von O_D
So, hiermit sei das Finale eingeläutet.
Danke an die Reviews, aber ĂĽber ein mehr wĂĽrde ich mich sehr freuen.
Diesen Teil empfand ich persönlich als den problematischten, schließlich ist er im totalen inneren Monolog verfasst und ist daher in einem ganz anderen Ausdruck bzw. Stil verfasst.
Er ist mit 4 Seiten etwas kĂĽrzer als die anderen beiden Hauptteile.
The Final Curtain will fall, VORHANG AUF!
*****
Zerbrochene Gläser.
Scherben ĂĽberall.
Blut, ganz viel Blut.
Und ich... wieder ich.
Nicht schon wieder!
Langsam schleicht sich das Bewusstsein zurück in meinen Körper und ich hasse es dafür.
Verdammt, hab ich Kopfweh. Woher das wohl kommen mag? Und rühren fällt mir auch ziemlich schwer ... na ja, wird sich schon geben. Wie alles...
Trist sieht es um mich heraus, einfach nur hässlich ... was ist denn das hier? Doch nicht etwa ... oh ja, doch, eine Whiskeyflasche. Na, dann wäre die Kopfweh-Ursache wohl auch geklärt. Und der Inhalt? Selber gesoffen in der vergangenen Nacht. Und warum?
Und das war auch schon das Stichwort. Stichwort ‚Tod’.
Wie... wie ist das passiert? – Stimmt, Selbstverschulden. NEIN, nicht ihres. MEINES!
Und der Schmerz war so schön weggespült von dem Teufelszeug.
Wie schnell doch alles geht; Taten, Gefühle, Gedanken … verfluchet seiest du, böse Welt, verfluchet.
Schlafen. Oh ja, Schlafen, das war angenehm grade eben … keine Gefühle. Keine Schuldgefühle. Gar nichts. Schwärze. Und jetzt? Viel zu hell. Als ob ich mir dieses ganze Licht verdient hätte. Schwärze für immer, Schwärze bis in den Tod. Was anderes wäre nur ungerecht. Oder Harry?
ScheiĂźe, jetzt rede ich schon mit mir selber. Das nimmt hier Formen an...
Und was soll das da ĂĽberhaupt an meinem oberen Handgelenk? Ach ja, Blut.
Mutter, oh Gott Mutter, Blut ... Bluuut!
Pah, lachhaft. Keine Mutter da, die mich rettet. Verdammt, wie auch? War sie ja nie. Hatte ja keine Chance. Im Gegensatz zu Ginny. Ja, sie hatte eine Chance. Eine verdammt große sogar. Und wer hat sie vermasselt ... ich. Immer ich. Die ganze Zeit. Ich bringe Voldemort um. Ich bin der Held der Welt. Ich bin der Mörder.
Rons, Hermines, Ginnys und auch Snapes Mörder. Ein Massenmörder.
Gott, wenn die ganzen Vollidioten da draußen wüssten, wie es mit ihrem Held steht. Die würden lachen... haha, dass ich nicht lache. Ich bin Held und Mörder... na ja, der Mann eben mit den zwei Gesichtern... wie hieß der noch mal? ... Richtig, Janus. Wäre ja eine Schande gewesen, den nicht zu wissen.
Ach fahr’ doch zur Hölle, ich will schlafen, verdammt. Schlafen für immer. Immer und ewig.
The morning after
Still hear your laughter
Why can’t we sleep always?
Funktioniert nicht, was? ... Klar funktioniert es nicht – sonst könnt ich mich ja nicht mit den ganzen Drecksgedanken zumüllen.
Ach nein, schon wieder dieses Blut. Nicht dass es rinnen würde, so wie es sich gehört ... nein, getrocknet ist das schwarze Blut auf meiner nichtsnutzigen und käseweißen Haut. Schaut richtig hässlich aus, aber macht ja nichts. Ist auch schon egal.
Die Pulsadern sind noch ganz? ... Na klar, wie hätte es auch anders sein können … sogar zum Selbst-Richten bin ich nicht zu gebrauchen. Na ja, man muss ja schließlich dem guten, alten Snape nicht alles nachmachen. Braucht ja auch seine Monopole... ach scheiße, bin ich heute wieder lustig. Zum Verzweifeln.
Verteufelter, gottloser Alkohol … trifft man nicht mal mehr die Pulsadern, nein, der große Harry Potter macht ein kleines, dezentes Schnittchen in die Mitte seines Armes. Haha! Wie ärmlich. Lächerlich.
Klar denken? Keine Chance, schon wieder was, das ich nicht kann. Die Welt ist voll von den Dingen… und was kann ich? Richtig, Menschen zugrunde richten ... Nun ja, vielleicht liegt es ja auch an den verdammten Kopfschmerzen … ich kann es kaum noch erwarten, kaum noch erwarten … wann zerspringt mein nichtsnutziges Hirn endlich? Das ist ja widerlich.
Aber keine Chance... das hält schon was durch. Schließlich ist es ja meine kranke Persönlichkeit gewohnt.
