstlos gewesen war.

„Also, Dumbledore hat verkündet, dass Hogwarts eine Siegesfeier abhalten würde, sobald es Dir so gut gehen wird, um daran teilzunehmen“, sagte Pansy aufgeregt.

„Ja, die ganze Schule hat sich Sorgen um Dich gemacht“, fügte Hermine hinzu. „Alle wollen feiern, aber ich habe keine einzige Person gehört, die sich über das Warten beklagt hat.“

„Wirklich?“, fragte Harry verwirrt von dieser Idee.

„Wirklich“, sagte Blaise mit einem schiefen Lächeln. „Sogar alle Slytherins machen sich Sorgen um Dich. Wir machen es nur weniger öffentlich als andere.“

„Oh, Merlin!“, sagte Ron. „Du solltest sehen, wie die Huffelpuffs wegen Dir in Tränen ausbrechen, Kumpel. Das ist schrecklich.“

Harry begann mit den anderen zu lachen.

„Ja, es ist eine gute Sache, dass Du wach bist, weil wir nicht wollen, dass die Huffelpuffs das Schloss überschwemmen“, schnarrte Draco. „Sie haben sich wirklich sehr angestrengt das zu schaffen, aber sie sind erst seit ein paar Tagen zurück.“

Die anderen lachten noch mehr, aber Dracos Worte ließen Harry ernüchtern. „Ich habe die Ferien und Weihnachten verpasst, oder?“

Die Gruppe wurde wieder leise, als Draco nickte.

Harry runzelte nachdenklich die Stirn. „Wir haben versucht die Weihnachtseinkäufe zu beenden“, sagte er leise. „Dann ist all das passiert und ich habe alles andere verpasst. Ich habe mich in diesem Jahr so auf Weihnachten gefreut.“

„Also eigentlich wartet Weihnachten noch auf uns in unserem Zimmer - nun, was unser Zimmer war - unten in Snapes Räumen“, sagte Draco sanft.

Harry sah die anderen an, die alle zustimmend nickten. Er zwinkerte. „Ihr habt Weihnachten für mich aufgegeben?“, wisperte er.

„Nein, wir haben es nur für Dich verschoben“, sagte Hermine leise. „Es schien nicht richtig, zu feiern, während Du hier bewusstlos liegst. Professor Snape hat uns erlaubt all unsere Geschenke dorthin zu tun, bis Du aufwachst.“

„Wir haben uns hauptsächlich damit abgewechselt, hier bei Dir zu sein“, fügte Ron hinzu.

„Oder auf einen sehr verzweifelten Vierjährigen aufgepasst“, sagte Blaise.

Draco senkte schüchtern seinen Kopf und seine Wangen erröteten, als Pansy, Ron und Hermine bei Blaises Worten alle zustimmend nickten.

„Es tut mir leid“, sagte Harry leise. „Ich habe gesagt, dass ich auf ihn aufpassen würde und dann musstet Ihr das machen.“

Plötzlich funkelten fünf Augenpaare Harry an.

„Was?!“, fragte Harry.

Draco hielt ihn mit rauchgrauen Augen fest. „Oh, Du bist von meinem Vater hart bestraft worden - wir haben vermutet, dass er es war - dann tötest Du den Dunklen Lord. Keiner weiß, wie Du es geschafft hast, aber ich habe gehört, wie Du gesagt hast, dass Du es getan hast, weil Du mich liebst. Du hast all das zumindest teilweise für mich getan und dann machst Du Dir Sorgen, weil Du zu verletzt warst, um die letzten beiden Wochen, als ich ein Kind war, auf mich aufzupassen?“

Harry zuckte unwohl mit den Achseln. „Ja, ich nehme meine Verantwortungen sehr ernst.“

„Argh!“, brüllte Draco frustriert. „Harry, Du hast so viel mehr für mich getan, als es irgendjemand jemals getan hat. Keiner ist mit Dir böse, dass Du Dich nicht mehr um mich kümmern konntest, als ich noch ein Kind war.“

„Aber ich habe die letzten paar Wochen verpasst“, sagte Harry leise und Tränen begannen sich in seinen Augen zu sammeln. „Ich habe gedacht, dass das die letzte Zeit sein könnte, die ich mit Dir verbringen würde und jetzt habe ich sie verpasst“, sagte er, ohne daran zu senken, was er damit gegenüber dem sechzehnjährigen Draco zugab. „Und Du solltest als Kind nicht traurig und verzweifelt sein. Davon hattest Du das erste Mal genug.“

Draco wurde wieder sanfter. „Harry natürlich war ich verzweifelt. Ich war zu Tode erschrocken, nicht traurig und verzweifelt wie, als ich damals ein Kind war. Und beunruhigt wie ich war, wusste ich als ein Vierjähriger nicht, wie man damit umgehen soll.“

Blaise und Ron schnaubten, während Pansy und Hermine plötzlich husteten. Harry schaute sie neugierig an.

