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Fanfiction

Harry Potter und der Herrscher der Nacht - Vorwürfe des Auroren zurückweisend

von Gimli Gloinssohn

„Sie Monster! Was sollte das? Die Frau konnte sich nicht mehr wehren! Warum haben Sie das getan?“ schrie Harry Raven an.
„Ich bin ein Schattenjäger. Nach unserer Meinung ist jedes Gefängnis zu gut für einen Schwarzmagier. Ich habe Ihnen doch schon gestanden, dass ich, nach geltendem Recht, ein Mörder bin, nehme ich an?“ sagte Raven gleichgültig.
„Die Frau hat geweint. WIE KÖNNEN SIE SO EIN SELENLOSES UNGEHEUR SEIN?“ brüllte Harry.
„Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt um über Politik zu diskutieren.“ Antwortete Raven, kniete sich neben Harry und sah sich seine Verletzungen an.
„Es geht hier nicht um Politik. Es geht darum, dass Sie ein kaltherziges Monster sind.“ sagte Harry ruhiger, aber voller Abscheu gegenüber Raven.
„Ja, das bin ich. Seit Schwarzmagier meine Seele und mein Herz zerstört haben.“ Wie jedes mal wenn Raven über sich selbst sprach, hatte seine Stimme einen bitteren Klang angenommen.
„Aber Sie sind doch was besseres als die! Sie dürfen doch nicht zu einer rohen Tötungsmaschiene werden! Damit werden Sie genauso wie die!“
„Ja. Ich bin ein Schwarzmagier, wenn Sie so wollen. Seien Sie froh, dass ich auf Ihrer Seite stehe. Aber dafür haben wir jetzt keine Zeit. Ich befürchte, Ihre Wunde ist vergiftet.“

Erschrocken sah Harry auf. „Wie, vergiftet? Sterbe ich?“
„Nein, ich denke nicht. Wissen Sie, der Sinn eines Schwertes der Verdammnis ist es nicht, seinem Feind eine Fleischwunde zuzufügen. Bevor man den Iaco Gladium einsetzen kann muss man erst ein Schwert wählen, welches man dann werfen möchte. Im Regelfall wird die gewählte Klinge, bevor man den Paro Gladium iacare drauflegt, vergiftet. Hätte man auf die Klinge allerdings ein tödliches Gift aufgetragen, wären Sie wahrscheinlich schon tot. Es macht einfach keinen Sinn ein tödliches Gift zu nehmen, das erst nach, sagen wir einer Stunde wirkt, wenn es auch Tausende gibt, die sofort töten, verstehen Sie?“
„Und was war das dann für ein Gift?“ fragte Harry keineswegs beruhigt.
„Das kann ich so einfach nicht feststellen, das müssen die Heiler im St. Mungo herausfinden.“
„Auch das noch“ dachte Harry.

„Es ist besser, ich verarzte Sie nicht. Bei einer Vergiftung, könnte ich da mehr zerstören, als retten. Übrigens: Ihre Verwanden habe ich zu deren eigener Sicherheit geschockt; sie liegen in der Küche. Ich denke, ich muss Sie jetzt verlassen, Mr. Potter. Jeden Moment können die magischen Brigaden hier auftauchen.“
So einfach wollte Harry Raven allerdings nicht ziehen lassen.
„He, Raven! Warum haben Sie nicht noch so einen irren, schwarzen Mörder aus ihrem Killer-Klub mitgebracht?“
„Sie sollten sich nicht so aufregen; sonst beschleunigt sich Ihr Herzschlag, Ihr Blut bewegt sich schneller durch Ihren Körper und das Gift wird schneller in den Organismus transportiert. Ich konnte so schnell keinen zweiten Schattenjäger für diese Mission gewinnen, tut mir Leid. Allerdings habe ich an den Phönixorden geschrieben. Wie Sie sehen, nehmen die allerdings den Hilferuf eines Schattenjägers nicht besonders ernst.“ Raven ließ sich einfach nicht provozieren! Harry gab es auf, ihn zu läutern und stellte lieber eine Frage, die ihm wirklich auf den Fingernägeln brannte.

