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Fanfiction

Harry Potter und der Herrscher der Nacht - Ein Schwert der Verdammnis spürend

von Gimli Gloinssohn

Die Menschen, die wie Tonks, Lupin und Mr. Weasley aussahen, kamen immer näher. Harrys Herz pochte schon wieder äußerst heftig. Und jetzt war er zum ersten Mal wirklich in Gefahr. Oder etwa doch nicht?

Nachdem das Auto ausgekreuzt war, hatte sich Harry schnell geduckt; und jetzt schielte er, vor dem Fenster kniend, vorsichtig mit einem Auge nach draußen. Die drei Ankömmlinge machten alle freundliche Gesichter. Sie alle trugen Muggelsachen, wie es üblich war, wenn Zauberer unter Muggeln unterwegs waren. Mr. Weasley trug ein gelbes T-Shirt und eine Blue-Jeans, Lupin einen eleganten, schwarzen Prader-Anzug und Tonks eine schwarze Jeans und ein rotes, kurzärmliges Top, das sich mit ihrem rosa Haar biss. Lupin sagte etwas und die anderen beiden lachten herzhaft. Er hatte wohl einen Scherz gemacht. Gebannt stierte Harry auf die drei, die gerade den Vorgarten durchquerten.

Er konnte nicht hören was sie sagten, doch meinte er trotzdem zu verstehen, um was es ging. Auf jeden Fall wirkten die drei überhaupt nicht wie Todesser. Ein Teil von Harry wollte schon freudig zur Tür rennen und nur noch ein kleiner, sehr vorsichtiger Teil hielt ihn zurück. An diesem herrlichen Morgen, bei Sonnenschein und blauem Himmel und Mr. Weasley, Tonks und Lupin draußen im Garten, die sich so natürlich wie eh und je benahmen, erschien ihm Raven plötzlich fremdartig und falsch. Da hatte es so ein düsterer, undurchsichtiger Typ, in mitten eines Rabenschwarms, in einer unwetterschweren, dunklen Nacht, ganz in Schwarz gekleidet, doch tatsächlich gewagt, ihn gegen seine Freunde aufzustacheln!

Lupin hatte die Tür erreicht und klingelte vergnügt mehrmals. Harry kauerte immer noch unter dem Fenster. Irgend ein Zweifel hielt ihn noch zurück. Tante Petunia kam in die Küche. „Jetzt mach deiner, deiner Sippschaft, da draußen endlich auf, bevor noch alle Nachbarn sie sehen!“ sagte sie mit unnatürlich hoher Stimme. Fieberhaft dachte Harry nach. „Hier drinnen können dir mich nichts tun! Auf dem Haus liegt noch bis morgen ein Schutzzauber! Ach, Blödsinn! Wahrscheinlich sind das eh die echten. Wer war dieser komische Raven überhaupt? Der hat alles durcheinander gebracht! Gäb's den Kerl nicht, wäre ich jetzt schon auf dem Weg zum Phönixorden! Oder tot...“ Es klingelte noch einmal. „Mach denen endlich auf!“ presste Tante Petunia hervor.

Mechanisch ging Harry auf die Haustür zu. „Hier drinnen kann mir bis morgen kein Todesser der Welt etwas anhaben!“ Der Gedanke war ermutigend. Harry öffnete die Tür, machte er aber sofort wieder einen Schritt rückwärts.
„Harry! Schön dich zu sehen!“ rief Mr. Weasley und schüttelte ihm feierlich die Hand.
„Tag, Harry! Hast du die Muggel schön geärgert?“ lachte Tonks und umarmte ihn. Die Umarmung tat gut.
„Hallo, Harry“ sagte Lupin ein wenig steif.
„Freut mich auch euch alle wieder zu sehen.“ sagte Harry über Tonks` Schulter hinweg. Sie hielt ihn immer noch umarmt.
„Wir sollten gleich los!“ meldete sich Mr. Weasley „wer weiß, was sich alles für düstere Gestalten in deiner Nähe herumtreiben, Harry!“ Unwillkürlich dachte Harry an Raven. Endlich ließ Tonks ihn los. Harry sah unauffällig auf den Boden. Er stand immer noch ein gutes Stück im Flur. Tonks ebenfalls; die beiden Männer waren noch im Freien. Würde ihn dieses Haus wirklich so allumfassend vor einem Fluch schützen können, wie er sich vorstellte? Sogar wenn der Todesser auch im Haus war? Zweifel überkamen ihn.

