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Fanfiction

Malfoy-Child - Eine unerwünschte Vision

von Nerventod

„Morgen, Draco“, sagte Harry fröhlich.

„Morgen, Harry“, sagte Draco und schenkte Harry sein süßestes Lächeln.

„Komm schon, wir machen uns für den Tag fertig“, sagte Harry. „Das ist die letzte Woche Unterricht, die größtenteils mit Prüfungen vollgestopft ist, die mir keinen Spaß machen werden, aber dann sind Ferien!“

„Ist dann bald Weihnachten?“, Draco fragte hoffnungsvoll.

„Ja! Und das wird mein bestes Weihnachten überhaupt werden“, erklärte Harry.

„Wirklich?“, fragte Draco.

Harry grinste. „Ja, wirklich.“

Sie machten sich fertig und redeten dabei darüber, was sie alles in den Ferien machen würden. Ihre Diskussion ging weiter, als sie sich auf den Weg zur Großen Halle machten und begannen zu frühstücken.

„Werdet Ihr dieses Jahr in den Ferien hier bleiben?“, fragte Harry seine Slytherinfreunde.

Alle nickten. „Ja, wir haben uns vor langer Zeit entschieden, dass wir darauf nicht verzichten wollen, zu sehen, wie Draco wieder ein Teenager wird“, sagte Blaise grinsend zu Harry.

„Außerdem wollten wir Euch zwei hier nicht allein über die Ferien lassen“, sagte Pansy mit einem warmen Lächeln.

Harry zwinkerte Draco zu. „Zumindest würden wir einander haben, richtig, Engel?“

„Richtig, Harry“, sagte Draco grinsend. „Wir werden das schönste Weihnachten feiern! Harry hat das gesagt.“

„Hat er?“, fragte Blaise.

„Hey“, sagte Harry abwehrend. „Ich hatte als Kind nie Weihnachten gefeiert, also will ich es dieses Jahr durch Draco ausleben.“

Sie alle lächelten ihm ein bisschen traurig zu. „Oh, kommt schon“, protestierte Harry. „Wir versuchen hier glücklich zu sein.“

„Ja, ich will über Geschenke reden“, sagte Draco, was die Gruppe in Gelächter ausbrechen ließ.

In der Mittagspause kam es zu derselben Diskussion am Gryffindortisch.

„Werdet Ihr für die Ferien hier bleiben?“, fragte Harry.

„Ja, Mum sagt, dass wir dieses Jahr hier bleiben können“, sagte Ron.

„Ihr müsst nicht wegen mir hier bleiben“, protestierte Harry.

Ron und Hermine sahen beide ein wenig unbehaglich aus. „Wir sind einfach ein wenig darüber beunruhigt, was am Ende der Ferien passieren wird und wir wollen nicht, dass Du allein bist, falls es nicht gut laufen wird“, gab Hermine leise zu.

Harry seufzte und sah zu Draco hinunter. „Ja, ich bin auch wenig beunruhigt. Ich bin froh, dass Ihr hier bleibt.“ Dann wurde Harry munter. „Außerdem haben wir eine Menge, was wir in den Ferien machen wollen. Richtig, Draco?“

„Ja, Harry sagt, dass das das beste Weihnachten überhaupt wird!“, sagte Draco aufgeregt. Es dauerte nicht lange und sie waren alle in eine Diskussion darüber vertieft, was sie machen wollten und was Draco für Geschenke haben wollte.

Erst als an diesem Nachmittag Zaubertrankunterricht war, änderte sich die Stimmung. Ihre Prüfung würde am Freitag sein. Natürlich würde Snape bis zur letzten Stunde des letzten Tages vor den Ferien warten, um es ihnen zu geben. Heute wiederholten sie den Stoff.

Mitten im Unterricht brach Harry jedoch plötzlich, schreiend vor Schmerz und sich verzweifelt an seine Narbe greifend, zusammen.

„Alle aus dem Raum. Sie haben dreißig Sekunden“, brüllte Snape. Er kümmerte sich nicht darum, als Harrys vier Freunde und Draco, der sich nun ängstlich an Pansy klammerte, dablieben.

