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Fanfiction

Harry Potter and the Legions of Chaos II - Age of Gods - Memento Mori

von Shag

19. Memento Mori

Kristallklar lag der See vor Harrys Füßen und hielt einen trügerischen Schein von Frieden und Ruhe bereit. Der Schnee rieselte leise und legte sich sanft auf das wirre schwarze Haar des jungen Mannes, der seine Frau neben sich im Arm hielt. Eine Woche war seit der tragischen Schlacht vor Grenoble vergangen und keiner seiner Freunde konnte die Geschehnisse vergessen, geschweige denn er selbst. Viel hatte er in seinem jungen Leben schon gesehen, doch nichts war vergleichbar mit der zerstörerischen Kraft und unglaublichen Grausamkeit, die ein solcher Kampf hervorbringen konnte. Schweigend hinterließ das junge Ehepaar Fußspuren im Schnee, und nicht einmal die Nähe des Partners konnte die geistige Leere vertreiben.

„Wie geht es ihm?“ Ginnys sanfte Stimme durchbrach schlussendlich das Schweigen, und sie blickte mit Harry gemeinsam über den See hinauf zum Schloss.

„Keine Ahnung.“

„Er hat sich noch immer nicht blicken lassen?“

Harry schüttelte den Kopf und wischte sich über sein Gesicht. Ob es nun Tränen waren oder nur der Schnee, der sein Gesicht benetzte, konnte er selbst nicht mehr genau sagen. „Seit wir zurück gekehrt sind, hat sich Jack zurück gezogen und lässt niemanden außer Luci in seine Nähe. Aber auch mit ihr spricht er nicht wirklich viel.“

„Gib ihm Zeit, Harry. Hermine war mehr als nur seine Freundin. Ich möchte mir nicht mal vorstellen, wie es ist, einen Teil seiner Seele zu verlieren.“

Harry nickte nur betrübt. „Sie war wie eine Schwester für mich. Ich kann nicht glauben, dass … das …“ Harry stockte, die Worte, die das Geschehene so einfach ausdrücken würden, wollten einfach nicht über seine Lippen kommen. „Wie geht es ihren Eltern?“

„Jack hat nach eurer Rückkehr mit ihnen gesprochen. Sie sind am Boden zerstört, aber sie sind zugänglicher als Jack. Trotz diesem Verlust machen sie sich Sorgen um Jack.“

Harry nickte nur betrübt und drückte seine Frau enger an sich. „Wir brauchen einen neuen Plan“, versuchte Harry vom Thema abzulenken. „Abrakahl hat in einer Woche halb Frankreich überrannt. Wenn das so weiter geht …“

„Rede mit ihm. Ich werde nach den Kindern sehen.“ Ihre Blicke trafen sich erneut, und die Unsicherheit war nicht zu übersehen. „Nun geh schon und mach dir nicht zu viele Sorgen. Wir sind die Guten. Wir gewinnen immer.“ Ein gequältes Lächeln verirrte sich auf Ginnys Lippen und konnte doch nicht über ihre eigene Angst hinweg täuschen, die anhielt und sich nur vergrößerte, als sie ihrem Mann auf seinem Weg zum Schloss hinterher blickte.


„Was ist passiert Bommel?“

Der Hauself schaute seinen Meister besorgt an und reichte ihm eine seiner kleinen Hände, um ihm hoch zu helfen. Die Sorgen um seinen Gebieter waren seit seiner Rückkehr nur gewachsen, doch stark musste er bleiben. Schwäche gehörte nicht zu seinen Aufgaben, sie wäre nur hinderlich und würde die Arbeit negativ beeinflussen. „Jack ist hingefallen. Jack hat Kopf an Tisch gestoßen. Geht es Jack gut?“

„Ja, geht schon. Danke Bommel. Hab’ ich gerade aufgeräumt?“ Jack rieb sich den Kopf und blickte sich unsicher im Zimmer um. Ein wenig schwummerig war ihm schon, und das gleißende Licht, das durch den Schnee und das Glas des Fensters reflektiert wurde, machte die Sache nicht unbedingt besser. Langsam ging er auf das Fenster zu und streichelte Spidey, die kleine Kreuzspinne, die sich an seinem Fenster eingenistet hatte, über den Rücken. „Hier kleiner Freund, ein paar Fliegen.“

