Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Malfoy-Child - Äußerer Anschein

von Nerventod

Nur über ein Viertel der Schüler war in der Großen Halle, als Harry und Draco dort ankamen. Crabbe und Goyle warteten bereits am Slytherintisch auf sie und Harry seufzte erleichtert. Er winkte Ron und Hermine zu, als er hinüberging um sich zu setzen. Sie winkten zurück, aber leider hatten die anderen Schüler aufgehört, sich zu unterhalten und beobachteten Harry nun misstrauisch.

Während sich die Große Hall schnell mit Schülern füllte, belud Harry einen Teller für sich selbst und einen für Draco. Pansy und Millicent kamen dazu und setzten sich ihnen gegenüber, schienen aber aus den Ereignissen dieses Morgens gelernt zu haben und sagten nichts, was Draco aufregen würde. Stattdessen stellte Pansy Draco Fragen über den Unterricht. Blaise schlüpfte zehn Minuten später hinein und plauderte dann mit Draco die Exkursion, das sie vorhin gemacht hatten.

Keiner in ihrer Gruppe sagte irgendetwas, um Draco zu stören und der kleine Junge kam endlich dazu in Ruhe eine Mahlzeit zu essen. Harry war sich jedoch dessen bewusst, dass alle in der Halle ihn weiterhin anstarrten und über ihn tuschelten. Er sollte eigentlich Hunger gehabt haben, aber er hatte nicht wirklich Appetit, wenn er an all das dachte, was an diesem Nachmittag geschehen war.

Es war einfach zu viel geschehen, ohne dass er Zeit gehabt hatte, es zu verarbeiten. Genau jetzt saß er ausgerechnet am Slytherintisch und aß mit einem vierjährigen Draco Malfoy zu Abend. Irgendwie kam er mit Dracos Freunden und sogar mit Snape klar. Dass er angestarrt und über ihn geredet wurde, war an sich ziemlich normal, aber die Gründe dafür waren diesmal sehr ungewöhnlich. Die Demonstration der Magie, die er in den zwei Gemeinschaftsräumen gezeigt hatte, würde wahrscheinlich noch lange in der Schule für Gesprächsstoff sorgen.

Der Hauptgrund für seinen Mangel am Appetit war aber mit der Tatsache verbunden, dass er so aufgebracht darüber war, was Draco geschehen war. Harry konnte einfach nicht glauben, dass irgendein Vater so etwas seinem eigenen Kind antun konnte. Er fragte sich, was der Mann Draco im Laufe der Jahre noch alles angetan hatte. Er lenkte sich schnell von diesen Gedanken ab, bevor er sich wieder aufregen konnte.

Er saß ruhig dort, stocherte einfach in seinem Essen herum und versuchte sich wieder auf das Gespräch von Draco, Pansy und Blaise zu konzentrieren.

„Isst Du nicht, weil sie alle wieder starren?“, fragte Draco ruhig.

Harry lächelte kläglich. „Nicht wirklich. Ich habe einfach nur nachgedacht“, antwortete er. Er schaute zu den starrenden Schülern. „Ich fürchte, dass ich es irgendwie gewohnt bin angestarrt zu werden. Ich habe gelernt, einfach mein Bestes tun, um es zu ignorieren.“

„Warum starren sie?“, fragte Draco ruhig.

Harry zerzauste Dracos Haar. „Sie fragen sich alle einfach, warum ich so viel Glück hatte, auf Dich aufpassen zu können“, sagte Harry lächelnd.

Draco starrte ihn misstrauisch an. „Du ziehst mich auf“, beschuldigte er Harry.

Der grinste. „Vielleicht, aber ich denke immer noch, dass ich Glück habe. Iss auf, dann wird uns Blaise vielleicht helfen, einige Deiner Sachen zusammen zu packen, die wir mit in den Turm nehmen können“, sagte Harry.

„Sicher werde ich das“, sagte Blaise fröhlich. Er beugte sich hinüber und wisperte verschwörerisch zu Draco: „Ich habe bereits mit den Hauselfen gesprochen und Deine Laken und Decken sollten inzwischen bereits auf Harrys Bett sein.“

Dracos Gesicht begann zu strahlen. „Danke!“, sagte er.

Pansy schaute sie fragend an, sagte aber nichts zu dem - was auch immer Draco glücklich gemacht hatte.

Das war dasselbe Gefühl, dass Harry hatte - was auch immer Draco glücklich machte. Mit diesem Gefühl im Hinterkopf, strengte sich Harry mehr an, sein Abendessen zu essen. Er wurde damit belohnt, dass Draco ihm groß Anlächelte.

