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Fanfiction

Es weihnachtet sehr - Der Trank

von Nerventod

So liebe Leute…
endlich gibt es meinen Oneshot für diese Advent… diemal nicht lustig…
ich habe mal gelesen, dass es ein muss für jeden Harry/Draco-Schreiberling ist, eine Story zu schreiben, in der beide zusammen eingeschlossen sind… dieser Tradition wollte ich mich natürlich nicht entziehen *grins*
Danke für die lieben kommis zum letzten chap und natürlich ein danke an meine beta Deedochan, die das hier korrigiert hat, nachdem sie auf dem weihnachtsmarkt war *hoff, dass sie nicht zu viel glühwein getrunken hat*
Also dann viel Spaß und bis zum nächsten Sonntag
liebe Grüße
Nerventod





„Harry, aufwachen. Es ist Weihnachten.“, wurde Harry Potter, Held der Zaubererwelt, aus dem Schlaf gerissen. Er streckte sich und rieb sich über die Augen, ehe er auf den Nachttisch griff und seine Brille aufsetzte. Müde rappelte er sich auf und zog die Schublade seines Nachttischchens auf. Er holte eine Phiole daraus hervor und trank deren Inhalt, wobei er leicht sein Gesicht verzog. Das Zeug war einfach nur widerlich, doch mittlerweile hatte er sich an den Geschmack gewöhnt.

Draußen dämmerte es gerade. Warum nur hatte Ron ihn so früh geweckt? Gut, es war Weihnachten und sicherlich lag unter dem Baum im Gemeinschaftsraum ein Haufen Geschenke, doch die wären mit Sicherheit auch noch in zwei Stunden da gewesen. Müde lächelte er. Ron war manchmal wirklich noch ein Kind. Aber das war einer der Gründe, warum er ihn so mochte. Egal wann es Harry in den letzten drei Monaten, nachdem sie es endlich geschafft hatten Voldemort zu besiegen, schlecht ging, hatte es der Rotschopf mit seiner guten Laune immer wieder geschafft, ihn aufzumuntern.

Langsam schlich er hinunter in den Gemeinschaftsraum, wo Ron und Hermine standen und ihn strahlend anlächelten. Auch Hermine schien durch den lauten Ruf Rons aufgeweckt worden zu sein. Man konnte ihr ansehen, dass sie gerade erst aus dem Bett gekommen war. Sie trug einen roten Morgenrock und ihre Haare waren ungekämmt und damit noch buschiger als sonst. „Frohe Weihnachten.“, sagte Harry und schenkte seinen beiden besten Freunden ein ehrliches Lächeln. Er war so froh, dass sie alle drei den letzten Kampf überlebt hatten, auch wenn diese Freude in seinem Fall einen bitteren Beigeschmack hatte. Doch darüber wollte er im Augenblick nicht nachdenken.

Die drei setzten sich auf den Boden und machten ihre Geschenke auf. Von Ron bekam er einen Übungs-Schnatz. Der kleine Ball war ein kleines Stück schneller als der normale Schnatz, damit der Sucher seine Rektionszeiten verbessern konnte. Von Rons Mutter erhielt er - wie jede Weihnachten - den obligatorischen Strickpullover, den sie in den kunterbuntesten Farben gestrickt hatte, der aber trotzdem wunderbar aussah. Hagrid hatte ihm einen Weihnachtskuchen gebacken, von dem Harry jetzt schon wusste, dass er nicht das Risiko eingehen würde, ihn zu essen. Dann machte er das letzte Päckchen auf. Es war von Hermine. Harry schaute überrascht auf das kleine Säckchen, auf dem ein kleines, goldenes H gestickt war. „Darin kannst Du immer eine Phiole verstauen, wenn Du unterwegs bist. In diesen Säckchen kann sie nicht kaputt gehen.“, erklärte Hermine verlegen.

Harry schaute von dem Geschenk auf und lächelte sie an. „Danke.“, sagte er. Ja, so war Hermine eben. Sie hatte sich Gedanken gemacht und ihm etwas geschenkt, das wirklich nützlich für ihn war. Sollte er tatsächlich Auror werden können, wäre dies wirklich von Vorteil, denn er musste den Trank ja immer bei sich haben und er konnte es sich nicht leisten, dass er den Trank nicht griffbereit hatte, das hatte er vor drei Monaten schmerzlich lernen müssen.

Nein, er wollte jetzt nicht daran denken. Immerhin war Weihnachten und da wollte er einfach mit seinen Freunden zusammen sein und eine schöne Zeit haben. „Was haltet Ihr davon, wenn wir uns fertig machen und zum Frühstück gehen?“, fragte er daher.
„Ja, das ist eine gute Idee. Ich habe einen Riesenhunger.“, sagte Ron und sprang auf.

Gesagt, getan. Eine halbe Stunde später trafen sie sich im Gemeinschaftsraum wieder und gingen gemeinsam hinunter in die Große Halle. Nur wenige Schüler waren über die Ferien in Hogwarts geblieben und so hatte Professor McGonagall, so wie es Dumbledore immer getan hatte, die vier Haustische verschwinden lassen und an deren Stelle einen großen, runden Tisch für die Dagebliebenen heraufbeschworen. Ein riesiger Weihnachtsbaum stand dort, wo sonst immer der Tisch für die Lehrer stand und trug Kugeln in allen Farben der Häuser. Harry setzte sich und langte ordentlich zu. Das Essen schmeckte hervorragend und Harry plauderte ein wenig mit Ron, wofür sich beide einen tadelnden Blick von Hermine einfingen, da sie dies auch taten, wenn ihre Münder noch voller Essen waren.

