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Fanfiction

Harry Potter and the Legions of Chaos II - Age of Gods - Close to Insanity

von Shag

Hey Leutz. Die Flitterwochen waren toll und ich bin wieder da. Ging leider nicht vorher. Hab meinem Beta wirklich zu knapp dieses Chap geschickt. Also schickt mir ruhig Heuler. Ich versuch das nĂ€chste bald reinzusetzen. Hab grad so eine Phase in der ich DurchhĂ€nger hab beim Schreiben und das was mir nicht gefĂ€llt ĂŒberbrĂŒcken muss bis ich zum gescheiten Teil komme. Da wo meine Ideen sich geradezu ĂŒberschlagen........genug vom Geschwafel auf geht’s in die unergrĂŒndliche Welt des Wahnsinns.......


14. Close to Insanity

Der Mond schien trist durch den wolkenverhangenen Himmel und zeichnete leichte Konturen an das Firmament. Andura rannte wie vom Teufel besessen durch die immer noch belebte Londoner Innenstadt. Der Verkehr machte ihm zu schaffen, war er doch an solche Technologie kein bisschen gewöhnt, egal wie viel er im letzten Monat gesehen hatte. Nichts desto trotz hatte er einen Auftrag zu erledigen. König Tanur verließ sich auf ihn, genauso wie Lord Gor. Keinen der beiden wollte er enttĂ€uschen, und so folgte er dem Schatten vor ihm weiter durch das immer dichter werdende Schneegestöber. Die Flocken fielen unaufhaltsam und konnten nur durch die WĂ€rme der Autos von den Straßen vertrieben werden. Das kleine MĂ€dchen, welches er verfolgte, war ohne Zweifel nicht menschlich. Nicht umsonst hatte man ihn – einen Elfen – auf dieses Wesen angesetzt. Kein normaler Mensch, ob Muggel oder Zauberer, könnte mit der Geschwindigkeit oder der Wendigkeit von Elfen mithalten.
Hupend hielt ein Taxi vor Andura, und er konnte gerade noch sehen, wie das MĂ€dchen vor ihm von der BrĂŒcke sprang. Gehetzt aber beherrscht blickte er sich um und sah die erschrockenen Passanten, die versuchten, zu der BrĂŒstung zu gelangen um sich das UnglĂŒck zu betrachten. Aber fĂŒr so etwas hatte Andura momentan keine Zeit. Hinter sich spĂŒrte er wieder die beiden Stadtwachen – er glaubte, sie wurden Polizei genannt, war sich aber nicht sicher – und folgte dem MĂ€dchen mit einem Satz. Das Ganze hatte nur eine Sekunde gedauert, und so landete er auf dem selben offenen Doppeldecker Bus wie dieses Wesen, dass ihn mit einer SchwĂ€rze in den Augen anstarrte, die sogar fĂŒr ihn zum FĂŒrchten war. Die Passagiere des Busses flĂŒchteten die Treppe hinunter und zwar keine Sekunde zu frĂŒh. Der WĂ€chter konnte allerdings noch einen Mann am Arm packen, der auf einmal anfing zu zucken, bevor er reglos auf den Boden fiel. Im nĂ€chsten Moment musste Andura schon einem Energieblitz ausweichen und mit ansehen, wie das MĂ€dchen zur Seite ĂŒber die BrĂŒstung sprang. Was Lord Gor beschrieben hatte, war also keine schaurige Geschichte. Diese WĂ€chter entziehen Lebewesen ihre Energie und wandeln sie um. Ohne zu zögern folgte Andura dem MĂ€dchen, rannte weiter die Straße hinunter und folgte ihr in eine Seitengasse. Dort konnte er gerade noch beobachten, wie das MĂ€dchen eine Feuerleiter ergriffen und in einer Geschwindigkeit hinauf kletterte, die nicht normal war. Wo waren bloß seine Helfer? Hatte man sie schon erwischt? Es blieb keine Zeit zum RĂ€tseln. Hastig folgte er dem WĂ€chter und konnte sich nicht erlauben, kurz zu verschnaufen. Immer weiter verfolgte er das MĂ€dchen nun ĂŒber ein paar DĂ€cher, bis ein lauter Knall das Geschehen unterbrach. Es ging so schnell, dass Andura nicht ausmachen konnte, was gerade geschehen war.
Ein unmenschlicher Schrei riss ihn zurĂŒck in die RealitĂ€t, und er sah den WĂ€chter vom Rand des Daches in die Tiefe der Seitengasse unter ihm stĂŒrzen. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht sprang er hinterher und landete elegant wie ein Katze direkt vor dem MĂ€dchen, dessen Beine blutĂŒberströmt unter ihm zusammen gebrochen waren. Er wollte sich gerade zu dem sauer blickenden WĂ€chter hinunterbĂŒcken, als zwei Gestalten aus der Dunkelheit traten.