Abgesehen von Harrys unberechenbaren Gedanken und dem konstanten Starren und Wispern, verlief das Abendessen besser, als Harry gedacht hatte. Danach gingen er und Draco mit Blaise zusammen zurück zu den Slytherinschlafsälen.

Draco kletterte glücklich auf sein altes Bett hinauf, das jetzt, wie die anderen Betten im Schlafsaal, normale Laken und Decken hatte.

„Also, dann wollen wir uns hier ein wenig umsehen“, sagte Harry. „Was sollen wir nach oben mitnehmen?“, fragte er.

„Kann ich einen Drachen mitnehmen?“, fragte Draco hoffnungsvoll.

„Ich denke, Du solltest Dir ein paar aussuchen“, sagte Harry und zerzauste Dracos Haar. „Vielleicht kannst Du Dir zwei aussuchen, die Du jetzt besonders magst und dann kann Blaise Dir erzählen, was die Lieblingsfiguren Deines Sechzehnjährigen Selbst sind.“

„Sicher“, sagte Blaise. „Komm her. Ich werde Dich hochhalten, damit Du sie sehen kannst und Dir erzählen, was ich über sie weiß.“ Er hielt Draco seine Arme hin, der sich bereitwillig hochheben ließ, damit er besser sehen konnte.

Harry ging hinüber zu dem anderen Schrank und öffnete die Schublade, aus der er Blaise vorhin die Taschentücher hatte holen sehen. „Merlin, Du hast nicht untertrieben“, murmelte Harry.

Blaise blickte hinüber und grinste dann. „Ich habe Dir gesagt, dass er viele Taschentücher hat. Du brauchst sie für ihn, also kannst Du sie auch nehmen“, sagte er.

Harry grinste ihn schief an und nahm dann eine Handvoll Taschentücher aus der Schublade. Er legte sie aufs Bett und ging dann zurück, um aus purer Neugierde heraus, die anderen Schubladen zu überprüfen. Wenigsten könnte er so einige Ideen bekommen, was er am Samstag für ihn einkaufen konnte. Harry wusste, dass er gar keinen Modesinn hatte. Andererseits war es das, wofür Blaise nützlich sein konnte. Er schien nicht nur einen Sinn für Mode zu haben, er kannte Draco auch.

Harry war mehr und mehr erstaunt, als er die Schubladen öffnete. In der obersten Schublade gab es neben den Taschentüchern, zwei weitere Bereiche, die Krawatten und Manschettenknöpfe enthielten. Er entdeckte Reihen über Reihen ordentlich sortierter Socken und Seidenboxer. In einer anderen Schublade fand er viele Seidenschlafanzüge in verschiedenen Farben. Seine Suche offenbarte auch eine Schublade, gefüllt mit dickeren Wintersocken, einigen warmen, weichen Wollschlafanzügen und einige der grün-silbernen Schals, die die Slytherins trugen. Harry nahm für Draco ein paar davon und fügte sie dem Stapel aus Taschentüchern auf dem Bett hinzu.

„Nun, Draco, Du bist sehr... organisiert“, sagte Harry.

„Warte, bis Du den anderen Schrank siehst“, grinste Blaise. Draco hielt einen kleinen Drachen fest und Blaise legte ihn auf das Bett, bevor sie zu dem anderen Schrank gingen.

Harry atmete tief durch, in Erwartung, was er in dem anderen Schrank finden würde. Er zog langsam offen die Schranktüren auf und starrte verblüfft auf dessen Inhalt. Der Schrank musste magisch vergrößert worden sein, damit alles hineinpasste. Er war voll gepackt bis oben hin, aber es war auf den ersten Blick offensichtlich, dass alles sehr gut organisiert war. Alles hing dort mit äußerster Ordentlichkeit und sehr genau.

Die Sachen waren nach Art der Kleidung und dann nach Farbe sortiert. Zuerst Hemden, dann Hosen und dann Roben, die alle ordentlich da hingen. Es war auch offensichtlich, dass alles von sehr hoher Qualität war. Viel davon schien aus Seide oder feiner Wolle zu sein. Am Ende waren einige, sehr feine Festumhänge. Harry war so sicher, dass vieles davon, wenn nicht sogar alles, extra für Draco von einem Schneider hergestellt worden war.

Draco hatte bereits eine seiner Slytherinroben zu seiner gegenwärtigen Größe geschrumpft bekommen, aber Harry nahm sich noch ein paar mehr von ihnen. Er würde die nächsten vier Monate klein sein und es war nicht so, dass Draco nicht genug von ihnen hatte.