Die Türen der Großen Hallen wurden aufgestoßen und herein kam niemand anderes als Draco Malfoy, der Severus Snape folgte. Harry hatte eine ganze Weile gebraucht, um zu verdauen, dass die beiden zurück an der Schule waren. Er konnte einfach nicht über seinen Schatten springen. Als ihn in den letzten Sommerferien ein Brief von Snape erreicht hatte, hatte er ihn zunächst wegwerfen wollen, doch dann hatte seine Neugierde gesiegt und er hatte ihn geöffnet. Heraus waren ein weitere Umschlag und ein Brief gefallen. Snape hatte nur ein paar wenige Zeilen geschrieben. „Potter lesen Sie sich diesen Brief gut durch. Es ist wichtig, dass Sie verstehen! S. Snape.“

Und dann hatte Harry sich den Umschlag genauer angesehen. Sein Herz hatte sich schmerzhaft zusammengezogen und seine Finger angefangen zu zittern. Die Handschrift kannte er. Es war die seines ehemaligen Direktors, Albus Dumbledore. Harry hatte den Brief so oft gelesen, dass er ihn auswendig konnte.

Lieber Harry,

wenn Du diesen Brief hier erhältst, bin ich tot. Ich weiß nicht, wer es war, Draco Malfoy oder Severus, aber das ist auch nicht so wichtig. Es ist wichtig, dass Du Dir die folgenden Zeilen genau durchliest und verstehst, warum geschehen ist, was geschehen ist.

Ich wusste seit Anfang des Schuljahres, dass Draco den Auftrag erhalten hatte, mich zu töten. Professor Snape hat mich darüber unterrichtet und auch darüber, dass er einen Schwur abgelegt hat, ihm zu helfen. Es wird für Dich schwer sein, das zu verstehen, aber ich habe von ihm verlangt, dass er diesen Schwur einhält und ich hoffe, dass letztendlich er es war, der es vollendet hat. Du fragst Dich jetzt sicher, warum ich dies hoffe. Ich bin davon überzeugt, dass Draco im Grunde genommen ein guter Junge ist, der nur von seinem Vater verblendet wurde. Ich möchte nicht, dass er zum Mörder geworden ist und ebenfalls denselben, falschen Weg einschlägt, wie seine Eltern. Wenn Professor Snape es also tun musste, gibt es Hoffnung für den jungen Malfoy.

Und trotzdem tut es mir auch unendlich Leid, wenn schließlich Professor Snape es tun musste. Ich habe oft mit ihm darüber gestritten, weil er es nicht tun wollte, doch er ist viel wichtiger in diesem Kampf, als ich es bin. Er ist besonders wichtig für Dich, Harry. Auch er weiß von den Horkruxen und er wird in der Lage sein, Dir wertvolle Informationen zu verschaffen, wenn er erst einmal an die Seite Voldemorts zurückgekehrt ist. Informationen, die Dir wahrscheinlich helfen werden, die restlichen Horkruxe zu finden und zu zerstören. Ich bitte Dich Harry, vertraue mir, wenn ich Dir sage, dass Du ihm vertrauen kannst. Sonst waren sein und mein Opfer umsonst. Auch wenn Du es jetzt wahrscheinlich nur schwer glauben kannst. Er ist loyal und wird alles tun, um Dir zu helfen.

Harry, ich verlass mich auf Dich, dass Du meinen Worten Glauben schenkst. Ob wir diesen Kampf letztendlich gewinnen können, hängt meines Erachtens allein davon ab, ob Du es schaffst, ihm zu vertrauen. Bitte erfüll mir diesen Wunsch. Lass Dich nicht durch Hass leiten.

Wenn Professor Snape Informationen erhält, wird er sie Dir zukommen lassen. Es ist äußerst wichtig, dass Du ihm nicht zurück schreibst. Das könnte alles gefährden.

Harry, mein Junge, ich weiß, dass Du es schaffen kannst. Ich glaube an Dich.

Albus Dumbledore

Dieser Brief hatte alles verändert und so schwer es Harry auch fiel, begann er, Snape zu verzeihen. Es war schwer, doch mit jedem Brief, den er von seinem Tränkeprofessor erhielt, wuchs dieses Gefühl. Wenn Snape ihm schrieb, wo sich einer der Horkruxe wahrscheinlich befand und wie er ihn vernichten konnte, ohne sich selbst oder den anderen großen Schaden zuzufügen, wusste er immer mehr, dass er dem Mann vertrauen konnte. Und dann, als nur noch ein Horkrux und Voldemort selbst übrig waren, kam ein Brief von Snape, der einen weiteren Brief Dumbledores enthielt. Auch diesen kannte Harry noch in und auswendig.

Lieber Harry,

noch einmal schreibe ich Dir, denn ich muss Dir etwas sagen, was ich Dir erst jetzt sagen kann. Wenn Du diesen Brief liest, heißt das, dass Du alle Horkruxe - bis auf einen - vernichten konntest. Ich hoffe, dass Du unverletzt bist und nun Kraft hast, die letzte Schlacht zu schlagen.