Es war schrecklich nicht zu wissen, ob man mit einem Vertrauten oder einem Erzfeind redete. Fast wie anfangs mit Raven. Und bei Raven war er auch nicht sicher. Wenn die Frau, die ihn gerade umarmt hatte, die echte Tonks war, dann musste Raven wohl gelogen haben. Aber was hätte er davon? Harry musste seine Gäste jetzt endlich irgendwie überprüfen. Da ihm nicht gleich etwas einfiel sagte er etwas von „Muss noch packen, komm gleich wieder“ und ging die Treppe hoch.
„Soll ich dir helfen?“ rief ihm Tonks hinterher. Darauf war Harry überhaupt nicht vorbereitet. Natürlich, Tonks war nun einmal sehr hilfsbereit. Als Harry nicht antwortete, lief ihm Tonks einfach ohne Aufforderung hinterher.

Schweigend machte er sich daran ein paar Bücher in einen Koffer zu stopfen und zermarterte sich inzwischen das Gehirn. „Wie soll ich die drei prüfen? Wird Raven eingreifen? Was, wenn Raven eingreift und das sind die echten?“ Fast hoffte er, dass die drei die echten wären und dieser Raven einfach nicht auftauchen würde.

Die Tür ging auf und Tonks trat ein. „Harry, warum mühst du dich ab? Nimm doch einfach einen Haushaltszauber - achso, du darfst ja erst ab morgen zaubern!“ Tonks kicherte. Ein mädchenhaftes Kichern, das Harry an irgend etwas erinnerte. „Lass doch mich schnell einpacken, ja!“ sagte Tonks und zog ihren Zauberstab. Harry wusste nicht wieso, aber es behagte ihm gar nicht, sie mit erhobenen Zauberstab zu sehen. Sie schwenkte ihn einmal und augenblicklich flogen sämtliche Sachen in den großen Koffer, der sich auch sofort verschloß. Harry starrte entgeistert auf den Koffer. Noch vor genau zwei Jahren hatte Tonks ebenfalls versucht, ihm beim Einpacken zu helfen und war an genau diesem Zauberspruch gescheitert. „Ich hab mich mit diesen Haushaltszaubern nie richtig anfreunden können“ hatte sie gesagt. „Stimmt was nicht?“ fragte Tonks vorsichtig. „Ah, ich hätte dir die Zeitung noch einpacken sollen, wie dumm von mir!“
Mechanisch sah Harry auf den Tagespropheten, der sein Bett zierte. Es war die Ausgabe mit den Artikeln von bar. „Äh, nein, nein“ nuschelte Harry. Die Frau neben ihm war nie und nimmer Nymphadora Tonks. Wo blieb nur Raven?

„Habt ihr das mit dem Anschlag in Birmingham mitbekommen?“ fragte Harry, weil er nicht wusste was er tun sollte und sah dabei in die Zeitung, die er verkehrt herum hielt. Sein Blick fiel wieder einmal auf das Wörtchen „bar“. Tonks antwortete irgend etwas auf seine Frage, aber Harry hörte es gar nicht. Gerade war ihm etwas höchst Beachtliches aufgefallen. Er hatte „bar“ falsch herum gesehen. Und es falsch herum gelesen. „bar“ hieß rückwärts gelesen „rab“. Rab - R.A.B. - der Mensch, der den Brief in dem gefälschten Horkrux geschrieben hatte, hatte mit R.A.B. unterzeichnet. Damit war bar jetzt Harrys heißeste Spur. Siedend heiß fiel ihm plötzlich wieder ein, dass er wahrscheinlich mit einem Todesser in einem Zimmer stand.

Jetzt fiel Harry auch endlich eine Testfrage ein, auch wenn er sie eigentlich nicht mehr benötigte. Wo blieb nur Raven? „He, Tonks, wie läuft eigentlich mit deinem Freund?“
„Och, ganz gut. Komm, gehen wir endlich!“
„Verzeih mir mein Gedächtnis - wie hieß er noch einmal?“
„Na, komm die anderen warten schon!“
„Wie hieß er noch einmal?“
„Er heißt Tony, jetzt komm schon“
Es war schrecklich den Beweis zu hören. „Ich dachte immer Lupin heißt mit Vornamen Remus und nicht Tony!“ sagte Harry nicht. Statdessen sagte er „Okeh, gehen wir“
Sein Herz schlug so laut, dass er sich wunderte, warum sie es nicht hören konnte. Nervös nahm er seinen Koffer und Hedwigs Käfig in die Hand.