Es gab noch zwei Schubladen unten in diesem Schrank und Harry öffnete sie, um mehrere ordentlich gefaltete Hosen zu finden.

„Hat Draco keine normale Kleidung?“, fragte Harry verwirrt. „Du weißt schon, etwas, dass wenigstens ein bisschen weniger formell ist? Ich weiß, dass er Muggel nicht mag, aber er sollte zumindest eine bequeme Jeans haben.“

Blaise nickte mit seinem Kopf zu der Ecke, und Harry erkannte, dass dort einige Koffer waren, die beinahe durch die Umhänge verborgen waren, die an der obersten Kleiderstange hingen. „Öffne den ersten“, sagte Blaise mit einem hinterhältigen Grinsen.

Harry zog interessiert eine Augenbraue nach oben und machte sich dann daran, den Koffer zu öffnen, den Blaise ihm gezeigt hatte. Sobald er den Deckel öffnete, begann ein Geruch von Leder durch das Zimmer zu wehen. Harrys Augen weiteten sich in überrascht, als er den Inhalt sah. Es gab einige Paar Muggeljeans, wie Harry sie hatte, und sogar einige Muggelshirts, einige T-Shirts und einige die eine Mischung aus beiden zu sein schienen.

Aber das echte Highlight war das Leder. Es gab eine Lederjacke und einen Ledertrenchcoat. Was Harry am interessantesten fand, waren trotzdem die Lederhosen. Harry würde liebend gern eine eigene haben wollen. Er nahm sich eine schwarze Lederhose, schloss seine Augen und stellte sich vor, wie der ältere Draco sie trug. Das war ein Anblick, den er sehen wollte.

„Draco trägt sie manchmal, wenn wir eine Party im Gemeinschaftsraum haben“, erklärte Blaise. „Probier sie an.“

Harry sah ihn verwirrt an. „Ich kann das nicht tun“, protestierte er.

„Sicher kannst Du das. Du magst sie offensichtlich und ich denke, dass Du und Draco dieselbe Größe habt, also probier sie an“, sagte Blaise ermutigend.

„Aber das sind Dracos, nicht meine“, protestierte Harry.

„Und?“, sagte Blaise mit einem Achselzucken. „Es ist nicht so, dass er sie in nächster Zeit tragen könnte. Außerdem hat er genug davon.“

Harry sah hin- und hergerissen aus. „Ich denke nicht, dass Draco es mögen würde, wenn Harry Potter seine Sachen anprobiert“, protestierte er schwach.

„Nun, ich bin Draco und ich sage, dass Du sie anprobieren kannst, wenn Du möchtest“, sagte Draco hochmütig.

Harry gab Draco ein kleines Lächeln und gab dann dem nach, was er irgendwie ohnehin tun wollte. Er zog schnell seine Schuhe aus, während er seine Roben aufknöpfte und auszog. Er zog seine eigenen Hosen aus und schlüpfte dann in die Lederhosen. Während er sie zuknöpfte, ging er zu dem Spiegel, um zu sehen, wie das aussah.

Blaise hatte Recht gehabt und sie passen ihm gut. Harry grinste zufrieden, als er die Lederhosen bewunderte. Blaise hatte die Sachen im Schrank durchwühlt und gab Harry ein langärmliges, smaragdgrünes Seidenhemd.

„Probier das an und steck es nicht in die Hose“, befahl Blaise, dann hockte er sich neben das Bett und suchte etwas darunter.

Harry zuckte mit den Achseln und tat dann einfach, was ihm gesagt worden war. Er streifte sein T-Shirt ab, zog das Seidenhemd an und knöpfte es zu.

Blaise stieß einen Triumphschrei aus und Harry drehte sich zu ihm, um zu sehen, was es so besonderes gab. „Zieh die an“, befahl Blaise und gab ihm ein Paar schwarzer Drachenlederstiefel.

Harry schaute ihn protestierend an, aber Blaise deutete einfach gebieterisch auf die Stiefel. Harry seufzte und setzte sich auf das Bett, um sie anzuziehen. Sobald er sie anhatte, stand er auf und machte ein paar Schritte. Sie passten wirklich gut.

Plötzlich pfiff Blaise bewundernd. „Merlin, Harry. So räumst Du sicher voll ab“, sagte er anerkennend.

Harry schaute ihn überrascht an.

„Du siehst großartig aus!“, erklärte Draco.

„Danke, Engel“, sagte Harry, lächelte sanft und zerzauste Dracos Haar.

