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Fanfiction

Harry Potter and the Legions of Chaos II - Age of Gods - Tears of a desperate God

von Shag

18. Tears of a desperate God

“WO IST DER IDIOT?”, hallte Hermines Stimme durch die Zeltwand hinein, und Jack schaute ängstlich zum Sanitäter auf, der gerade fertig damit war, seine Wunden zu heilen. Seit der Schlacht war nun eine Stunde vergangen, und die Sonne war gerade vom Mond verscheucht worden. Die Soldaten von Phleget waren auf Jacks Geheiß dabei, die Toten vom Feld zu holen. Abrakahl war vielleicht ein sadistisches Arschloch, aber er ehrte die Gefallenen. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Toten in Ehren ihre letzte Ruhe fanden, und daran hielt sich auch der Herrscher des Chaos. Eine Schutzzone wurde in Gemeinschaftsarbeit von den Zauberern der Erde und Phlegets errichtet. Diese Schutzglocke sollte sowohl vor neuen Angriffen schützen als auch vor der eisigen Kälte, es war schließlich tiefster Winter und dementsprechend frostig.
Doch die Stimme Hermines hallte immer noch in Jacks Kopf nach, und er schaute mit weiten Augen zum Sanitäter auf und dann zu den beiden Wachen, die neben seinem Bett standen. Sie waren seit der Schlacht nicht mehr dazu zubringen, ihrem Herrn von der Seite zu weichen. „Versteckt mich“, zischte er ihnen zu, zog es dann aber doch vor, so unschuldig wie möglich an die Decke des Zeltes zu schauen. Zwar wusste er nicht so genau, was er nun wieder angestellt hatte, doch die Tonlage seiner Freundin war nicht sehr viel versprechend.
Schon im nächsten Augenblick stand sie vor ihm, und ihre Augen schienen ihn mit Blitzen töten zu wollen. Mit einer Hand packte sie ihn am Shirt und zog Jack in eine aufrechte Position. „Was fällt dir eigentlich ein?“, kreischte Hermine auch sofort los.
„Weißt du eigentlich, dass du jeden Tag hübscher wirst?“, fragte Jack sie so unschuldig wie möglich und versuchte, den Blicken ihrer Augen stand zu halten.
„Komm mir jetzt bloß nicht so. Und ihr drei“, damit deutete sie auf den Sanitäter und die beiden Wachen, „macht dass ihr hier rauskommt.
Salutierend folgten die Soldaten einem Sanitäter, der es doch ziemlich eilig zu haben schien. „Tolle Wachen sind das“, murmelte Jack und zweifelte schon daran, ob es eine so gute Idee gewesen war, Hermine seine Befehlsgewalt mit übertragen zu haben.
„Also? Ich hoffe du hast eine mehr als kluge Erklärung!“
Jack schaute sie ein wenig unsicher an. „Ich weiß nicht, was du meinst, Kleines.“
„Du willst wissen, was ich meine? Das meine ich: ‚Aptarex‘“, rief sie aus und deutete mit ihrem Zauberstab auf ihren Bauch. Ein harmloser, aber doch fieser kleiner Schmerzfluch, wie Jack herausfinden durfte. Er stöhnte erschrocken auf, als er das Gefühl hatte, eine Faust würde sich in seinen Bauch rammen, genau an der Stelle, an der Hermine von dem Fluch getroffen wurde.
„Du hast es also herausgefunden?“, keuchte Jack auf und hielt sich den Bauch, während seine Füße von der Krankentrage auf den Boden baumelten.
„Ich warte.“ Hermine verschränkte ihre Arme vor der Brust und starrte ihn weiter an.
Jack atmete schwer aus und klopfte mit der Hand leicht neben sich auf die Trage. Nur widerwillig folgte Hermine seiner Aufforderung und setzte sich neben ihn, nicht ohne den Blick von Jack abzuwenden. Der schaute allerdings nur zum Boden, inzwischen hatte er wohl doch so etwas wie ein schlichtes Gewissen bekommen. „Es tut mir leid, Hermine.“
„Das hoffe ich auch für dich. Du weißt ganz genau, dass ich auf mich selbst aufpassen kann.“
„Ich weiß. Aber ich hab’ es deinen Eltern doch versprochen.“
„Du hast was?“, fragte Hermine ungläubig.