„Was?“, schnappte Draco.

„Du wusstest auch als Sechzehnjähriger nicht, wie Du mit Deiner Sorge umgehen sollst“, erwiderte Blaise.

Noch einmal wurden Dracos Wangen rot, als er nach unten schaute. „Ja, nun, der Punkt, den ich versuche Dir klar zu machen ist der, dass es nicht Deine Schuld war, Harry“, murmelte Draco.

„Nun, da hat er Recht, Harry“, sagte Hermine, die Stimme der Vernunft.

„Merlin, Harry!“, sagte Ron. „Du bist nur ein Mensch und Du kannst nur soviel tun, wie ein Mensch tun kann. Und sogar im schlimmsten Fall kannst Du mehr tun, als der Rest von uns, denke ich“, fügte er kläglich hinzu.

„Was soll das bedeuten?“, fragte Harry verwirrt.

„Er meint, Wunder-Junge, dass Du immer alles gibst, was Du hast um das was Du Dir vorgenommen hast zu erreichen“, schnarrte Draco, der sich von seiner Unbehaglichkeit erholt hatte.

Harry zuckte wieder mit den Achseln.

„Da muss ich zustimmen“, sagte Dumbledore freundlich und erschreckte sie damit alle.

Harry schaute auf und sah nicht nur Dumbledore, sonder auch Snape und McGonagall.

„Wie fühlst Du Dich, mein Junge?“, fragte Dumbledore.

Harry zuckte mit den Achseln. „Es geht mit gut. Ich bin nur ein wenig steif.“

„Ich bin froh, das zu hören. Wir haben uns alle Sorgen gemacht“, sagte Dumbledore.

„Das habe ich gehört“, sagte Harry mit einem schiefen Lächeln. „Ich habe gehört, dass ich dadurch, dass ich aufgewacht bin Hogwarts davor gerettet habe, von den Tränen von Huffelpuff überflutet zu werden.“

Snape schnaubte laut, McGonagalls strenge Maske rutschte, als ihre Lippen anfingen zu zucken, Harrys Freunde kicherten und Dumbledore lächelte.

„Tatsächlich hast Du das, Harry“, schaffte es Dumbledore weise zu sagen.

Harry schüttelte amüsiert seinen Kopf.

Dumbledore wurde ernst. „Harry, vielleicht kannst Du uns jetzt genau erzählen was passiert ist? Wir wissen nur ein wenig mehr als das, was Draco uns erzählen konnte. Abgesehen davon konnte ich dieses Mal Voldemorts Tod bestätigen. Alles andere ist uns unbekannt.“

„Ja, und das was ich wusste war ziemlich beschränkt, wenn man bedenkt, dass mir gesagt wurde meine Augen die ganze Zeit geschlossen zu halten“, sagte Draco.

„Nun, ich wollte nicht, dass Du siehst, wie ich Deinen Vater töte“, protestierte Harry. „Und ich wollte auch nicht, dass Du ihn später siehst.“

Draco schaute ihn an. „Und ich bin dankbar. Ein Vierjähriger sollte so etwas wie das nie sehen. Aber es bedeutet trotzdem, dass ich nicht so viel darüber weiß, was passiert ist.“

Harry seufzte und schaute auf seine Hände in seinem Schoß. Er begriff, dass er sie so knetete, wie Draco es die Nacht zuvor mit seinen gemacht hatte, schien aber nicht damit aufhören zu können. Harry schluckte schwer.

„Emmm, ich habe gedacht, dass ich Draco beschütze“, begann Harry unruhig. „Ich habe Lucius mit dem Portschlüssel gesehen und wie er Draco befahl, ihn zu nehmen und stattdessen habe ich ihn ergriffen.“

Harry wartete auf die „Dummer Gryffindor“-Kommentare, aber als keine kamen, fuhr er fort. „Der Portschlüssel hat uns nach Malfoy-Manor gebracht, aber er hat mich sofort K.O. geschlagen. Ich erinnere mich nicht wirklich an die... Schläge.“

„Du meinst Folterung“, schnappte Draco verärgert. „Mein Vater hat Dich gnadenlos gefoltert.“

Harry blickte durch seine Wimpern zu Draco. „Ja, Folter“, stimmte er zu, ehe er zurück auf seine Hände sah. Er erschrak, als Dracos Hand eine seiner eigenen nahm und sie kurz zur Unterstützung drückte. Noch einmal blickte Harry durch seine Wimpern zu Draco, ließ aber schnell seinen Blick zu ihren verbundenen Händen fallen.