„Spinne?“, fragte Bommel ungläubig. „Bommel so unaufmerksam. Hat nicht richtig sauber gemacht. Bitte verzeiht Meister Jack.“

„Lass den Quatsch, Bommel. Die Spinne möchte auch nur ihre Ruhe, genau wie ich. Sie darf hier wohnen, ok?“

Bommel nickte ergeben und schaute weiterhin zu seinem Meister auf. „Geht es Jack gut?“

„Natürlich nicht.“ Jacks Augen glühten wieder bedrohlich vor innerem Feuer, während er seine Wut hinausschrie, und sein Elf sich erschocken duckte. Er hatte sich in der letzten Woche an die Wutausbrüche von Jack gewöhnt. Auch wenn er Bommel niemals schlug, machten ihm diese Anfälle immer wieder Angst. „Tut mir leid Bommel. Es ist nur … alles ist so verwirrend. Seit sie weg ist, kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Nicht mal diese scheiß Kette kann mir helfen, meine Gedanken zu ordnen. Sie ist nichts als eine beschissene, schwere Last die mich fesselt.“ Die letzten Worte schrie Jack nur noch wütend in den Raum, während er sich den Anhänger vom Hals riss und wutentbrannt in eine Ecke feuerte. Anfangs war es für Jack nur ziemlich schwer mit der geistigen Leere des Verlustes auszukommen. In den letzten zwei Tagen wurde es allerdings immer schlimmer. Fast so als wenn sein Geist nicht loslassen konnte, drehten sich seine Gedanken immer nur um die eine Person die er so liebte. Als wäre sie nicht wirklich weg. Ein Teil von ihm spürte Hermine noch immer und glaube fest daran sie würde jeden Moment einfach durch die Tür spazieren als wäre nichts gewesen. Das war noch viel Schlimmer als einfach nur den Verlust verarbeiten zu müssen. Alles hat seinen Preis und den Preis für einen Seelenbund ...... wer konnte ihm schon sagen wie es sich auf ihn auswirken würde.
„Ich muss irgendetwas zerstören“, waren seine letzten Worte, bevor er seine Wohnung verließ und einen traurigen, kleinen Hauselfen zurückließ.