„BerĂŒhr sie nicht, du weißt, was Jack gesagt hat. Kein Hautkontakt.“
Der Elf presste seinen Stiefel auf den Hals des MĂ€dchens und lĂ€chelte die Gestalten an, die sich ihr langsam nĂ€herten und ihre Gewehre im Anschlag auf den WĂ€chter gerichtet hatten. „Sahin, Jason. Wo wart ihr?“
„Ihr zwei wart ein wenig zu schnell fĂŒr uns. Zum GlĂŒck können wir im Gegensatz zu euch Spitzohren Straßenkarten lesen.“
Keiner von ihnen ging weiter auf das sich wehrende MĂ€dchen am Boden ein oder beachtete sie großartig. Es versuchte immer wieder, mit ihrer Hand nach den Waden von Andura zu greifen, schaffte es jedoch nicht. Das Blut lief weiter aus ihren Wunden und fĂ€rbte den Schnee der Seitengasse immer roter. „Lasst sie uns weg bringen.“
Jason nickte und schlug seinen Mantel zur Seite. Aus einer Innentasche holte er einen kleinen AnhĂ€nger hervor, und wĂ€hrend der Elf und sein Bruder ihn am Arm berĂŒhrten presste er mit seinem Daumen auf den kleinen Phönix in seiner Hand. Im nĂ€chsten Augenblick waren sie verschwunden, mitsamt dem WĂ€chter.

****************************************************************

Es war schon dunkel, als Jack die Winkelgasse wieder verlassen hatte. Allein wanderte er noch ein wenig durch die Straßen Londons und hing seinen Gedanken nach. Er war noch in Gringotts und bei einem Juwelier, um fĂŒr Hermine ein Weihnachtsgeschenk zu besorgen, das letzte was ihm noch fehlte. Sie wĂŒrde sich sicherlich freuen. Der Schnee fiel immer stĂ€rker auf sein Haupt und die Straße und fĂ€rbte die an diesen Tagen immer mehr gefĂŒllten Straßen in ein sattes Weiß. Ein angenehmes Prickeln durchfuhr ihn bei den eigentlich frostigen Schneeflocken, die sich auf seine Haut legten und sofort dahinschmolzen.
Es vergingen bestimmt zehn Minuten, bis er wieder dieses unbehagliche GefĂŒhl im Nacken verspĂŒrte. Ein GefĂŒhl, als wĂŒrde er verfolgt werden. Aber irgendwie hatte er sich inzwischen daran gewöhnt und bog in eine Seitengasse ein. Auch wenn die Menschen immer mehr mit der magischen Gemeinschaft zu tun bekamen, dachte er sich, er mĂŒsse nicht unbedingt in aller Öffentlichkeit disapparieren und fĂŒr weitere Unruhen sorgen. Er wollte nun wieder zurĂŒck nach Hogwarts und sehen, was seine Freunde erreicht hatten. Ein wenig unbehaglich war ihm schon zu mute, wenn er daran dachte, sie alleine hatte ziehen zu lassen.
Der Schnee knirschte unter seinen Stiefeln, bis er plötzlich stehen blieb und einen Blick ĂŒber seine Schulter nach hinten warf. Wieder dieser Schatten. Doch als er sich umwandte, war nichts zu sehen. KopfschĂŒttelnd wollte er wieder weiter, bis er erschrocken inne hielt und in ein Gesicht blickte. Direkt vor ihm stand eine Person, die ihm noch allzu bekannt war. Aus dem Nichts war er aufgetaucht und blickte ihn einfach nur an.
„Nein“, flĂŒsterte Jack und wich einen Schritt zurĂŒck, unfĂ€hig seinen Blick abzuwenden.
„Jack, hab keine Angst. Ich bin es.“
Zitternd wollte Jack noch weiteren Abstand gewinnen, doch es gelang ihm nicht. Es war, als wĂ€ren alle seine Glieder steif geworden und wĂŒrden sich gegen jede Bewegung weigern. „Nein, das kann nicht sein.“ KopfschĂŒttelnd blickte er mit leicht feucht werdenden Augen in das Gesicht vor sich. Er hatte ein halbes Jahr dazu gebraucht, sich an den Gedanken zu gewöhnen, ihn nie wieder zu sehen. An den Gedanken, dass er tot war. Und nun stand er vor ihm. Antoine, sein Bruder. „Aber ... du bist tot?!“ Seine Kehle schnĂŒrte sich zu und versagte ihm jeden weiteren Laut.
„Nein Jack. Ich bin hier.“ LĂ€chelnd hielt ihm Antoine eine Hand entgegen und kam langsam auf ihn zu. „Komm mit mir. Es ist alles in Ordnung.“
Jack war hin- und hergerissen zwischen Unglauben und dem, was er sah. Sein Verstand drohte auszusetzen und ihn gÀnzlich im Stich zu lassen.
„Komm mit mir.“
„Ich habe doch deine Leiche gesehen.“
Antoine schĂŒttelte den Kopf und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Das war ich nicht. Du siehst mich doch.“
Jacks Augen fĂŒllten sich mit leichten TrĂ€nen, und er ließ die Umarmung seines Bruders geschehen, ohne sich zu wehren. Erst jetzt bemerkte er etwas, was nicht passte. Die Umarmung war nicht, wie sie sein sollte. Sie war irgendwie unwirklicher. Nicht irreal, einfach nur anders. Erschrocken stieß er Antoine zurĂŒck. „Was wird hier gespielt?“
„Ich verstehe nicht, Jack. Was meinst du?“
„Du bist nicht Antoine.“
Antoine blickte kurz auf den Boden und schĂŒttelte seinen Kopf. „Warum machst du es mir so schwer, Bruder?“ Kurz hob er seine Hand, und aus den Schatten traten weitere Gestalten heraus. Erst als das fahle Licht die Gesichter erhellte, erkannte Jack in jedem seinen Bruder wieder. Er wollte zurĂŒck weichen, doch merkte er, dass er lĂ€ngst eingeschlossen war. Sie hatten ihn umzingelt. Und jeder einzelne war seinem Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten. Jack wischte sich die Feuchtigkeit aus seinem Gesicht und hatte mit einem schnellen gekonnten Griff sein Schwert in der Hand. Rasende Wut siegte ĂŒber die Verworrenheit seiner GefĂŒhle und ließ ihn handeln, ohne weiter nachzudenken. Eines war sicher: Egal was das fĂŒr Dinger waren, sie waren nicht sein Bruder. Nicht einer von ihnen. Rasend vor Zorn, dass man seine GefĂŒhle so gegen ihn ausspielte, fegte er durch Kreis, der ihn einschloss. Seine Klinge schnitt durch das Fleisch, und Blut spritzte auf. Seine Gegner wehrten sich vehement, doch spĂŒrte Jack die Wunden nicht wirklich, die sie ihm zufĂŒgten. Das Adrenalin beherrschte sein Schmerzempfinden und blockierte alles, was ihn hĂ€tte aufhalten können. Als der letzte Kopf mit einem dumpfen Schlag zu Boden fiel, fiel auch Jack auf die Knie. Zitternd legte er sein Schwert zur Seite und hielt sich an einer der Leichen fest. Erst jetzt war es ihm möglich, die in ihm angestauten TrĂ€nen zu vergießen. Was war das nur fĂŒr ein unmenschliches Spiel, das mit ihm getrieben wurde? Aber ihm war klar gewesen, dass Abrakahl nichts unversucht lassen wĂŒrde, um ihn zu sich zu holen.
