von Sally Fabian
Zufälle
Hermine war auf dem Weg zum schwarzen Brett, als es ihr plötzlich einfiel.
Malfoy! Sie hatte von Malfoy geträumt! Das war es gewesen.
Gut, dass sie sich zuvor beim Frühstück nicht daran erinnert hatte. Ihre Freunde hätten sie in der Luft zerrissen.
Hermine schüttelte leicht irritiert den Kopf und setzte ihren Weg zum schwarzen Brett fort.
Gerade als sie ihren Aushang daran pinnen wollte, merkte sie, dass ihr jemand zuvor gekommen war.
Suche Hilfe bei UTZ-Vorbereitungen.
Samstagabend im Verwandlungsklassenzimmer, halb acht?
Mehr nicht. Aber irgendwoher kannte sie die Schrift. Sie zupfte den Zettel vom Brett, faltete ihn und steckte ihn in ihre Tasche.
In diesem Moment rauschte ein ihr sehr bekannter Geruch vorbei.
Sie wandte sich um und erblickte Malfoy, der zusammen mit Erik Combs Richtung Große Halle war. Sie kamen anscheinend aus der Bibliothek.
Er sah genervt aus. Eine kleine süße Falte hatte sich zwischen seinen Augenbrauen gebildet und er schnaubte verächtlich als Erik ihm auf den Rücken klopfte.
Als Dank bekam Erik einen Faustschlag gegen den Oberarm, den er sich grinsend rieb und mit ihm in der Große Halle verschwand.
Sie stand vor dem Schwarzen Brett, hatte irgendeinen Zettel in der Hand. Sie sah mal wieder bezaubernd aus. Ich hatte noch nie gemerkt, was für eine attraktive, junge Frau sie war.
Sie sah ein wenig gestresst aus und ein paar Haarsträhnen hingen ihr im Gesicht. Wie gerne hätte ich sie ihr hinters Ohr gestrichen.
Aber das tat ich natürlich nicht…
Hermine blieb wie angewurzelt stehen, nachdem sie Malfoy mit einem flüchtigen Blich bedacht hatte und er schließlich durch die große Flügeltür zur Großen Halle verschwunden war.
***
Hermine lief den Gang entlang. Es war bereits zwanzig vor acht. Sie war viel zu spät dran.
Aber wer würde schon gerne seine Samstagabende mit Nachhilfe verbringen? Richtig, Hermine.
Keuchend blieb sie vor der Tür zum Verwandlungsklassenzimmer stehen und atmete tief durch.
Dann stieß sie die Tür auf und blickte erstaunt auf die Person, die da auf einem der Tische saß und ungeduldig auf die Uhr sah.
Er saß da, das Hemd oben und unten die ersten zwei Knöpfe offen und über die Hose hängend. Die Ärmel hatte er fast bis zum Ellbogen hochgekrempelt und seine Haare hingen ihm mal wieder vor den Augen.
Er sah unglaublich süß aus, so ungeduldig.
Der hohe Zopf sah ziemlich mitgenommen aus und einige Haarsträhnen fielen aus dem Zopf auf ihre Schulter.
Ihre Wangen waren leicht rot angehaucht und sie atmete schwer. Sie war wohl gelaufen.
Sie hatte einen überraschten Gesichtsausdruck und ihre Augen glänzten angeregt.
„Malfoy?“
Hermine trat ein und schloss die Tür hinter sich.
„Hi“, sagte Malfoy.
„Du? Du hast den Zettel geschrieben?“, fragte Hermine und hielt Malfoy den Aushang vom Schwarzen Brett unter die Nase.
Malfoy nickte.
„Und du bist also diejenige, die ihn abgenommen hat?!“, erwiderte er.
Hermine nickte.
„Ja“, sagte sie leise. Sie seufzte und schwieg eine Weile.
„Und jetzt?“, fragte sie schließlich.
„Na ja, ich würde sagen, wir fangen an.“
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