Die magische Energie war förmlich zu spüren, schon bevor Harry den Raum der Wünsche betrat. Er musste nicht lange suchen, um seinen Freund zu finden, der ihm momentan die größten Sorgen bereitete. Wie erwartet tobte sich Jack hier in diesem Raum nach allen Regeln der Kunst aus. Schweißgeruch trat ihm in die Nase, während Explosionen Harry fast die Trommelfelle zerrissen. Wie ein irrer wirbelte Jack sein Schwert auf immer wieder neu auftauchende Dummis, und während einige durch Stiche, Hiebe und Schläge seines Schwertes zerfielen, zerfetzte es die übrigen durch diverse Zauber.
Ein Schauer lief Harry über den Rücken, als er die Energie der schwarzen Magie förmlich spüren konnte. Erst nach ein paar Minuten konnte er sich von dem Anblick lösen und mit einem Schwenker seines momentan geschrumpften Zauberstabes die Dummis in Luft auflösen.
Betrübt schaute er seinen Freund an, der schweißgebadet und schwer atmend seinen Blick erwiderte. „Was soll das?“, fragte Jack mürrisch.
„Was tust du hier Jack?“ erwiderte Harry ohne auf seine Frage einzugehen.
„Nach was sieht es denn aus?“, stellte Jack die fast schon abwesend klingende Gegenfrage. „Ich jage Scheißdreck in die Luft.“
„Ich möchte mit dir reden.“
„Ich nicht. Lass mich alleine … bitte.“
„Nein“, entgegnete Harry energisch und trat nun direkt vor Jack, um ihm tief in die Augen zu blicken. Anhand dieser Geste konnte Jack das erste Mal deutlich erkennen, dass sein Freund eindeutig zu viel Zeit mit Dumbledore verbrachte. Nicht nur dieser Blick, auch die sture Haltung, jemandem seine verdiente Ruhe vorzuenthalten, konnte einem den letzten Nerv rauben. „Harry, ich bin jetzt wirklich nicht in der Stimmung, mit dir ein Schwätzchen zu halten. Also geh, und lass mich in Ruhe.“
„Nein. Ich bin dein Freund, und du brauchst Hilfe.“
Wütend steckte Jack das Schwert in die Scheide auf seinem Rücken und wandte sich von Harry ab.
„Jack, ich weiß wie du dich fühlst. Aber es bringt nichts, wenn du dich selbst kaputt machst. Rede mit mir.“
„Du verstehst überhaupt nichts. Du hast nicht die Person verloren, die für dich das wichtigste auf dieser verdammte Erde war.“ Jacks Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, als er sich Harry wieder zuwandte.
„Du egoistisches Arschloch. Hast du eine Ahnung von was du da redest?“
„Oh ja. Seit letztem Sommer hat sich alles verändert. Und immer, wenn ich denke, es kann nicht schlimmer kommen, haut mir das Leben erneut eins in die Fresse. Also geh mir jetzt nicht länger auf den Sack.“
Noch bevor Jack zu Harry aufblicken konnte, spürte er schon die Wucht einer Faust auf seiner Nase, die ihn auf die Bretter schickte. „So etwa?“, fragte Harry ironisch. Doch noch bevor Jack seine Fassung wieder erlangen konnte, um etwas zu sagen, fuhr Harry auch schon fort. „Du bist so ein egoistisches Arschloch, Jack. Meinst du wirklich du bist der Einzige, dem es beschissen geht? Hermine war wie eine Schwester für mich, seit ich das erste Mal diese Schule besucht habe. Ihre Eltern sind völlig am Ende, und doch versuchen sie beide, für dich da zu sein. Die kleine Luci hat sich halbwegs vom Tod ihrer Eltern erholt und muss jetzt auch noch mit dem Verlust ihrer Patentante fertig werden. Und was machst du? Du suhlst dich in Selbstmitleid und verschließt dich.“
Jack musste schlucken, als er sich langsam wieder aufrappelte und erkennen musste, dass sein Freund hier mit diesen harten Worten vielleicht nicht ganz unrecht hatte. „Harry, ich …“
„Nein Jack, du hörst mir jetzt zu. Es tut mir wirklich leid, dass du schon wieder so einen Verlust hinnehmen musst. Aber wir haben nicht viel Zeit zum trauern. Abrakahls Truppen haben in der einen Woche fast ganz Frankreich erobert. Wir haben keine Zeit. Es wird Zeit, dass wir etwas unternehmen.“
„Es tut mir leid“, war das Einzige, was Jack momentan rausbrachte, und er wusste auch nicht so recht, was er noch sagen sollte.
„Schon in Ordnung. Wenn du reden möchtest, weißt du, dass du zu jedem von uns kommen kannst.“
„Es ist nur, ich weiß auch nicht. Ich dachte wenn das Seelenband zwischen uns zerrissen wird, wäre irgendetwas anders. Aber ich fühle nichts. Es war nur dieser Schmerz am Anfang. Es ist, als wäre sie immer noch bei mir.“
„Ich würde dir jetzt gerne sagen, dass es mit der Zeit vergeht, Jack. Aber ich habe leider keine Ahnung, wie sich das anfühlen muss. Aber ich verspreche dir, wir werden Abrakahl dafür bluten lassen. Wir müssen jetzt aber schnell zu Albus. Er hat eine dringende Lehrerkonferenz einberufen.“
Jack nickte nur und strich sich eine Strähne aus seinem Gesicht, bevor er Harry durch das Portal folgte, welches sein Freund vor ihnen beschworen hatte.