Snape nahm Harry hoch und hielt Harrys sich windende Gestalt ganz fest. „Granger, holen Sie sofort den Direktor und bringen Sie ihm zu meinen Räumen“, befahl er. „Ich habe das Gefühl, dass er gebraucht wird“, murmelte Snape.

Seine verengten Augen nahmen die ängstlichen und beunruhigten Blicken der drei restlichen Schüler wahr. „Kommen Sie mit mir“, befahl er.

Snape trug Harry die Gänge zu seinen Räumen entlang und ging weiter, bis er den noch immer schreienden und die um sich schlagenden Jungen auf seinem Bett legte. „Weasley, Zabini, halten ihn still, damit er sich nicht verletzt“, befahl Snape, bevor er aus dem Zimmer rauschte. Die zwei Jungen machten sich daran auf ihn anzupassen und hielten je einen von Harrys Armen und pinnten sie auf dem Bett fest.

Snape kehrte fast sofort mit mehreren Zaubertrankphiolen in der Hand zurück. Nicht lange danach kamen Hermine und Dumbledore durch das Flohnetzwerk. Jeder sah besorgt zu, wie Snape sie alle beiseite scheuchte, sich neben Harrys auf dem Bett setzte und seine Arme mit genug Druck festhielt, damit Harry sich nicht verletzte.

Obwohl sie alle noch extrem besorgt über Harry waren, sahen sie überrascht und verwundert mit aufgerissenen Augen zu, wie der mürrische Zaubertränkeprofessor, sich so sanft um Harry kümmerte. Snape schien Harrys Bedürfnis sich zu übergeben zu erwarten, als er aus seiner Vision zurückkam. Nachdem er ihn gereinigt, ihm die Zaubertränke eingeflößt und ihn zurück in die Kissen gelegt hatte, deutet Snape Pansy, Draco loszulassen.

Wie ein Blitz rannte der kleine Junge zum Bett und Snape hob ihn hoch und legte ihn in Harrys Arme. Trotzdem er sich noch nicht wirklich ganz da fühlte, schlang er seine Arme fest um den kleinen Jungen.

„Oh, Draco, sind wir in Schwierigkeiten“, wisperte Harry heiser.

„Harry“, sagte Snape seinen Namen, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Harry blickte schließlich auf und konzentrierte sich auf seine Umgebungen. Seine Augen wurden groß, als er das Publikum wahrnahm, das sie hatten. Harry leckte sich nervös über die Lippen, konzentrierte sich aber wieder auf Snape.

„Wir haben Schwierigkeiten, Severus“, sagte Harry und benutzte unbewusst Snapes Vornamen in dem Raum, wo ihm das erlaubt war, ohne darauf zu achten, dass er ihn wenn andere da waren nicht benutzen sollte.

„Was hast Du gesehen, Harry?“, fragte Snape.

Dumbledore schien nicht sonderlich durch die Interaktion zwischen Snape und Harry überrascht zu sein, aber Hermine Pansy, Blaise und Ron waren zwischen Schock und Sorge hin und her gerissen. Sie hatten schon gehört, dass Snape sanft sein und Sorge zeigen konnte. Das bedeutete nicht, dass sie es vorher gesehen und wirklich begriffen hatten. Unglücklicherweise führten Harrys folgende Worte dazu, den ganzen Schock über Harry und Snape aus ihrem Verstand zu trieben.

„Sie sind alle frei“, sagte Harry leise. Seine Augen glitten kurz zu dem Blondschopf, ehe er sich wieder auf Snape konzentrierte. „Sogar er. Die Dementoren haben für Voldemort gearbeitet und deshalb haben sie seine Anhänger entlassen.“

Gekeuche war zu hören, als alle plötzlich genau verstanden, was Harry gesagt hatte.