Die anderen blieben still, warteten geduldig und erlaubten es den beiden Jungen dadurch in ihrem eigenen Tempo die Ereignisse zu verarbeiten.

Harry schluckte hörbar. „Was ich meinte war, dass er mich, während er das gemacht hat, bewusstlos hielt. Ich war nie wach, um mich an einiges erinnern von der... Folter erinnern zu können“, erklärte er. „Emmm, als ich schließlich wieder zu Bewusstsein kam, war ich... nun, ich war in den Kerkern angekettet.“

Dracos Hand drückte seine so fest, dass es begann wehzutun. Harry legte seine andere Hand auf die von Draco, was diesen dazu brachte, seinen Griff ein bisschen zu lockern.

„Tut mir leid“, murmelte Draco.

„Das muss es nicht“, sagte Harry weich. „Willst Du das wirklich hören?“,

Harry traute sich nicht zu Draco zu schauen, aber er konnte ihn seufzen hören und er fühlte wie Dracos Griff sich ein weiteres Mal festigte, ehe er wieder lockerer wurde, auch wenn er ich nicht losließ.

„Ja“, wisperte Draco.

Harry nickte. „Äh, ich hatte ein wenig Schmerzen“, gab er widerwillig zu. „Trotzdem kanne ich nicht sagen, dass ich Angst hatte. Emmm, ich war böse, weil ich an diesem Ort war.“

Dracos Griff straffte sich noch einmal und Harry drückte zurück. „Ich habe schließlich verstanden, warum Lucius mich für nichts von all dem bei Bewusstsein gehalten hatte“, sagte Harry.

„Weil er Angst vor Dir hatte“, sagte Snape wissend.

Harry schaute ihn an und nickte. „Das ist der Schluss, zu dem ich gekommen bin. Er wollte mich foltern und er wollte mich geschwächt, aber er wollte kein Risiko eingehen, dass ich irgendwie loskommen würde. Genau danach, habe ich angefangen, über Sie nachzudenken, Sir“, sagte Harry und schaute noch immer Snape an.

Snape hob überrascht eine Augenbraue.

„Ich dachte an mehr Sie als sonst während dieses ganzen Martyriums und ich war dankbar, dass Sie mich immer so hart vorangetrieben hatten“, gab Harry zu. „Es ist viel härter unter Druck zu arbeiten, als es im Klassenzimmer oder sogar in meinem Training zu tun.“

Snape nickte anerkennend mit seinem Kopf.

Harry schaute zurück auf seine und Dracos verschlungenen Hände. „Irgendwie habe ich mich meine Magie konzentriert, wie Sie es mir beigebracht haben, bis ich mich von den Ketten befreien konnte“, sagte Harry leise. Er schnaubte. „Obwohl ich mich dann gefragt habe, warum zum Teufel ich hinunter wollte, denn auf den Fußboden zu fallen tat weh wie die Hölle. Ich denke, dass es mein Schreien war, das Lucius zurückkommen ließ.“

Harry atmete tief ein und versuchte, sich wieder zu beruhigen. „Er hat mir nichts weiter getan. Er hat mir gesagt, dass ich es nicht geschafft hatte, Draco zu retten und dann hat er uns sofort mit dem Portschlüssel weggebracht. Also, bin ich wieder schreiend auf diesem Scheiß-Friedhof gelandet“, sagte Harry bitter. „Merlin, ich hasse diesen Ort.“

„Trotzdem passt es, dass Voldemort dort durch Deine Hand sterben sollte, wo er Dich einst benutzt hat, um wieder seinen Körper zurückzubekommen“, sagte Dumbledore weise.

Harry blickte erschrocken zu Dumbledore. Er hatte noch nicht daran gedacht. Harry schüttelte seinen Kopf und versuchte, ihn klar zu bekommen. „Draco hat wahrscheinlich schon den Rest erzählt“, sagte er ruhig.

Snape schnaubte leise. „Der Vierjährige, dem Du befohlen hast, seine Augen geschlossen zu halten, während er weinte, hat sich kein ganzes Bild machen können“, sagte er trocken.