Ein leises ‚Autsch‘ entfuhr Jack, als er hinter Harry das Portal verließ und über eine Person stolperte, die ihm gerade mal bis zur Hüfte reichte. „Ein Zwerg ohne Bart?“, murmelte Jack, als er den kleinen Mann vor sich betrachtete.
„Ah, Jack. Schön dich wieder unter uns zu sehen.“, begrüßte ihn der Direktor uns zog damit seine Aufmerksamkeit auf sich. „Darf ich vorstellen? Dies hier ist ein langjähriger Freund von mir, Filius Flitwick. Aber wir sollten anfangen, denke ich.“
„Mr. Orwood, nehme ich an?“, quiekte der kleine Mann erfreut. „Ich habe viel von Ihnen gehört.“
„Freut mich“, entgegnete Jack wortkark und schüttelte die Hand seines Gegenübers, bevor er sich an den langen Tisch im Lehrerzimmer setzte. Die meiste Zeit saß Jack nur nachdenklich auf seinem Platz und folgte den Gesprächen und Diskussionen nur halbherzig. Im Groben ging es eh nur um das, was Jack schon ahnte. Der Unterricht würde bis auf weiteres aussetzen. Viele Schüler waren zu ihren Familien zurück gekehrt, um in den schweren Zeiten bei Ihnen zu sein. Hauptsächlich würde von nun an Verteidigung gelehrt und verstärkt Heilkurse angeboten werden. Doch Jack war viel zu tief in Gedanken versunken, und erst der Direktor konnte ihn wieder in die Realität zurück rufen.
„Es ist sehr tragisch, was den Professoren Granger und Thrax zugestoßen ist. Nichts desto trotz muss die Ordnung in der Schule wenigstens für die Schüler aufrecht erhalten werden, die sich entschieden haben bei uns zu bleiben. Filius hat früher schon in Hogwarts unterrichtet, bevor er seine Duellierschule in Chicago eröffnet hat. Doch mein alter Freund ist meinem Ruf gefolgt und wird nun seine Stellung wieder aufnehmen und die Lücke, die Professor Thrax hinterließ, füllen.“
Bei diesen Worten schaute Dumbledore ihn mit seinen durchdringenden blauen Augen über seine Brille hinweg traurig und ein wenig aufmerksam an. „Allerdings wird er, als alter Ravenclaw, nicht Slytherins Hauslehrer.“
„Wer wird den Posten übernehmen, Albus?“, fragte Harry jetzt zweifelnd. „Es ist nicht so, als würden sich viele darum reißen.“
„Jack wird der Leiter von Slytherin.“
Alle Blicke wandten sich Jack zu, und entgegen aller Annahmen nickte Jack nur und entgegnete ein ‚in Ordnung‘.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du dieses Angebot so einfach annehmen wirst, Jack.“ Der Schulleiter schaute überrascht zu seinem jungen Lehrer hinüber und bildete mit seinen Zeigefingern ein Spitzdach, eine eindeutige Geste Dumbledores, wenn er versuchte, seine Nachdenklichkeit zu überspielen.
„Ich habe es Thrax versprochen. Es war sein letzter Wunsch, kurz bevor er gestorben ist. Abgesehen davon, dass er mir aufgetragen hat Minni“ – bei diesem Namen erzwang sich Jack ein gequältes Lächeln in Richtung von McGonnagal die ihn dafür finster anschaute – „für ihn zu ärgern. Er war oft ein Kotzbrocken, aber er hat sich meinen Respekt verdient. Außerdem stehe ich immer zu meinem Wort. Auch wenn ich Minni das Leben dafür schwer machen muss.“
„In Ordnung. Dann wäre auch das geklärt.“
„Allerdings“, wandte Jack noch einmal ein, „werde ich diesen Posten erst einnehmen, wenn ich wieder zurück bin.“ Mit diesen Worten stand Jack auf und zog sich seine Lederjacke über, die verwunderten Blicke der restlichen Lehrer völlig ignorierend.
„Was hast du vor, Jack?“, fragte Harry direkt, einem merkwürdigem Verdacht folgend.
„Deinen Rat befolgen, Harry. Du hast mir vorhin die Augen geöffnet, und es wird Zeit, dass etwas getan wird.“
Nun stand auch Harry auf, ging auf seinen Freund zu und versuchte immer wieder erfolglos, ihm in die Augen zu schauen. „Ich weiß nicht, was du geplant hast, aber ich werde dich begleiten.“ Unmöglich konnte Harry ihn momentan alleine losziehen lassen. In seinem Zustand würde Jack sehr wahrscheinlich etwas sehr unüberlegtes anstellen.
„Auf keinen Fall. Keine Angst Harry. Ich weiß, was ich tue. Also mach dir keine Sorgen. Richte Hermines Eltern von mir aus, dass alles gut wird.“
Perplex schreckte Harry zurück als eine etwa zwei Meter hohe Stichflamme Jack einhüllte und ihn sofort verschwinden ließ. Jack hatte viel zu überraschend gehandelt, als das ihn jemand hätte aufhalten können. Nicht einmal einer von Harrys oder Dumbledores Analysezaubern konnte ihnen noch Aufschluss darüber geben, wohin sich ihr Freund abgesetzt hatte.