Snapes Blick aus seinen schwarzen Augen nahmen eine neue Intensität und Wut an, aber Harry schrak nicht zurück. „Wann, Harry? Jetzt?“

Harry nickte einfach und wandte sich dann Dumbledore zu. „Die Wächter... Ich bin nicht sicher, dass Sie jetzt noch viel tun können, aber Sie sollten Auroren dorthin senden. Keiner weiß etwas, soweit ich weiß.“

Dumbledore nickte ernst zu Harry, richtete sich dann aber an Snape. „Severus, ich will Dich kurz in meinem Büro sprechen.“

Snape hielt sich nicht damit auf, Dumbledore zu antworten, sondern sprach stattdessen ehe er ging, mit Harry. „Ich werde Dich hier bei Deinen Freunden lassen. Bleib hier, bis ich zurückkomme.“

„Ja, Severus“, sagte Harry leise.

Snape stand auf und sah den vier Teenagern ins Gesicht, die noch immer dastanden und, unsicher, beunruhigt und absolut erschrocken aussahen. „Passen Sie auf die beiden auf“, befahl er, bevor er aus dem Zimmer rauschte, ohne eine Antwort abzuwarten.

„Harry?“, fragte Dracos leise Stimme besorgt. „Du zitterst.“

„Es tut mir leid, Engel. Ich scheine nicht aufhören zu können“, sagte Harry. Seine Stimme klang ebenso zittrig.

Hermine wollte zu ihnen gehen, aber sowohl Ron als auch Blaise hielten sie mit einer Hand auf. Sie drehte sich, um auf sie fragend anzuschauen und schüttelten einfach mit ihren Köpfen. Sie runzelte Stirn, stoppte aber, um die zwei Jungen zu beobachten, die auf dem Bett saßen. Pansy hatte ebenfalls die Stirn über Rons und Blaises Handlung gerunzelt, folgte aber ihrem Beispiel - absolut nichts zu tun.

Ron und Blaise hatten beide nach Albträumen oder Visionen von Harry und Draco einige Gespräche bezeugt. Sie wussten, dass Harry zuerst Draco beruhigen wollte und nicht bereit sein würde, sich um den Rest von ihnen zu kümmern.

„Ist in Ordnung, Harry“, sagte Draco und hob seine kleine Hand, um damit Harrys Wange zu berühren.

Harry versuchte zu Lächeln, aber es zitterte erbärmlich. Er fragte sich, ob er Snape mehr zurück brauchte, als er gedacht hatte. Harry schloss seine Augen.

Konzentriere dich auf Draco. Tief Atmen. Konzentriere dich auf Draco. Beruhige Dich. Konzentriere dich auf Draco. Du kannst nichts tun. Tief Atmen.

„Harry?“, fragte Draco besorgt, und zog an Harrys Robe.

Harry zitterte noch, aber nicht so schlimm, wie zuvor. „Ja, Engel?“

„Würde es helfen, wenn Du Wuffel hältst?“, fragte Draco.

Dieses Mal schaffte Harry ein besseres Lächeln. „Ich bin sicher, dass es das würde. Wo ist Wuffel überhaupt?“

Draco drehte sich in Harrys Armen und schnappte sich Wuffel von den Kissen hinter ihm. Harry legte sich zurück in die Kissen und kuschelte mit Draco und Wuffel.

„Alles, was wir jetzt noch brauchen, ist unsere Decke“, sagte Harry sanft lächelnd.

Hermine war am nahesten, schnappte sie vom Ende des Betts und deckte sie beide damit zu. So wie sie es schon einmal getan hatte, gab sie ihnen beiden einen Kuss auf die Stirn. Dann trat sie, ohne ein Wort gesagt zu haben, zurück und lächelte sie beide sanft an.

„Harry?“, wisperte Draco.

Harry grinste, da er ziemlich sicher war, was kommen würde. Er bemerkte auch das Grinsen von Ron und Hermine. Sie erinnerten sich offensichtlich auch in ihre erste Nach im Gryffindorturm.

„Ja, Engel?“, fragte Harry.

„Mine hat uns auf unsere Stirn geküsst“, wisperte Draco.