Kann ich aufstehen? Zeit wäre es! … Und siehe da, der Bewegungsapparat funktioniert ja doch noch ein wenig. Wenn auch ein bisschen wackelig, aber hey, ich gehe!
Aber besser war ich auch schon mal unterwegs … zugegeben Harry, du hast viel von deiner Anziehungskraft eingebüßt. Wer will schon so ein ärmliches, hageres Männchen mit Blutüberzogener Haut, unordentlichen Haaren und gebücktem Gang … NIEMAND, vollkommen richtig, nicht mal ich selbst.
Aber mein Gott, damit muss ich mich wohl – ACH DU SCHEISSE!
Wie bin ich denn hier rein gekommen? Zu weit gehinkt in meiner Verwirrung. Auch egal.
Toter Körper ... Rote Haare … muss wohl sie sein...
Und wie … wie sie so daliegt ... so hilflos, so mausetot.
Was zur Hölle soll das hier? Nüchternheit? Verdammt, war das alles noch leicht mit Schädelweh und wirren Gedanken. Ja, zuerst auf den Alkohol schimpfen und jetzt geradezu nach ihm flehen … durch und durch unlogisch bist du Harry, ein absurd-paradoxes Wesen.
Aber da hilft wohl kein Flehen … JETZT bin ich wohl mittendrin.
Die Welt ist ungerecht … fällt mir so auf Anhieb ein.
Ich bin ungerecht … fällt mir mit dem zweiten Gedanken ein.
The party’s over
I’m getting sober
Why can’t we sleep always?
Ich wage es nicht, sie anzusehen, weswegen ich auch im Moment recht wenig fĂĽhle.
Schuld bin ich – ohne Wenn und Aber – und trotzdem kann ich nicht mal weinen. Gefühle, aufrichtige Trauergefühle … wäre doch wenigstens etwas gewesen, ein gutes Gewissen, zumindest mir selbst gegenüber. Aber nicht mal das ist mir vergönnt.
Mir vergönnt. Scheiße, hört sich das selbstherrlich an. Ist es auch.
Ich sollte demütig sein eigentlich. Ja, richtig demütig! Schließlich habe ich sie – nein, nicht mal dran denken. Ganz locker bleiben. Ganz entspannt.
LOCKER?
E-N-T-S-P-A-N-N-T?
Wie kann ich locker bleiben wollen, wenn sie wegen mir so tot daliegt? WIE? Sprich Harry, sprich, und versprich dich nicht.
Ja … wie wohl? Indem ich alle Schuld von mir selbst ablege … scheine ja doch noch ein bisschen besoffen zu sein. Auch recht.
Aber eigentlich sehe ich sie ja gar nicht … auch schwer möglich, wenn ich nicht mal den Mut zu einem gewagten Blick zu ihr habe. Nein, den habe ich ganz und gar nicht … irgendwie schaue ich die ganze Zeit über die Türe an. Nicht in den Raum hinein, nein, da könnte ich ja die Wahrheit und vor allem ihre tote Gestalt sehen, immer nur zu Türe, dann passiert nichts. Nur ja nicht umdrehen. Grenzt ja an Wahrheitsverleumdung. Auch egal.
Und immer wieder derselbe Gedanke – Auch Egal – der mir einfällt. Langsam frag’ ich mich, warum. Und eigentlich weiß ich es ja auch, nicht?
WEIL ES IM MOMENT DER EINZIG GĂśLTIGE GEDANKE IST!
Verdammt, war das laut. Habe ich das eben geschrieen?
Und wenn schon, hören bzw. interessieren für mich tut sich sowieso keiner, und gut getan hat’s allemal.
Na Hauptsache, mir hat’s gut getan … ihr brächte es ja nicht mehr. IHR.
Irgendwie … irgendwie gelingt es mir überhaupt nicht, mich umzudrehen, und sie anzusehen. So eine Art eingebaute Selbstschutzmechanik oder so in der Richtung.
Na, da fehlt aber noch eine gewaltige Kreisetappe bis ich sie ansehe! Aber hey, immer positiv denken, nur 179°, dann hast du die Drehung hin zu ihr geschafft … ja, richtig so, immer nur weiter.
Ach, da steht ja unser Bild im Regal. Weiß der Teufel, wo wir da waren … Kanaren oder so. Ich und Ginny umzingelt von einer Horde Papageien. Gott, war das romantisch damals … überall Vogelscheiße, aber ein ganz besonderes Flair. Ja, sogar diese Hürde hat unsere Beziehung verkraftet. Und da sind wir ganz tief in der Scheiße gesessen … wortwörtlich.
Aber was denke ich hier eigentlich für einen Kauderwelsch zusammen? Ist ja wohl nur Selbstablenkung. Jetzt war ich zwar auf den Kanaren, aber naja … an Weiterdrehen nicht zu denken. Also komm schon, alter Junge. Trau dich!
Und wie ich leide nur wegen dieser einen, mittlerweile 178°-Drehung. Wie ein Hund. Bin ich ja auch … in gewisser Weise.