Das schwarze Haar flatterte im Wind und hinderte den eisigen Schnee größtenteils daran, auf seiner Wange zu verdampfen. Das Schwert reflektierte die Helligkeit des Tages und warf einen trügerischen Schein der Sicherheit in das emotionslose Gesicht des jungen Mannes. Emotionale Kälte, die ebenso trügerisch war wie die Idylle, die hinter ihm lag. Vor ihm nur Chaos und Verderben. Eine kleinere Gruppe von etwa hundert Legotanern kampierte unterhalb des Hügels, auf dem Jack stand und noch einmal Luft holte. Völlig unbemerkt schaffte es die schattenhafte Person hinter ihm, an ihn heran zu treten.
„Was hast du vor, mein Freund?“, die Hand des Mannes ruhte ruhig auf seiner Schulter, die schwarzen Augen ebenso wie die Seinen auf das Chaos vor ihnen gerichtet.
„Ein bisschen Blut vergießen, ein wenig Gott spielen. Mal schauen was sich so ergibt Severus.“
Der Hauch eines Lächelns umspielte das fahle Gesicht von Snape, als er seinen Kopf leicht neigte um Jack anzublicken. „Sie ist nicht gestorben Jack.“
„Ich weiß, Sev. Ich kann sie spüren. Deshalb muss ich das hier durchziehen.“
„Jack, lass uns einen Plan ausarbeiten. Du bist der einzige Freund, den ich noch habe. Du darfst dich hier nicht in den Tod stürzen.“
„Nein. Die Zeit zum Nachdenken ist vorbei. Es fühlt sich alles so richtig an, so real. Zum ersten Mal seit langem weiß ich mit Sicherheit, dass ich das Richtige tue. Außerdem, wer sagt, dass diese paar Wasserköpfe da unten mich aufhalten könnten?“
„Aber …“
„Nein“, unterbrach ihn Jack. „Pass auf Greg und den Rest auf, bis ich wieder komme.“
Nickend klopft Severus Snape seinem Freund noch einmal auf die Schulter, bevor sich dieser die Haare aus dem Gesicht strich und mit festem Griff um sein Schwert in die überraschte Masse unter ihnen rannte. Wie ein Berserker verschwand er unter den riesigen Gestalten der Monster. Nur sein Schwert war zu sehen und vereinzelte Feuerbälle, die ihn in seinem Kampf unterstützten. Bis schlussendlich eine bestimmt zwei Meter hohe Stichflamme sein verschwinden anzeigte.