„Ich weiß“, wisperte Harry zurück. „Erinnerst Du Dich? Sie tut solche Sachen manchmal.“

„Aber Harry, es ist nicht Schlafenszeit“, protestierte Draco verwirrt. „Oder?“

Harry seufzte. Wieder war er dessen ziemlich sicher, was als nächstes kommen würde. „Nein, es ist nicht Schlafenszeit.“

„Du hast nicht geschlafen, Harry. Wie konntest Du einen Albtraum haben, wenn Du nicht geschlafen hast?“, fragte Draco stirnrunzelnd.

Wie sollte Harry Draco davon abzuhalten, sich über Albträume zu sorgen, die ihn selbst dann heimsuchten, wenn er wach war? Wie sollte er Draco davon abhalten, Angst zu bekommen?

„Du hast recht. Das war nicht wirklich ein Albtraum“, sagte Harry, nachdenklich die Stirn runzelnd. „Das war mehr so... als ob alle schlechten Erinnerungen mich getroffen haben, auch wenn ich wach war.“

„Kann das bei mir auch passieren?“, fragte Draco ängstlich.

„Oh nein“, sagte Harry und schüttelte seinen Kopf, worauf er ein wenig zusammenzuckete.

„Dein Kopf tut noch weh“, sagte Draco wissend. Leider hatten sie das alles schon zu oft durchgemacht. Nur war normalerweise Snape da und es war Mitten in der Nacht.

„Weißt Du, was Severus mir gegeben hat?“, fragte Harry Draco.

Sehr zur Überraschung ihrer Freunde wurde Draco wieder munter. „Er hat Dir nur den blauen - den Schmerztrank gegeben. Und dann hat er Dir den purpurroten für Deinen Bauch und einen dunkelgrünen für Deinen Körper gegeben.“

„Der Muskelentspanner“, murmelte Harry. „Es muss schlimmer gewesen sein, als mir bewusst war.“

„Es war dieses Mal schlimm, Harry“, sagte Draco traurig.

Harry seufzte schwer. „Kannst Du losflitzen und mir noch so einen blauen holen?“

Draco krabbelte sofort aus dem Bett. Die anderen gingen dem kleinen Jungen überrascht aus dem Weg, als der sich auf seine Mission begab.

„Alle Todesesser sind jetzt aus Azkaban frei“, sagte Harry plötzlich, da er wusste, dass Draco gleich zurück sein würde. „Alle Wachen sind tot.“

„Alle?“, fragte Ron entsetzt.

Harry war nicht sicher, ob er sich auf alle Todesesser oder alle Wachen bezog, aber das war egal. Er nickte einfach.

„Warum setzt Ihr Euch nicht?“, bot Harry an. „Ihr müsst nicht dort rum stehen.“

Sie machten sich daran, sich zu setzen, als Draco zurück kam in und eine kleine blaue Phiole fest in beiden Händen hielt. Stolz reichte er es Harry, bevor er auf das Bett und in Harrys Schoß krabbelte. Harry kontrollierte das Etikett zweimal und schluckte schnell den Schmerzkiller. Es war ein Tag für eine doppelte Dosis.

„Danke, Engel“, sagte Harry sanft.

„Gern geschehen“, sagte Draco und grinste hell, stolz und glücklich, dass er etwas für Harry tun konnte.

Harry grinste zurück. „Severus hat Dich gut unterrichtet.“

Draco verlor langsam sein Grinsen, als sich seine Gedanken noch einmal Harrys Albtraum zuwandten, der kein Albtraum war. „Du hast nicht geschlafen“, sagte er verwirrt.

„Draco, was mit mir passiert ist, kann weder Dir oder jemand anderem geschehen“, sagte Harry fest.

„Wie kommt es dann, dass es Dir passiert ist?“, wollte Draco wissen.

Harry wollte die Antwort auf diese Frage eigentlich selbst wissen, aber es lag wohl außerhalb der Möglichkeit von irgendjemandem eine komplette Antwort darauf zu geben.

„Emmm, nun, weil es einfach bei mir etwas anders ist“, sagte Harry langsam und verzog sein Gesicht ein wenig, da er wusste, dass das keine gute Antwort war. Dann plötzlich wusste er, wie seine Antwort bei Draco ankommen musste und er fühlte sich dumm, nicht daran gedacht zu haben.