Mach Dir keine Sorgen um den letzten Horkrux. Um Nagini wird sich Severus kümmern, sobald der letzte Kampf beginnen wird. Und er hat noch eine weitere Aufgabe, Harry, aber bevor ich Dir sagen kann, was es ist, muss ich ein wenig ausholen.

Wie Du Dich sicherlich erinnern wirst, habe ich Dir einmal gesagt, dass Voldemort einen Teil seiner Kräfte auf Dich übertragen hat. Die Verbindung, die ihr beide habt, bezeugt das. Eine ähnliche, doch stärkere Verbindung besteht zwischen Voldemort und Nagini. Nein, Harry, ich weiß, was Du jetzt denkst, aber ich kann Dich beruhigen. Du bist kein Horkrux, aber dennoch hat Voldemort einen Teil von sich auf Dich übertragen und es wäre deshalb durchaus möglich, dass Du ihn damit am Leben halten könntest, so dass er wieder nicht endgültig besiegt werden kann.

Deshalb haben Professor Snape und ich einen Zauber entwickelt, mit dem wir die Verbindung zwischen euch endgültig kappen und diesen Teil aus Dir entfernen können, doch das können wir erst in dem Moment tun, wenn Du Voldemort besiegst. Es wird äußerst schwer werden, doch ich vertraue Severus, dass er es schaffen wird. Daher ist es wichtig, dass Du ihm vollkommen vertraust, wenn Du in die letzte Schlacht ziehst. Ich weiß, dass ihr beide es schaffen könnt.

Es tut mir Leid, dass ich Dir das nicht schon früher gesagt habe, doch ich hielt es für das Beste. Bitte vergib mir.

Viel Glück, Harry.

Albus Dumbledore

Der Zauber hatte funktioniert. Er hatte Snape vertraut und war nicht enttäuscht worden. Gemeinsam hatten sie es tatsächlich geschafft, Voldemort endgültig zu besiegen. Und es war keinesfalls eine große Schlacht geworden. Er und Snape hatten hinterhältig gehandelt und ihn zu zweit überrascht. Voldemort hatte kaum Zeit gehabt zu reagieren und es war vorbei gewesen.

Danach war Snape zusammen mit Malfoy auf die Schule zurückgekehrt und die Zaubererwelt hatte von dem Opfer Snapes und Dumbledores erfahren. Sein Zaubertränkelehrer wurde nun ebenso als Held behandelt wie er und mit großer Genugtuung konnte Harry erkennen, dass auch er sich in dieser Rolle nicht gefiel.

Malfoy hatte sich ruhig verhalten. Sein Status innerhalb Slytherins war nicht mehr derselbe, wie zuvor, wobei Harry nicht wusste, warum das so war. Er hatte dem Blonden noch immer nicht verziehen, auch wenn der es nicht geschafft hatte, Dumbledore zu töten. Harry schaffte es kaum, in einem Raum mit ihm zu sein. Und so war es auch jetzt. Als er die beiden hereinkommen sah, stand er einfach auf und ging an ihnen vorbei aus der Halle. Hermine konnte in Dracos Gesicht sehen, dass diesen die Reaktion des Gryffindors auf ihn erzürnte. Es schien so, als hätte er endgültig die Nase voll davon, denn er drehte sich einfach um und folgte dem Gryffindor.

Harry bemerkte Draco erst, als der ihn packte, herumdrehte und gegen eine Wand presste.
„Potter, ich habe es langsam satt, dass Du mich wie den letzten Dreck behandelt, mit dem Du nicht einmal gemeinsam in einem Raum sein kannst.“, knurrte er.
„Lass mich los, Malfoy.“, fauchte Harry und versuchte, dem eisernen Griff zu entkommen, doch Malfoy war stärker und hielt ihn einfach fest.
„Gar nichts werde ich tun. Du wirst mir jetzt sagen, was das soll.“, beharrte Draco.
Doch Harry schwieg einfach. Was sollte er Malfoy auch sagen? Er sah, wie sich dessen Augen zu Schlitzen verengten und dann wurde er noch kräftiger gegen die Wand gedrückt.

„Malfoy, lass ihn los.“, rief Ron, der zusammen mit Hermine auf ihn zu gerannt kam.
Draco schaute ihn kurz durchdringend an, ehe er plötzlich mit Harry zusammen einfach durch die Wand fiel. Sie kamen auf dem Boden auf und schauten sich kurz erschrocken an, ehe Harry sich bewegte und Draco, der auf ihn gefallen war, von sich herunter schubste.
Harry betastete die Wand, durch die sie soeben gefallen waren, doch die war massiv und ließ ihn nicht wieder hindurch.
„Ron, Hermine? Könnt Ihr mich hören?“, rief er, doch er erhielt keine Antwort darauf. Wütend wirbelte er zu Draco herum, der sich inzwischen auch aufgerappelt hatte und ihm mit festem Blick begegnete.

Eigentlich wollte Harry den Blonden anschreien, doch das würde wohl auch nichts bringen und so schaute er sich einfach in dem Zimmer um. Als Zimmer konnte man es wohl kaum bezeichnen. Es war ein einfacher Raum, in dem sich keine Möbel, Fenster oder Türen befanden, der aber trotzdem hell war. Woher das Licht kam, wusste Harry nicht, doch er hatte im Moment auch andere Sorgen. Wie sollten sie hier wieder raus kommen?