Er ging zurück zu dem Spiegel und starrte dann einfach sein Spiegelbild an. „Wow!“, keuchte er. „Ich sehe wirklich in Ordnung aus.“

Blaise gluckste. „Sie siehst mehr als nur in Ordnung aus. Du siehst fantastisch aus. Und das grün ist eine gute Farbe für Dich, weil es zu Deinen Augen passt.“ Blaise starrte Harry kritisch an. „Obwohl ich denke, dass Du ohne Deine Brille noch besser aussehen würdest.“

Harry zuckte mit den Achseln. „Wahrscheinlich. Ich habe darüber nachgedacht, mit Kontaktlinsen zu besorgen, aber ich bin nie dazu gekommen.“

„Was sind Kontaktlinsen?“, fragte Blaise mit verwirrtem Blick.

„Sie sind dünne Plastestücke, die direkt auf die Augen gelegt werden. Sie korrigieren die Sicht wie eine Brille, aber keiner kann sie sehen“, erklärte Harry.

„Oh. Und warum hast Du dann keine bekommen?“, fragte Blaise.

„Es gibt keine Weg, wie ich meine Verwandten dazu überreden könnte, mir welche zu besorgen und sie würden sicher nicht für sie zahlen“, erklärte Harry. „Außerdem bin ich für die meiste Zeit des Jahres hier in Hogwarts und die andere Zeit stehe ich so sehr unter Schutz, dass ich nirgendwo hingehen kann“, sagte er etwas bitter.

„Okay, den Schutz verstehe ich und Hogwarts verstehe ich. Aber ich verstehe nicht, warum Deine Verwandten Dich nicht hinbringen würden und Du hast mit den Black-Verließen soviel Geld wie Draco“, sagte Blaise verwirrt.

Harry zwinkerte vor Überraschung. „Ich habe soviel Geld wie die Malfoys?“, fragte er ungläubig.

Blaise grinst. „Ja deshalb war ich heute Nachmittag in Dumbledores Büro so geschockt. Aber Du hast doch auch so die ganze Zeit Zugang zu den Potter-Verließen gehabt. Du hast mehr Geld, als Du ausgeben kannst, also warum konntest Du keine Kontaktlinsen bekommen?“,

Harry seufzte und schaute zu Draco hinüber, der es aufgegeben hatte ihrem Gespräch zuzuhören und ruhig mit den Drachen spielte, die er sich ausgesucht hatte, um sie mit nach oben zu nehmen. Harry konnte wirklich verstehen, warum Draco vier Monate seine Kindheit unter besseren Bedingungen wieder aufleben lassen wollte.

„Das ist eine lange Geschichte“, sagte Harry zu Blaise. „Aber grundsätzlich hassen mich meine Verwandten und haben mich immer als ein Belastung angesehen, die sie nie habe wollten. Muggel im Allgemeinen sind gut, aber meine Verwandten sind von der Sorte, die Muggeln ihren schlechten Ruf geben. Sie geben mir nichts, wenn es nicht äußerst notwendig ist. Und ich meine wirklich äußerst notwendig“, sagte Harry bitter. „Ich trage die alte Kleidung meines fetten Vetters und das ist alles, was ich von ihnen bekomme. Ich bekommen genug Essen, um am Leben zu bleiben, vermute ich“, fügte Harry nachdenklich hinzu.

Harry war in seinen Gedanken verloren, als er versuchte, Blaise die hauptsächlichen Gründe zu erklären, und bemerkte nicht den entsetzten Blick, der auf dessen Gesicht erschienen war. Harry fuhr einfach fort.

„Sie sind ein gieriges Pack. Ich wage es nicht, ihnen zu sagen, dass ich mein eigenes Geld habe, denn sonst würden sie einen Weg finden, es mir wegzunehmen. Sie sind schließlich meine Vormünder, ob ich sie nun mag oder nicht. Selbst wenn ich eine Chance hätte mir neue Dinge zu kaufen, würde ich sie nie in dieses Haus bringen, und es ist erforderlich, dass ich jeden Sommer dorthin gehe. Zu meinem eigenen Schutz“, äffte Harry und verzog sein Gesicht.

Blaise sah nicht glücklich aus, fing aber an auszusehen, als ob er verstand. „Du hast Dir noch nie in Deinem Leben Kleidung gekauft, oder?“, fragte er mit einer ausladenden Handbewegung zu Dracos Sachen.

Harry schnaubte. „Nein, nicht ein Mal, es sei denn, dass Du das Einkaufen von Schulroben dazuzählst. Ich habe gelernt mich nicht groß darum zu kümmern. Ich hatte keine große Wahl, um es andern zu machen. Es ist ja sowieso nicht so, als hätte ich einen Sinn für Mode“, fügte Harry humorvoll hinzu.