Jack wusste nicht genau, wie viel Zeit verging, bis er Stimmen hinter sich hörte und erschrocken aufsprang. Er hatte die Welt um sich herum ganz vergessen. Blitzschnell steckte er sein Schwert wieder in die Scheide an seinem RĂŒcken, entzĂŒndete die ganzen Leichen und ihre Umgebung und disapparierte mit einem leisen Plop.

Kurze Zeit spĂ€ter fand sich Jack in der Schneelandschaft von Hogsmead wieder. Fast schon idyllisch lag ihm das Dorf zu FĂŒĂŸen und wirkte wie ein MĂ€rchendorf unter der weißen Decke. Aus den Schornsteinen der HĂ€user drĂ€ngte dichter Rauch empor und vermischte sich mit dem Rieseln der Flocken.
Seine Stiefel knirschten, als er durch den dichten Schnee watete und in das Wirtshaus kam. Ohne Worte bahnte er sich seinen Weg durch die GĂ€ste, die erschrocken zur Seite wichen. Im nĂ€chsten Moment saß er auch schon am Tresen und blickte Madame Rosmerta an. Sie versuchte scheinbar auf ihn einzureden, doch achtete er gar nicht auf sie. So schluckte er ohne ein Wort und vor sich hin starrend das Bier und den Whisky auf Ex und winkte nur, um die nĂ€chsten GlĂ€ser zu ordern. Ob es nun Minuten oder Stunden waren, die er dort verbrachte, konnte er nicht genau sagen. Bis plötzlich eine Hand auf seiner Schuler lag und er an den roten Haaren vorbei in die Augen von Ginny blickte.
„Was ist passiert, Jack? Du siehst furchtbar aus.“ HĂ€tte Jack einen Blick in einen Spiegel geworfen, hĂ€tte er bemerkt, dass seine Kleidung sowie seine HĂ€nde und sein Gesicht von einer Mischung aus Blut, Schlamm und Wasser bedeckt waren. Doch wen kĂŒmmerte das schon? Ohne auf ihre Frage zu antworten, wurden seine Augen wieder feucht, und er merkte nur noch, wie ihn die Rothaarige in den Arm nahm. Im nĂ€chsten Moment brachen auch schon die DĂ€mme, und Jack weinte in die Haare der Person, die ihn einfach nur festhielt. Die verwunderten Blicke oder die unverstĂ€ndlichen Worte von Ginny nahm er gar nicht wahr. Es war ihm einfach egal. Egal was die Leute von ihm dachten, oder wie er sich vor der Frau seines Freundes anstellte. Es war einfach befreiend.
Ebenso wenig merkte er, wie sich die Umarmung irgendwann löste und jemand Neues an ihre Stelle trat. Erst als er den unvergleichlichen Duft der Haare einatmete, wurde er sich dessen bewusst. Hermine schaute ihm tief in die Augen, neben ihr stand Win, der versuchte nicht zu erschrocken zu schauen. Stattdessen wandte er sich an Rosmerta, die wieder aufgetaucht war.
„Was ist geschehen?“
„Ich weiß es nicht. Er kam hier rein und hat sich hingesetzt. Ohne ein Wort zu sagen. Nur seine GlĂ€ser hat er gelehrt.“
„Jack“, Hermine griff an sein Kinn und drehte sein Gesicht ihrem zu. „Jack, schau mich an. Was ist geschehen?“
„Ich habe ihn getötet.“
Erschrocken schaute Hermiene zu Ginny und wieder zurĂŒck zu Jack. „Wen getötet?“
„Antoine.“ Seine Stimme zitterte. „Ich habe meinen Bruder getötet.“ Seine Worte waren so laut, dass die ganze Kneipe augenblicklich verstummte.
„Hier gibt’s nicht zu sehen“, schrie Win die GĂ€ste an und wandte sich wieder seinem Freund zu.
„Jack, das hatten wir doch schon mal“, versuchte Hermiene ihn zu beruhigen. „Du bist nicht verantwortlich fĂŒr seinen Tod.“
Jack schĂŒttelte den Kopf und wischte sich ĂŒber sein Gesicht. „Du verstehst nicht.“ Traurig blickte er in Hermines Gesicht und sandte ihr seine Erinnerungen zu. Ihr Gesicht wurde immer bleicher, und schließlich erzĂ€hlte sie Ginny und Win in groben ZĂŒgen, was vorgefallen war. Gerade wollte er wieder zu seinem Glas greifen, als Win seine Hand zurĂŒck auf die Theke presste.