Sein Blick fiel wieder auf den Slytherin, der merkwürdig angespannt war. Doch, was störte ihn das? Er musste hier raus. Vielleicht ließ ihn ja eine andere Wand wieder hinaus. Harry ging alle Wände ab, doch auch hier hatte er keinen Erfolg. Er war offensichtlich darauf angewiesen, dass man sie hier herausholte. Er drehte sich wieder zu Draco, der immer noch starr auf seinem Platz stand und sich nicht bewegte. Harry musterte ihn von oben bis unten. Die Hände des Blonden waren so fest zu Fäusten geballt, dass die Knochen schon weiß hervortraten. Er stand einfach stocksteif in dem Raum und Harry konnte sehen, dass er leicht zitterte.

„Was ist los, Malfoy? Hast Du Platzangst?“, höhnte Harry und ging um ihn herum, wobei er ihn kritisch beäugte. Draco rührte sich nicht und starrte einfach auf die Wand vor sich. Harry hatte das Gefühl, dass der Blonde vollkommen weggetreten war. Das machte ihm nun doch ein wenig Sorgen. „Hey, Malfoy, ich rede mit Dir.“, sagte er laut und rüttelte ihn leicht.
Das schien Draco aus seiner Starre zu reißen. „W-Was?“, fragte er.
„Ich habe gefragt, ob Du Platzangst hast.“, antwortete Harry.
„Red keinen Stuss, Potter.“, schnarrte Draco, doch ein leichtes Beben lag in seiner Stimme.
„Na dann ist ja gut.“, sagte Harry. „Weißt Du, wie wir hier wieder heraus kommen? Immerhin bist Du dafür verantwortlich, dass wir hier sind.“

Draco schnaubte nur und blieb weiterhin mit Blick auf die Wand, die sie verschluckt hatte, stehen. „Das ist ja großartig.“, regte sich nun Harry auf. „Wir sind hier zu Weihnachten gefangen und kommen nicht mehr aus diesem Raum. Wirklich toll gemacht, Malfoy.“
„Wenn Du mich nicht wie den letzten Dreck behandelt hättest, wäre das auch nicht passiert.“, schnappte Draco.“
„Wundert Dich das denn? Du hast versucht Dumbledore umzubringen.“, erwiderte Harry scharf.
„Denkst Du, ich hatte eine Wahl?“, fragte Draco aufgebracht. „Was hätte ich denn Deiner Meinung nach tun sollen? Der Dunkle Lord hat mir diesen Auftrag gegeben. Er hätte mich einfach getötet, wenn ich es nicht getan hätte.“

„Wieso hast Du es dann nicht beendet, als Du dann die Gelegenheit hattest?“, wollte Harry wissen.
„Ich bin kein Mörder, Potter, egal was Du von mir denken magst.“, sagte Draco.
Harry schnaubte und setzte sich auf den kühlen Steinfußboden. Draco schaute ihn noch kurz durchdringend an, doch als der Gryffindor ihn einfach wieder ignorierte, setzte er sich ebenfalls, jedoch in eine andere Ecke des Raumes.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry wusste nicht, wie lange sie schon so da saßen, doch es kam ihm wie eine kleine Ewigkeit vor. Warum hatten es Ron und Hermine noch nicht geschafft zu ihm vorzudringen? Sie hatten doch mit Sicherheit auch schon die Lehrer geholt. Die mussten doch wissen, wie man aus diesem Raum oder eher dieser Zelle kam. Harry wurde unruhig. Was war, wenn sie es nicht schaffen würden, ihn hier heraus zu holen? Er brauchte gegen Nachmittag seinen Trank wieder. Doch daran wollte er im Moment eigentlich nicht denken.

Er schaute wieder hinüber zu Draco, der ihm gegenüber saß und ihn nicht anschaute. Harry beunruhigte der Anblick des Blonden. Dracos Gesicht war ausdruckslos, doch seine ganze Haltung verriet, dass er noch immer sehr angespannt war und leicht zitterte.
„Malfoy, was ist los?“, fragte Harry. „Du siehst aus, als würdest Du jeden Moment einen Herzanfall bekommen.“
„Das geht Dich nichts an, Potter.“, schnarrte Draco.
„Hör zu. Ich weiß nicht, wie lange wir hier drin sein werden, also sollte ich wissen, was mit Dir los ist.“, antwortete Harry ruhig.

Draco verdrehte die Augen. „Ich fühle mich einfach unwohl hier drin.“, sagte er schlicht.
„Warum?“, fragte Harry.
„Genügt es Dir, wenn ich sage, dass der Lord kein Versagen geduldet hat?“, fragte Draco durch zusammengepresste Zähne.
„Was ist genau passiert?“, wollte Harry wissen.
„Das geht Dich überhaupt nichts an, Potter!“, schnappte der blonde Slytherin, doch die Frage schien ihn beunruhigt zu haben, denn er zog seine Beine zu seiner Brust hinauf und umschlang sie schützend mit seinen Armen.
„Hör zu. Ich habe Dir gesagt, was Du wissen wolltest. Ich habe Dir gesagt, woran es liegt, dass ich so zu Dir bin, wie ich es nun einmal bin. Du wolltest, dass sich das ändert, das kann es aber nur, wenn Du mir sagst, warum Du es damals nicht zu Ende gebracht hast und was danach passiert ist.“, sagte Harry und schaute den Blonden fest an.