Der eisige Wind schlug Jack immer stärker um die Ohren, doch konnte er mit seinen wärmenden Abwehrkräften nicht wirklich mithalten. Die Haare aus dem Gesicht zu streichen, hatte er inzwischen vollkommen aufgegeben, hatten sie doch inzwischen ein merkwürdiges, flatterndes Eigenleben entwickelt.
Das weiße Schloss ragte hier an einem der entlegendsten Orte Frankreichs steil zum Himmel empor und wirkte trotz seiner hellen Mauern mehr als nur dunkel. Ein tief schwarze Aura ging von jedem Krümel Erde um Jack herum aus. Wäre er nicht selbst, wenigstens teilweise, ein Geschöpf der Dunkelheit, würde alleine diese Umgebung schon sehr stark an seinen Kräften zehren. Die Landschaft wirkte traurig und trist. Neben der wüstenähnlichen Landschaft zeugten nur ein paar vertrocknete Baumleichen von der einstigen Pracht des Landes. Vom Himmel war durch dunkle Wolken kaum noch etwas zu sehen, doch ließ es erahnen, wie sich die Welt unter der Herrschaft des Chaos wandeln würde.
Pock Pock Pock
Das Klopfen Jacks hallte dumpf von dem gigantischen, bestimmt fünf Meter hohen, hölzernen Tor wieder. Wahrscheinlich wäre nicht einmal einer dieser Kyklopen in der Lage gewesen, das massive Tor einzureißen. Außerdem gebot es die Höflichkeit, erst einmal anzuklopfen, selbst wenn man vor hatte, ein Haus zu Asche zu verwandeln.
Ein Knarren war nicht zu hören, und Jack wunderte sich schon, dass keinerlei Wachen den Eingang zum Schloss Abrakahls sicherten. Wieder ein Hinweis auf die Arroganz seines Feindes. Er rechnete einfach nicht damit, dass es jemand wagen würde, ihn hier, im Zentrum seiner Macht, zu belästigen.
Das Tor öffnete sich langsam und zwei in rote Roben gekleidete Soldaten, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen und mit tief schwarzen Schatten versehend, nahmen Stellung vor ihm auf. Jack blickte sie, blutverschmiert wie er war, nur finster an.
„Bringt mich zu eurem Meister“, knurrte er ihnen entgegen.
„Imperator Abrakahl gewährt in diesen Stunden keine Audienz.“ Die Stimmen der beiden Wachen klangen dumpf und fast monoton, doch sie verliehen der Ernsthaftigkeit ihrer Worte einen gewaltigen Nachdruck.
Ein fester Schlag Jacks ließ die erste Wache perplex ein paar Meter durch die Luft segeln, und noch bevor die Zweite reagiere konnte, hatte Jack sie an der Gurgel gepackt. „Ich finde den Weg auch selbst, du Pappnase.“
Mit festen Schritten, die von den kahlen Wänden wiederhallten, ging Jack schon fast zielstrebig die Eingangshalle hinunter und eine kleine marmorne Treppe hinauf, bis er vor einem weiteren riesigen Tor stand. Die Wache immer noch röchelnd am Hals gepackt. Mit einem harschen Wink seiner Hand schlug das massive Tor mit einem Knall auf.
Das Adrenalin tat seine übliche Wirkung und schickte die Wache in ihrem Flug noch ein paar Meter weiter als bei einem solchen Wurf üblich. Zwar war der Gang bis zum Thron bestimmt fünfzig Meter lang, doch konnte Jack genau erkennen, dass der Mann auf dem Thron keine Mine verzog. Genau wie der etwas schmächtige junge Mann neben ihm, der über sein Klemmbrett hinweg überrascht auf Jack starrte. Abrakahl hob eine Hand, worauf seine Wachen vor dem Thron und entlang der Seitenwände wieder in Habachtstellung aufpassten.
Schnell überwand Jack die letzten Meter bis vor den Thron des Imperators und blickte grimmig zu ihm hinauf.
„Der verlorene Sohn kehrt endlich heim. Wir haben dich erwartet, Gor. Allerdings schon viel früher.“
„Abrakahl.“
„Ich bin sehr erfreut, dich endlich zu sehen, mein Junge.“
„Ich habe keine Lust auf deine Spielchen, Abrakahl. Wo ist sie?“ Jacks Augen glühten vor innerem Feuer, als sie den dunklen Imperator anblitzten. Einmal mehr flammten die Feuerzungen um das Symbol des Chaos hinter dem Thron auf und hätten wahrscheinlich jeden einen Schritt zurück weichen lassen. Bei einem Wesen des Feuers allerdings war so eine Reaktion weniger zu erwarten.