„Sie sagten das Gift ist wahrscheinlich nicht tödlich - wollten die Todesser mich nicht töten?“
„Ich denke, die Todesser wollten Sie nur entführen. Vermutlich wollten die ursprünglich, dass Sie sich einfach zu denen ins Auto setzen. Und für den Fall der Fälle, nun - wollte man ihnen wohl dieses Gift injizieren.“
„Na das hätten die Todesser dann geschafft, bravo Raven!“ rief Harry. Er hätte sich einfach zu gern mit diesem Mörder gestritten.
„Hören Sie, für mich ist der Tag auch nicht optimal gelaufen! Ich habe zwei von drei Todessern entkommen lassen, die jetzt auch noch berichten werden, dass die Schattenjäger wieder aktiv sind und Sie sind verletzt. Wenn Sie etwas gegen die Schattenjäger haben, soll mir das recht sein, aber kritisieren Sie nicht meine Arbeit, ich habe für Sie mein Leben riskiert und das Ihre gerettet, vergessen Sie das bitte nicht!“ sagte Raven eindringlich, aber ohne sich dabei aufzuregen.
„Ich frag mich nur wie aus einem guten Menschen ein solch gefühlloses Wesen werden kann.“ murmelte Harry ohne Raven anzusehen.
„Treffen wir eine Vereinbarung“ erwiderte dieser „Sie haben schon geliebte Mitmenschen an den Dunklen Lord verloren - wenn Sie ein halbes duzend mehr an ihn verloren haben, können wir weiterreden.“

„Hmm... woher kennen Sie eigentlich den Sectumsempra?“
„Ich sagte doch, ich bin in den schwarzen Künsten bewandt und dies ist ein sehr einfacher, schwarzer Spruch.“ „Aber der Spruch stammt von Snape! Nur ich und Snape kennen ihn!“ dachte Harry, doch war er zu müde, um noch weiter nachzufragen. Am liebsten würde er einfach schlafen...
„Eins noch“ sagte Raven, den Zauberstab schon zum Disapparieren erhoben „Wissen Sie zufällig, wer die Todesserin war, die ich vernichtet habe? Nur für die Statistik, meine ich.“
„Sie hieß Narzissa Malfoy“ murmelte Harry.
„Die Frau von Lucius Malfoy? Sehr schön, das wird ihm das Herz brechen. Ich bin sicher wir werden uns bald wiedersehen, Mr. Potter, bis dann. Und denken Sie immer daran: Ihnen steht jederzeit ein Platz in den Reihen der Schattenjäger offen!“ Mit einem lauten Knall disapparierte er.

„Dieser Mistkerl! Er lässt mich hier einfach liegen! Direkt neben, neben ihr.“ Mit einer Mischung aus Abscheu, Trauer und Mitleid blickte Harry zu der Leiche herüber. Schnell sah er in eine andere Richtung. Sein Blick fiel auf seine Wunde. Blut sickerte heraus. „Wenigstens hat sie sich nicht grün verfärbt, oder so was!“ Die Schmerzen, die Harry scheinbar vergessen hatte, als er mit Raven sprach, kamen wieder. Beide Schultern waren schwer wie Blei. Und beide schmerzten unnachgiebig. Die eine pulsierend in Schmerzschüben, die andere durchgehend drückend und stechend. Harry saß da und zählte die Sekunden. Wo blieben nur die Brigaden?