Also … letzte Etappe. Immer vorwärts … 177° … und … 130° … und … 80° … und … 10° … GESCHAFFT!
Und schon umfängt mich schwarze Bewusstlosigkeit…
You better believe you sucker!
***TRAUM***
Eine grüne Wiese … schön ist es hier.
Eine ländliche Idylle, und mitten drinnen ich. Ich und Ginny.
Nicht, dass ich das Jugendverbot ignorieren wollte, aber wir führen uns schon ganz schön auf. Wie gesagt, schön. Wundervoll.
Wie ihr rotes Haar so sanft im Winde weht … einfach göttlich.
Jetzt kann es nur noch schöner kommen … doch ich täusche mich, täusche mich fatal. Die grüne Wiese verschwimmt zu einem Klassenzimmer … zu einem Klassenzimmer, das ich leidlich gut kenne. Kalt ist es hier unten. Und es stinkt … es stinkt sogar fürchterlich, und zwar nach Murtlap-Essenz. Kann ja wohl nur der Zaubertränkekerker sein, das Tyranneigebiet Snapes.
Mit einem leichten Seitenhieb auf Umbridge. Man weiĂź ja, wer sie ist, nicht wahr?
Die leicht bescheuerte Dame mit honigsüßem Lächeln vom fünften Hogwartsjahr, ihres Zeichen Lehrerin in ‚Verteidigung gegen die Künste’ mit leichtem Hang zu Halserkrankungen und Sadismus. Chrm Chrm! … Obwohl, so genau braucht man es ja gar nicht zu wissen.
Und auf einen Schlag wird dieser Ort hier noch unsympathischer, bedrohlicher und gespenstischer als je zuvor.
Doch auch er löst sich auf in einem Farbstrudel, der sich wiederum zu einem weiteren dunklen Kerker zusammensetzt, in dessen Mitte ein Mann an einem Strang hängt.
Als ob wir den nicht kennen würden … alter Meister.
Grausam sieht er aus, äußerst grausam und unwürdig … Wer schuldig ist … naja, lassen wir das.
Und wie auf Befehl verschwimmt auch diese Szene und zeigt Ginny mit tränenüberströmtem Gesicht und den tollen Harry Potter, wie er ihr den Rücken zuwendet, wie er weggeht und sie alleine lässt … wie er sie sterben lässt.
Wieder löst sich die Szenerie auf, wieder ist die Nächste auch schon wieder im Anmarsch. Doch diesmal nicht durch halb England gereist, nein, einfach nur ein paar Zimmer weiter.
Dramatisches Ende im Schlafzimmer … und das Bild dort lässt wohl jedem das Blut in den Adern gefrieren.
Rote Haare und keine Bewegung darin … das KANN nur sie sein, kann nur dieses arme, missverstandene Wesen sein. Oh Gott, wie ich heulen könnte.
Und da … von der Decke … schwebt ein Galgen hinunter, inklusive dem erhängten Snape.
DA sind sie also … beide unschuldig, beide tot.
Wie sie so beide da liegen bzw. hängen, leblos, elendig gestorben und zugrundegerichtet, da kommt die ganze Wahrheit noch einmal in einer gigantischen Woge auf mich zu. Alle drei Hauptakteure, vereint an einem Ort des Schreckens, an der Stelle des Schicksals … Schuld, Wut, Reue, Aggression, Hilflosigkeit, all das kommt über mich in meinem Traum, ohne dass ich mich wehren könnte.
Tausend Stimmen in meinem Kopf, ach lasst mich doch alle in Ruhe, lasst mich IN FRIEDEN! Weg! Weg! WEEEEEEEEEEEG!
***TRAUM***
And while I’m dreaming
Still hear you screaming
Why can’t we sleep always?
Wie aus einem bösen Traum erwache ich wieder, alle Viere von mir gestreckt und auf die sichere Erlösung wartend … doch verdammt, sie wird nicht kommen, wird nie diese Sünder befreien, die unwürdig auf sie warten.
Der ganze Alkohol, diese hässliche Trübung meines Bewusstseins … alles vergangen … Auf einmal ist alles so klar, so offensichtlich …
Ein Tag, zwei verlorene Menschenleben. EIN Schuldiger. Und der bin ich.
Wenn ich schon an nur diesem einen Tag so wirklich alles verkehrt mache, wie wird es dann aussehen nach drei Tagen? Nach einer Woche? Nach einem Monat? NACH EINEM JAHR?
Herr Gott, könnte ich denn nicht wenigstens etwas in meinem bescheuerten Leben richtig machen? Wenigstens den Gnadenschuss, selbst, ohne Hilfe, NUR ICH?
Könnte ich?
Die wahre Antwort ist NEIN. Weil ich es nicht kann … weil ich gar nichts kann.
Ready to softly kill my pain
Ready to slighly loose my brain
Ready to softly kill my pain
Ready to go insane
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Brav die Meinung schreiben, es wird jegliche Art des Kommentars mit offenen Armen empfangen ;=)
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