„Lass den Scheiß. Ich denke, ich weiß, was das fĂŒr Typen waren. Kommt mit ins Schloss in die Krankenstation, wir haben da etwas entdeckt.“
Jack hatte sich soweit wieder beruhigt und folgte seinen Freunden in Richtung Krankenstation. Allerdings bogen sie kurz vor der Krankenstation in eine TĂŒr ein, die Jack bisher noch nie aufgefallen war. Mit ernsten Gesichtern blickten ihn Dumbledore, Ron, Professor Thrax und zwei Auroren an und nickten knapp zur BegrĂŒĂŸung. Dass sie auf seine ungewöhnliche Aufmachung kaum reagierten, sagt ihm schon, dass es etwas Ernstes sein musste.
„Was gibt’s hier zu feiern?“ fragte Jack, um das Schweigen endlich zu brechen. Aus den Schatten trat ein junger Mann heraus, der trotz seiner jungen Jahre schon graue Haare auf dem Kopf trug und ebenso wie Dumbledore ĂŒber eine kleine Brille hinweg schielte. „Das hier“, rĂ€usperte sich der Direktor, „ist Dr. Lampert.“ Jack hob kurz zwei Finger an seine Stirn als Zeichen der BegrĂŒĂŸung, sagte aber nichts weiter. „Er wurde von der englischen Regierung zu uns geschickt, um uns ĂŒber ein paar Neuigkeiten aufzuklĂ€ren, die sehr beunruhigend sind. Mr. Lampert?“ Dumbledore nickte dem jungen Mann zu als Zeichen, dass er das Wort hatte und weiter fortfahren solle.
Lampert rĂ€usperte sich, bevor er das Wort erhob. „Wie ich eben schon einmal erklĂ€rt habe, hat sich unter meiner Leitung eine Forschungsgruppe einem Problem angenommen, auf das wir durch ihre Auroren aufmerksam geworden sind. Scheinbar kam es zu gehĂ€uften Angriffen von scheinbar identischen Personen. Zwillinge oder Drillinge sind allgemein hin nichts Ungewöhnliches, auch wenn sie nicht sehr hĂ€ufig in Erscheinung treten. Allerdings kann man das von FĂŒnflingen oder sogar noch mehr identisch aussehenden Personen nicht behaupten. Zu unserem GlĂŒck konnten wir ein paar Leichen bergen, die bei EinsĂ€tzen ihrer KrĂ€fte sichergestellt wurden.“
Jacks Augenbrauen zogen sich zusammen, da ihm schon schwante, auf was das Ganze hinauslaufen sollte. „Dr. Lampert, was genau ist ihr Spezialgebiet?“
Lamperte lĂ€chelte schwach, als er Jacks Blick erwiderte. „Mein Fachgebiet ist eigentlich die Zellbiologie und seit neuestem auch der Zweig der Genetik. Ich möchte ihnen jetzt aber großartige ErklĂ€rungen ersparen, deshalb mache ich es kurz. Wir haben herausgefunden, dass es sich bei den Leichen eigentlich nur um Klone handeln kann.“
„Klone?“, flĂŒsterte Hermine unglĂ€ubig. „Bitte sagen sie mir, dass das nicht ihr Ernst ist.“
„Ich fĂŒrchte doch. Sie sind auf jeden Fall nicht auf natĂŒrlich Weise geboren worden. Das können wir mit Sicherheit sagen. Wir finden diese Leistung in wissenschaftlicher Hinsicht zwar sehr beunruhigend, allerdings auch sehr interessant. Vielleicht hat der Ein oder Andere von ihnen schon einmal ĂŒber derartige Experimente an Tieren gelesen. Das Problem bestand vor allem darin, dass die Tiere zwar Ă€ußerlich nicht dem Alter entsprachen wie das Original, sie aber dennoch alterspezifische Eigenheiten wie Krankheiten vorgewiesen haben. Einmal abgesehen von ethischen Kontroversen, die sich bei diesem Thema eröffnen, ist das einer der Punkte, die bisher gegen Experimente gesprochen haben, einen solchen Vorgang mit Menschen durchzufĂŒhren.“
Jack schĂŒttelte nur unglĂ€ubig den Kopf, drehte sich um und schlug wĂŒtend mit seiner Faust gegen die Wand. Ein paar Steinsplitter bröckelten von der Wand, und Lampert schaute ihn verwirrt an, was Hermine registrierte.
„Er hat gerade ungefĂ€hr zehn Klone seines verstorbenen Bruders getötet“, erklĂ€rte sie leise. „Auf jeden Fall erklĂ€rt diese Neuigkeit einige Fragen, die wir hatten, Dr. Lampert.“
„Und es ist mehr als beunruhigend“, warf Dumbledore nachdenklich ein. Es steht außer Frage, dass Abrakahl dafĂŒr verantwortlich ist. Wie er es geschafft hat, diese Probleme zu bewĂ€ltigen, werden wir wohl nicht so einfach herausfinden. Aber wir mĂŒssen herausfinden, wo diese Klone hergestellt werden.“
„Ich werde einen Brief an Severus schreiben. Er wird es herausfinden“, erklĂ€rte Jack mit bebender Stimme. In diesem Augenblick waren hinter Dumbledore durch eine geöffnete TĂŒr ein lautes GerĂ€usch und Stimmen, die sich auf sie zu bewegten, zu hören. Augenblicklich hatten alle Anwesenden außer Jack und Lampert ihre ZauberstĂ€be in der Hand. Sie senkten sie erst, als Andura, Jason und Sahin eintraten, wobei letzterer einen bewusstlosen Kinderkörper ĂŒber der Schulter trug. Unsanft warf er den Körper auf ein freiliegendes Bett und starrte mit seinen Begleiter in die Runde.