Harry blickte zu Draco. „Denkst Du, dass er mich runtergemacht hat, oder Dich?“, fragte er mit einem kleinen Grinsen.

Draco gab ihm ein schiefes Grinsen. „Ich denke, dass er uns beide runtergemacht hat.“

Harry gluckste leicht. Er brauchte dieses Stück Leichtigkeit. Snape schien es auch zu bemerken, da er keine weitere Bemerkung machte.

Harry wurde still. Er war völlig unsicher, wie er genau erklären sollte, was geschehen war. Er hatte so große Schmerzen gehabt und einige seiner Erinnerungen schienen ziemlich nebelig zu sein. Er verstand wirklich nicht genau, wie die Sache mit Voldemort am Ende gelaufen war.

„Vielleicht, Harry“, sagte Dumbledore ruhig. „wäre es leichter, wenn Du Deine Erinnerungen in ein Denkarium legst.“

Harry blickte ihn scharf an. „Wie könnte es leichter sein, jedem zu erlauben, das zu sehen?“

„Nicht jedem“, sagte Dumbledore kopfschüttelnd. „Nur diejenigen, die jetzt hier sind.“

„Aber warum?“, fragte Harry flehend. „Ich meine, ich kann verstehen, dass Sie genau sehen müssen, was passiert ist. Und Snape hat mehr als jeder andere das Recht, mehr zu sehen“, gab er zu, wofür er einen zufriedenen Blick von Snape erhielt.

„Vielleicht sollte McGonagall es sehen, weil... nun, ich weiß nicht warum. Aber Draco sollte das nicht sehen müssen“, sagte Harry aus Protest. „Und Hermine und Ron und Pansy und Blaise? Sie sollten nicht mit Bildern, von dem was passiert ist, gefoltert werden.“

„Ich will es sehen“, wisperte Draco.

„Draco, nein!“ protestierte Harry. „Ich habe nicht ohne Grund versucht, Dich davon abzuhalten, es zu sehen.“

Draco atmete tief ein. „Ich weiß das und ich bin dankbar dafür, weil ich genug Schwierigkeiten hatte, als Vierjähriger damit umzugehen. Aber ich muss es jetzt wissen. Ich muss alles sehen und hören können, was wirklich passiert ist.“

„Aber warum?“, fragte Harry, der immer noch verzweifelt protestieren wollte.

„Abschluss“, sagte Draco leise und hielt damit effektiv jeden weiteren Protest von Harry auf. „Ich muss wirklich sehen, dass alles endlich zu Ende ist.“

Harry schloss fest seine Augen.

Die ruhige Stimme von Blaise durchbrach das folgende Schweigen. „Harry, es wäre nicht annähernd so ein Abschluss für uns, wie für Dich und Draco.“ Er machte eine Pause und versuchte, die richtigen Worte zu finden, um damit auszudrücken, was er sagen wollte. „Ich möchte sehen, wie alles endlich sein Ende gefunden hat. Das ist auch für uns wichtig. Aber mehr als irgendetwas denke ich, dass wir sehen wollen, was wirklich passiert ist, damit wir besser verstehen können und so für Dich und Draco da sein können.“

„Ihr werdet nicht mögen, was Ihr seht“, sagte Harry traurig. „Oder hört“, murmelte er.

McGonagall kam zurück und reichte Dumbledore ein Denkarium. Harry hatte nicht einmal bemerkt, dass sie gegangen war.

Dumbledore stellte das Denkarium vorsichtig in die Mitte des Betts und gab Harry Anweisungen, wie man die Erinnerung entnahm und sie in das Denkarium legte. Dumbledore rührte mit seinem Zauberstab in den silberfarbenen Rauchschwaden herum, um die Erinnerung zu beginnen.

„Ihr werdet mich alle hassen“, murmelte Harry leise, als die Erinnerung damit begann, wie er auf dem Friedhof landete. Er konnte nicht sehen, dass sie es akzeptieren würden zu sehen, wie er kalt Menschen umbrachte.

Mehr als eine Person blickte scharf auf Harry, sagte aber nichts, als sie sich auf die Bilder konzentrierte, die sie an der Oberfläche des Denkarium sahen. Dor war ein äußerst zerschundener und blutiger Harry in zerlumpter Kleidung zu sehen, der vor Schmerz schrie, während der vierjährige Draco hysterisch neben ihm weinte.

Harry versuchte Draco seine Hand zu entziehen, aber Draco erlaubte ihm nicht sich zurückzuziehen. Er umfasste seine Hand einfach fester, während sich seine Augen auf die Szene konzentrierten, die vor ihm ablief.

