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Fanfiction

Harry Potter and the Legions of Chaos II - Age of Gods - Of Elves, Dwarfes and divine sparks

von Shag

13. Of Elves, Dwarfes and divine sparks

Die Sonne schien wie immer grell, doch nicht so heiß, wie es im Sommer der Fall war. Gelangweilt stützten sich die beiden Wachbeamten vor dem Cortes Generales auf ihre Gewehrläufe und hielten Wache. Zwei spanische Flaggen wehten im Hintergrund in einem leichten Luftzug. Trotz der Vorkommnisse in einigen anderen Ländern Europas war es hier in Spanien bisher sehr ruhig geblieben, und auch in Madrid konnte man nichts ungewöhnliches beobachten. Nichtsdestotrotz kam kürzlich die Order ’raus, besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Eine Order, die nicht nur dieses Land betraf.
„Hast du gestern die Nachrichten gesehen, Carlos?“
„Meinst du diese Spinner aus Deutschland?“, stellte er die Gegenfrage an seinen Kollegen sichtlich gelangweilt. „Zauberer, Hexen … pah. Wenn du mich fragst, versucht da nur wieder jemand, sich wichtig zu machen.“
„Ich weiß nicht“, meinte David und kratzte sich nachdenklich an der Backe. „Die Sache mit den Drachen und so ist doch ganz schön ungewöhnlich.“
„Auch dafür wird es eine vernünftige Erklärung geben. Schau mal da.“ David nickte zu einem kleinen Jungen und richtete sich auf. Zielgerichtet ging der Junge auf die beiden Wachen zu. Er war höchstens acht oder neun Jahre alt, etwa 1,40 Meter groß und hatte kurze schwarze Haare. Erst als er direkt vor ihnen stand und sie anstarrte, bemerkten sie die leere in seinen Augen. Sie waren allerdings nicht einfach nur leer, nein sie waren rabenschwarz. Nicht einmal ein Flecken weiß war darin zu sehen, als wenn die Pupillen einfach nur ein schwarzes Loch wären. Ein kalter Schauer lief den beiden Wachmänner über den Rücken, doch rissen sie sich zusammen.
„Was gibt’s, Kleiner? Hast du dich verlaufen?“
Der Junge schaute beide Männer ausdruckslos an, bis er seine kalte, gefühlslose Stimme erhob. „Lasst mich durch.“
Die beiden Männer schauten sich fragend an. „Was möchte denn ein Junge wie du im Parlament? Hast du deine Mama verloren?“
„Lasst mich durch“, wiederholte sich der Junge, ohne mit der Wimper zu zucken. Überhaupt hatte er noch keinerlei Regung gezeigt.
„Jetzt reicht es aber, Kleiner. Mach, dass du wieder nach Hause kommst.“ Doch auch diesmal bewegte sich der Junge keinen Millimeter oder machte auch nur den Ansatz, sich fort zu bewegen. „Ok, mir reicht es. Ich rufe in der Zentrale an und …“ Doch weiter kam David nicht. Keiner der beiden konnte so schnell schauen, wie die Luft um den Jungen gefährlich anfing zu knistern. Mit ausgestreckter Hand und regungslosem Gesicht ergriff er die Hand des Mannes. Kleine Funken blitzten auf dem Arm der Wache auf, während ein Energieschub von ihm ausging und auf seinen Gegenüber zu wandern schien. Es sah fast so aus, als würde er ihn einfach aussaugen und seine Lebensenergie in sich aufnehmen. Blass griff er sich an die Brust und sackte auf die Knie, bevor er mit dem Gesicht auf dem Asphalt auftraf. Fast zeitgleich führte der Junge einen erneuten Schlag aus und trennte der zweiten Wache die Unterbeine vom Körper. Eine Klinge war nicht zu sehen, und doch war das Resultat mehr als erschreckend. Zu perplex um sich den Schmerzen hinzugeben schaute ihn Carlos fassungslos an, bevor er wie ein nasser Sack zu Boden fiel. Aus dem Augenwinkel konnte er noch sehen, wie der Junge über das hohe Gittertor sprang und auf den Haupteingang zu sprintete.
Das Blut sickerte unaufhaltsam aus seinen Beinstupfen heraus, doch war der Schnitt zu gerade, als dass er momentan einen Schmerz hätte spüren können. Mit letzter Kraft krabbelte er auf den Pfosten am Tor zu und betätigte den Alarmknopf, bevor er bewusstlos zusammen sackte.
Die Sirenen im Regierungsviertel von Madrid ertönten und hallten durch die Straßen, um auch die letzten Langschläfer an diesem späten morgen zu wecken. Mit einer lauten Explosion verging das einstige Parlament Spaniens in einem riesigen Feuerball und begrub die Umgebung unter Schutt und Asche.

________________________________________________________________

Dankend nahm Jack die kleine Phiole an, die ihm Hermine reichte. Unter anderem war sie für ihre Braukünste nicht in Gold aufzuwiegen. Nach kurzer Zeit verflog auch der Kater, der unaufhörlich in Jacks Kopf brummte. Die Nacht hatte sich, wie zu erwarten war, noch ein wenig hingezogen, um Jacks alten Freunden einen gebührenden Empfang in Hogwarts zu bereiten. Ihr Quartier war nach einigen Zaubersprüchen schnell eingerichtet und wirkte sogar sehr gemütlich.
Die Schüler selbst machten sich nicht wirklich viel aus dem Neuzugang, auch wenn die Fahrzeuge auf dem Schlosshof sehr interessant auf sie wirkten. Doch heute hatte sich Jack ja noch etwas anderes vorgenommen. Er hoffte nur, dass die Zwillinge diesmal kein großes Aufheben machten, und ihn und Harry gemütlich ihr kleines Duell machen lassen würden. Doch dafür kannte er sie eigentlich schon zu gut. Vor allem hatte er einige Schüler gesehen, die vor ihm oder Harry hinter vorgezogener Hand getuschelt hatten.
„Danke, Mine, du bist ein Schatz“, meinte er, als er ihr das Fläschchen zurück gab und liebevoll ihre Hand drückte.
„Ich weiß, ich bin einzigartig. Versprich mir nur, dass das nicht jeden Abend so ausartet.“
Jack schluckte genüsslich ein paar große Züge von seinem Teepot, den er von Hagrid stibitzt hatte. So viel Alkohol dehydriert den Körper natürlich, und bei der Menge die Jack gestern Nacht noch weggebechert hatte, würde er nicht nur diese eine Tasse benötigen. Zum Glück war er wieder fit, sonst würde das nachher ein kurzes Duell geben. „Keine Sorge, manchmal muss ich ja auch böse Jungs jagen gehen“, zwinkerte er ihr zu.