„Hey Leute“, grĂŒĂŸte sie Jason. „Untersucht das Ding hier mal.“
Hermine war die Erste, die reagierte, und rannte auf das Bett zu und beugte sich ĂŒber das Kind, welches nur sehr flach atmete. „Um Gottes Willen. Was habt ihr mit dem armen Kind gemacht?“
Andura zog sie von dem Bett weg und hielt sie an der Schulter fest. „Bleib lieber weg von ihr“, erklĂ€rte er ruhig. „Dieses arme Kind hat es ganz schön in sich. Wir haben es in der NĂ€he des englischen Parlaments erwischt und verfolgt. Scheinbar sollte dort der nĂ€chste Anschlag stattfinden. Außerdem waren dort auch ein paar von diesen Orks, die du uns beschrieben hast, Jack.“
„Ein WĂ€chter“, schloss Jack sachlich und verschrĂ€nkte seine Arme vor der Brust, als wĂ€re der Anblick des Kindes etwas ganz NatĂŒrliches. „Also wenn ihr mir heute auch noch ein Alien vorsetzt, dann tanze ich nackt in der großen Halle rum. Außerdem sind das keine Orks sondern Legotaner, auch wenn sie wahrscheinlich genauso hĂ€sslich sind.“
„Was sind WĂ€chter“, fragte Ron irritiert.
„Es sind die obersten der Dementoren. Niemand weiß genau, woher sie kommen, nur das sie Alzar unterstehen. Es sind keine Menschen, ich weiß selbst nicht, was sie genau sind. Allerdings sind sie weitaus gefĂ€hrlicher als Dementoren. Ein Patronus-Zauber bringt gegen die eigentlich gar nichts. Sie ernĂ€hren sich im Gegensatz zu den Dementoren auch nicht nur von euren schlechten GefĂŒhlen sondern von eurer gesamten Energie. Sie saugen die Lebensenergie aus einem Menschen heraus und wandeln sie in Magie um. Mal abgesehen davon, dass sie ziemlich schnell, stark und wendig sind.“
„Das kann ich bestĂ€tigen“, nickte Andura. „Ich habe sie hier bestimmt eine halbe Stunde durch London gejagt, bis wir sie stellen konnten.“
Und selbst das ist eine starke Leistung, Andura.“ Jack ging auf das MĂ€dchen zu und strich ihr durch ihr Haar. „Ich habe sie soweit betĂ€ubt, dass sie erst einmal zwei Tage schlĂ€ft. Wenn sie sie untersucht haben, Dr. Lampert, töten sie sie.“
„WAS?“, begehrte Hermine auf. „Wir können die Kleine doch nicht einfach töten.“
„Es ist die einzige Möglichkeit. Auch wenn es hart klingt. Das hier ist kein Kind, Hermine.“ Jack ging auf seine Freundin zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Wenn sie aufwacht, wird sie mit uns kurzen Prozess machen und fliehen. Sie empfindet keine GefĂŒhle, glaub mir. Ihr ist es egal, wie viele Menschen dafĂŒr sterben, um ihren Auftrag auszufĂŒhren.“
„Ich finde es trotzdem unmenschlich“, schnaubte seine Freundin und blickte mitleidig in das blasse Gesicht der WĂ€chterin.
„Niemand hat behauptet, dass der Krieg schön wird“, merkte Harry an. „Auch wenn es die Sache nicht einfacher macht. Untersucht sie“, wandte er sich an den Arzt, „Ich gehe noch mal kurz zu Remus.“
„Da wirst du kein GlĂŒck haben, Kumpel“, hielt ihn Jack auf, worauf ihn Harry fragend anschaute. „Er hat einen Termin bei meinem Hofarzt in Phleget.“
„Wieso das? Ist er krank?“
Jack hielt kurz inne, bevor er antwortete. „Es sollte eigentlich erst mal geheim bleiben, aber was soll’s. Sein pelziges Problem wird gerade behoben.“
UnglĂ€ubige Blicke bohrten sich in das Gesicht von Jack, bis Albus die Stille irgendwann unterbrach. „Jack, es gibt kein Heilmittel gegen Lykantrophie.“
„Nicht hier auf der Erde, das stimmt.“ Jack musste grinsen. „Er wird auch nicht vollstĂ€ndig geheilt. Es ist so: Wenn die Behandlung abgeschlossen ist, wird er sich nur noch dann verwandeln, wenn er es möchte, und wird sich dann auch selbst unter Kontrolle haben. FĂŒr ihn bedeutet das ein normales Leben und keine Angst mehr vor dem Vollmond. Naja, abgesehen davon, dass er eine ziemlich interessante Animagusform hat.“
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, kam es leise von Harry. „Bist du dir sicher, dass diese Behandlung keine Nebenwirkung haben wird.“
Jack nickte. „Das ist in Phleget ein ganz normaler Eingriff und verlĂ€uft ziemlich reibungslos und fast ohne Schmerzen. Macht euch keine Sorgen. In drei Tagen ist er wieder auf den Beinen.“
„Das wĂŒrde einen großen Schritt fĂŒr unsere Heiler und besonders fĂŒr die Werwölfe bedeutet“, stimmte der Direktor nachdenklich zu.