„Ich habe ihnen versprochen, dich mit meinem Leben zu beschützen“, gestand Jack kleinlaut, wohlwissend, dass das eine sehr dürftige Ausrede war, auch wenn es der Wahrheit entsprach.
Hermine schüttelte leicht den Kopf und atmete tief aus, bevor sie Jack resignierend von der Seite ansah und seine Hand ergriff. „Versprich mir, dass du so etwas nie wieder tun wirst. Sie mussten lernen, dass ich ganz alleine für mein Leben verantwortlich bin, und das musst auch du akzeptieren. Und ganz nebenbei müsste ich dir eigentlich noch den Kopf waschen für die ganzen Stunts, die du heute dort draußen gebracht hast.“
Jack suchte ihren Blick und strich ihr leicht über de Wange. „Ich weiß. Es tut mir leid. Es ist nur so, dass ich es nicht ertragen könnte, dich zu verlieren. Aber ich verspreche es dir.“
„Das geht mir doch genau so“, antwortete Hermine und zog ihren Freund zu einem Kuss an sich, der durch die Anwesenheit einer dritten Person im Zelt unterbrochen wurde.
„Es tut mir leid … ich wollte nicht …“
„Ist schon gut, Anna“, sagte Jack und versuchte seinen Unmut so gut es ging zurück zu halten. „Wie geht es meinen Männern?“ Irgendwie machte sich nun Sorge in Jack breit. Eigentlich wollte er gar nicht wissen, wie viele Soldaten gefallen waren. Soldaten, die für das Gute alles aufgegeben hatten: ihre Heimat, ihre Familien, ihr Leben.
„Es gab weniger Verluste als erwartet“, antwortete Jacks General sachlich. „Knapp 450 sind gefallen, 160 sind verletzt und wie von Euch befohlen sofort von den Heilern nach Phleget teleportiert worden. Bei den Elfen und Zwergen gab es ebenfalls nur geringe Verluste, dank der starken Schilde.“
Jack nickte betroffen. Auch wenn diese Anzahl im ersten Augenblick viel erschien, musste man die Relationen sehen. Sie waren mit über 10.000 Soldaten in die Schlacht gezogen und das gegen eine Überzahl. Es grenzte an ein Wunder, dass sie so ‚geringe’ Verluste zu verzeichnen hatten. „Wie geht es unseren anderen Freunden?“, fragte er an Hermine gewandt.
„Einige Auroren aus England und Frankreich sind gefallen oder verletzt. Von unseren engeren Freunden sind soweit alle wohlauf, wenn man das nach so einem Gemetzel überhaupt sagen kann. Abgesehen von Professor Thrax. Albus ist ziemlich geschwächt und hat sich schlafen gelegt. Bei den Muggeln habe ich keine genauen Zahlen, aber es sieht nicht allzu gut aus. Sie waren zu gering vertreten.“
Jack nickte leicht. „Klar, sie wurden ja auch ziemlich überrascht und haben nicht die selben Mittel wie wir. Hoffen wir, das bald Verstärkung eintrifft. Thrax ist in meinen Armen gestorben“, schloss Jack mit traurigem Gesicht.
„Ich weiß. Er war ein guter Mann.“ Hermine strich ihm über die Wange, ihr Blick ebenfalls von Trauer getroffen.