Hermine schüttelte nur den Kopf. Manchmal hatte sie wirklich das Gefühl, mit einem kleinen Jungen zusammen zu sein. Sie wollte gerade schon etwas erwidern, als die Luft vor ihnen zu knistern begann, und man förmlich spürte, wie sich die Atmosphäre um sie herum magisch auflud. Blitzschnell standen alle Lehrer vom Tisch, die Auroren und einige Ordensmitglieder auf und zielten mit ihren Zauberstäben vor den Lehrertisch, wo sich ein feuerrotes Portal öffnete. Jack allerdings blieb relaxt sitzen und schluckte einen Happen von seinem Croissant herunter.
Aus dem Portal kamen Maximus, Novolus und beiden voran eine hübsche, junge blonde Frau genau auf Jack zu. Das Portal schloss sich augenblicklich. Die beiden Männer waren in feine Roben gekleidet und die Frau in eine goldene Rüstung mit einem Schwert an der Seite. Außer ihrem Herren, der belustigt am Tisch mit dem Kopf schüttelte, beachteten sie die restlichen Menschen in der Halle und die auf sie gerichteten Zauberstäbe gar nicht. Zum Glück hatte Dumbledore die Hand gehoben um den Aufpassern zu zeigen, dass die drei Freunde waren.
Vor Jack angekommen fielen die drei auf die Knie und senkten ihre Häupter. Jack zupfte sein verrissenes Running-Wild-T-Shirt zurecht und stand auf, während die meisten anderen konfus auf das Geschehen achteten. Inzwischen war die Halle vollkommen still geworden, und Jack lief um den Tisch herum, bis er vor den drei immer noch Knienden stand.
„Hört auf mit dem Scheiß und steht auf. Die Leute schauen schon komisch.“
„Seid gegrüßt, mein Lord“, begrüßten ihn Annabelle Mostard und ihre beiden Begleiter förmlich.
„Morgen“, erwiderte Jack knapp und konnte ein Gähnen kaum unterdrücken. Er merkte, wie sich die Schüler im Hintergrund langsam vom Frühstück zurück zogen. Wahrscheinlich hatte ihnen der Direktor ein Zeichen gegeben, dass er irgendwie verpennt hatte. „Macht doch nicht so ne Show aus eurem Auftauchen. Ihr hättet euch fast ein paar Flüche eingefangen.“ Inzwischen hatten sich auch Jacks Kollegen und seine Freunde zu ihnen gesellt und verfolgten den Dialog interessiert.
„Das mit dem Lord war kein Scheiß?“, fragte Purzel mit großen Augen.
Anna warf dem übergroßen Mann einen giftigen Blick zu, aus dem Jack schon sehen konnte, dass sie ihn am liebsten sofort zurecht gestutzt hätte. „Das sind Freunde, General. Was führt euch her?“
Die weibliche Kommandierende seiner Truppen wandte sich wieder Jack zu und räusperte sich kurz. „Ich wollte euch darüber informieren, dass eure Truppen nun vollkommen Einsatz- und Abmarschbereit sind. Sie erwarten nur eure Befehle.“
„Wie viele?“, fragte Jack knapp.
„In etwa 50.000. Wir sind allerdings noch am rekrutieren und ausbilden.“
„Schön. Ich freue mich, dass ihr hier seid.“
„Das war noch nicht alles, Sir“, unterbrach ihn Maximus. „Wir wollten euch noch davon in Kenntnis setzen, dass sich die Elfen und …“
Doch weiter kam er nicht. Ein Gong ertönte und hallte durch das gesamte Schloss. Erschrocken blickten Jacks Kollegen, Freunde und natürlich er selbst auf. „Die Alarmzauber“, stellte Dumbledore trocken fest.
Jack nickte und grinste seine Freunde an. „Al, ich hoffe wir haben hier noch ein wenig Platz in den Gemäuern.“
Fragend blickte ihn der Schulleiter an, als auch schon die Flügeltüren der großen Halle mit einem Rums aufknallten und wieder etliche Zauberstäbe und diesmal auch Gewehrläufe gezückt wurden. Doch was dann geschah, hätten wohl die Wenigsten erwartet. Mindestens zehn kleinwüchsige, überaus beharrte und mit Rüstungen bekleidete Männer betraten die Halle. Jeder mit einer, für ihre Verhältnisse, mächtigen Streitaxt auf dem Rücken. Nur der an der Spitze, der sehr nach Anführer aussah, trug einen großen Hammer in der Hand. In einigem Abstand, und auch um einiges ruhiger und graziöser, folgten ihnen zwei Männer und eine Frau mit langen Haaren und langen Gewändern.
Ziemlich ungeordnet und ein wenig tölpelhaft kamen die Zwerge vor Jack zum stehen, wobei sich der Anführer vor ihm, mit der Faust auf der Brust verneigte. Stahlgraue Augen funkelten hinten dem langen, roten Vollbart und den ebenso langen dichten Haaren hervor. Seine Männer im Hintergrund schubsten sich teilweise gegenseitig, als wollten sie einen besseren Platz erhaschen.
„Lord Gor?“
Jack nickte nur sprachlos und blickte den Zwerg vor ihm an. Sein Blick wanderte weiter über den wilden Haufen hinter ihm und zu den drei Elfen – wie sich anhand der spitzen Ohren erahnen lies – und wieder zurück zu dem Zwergenanführer.
„König Athelred, Lord Gor. Und der Sauhaufen hinter mir sind meine Kommandaten.“
„Freut mich sehr, Majestät.“ Jack schaute mit einer Mischung aus sprachloser Verblüffung und amüsiertem Lächeln und suchte den Blick von Hermine und Harry, die allerdings selbst erst einmal ihr Erstaunen aus dem Gesicht wischen mussten.