Mit einem lauten Krach wurde die Tür aufgerissen. Sie hatte einen solchen Schwung, dass sie aus den Angeln flog und Tonks hart am Kopf traf. Raven stand mit erhobenem Zauberstab auf der Türschwelle. Völlig perplex beobachtete Harry Raven, wie er mit einer flinken Bewegung in das Zimmer stürmte. Er richtete seinen Zauberstab auf Tonks und rief „Reduco“ Sofort begann sich Tonks zu verwandeln. Doch Raven wartete gar nicht erst ab, was passieren würde und sagte, schon wieder aus dem Zimmer gehend, kurz angebunden zu Harry „Passen Sie auf sie auf. Keine Sorge in diesem Haus sind Sie unverwundbar.“ Von unten hörte man jemanden rufen.

Tonks hatte sich zurückverwandelt. Vor Harry auf dem Boden lag Bellatrix Lestrage. Sie richtete den Zauberstab auf ihn.
„Stupor“
Nichts geschah. Der Lichtblitz hatte sich auf dem Weg zu Harry aufgelöst.
„Iaco Gladium!“ rief sie schon verzweifelter.
Wieder geschah nichts. Nur ein wenig Rauch war auf Harry zugeschossen.
Zu Harrys Nervosität mischte sich ein seltsames Gefühl der Vorfreude. So als würde er Quidditsch spielen und der Schnaz wäre zum Greifen nahe. „Dieses Haus macht mich wirklich unverwundbar!“ Die Erkenntnis war wunderschön. Fast so schön wie Bellatrix... in aller Ruhe richtete Harry seinen Zauberstab auf sie.

Noch vor zwei Jahren hätte er sie am liebsten gefoltert. Damals im Ministerium hatte er schon zum Cruciatus-Fluch ausgeholt. Irgendwie fiel Harry auf, dass Bellatrix das rote Top besser stand als Tonks, auch wenn es ihr etwas zu groß war. Bilder aus seinem Traum stiegen wieder in seinem Kopf hoch. Ein nervöses Kribbeln entstand in seinem Baum, der sich schon seit geraumer Zeit unterfordert fühlte, stieg nach oben und durchlief alle seine Sinne. Fast schon hätte er Bellatrix mit einem „Defindo“ das Top zerschnitten. Defindo oder Curcio? Harry hatte komplett vergessen, dass er noch nicht zaubern durfte, zu schön war die Macht, über Bella zu bestimmen. Defindo oder Crucio? Es wurde ein Entwaffnungszauber. „Expelliarmus“ sagte Harry. Er hauchte das Wort eigentlich nur. Bellas Zauberstab flog hoch durch die Luft und klatschte hinter Harry auf den Boden.

Von unten konnte man hören wie Sachen zu Bruch gingen und jemand schrie. Bella stand auf und machte einen Schritt auf Harry zu. „Zurück!“ rief Harry „Bleib wo du bist! Keinen Schritt näher, oder -“ Seine Stimme, die immer stärker gezittert hatte, versagte komplett. Harry schluckte. Schweiß drang ihm aus allen Poren. Bellatrix setzte eine gespielt naive Miene auf. „Oder was, Süßer?“ fragte sie und machte einen Schmollmund. Harry blickte in ihre großen Augen und wagte es nicht mehr zu blinzeln. Jeder Atemzug brannte.

Mit großen Schritten ging Bellatrix auf ihn zu. Harrys Zauberstabhand zitterte schlimmer als je zuvor. „Jetzt schock sie schon!!!“ schrie Harrys Verstand, doch brachte er keinen Ton heraus. Immer noch starrte er in ihre rasch näher kommenden Augen. Harrys Herz schien fast vor Aufregung fast zu bersten. Bellatrix hatte ihn erreicht. Mit einem Satz fiel sie Harry an, wie eine hungrige Löwin. Harry fiel auf den Rücken, Bellatrix auf ihm. Sofort packte sie seine Armgelenke und drückte sie auf den Boden. Wenn Harry jetzt einen Zauber zustande bringen würde, würde er einfach in die Wand gehen. Bellatrix` Gesicht war genau über seinem und nur wenige Zentimeter entfernt. Harry versuchte sich frei zu kämpfen, doch seine Muskeln versagten.