Harry schaute selbstsicher zu Draco. „Schau mal, ich bin vor langer Zeit von einem wirklich bösen Zauber getroffen worden und keiner ist in der Lage dafür einen Gegenzauber zu finden“, erklärte Harry. Er mochte es nicht Draco anzulügen, aber er hatte kein Problem der Wahrheit ein wenig auszuweichen.

„Wie mein Zaubertrank, den Sev'rus schon so lange für mich macht?“, fragte Draco.

„Genau“ sagte Harry. „Manchmal kann es eine lange Zeit dauern, um eine Lösung zu finden, wenn etwas schief gegangen ist.“

„Arbeitet Sev'rus an etwas, damit es Dir besser geht?“, fragte Draco neugierig.

„Emmm, irgendwie“, sagte Harry und lächelte kläglich, als er an alle seine verdammten Trainingssitzungen mit dem Mann dachte. „Er arbeitet fast jede Nacht daran.“

„Dann wird es Dir wieder gut gehen“, sagte Draco strahlend.

Harrys Lächeln war jämmerlich. „Ich hoffe es, Engel. Es ist einfach manchmal ein wenig frustrierend, dass es so lange dauert.“

Dracos runzelte wieder die Stirn. „Also, der böse Zauber gibt Dir Albträume, auch wenn Du wach bist?“

„Ja, das ist es, was heute passiert ist“, sagte Harry ziemlich ehrlich. Natürlich war da noch viel mehr, aber er hatte nicht vor, Draco das zu erzählen. „Also siehst Du, es wird mir wieder gut gehen. Ich mochte den Albtraum einfach nicht und es hat mich ein wenig erschrocken.“

„Aber Du wirst mit Sev'rus sprechen?“, fragte Draco.

Das war der Deal, den sie irgendwann gemacht hatten. Sie mussten Ihre Albträume jemandem älteren erzählen. Draco erzählte seine Harry und Harry hatte versprochen seine Severus zu erzählen.

„Ja, ich werde es ihm später erzählen, wenn er zurück ist“, versprach Harry.

„Gut“ sagte Draco und fühlte sich nun beruhigt. Es war alles so, wie es sein sollte. Es ärgerte Harry manchmal, dass für Draco diese ganze Albtraum-Sache normal war, aber andererseits war es für sie beide normal.

Draco gähnte.

Harry lächelte sanft. „Es mag keine Schlafenszeit sein, aber vielleicht hast du Lust, wenigstens ein kleines Schläfchen zu machen?“

Draco nickte. „Ich soll weiterschlafen, wenn Du wieder in Ordnung bist“, sagte er schläfrig und schmiegte sich tiefer in Harrys Arme.

Harry hielt ihn und war noch einmal mehr betrübt, weil das, was Draco gesagt hatte, wahr war. Es war Routine für sie. Ein paar kurze Minuten später schlug Blaise die Decke auf dem Bett zurück und half Harry, Draco der Wuffel noch immer fest in seinen Armen hielt, zuzudecken.

Harry seufzte müde, glitt aus dem Bett und schnappte sich Dracos weiche, flauschige Decke als er hinausging. Er war nicht sicher, ob es noch Dracos Sicherheitsdecke war oder eher seine. Er rollte sich in einem der Sessel zusammen und schlang die Decke um sich. Er wünschte sich wirklich, dass Severus bereits zurück wäre.

Stattdessen wartete er, bis Blaise und die anderen sich wieder hingesetzt hatten und legte dann einen Stillezauber auf die Hälfte des Zimmers. Draco würde sie nicht hören können und sie würden ihn nicht aufwecken, aber Harry würde Draco im Notfall hören können.

„Du weißt, dass es das erste Mal ist, dass einige von uns Dein Zimmer gesehen haben“, sagte Blaise, der nicht direkt auf das unangenehme Gespräch kommen wollte.

Harry lächelte sanft. Er wusste den Versuch, ihm zu helfen sich zu entspannen, zu schätzen, auch wenn es in ein paar Minuten sowieso alles umsonst war.