„Genau deshalb hat der Hofarzt in einer Woche auch einen Termin bei Neville“, zwinkerte Jack seinem Chef zu. „Wisst ihr, wenn sich die Zaubererschaft schon eher den Muggeln gestellt hĂ€tten, wĂŒrden unzĂ€hlige Menschen noch leben. Alleine die meisten Krebsarten sind, wie ich das heraus gehört habe, mit ein paar einfachen TrĂ€nken heilbar. Aber ich denke, das gibt sich nun langsam.“
Nachdenklich nickten die Anwesenden, bis Jack auf die Uhr schaute und seine Augen tĂŒckisch funkelten. „Harry, Ginny, ich brauche euch beide mal kurz. Habt ihr Zeit?“
„Worum geht es?“
„Ich möchte einem Freund helfen, mehr erfahrt ihr vor Ort.“ Jack bemerkte den Blick von Hermine an seiner Seite und nickte ihr zu. Kurz darauf hatte er ein Portal beschworen, durch das die vier verschwanden, nachdem sie sich von den anderen verabschiedet hatten.
Nur Sekundenbruchteile spĂ€ter fanden sich Jack und seine Freunde in einem neuen Krankenzimmer wieder. Verwundert schauten seine Begleiter auf die beiden Betten vor sich und erkannten Nevilles Eltern, Frank und Allice Longbottom, wĂ€hrend Jack mit einer Bewegung seiner Hand die TĂŒr verriegelte und einen LĂ€rmschutzzauber wirkte.
„Was wird das Jack?“, fragte Hermine ein wenig beunruhigt und schaute immer noch fragend auf die beiden vor sich hinstarrenden Personen.
„Setzt euch“, bat Jack. „Neville wird in der nĂ€chsten halben Stunde nicht auftauchen, so haben wir etwas Zeit. Wir werden jetzt seine Eltern heilen.“ Jack hatte wieder das Grinsen im Gesicht, das er immer auflegte, wenn er etwas vor hatte. „Ok, zur Theorie. Ich habe kĂŒrzlich ein Buch gelesen, in dem es um ziemlich alte Meditationsrituale ging. Um es kurz zu machen, haben die Japaner es geschafft, auf jeden Fall ein kleiner Teil von ihnen, sich soweit in eine Meditation zu versetzen, bis sie auf eine, wie sie sagen, höhere Ebene gelangten. In dieser Ebene existiert nur ihr Geist. Sie sind frei von allem Körperlichen und können so ihre geistigen FĂ€higkeiten trainieren. Ihr habt ja sicherlich schon von Meditation gehört, oder?“ Seine Freunde nickten und warteten darauf, dass Jack fortfuhr. „Nun ja, eine kleine Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Zustand noch zu intensivieren. Sie haben sich selbst Schmerzen zugefĂŒgt, um ihrem Körper leichter zu entkommen. Was viele nicht wissen, ist die Tatsache, dass diese kleine Gruppe Zauberer waren. Nun könnt ihr euch ungefĂ€hr vorstellen, wie der Cruciatus-Fluch entstanden ist. Als Schwarzmagier dahinter gekommen sind, wie weiß ich selbst nicht, haben diese sich natĂŒrlich das Wissen zunutze gemacht und zum Schaden anderer verwandt. Es hat nicht lange gedauert, bis der Fluch nach Europa gelangt ist und sich verbreitet hat.“
„Willst du damit sagen, die Longbottoms befinden sich in einer Art Meditation oder Trance?“
„Exakt Hermine“, stimmte Jack zu. „Und deshalb wollte ich auch Harry und Ginny dabei haben.“ Nachdem sie immer noch aussahen, als wĂŒrden sie nicht ganz begreifen, fuhr Jack fort. „Sie haben in den Jahren, in denen sie hier liegen, nicht mitbekommen, dass Zeit vergangen ist. Wenn sie nun aufwachen, werden sie denken, sie seien nur kurze Zeit weggetreten gewesen. Und deshalb brauchen sie einen Bezugspunkt, um nicht zu geschockt zu sein, wenn ihr 25 Jahre alter Sohn hier herein marschiert.“
„Und was haben wir damit zu tun?“, fragte Ginny.
Jack zuckte mit den Schultern. „Ich hab gehört, Harrys Eltern waren sehr enge Freunde von den beiden. Und ihr beide seht Harrys Eltern irgendwie recht Ă€hnlich, sorry Harry.“
Harry nickte zustimmend, runzelte dennoch die Stirn. „Die viel wichtigere Frage, die sich mir stellt, ist, wie du sie aufwecken willst?“
„Hier kommen wir zum unangenehmen Teil. Sagt euch das Sprichwort ‚bekĂ€mpfe Feuer mit Feuer‘ etwas?“
Hermine wurde blass, sie schien sofort verstanden zu haben, auf was ihr Freund hinaus wollte. „Nein, bitte sag nicht, dass
“
„Doch genau das. So leid es mir tut. Hör mal, sie wurden so lange mit dem Cruciatus gefoltert, bis sich ihre Seele vom Körper gelöst hat, auch wenn sie noch auf eine seltsame Weise in ihnen ist. Ich kann es schlecht beschreiben. Ihre Gehirnströme wurden ĂŒberlastet. Erst wenn es wieder zu einer Überlastung kommt, können sich ihre Seelen wieder einklinken.“
„Aber du kannst nicht
“
„Wollt ihr, dass ihnen geholfen wird?“ Die Antwort stand außer Frage, und so fuhr Jack fort. „Allerdings habe ich das Problem, wenn man es so nennen kann, dass ich niemals die GefĂŒhle aufbringen kann, um diesen Spruch auszufĂŒhren. Nicht mal als das, was ich jetzt bin. DafĂŒr steckt noch zu viel Mensch in mir.“ Jack griff sich an den Hals, zog seine Kette aus und hielt sie Harry hin. „Nimm sie Harry. Ich vertraue dir. Befiehl es mir. Das ist der einzige Weg. Selbst wenn einer von euch dazu in der Lage wĂ€re, könnte er denke ich nicht so viel Power in den Fluch legen, dass es ausreichen wĂŒrde. Außer Harry vielleicht.“
Harry schluckte, nahm allerdings die Kette entgegen. Jack ging noch mal auf Hermine zu und nahm sie fest in den Arm. „Ich hoffe, du kannst mir das, was ich gleich tue, irgendwann verzeihen oder verstehen“, flĂŒsterte er ihr zu, und sie nickte leicht mit feuchten Augen.