„Na, Kleiner, das gefällt dir, hab ich recht?“ keuchte Bellatrix.
Langsam kehrte Harrys Stimme zurück. Trotz der Aufregung war sein Sprößling zu einer großen Eiche hochgewachsen. Hatte das Bellatrix gespürt?
„Ich bin der einzige, der deinen Meister besiegen kann.“ murmelte Harry. Er wusste nicht warum er das gesagt hatte, seine Zunge hatte sich selbständig gemacht. Aber am Ende war das vielleicht die richtige Taktik.
„Nur ich hab genug Macht um ihn zu vernichten.“ Bellas Griff wurde stärker. Ihre Fingernägel bohrten sich in sein Fleisch. Doch ihr Gesichtsausdruck hatte sich geändert. Er war nicht mehr so aggressiv, sondern irgendwie fasziniert. Harry fasste das als ein Zeichen von Schwäche auf. Einen Moment genoß er regelrecht diesen Moment. Er sah in ihre wunderschönen Augen, fühlte auf sich ihre wunderbaren Brüste und wären nicht diese zwei verdammten Hosen dazwischen, hätte sich sein Baum ganz von alleine eingepflanzt. Und die Kraft kehrte in ihn zurück.

Mit einem lauten Schrei riss er ruckartig seine Arme nach oben. Bellatrix, die überhaupt nicht darauf vorbereitet war, musste die Umklammerung um seine Gelenke lösen. Mit aller Kraft schubste Harry Bellatrix von sich und richtete seinen Zauberstab auf sie. Doch Bellatrix reagierte schneller als er sich zu Träumen wagte. Vor Harry auf dem Rücken liegend, holte sie unauffällig mit ihrem linken Bein aus und trat Harry so hart wie sie konnte dorthin, wo es am meisten weh tut.

„AAAAARGH!!!“ Die unerträglichen Schmerzen breiteten sich rasend schnell in Harrys Körper aus. Jeder Nervenstrang glühte. Die empfindliche Region stand schier komplett in Flammen. Tränen des Schmerzes brachen aus seinen Augen hervor und ließen die Umgebung verschwimmen. Bellatrix erkannte ihren Vorteil. Sie schnappte sich ihren herrenlosen Zauberstab und drückte den immer noch wehrlosen Harry mit dem Rücken gegen das geschlossene Fenster. Mit einem Schlenker ihres Zauberstabs verschwand die Scheibe und Harry wurde schon zur Hälfte rausgedrückt. Angsterfüllt sah er in den blauen Himmel. Nur noch seine Beine hielten ihn im Zimmer.
„Fall schon raus, damit ich dir endlich richtig weh tun kann!“ kreischte Bellatrix. Sie hatte wieder diesen irren Blick bekommen. Sie drückte mit den Ellenbogen auf seine Brust. Harry verbog sich noch mehr. Jetzt konnte er schon kopfüber auf das Haus gegenüber blicken. Wenigstens wuchs unter dem Fenster ein dichter, großer Busch so, dass er nicht auf Stein klatschen würde. Harry spürte, dass er fallen musste. Er war schon zu weit draußen. Hass auf diese Frau kochte in Harry und kontrollierte all sein Handeln. Mit einer letzten Verzweiflungstat schnappte Harry mit der linken Hand nach einem Büschel von Bellatrix` Haaren. Harry stürzte ins Freie, doch er zog Bellatrix an diesem Haarbüschel hinterher. Mit einer gigantischen Geschwindigkeit raste Harry kopfüber auf den Boden zu.

Erst sah er nur das Nachbarhaus, dann die obersten Äste des riesigen Buschwerks unter seinem Fenster. Und schließlich spürte er sie auch. Zuerst durchbrach er mit der linken Schulter einen Ast, dann mit dem Kopf... Tausende Äste knackten und zerbrachen und schlugen ihm ins Gesicht. Jeder Ast tat schlimmer weh als noch sein Vorgänger. Allerdings verlangsamten sie auch seinen Sturz. Doch kurz vor Schluß war ein riesiger Ast im Weg, der einfach nicht brechen wollte. Harry fiel mit der rechten Schulter auf ihn und prallte ab. Er hörte seine Schulter brechen doch spürte er es gar nicht. Mit dem Rücken voran fiel er endlich auf den Rasen im Vorgarten. Bellatrix schlug direkt neben ihm auf.