„Und das hier ist … “
„König Tanur“, unterbrach ihn der Elf mit den langen schwarzen Haaren und legte ihm die flache Hand auf die Brust. Scheinbar als eine Art Begrüßung. „Dies ist meine Frau Liliane und unser Vertrauter Morad. Wir grüßen euch, Lord Gor und Herren dieser Burg.“
„Äh, hi“, antwortete Jack und stellte seine Freunde kurz vor. „Ihr möchtet euch uns anschließen?“
„Das versteht sich von selbst“, entgegnete Tanur. „Euer Vorgänger hat uns, nachdem uns die Menschen von dieser Welt verdrängt hatten, bereitwillig und ohne Hintergedanken in seiner Welt aufgenommen. Genau wie das Volk der Zwerge. Unsere Treue gebührt euch.“
Athelred begann laut zu lachen und schlug mit dem Griff seines Hammers auf den Boden. „Außerdem wollen wir endlich mal wieder unsere Äxte und Hämmer schwingen.“ Zustimmendes Gebrüll und erhobene Waffen seiner Männer unterstützten ihren König noch in seiner Aussage, und Jack musste ein wenig grinsen. Ich glaub’, ich bin in einem Film gelandet, Mine. sandte er seine Gedanken an seine Freundin.
Also ich bin sprachlos. Ganz ehrlich.
„Als Direktor von Hogwarts“, meldete sich nun Albus Dumbledore zu Wort, „möchte ich sie ebenfalls willkommen heißen. Wir werden heute Abend eine Sitzung abhalten, in der wir alle neuen Mitstreiter in unseren Reihen begrüßen werden. Bis dahin möchte ich Sie einladen, mit uns auf das Schlossgelände zu kommen. Es dürfte, denke ich, recht interessant werden.“
Jack schlug sich die Hand vor den Kopf. Das Duell hatte er auf einmal völlig vergessen gehabt.
Die Zwerge blickten zu ihm auf und auch die Elfen wandten sich fragen an den Schulleiter, der nun ein wenig schmunzelte. „Jack, Verzeihung, Lord Gor und Harry Potter wollten einen freundschaftlichen Kampf austragen.“
„Na da sind wir dabei. Und wenn uns unterwegs ein Fass Met über den Weg rollt, würden wir uns auch nicht beschweren.“

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Langsam drifteten ein paar graue Wolken über den Himmel, doch Regen war scheinbar keiner zu erwarten. Entfernt hörte Jack ein paar Vögel zwitschern, doch der dunkle Wald hinter ihnen verbarg sie zu gut. Wie erwartet hatten die Weasley-Zwillinge etwas geplant, aber auf das, was Jack hier auf dem Quidditschplatz erblickte, war er wahrlich nicht gefasst. Die Sitzreihen über ihnen waren prall gefüllt, und das Stimmengewirr von unzähligen Hexen und Zauberern drang zu ihnen herüber. Das konnten unmöglich nur Schüler sein, dachte sich Jack. Und so, wie sein Gegenüber aussah, hatte auch Harry keine Ahnung von diesen Plänen gehabt.
„Das wird ein Nachspiel haben“, rief Jack seinem Kontrahenten zu, der das nickend bestätigte.
„Darauf kannst du einen lassen. Meine werten Schwäger sind reif.“ Jack wusste, dass Harry die ganze Aufmerksamkeit genau so wenig behagte wie ihm selbst. Natürlich hatte er schon herausgefunden, dass auch Wetten abgeschlossen wurden. Wu, seine spezielle Freundin aus dem Orden, hatte es ihm sofort unter die Nase gerieben und selbstverständlich auch die Tatsache, dass sie ihm keine zwei Minuten gab. Allgemein setzten die meisten wie es schien auf Harry. Doch wenn Jacks Verdacht bestätigt würde, wäre das auch völlig egal. Vor allem würden die ganzen Zuschauer dann zu einem Problem werden. Zum Glück hatte Dumbledore zwischen den Sitzreihen und dem Spielfeld ein gigantisches Schutzfeld errichtet, das so gut wie alle Flüche abwehren sollte. Sicher war sicher, aber ob es was nützen würde, würde sich noch zeigen. Jack fand es momentan eh noch viel ulkiger, dass sich die Neuankömmlinge aus Phleget zu Dumbledore und Hagrid gesellt hatten. Und ein Halbriese umringt von einem Haufen Zwerge war einfach ein zu komisches Bild.

Dumbldore räusperte nun seine magisch verstärkte Stimme, und um das Quidditschfeld kehrte langsam Ruhe ein. „Willkommen, werte Gäste und Freunde. Heute wird auf diesem Feld zur Abwechslung mal kein Quidditsch stattfinden. Viel mehr möchten unsere Professoren, Jack Orwood und Harry Potter, ein freundschaftliches Duell austragen, und ich wundere mich über das rege Interesse an dieser kleinen Übung. Ich denke die Organisatoren“, dabei warf er Fred und George einen finsteren Blick zu, „werden mir das später noch erklären können.“ Beide schluckten und sahen etwas verlegen auf den Boden. „Die Regeln wurden zwischen den beiden ausgemacht, und ich gebe hiermit bekannt, dass jede Art der Magie und des körperlichen Kampfes ausdrücklich erlaubt sind. Das schließt den Todesfluch natürlich aus. Ansonsten wird jede Form der Zauberei, auch wenn sie dunkeler oder schwarzer Natur sein sollte, tolleriert werden. Gemäß Paragraph 27 Absatz 3 der internationalen Duellregelungen ist dies absolut zulässig.“ Ein Raunen ging durch die Reihen, und Jack grinste Harry an. „Das Duell ist beendet, sobald einer der beiden kampfunfähig ist. Möge der Bessere gewinnen.“
Die Menge johlte unverhalten, und Jack streckte seine Glieder. Für den Kampf war er für seine Verhältnisse gut vorbereitet, nur hätte er gewusst, dass er heute hohen Besuch erhalten würde, hätte er vielleicht sogar etwas anderes angezogen als seine löchrige Hose und das von Ärmeln befreiten Running-Wild-T-Shirt.
„Schiss, Potter?“, rief er zu Harry herüber und zog seinen Zauberstab.
„Ich werde höchstens eine Minute brauchen, Orwood.“ Auch Harry hatte seinen Zauberstab gezogen und ging in Kampfstellung.
„Na dann, let’s rock.“ Jack wirbelte noch einmal seinen Zauberstab zwischen den Fingern, und der erste Angriff traf ihn völlig unvorbereitet. Es war nur ein Expelliarmus, doch traf er ihn hart in die Brust und schleuderte ihn einige Meter nach hinten. Die Menge lachte, kein Wunder bei einem so simplen Zauber. Doch der Moment der Unachtsamkeit hatte sich gerächt. Jack rieb sich den Bauch, stand schwankend wieder auf und ließ seinen Zauberstab zu sich schweben.