„Ich mag Dracos und mein Zimmer“, sagte Harry sanft und lächelte traurig. „Ich fühle mich... sicher hier. Es fühlt sich fast so an, als hätte ich ein richtiges Zuhause.“ Er zuckte unbequem mit den Achseln, da er das Gefühl hatte, dass er zu viel gesagt hatte.

Aber seine Freunde, neue und alte, kannten ihn gut und verstanden ihn. „Du hast hier alles“, sagte Ron beeindruckt. „Das schlägt sicher unseren Schlafsaal.“

Harry gluckste leicht und Ron strahlte, weil er eine so positive Antwort von Harry erhalten hatte.

„Du bist nur eifersüchtig, weil wir Spielsachen hier haben und Du nicht“, sagte Harry leicht.

Alle lachten jetzt, was die Stimmung beträchtlich auflockerte. Das war etwas, was sie alle gebraucht hatten. Sie sprachen eine kleine Weile, aber dann wurde die Gruppe erneut still.

Sie starrten besorgt auf Harry, dem ein dunkler Schatten über das Gesicht lief.

„Willst Du jetzt darüber sprechen, Harry?“, fragte Hermine leise.

Harry schüttelte einfach seinen Kopf, als er seine Augen schloss. Er wusste, dass er es musste. Er wusste, dass er das Entsetzen nicht für sich behalten konnte, das er gesehen hatte, oder er würde explodieren. Seine Freunde waren großartig, aber das war nicht, was er wollte. Er wollte mit Draco reden. Dem älteren Draco.

Harry öffnete seine Augen und schaute sehnsüchtig zu seinem Schreibtisch. Die verwirrten Blicke seiner Freunde bemerkte er nicht. Sie folgten seinem Blick, konnten aber nichts sehen, was Harry Blick auf diese Art gefangen hatte. Bis Hermine das jetzt etwas abgenutzte Journal entdeckte, das sie Harry im Laufe des Sommers zu seinem Geburtstag gekauft hatte.

„Hast du hinein geschrieben, Harry?“, fragte sie sanft.

Trotz ihres ruhigen Tones war Harry erschrocken. Er schaute zu Hermine, fuhr mit seinen Blick zum Schreibtisch, wo er sein Journal sehen konnte und schaute dann wieder zurück zu ihr. Die anderen blickten zwischen den beiden neugierig hin und her.

„Emmm, ja“, antwortete Harry. „Ich habe, nach Dracos zweiter Nacht mit mir zu schreiben begonnen. Ursprünglich habe ich gedacht, dass ich eine Art Aufzeichnung von Dracos zweiter Kindheit machen könnte.“

„Und jetzt?“, fragte Hermine. „Hat es Dir geholfen?“,

Harry senkte seinen Blick auf die weiche Decke, die ihn bedeckte. „Ja“ gab er leise zu.

„Schreibst Du jemandem?“, fragte Hermine verständnisvoll.

Harry blickte sie überrascht an. Sie lächelte ihm freundlich zu. „Das ist eine Mädchen-Sache, Harry“, erklärte sie. „Erinnerst Du Dich nicht, wie Ginny Tom Riddle geschrieben hat? Wir mögen es zu schreiben, als ob wir gerade mit jemandem reden.“

Pansy nickte in Übereinstimmung, während Blaise und Ron versuchten, ihr Kichern zu ersticken, als sie aufhörte zu sprechen.

Harry fing leise zu lachen an. „Mine? Versuchst Du mir zu sagen, dass ich ein Mädchen bin?“

Sie sah entsetzt aus. „Oh nein, Harry!“, schrie sie. „Ich habe es nicht so gemeint.“

„Wie hast Du es dann gemeint?“, grinste Harry sie an und wartete darauf, wie sie nun versuchen würde, sich aus dieser Sache herauszureden.

„Ich meine, ich kenne nur Mädchen, die in Tagebücher schreiben und so, deshalb habe ich gesagt, dass es eine Mädchen-Sache ist. Ich denke nicht wirklich, dass Du ein Mädchen bist“, endete sie schwach, wissend, dass sie ihm auf den Leim gegangen war.