Jack wandte sich wieder an Harry und nickte ihm zu. So umschloss Harry die Kette fest und schaute Jack in die Augen. „Belege die Longbottoms mit dem Cruciatus, Gor.“ Der erste Befehl war gesprochen und Jacks Augen fĂ€rbten sich tief schwarz. Sein inneres lebendes Feuer war erloschen, und Jack nickte ihm zu.
„Ja Meister“, antwortete er und wandte sich von ihm ab und den Krankenbetten zu. Erst wenn er Jack die Kette wieder zurĂŒck geben wĂŒrde, und zwar freiwillig, wĂŒrde dieser, auf Jack liegender Fluch, gebrochen werden. Es war absolut unmöglich, sich dagegen zu wehren. FĂŒr ihn zĂ€hlte nur noch das Wort seines Herrn. Dies war alte Magie, Ă€lter noch als manche vielleicht glauben mögen und mit einem einfachen Imperius nicht zu vergleichen. Nur der Tod wĂŒrde ihn nun von seinem Auftrag abhalten können.
Jack hob seine Arme und streckte sie vor sich. Ohne ein Wort zu sagen blitzten seine HĂ€nde auf, und ein feines Licht zog sich um seine Arme, bis mit einem mal zwei gleißend helle Lichtstrahlen seine HandflĂ€chen verließen, und sich sein Gesicht vor Zorn verzerrte. Die Luft um ihn herum knisterte vor Magie, und Frank und Allice schrieen entsetzlich auf. Die Schmerzen mussten höllisch sein, so wie sie sich auf den Betten hin und her warfen und fast heiser wurden von den unmenschlichen Schreien. Ginny und Hermine hatte sich mit TrĂ€nen in den Augen umgedreht, wĂ€hrend Harry sie in seine Arme schloss.
Nach einiger Zeit, die fĂŒr die drei unendlich lang gedauert hatte, erlosch das Licht und die Schreie. Sie drehten sich wieder um und sahen Jack auf sie zugehen und vor ihnen auf die Knie fallen. „Meister, ich erwarte eure Befehle.“
Harry schaute ihn indifferent an und reichte ihm wortlos die Kette. Im nĂ€chsten Moment leuchteten Jacks Augen wieder in ihrem gewohnten Feuer auf, und er sackte ein wenig in sich zusammen, hielt sich aber an der Wand fest. „KĂŒmmert euch um sie. Sie wachen gleich auf“, forderte Jack mit zittriger Stimme, und Harry und Ginny wandten sich mit einem flauen GefĂŒhl im Magen zu den beiden Betten.
Hermine legte ihre Arme um ihren Freund und schaute in die leuchtenden und trotzdem irgendwie traurig blickenden Augen. „Ich muss einen Weg finden, diese Kette zu vernichten. So etwas Schreckliches habe ich noch nie in meinem Leben gefĂŒhlt.“
„Du hast das Richtige getan. Und niemand wird erfahren, das du diesen Fluch verwendet hast.“
„Darum geht es nicht. Allein diese bösartige Magie zehrt schon an meinem Geist. Und dann noch dieses GefĂŒhl der Hilflosigkeit. Ich habe nur noch Harrys Wunsch im Kopf gehabt. Ich hĂ€tte alles getan. Wirklich alles.“
Hermine nickte nachdenklich und strich ihrem Freund sanft ĂŒber die Wange. Sie verstanden sich weiterhin ohne Worte, manchmal genĂŒgten einfach nur Blicke, um den Partner zu verstehen, besonders wenn ein solches Band wie zwischen Jack und Hermine besteht.
„James, Lilly?“, hörten sie die leise Stimme von Mrs. Longbottom. „Was ist passiert. Wo sind wir?“
„Wir lassen euch alleine, Harry“, sagte Jack, noch bevor sie aus der TĂŒr verschwanden, wo Neville auch schon auf sie zu kam. Scheinbar wollte er gerade seine Eltern besuchen, wie er es jeden Abend tat.
„Was macht ihr denn hier?“, fragte der junge Heiler erstaunt.
„Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, mein Freund“, antwortete Jack. „Richte ihnen einen schönen Gruß aus.“ Neville schaute die beiden nur fragend an, und im nĂ€chsten Moment waren sie auch schon verschwunden und nach Hogwarts zurĂŒck gekehrt.