Von draußen war wieder ein lauter Knall zu hören. Mundungus Fletcher eilte den Weg entlang.
„Harry!“ rief er, noch bevor er das Haus erreicht hatte „Oh, nein, das gibt's nicht! Harry, tut mir schrecklich leid, oh je, oh, je, was mach ich denn jetzt bloß?“ Der völlig verzweifelte Mundungus setzte sich neben Harry auf den Boden und sah sich die Verletzungen an.
„Oh, Harry, tut mir schrecklich leid. Ich glaub deine Schulter ist gebrochen und, und, die Wunde... und die eine, große Wunde sieht vergiftet aus! Keine Sorge, du stirbst nicht! Müsstest du an dem Gift sterben, wärst du schon tot! He, macht der Satz überhaupt Sinn? Wenn du schon tot wärst, könntest du ja gar nicht mehr sterben!“ plapperte Mundungus unkontrolliert weiter und lachte kurz äußerst nervös auf „ Auf jeden Fall, das ist so ne alte Faustregel, hab ich vom alten Giftmischerbill! Ah, der gute Bill... weißt du wie er gestorben ist? Jemand hat ihn vergiftet! Das war einfach zu toll, was haben wir auf seiner Beerdigung gelacht... also nicht auf dem Begräbnis natürlich, aber hinterher, dort hab ich dann auch Hehlerlarry und Zahnraushauerjoe kennengelernt, das war ne Truppe... oh, Harry tut mir leid ich laber dich hier zu und kann dir nicht helfen, alles meine Schuld, alles meine Schuld, hätte ich doch bloß meinen Posten nicht verlassen!“

„Du bist schon wieder abgehauen, als du mich bewachen solltest?“ fragte Harry. Doch er war viel zu müde, um wütend zu sein.
„Ja, verdammt! Es tut mir so leid, aber weißt du das war ein einmaliges Angebot, das kommt nie wieder! Jemand musste zweitausend chinesische Zauberstäbe loswerden und weil er die so dringend abstoßen musste, wollte er nur 100 Galeonen dafür!“
„He, kann es sein, dass du die Zauberstäbe einem Todesser abgekauft hast? Ich glaub langsam du kriegst immer von denen diese einmaligen Angebote, damit du deinen Posten verläßt...“ murmelte Harry. Erschrocken sah ihn Mundungus an. „He, das könnte sogar stimmen! O je, o je, das darf doch nicht war sein! Das -“ Mundungus redete noch weiter, doch Harry hörte es schon gar nicht mehr. Er sah erst wieder auf, als mehrere laute Knalle, das Ankommen der Brigaden ankündigten. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

Harry blinzelte. Das letzte woran er sich erinnern konnte, war das Eintreffen der Brigaden. Schließlich schlug er die Augen auf und sah sich um. Er lag in einem weißen Bett, das in einem spärlich eingerichteten, klinisch sauberen Zimmer stand. Die Wände waren weiß gestrichen, nur ein Bild an der Wand, Harry gegenüber, stach heraus. Es zeigte einen grimmigen, alten Zauberer mit einem grünen Umhang, der ein Fläschchen in der Hand hielt. Unter diesem Gemälde saß ein nicht weniger grimmig dreinschauender Zauberer auf einem Stuhl. Harry vermutete, dass dieser vom Ministerium war. Von rechts schien eine freundliche Sonne durch das Fenster. Außerdem sah er, dass sein Koffer, der Kessel und der Feuerblitz dort unter dem Fensterbrett standen. Sogar Hedwig saß in ihrem Käfig, der auf dem Fensterbrett stand. Links war nichts als eine Tür. Harry kannte den Mann der ihm gegenüber saß, nur wusste er nicht mehr genau wie er hieß...

„Wie schön, dass sie aufgewacht sind Mr. Potter.“ Sagte er und hörte sich gar nicht danach an „gestatten Dawlish, ich glaube wir hatten schon einmal das Vergnügen.“
„Sie sind Auror, stimmt ja. Dumbledore hat Ihnen vor zwei Jahren einen Fluch verpasst, weil er vor dem Ministerium flüchten musste.“ sagte Harry.
„Das war ein Versehen, damals, ja. Er war ein großartiger Mensch. Er möge in Frieden ruhen.“ erwiderte Dawlish schlicht.