„Behalte, was Du anhast“, sagte Blaise entschieden. „Du kannst es tragen, wenn wir am Samstag einkaufen gehen. Und wenn wir einkaufen gehen, kaufen wir genauso Sachen für Dich, wie für Draco.“

„Als ob Snape uns erlauben würde, uns für so etwas Zeit zu nehmen“, spottete Harry.

„Er wird es müssen“, bestand Blaise. „Außerdem wird die Tatsache, dass Du dieselbe Größe hast wie Draco, es leicht machen“, sagte er schlau.

„Warum das?“, fragte Harry misstrauisch.

„Weil alle Geschäfte Draco und seine Größe kennen. Alles, was ich tun muss, ist den Geschäftseigentümern zu sagen, dass sie Kleidung holen sollen, die Draco passen würde und sie werden im wesentlichen das Einkaufen für Dich übernehmen. Alles, was Du tun musst, ist dafür zu bezahlen“, grinste Blaise.

„Aber ich würde mich in so formeller Kleidung wie Draco nicht besonders wohl fühlen“, protestierte Harry, entsetzt von dieser Idee. Draco sah ja gut darin aus und konnte diesen Stil gut tragen, aber das war kein Stil für Harry.

Blaise winkte einfach mit ab. „Du kannst ruhig ein wenig formelle Kleidung haben, aber ich gebe zu, dass das nicht Dein Stil ist. Wir werden einfach um Freizeitkleidung bitten und sie kennen Draco zumindest in einem Mugglelladen“, sagte Blaise und deutete auf den noch immer offenen Koffer in der Ecke.

Harry seufzte bei der Idee, für sich selbst einzukaufen, doch dann hellte sich sein Gesicht ein wenig auf. „Ich werde Dudleys Sachen nicht das ganze Jahr tragen müssen“, sagte er verwundert.

„Nein! Du wirst Deine eigene Garderobe haben“, sagte Blaise mit einem Grinsen.

Harry grinste ebenso. „Ich bin nicht sicher, dass ich mich bei dem Gedanken, für mich selbst einzukaufen, wohl fühle, aber vielleicht könnte ich mich an diese Idee gewöhnen.“

Blaise gab ihm einen weiteren schlauen Blick. „Erinnere Dich außerdem daran, dass Du in den nächsten vier Monaten auf den Modekritiker Nummer eins im Hogwarts aufpasst. Es wird Dir nicht wehtun, wenn sein sechzehnjähriges Selbst Dir durch die Geschäftseigentümer modische Ratschläge gibt. Wenn der besagte Sechzehnjährige wieder zurück ist, wird er es wahrscheinlich anerkennen, dass Du Dich besser anziehst. Klingt eitel, aber das ist Draco“, sagte er mit einem Achselzucken.

Harry verzog sein Gesicht. „Du hast Recht. Ich bin mir nicht sicher, dass ich jetzt wirklich daran denken will, wie er in vier Monaten darüber denken wird.“

Sie beide drehten sich um, um den kleinen Jungen zu beobachten, der noch immer ruhig auf dem Bett spielte. „Ich weiß wirklich nicht, wie er reagieren wird“, sagte Blaise sanft. „Aber ich weiß, dass Du bereits viel für ihn tust. Du tust ihm gut.“

„Ich versuche es“, sagte Harry genauso sanft. Dann blickte er auf die Uhr neben dem Bett. „Jetzt, muss ich diesen kleinen Jungen nach oben bringen, waschen und fürs Bett fertig machen. Wir sind lange genug hier unten gewesen, und ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon so spät geworden ist.“

„Du hast noch gar nicht die anderen Koffer durchgesehen“, protestierte Blaise.

„Ich bin nicht wirklich sicher, dass ich mich dabei wohl fühle, seine Sachen zu durchwühlen“, gab Harry zu. „Genauso, wie ich nicht seine Schultasche durchstöbert habe.“

„Du hast Dir nicht seine Tasche angesehen?“, fragte Blaise überrascht.

Harry schüttelte seinen Kopf. „Nein, es hat sich einfach nicht richtig angefühlt. Ich denke nicht, dass der sechzehnjährige Draco es gut heißen würde, wenn ausgerechnet ich in seinen Sachen stöbere.“

Blaise schüttelte kläglich seinen Kopf. „Gerade wenn ich anfange zu denken, dass Du einen guten Slytherin abgeben würdest, benimmst Du Dich wie ein edler Gryffindor.“

Harry grinste. „Ich habe nie gesagt, dass ich nicht beides sein könnte.“

„Du kannst nicht beides sein!“, protestierte Blaise.