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Der Wind strich durch Jacks Fell, als er durch die schwarze Nacht flog, die nur durch ein paar Sterne erhellt wurde. Ein entspannendes GefĂŒhl, besonders wenn man nicht wirklich schlafen konnte. Er brauchte einfach ein wenig Abstand von allem, und er wusste, dass Hermine auf ihn warten wĂŒrde, auch wenn sie niemals etwas gesagt hĂ€tte, was ihm das GefĂŒhl verleihen könnte, eingeengt zu werden. Seine FlĂŒgel trugen ihn weit ĂŒber das Schloss hinaus, und inzwischen flog er bestimmt schon eine Stunde und beobachtete die SchlossgrĂŒnde. Die Einhörner waren zum Neumond hin besonders aktiv und grasten sehr hĂ€ufig am Ufer des schwarzen Sees, der im Mondlicht matt glĂ€nzte.
Leise glitt er auf die Empore, auf der er schon etliche Stunden zum GrĂŒbeln verbracht hatte, zu, den Astronomieturm. Lautlos krallten sich seine FĂŒĂŸe an den Überhang des spitzen Daches, und er hing kopfĂŒber vor der TĂŒr. Nur die beiden Personen vor ihm waren noch hier und schauten schweigen in die Nacht hinein. Win hatte seinen Arm um Sandra gelegt, und die Stille, die sich ausbreitete, hĂ€tte nicht harmonischer sein können.
„Ihr beiden gebt ein schönes Paar ab“, durchbrach Jack irgendwann die Stille.
Win und Sunny erschraken, zuckten zurĂŒck, als sie die Stimme hinter sich hörten, und schauten in die schwarze Leere in Richtung TĂŒr. Nur grobe Umrisse eines grĂ¶ĂŸeren Wesens waren zu erkennen, weshalb beide instinktiv eine Waffe anhoben und auf ihn zielten.
„Packt die Dinger weg, ich fresse euch schon nicht.“ Jack musste ĂŒber die Vorsicht seiner Freunde schmunzeln. NatĂŒrlich wussten sie nichts von seiner Gargoyle-Form und starrten weiter gebannt auf das Wesen vor sich.
„Wer oder was bist du?“, fragte Sandra irgendwann, als sie ihre Pistole senkte.
Jacks Augen leuchteten wieder auf und durchbrachen schwach die Dunkelheit. „Ich bin ein Gargoyle, Sandra. Ich hoffe, ich habe euch nicht erschreckt oder gestört.“
Beide schauten ihn mit offenen MĂŒndern an, doch es war Win, der zuerst auf ihn zuging und ihn neugierig musterte. „Wir haben hier ja schon einiges gesehen, aber ein Gargoyle ist uns neu.“
„Ich bin der letzte.“
„Was tun Sie hier, Mr. 
?“
„Verzeiht, ich habe mich nicht vorgestellt. Ein Freund hat mich Antoine getauft. Ich bin hier eigentlich nur am Nachdenken.“
Sandra nickte traurig. „Der Name kommt mir sehr bekannt vor.“
Jack stieß sich von seinem Vorsprung ab und lande nach einer gekonnten Drehung hinter den beiden vor der BrĂŒstung. „Macht euch nicht zu viele Gedanken. Wenn selbst Jack langsam damit abgeschlossen hat, solltet ihr es auch tun. Es stehen uns schwere Zeiten bevor.“
Win legte seinen Kopf schief, nachdem er den anfĂ€nglichen Schock ĂŒber diese Gestalt ĂŒberwunden hatte. „Meinst du, wir haben eine Chance?“
Jack lĂ€chelte nur. „Ich glaube, wir haben nur eine Chance, wenn das, was euch beide verbindet, eine Chance hat. Das Einzige, was wir im Gegensatz zu unseren Feinden haben, ist Liebe. Ohne sie wird die Menschheit zugrunde gehen.“ Win und Sandra wurden ein wenig rot und schauten sich verlegen an. „Macht mir nichts vor. SchĂ€mt euch nicht fĂŒr eure GefĂŒhle. Eure Freunde werden es verstehen. Nur diese Kraft haben wir, die der Feind nicht kennt. Vertraut darauf.“
Sandra kam langsam auf Jack zu. Wie konnte er auch nur ansatzweise daran denken, dass sie ihn vielleicht erkennen wĂŒrde. Sanft legte sie eine Hand an seinen Hals und fasste an die kleinere der beiden Ketten, die, die er zum Geburtstag von Luci bekommen hatte. „Diese Kette kommt mir bekannt vor, Antoine.“
Jack lĂ€chelte und fasste selbst kurz an seinen Hals. „Es war ein Geschenk.“
„Von wem?“
„Von einer der wichtigsten Personen in meinem Leben.“ Jack schĂŒttelte den Kopf und wich einen Schritt zurĂŒck. „Ich muss weiter. Machts gut, ihr zwei, und seid nicht zu anstĂ€ndig.“ Mit einem Zwinkern drehte sich Jack um und sprang ĂŒber die BrĂŒstung. Seine FlĂŒgel schlugen ein paar mal, und schnell flog er in die Nacht hinaus.
„Dieser Spruch hĂ€tte von Jack sein können“, antwortete Sandra schmunzelnd. „Was meinst du?“
„Ich denke, er hat recht“, antwortete Win und suchte Sandras Blick. „Ich sollte mich nicht vor meinen GefĂŒhlen verstecken.“ Langsam nĂ€herte er sich ihrem Gesicht und berĂŒhrte ihre Lippen. Sie wich erst kurz zurĂŒck, bis sie schlussendlich den Kuss erwiderte, und sie sich mit ihren Armen umschlossen.


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