„Er war nervig, aber er wird mir fehlen.“
„Ich weiß. Die Kinder der Nacht allerdings scheinen den Kampf besser verkraftet zu haben. Als ich eben auf dem Weg zu dir war, kamen mir Sebastian und Purzel entgegen mit einem Fass Bier zwischen sich.,.“
Nun musste Jack doch leicht lachen bei dem Gedanken daran. „Jason und Sahin beten momentan wahrscheinlich“, dachte Jack nun etwas ruhiger laut nach, was Hermine zu einem leichten Stirnrunzeln und Jack zu einer Erklärung zwang. „Sie sind ziemlich religiös, weißt du? Sie beten für die Gefallenen und besonders um die Gnade Gottes für Ihre Taten.“
Hermine nickte, sagte allerdings nichts dazu. Jack wusste ganz genau, dass sie keinen sehr großen Glauben hatte, aber sie respektierte den Glauben anderer Menschen.
„Wenn es euch besser geht Herr, …“, begann Anna Mostard, wurde aber von Jack harsch unterbrochen.
„So, jetzt reichts Anna.“ Anna schaute ihren Lord erschrocken an, als ihr dieser ins Wort fiel. „Ich hab’ dich oft genug gewarnt. Das kostet jetzt die erste Runde.“
„Ich verstehe nicht“, antwortete sein Gegenüber ein wenig verängstigt.
„Wir hatten eine Abmachung, und jedes mal, wenn du mich nun im Privaten mit so nem Scheiß wie Lord oder Herr ansprichst, kostet das eine Runde.“ Hermine lächelte neben ihm still vor sich hin und zuckte mit den Schulter, als Anna sie anschaute. „Das gilt auch für mich“, sagte sie bevor der General noch etwas sagen konnte.
„Es tut mir leid, mein L... Jack. Aber ich haben verstanden. Wenn du wieder wohlauf bist, solltet ihr mir folgen. Die Männer werden langsam ungeduldig.“
„Schon besser.“ Jack grinste und sprang von dem Feldbett auf. „Mir geht’s bestens.“ Mit diesen Worten folgte er Anna aus dem Zelt und zog Hermine hinter sich her. „Wie ist die Stimmung unter den Männern?“
„Ziemlich gut. Sie feiern momentan den Sieg und gedenken der Toten. Und sie feiern ihren Lord.“
„Sie machen was?“, fragte Jack verwundert und bemerkte erst jetzt bei einem bewussten Rundumblick, dass das Lager in der Nähe der Sanitätszelte ziemlich ausgestorben wirkte.
„Sie feiern dich. Du hast ihnen heute gezeigt, dass du sie nicht nur befehligst sondern an ihrer Seite stehst. Du bist gemeinsam mit ihnen in die Schlacht gezogen und nicht im Hintergrund zurück geblieben, wie es für einen Heerführer üblich ist. Sie … nein, wir sind stolz, einen solchen Herrscher bekommen zu haben.“
Jack wurde ziemlich rot und blickte hilfesuchend nach Hermines Blick, die allerdings nur mit den Schultern zuckte. Das konnte ja heiter werden …
Schon von weitem war der zunehmende Geräuschpegel zu hören. Singende Stimmen drangen an Jacks Ohr unterstützt von den Klängen diverser Instrumente. Neben Trommeln konnte Jack eine Laute und eine Flöte heraushören, die den Gesang begleiteten, der immer deutlicher wurde.

For my Lord and for Phleget into battle I ride
Disdaining Fortune
Brothers march at my side
Lord Gor, you rule all hail to thy name
Disdaining fortune
For Phleget's fame

Jack schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen, als er die Gesänge bewusst wahrnahm und die vielen Stimmen hörte, die hier sangen. Kopfschüttelnd bahnte er sich einen Weg vorbei an Soldaten und Freunden, die ihm einen erwartungsvollen Blick nachwarfen. Am Ende der Menschenmasse angelangt stellte er sich auf einen auf dem Boden liegenden Schild und erhob sich mit ihm per Telekinese in die Luft. Augenblicklich herrschte beängstigende Stille unter den Menschen, Elfen und Zwergen, die sich vor ihm ausbreitete, und ihm kam der Gedanke, das wohl oder übel seine Stimme verstärkt werden müsste.