Harry sah zu, aber ohne sich nur auf diese Bilder zu konzentrieren. Er war dort gewesen. Er hatte es erlebt und genoss es nicht besonders, es wieder zu erleben. Er sah mehr mit einem Gefühl der Distanziertheit zu und versuchte, all den Horror von sich zu schütteln.

„Oh mein Gott, wie kann er sich überhaupt bewegen?“, murmelte Hermine zu sich selbst mit einem Ausdruck des Entsetzens.

Momente später konnte Harry McGonagall hören, die ebenso zu sich selbst murmelte. „Er zeigt gar keine Angst“, sagte sie überrascht.

Harry fragte sich, ob das die ganze Zeit passieren würde. Er war sich nicht sicher, ob sie überhaupt begriffen, dass sie ihre Gedanken laut aussprachen.

„Harry plant etwas“, wisperte Ron. „Du kannst es auf seinem Gesicht sehen, als Du-weiß-wer geredet hat.“

Draco schrak zurück, als er sah, wie sein vierjähriges Selbst aus Harrys Armen gerissen wurde und ohne nachzudenken, begann Harry ihm sanft über den Rücke zu streichen, wie er es monatelang getan hatte, wenn Draco aufgebracht war. Es schien jetzt nicht von Bedeutung zu sein, dass Draco sechzehn statt vier war.

Alle außer Harry schraken aber zurück, als Voldemort den Crucio auf Harry sprach und beobachteten entsetzt die Qual die Harry durch litt, während seine Schreie durch den Krankenflügel hallten.

Als Lucius befohlen wurde, Draco zu bestrafen und er ruhig in Angriff nehmen wollte, das einfach zu tun, festigte sich Dracos Griff schmerzhaft um Harrys Hand, aber Harry protestierte nicht. Stattdessen senkte er seinen Kopf, da er wusste, was nun kommen sollte und er wünschte, er brauchte es nicht zu hören.

Harry hob seinen Blick wieder, unfähig nicht zuzusehen. Er hörte, wie er Lucius von dem Versprechen erzählte, dass er gemacht hatte.

„Danke“, wisperte Snape, als er hörte, wie Harry Lucius sagte, dass er es Dracos Paten versprochen hatte, dass er ihn töten würde. Harry blickte den Mann an, aber Snape beobachtete noch immer fest das Bild, das über dem Denkarium schwamm.

Harry konnte fühlen, wie Draco unkontrollierbar zu zittern begann und war nicht sicher, ob er ihm Trost geben, oder so weit wie möglich weggehen sollte. Draco löste das Dilemma Harrys, in dem er praktisch auf Harrys Schoß kroch, auch wenn seine Augen entsetzt blieben, als er zusah, wie Harry zuerst seinen Vater und dann seine Tante tötete.

Draco mochte jetzt viel größer sein, aber das hinderte Harry nicht daran, seine Arme fest um Draco zu schlingen, ihn an sich zu drücken und ihn ein wenig hin und her zu wiegen.

„Du hast schließlich die Macht der Liebe gefunden, die Du in dir trägst, mein Junge“, murmelte Dumbledore leise.

Harry hörte das Aufkeuchen, als sie sahen, wie seine Magie in Voldemort einschlug und ihn zerstörte. Er hatte die Erinnerung dort nicht beendet und wünschte sich, dass er es getan hätte, aber leider endete sie erst, als der Portschlüssel sie von dort weg brachte, so das Harry gezwungen war auch das zusammen mit den anderen anzusehen.

„Harry, Du hättest da eigentlich zusammenbrechen müssen“, sagte Blaise ehrfürchtig.

„Aber er musste noch Draco in Sicherheit bringen“, antwortete Pansy leise.

Schließlich verblasste die Szene und Draco vergrub sein Gesicht an Harrys Hals. Harry hielt ihn, rieb ihm still über seinen Rücken und erlaubte Draco zu weinen, während seine eigenen Tränen seine Wangen hinunterliefen.

Als er sich in der Gruppe umblickte, erkannte Harry, dass sie alle weinten. Sogar Snape lief eine Träne die Wange hinunter.

Harry verbannte sie alle aus seinem Kopf, indem er seine Augen schloss und seinen Kopf auf Dracos legte. Er hörte die leisen Schritte und begriff, dass sie alle gingen.

„Ruht Euch aus, Jungs“, sagte Dumbledore leise. „Ihr habt es mehr als verdient.“


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