Abrakahl blickte zu dem jungen Mann vor ihm. „Bringt das kleine Schlammblut her.“ Pflichtbewusst nickte der Mann und schrieb mit einer Feder etwas auf sein Klemmbrett, ohne weiter etwas zu sagen. Nur kurze Zeit später öffnete sich an der Seite des Thronsaals eine Tür, und vier Legotaner marschierten in die Halle. Wobei marschieren bei den Ungetümen wohl eher als tölpelhaftes Trampeln zu bezeichnen war. In der Mitte führten sie eine junge Frau, die wider aller Erwartungen von Jack, besonders schlimm zugerichtet aussah und noch in Ketten lag. Dennoch erkannte er sie und wirkte wenig überrascht.
„Hermine“, flüsterte Jack und eilte auch schon auf sie zu. Doch bevor er an sie heran kommen konnte, kreuzten zwei gigantische Streitäxte seinen Weg, geführt von den schweinehaften Wachen Hermines. Ohne großartig nachdenken zu müssen, zerschlug Jack die Griffe der Äxte mit seinem Schwert, schleuderte die rechte Wache mittels Telekinese an die Wand und packte die Linke an der Kehle. Und einen Legotaner dieser Größe vom Boden zu heben zeugte schon von einem beachtlichen Adrenalinschub, selbst bei Jack.
„Lasst ihn durch“, befahl Abrakahl ruhig.
Unterwürfig blickten die beiden noch stehenden Wesen zu ihrem Herrscher hinauf und senkten ihre Waffe, die sie bereits zum Angriff erhoben hatten, wandten sich von Jack und Hermine ab und traten einige Schritte zurück.
Jack ließ den Legotaner los, der wie ein Fels auf den Boden zurück sank und sich grunzend den Hals rieb. Im nächsten Moment umarmte er auch schon seine Freundin und wollte sie eigentlich gar nicht mehr loslassen. Auch wenn er sie schon, seit er sie kannte, liebte, hatte er erst nach ihrem vermeintlichen Tod gemerkt, was sie eigentlich für ihn bedeutete. Trotz des goldenen Bundes der zwischen ihnen bestand.
„Ich habe gewusst, dass du kommen würdest“, flüsterte Hermine und schaute Jack tief in die Augen.
„Wie geht es dir?“
„Oh, wir haben ihr nichts angetan, falls du darauf hinaus möchtest.“ Abrakahls Stimme unterbrach die beiden in ihrer Wiedersehensfreude und ließ Jack wieder zu seinem Erzfeind aufblicken. „Komm zu mir, Gor. Begrüße jetzt deinen Vater wie es sich gehört.“
„In den Arsch treten werde ich dir, du mieser, alter …“
„Na na na, Gor. So redet man nicht mit seinem Vater. Ich habe gedacht, du wärst langsam zu Sinnen gekommen. Schließe dich uns an, mein Sohn. Tritt an meine Seite und nimm deinen Platz ein. Gemeinsam werden wir diese Welt beherrschen und im Chaos versenken.“ Ein teuflisches Grinsen drang durch Abrakahls kurzen Vollbart.
„Du kannst mich, DAD. Memento mori, Abrakahl. Sagt dir das was?”
Abrakahls Gesicht verfinsterte sich, als er Jacks Widerspruch hörte. „Memento mori? Bedenke das auch du sterblich bist? Diese Worte habe ich doch schon einmal gehört. Aber genau da irrst du dich, Gor. Deine Geschwister und du werden mir bei dieser Schwäche der Sterblichkeit helfen. Wenn das Ritual durchgeführt wurde, werde ich endlich in der Lage sein, ewig zu herrschen.“
„Du glaubst wirklich, dass ich dir bei deinen Plänen helfe? Du bist wirklich dümmer, als du aussiehst, alter Mann.“
„Genau das denke ich. Du wirst jetzt dieses wertlose Schlammblut töten und mir deine Treue beweisen. Dann können wir endlich gemeinsam diesen Krieg gegen die Sterblichen zuende bringen.“
Hermine schaute Jack erschrocken an, der jedoch nur mit dem Kopf schüttelte und leise lachte. „Ich kann nicht fassen, dass du nach tausenden von Jahren immer noch so arrogant bist. Ich werde jetzt Hermine mit mir nehmen und dich bei nächster Gelegenheit kalt machen.“
„Ich habe dir deine Chance gegeben, dich mir freiwillig anzuschließen, mein Junge. Du hast dieses Opfer schon einmal gebracht, vielleicht kannst du dich erinnern.“