„Ich habe Dir doch schon gesagt, dass ich kein Mörder bin.“, erwiderte er aufgebracht. „Ich konnte Dumbledore nicht einfach umbringen. Ich…“
„Harry? Harry, kannst Du mich hören?“, unterbrach ihn plötzlich eine besorgte und aufgeregte Stimme.
„Hermine?“, antwortete Harry. „Ja, ich kann Dich hören.“
„Merlin sei Dank. Wir versuchen schon seit Stunden zu Euch durchzudringen.“, antwortete sie.
„Könnt ihr uns hier raus holen?“, fragte Harry hoffnungsvoll.
„Leider wissen wir noch nicht wie, Mister Potter.“, antwortete McGonagall. „Können Sie mir sagen, wo sie sich befinden?“
„Es ist ein kleiner Raum, der nur aus vier kahlen Wänden besteht. Es gibt keine Fenster und Türen.“, antwortete Harry.
„Von so einem Raum habe ich noch nichts gehört.“, sagte die Direktorin. „Ich werde sofort nachsehen, ob ich irgendetwas über ihn in den Aufzeichnungen der früheren Direktoren finde.“
„Kann ich Ihnen helfen?“, hörte er Hermines Stimme.
„Das ist eine gute Idee, Miss Granger. Sie können mir auch helfen, Mister Weasley.“, sagte sie.

Kurz war es stil, ehe erneut jemand sprach. „Wie geht es Ihnen, Mister Potter?“, fragte Snape.
„Ich… ich merke schon die ersten Anzeichen.“, sagte Harry und ignorierte die fragenden Blicke Malfoys.
„Haben Sie einen Trank bei sich?“, fragte der Tränkelehrer weiter.
„Nein. Ich habe ihn heute früh genommen und nicht damit gerechnet, dass nun so etwas passiert.“, gab Harry zu.
„Wir werden versuchen, Sie beide rechtzeitig heraus zu holen. Versuchen sie es zurückzuhalten.“, sagte Snape. „Wie geht es Dir, Draco?“
„Es geht mir gut.“, antwortete Draco fest. „Es wäre nur nett, wenn ihr uns so schnell wie möglich hier herausholen könntet.“
„Wir werden unser Möglichstes tun.“, erwiderte Snape.

Dann war es wieder still im Raum. Harry sah Draco nicht an, sondern blieb einfach weiter mit starrem Blick sitzen. Er hoffte sehr, dass sie wirklich bald befreit wurden. Minutenlang schwiegen sie beide, ehe Harry wieder seinen Blick zu Draco richtete. Der Blonde musterte ihn, doch seine angespannte Haltung hatte sich nicht verändert. „Malfoy, jetzt sag mir schon, was mit Dir los ist.“, forderte er ihn auf. „Ich sehe doch, dass es Dir nicht gut geht.“
Draco schwieg einfach weiter, so versuchte es Harry noch einmal. „Ich war damals dabei, ich meine, auf dem Turm. Ich habe gehört, wie Du Dich mit Dumbledore unterhalten hast. Warum hast Du nicht auf ihn gehört? Warum hast Du sein Angebot, Dich zu verstecken, nicht angenommen?“

„Du warst da?“, keuchte Draco erschrocken, worauf Harry nickte.
„Ich war unter meinem Tarnumhang und konnte mich nicht bewegen, da Dumbledore einen Zauber auf mich gelegt hatte. Also würdest Du mir nun bitte erzählen, wie es danach weiterging, nachdem ihr geflohen seit?“

Draco überlegte kurz, ehe er schließlich nickte. „Gut Potter, ich erzähle es Dir, aber ich möchte nicht, dass Du mich unterbrichst.“, sagte er. „Das Ganze ist sehr schwer für mich.“
Nachdem Harry genickt hatte, begann er. „Wir sind zu dem Dunklen Lord zurückgekehrt und dort haben wir berichtet, was geschehen war und dass Dumbledore tot war. Er war überhaupt nicht erfreut, dass ich meinen Auftrag nicht ausgeführt hatte und hat mich mit einem Crucio gefoltert. Ich habe noch nie in meinem Leben solche Schmerzen gespürt und ich war mir in dem Moment sicher, dass ich diesen Abend nicht überleben würde. Der Dunkle Lord hat mir auch genau das gesagt. Für ihn war ich ein Versager, da ich meinen Auftrag nicht erfüllen konnte; ein Feigling, den er in seinen Reihen nicht gebrauchen konnte.

Snape hat mich gerettet. Da er den Auftrag schließlich zu Ende gebracht hatte, den ich ausführen sollte, stand er hoch in der Gunst des Dunklen Lords. Er hat darum gebeten, mich am Leben zu lassen. Seine Bitte wurde erfüllt, aber nicht, ohne dass er mich vorher noch weiter gefoltert hat. Danach wurde ich mehr tot als lebendig in ein Verließ eingesperrt, kleiner als dieser Raum hier, aber auch in dem hat sich keine Tür und kein Fenster befunden. Todesser kamen und ihnen hat es Spaß gemacht, mich weiterhin zu quälen. Manchmal war es so schlimm, dass ich mir gewünscht habe, Snape hätte zugelassen, dass ich getötet wurde, dann wäre es endlich vorbei gewesen.