„Brüder und Schwestern“, hallte seine Stimme über das Feld an Zelten vorbei, die Unterschlupf für die Nacht bieten sollten. „Ich bin stolz auf euch. Gemeinsam haben wir Seite an Seite gekämpft. Gemeinsam haben wir geblutet. Gemeinsam haben wir einer Übermacht gegenüber gestanden und haben den Feind zurück geschlagen. Und doch singt ihr hier Lieder für einen Einzelnen. Ihr jubelt einer Person zu, die nicht mehr gekämpft hat als jeder andere von euch. Tut mir einen Gefallen“, hier schaute Jack auffordernd in die Runde. „Schaut nach rechts und danach auf eure linke Seite.“ Als Jack die Bewegung der Köpfe unter ihm sah, fuhr er fort: „ Und nun jubelt den Männern und Frauen neben euch zu. Ihr habt es allesamt verdient. Mein Respekt gebührt euch meine Brüder und Schwestern. Denkt aber auch daran, dass das heute nur der Anfang war. Aber lasst uns nun gemeinsam Trinken und unsere Freunde ehren, die jetzt mit den Göttern feiern und auf die letzte große Schlacht warten.“ Mit diesen Worten streckte Jack sein Schwert in die Luft und stimmte in das Geschrei der Masse mit ein. Im nächsten Moment sank auch der Schild wieder zu Boden.
In den nächsten Stunden tranken und sangen die Männer um Jack, bis kurz vor Mitternacht auch der letzte den Weg in ein Zelt fand und die Nacht ausklingen ließ. Jack teilte sich mit Hermine eine Pritsche und schlief trotz seiner ‚Kratzer‘, wie er sie nannte, friedlich ein. Auf jeden Fall so lange, bis er von Ohrenbetäubenden Explosionen geweckt wurde. Helle Lichtblitze deuteten sich hinter der dichten Zeltwand ab, und nur kurze Zeit später brach die Hölle los. Sirenengeheul und Schreie drangen zwischen den Explosionen an sein Ohr, und nur Sekunden später stand er aufrecht in seinem Bett und blickte sich schlaftrunken um.
„Milord.“ Ein Diener eilte keuchend durch den Zelteingang, hielt sich den Bauch und atmete tief durch, bevor er an seinen Herrn gewandt fortfuhr. „Milord, wir werden angegriffen.“ Ohne weiter auf den Soldaten einzugehen, blickte er Hermine an, die ihm zu nickte. Mit ausgestreckter Hand befahl Jack sein Schwert zu sich und eilte in den frühen Morgen hinaus. In der Eile hatte er sogar vergessen, sich richtig zu bekleiden und trug nichts weiter als seine Stiefel und eine Hose aus Drachenleder am Leib, während er sich umblickte.
„Die Schutzzauber sind gefallen“, schallte ein Schrei durch die Zeltlandschaft in der zahlreiche Soldaten der französischen Armee und Phlegets umherliefen und mit erhobenen Waffen davon eilten. Der Himmel war erleuchtet von Brandbomben, die inmitten des riesigen Lagers einschlugen, und verzweifelten Schmerzensschreien, die den Explosionen folgten. Ein Anblick des Grauens tat sich Jack und Hermine auf, die verunsichert seinen Arm ergriff. Doch Jack packte ohne darauf zu achten einen Muggelsoldaten am Kragen und stoppte ihn in seiner Eile.
„Was ist hier los?“, fragte er ihn auf französisch.
„Abrakahls Truppen. Sie greifen aus dem Westen an“, antwortete dieser keuchend und riss sich auch schon wieder von Jack los.
