von Sally Fabian
Geduld zahlt sich aus
Er lehnte mit dem RĂŒcken an der Wand, ein paar seiner Freunde standen neben ihm.
Er hatte den Kopf gesenkt und seine Haare verdeckten den oberen Teil seines Gesichtes.
Seinem Mund nach zu urteilen zog er ein schlechtgelauntes Gesicht und hörte dem Geschwafel seiner Freunde nur mit einem Ohr zu.
Er war richtig mies drauf.
Trotzdem sah er irgendwie total sĂŒĂ aus.
Sie stand in einem Haufen Gryffindors und hörte ihren Unterhaltungen zu, ohne selbst darauf einzugehen oder etwas zu sagen.
Ihre Haare hatten sie zurĂŒck gebunden und ihren Umhang fest um sich gezogen.
Sie sah enttĂ€uscht und bedrĂŒckt aus, versuchte aber trotzdem ein gequĂ€ltes LĂ€cheln zustande zu bringen.
Es gelang ihr nur halb.
Aber trotzdem sah sie wie immer bezaubernd aus.
Ein Engel in einem Haufen Gryffindors.
Die Woche verging fĂŒr Hermine nur langsam.
Am Samstag Nachmittag fand sie an der AuĂenseite des PortrĂ€ts, das zum Gryffindorgemeinschaftsraum fĂŒhrte, einen Umschlag.
Hermine Granger
Mehr stand nicht darauf. Sie ahnte allerdings trotzdem, von wem die Nachricht war.
Und sie hatte Recht.
Hey,
es tut mir echt Leid, aber wenn ich heute noch mehr lernen muss, krieg ich ZustÀnde. Können wir es diese Woche nicht aus fallen lassen?
(âEs ist bestimmt wegen dem Kussâ, dachte Hermine verbittert. Welcher Kuss?!)
Wenn du willst kriegst du das Geld trotzdem.
Ein Vorschlag: Komm so gegen halb neun in den fĂŒnften Stock.
NatĂŒrlich nur, wenn du Lust hast.
D. Malfoy
Nach einem Blick auf die Uhr, stellte Hermine fest, dass es bereits viertel nach acht war.
Wenn sie tatsĂ€chlich in den fĂŒnften Stock wollte, musste sie sich beeilen.
Und das tat sie auch.
Sie stopfte Brief und Umschlag hektisch in die Bauchtasche ihres Sweatshirts und lief los.
Um fĂŒnf vor halb neun erreichte sie den FĂŒnften Stock und sah sich suchend um.
Hogwarts war ziemlich groĂ, das wurde ihr immer wieder bewusst, wie auch jetzt. Sie hatte vom Gemeinschaftsraum der Gryffindors bis hier her zehn Minuten gebraucht.
Allerdings konnte sie Malfoy nirgends entdecken.
War sie vielleicht doch zu spÀt?
Ein prĂŒfender Blick auf die Uhr: 20: 28 Uhr
Nein, heute war sie mal nicht zu spÀt.
Ausnahmsweise.
Sie wandte sich um und sah den Gang entlang. Kein Malfoy. Also lehnte sie sich gegen das TreppengelÀnder und wartete.
Es war drei Minuten nach halb neun, als sie Schritte auf der Treppe hörte.
Es war Malfoy.
âOh, hiâ, sagte er und blieb keuchend vor ihr stehen. âHĂ€tte nicht gedacht, dass du kommst.â
âWieso? Du hast mich doch eingeladen? Oder hast du gehofft, ich komme nicht?!â
âNein, ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass du tatsĂ€chlich kommst.â
âĂbrigens: Das Geld musst du mir natĂŒrlich nicht gebenâ, sagte Hermine schnell, um das Thema zu wechseln. Er nickte und sie schwiegen eine Zeit lang, in der Malfoy wieder zu Atem kam.
âUnd, Ă€h, jetzt?â, fragte Hermine schlieĂlich.
Malfoy atmete noch einmal tief durch und stellte sich dann direkt vor sie hin.
âHermineâ, sagte er leise und umfasste ihre HĂŒften.
Sie schloss kurz die Augen, öffnete sie dann allerdings wieder und sah ihn an.
âJa?â
Statt zu antworten, neigte er den Kopf zu ihr hinunter und ihre Nasenspitzen berĂŒhrten sich.
Sie konnten wieder den Atem des anderen spĂŒren und auch dessen KörperwĂ€rme.
Als sich ihre Lippen berĂŒhrten explodierte in Hermine ein Feuerwerk und sogar Malfoy bekam weiche Knie.
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