„Warum nicht? Genau das tue ich“, sagte Harry mit einem schelmischen Grinsen. „Wir werden die Sache mit den Koffern später besprechen. Hilf mir jetzt, diese Dinge einzupacken, damit ich ihn nach oben bringen kann, ehe es noch später wird. Es ist gut, dass er heute zwischendurch ein paar Mal geschlafen hat“, murmelte Harry.

Blaise zog eine Extratasche unter dem Bett hervor und half Harry all das einzupacken, was sie herausgesucht hatten. Harry stopfte seine Sachen und seine Schuhe in seine eigene Tasche, und warf sich seine Robe wieder über, wobei er keine Zeit verschwendete, sie zuzuknöpfen.

Sie wickelten Dracos Drachen in einige Taschentücher, um sie zu schützen, aber Draco behielt einen von ihnen, um ihn selbst nach oben zu tragen. Bald war alles eingepackt und sie waren bereit zu gehen. Blaise ging mit ihnen in den Gemeinschaftsraum hinaus und verabschiedete sich, aber Pansy hielt Harry auf, bevor er gehen konnte.

„Stopp!“, befahl sie.

„Was?“, fragte Harry abwehrend. Sie schaute ihn seltsam an und Harry wusste nicht, was er davon halten sollte. Er hatte sich mit der Magie, die er vorhin gezeigt hatte, in den Mittelpunkt gerückt und war sich nicht sicher was er tun sollte, wenn irgendjemand wirklich vorhatte, ihn darauf anzusprechen. So konnte er über das Starren und das Flüstern hinweggehen und so tun, als wäre es nie passiert.

„Zieh Deine Robe aus“, forderte sie.

„Was?!“ schrie Harry laut genug auf, um die Aufmerksamkeit von jedem im Gemeinschaftsraum zu bekommen, der sie nicht bereits beobachtet hatte.

„Ich denke, dass sie Deine neuen Sachen sehen will“, grinste Blaise.

Harry errötete. Er wollte sich nicht wirklich zur Schau stellen und er war nicht sicher, wie Pansy darauf reagieren würde, dass er Dracos Sachen trug. Aber dann entschied er, dass es ihn nicht kümmerte. Er wusste, dass er einmal in seinem Leben gut aussah und das war eine viel bessere Art sich zur Schau zu stellen, als er das früher an diesem Tag getan hatte. Er sah zu Draco hinab, der an ihm stolz angrinste, und das besiegelte es. Harry gab ihre Taschen zu Blaise und ließ die Roben von den Schultern gleiten.

„Also, was denkst Du?“, fragte er Pansy mit einem schelmischen Grinsen, während er sich drehte, um ihr seine Sachen zu zeigen.

Harry erhielt ziemlich viele anerkennende und schrille Pfiffe und er grinste Pansy an, die ihn vollkommen baff anstarrte. Sie zwinkerte.

„Merlin, Potter“, keuchte sie. „Du siehst in diesem Aufzug genauso gut aus wie Draco.“

Harry verbeugte sich überschwänglich. „Ich werde das als großes Kompliment nehmen, meine Dame“, sagte Harry, zwinkerte ihr zu und richtete sich wieder auf.

Sie kicherte, während sie ihn auf dem Arm schlug. „Wenn Draco nicht nur vier Jahre alt wäre, würde ich schwören, dass Du Unterricht bei ihm genommen hast.“

Harry grinste. „Nein! Ich fühle mich im Moment einfach nur gut“, erklärte er.

Draco kicherte bei Harrys Benehmen und auch Blaise lachte und genoss die Show.

„Es ist Zeit, dass ich und der kleine Prinzen gehen“, erklärte Harry hochmütig und zugleich grinsend. Er zog seine Roben wieder an und nahm die Taschen von Blaise entgegen. „Wir sehen Euch morgen. Das ist Dein Stichwort, um auf Wiedersehen zu winken“, wisperte Harry zu Draco.

Draco kicherte und winkte allen zu, bevor sie den Gemeinschaftsraum verließen, währen hinter ihnen alle lachten. Crabbe und Goyle gingen ruhig mit ihnen mit und eskortierten sie zurück zum Turm.

Harry schüttelte ungläubig seinen Kopf, wenn er daran dachte, wie er sich verhalten hatte, aber er lächelte glücklich. Blaise hatte gesagt, dass er für Draco gut war, aber vielleicht war das alles auch gut für ihn.

Harry bekam ein déjà vu, als sie in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum eintraten. Hermine hatte sie entdeckt, als sie durch das Portraitloch kletterten und Harry kam nicht sehr weit, bevor Hermine „Stopp!“ rief.