„Fuck. Das war ein Hinterhalt. Wie konnten wir nur so dumm sein zu glauben, hier wäre nur diese eine Armee stationiert?“ Der Boden erbebte und jeder konnte sich denken, dass sie heute noch einmal ein Tänzchen gegen Kyklopen genießen konnten. Wieder flogen Trümmer um die Ohren von Jack und Hermine, die sich schnell duckten und noch rechtzeitig ausweichen konnten. Es ging einfach alles viel zu schnell, um einen wirklich klaren Kopf zu fassen. „Ok“, begann Jack an seine Freundin gerichtet, „das muss jetzt schnell gehen. Du suchst nach Harry und den Muggeln. Sie sollen versuchen, aus dem Osten anzugreifen. Ich werde mit unseren Leuten direkt durch die Mitte preschen und versuchen, nach Westen hin auszuschlagen.“
„Aber …“
„Ich weiß, es ist riskant. Aber wenn wir Glück haben, können wir sie etwas zurück schlagen.“
Widerstrebend nickte Hermine und blickte ihm noch mal in die Augen, bevor sie sich wieder aufrichtete. Jack hatte sich schon abgewandt, als er am Arm aufgehalten wurde und sich noch einmal umdrehen musste. „Ich liebe dich, vergiss das nicht.“
Jack lächelte und strich seiner Freundin noch einmal über die Wange. „Werde ich nicht. Sei vorsichtig.“ Mit diesen Worten hatte er sich schlagartig in den Gargoyle verwandelt und hob mit kräftigen Schlägen seiner Flügel vom Boden ab, im Geiste schon nach General Mostard rufend und immer wieder Brandbomben ausweichend.

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Der Wind wirbelte Jacks Haar durcheinander, als er durch die Luft flog, getroffen von der riesigen Pranke eines Kyklopen. Etliche blutende Wunden zierten seine Haut. Die Rüstung hatte er in der Eile im Zelt gelassen, was den Vorteil hatte, dass er um einiges wendiger war. Allerdings auch ein wenig verwundbarer. Aber über solche Kleinigkeiten machte er sich bei seinem Flug keine Gedanken. Das morgendliche Rot war am Horizont zu erkennen, und dicke Schneeflocken verdampften auf seinem blutigen Gesicht, als er die letzten Meter des Fluges überstanden hatte und gerade dabei war, den Boden mit seinem Rücken aufzureißen.
Die Verstärkung durch die Deutschen war noch immer nicht eingetroffen, und so langsam brauchte man sich dahingehend keine Hoffnungen mehr zu machen. Wahrscheinlichwaren sie an der Grenze ebenfalls überrascht wurden.
„Verdammtes Arschloch“, murmelte Jack in seinen Dreitagebart und wischte sich eine Mischung aus Schweiß, Blut und Dreck aus dem Gesicht, als er sich mühsam wieder aufrappelte und sich seinen Rücken hielt. Sein T-Shirt, das er sich vorhin notdürftig beschworen hatte, hing nur noch in Fetzen an ihm herunter und sah auch nicht besser aus als der Rest von ihm. Ein Blick in die Masse um ihn herum genügte ihm, um zu erkennen, dass es den Anderen nicht besser ging. Er hatte noch den Vorteil, dass ihm die eisige Kälte nichts ausmachte, was man von den Soldaten und den anderen Kämpfern leider nicht behaupten konnte.
Ohne Frage standen sie mal wieder einer Übermacht gegenüber, doch schien es diesmal nicht so glimpflich zu enden wie gestern. Auf wackligen Beinen nahm Jack noch einmal seine Kräfte zusammen und konzentrierte sich. Ein schon wesentlich schwächerer als gewohnter Flammentornado wuchs aus dem Boden und zerriss den Kyklopen, der zu einem erneuten Schlag ausgeholt hatte, in der Mitte. Mitten im Schlag hielt der Gigant inne und weitete seine Augen überrascht. Im nächsten Moment wurde er auch schon von den gleißenden, wirbelnden Flammen erwischt, die ihn zurück schleuderten und anfingen, ihn auseinander zu nehmen.
Keuchend versuchte Jack kurz zur Ruhe zu kommen und blickte zum Horizont, wo die Sonne versuchte, durch den wolkenbehangenen Himmel ein Morgenrot zu bilden. Schneeflocken bliesen unaufhaltsam um sein Gesicht und hatten nicht den Hauch einer Chance, auf der erhitzten Haut zu bestehen. Die Soldaten um ihn herum fielen wie die Fliegen, sowohl auf Seiten der Gegner als auch in den eigenen Reihen. Schon vor über zwei Stunden hatte der Sturm auf ihr Lager begonnen, und die Erschöpfung stand nicht nur Jack ins Gesicht geschrieben. Im Hintergrund, gar nicht so weit entfernt, war Grenoble zu sehen. Dichte Rauchsäulen stiegen gen Himmel und deuteten auf eine verheerende Verwüstung durch die Legionen des Chaos hin.