„Äh, ja. Wo sind wir eigentlich? St. Mungo?“
„Ja, im St. Mungo.“
„Wissen Sie schon mit was man mich vergiftet hat?“
„Das wird zur Stunde untersucht. Die Brigaden haben Sie ohnmächtig hergebracht. Dann wurde Ihr Blut gewaschen, Ihr Bruch geheilt, und schließlich die Wunde geschlossen und Ihre Blessuren versorgt. Es ist kein Gift mehr in Ihrem Körper, allerdings könnte es vor der Wäsche schon Schaden angerichtet haben.“ Leierte Dawlish herunter „es wird Sie aber nicht töten, sonst -“
„ jaja, hätte ich gar nicht so lange gelebt, ich weiß.“ Harry fragte erst gar nicht, wie man auf magische Art und Weise Blut wusch und wie wörtlich der Ausdruck „Wäsche“ zu nehmen war. Harry sah an sich herunter. Er trug einen weißen Schlafanzug, der wohl dem Krankenhaus gehörte. Und er konnte tatsächlich beide Schultern bewegen! Sie taten auch nicht mehr weh.
„Der Heiler meinte, wenn sie sich jetzt gut und normal fühlen, hätte das Gift zumindest keine offensichtlichen Schäden hinterlassen.“
„Was machen Sie hier eigentlich?“ fragte er Dawlish gutgelaunt.

„Also, einmal bin ich für Ihren Schutz zuständig. Aber vor allem achten ich darauf“ er machte ein Kunstpause „das Sie nicht fliehen. Mr. Potter, Sie stehen unter dem dringendem Tatverdacht der Zauberei Minderjähriger“ - Kunstpause - „und des Mordes.“

„WAS?“ schrie Harry zutiefst erschrocken.
„Nun, wir haben Sie neben einer Leiche sitzend gefunden.“
„Ich hab sie nicht umgebracht! Klar hab ich gezaubert, aber nur in Notwehr! Wissen Sie eigentlich wer die Leiche ist? Das ist Narzissa Malfoy!“
„Das wissen wir. Aber auch einen Todesser darf man nicht einfach töten, wie es einem passt! Bei einem Unverzeihlichen Fluch können wir auf keinen Fall mehr von Notwehr sprechen! Außerdem wurde die Frau schwer verletzt, bevor sie getötet wurde. Man könnte sagen, Sie haben sie regelrecht hingerichtet!“ Dawlish wurde beim Sprechen immer erboster und war schließlich aufgestanden.
Harry, seinerseits wütend, schrie zurück: „Oh, ja, wieder das Ministerium, wie es doch immer so gewissenhaft recherchiert und alle Eventualitäten abdeckt! Da sitzt vor mir ein Mann, der in jedem UTZ ein Ohnegleichen hatte, die absolute Elite des Landes und er ist genauso schnell am Vorverurteilen wie die Regenbogenpresse! Sie haben recht, die Frau war wehrlos und schwer verletzt. Ja, sie wurde regelrecht hingerichtet! ABER NICHT VON MIR!“ Das Dawlish in jedem UTZ ein Ohnegleichen hatte, war Harry beim Reden wieder eingefallen.

„Na und wer war es dann?“ giftete Dawlish zurück „dieser Fletcher? Der ist vielleicht ein Hehler, aber kein Mörder. Oder hat plötzlich Ihr Onkel magische Kräfte entwickelt? Oder war es der berühmte, unbekannte Dritte?“ Plötzlich wurde Harry schrecklich bewusst, dass sich seinen Geschichte mit Raven ziemlich erfunden anhören musste.
„Lachen Sie, wenn Sie wollen, Mr. Dawlish. Es war der unbekannte Dritte. Das heißt, ich kenne ihn eigentlich schon, aber Sie nicht.“ Dawlish lachte nicht.
„Ach, ja? Wer war es denn?“ fragte er schon wieder ruhiger.
„Ich sag`s Ihnen, wenn Sie mir versprechen, dass Sie mir dann ein offizielles Verhör ersparen.“ murmelte Harry, dem schon vor einem stundenlang Gespräch im Ministerium graute.
„Einverstanden. Vor Gerichten müssen Sie sich aber trotzdem noch verantworten, denke ich. Also fangen wir an! Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass meine Erinnerung an dieses Gespräch als Beweismittel verwendet werden kann.“
„Das hoffe ich doch.“ Harry dachte nach. Sollte er Raven verraten? Warum auch nicht, er hatte ja selbst gesagt, dass er sich eh vor dem Gesetz verstecken musste.
„Am besten fange ich ganz von vorne an“ murmelte Harry und atmete tief durch.