Ich war dort, bis Du schließlich den Dunklen Lord getötet hast. Snape kam und befreite mich. Dieser Raum hier erinnert mich an mein Gefängnis und ich denke, wenn ich allein hier wäre, würde ich wahrscheinlich durchdrehen. Ich erwarte, dass jeden Moment jemand hier hereinkommt und wieder damit beginnt, mich zu quälen.“

Draco schwieg wieder und Minuten, vielleicht sogar Stunden lang, war es still in dem kleinen Raum. Diese Ruhe machte ihn wahnsinnig. Er war während seiner Gefangenschaft lange genug allein in der Stille gewesen. Der Blonde musterte Harry. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Gryffindor. Harry saß merkwürdig steif da. Sein Blick hatte sich auf den Slytherin gerichtet und ein leichter Schweißfilm stand ihm auf der Stirn, obwohl es hier nicht gerade warm war.

„Was ist mit Dir, Potter?“, fragte er. Harry sah merkwürdig durch ihn hindurch und antwortete nicht. „Hey, Potter, ich habe Dich etwas gefragt. Kannst Du mir nicht antworten? Schließlich habe ich Dir auch von mir erzählt.“, sagte er daher, doch von Harry kam keine erkennbare Reaktion. „Potter?“, fragte Draco nun verunsichert und stand auf. Er ging zu ihm hinüber und hockte sich direkt vor ihn. Mit seiner Hand winkte er vor dessen Augen herum, doch Harry reagierte auch darauf nicht. Nicht einmal, als Draco eine Hand auf seine Schulter legte, zeigte der Gryffindor irgendeine Reaktion. Das war sehr merkwürdig und es machte ihm Angst. Resigniert setzte er sich genau vor Harry und schaute ihn weiter an. War es das, worüber der Schwarzhaarige mit Snape vorhin gesprochen hatte? Was sollte er denn jetzt tun? Konnte er irgendwie helfen?

Die Zeit schien endlos zu vergehen, während Draco so vor Harry saß und ihn anstarrte, doch dieser regte sich noch immer nicht und der Blonde war nun wirklich sehr beunruhigt. Was war das nur für ein beschissener Tag. Warum hatte er sich heute Morgen nicht einfach zurückhalten können? Es war Weihnachten und er saß hier mit Potter fest, der mittlerweile so blass war, als würde er jeden Moment sterben.
„Mister Potter.“, ertönte plötzlich wieder Snapes Stimme. „Wie geht es Ihnen?“ Snapes Stimme klang merkwürdig beunruhigt und als Harry wieder nicht darauf reagierte, antwortete Draco.
„Etwas stimmt nicht mit ihm, Professor Snape. Er sitzt ganz merkwürdig da und sagt nichts. Er scheint mich nicht einmal zu bemerkten.“, sagte er.
„Verdammt.“, fluchte Snape. „Seit wann ist er so?“
„Ich weiß es nicht genau. Vielleicht seit einer Stunde?“, antwortete Draco.

„Gut, hör mir zu, Draco. Als Potter den Dunklen Lord besiegt hat, habe ich gleichzeitig einen Zauber angewandt, der die Kräfte, die Voldemort unbewusst auf ihn übertragen hatte, vernichtet hat. Dumbledore und ich haben vermutet, dass er ihn sonst wohl nie endgültig besiegen könnte. Nur leider hatte dieser Zauber eine Nebenwirkung, die sich erst später gezeigt hatte. Er bekommt Anfälle, die extreme körperliche Reaktionen hervorrufen und sehr schmerzhaft sind. Erkläre mir bitte genau seinen Zustand.“
Draco war nun sehr besorgt um den Helden der Zaubererwelt und schaute ihn noch genauer an, ehe er beschrieb, was er sah. „Er ist weiß wie eine Wand und sieht sehr angespannt aus. Seit einer ganzen Weile spricht er nicht mehr und er sieht einfach durch mich hindurch. Außerdem schwitzt er stark.“ Er legte eine Hand auf Harrys Stirn. „Er ist sehr heiß. Seine Stirn glüht förmlich und er zittert etwas.“

„Das ist nicht gut.“, entgegnete Snape. „Solche Anfälle hatte er in der Anfangszeit oft, weil er da noch keinen Trank dagegen hatte. Es scheint schon sehr fortgeschritten zu sein. Du musst ihm helfen. Er darf den Anfall nicht länger bekämpfen, sonst wird sich sein körperlicher Zustand so sehr verändern, dass er nur noch schwer Luft bekommen kann. Versuche für ihn da zu sein und hilf ihm das zu überstehen, Draco. Wir versuchen so schnell es geht zu Euch zu kommen.“
„Wie soll ich das denn machen?“, fragte Draco. Das, was er gehört hatte, beunruhigte ihn sehr.
„Du wirst das schon schaffen.“, sagte Snape. „Ich verlass mich auf Dich.“

Damit war es wieder ruhig. Draco schaute Harry immer noch zweifelnd an, dessen Zittern nun immer stärker wurde. Er konnte hören, wie dessen Zähne knirschten, da er seine Kiefer stark zusammenpresste. Er überlegte nicht lange und handelte. Wenn Snape Recht hatte, dann durfte Harry sich nicht mehr zurückhalten. Er setzte sich neben ihn und hob ihn dann einfach zu sich. Es war nicht einfach, da sich der Gryffindor nur noch mehr verspannte, doch schließlich saß Harry zwischen seinen Beinen. Draco schlang von hinten einen Arm um seine Taille und drückte den Rücken des Gryffindor fest an seine Brust.