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Zufrieden grinsend stand Abrakahl auf einem Ausläufer der Alpen und ließ seinen Blick von der Bergkette über die brennende Stadt schweifen, bis er mit seinen Augen sein Heer fixierte. Erneut hob er die Arme und sprach komplexe Beschwörungsformeln. Ein weiteres Mal entstanden am Himmel kometenhafte Geschosse, die im morgendlichen Dämmerlicht wie Überbleibsel riesiger Sterne ihren Weg suchten und den feindlichen Truppen die Hölle auf Erden bescheren sollten.
„Für diese Aufgaben bräuchte ich jetzt Gor. Er wäre bei allem Respekt meinen Fähigkeiten gegenüber viel besser geeignet, den Himmel zum brennen zu bringen.“
„Er wird bald zu uns stoßen, mein Imperator.“
„Ich weiß, Michael, ich weiß. Doch ich denke, so lange werden wir die Zeit nutzen. Noch bis nächste Woche wird Frankreich uns gehören. Wenn wir das Land erst in ein gigantisches, rauchendes Grab verwandelt haben, wird das nicht nur den Mut der Menschen brechen. Gibt es Neuigkeiten aus Bordeaux?“
Der Diener des Imperators warf einen flüchtigen Blick in sein Buch, bevor er seinem Meister antwortete: „In der Tat. Bordeaux ist gefallen. Die Truppen dort werden wie befohlen die Stadt sichern und weiter vorrücken.“
„Sehr schön. Gib den Truppen im Osten jetzt den Angriffsbefehl. Sie sollen die deutsche Verstärkung entgültig auslöschen und den Kampf gegen Gors Truppen unterstützend aus Osten aufnehmen.“
„Sehr wohl, mein Imperator.“ Michael schrieb kurz eine Notiz in sein Buch und nickte zufrieden. „Befehl ausgeführt und bestätigt. Soll Bokzar seinen Spezialauftrag nun ausführen?“
„Ja. Aber ich möchte, dass Gor es mitbekommt. Ich will seinen Schmerz spüren.“
„Sehr wohl mein Imperator.“

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„CRUCIO.“ Jack sah wie Purzel Cho mit seiner freien Hand hinter sich schob und den Schmerzfluch zähneknirschend annahm. Er hatte bisher nie gesehen, wie es jemand geschafft hatte, seinen riesigen Freund in die Knie zu zwingen. Mit zornigem Blick wurde sein Griff um sein M16 fester, und eine Salve von Kugel durchlöcherte den Zauberer vor ihm. Cho warf ihm einen dankbaren Blick zu, und während Purzel errötete, wich Jack einem erneuten Fluch aus.
Eine Feuersalve ließ zwei weitere Soldaten in Flammen aufgehen. Erneute Einschläge der massiven Geschosse aus dem Himmel schlugen ganz in seiner Nähe ein. Mit komplizierten Handbewegungen riss der Boden hinter Jack auf und ließ Lava hervorsprudeln, was die Gruppe Legotaner überrascht aufschreien und wieder verstummen ließ. Mit schwingendem Schwert stürzte er sich wieder in das Schlachtengetümmel. Doch nach kurzer Zeit musste auch er sich eingestehen, dass der erbitterte Kampf keinen Sinn mehr machte. Zu viele waren schon gefallen, die Verstärkung durch die deutschen Streitkräfte blieb aus, und von weitem waren neue Truppenverbände Abrakahls zu sehen.