Also erzählte er Dawlish von allem. Von den Rabenbotschaften, von Raven im Garten der Millers, von dem gefälschten Brief vom Orden, von dem Angriff der Todesser und von Ravens Bluttat. Allerdings verheimlichte er, dass Raven zwei Todesser getötet hatte, um an den Brief des Ordens zu kommen und er gab den genauen Wortlaut von Bellatrix Lestrange nicht wieder. Beides war ihm irgendwie unangenehm.

Dawlish hatte die ganze Zeit über ruhig zugehört und ergriff jetzt wieder das Wort. „Können Sie die Existenz dieses Schattenjägers irgendwie beweisen?“
„Ich glaub nicht“ nuschelte Harry mit schon heißerer Stimme „oder doch! Raven hat mir gesagt, dass meine Wunde vergiftet wäre! Wie hätte ich das sonst herausfinden können?“
„Das wäre selbst dann ein schwacher Beweis, wenn Fletcher bei Ihnen nicht auch eine Vergiftung diagnostiziert hätte - zumindest hat er das ausgesagt.“
„Ach, verdammt! Stimmt, ich könnte das auch von Mundungus wissen. He, haben Sie in meinem Zimmer nicht die Rabenbriefe gefunden?“
„Nein, aber nachdem was ich über Schattenjäger weiß, haben die immer auf Spezialpergament geschrieben, das sich nach dreißig Stunden auflöst.“
„Das wusste ich nicht, aber es würden erklären, warum Sie die Briefe nicht gefunden haben.“
„Also haben Sie keine Beweise für die Existenz dieses Raven?“

„Hmm.. naja, woher hätte ich dann so viel über Schattenjäger wissen sollen?!“
„Das kann ich Ihnen sagen!“ erwiderte Dawlish und warf Harry ein Buch zu. Das Buch war Jäger der Finsternis. Eines der Bücher, die sich Harry am Ende des Schuljahres ausgeliehen hatte. Allerdings hatte er kaum darin gelesen.
„Darin drehen sich sechs Kapitel nur um die Schattenjäger.“ fuhr Dawlish fort „Es geht darin zwar vor allem um berühmte Vertreter, aber es werden auch viele Schattenjäger-Bräuche beschrieben. Zum Beispiel, dass sie immer schwarze Roben mit Kapuze tragen, wann sie wo verboten wurden, dass sie sich nicht ans Gesetz halten, dass sie alle Schwarzmagier töten möchten, dass sie sich mit Spitznamen anreden, die ihre Eigenschaften symbolisieren, dass sie nur auf Spezialpergament schreiben, dass sie alle Briefe mit SJ signieren und Post nur per Rabe verschicken.“
„Ich dachte eigentlich, das mit den Raben wäre eine Eigenart von Raven.“
„Nein, aber wenn sie sagen, dass dieser Raven ein Animagus ist, der sich in einen Raben verwandeln kann, macht dieser Name trotzdem Sinn.“
„Und? Glauben Sie mir?“
„Nein.“ sagte Dawlish „aber Sie sind bis zum Beweis Ihrer Schuld natürlich unschuldig.“
„Dann geben Sie mir halt Veritaserum!“ rief Harry.
„Das bringt auch nicht unbedingt was. Wenn Sie nämlich die Sache mit Raven wirklich glauben...“
„Was soll das heißen?“
„Nun, unter Veritaserum antwortet man so, wie man denkt, dass es der Wahrheit entspricht. Man kann nicht die absolute Wahrheit sagen, nur das, was man für die Wahrheit hält.“
„Was wollen Sie damit sagen?“ fragte Harry drohend. Er hatte schon einen leisen Verdacht...