Harry zwinkerte Blaise und Ron zu. „Wenn Mädchen in Tagebücher schreiben, denke ich, dass es eine verdammt gute Sache ist, das ich stattdessen in ein Journal geschrieben habe.“

Die Jungen kicherten die Mädchen an, während die Mädchen einfach mit ihren Augen rollten.

„Also, auch wenn Du ein Junge bist, vermute ich, dass Du so schreibst, als ob Du mit jemandem sprichst“, erwiderte Hermine. Sie bedauerte es sofort, als sich Harrys Gesicht wieder verdunkelte.

Harry errötete vor Unbehaglichkeit. „Ich weiß, dass das lächerlich klingt und Ihr werdet wahrscheinlich sogar alle über mich lachen, weil ich einem Mädchen ähnlich bin, aber wenn ich schreibe, spreche ich mit Draco“, murmelte er.

„Wir lachen nicht über Dich. Kumpel“, sagte Ron beruhigend.

„Du sprichst mit Draco?“, fragte Pansy neugierig. „Dem älteren Draco?“

Harry zuckte mit den Achseln. „Ja“ wisperte er. „Ich weiß, dass das verrückt ist.“

„Ich denke, dass das irgendwie süß ist“, gab Pansy zu.

„Ihr denkt wirklich, dass ich ein verdammtes Mädchen bin“, sagte Harry trocken und brachte damit die anderen dazu zu lachen.

Er gab seine Unbehaglichkeit auf und entschied sich dazu, zu erklären. „Ich spreche täglich mit ihm. Ich schreibe darüber, was ich mit seinem jüngeren Selbst erlebe. Ich schreibe darüber, was mit mir ist. Ich schreibe über Dinge, wie meine Vision heute“, fuhr Harry leise fort.

Er blickte zu Hermine hinauf. „Du hattest wieder einmal recht“, gab er zu. „Das Schreiben hat mir geholfen, viel Dingen in den letzten Monaten zu verarbeiten.“

Harry richtete seinen Blick zum Feuer, das warm aufflackerte, und die anderen warteten geduldig, da sie wussten, dass Harry, jetzt wo er angefangen hatte, mehr sagen wollte. „Über die Ferien will ich das Journal nochmals überarbeiten und einige Dinge hinausnehmen. Emmm, ich bezweifle, dass Draco begeistert sein würde, wenn er herausfindet, dass sein Rivale ihn liebt“, sagte Harry etwas bitter.

Er atmete tief durch, ehe er fortfuhr. „Auf jeden Fall werde ich es dann wieder zusammensetzen und es ihm zu Weihnachten geben. Ich habe immer noch die Absicht, ihm eine Aufzeichnung seiner kurzen zweiten Kindheit zu geben“, sagte er leise. „Dort ist einfach letztendlich, viel mehr von mir in diesem Journal, als ich jemals vorgehabt hatte, als ich damit angefangen hatte und ich würde im wesentlichen meine komplette Seele vor ihm entblößen, wenn er jemals das Original lesen würde“, gab er zu, während er noch immer in die Flammen starrte.

Harry wusste, dass er mehr zugab, als er gewollt hatte, aber er sprach trotzdem weiter. „Es ist von mir wahrscheinlich ziemlich erbärmlich, Draco Malfoy all meine Geheimnisse zu erzählen. Ich wünschte nur, dass ich den echten Draco hier hätte, um darüber zu sprechen“, wisperte er.

Hermine sah wieder so aus, als ob sie dabei wäre ihn zu unterbrechen, aber die anderen drei funkelten sie an und sie hielt sich zurück, um Harry zu erlauben das zu sagen, was er sagen wollte.

„Es ist ja nicht so, dass Ich Eure ganze Unterstützung nicht zu schätzen wüsste“, sagte Harry. „Denn das tue ich. Ich brauche Euch. Ich brauche nur... ich weiß nicht.“ Harry schüttelte seinen Kopf ein wenig, um seine Gedanken zu ordnen.