Wütend stach Jack einem weiteren Legotaner seine Klinge in sein schwarzes Herz und gab sich den Umständen geschlagen. „RÜCKZUG.“ Seine Stimme hallte über das Schlachtfeld und in seinem Geist hörte er die Zustimmung von General Mostard.“
Jack wischte sich den Schweiß von der Stirn und ließ seinen Blick schweifen, bis er auf einmal einen Stich verspürte. Er konnte nicht ganz fassen, woher dieser Schmerz auf einmal kam. Seine Brust zog sich zusammen, und sein Kopf schien mit einem mal kurz vorm Explodieren zu stehen. Jason und Sahin kamen keuchend neben ihm zum stehen und sahen ihren Freund mit einem Schrei auf die Knie gehen. Kein Zeichen eines Angriffes war zu sehen, und doch schien Jack vor Schmerzen aufzuschreien.
„Jack, was …?“ Jason legte ihm die Hand auf die Schulter und kniete sich neben ihn. Der Befehl zum Rückzug schien sich schnell herumgesprochen zu haben. Ihre Soldaten zogen sich langsam zurück und auch die feindlichen Truppen stellten langsam ihre Kampfhandlungen ein.
„Hermine“, keuchte Jack und rappelte sich langsam wieder auf. Seinen Schmerz verdrängend rappelte er sich wieder auf und schüttelte seinen Freund grob ab, bevor er losrannte. Sein Schwert fuhr, von blinder Wut geleitet, durch zahlreiche Körper, als er über das Feld rannte und sich suchend nach seiner Freundin umschaute.

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Wie betäubt starrte Ron auf die Stelle, wo eben noch seine beste Freundin gestanden hatte. Bokzar grinste ihn mit teuflisch blitzenden Augen an und begann schallend zu lachen. Mit erhobener Streitaxt gebot er seinen Soldaten, sich zurück zu ziehen. Erst als er von Harry wachgerüttelt wurde entkam seiner Kehle ein heiseres ‚nein‘, und sein Kopf schüttelte sich langsam. Erschrocken schaute ihm Harry in seine feuchten Augen und erkannte den Schmerz, der sich in seinem Gesicht manifestiert hatte.
„Ron, was ist passiert?“
„Bokzahr … er hat … Hermine …“ Harry schüttelte ebenfalls völlig blass seinen Kopf und fing an, seinen Freund noch heftiger zu schütteln. „Du irrst dich, Ron, du musst dich irren.“
„Ich habe es gesehen.“ Schluchzend fiel er seinem Freund in die Arme. Sein Körper genau so von Blut und Schlamm getränkt wie sein eigener konnte keiner seine Tränen zurück halten über den Verlust ihrer besten Freundin. „Kacke.“ Harry löste sich von Ron und sah Jack über Gegner springend und durch die Menge metzelnd auf sie zu eilen. Seine Augen waren von gleißenden Flammen gefüllt, und er konnte sich denken, was geschehen war. Der Bund, der zwischen ihm und Hermine bestand, musste sich gemeldet haben. Er wollte sich gar nicht ausmahlen, wie es sich angefühlt haben musste, wenn ein Teil der Seele, und sei er ‚nur‘ ein externer, erlischt. Die Verbindung bestand, und das war alles, was zählte.
„JACK.“ Doch Jack hörte nicht. Blind vor Zorn schlug er um sich und sank an einem Punkt etwa zwanzig Meter vor ihnen auf die Knie. Schwer atmend blickte er auf den Haufen Asche vor sich, und dicke Tränen rannen sein Gesicht herab. Mit einer Hand streifte er durch die Asche und ballte seine andere Hand zur Faust. Er brauchte keine wissenschaftliche Analyse, um zu wissen, dass dies die Überreste seiner Hermine waren. Verzweiflung, nichts als reine Verzweiflung durchströmte seinen Körper. Die Hand auf seiner Schulter spürte er überhaupt nicht mehr, ebenso wenig wie er das Lachen von Bokzar hören konnte, dass dumpf über das Schlachtfeld getragen wurde.





Ich erwarte eure Heuler in meinem Postfach........


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