Harry drehte sich zu ihr.

„Zieh die Roben aus“, befahl sie.

Harry blinzelte hinunter zu Draco, was den kleinen Jungen dazu brachte zu kichern, als Harry tat, was ihm befohlen worden war. Er stellte ihre Taschen auf dem Fußboden ab, ließ seine Roben von den Schultern gleiten und legte sie auf die Taschen. Er drehte sich im Kreis, um seinen neuen Look zu präsentieren und erhielt dafür noch mehr anerkennende und schrille Pfiffe.

„Du siehst gut aus, Harry!“, rief Seamus.

Harry grinste ihn an. „Danke!“

Hermine starrte auf ihren Freund genauso baff an, wie Pansy es vorhin getan hatte.

„Du siehst fantastisch aus!“, rief sie schließlich. „Ich wusste nicht, dass Du Dich so gut entwickelt hast.“

Harry verbeugte sich vor ihr, wie er bei Pansy getan hatte. „Nun, danke, meine Dame“, antwortete Harry gnädig.

Hermine spielte mit und legte ihren Handrücken auf ihre Stirn. „Oh, mein tapferer, hübscher Ritter in glänzender Rüstung“, sagte sie, während sie vorgab ohnmächtig zu werden.

Harry fing sie mit seinen Armen auf. „Danke, oh edler Ritter, dass Ihr mich gerettet habt“, sagte sie atemlos.

„Das ist mein Job, meine liebe Dame. Alles zu tun, um junge Mädchen in der Not zu retten“, erklärte er.

Sie stand auf und schlug ihn auf dem Arm. „Ich bin kein junges Mädchen in Not“, sagte sie grinsend.

Harry kicherte einfach, als die Gryffindors wegen ihrer Vorstellung in Gelächter ausbrachen. Wenn sich ein wenig albern zu benehmen half, dass sich alle um ihn herum wieder entspannten, dann war es das mehr als Wert, entschied er.

Harry hob den kichernden Draco in seine Arme und zerzauste ihm das Haar. „Ist mein kleiner Prinz bereit, sich für das Bett fertigzumachen?“, fragte Harry.

Bevor Draco eine Chance hatte zu antworten, hatte Hermine eine andere Frage.

„Nicht so schnell“, sagte sie. „Was ist mit der Kleidung? Du siehst gut aus, aber woher hast Du sie und warum trägst Du sie?“, fragte sie.

„Blaise schien zu denken, dass mein Name Ken ist“, lächelte Harry kläglich.

Die meisten Schüler sahen bei Harrys Worten verwirrt aus, aber Hermine und Dean, brachen zusammen mit einigen anderen Muggelgeborenen im überraschtes Gelächter aus. Hermine lachte so sehr, dass ihr letztendlich Tränen die Wangen hinunterliefen.

„Was ist so komisch?“, fragte Seamus Dean.

„Ken ist ein Muggel-Spielzeug. Es ist eine Jungen-Puppe, der kleine Mädchen verschiedene Sachen anziehen“, erklärte Dean.

„Was bedeutet, dass Blaise grundsätzlich mit Harry anziehen gespielt hat“, fügte Hermine hinzu.

Sogar Ron schien der Meinung zu sein, dass das komisch war. „Du meinst, dass Zabini Dich angezogen hat wie eine Puppe?“, fragte er ungläubig.

Harry nickte und entschied dann, dass er es besser erklärte. „Wir sind Dracos Sachen durchgegangen, damit er einige Dinge hier her bringen konnte, die ihm vertraut sind.“

Ron unterbrach ihn. „Erklärt das, warum Du jetzt schwarze Satinlaken und ein Samtdecke bekommen hast?“, fragte er.

„Ja“, antwortete Harry, schaute zu Draco und drückte ihn leicht. „Die waren auf seinem Bett im Slytherinschlafsaal und er hat sie von Zuhause erkannt.“

„Das passt, dass Malfoy Satinlaken hat“, murmelte Ron.

Harry funkelte ihn an. „Hoffentlich werden sie ihn sich hier wohler fühlen lassen. Sein Bettzeug ist eines der wenigen Dinge, die ihm überhaupt vertraut gewesen sind. Wenn Du vier wärst, hättest Du sicher auch gern Dinge um Dich, die Dir vertraut sind.“

Ron hob abwehrend seine Hände und sagte nichts mehr.

Harry machte eine Pause, um Draco einen beruhigenden Kuss auf die Stirn zu geben. Der kleine Junge hielt sich ein wenig stärker an Harry fest, seit er ein wenig Spannung gefühlt hatte.