„Potter, hör auf, Dich dagegen zu wehren.“, sagte er mit sanfter Stimme. „Lass es einfach zu.“ Doch Harry schien das nicht zu wollen, denn nichts geschah. Draco spürte, wie das Zittern immer weiter zunahm und langsam begann der Schwarzhaarige abgehackt zu atmen. „Verdammt Potter, vergiss Deinen Stolz.“, sagte Draco nun lauter. „Ich weiß, dass es Dir nicht passt mir Deinen Zustand zu zeigen, aber ich will nicht, dass Du hier abkratzt, weil Du einfach zu stur bist.“ Doch noch immer änderte sich nichts an Harrys Zustand. Er schien weiterhin dagegen anzukämpfen.

Langsam wuchs Dracos Panik. Er zog Harry noch fester zu sich. „Harry…“, sagte er, stockte aber kurz, ehe er leise weiter sprach. „Ich… Ich habe Dir nicht alles gesagt. Ich wurde nicht nur gefoltert, weil ich es nicht geschafft hatte, meinen Auftrag auszuführen, sondern auch weil… Also, der Dunkle Lord ist in meinen Geist eingedrungen und hat dadurch herausgefunden, warum ich Dumbledore nicht getötet habe. Es war nicht nur, weil ich nicht zum Mörder werden wollte, sonder auch, weil…“

Er atmete tief durch. Das war eine Sache, von der er nie vorgehabt hatte, sie zu erzählen. Aber vielleicht konnte er Harry dadurch dazu bringen, dass dieser endlich losließ. Also fuhr er schließlich mit zitternder Stimme fort. „Ich konnte es nicht, weil ich daran gedacht habe, wie Du mich danach ansehen würdest. Ich… Du bedeutest mir viel. Viel mehr, als ich mir bis zu diesem Zeitpunkt eingestanden hatte. Ich wusste, dass Dir Dumbledore viel bedeutet und ich wollte Dich durch diese Tat nicht verletzen. Als ich in dieser Zelle war, habe ich nur daran gedacht, wie gern ich Dir das alles sagen würde, wie gern ich Dir sagen würde, dass ich Dich liebe. Ich könnte nicht damit leben, wenn Du jetzt nur deswegen stirbst, weil Du es nicht ertragen kannst, vor mir Deine Schwäche zu zeigen. Bitte… Harry. Ich flehe Dich an, lass es zu. Ich werde nie jemandem etwas darüber sagen und ich verspreche Dir, mich in Zukunft von Dir fern zu halten, wenn Du mich nicht ertragen kannst, aber bitte hör auf Dich dagegen zu wehren und lass los.“

Und tatsächlich konnte er plötzlich spüren, wie sich Harrys Körper kurz entspannte, ehe er sich aufbäumte und ein gequälter Laut seiner Kehle entkam. Draco festigte seinen Griff um die Taille Harrys und nahm mit der anderen Hand eine Hand Harrys in seine. Es tat ihm weh, Harry so leiden zu sehen. Die Schmerzen mussten riesig sein. Der Schwarzhaarige bäumte sich immer wieder auf, doch Draco hielt ihn einfach fest und flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr. Schmerzhaft wurde seine Hand gedrückt, während sich Harrys andere Hand an sein Bein klammerte und ebenso schmerzhaft zudrückte. Und dann begann der Gryffindor zu schreien. Er schrie seinen ganzen Schmerz heraus. Es war ohrenbetäubend laut in diesem kleinen Raum, doch Draco flüsterte weiter beruhigend in Harrys Ohr und ignorierte den Schmerz, den dessen Hände bei ihm verursachten.

Die Minuten vergingen und noch immer schrie Harry. Draco liefen unbewusst Tränen über die Wangen. Und sie liefen weiter, als die Schreie Harrys endlich verstummten und er aufhörte, sich aufzubäumen. Harry keuchte vor Anstrengung, doch offensichtlich war es endlich vorbei. Draco hielt ihn weiterhin fest an sich gedrückt und flüsterte weiterhin beruhigende Worte, als Harry plötzlich begann hemmungslos zu schluchzen. Draco löste seine Hand aus der Hand des Gryffindor und begann ihn beruhigend zu streicheln, was nur dazu führte, dass dieser noch stärker weinte. Draco wollte sich nicht vorstellen, wie schlimm die Schmerzen gewesen sein mussten und es tat ihm unendlich Leid, dass Harry sie nur erleiden musste, weil sie durch seine Schuld hier gefangen waren.

Langsam drehte er sich mit dem Gryffindor, bis sie beide auf dem Steinfußboden lagen. Draco legte seinen Umhang beschützend um Harry, ließ dabei aber nicht seinen festen Griff um dessen Taille. Er wollte, dass Harry spürte, dass er nicht alleine war. Erst nach mehreren Minuten, die Draco vorkamen wie Stunden, hörte der Schwarzhaarige auf zu weinen.
„Geht es wieder?“, fragte Draco sanft.
Harry nickte nur schwach, ehe er vor Erschöpfung einschlief, während Draco über ihn wachte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

So waren sie zwei weitere Stunden später endlich gefunden worden. McGonagall, Hermine und Ron hatten schließlich etwas in den Aufzeichnungen gefunden. Vor über vierhundert Jahren waren schon einmal zwei Schüler von diesem verschluckt worden. In den Aufzeichnungen stand, dass man nicht wüsste, woher dieser Raum kam, doch auch damals waren zwei Schüler hier gewesen, die miteinander nicht klar kamen und erst zwei Tage später hatte man sie durch einen Zauber befreien können.