Wieder blitzten die Bilder von Gors Vergangenheit vor Jacks innerem Auge auf. Bilder, die er immer wieder versuchte zu verdrängen. Die Zeit, in der Abrakahl die Macht über Gor hatte und ihn zwang, so viele schreckliche Dinge zu tun. Seine geliebte Frau umzubringen und an seiner Seite zu kämfen.
„Und damals wie heute wird es geschehen, wie ich es befehle.“ Die Stimme des Imperators war inzwischen von freundlich zu scharf und drohend gewechselt. Abrakahl warf seinem Diener mit dem Klemmbrett einen Blick zu, worauf dieser zweimal mit den Händen klatschte, und sich eine weitere Tür schräg hinter dem Thron öffnete.
Jack blieb der Mund offen stehen, als er sah, wer den Thronsaal betrat, und Hermine schien es nicht anders zu gehen. Es ist eine Sache, wenn man ausspioniert wird. Eine ganz andere ist es, wenn ein Mensch, dem man blind vertraut, einem ein Messer in den Rücken sticht. „Aurora?“, war das einzige, was schwach über Jacks Lippen kam, von Ungläubigkeit geschlagen.
„Wundert es dich?“, fragte Abrakahl süffisant lächelnd. „Dabei hast du so lange mit ihr zusammengearbeitet und ihr dein Vertrauen geschenkt. Du hast sie sogar gefüttert, doch aufgefallen ist dir nichts du gutgläubiger Mensch. Und genau das werden wir dir austreiben, diese menschlichen Angewohnheiten.“
„Sag mir eins, Jack.“, drang Auroras Stimme abfällig an sein Ohr, als sie eine silberne Kette aus ihrem Umhang zog. „Seit wann sind Spinnen so zutraulich?“
Jack schüttelte heftig den Kopf, als er Aurora anschaute, wie sie zu Abrakahl ging und ihm die Kette aushändigte, die ihm schon so viel Kummer bereitet hatte. Erneute Bilder flackerten vor seinem inneren Auge auf, Szenen, wie er immer wieder in seinem Zimmer auf Hogwarts stand und die kleine Kreuzspinne an seinem Fenster beobachtete, wie sie friedliche ihre Runden drehte. Wie er wutentbrannt die Kette ‚Catena Phlegeton‘ von seinem Hals riss und sie in eine Ecke schmiss, nicht darüber nachdenkend welche Auswirkungen es haben könnte.
„Nein, das kann nicht sein.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als er zu Hermine hinüberschaute, der schon vereinzelte Tränen über die Wange liefen. Verraten von einem der besten Freunde. Wie konnten sie nur so blind sein? Wie konnte Jack nur so blind sein? „Lauf Hermine.“ Fragend und überrascht erwiderte seine Freundin den Blick Jacks. „LAUF.“
Jacks Augen färbten sich tief schwarz als ihn Abrakahl wieder mit seiner tiefen dunklen Stimme ansprach. „Töte sie und beweise deine Treue, mein Sohn.“
„Wie Ihr wünscht, Meister.“ Jack grinste diabolisch, wie Hermine es noch nie gesehen hatte. Weitere Tränen pressten sich aus ihren Augen hervor, als sie die Worte Jacks hörte, und er sich langsam wieder ihr zuwandte.
„Jack, bitte.“
Ein Flammenball bildete sich in seiner Hand, und Jack starrte ihn kurz an, bevor er wieder zu Hermine schaute. Ohne ein weiteres Wort schwang er seine Hand, und die feurige Kugel schoss auf seine Freundin zu. Ein lauter Aufschrei, eine enorm heiße Stichflamme und Hermine war nicht mehr.

Die Tafelrunde ist entehrt,
wenn ihr ein Falscher angehört
(Wolfram von Eschenbach ca. 1170 – 1220, fränkischer Ritter und mittelhochdeutscher Dichter und Epiker – Quelle: „Parcival“)




Hi Leute.
Das wars mal wieder. Sorry für die enorme Verspätung aber neben dem üblichen Examensstress hatte ich auch noch einen kleinen Moppedunfall. Ist alles noch dran aber wegen so was verzögert sich halt manches. Dann noch ne kleine Schreibblockade und die Sauerei ist perfekt J
Aber ein paar Kommis könnten da vielleicht schon helfen. Hab eigentlich gedacht wenn ich Hermine kille hagelt es ein paar Buuuuhhhhh-Rufe im Postkasten aber neeeeeeee da muss wohl erst die Welt utergehen. Zwei Kommis...... was soll ich denn abfackeln damit ihr mir schreibt? Mh, wenn das so weiter geht, werden alle sterben bevor die drite Folge von der Story anfängt ;) ist ja bald soweit....
Also denn bis zum nächsten mal und viele liebe Grüße von eurem Shag


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