„Wie auch immer, ich bin einige Sachen durchgegangen und auf diese Lederhosen gestoßen. Ich habe immer eine gewollt“, sagte Harry mit einem Achselzucken und errötete ein wenig. „Blaise und Draco haben mich überredet sie anzuprobieren, da wir anscheinend dieselbe Größe haben. Aber dann hat Blaise es damit nicht auf sich beruhen lassen und hat den Look mit dem Hemd und den Stiefeln vollendet. Er hat mir gesagt, dass ich sie behalten soll.“

„Wird Draco sich nicht aufregen, wenn Du seine Sachen nimmst?“, fragte Hermine besorgt.

„Ich bin Draco“, sagte Draco aufsässig. „Und ich habe gesagt, dass er sie haben kann. Ich denke, dass er hübsch aussieht.

Harry grinste und deutet mit seiner freien Hand zu dem kleinen Jungen in seinen Armen. „Und das ist der Grund, warum ich diese Kleidung noch immer trage. Ich habe versucht zu protestieren, aber ich konnte mich einfach nicht mit ihm streiten.“

Die Gryffindors lachten. Die meisten hätten zugegeben, dass es schwer war, mit dem süßen kleinen Jungen zu streiten, selbst wenn sie wussten, dass das eigentlich der Draco Malfoy war, gegen den sie so viele Jahre angekämpft hatten.

Hermine lächelte Draco freundlich an. „Ich entschuldige mich, dass ich vergessen haben, dass Du Draco bist.“

Draco zuckte mit den Achseln. „Ist in Ordnung. Das passiert oft“, sagte er.

Hermine verlor ihr Lächeln nicht. „Ich bin mir sicher, dass es das tut. Aber Du hast Recht, weißt Du. Harry sieht wirklich sehr hübsch in Deinen Sachen aus und es war nett von Dir, sie ihm zu geben.“

„Oh, und ich habe Dir noch gar nicht richtig gedankt. Was habe ich mir nur gedacht?“, sagte Harry und schlug sich mit der Hand vor die Stirn. „Danke, Draco.“

„Gern geschehen, Harry“, sagte Draco sanft und schenkte Harry ein sehr süßes Lächeln. Harry küsste ihn wieder auf die Stirn, ehe er ihn ganz fest drückte. Er ignorierte die „Aaaahs“, die von Hermine und vielen anderen Gryffindor-Mädchen kamen.

„Was hast Du noch gefunden, Draco?“, fragte Hermine neugierig und zeigte auf die Figur, die er immer noch in seiner Hand hielt.

Dracos Augen leuchteten auf. „Ich habe meine Drachen gefunden! Harry hat gesagt, dass ich einige von ihnen hier heraufbringen könnte.“ Er hielt stolz seinen Schatz hin, um ihn ihr zu zeigen. „Ich habe diesen zu meinem Geburtstag bekommen, als ich vier geworden bin. Es ist ein Peruanischer Vipernzahn. Das ist der kleinste Drache, aber er ist auch der schnellste Flieger.“

„Das ist fabelhaft!“, sagte Hermine, die über die Begeisterung des Jungen grinste. „Du magst Drachen wirklich, stimmst?“

Draco nickte enthusiastisch. „Ja. Ich würde selbst dann denken, dass sie abgefahren sind, wenn mein Name nicht Draco wäre. Ich kann Dir jetzt nicht die anderen zeigen, weil Harry gesagt hat, dass ich ins Bett muss und dass wir sie heute Abend nicht mehr auspacken werden, aber ich kann sie Dir morgen zeigen“, sagte Draco hoffnungsvoll.

„Das würde mich freuen“, sagte Hermine lächelnd.

„In Ordnung, Engel. Du hast Recht und ich sage, dass es höchste Zeit für Dich ist, ins Bett zu gehen. Es ist ein sehr langer Tag gewesen“, sagte Harry. Hermine reichte ihm seine Roben und ihre Taschen. Sie sagten gute Nacht und gingen die Stufen hinauf.

Harry hatte sie schnell in Schlafanzüge gesteckt, ehe sie mit ein paar Büchern ins Bett krabbelten. Er stützte sich am Kopfende ab, um zu lesen, und sie schafften nicht einmal das erste Buch, ehe Draco eingeschlafen war. Harry legte die Bücher und seine Brille auf dem Nachttisch und legte sich nun auch hin. Er schlief schnell ein und kuschelte sich schützend um den kleinen Jungen, während die Wärme der Samtdecke sie beide umschlang.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Sie kämmt sich ihr Haar offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr.
Jamy Temime, Kostümbildnerin, über Prof. Trelawney