Snape war sofort hereingerauscht gekommen und hatte sich zu den beiden gekniet und Harry einen Trank eingeflößt, während Ron und Hermine ungläubig auf das Bild starrten, das sich vor ihnen geboten hatte. Snape hatte danach Harry vorsichtig hochgehoben und war mit ihm zur Krankenstation geeilt. Dann hatte auch Draco sich aufgerappelt und hatte den Raum verlassen. Er wollte schon gehen, als Hermine ihn plötzlich aufhielt. „Danke, dass Du ihm geholfen hast.“, hatte sie gewispert und danach den überraschten Draco in eine feste Umarmung gezogen, ehe sie Ron und McGonagall auf die Krankenstation gefolgt war.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, strömten sofort die Ereignisse des gestrigen Tages wieder auf ihn ein. Er griff sich eine Phiole des Trankes, die neben seinem Bett auf dem Nachttisch stand und trank deren Inhalt. In einem der Nachbarbetten lag sein bester Freund und hatte Hermine fest umschlungen, während sie beide schliefen. Sofort musste der Gryffindor daran denken, dass Draco ihn gestern ebenso schützend gehalten hatte. Leise stand er auf und schlich sich in seinem Schlafanzug aus der Krankenstation. Er musste unbedingt zu dem Blonden. Hermine und Ron bemerkten ihn nicht.

Es war noch sehr früh und Harry konnte, als er an den Fenstern auf den Gängen vorbeilief, erkennen, dass es frisch geschneit haben musste. Es war ein wundervoller Weihnachtstag. Plötzlich bemerkte er, wie jemand am anderen Ende des Ganges stehen geblieben war und ihn erschrocken anschaute, ehe er sich umdrehte und wieder eilig verschwand. Harry hatte das blonde Haar des anderen erkannt und eilte ihm nun hinterher. „Draco, warte.“, rief er, als der Blonde endlich wieder in Sichtweite kam und tatsächlich blieb der andere stehen und drehte sich langsam um.

Harry kam direkt vor ihm zum Stehen und keuchte leicht. Er sah direkt in die sturmgrauen Augen seines Gegenübers, die ihn unsicher musterten. „Ich… ich wollte mich bei Dir bedanken.“, sagte Harry.
Draco nickte leicht. „Keine Ursache.“, sagte er und wollte sich schon umdrehen und wieder verschwinden, als eine der Hände seinen Arm griff und ihn so aufhielt.
„Draco, ich muss es wissen. War das gestern Dein Ernst, als Du gesagt hast, dass Du mich liebst?“, fragte Harry und seine smaragdgrünen Augen bohrten sich in die des Slytherin.
Wieder nickte Draco leicht. „Aber deswegen musst Du Dich zu nichts verpflichtet fühlen. Ich habe Dir versprochen, dass ich Dir aus dem Weg gehen werde und das werde ich auch tun. Ich erwarte nichts von Dir. Ich habe verstanden, dass Du mich verabscheust.“, sagte er leise, ehe er erneut versuchte sich umzuwenden und zu gehen, doch Harrys Hand hielt ihn noch immer fest.

„Draco, einer der Gründe, warum ich Dir in den letzten Monaten aus dem Weg gegangen bin, war der, weil ich auch Gefühle für Dich habe und mich deshalb Deine Tat noch mehr verletzt hat. Ich verstehe jetzt, dass ich falsch lag. Es tut mir Leid.“, sagte er.
Draco blickte ihn ungläubig an. „Ich möchte Dir etwas geben. Sieh es als verspätetes Weihnachtsgeschenk an.“, flüsterte Harry nun, ehe er sich leicht vorbeugte und seine Lippen sanft auf die des überraschten Slytherin legte.

Beschämt schaute er weg, als er sich wieder von Draco löste. „Ist das Dein Ernst?“, fragte Draco mit zittriger Stimme.
„Ja, Draco.“, antwortete Harry mit einem unsicheren Lächeln. „Ich weiß, dass wir noch viel zu klären haben, aber ich habe Gefühle für Dich, die sich nicht so einfach abstellen lassen. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, das, was zwischen uns steht, zu bereinigen, denn darüber würde ich mich ehrlich freuen.“
„Das würde ich gerne.“, erwiderte Draco mit belegter Stimme, was dazu führte, dass erneut Harry Lippen auf seine trafen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Den ganzen Tag hatten sie miteinander geredet und nun war es Abend und Harry saß im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Auf der Couch ihm gegenüber saßen Ron und Hermine und schauten auf das befremdliche Bild vor ihnen. Hier im Gemeinschaftsraum der Gryffindors saß Draco Malfoy, Eisprinz von Slytherin, und hatte seine Arme fest um Harry Potter, den Helden der Zaubererwelt, geschlungen, der auf seinem Schoß saß und sich eng an den Blonden kuschelte, der ihm immer wieder kleine Küsse auf den Nacken setzte, die diesen wohlig aufseufzen ließen. Im Kamin knisterte ein gemütliches Feuer und an dem Weihnachtsbaum der Gryffindors waren grüne und silberne Kugeln erschienen. Gemütlich ließen die vier dieses Weihnachten ausklingen und in den folgenden Jahren wurde dies an dem zweiten Weihnachtsfeiertag zu einer Tradition der vier. Diesen Abend verbrachten sie immer gemeinsam, Harry gekuschelt an Draco und Hermine gekuschelt an Ron.


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