Dieses Mal unterbrach ihn Hermine. „Du brauchst die eine Person, die nur für Dich da ist. Denjenigen, der Dich über alle anderen stellt“, sagte sie ruhig.

Harry drehte sich langsam um und schaute sie an. „Du verstehst das?“

Sie lächelte weich. „Natürlich verstehe ich das, Harry. Wir alle wollen so jemanden in unserem Leben. Wir alle brauchen Freunde, aber wir brauchen auch jemanden, der weit außer über diese Freundschaftsrolle hinausgeht. Jemand, der uns vorbehaltlos liebt und den wir dafür lieben. Ein Partner, der sich Deine Geheimnisse anhört, jemand, mit dem man alles teilen kann, ohne Angst zu haben.“

„Ja“ sagte Harry wehmütig und starrte zurück in die Flammen. „Ich will so jemanden.“

„Du wirst Draco zumindest eine Chance geben, wenn er wieder normal ist, oder?“, fragte Blaise.

Harry drehte sich um, um ihn traurig anzuschauen, aber seine Stimme war ruhig. „Sein Vater wurde gerade wieder aus Azkaban befreit, Blaise. Was, glaubst Du, wird wirklich geschehen?“

Blaise und die anderen zuckten ein bisschen zusammen und rutschten unruhig umher.

Harry schnaubte. „Du weiß so gut wie ich, dass Draco wahrscheinlich wieder derselbe Möchtegern-Todesesser sein wird, der er gewesen ist. Er wird sein Leben zu schätzen wissen und er wird sein Bestes tun, sich wieder vor seinem Vater zu schützen.“

„Severus würde ihn hier beschützen“ protestierte Blaise.

Harry zuckte hilflos mit den Achseln. „Ja, das würde er, aber Draco würde diese Hilfe akzeptieren müssen. Keiner von uns weiß wirklich, was Lucius ihm all die Jahre angetan hat. Ist alles für ihn noch schlimmer geworden? Ist alles so geblieben? Wie viel Macht hat Lucius wirklich über Draco? Ich bin mir absolut sicher, dass Draco denkt, dass der Mann ihn sofort tötet, wenn er glaubt, dass Draco aus der Reihe tanzt.“

Harrys Blick wurde kalt und hart. „Wenn ich jemals an diesen Mann gerate, schwöre ich, dass ich ihn töten werde. Draco sollte nicht sein Leben in der Gnade dieses Mannes leben... weil Lucius Malfoy nicht weiß, wie man Gnade zeigt.“

Die anderen konnten Harry nur anstarren, als Harrys Verhalten sich so änderte.

„Ich jammere hier darüber, ob Draco mich auch jemals lieben könnte oder nicht. Was zum Teufel spielt das für eine Rolle? Wen interessiert das, wenn jetzt Dracos Sicherheit mehr denn je auf dem Spiel steht, weil Lucius Malfoy wieder frei rumläuft.“ Harry starrte auf den kleinen Jungen, der friedlich in dem Bett auf der anderen Seite des Zimmers schlief. „Ich habe diesem kleinen Jungen vor langer Zeit versprochen, dass ich es nicht mehr zulassen würde, dass sein Vater ihn wieder verletzt und ich werde mein Bestes tun, um dieses Versprechen zu halten.“

Harrys Entschluss wurde erneuert und sein Vertrauen kehrte zusammen damit zurück. Seine Freunde waren etwas von der Verwandlung von dem ängstlichen und liebeskranken Teenager zu diesem jungen Mann, der jetzt vor ihnen stand, erschrocken, der pure Macht und Absicht ausstrahlte. Sie wurden daran erinnert, dass es viel mehr Seiten an Harry Potter gab, als die meisten Menschen wussten.

Er war ein Teenager wie der Rest von ihnen, der verletzt, ängstlich, liebeskrank, einsam und zuweilen launisch sein konnte. Er war aber auch der starke Zauberer, der sie zweifellos eines Tages von Voldemort befreien würde, wie es von ihm erwartet wurde.


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