Einige Sekunden lagen beide nur da und litten unter ihren Verletzungen, aber Bellatrix war es, die schneller wieder bei Sinen war. Sie erkannte, dass ihr Zauberstab rechts von Harry lag, doch sie links von ihm. Sie kroch zu Harry rüber, der immer noch wie tot auf dem Rücken lag, kletterte auf ihn, dass sie ihm wieder ins Gesicht blicken konnte und tastete mit der linken Hand nach ihrem Zauberstab. Währenddessen streichelte sie ihm mit der Rechten über die Wangen. Harry starrte sie hasserfüllt an und versuchte angestrengt seinen Zauberstab zu heben. Da er ihn in der rechten Hand hielt war das nicht so einfach.
„Oh, hat sich mein Kleiner was getan?“ hauchte Bellatrix mit gespieltem Mitleid in der Stimme. Verzweifelt hielt Harry den Zauberstab mit Daumen und Zeigefinger und versuchte ihn soweit zu heben, dass er Bellatrix treffen konnte. „Weißt du, Harry, du bist gefällst mir richtig gut. Zu Schade, dass du auf der falschen Seite stehst.“
„Stupor“ flüsterte Harry zur Antwort. Bellatrix brach auf ihm zusammen. Es hatte geklappt! Mit der linken Hand drückte er die Todesserin von sich herunter, wobei er, mehr oder weniger zufällig ihre weichen Brüste berührte.
Auf einmal entdeckte Harry, dass noch ein Todesser hier draußen war. Avery lag vor der geöffneten Haustür; ein ganzer Schwarm Raben war über ihn hergefallen und zerhackte ihn stückchenweise. Anhand der Kleidung erkannte Harry, dass Avery Mr. Weasley gewesen war. Er hatte offenbar auch schon einen „Reduco“ abbekommen. Harry schleppte sich vorwärts und hielt sich an der Haustür fest.

Der Lupin-Todesser hatte sich im Flur hinter einem umgestürzten Schrank kauernd verschanzt und schoß gelegentlich blind einen Fluch ins Haus. Wahrscheinlich hatte sich Raven seinerseits irgendwo im Haus verschanzt. Das war Harrys Chance dem Todesser in den Rücken zu fallen! Er richtete seinen Zauberstab auf ihn - aber der Todesser war schneller. Er wirbelte herum und schrie „Iaco Gladium, Iaco Gladium!“ Wie Harry schmerzvoll feststellten musste, wirkte der Schutzzauber wirklich nur im Haus. Zwei Langschwerter schossen auf Harry zu. Eines verfehlte ihn knapp, das andere rammte sich mitten in seine linke Schulter. Harry wurde vor Schmerz fast schlecht. Er stolperte, immer noch mit der Klinge in der Schulter, rückwärts und über Avery. Aus dem Augenwinkel erkannte Harry beim Fallen, dass Raven die Zeit genutzt hatte, als der Todesser mit Harry beschäftigt war; Raven stürzte aus seiner Deckung hervor und schrie „Sectumsempra!“

Harry stolperte mitten über Avery. Die Raben flatterten natürlich auf, als Harry auf sie zustürzte und das konnte wiederum Avery ausnützen: er rollte sich zur Seite, dass Harry auf die Erde fiel, rappelte sich in Sekundenschnelle auf, warf sich auf Bellatrix und schwang seinen Zauberstab. Mit einem lauten Knall waren beide verschwunden.

Im nächsten Moment schoß ein Fluch auf die Stelle wo die beiden Todesser gelegen hatten, doch da waren sie schon verschwunden. Raven zog vorsichtig das Schwert aus Harrys Schulter. Blut sprudelte hervor. Dann packte Raven ihn unter den Armen, zog ihn ins Haus, setzte ihn mit dem Rücken zur Wand auf den Boden und wand sich dem röchelnden Lupin-Todesser zu. Ravens Sectumsempra war um einiges stärker gewesen, als der Sectumsempra, den Harry einmal Draco Malfoy verpasst hatte.
„He, woher kennt Raven den Zauber eigentlich? Das ist doch eine Eigenentwicklung von Snape!“ fuhr es Harry durch den Kopf, doch sagte er vorerst nichts.

Raven war beim Kämpfen wohl die Kapuze heruntergerutscht; Harry erkannte, dass er dunkelblondes, schulterlanges Haar hatte. Raven richtete seinen Zauberstab auf den Todesser und murmelte „Reduco“ Lupin verwandelte sich in eine ängstlich aussehende Narzissa Malfoy. Sie drehte sich zur Seite und blickte Harry mit angstgeweiteten Augen an. Gnadenlos ging Raven auf sie zu. Er setzte seinen linken Stiefel auf ihre rechte Wange und richtete seinen Zauberstab auf sie. Stumme Tränen rannen ihr aus den Augen. Raven atmete einmal kurz durch und sagte schließlich mit lauter, deutlicher Stimme: „Avada Kedavra“ Grünes Licht brach aus seinem Zauberstab hervor. Und das Licht in Narzissas Augen erlosch.

Entgeistert blickte Harry seinen Freund an. Trotz allem was Raven über sich und die Schattenjäger erzählt hatte, hatte er ihm eine solche Brutalität nicht zugetraut.


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