„Sehr witzig.“ Jack ließ sich nicht lange beirren und schoss ein paar harmlose Flüche über das Feld, die an einem Schild von Harry abprallten. Ohne zu zögern erwiderte Harry den Angriff und schleuderte Jack ein paar stumme Flüche entgegen. Doch wenn Jack eines aus seinem Kampftraining gelernt hatte, dann war es, dass Angriff die beste Verteidigung war. Den Flüchen ausweichend sprintete er auf Harry zu, der seinen Zauberstab auf den Boden richtete und durch einen dichten Luftstrom in die Luft gehoben wurde.
Jack reagierte, indem er sich schnell abrollte und einen harmlosen Lähmfluch auf seinen Widersacher abfeuerte. Wie ein nasser Sack viel der zu Boden, und trotz der Tatsache, dass Harry einem steifen Brett ähnelte, blieb er nur wenige Zentimeter über dem Boden schwebend liegen. Jack stupste den reglosen Harry mit seinem Zauberstab an und wartete auf eine Reaktion, doch nichts passierte, bis er mit einem Mal von den Füßen gehoben wurde, mindestens zehn Meter entfernt auf dem Boden auftraf und noch ein paar Meter weiter schlidderte.
„War das schon alles Orwood?“, hörte er Harrys Stimme über das Feld brüllen. Die Menge auf den Rängen tobte, aber Jack glaubte vor allem, weil noch nicht wirklich etwas spektakuläres passiert war.

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Hermine verfolgte gespannt den bisher ruhigen Schlagabtausch ihrer Freunde und warf einen Seitenblick auf Albus Dumbledore. Er schien ebenso interessiert das Geschehen zu verfolgen wie sie selbst. Sie konnte es ihm nicht verdenken, nicht einmal sie wusste, wozu Jack im Großen und Ganzen in der Lage war. Und sie teilte ihren Geist mit ihm. Außerdem rätselte nicht nur sie seit ihrem siebten Schuljahr über das Phänomen Harry. Er war mächtiger geworden, ohne Frage. Aber in wie weit und vor allem wie konnte sie sich nicht im geringsten erkläre.
„Meinst du, es war eine gute Idee, dass so viele Leute herkommen, Albus?“
„Normalerweise wäre ich dagegen gewesen. Aber wir stehen in einem Krieg, der bald richtig entflammen dürfte. Spätestens dann würden auch unsere Gegner von den Kräften der beiden erfahren.“
Hermine nickte nachdenklich und widmete sich wieder dem Schauspiel. Sie sah nur noch wie ihr Freund mindestens zehn Meter nach hinten geschleudert wurde und ein paar Meter des Rasens mitnahm. Für kurze Zeit hielt sie die Luft an und hörte den Wortwechsel zwischen Jack und Harry nicht, bis ersterer seinen Zauberstab wegwarf. „Jetzt dürfte es interessant werden“, murmelte sie. Fred und George nahmen hinter ihr wieder mal ein paar Wetteinsätze an, was sie mit einem grimmigen Blick quittierte. Den beiden schien es aber nicht weiter zu stören.
Sie sah, wie Jack ein paar Tropfen Blut auf den Boden vor sich tropfte und seinen Mund bewegte, als würde er eine lange Formel murmeln. Erschrocken keuchte sie auf. „Das ist schwarze Magie.“
Dumbledore schüttelte nur den Kopf. „Es ist Blutmagie. Sehr alt und sehr mächtig, aber nicht schwarz. Vielleicht ein wenig dunkel angehaucht.“
Ein feuerrotes Schild umgab Jack und Harry feuerte ergebnislos zahlreiche immer härtere Flüche auf ihn ab. Unter seinem Schild konnte man undeutlich Konturen erkennen, die erahnen ließen, dass Jack seinen Zauberstab zog. Allmählich wurde das Rot um ihn herum transparenter, und Hermine sowie der Rest um sie herum keuchte abermals auf. Jack war dabei, mit seinem Zauberstab Runen in die Luft zu zeichnen. Gegen den Uhrzeigersinn auf Kopfhöhe zeichnete er eine feurige Rune nach der Anderen in die Luft. Harry hatte inzwischen damit begonnen, den Boden um ihn herum mittels eines feinen Strahls aus seinem Zauberstab aufzuschneiden, als würde er eine Plattform unter Jack erstellen wollen. Jack ließ die Runen um ihn herum allmählich rotieren. Sie wurden immer schneller und schneller, bis schließlich ein Feuerschweif entstand, der um ihn herum wirbelte. Schneller, als irgendjemand reagieren konnte, hatten sich aus dem Schweif auch schon drei geisterartige Feuernebel gebildet, die leichte Körperkonturen angenommen hatten und zielsicher auf Harry zuschossen. Jetzt konnte man sogar Fratzen mit rauchigen Augen und Mündern in den Nebeln erkennen. Keine Sekunde zu spät schoss rings um Harry ein Ring aus Wasserfontänen aus dem Boden und ließ die Feuerwesen unter lauten Schreien vergehen. Jack war mittlerweile mit der Plattform aus Erde und Gras in die Luft befördert worden, brachte sie aber unter Kontrolle und wollte wieder auf den Boden zurück schweben. Im nächsten Augenblick zerbarst die Plattform allerdings unter einem erneuten Angriff von Harry.
Hermine sah die beiden keuchend auf dem Feld stehen, doch nahm sich keiner der beiden die Zeit, sich zu erholen. Wieder feuerten Jack und Harry einige Flüche aufeinander ab, die inzwischen nicht mehr aus kurzen Lichtimpulen bestanden, sondern eher aus langen Strahlen und Blitzen und manchmal sogar materielle Züge annahm.
„Was geht da unten verdammt noch mal ab?“, fragte Jason Hermine entgeistert. Die Kinder der Nacht hatten sich hinter Hermine niedergelassen und blickten gebannt auf ihren alten Freund, den sie momentan nicht mehr wieder erkannten.
„Ich weiß es nicht.“ Hermine schüttelte nur den Kopf. Sie hatte schon viel gesehen, aber noch niemals eine solche Intensität an Magie, wie sie dort unten gerade gewirkt wurde. Mann konnte sie förmlich spüren, wie sie die Zuschauerreihen durchdrang und sie fast auf die Bänke presste. Inzwischen konnte man sogar deutlich das feurige Glimmen in Jacks Augen sehen. Doch das Erschreckende war, dass auch Harrys Augen glühten – in einem tiefen, leuchtendem Grün.
Jack streckte seine Hände in den Himmel und murmelte wieder etwas vor sich hin. Allmählich wurde der bisher noch strahlende Himmel hinter ihm in einem grellen Orange-Rot getränkt. Die Luft knisterte und fing langsam an, wärmer zu werden und immer schneller in Fahrt zu kommen. Die Bäume im Hintergrund bewegten sich unter dem immer stärker werdendem Wind, der sich langsam um Jack herum sammelte. Ein lautes Raunen ging durch die Reihen, als Harry seinen Stab ohne zu zögern auf fast zwei Meter vergrößerte und in die Luft hielt.
Um Jack herum wirbelte die Luft immer stärker, und sein Kopf ging in Flammen auf. Die starken Luftwirbel verdichteten sich allmählich, und man konnte schon deutlich die Umriss eines ausgewachsenen Tornados erkennen, der nach kurzem Knistern nur noch aus Wind und Feuer bestand. Mindestens zehn Meter ragte er in den Himmel und kreiste immer stärker um seinen Erzeuger herum, bis Jack seine Hände nach vorne streckte und den Tornado in Richtung Harry schickte.
Um Harry herum schien die Luft stehen zu bleiben, bis sich plötzlich aus seinem Rücken ein extrem starker Wind auftat. Immer stärker wurde der Wind, und Hermine glaubte, dass er gleich davon geweht werden müsste. Der Himmel verdunkelte sich, und schwarze, blitzende Wolken zogen über ihm herauf. Harry neigte leicht seinen langen Zauberstab auf Jack zu, und Regen begann sich über dem Himmel auszubreiten und alles zu berieseln. Selbst die Zuschauer und die sichtbare Umgebung blieben nicht verschont, und der eisige, von Wind begleitete Regen wehte über die Gründe von Hogwarts hinweg und auf den immer größer werdenden Tornado zu.
Im nächsten Moment war alles auch wieder so schnell vorbei, wie es begonnen hatte. Der Regen hatte sich aufgelöst und der Tornado war einfach verpufft. Sogar der Wind war stehen geblieben, und nichts deutete auf das zwiespältige Unwetter von eben hin. Jack und Harry lachten beide kurz, bis sie jeweils eine Hand kreisen ließen und alle Zuschauer wieder trocken waren. Schon im nächsten Moment starrten sie sich wieder an, und grelle Lichtfunken stoben aus ihren Handflächen. In der Mitte des Feldes trafen sich die Strahlen und begannen unglaublich grell zu leuchten, dass nicht nur Hermine sich die Hände vor die Augen schlagen musste. Als sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatte, sah sie nur noch, wie Harry und Jack, immer noch durch Lichtstrahlen verbunden, bestimmt fünf Meter über dem Boden schwebten und versuchten, sich gegenseitig zurückzudrängen. Man konnte fast schon die Schweißperlen auf den Gesichtern der Beiden erkennen, die in der Sonne glänzten.

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Der Schweiß tropfte Jack von der Stirn, während er bestimmt fünf Meter über dem Boden schwebte und versuchte Harrys Energiestrahl mit seinem eigenen zurück zu pressen. Die feurigen Wächter, die er eben nebenbei beschworen hatte, flogen eine weite Runde über das Stadion, bevor sie sich auf Harry stürzen wollten. Doch auch der hatte ein paar geflügelte Wächter beschworen, die sich nun mit denen von Jack in einen erbitterten Kampf verstrickten. Ja, das war Magie, dachte sich Jack und musste trotz der Anstrengung grinsen. So viel Spaß hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Doch er war noch lange nicht am Ende. Mit den Göttern spielte man nicht so einfach, und sie zu unterschätzen, war etwas, was man normalerweise nur einmal tat. Doch der Verdacht, der schon seit einiger Zeit in Jack rumorte, hatte sich nun endlich gefestigt. Warum war er nur nie zu ihm gekommen und hatte mit ihm geredet?
Jack löste die rechte Hand aus dem Energiestrahl und schwenkte sie einmal mit einer komplizierten Geste vor seinem Gesicht. Die Zeit schien stillzustehen. Nein, sie blieb stehen. Der Energiestrahl vor ihnen bestand weiter, doch hörte er auf zu fluktuieren. Ebenso wie die Elementargestalten ihren Kampf einstellten, hörte jegliche Bewegung, jegliches Leben in ihrem kompletten Umfeld auf zu wirken und blieb plötzlich stehen. Jeder Windhauch blieb aus, kein Grashalm bewegte sich mehr, und sogar die vereinzelten Blätter, die von den Bäumen rieselten, hingen mit einem mal mitten in der Luft. Alles war wie erstarrt.
Nur Harry blieb verschont und sank langsam irritiert zu Boden. Scheinbar erinnerte ihn die Szene zu sehr an die Gerichtsverhandlung im Ministerium, da er sich schnell umblickte und auf alles vorbereitet seinen Zauberstab vor sich hielt, bis er Jack auf sich zukommen sah. Beschwichtigend hob Jack seine Hände und schaute Harry forschend an, dessen Augen immer noch grün leuchteten, als würde jemand eine Lampe hinter einen grünen Kristall halten.
„Jack, was geht hier …?“
„Warum hast du nie etwas gesagt?“, unterbrach ihn Jack ruhig.
„Was gesagt?“, Harry sah ein wenig verwirrt aus. Auf jeden Fall auf den ersten Blick. Doch Jack erkannte schnell, was in ihm vorging.
„Du bist einer von uns!“
„Von was sprichst du? Ich bin einer von was?“
Jack blieb immer noch gelassen und blickte seinem Freund tief in die leuchtenden Augen. „Hör auf mit den Spielchen, Harry. Ich weiß, dass du mit niemandem darüber reden kannst. Es sei denn, du triffst auf einen von uns.“
Harry wirkte ein wenig nachdenklich und folgte Jack langsam den Weg in Richtung See. Er schimmerte wie immer dunkel und wirkte ziemlich friedlich in der Stille der Zeit. Nach einiger Zeit fand er seine Sprache langsam wieder zurück. „Ich habe die ganze Zeit geglaubt, die Bezeichnung ‚Gott des Feuers‘ wäre nur ein Name. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich sagen soll.“ Harry strich sich leicht durch sein langes wirres Haar und setzte sich auf den kleinen Steg, der weit in das Wasser hineinführte. „Ich konnte nie mit irgendjemandem über das reden, was damals geschehen ist. Ich konnte mir selbst nicht so wirklich erklären, was mit mir geschah seit dieser einen Nacht. Nicht einmal gegenüber Ginny konnte ich ein Wort über all das verlieren. Ich weiß nicht wieso. Ich habe keine Geheimnisse vor ihr und es macht mir Angst, dass ich dies nicht mit ihr teilen kann. Mir wurde gesagt ich dürfte und könnte mit niemandem mein Geheimnis teilen. Jedes mal, wenn es mir fast heraus gerutscht wäre, brachte ich keinen Ton heraus. Es war wie eine Blockade in mir.“
Jack hörte ihm schweigend zu und nickte schlussendlich. Die Wolken zogen langsam am Himmel vorüber, wenigstens hatte sich dieser Lauf nicht unterbrechen lassen, dachte sich Jack. „Ich weiß was du meinst. Die Götter gehen seltsame Wege, so viel steht fest. Niemand darf wissen, in welchem göttlichen Gefüge sich die ganze Welt, na ja, besser gesagt das Universum befindet. Der Rat der Götter mischt sich nicht ein. Sie wachen nur über uns und das Gleichgewicht der Welt. Deshalb ist es dir gar nicht möglich, Ginny etwas zu sagen.“
Skeptisch blickte Harry Jack an und pendelte mit seinen Füßen über dem Wasser. „Was soll das heißen, die Götter mischen sich nicht ein? Ich kenne mindestens vier, die das Gegenteil beweisen.“
Jack schüttelte den Kopf und musste leise lachen. „Du hast es noch nicht begriffen, oder? Wir mischen uns nicht in das Gleichgewicht der Welt ein, Harry. Alles was auf dieser Welt geschah oder auf anderen Welten geschieht und geschehen wird, hat seinen Grund. Niemals wird das Gleichgewicht von uns gestört. Alles passiert so, wie es passieren soll. Doch wie sich die Zukunft entwickelt, darauf haben nicht einmal wir Einfluss. Was meinst du, weshalb ich hier bin? Ich wurde aus dem Rat verstoßen, besser gesagt mein früheres Ich. Ich besitze noch die Kräfte und gewisse Rechte und Pflichten, die ein Gott hat, aber in den Rat zurück zu gelangen, ist eine sehr viel kompliziertere Angelegenheit. Die Götter selbst ändern gar nichts. Ich zum Beispiel bin wieder aus dem Schneider. Ich wurde von Menschenhand gerufen und nun wieder mit der Welt hier verbunden. Ich habe keine Wahl. Ich kann nun nur noch meinen Weg gehen.“
Harry warf einen flachen Stein ins Wasser, der ein paar mal auf dem Wasser hüpfte und dann schließlich versank, ohne auch nur eine Welle zu verursachen. „Heißt das, du bist der Eine den ich erwarten sollte?“
„Mhm.“ Jack nickte. „Erzähle mir von der Nacht.“
Harry blickte in die Ferne und atmete geräuschvoll aus. „Es war in unserem siebten Schuljahr. Voldemort wütete schlimmer als jemals zuvor und hatte begonnen, seine Anhänger um sich zu scharen und zu vermehren. Überall um uns herum starben Menschen. Freunde, Verwandte. Und allmählich begann die Trauer die Menschen zu lähmen. Sie verloren allmählich ihre Hoffnung, doch ich war entschlossen, ihn aufzuhalten. Ich weiß nicht, weshalb sie mich ausgesucht haben … Auf jeden Fall erschien mir eines Nachts eine Gestalt. Es war mehr eine Art Erscheinung, die ich nicht genauer beschreiben kann. Sie sagte nicht viel, nur dass ich der Auserwählte bin und meine Macht weise gebrauchen solle. Sie hat mich berührt, es war nur ein Finger auf meiner Stirn, doch ich spürte etwas, was ich noch nie in meinem Leben verspürt hatte. Es war, als würde mein Körper von Wellen der Macht überströmt werden. Die Gestalt sagte, ich würde es eines Tages verstehen, wenn die Zeit gekommen wäre. Ich weiß nicht wieso, aber ich wusste irgendwie, dass ich auf jemanden warten musste. Ich dachte eigentlich erst, es wäre Albus, als er von den Toten wieder auferstanden war. Aber er hat nie eine Andeutung gemacht, und ich konnte ihn ja nicht ansprechen. Auf jeden Fall hat sich alles nach dieser Nacht verändert. Es war, als wäre ein Teil bei mir, aus dem ich Kraft schöpfen könnte, und doch ein Teil, der irgendwie zu mir gehöre. Fast so, als wäre etwas zurück gekehrt, was mir bis zu dem Zeitpunkt gefehlt hatte. Doch vieles konnte ich nicht richtig zuordnen. Ich wusste oft, was ich zu tun hatte, ohne großartig darüber nachzudenken, und die Macht dazu hatte ich auch erhalten. Auch wenn ich die stablose Magie erst spät erlernt habe. Ich musste mir über vieles klar werden. Die Struktur der Welt und allen Lebens. Ich habe mit der Zeit gelernt, dass das Leben, die Magie und alles andere nicht aus mir kommt. Ich musste einsehen, dass wir auch nur Menschen sind wie die Muggel, mit dem Unterschied, dass wir gelernt haben, unsere Umwelt, die Magie selbst, zu bündeln und zu gebrauchen. Voldemort war mein Schicksal, doch ich denke nur das meiner Vergangenheit.“
Jack schwieg und dachte über das Gehörte nach, bis er irgendwann schweigend nickte. „Du hast Recht. Das Schicksal deiner Vergangenheit. Aber du musst die Geschichte der Welt, auch deine Geschichte in einem Ganzen sehen. Es gibt nicht viele, die sich erheben und alles daran setzen, die Welt zu verändern. Ich denke, wir haben die Arschkarte gezogen. Auch wenn ich technisch gesehen kein Mensch mehr bin.“ Jack schwieg wieder einen Moment und schaute weiterhin auf das regungslose Wasser. „Die Gestalt, die dir erschienen ist, ist ein Gott aus dem Rat gewesen.“
„Sie … er … na ja, es kam aus dem Himmel, direkt?“, fragte Harry etwas verwirrt.
„Du denkst zu kategorisierend, Harry. Das ist das Problem mit den Religionen der Menschen.“ Jack konnte kaum glauben, dass diese verrückten Worte aus seinem Mund kamen. „Es gibt keinen Himmel. Genauso wenig wie eine Hölle oder den Unterschied zwischen heller und dunkler Magie. Es gibt nur Götter, genau wie Menschen. Das Gute und Böse kommt aus ihnen selber. Was mit dir passiert ist, ist so einfach wie kompliziert. Du hast den göttlichen Funken erhalten.“
Harry schaute ihn skeptisch an, was Jack von der Seite her spürte, sich aber nicht umdrehte, um seinen Blick zu erwidern. „Du wurdest von einem Gott berührt und hast Macht bekommen, dein Schicksal zu erfüllen.“
Harry schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das alles nicht. Warum ich? Du hast gesagt, Götter mischen sich nicht in das Gleichgewicht ein.“
„Wie gesagt, du hast dein Schicksal zu erfüllen. Weshalb du? Niemand kann alle Entscheidungen der Götter nachvollziehen. Nicht einmal ich. Zu dem Gleichgewicht … was du aus der dir gegebenen Macht machst, ist ganz alleine deine Sache. Darauf hat nicht einmal der gesamte Rat der Götter Einfluss. Und wer sagt, dass du der einzige bisst, mit einem göttlichen Funken?“
Jack zupfte ein wenig an seinem T-Shirt herum und betrachtete Harry aus den Augenwinkeln, der wieder das Wort ergriff.
„Abrakahl?“
„Ja, auch er hat den göttlichen Funken erhalten. Es gibt immer Menschen mit guten und schlechten Absichten. Es geht den Göttern nur darum, das Gleichgewicht zu erhalten. Was nun weiterhin mit der Welt geschieht, steht nicht mehr in ihrer Macht.
„Aber du …“
„Wie gesagt, ich stelle eine Ausnahme dar. Genau wie meine ‚Geschwister‘. Eigentlich dürften wir gar nicht hier sein.“
Harry schien kurz darüber nachzudenken, bis er schließlich resignierend nickte. „Wie geht es dir dabei?“
„Was glaubst du?“, entgegnete er spöttisch. „Ich fühl mich zum kotzen. An einem Tag bin ich noch ein ganz normaler Kerl ohne große Probleme, und am nächsten ein verstoßener Gott mit mehr Problemen an der Backe, als ich vertragen kann. Und das schlimmste … na ja, es ist Hermine.“
„Ich dachte, sie akzeptiert, was du bist?“, fragte Harry irritiert.
„Das ist es nicht.“ Jack atmete schwer aus und warf verdrossen einen Stein in den erstarrten See. „Hast du dir überlegt, wie das ist, nicht zu altern? Du alterst zwar langsamer als normale Menschen, Harry, aber ich bin mit etwas gestraft, was ich niemandem Wünsche. Ich werde sehen wie Hermine und alle meine Freunde altern und schlussendlich sterben. Immer und immer wieder werde ich das durchmachen müssen, ohne einen Tag älter zu werden, es sei denn, jemand erlöst mich eines Tages.“
„Sowas habe ich mir schon gedacht. Die Ironie dabei ist, dass mein letzter großer Feind genau danach gestrebt hat.“
Jack erhob sich abrupt und versuchte das Gespräch zu beenden. „Komm, wir haben noch ein nettes Finale zu gestalten.“ Wortlos stand Harry auf und folgte seinem Freund zurück in Richtung des Quidditsch-Feldes. Dort angekommen schwebten beide wieder zurück in ihre Positionen etwa fünf Meter über dem Boden, richteten sich wieder aus und griffen mit ihrer Magie nach den starren Energiesträngen.
„Eine Frage noch“, brüllte ihm Harry entgegen. Jack nickte ihm zustimmend zu. „Wie hasst du es bei mir bemerkt? Den göttlichen Funken meine ich.“
„Deine Augen, Harry. Das Glimmen in deinen Augen.“ Nach einem kurzem Schnippen seiner Finger begann der Strahl zwischen ihnen wieder zu pulsieren. Harrys Zauberstab zitterte leicht, und die Rufe aus den Reihen der Zuschauer hallten wieder auf, als wäre nichts geschehen. Jack löste seine rechte Hand aus dem Strahl und ließ sie über sich kreisen, bis langsam und schließlich immer schneller Feuerringe entstanden, die sich rasch zu einem Strudel ausbreiteten und um ihn ihre Kreise zogen. Harry hatte unterdessen ebenfalls eine Hand von seinem Zauberstab gelöst und erzeugte eine Art Energiefeld, das begann, sich aufzublähen, und aussah, als würde es im Sekundentakt Luft einatmen und wieder ausstoßen. Der Strudel wurde größer und hielt auf Harry zu, während dessen Energiekuppel Impulse aussandte, die Jack immer näher kamen. Und im nächsten Augenblick ging alles ganz schnell. Zeitgleich verging Harry in dem schnell rotierenden Feuerstrudel, während Jack von den Energieimpulsen von Harry durchgepeitscht wurde. Ihre magische Energieverbindung entlud sich mit einem lauten Knall und zerriss das Schauspiel in einem grellen Funkenspiel und einem ohrenbetäubendem Knall. Dann herrschte Stille im Stadion, und kein Laut war zu hören, bis die Körper der beiden Duellanten in hohem Bogen durch die Luft flogen und leblos zu Boden fielen.
Erst jetzt ging ein lautes Raunen durch die Menge, und Bewegungen breiteten sich aus. Jack rührte sich nicht, als Hermine sich einen Weg durch die Menge gebahnt hatte. Sie wollte sich gerade zu ihm herunterbeugen, als ihr Sahin zuvor kam und sich ein paar Dreads aus dem Gesicht wischte. Sachte schlug er ihm auf die Wange und fühlte seinen Puls. „Er atmet. Keine sichtbaren Verletzungen“, schloss er, nachdem er seinen Körper grobflächig abgetastet hatte. Noch ein paar mal schlug Sahin seinem Freund gegen die Wange bis er schließlich leicht blinzelte.
„Kacke“, stöhnte Jack auf und versuchte sich aufzurichten, was ihm nicht so ganz gelang. „Was ist passiert?“
„Du hast eine verdammt heiße Show abgezogen.“ Nun schaffte es auch Hermine endlich, sich wieder zu ihm durchzukämpfen. Behutsam strich sie ihm über die Wange, worauf er seinen Kopf ein wenig anhob.
„Wie geht es dir?“, fragte sie ihn besorgt.
„Sag du es mir“, krächzte er etwas heiser und sackte wieder auf den Boden zurück.
„Nein, komm zu dir Jack.“ Noch besorgter rüttelte sie etwas an seiner Schulter. „Ich kann dich doch nicht anschreien wenn du wieder weg bist.“
„Klingt doch wunderbar“, stammelte Jack noch und war der Realität wieder entrissen.

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„Ah, Professor. Bleiben sie ruhig liegen.“ Jack blinzelte zwar nur kurz, doch reichte es wohl, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Madame Pomfrei stand über ihn gebeugt und tastete an seinem entblößten Oberkörper.
„Wie geht es Harry? Ist er …?“
„Er ist in Ordnung, aber noch bewusstlos.“ Jack wollte sich gerade aufrichten, als er von der Krankenschwester in ihrer gewohnt grob-liebevollen Art in die Kissen des Krankenbettes zurück gedrückt wurde. So drehte Jack nur seinen Kopf nach rechts und sah Harry, der ihn anschaute und einen Finger vor den Mund hielt und die Augen wieder schloss.
„Wo ist Hermine?“ Irgendwie wunderte ihn ihre Abwesenheit. Zwar dachte er nicht, dass sie permanent bei ihm sein sollte, aber inzwischen kannte er sie so gut, dass er wusste, nach so einem Zwischenfall würde sie erst einmal nicht von seiner Seite weichen.
„Sie wurde vom Direktor zu einer wichtigen Konferenz gerufen. Denken sie nicht einmal daran. Sie werden bis morgen früh das Bett nicht verlassen.“
„Ja Mammi.“ Jack rollte genervt mit den Augen.
„Trinken sie das. Dann werden sie wenigstens auf meine Anweisungen hören.“
Jack nahm die Phiole entgegen und kippte den bitteren Saft hinunter. Er wusste, dass eine Diskussion mit Madame Pomfrei so viel Sinn hatte, wie einem Wellensittich das Schwimmen beizubringen. Aber dafür wusste sie nicht, dass dieser Trank nicht mehr als ein leichtes Ekelgefühl verursachte.
Madame Pomfrei verschwand in ihrem Kämmerchen und ließ ihre beiden Patienten zurück. Jack musste nicht zu Harry sehen, als er sich mit einem Ruck aus dem Bett hievte. Er wusste auch so, dass sein Freund genau das selbe tat. Nach nur wenigen Minuten hatten sie ihre Kleider wieder am Körper und waren mit einem Portal in den Raum neben der großen Halle verschwunden. Die Versammlung war schon ziemlich angewachsen, und wie es schien, war es keine normale Ordensversammlung. Jack ließ seinen Blick durch die Reihen wandern, während Harry ihr plötzliches Auftauchen erklärte und die erstaunten Gesichter beruhigte. Es waren wirklich nur die Führer jeglicher bekannten Organisationen und Gruppierungen aufzufinden. Der Minister und zwei Sekretäre der magischen Gemeinschaft von England. Dumbledore und McGonnagal, das Königspaar der Elfen und der König mit einem Beisitzer der Zwerge, Sandra und Win, die sich scheinbar als Anführer der Kinder der Nacht ausgesprochen hatten, und zu Jacks Erstaunen auch Muggel. Der Premierminister von England, gefolgt mit Jacks Spezialfreund, dem Muggelsodaten, der sich schon bei seiner Verhandlung gegen ihn ausgesprochen hatte, und zwei Begleitern. Wie er nun mitbekam, hatte sich Hermines Squib-Saft bewährt, und der Premierminister wurde direkt hierher geholt. Er sah immer noch ziemlich fasziniert aus, obwohl er scheinbar schon eine Weile in der Runde saß.
„Darf ich vorstellen?“, unterbrach Dumbledore Jacks Gedanken. „Dies sind Harry Potter und Jack Orwood, Herr Premierminister, ebenfalls Lehrer an dieser Schule, und Jack befehligt die Männer und Frauen aus Phleget.“ Harry und Jack grüßten die Anwesenden und versicherten, dass es ihnen gut ging. Wie es aussah, hatten sie die Gäste schon über einiges aufklären können.
„Also gut Direktor“, fasste sich der Minister wieder und blickte in die Runde. „Die Lage ist ohne Zweifel ernst. Das haben alleine schon die Vorfälle hier in England gezeigt. Überall auf der ganzen Welt häufen sich die Phänomene und Sichtungen von Drachen und anderen Wesen. Die Menschen versuchen, sich mit der neu entdeckten Welt abzufinden. Einigen fällt es allerdings nicht sehr leicht. Besonders die Kirche macht uns momentan noch sehr zu schaffen. Sie können sich vielleicht vorstellen, wie der Vatikan reagiert hat. Heute Morgen gab es allerdings einen erneuten Anschlag.“ Ein Raunen ging durch die Runde, und fragende Blicke waren weiterhin auf den Minister geheftet. Nur Scrimgeour schien nicht sonderlich überrascht zu sein. Wahrscheinlich wusste er schon bescheid.
Jack schloss kurz seine Augen, und Hermine merkte, dass er sich stark konzentrierte. Beruhigend drückte sie seine Hand. „Das Cortes Generales?“
Der Minister nickte, während die Elfen und Zwerge ratlos schienen. „Was soll das sein, dieses Cortes?“
„Das Parlament in Spanien“, klärte Dumbledore sie auf. „Wie viele Tote?“
Der Minister räusperte sich, bevor er seine Stimme wieder fand. „Das ganze Gelände wurde praktisch gesprengt. Zu der Zeit fand eine Krisensitzung statt. Bis auf zwei, drei Politiker, die krank waren, wurden alle von der Explosion erfasst. Dazu kommen zahlreiche Angestellte sowie Gäste und Passanten in der Nähe. Wie das Geschehen konnte und warum, wissen wir leider noch nicht.“
Nur Hermine merkte den Schmerz, der Jack durchfuhr und ihn ein wenig verkrampfen ließ. Sein Griff um ihre Hand wurde fester, und schließlich griff er sich in den Nacken. „Jack, brich die Verbindung ab, hörst du?“ Erst jetzt wurden die anderen an dem runden Tisch auf ihn aufmerksam und blickten ihn verwundert an.
„Es war ein Wächter. Der Anschlag in Madrid war ein Ablenkungsmanöver. Eine Demonstration der Macht Abrakahls. Es geht bald los.“


So daswars mal wieder. Hat gedauert ich weiß aber einerseits.....nur zwei Kommis?! Selbst schuld ;) Aber danke euch beiden auf jeden Fall.
Außerdem hat hier mal eben (wer Nachrichten schaut hats gesehen) ein Reifenlager gefackelt. Hab also Jack in Action aus nächster Nähe gesehen ;) und natürlich noch Stadtfest gehabt (gibt doch wirklich welche denen Kerb nix sagt. Tztztz.
Nun gut, ich hoff es hat gefallen. Vielleicht schaff ich’s noch vor den Flitterwochen mit dem nächsten Chap aber versprechen tu ich nix.
Liebe Grüße vom Shag


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