„Dieser Raven - es hört sich für mich so an, als ob Sie - tut mir Leid - aber das hört sich für mich so an, als wären Sie schizophren. In Ihnen schlummern unter Umständen zwei Persönlichkeiten, eben Raven und Harry. Vielleicht hat sich das entwickelt, als Sie gerade dieses Buch gelesen haben, wir wissen alle, dass Sie unter großem Druck stehen, dieser Raven könnte eine Wunschpersönlichkeit von Ihnen sein... oder das Gift ist dafür verantwortlich, dass sich Ihr Geist gespalten hat und die Erinnerungen hat es auch gleich nachgeliefert. Oder es war der Mord. Es soll vorgekommen sein, dass Mörder, die mit dem Mord nicht zurecht kamen ihn auf einer anderen Person schieben mochten, um sich keine Vorwürfe machen zu müssen. Gut möglich, dass Sie mit dem Mord nicht zurechtkamen und sich Raven als Mörder ausgedacht haben.“
„WAS? NEIN! ICH BIN NICHT VERRÜCKT!“
„Noch was hierzu: Ein Muggel namens Miller hat ausgesagt, sie wären vor drei Nächten in seinem Garten gestanden und hätten Selbstgespräche geführt.“ Es klopfte.
„Meine Ablösung ist da. Auf Wiedersehen, Mr. Potter. Ah, und alles gute zum Geburtstag.“ Dawlish verließ das Zimmer.

Wütend starrte Harry gegen die Wand. Was bildete sich dieser Typ ein? Der war doch selbst nicht ganz richtig... oder war am Ende doch was dran? Warum hatte dieser Miller gesagt, er habe Selbstgespräche geführt? „Wahrscheinlich können Muggel keine Schattenjäger sehen, genau wie Dementoren; sind ja beide ungefähr gleich gruselig!“ Harry schnaubte. Doch eine neue Angst durchdrang ihn. War er verrückt geworden? Würde er jeden Moment aufstehen und als Raven herumlaufen? Oder würde er doch lieber ein Selbstgespräch führen? Harry stellte sich vorher, wie er in diesem Bett lag und ein Gespräch mit sich selbst führte; einmal würde seine Stimme nach Raven klingen und dann als Harry antworten. Die Vorstellung war beängstigend. Eine neue Panik befiel Harry. Raven hatte Trauen Sie niemandem geschrieben. (Wenn er den hatte) Konnte sich Harry überhaupt noch selbst trauen? Wem, wenn nicht sich selbst?

Er hörte Dawlish` Ablösung eintreten. Müde blickte er auf. Zunächst erschrocken und im nächsten Moment erfreut, stellte er fest, dass Tonks die Ablösung war.
„Alles gute, Harry! Schreckhaft?“
„Danke. Es ist nur so; als ich dich das letzte mal gesehen hab, hast du dich in Bellatrix Lestrange verwandelt.“ erklärte Harry. Tonks lachte. „Ja, stimmt, hat mir Dawlish erzählt.“
„Und? Hältst du mich auch für schizophren?“
„Ach, hör nicht auf den selbsternannten Hobbypsychologen! Was er beschreibt ist übrigens keine Schizophrenie sondern eine dissoziative Identitätsstörung oder Multiple Persönlichkeitsstörung.“
„Wow, Tonks, du kennst dich ja aus!“ grinste Harry. Es tat gut, endlich mit einem vertrauten Menschen zu sprechen, der einen noch dazu für geistig normal hielt!
„Verlass dich nie auf die Diagnose von jemandem, der seine hochtrabenden Theorien nicht einmal durch das nötige Fachvokabular stützen kann.“
„Du bist echt weiser, als man dir ansieht!“
„Das liegt an den pinken Haaren. Aber was viel wichtiger ist, ich habe dir jemanden mitgebracht!“

Die Tür ging auf und Ron, Hermine, Fred und George stürmten unter lauten Alles-gute-zum-Geburtsagstag-Rufen das Zimmer. Mr. Weasley und Mrs. Weasley traten nach ihnen ein. Als letzte betrat Ginny das Zimmer. Als Harry sie sah durchströmte ihn ein Glücksgefühl, wie schon lange nicht mehr. Jetzt wusste er, wem er trauen konnte, wenn schon nicht sich selbst.


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck